tlärungen abgegeben, schloß die sehr erregte Debatte zu allgemeinem Wohlgefallen.
Ein anderer Vortrag, der auf dem Kongreß gehalter wurde, betraf die Frage der Beseitigung des Schwitzarbeit- Systems. Referent war eine Dame, Fräulein Beatrice Potter , die vor Kurzem ein Werk über die Genossenschaftsfrage veröffentlicht hat. Ihr Vortrag enthielt sehr viel Wahrheiten, vor allen Dingen die, daß das Schwigsystem im ganzen modernen Wirthschaftssystem wurzle; daß, wie sie es ausdrückte, die ganze Nation Schwizmeister sei. Es gebe mur ein Mittel, das Schwibsystem zu bekämpfen, und Das sei die Gesetzgebung. Wie man Geseze gegen Nahrungsmittelverfälschungen geschaffen, so könne und müsse man auch Gesetze gegen die Schwiharbeit schaffen. Wenn man die Frage aus dem engen Gesichtspunkt der Konkurrenz, welche die Schwitzarbeit der Genossenschaftsarbeit macht, heraushebt und sie unter dem Gesichtspunkt der Degradirung von Millionen Arbeitsgenossen betrachte, dann werde man auch wissen, wie gegen sie vorzugehen.
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Der Vortrag scheint im ersten Moment viele der Delegirten verblüfft zu haben. Es sprach ein anderer Gedankengang aus ihm, als der ihnen gewohnte. Aber Frl. Potter fand von verschiedenen Seiten warme Unterstügung. Herr Maywell, der Leiter der schottischen Engros Genossenschaft, beantragte, das parlamentarische Komitee des Kongresses anzuweisen, für eine Erweiterung des Fabrikgesetzes dahin einzutreten, daß die Schwigmeister in gleicher Weise für die Arbeitsbedingungen der von ihnen Beschäftigten verantwortlich gemacht werden, wie dies bereits in Bezug auf die Fabrikbefizer der Fall, und diese Resolution wurde nach einer kurzen aber lebhaften Debatte von dem von über 900 Delegirten besuchten Kongreß einstimmig angenommen. Sie sagt nichts Unerhörtes, aber gerade für die Genossenschafter bedeutet sie einen erheblichen Schritt vorwärts.
Um meinen Brief nicht über Gebühr auszudehnen, behalte ich mir vor, auf die übrigen der obenerwähnten Kongresse in meinem nächsten zurück zu kommen. Nur so viel, daß auch auf der internationalen Berg arbeiter Konferenz die Engländer, dem Druck ihrer festländischen Arbeitsgenossen folgend, wieder einen tüchtigen Schritt aus der Verzünftelung nach vorwärts gemacht und die Solidarität der Arbeiter, gleichviel ob unter Tag oder über Tag beschäftigt, ausdrücklich anerkannt haben.
Politische teberlicht.
Das Abgeordnetenhaus, welches gestern seine Sigungen wieder aufnahm, beschäftigt sich in zweiter Lesung mit dem Tertiärbahnen Gesez, das wesentlich in der Fassung des Kommissionsberichts angenommen wird.- Das Herrenhaus trat heute zur ersten Sigung nach den Pfingstferien zusammen und wird gleich morgen seine Aufmerksamkeit der Landgemeinde Ordnung für Schleswig- Holstein zuwenden. Ob die Herren" noch Luft haben, ein Tänzchen zu wagen?-
Der heute versammelte konservative Parteitag wolle seine verzeihen, derselbe habe als Offizier nich Zustimmung zu nachstehenden Punkten geben: I. Die anders handeln können.
materialistische Weltanschauung bedroht durch den von ihr ge- Als wir diesen mysteriösen Satz lasen, fiel uns aus wonnenen Einfluß auf das politische, soziale, wirthschaftliche früherer Zeit ein, daß ein Offizier, der in einem Streit
und sittliche Volksleben den Staat, die Gesellschaft und die
Kirche und somit die gesammte Existenz der deutschen Nation von irgend Jemand körperlich angepackt wurde, verpflichtet mit den ernstesten Gefahren. Als die gefährlichsten Auswüchse war, den Angreifer niederzustechen, widrigenfalls die der materialistischen Weltanschauung betrachtet der heute ver- Offiziersehre als verloren und das Offizierspatent als ver fammelte Barteitag der Konservativen die Sozialdemokratie und wirkt galt. Wir hatten geglaubt, dieses wahnsinnig bar die anwachsende Macht des Judenthums. Eine entschiedene barische Vorurtheil sei dem Hauch vernünftigerer AnBekämpfung Beider auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens schauungen gewichen. Bei der standalösen Leyd= durchzuführen, ist unabweisbare Pflicht der konservativen Partei hecker- Affäre in Mainz ( feiger Ueberfall eines Bi und aller ihrer Angehörigen. II. Die Mittel zu dieser Bekämpfung vilisten durch drei Offiziere) wurde auf das Vorhandensein liegen vor Allem in der Erhaltung und Wiedererſtarkung der einer solchen Regel des„ Ehrenkoder" hingedeutet, jedoch christlichen Lebensanschauungen in Volt und Staat. Nur auf
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diefem sittlichen Boden ist es möglich, positive staatliche Rechts- auch bestritten, daß dieselbe noch in Kraft sei. Der normen zu entwickeln, welche die Existenz des Staates zu Brief, den die Mutter des Koblenzer Mörders ge sichern und die weit fortgeschrittene Auflösung der staatlichen, schrieben, beweist aber, daß eine solche Regel be gesellschaftlichen, wirthschaftlichen und sittlichen Ordnungen steht, oder wenigstens- was thatsächlich auf das aufzuhalten im Stande find. III. Der Parteitag der fach- Gleiche herausläuft daß in Offiziers- und Adelstreisen Es ist dringend fischen Konservativen spricht deshalb sowohl der Regierung als an eine solche Regel geglaubt wird. auch den konservativen Vertretern des Volkes im Reichstag und nothwendig, daß in Bezug auf diesen dunkelen Punkt KlarLandtag gegenüber die Erwartung aus, daß dieselben solche gesetzgeberische Maßregeln in ernste Erwägung ziehen, welche beit geschaffen wird. Wir Zivilisten sind auch Menschen Die Erhaltung und Wiedererstarkung der christlichen Lebens- und haben jedenfalls das Recht der Selbsterhaltung und anschauungen in Volk und Staat zu schützen und damit einer Nothwehr. weiteren Ausbreitung der materialistischen Weltanschauung der Wie leicht kann auch der Friedlichste in einen Sozialdemokratie und der Macht des Judenthums feste Schranken Streit" verwickelt werden. Man stolpert über den Schlepp zu ziehen geeignet sind. Der Parteitag erwartet namentlich fäbel eines Edelsten" und Offiziers der Träger des von der deutschkonservativen Fraktion im Reichstag, daß sie Schleppsäbels wird grob, statt sich zu entschuldigen, unverzüglich nach ihrem Wiederzusammentritt die Revision Opfer des Schleppsäbels bittet nicht demüthig um Verdes konservativen Programms vom Jahre 1876 mit besonderer Rücksichtnahme auf das Anwachsen der Sozialdemokratie zeihung, daß er vom Schleppsäbel zu Fall gebracht worden und die drohende Uebermacht des Judenthums in die Hand und der Streit ist da. Wehrt der Zivilist sich seiner nimmt. Er erwartet von der Fraktion eine schärfere Betonung Haut, greift er zu so hat er sein eigenes Todesurtheil der nothwendigen Bekämpfung der letztgenannten Fattoren, als gesprochen der Edelste und Offizier ist verpflichtet, ihn dies in dem Programm von 1876 der Fall ist, in einer dem zu erstechen. Das ist ja geradezu monströs. Volf allgemein verständlichen und den thatsächlichen Bedürf Also besteht ein solches Gesez? Ja nissen entsprechenden Form. IV. Er richtet aber gleichzeitig gut, so hat jeder an alle Parteigenossen im Lande die dringende und ernste Mah- oder Nein! nung, sich an den Kampf gegen die materialistische Welt- Zivilist, der in der Lage ist, Edelsten und Offianschauung, die Sozialdemokratie und die Macht des Juden zieren begegnen zu können, das Naturrecht der Nothwehr. thums mit allen Kräften zu betheiligen und in ihren persön- Es wäre das ein Zustand, der in seinen Konsequenzen für lichen Berufskreisen dahin zu wirken, daß die christliche Lebens- die Herren Militärs ebenso ungemüthlich sein dürfte, wie anschauung auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens wieder für die Herren Zivilisten. Baldigste Aufklärung wäre daher zur Geltung fomme. V. Bei der Wichtigkeit, welche die Erreichung im allgemeinen Interesse erwünscht. der von uns bezeichneten Biele für die Zukunft unseres Volfeš hat, erachtet der sächsische konservative Parteitag die Ein Angeklagter Bismarck hat das Wort. Er ist an berufung eines großen deutschen Parteitages noch vor dem Zu- geklagt, die Welfen Meding- Samarow und von sammentritt des Deutschen Reichstages für unerläßlich und beantragt dieselbe hiermit ausdrücklich bei der Leitung des Holle dafür bezahlt zu haben, daß sie den depossedirten deutsch - konservativen Wahlvereins. Es ist um so dringender König Georg durch Errichtung einer Fremdenlegion und nothwendig, Angehörige aller deutscher Stämme auf demselben andere ähnliche Praktiken kompromittirten und Material" zur Aussprache ihrer Anschauungen gelangen zu laffen, als ein für den Raub des Welfenfonds- nein, für dessen Beschlag großer Theil der deutschen Wahlkreise nicht durch Abgeordnete nahme im öffentlichen Interesse" lieferten. Nachdem Ans aus ihrer Mitte im Reichstage vertreten ist. VI. In Gr- geklagter viele Jahre lang seine Ankläger mundtodt zu wägung, daß nur eine rubige, auf chriftlich- fittlicher Erkenntniß machen vermocht hat, sieht er sich jetzt- wo die Ver beruhende und stetig fortschreitende Entwickelung unserer staat hältnisse für ihn etwas andere geworden sind moralisch lichen Verhältnisse, sowie eine Einigung aller staatserhaltenden Elemente zu diesem Ziele die großen Gefahren, welche unser gezwungen, in dem Beichtstuhl der„ Hamburger Nachrichten" öffentliches Leben bedrohen, erfolgreich zu bekämpfen vermögen, folgende Bertheidigung" zu stammeln: warnen wir vor allen Sonderbestrebungen und Parteibildungen, welche einerseits durch Ueberstürzung die Stetigkeit der staatlichen Entwickelung, andererseits durch Zersplitterung der Kräfte die Einmüthigkeit der konservativen Bestrebungen zu stören geeignet sind."
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Dies die Programmsäße", die von der Blümchen- Garde Auch eine Weltanschauung. In der gemüthlichen" auch begeistert" angenommen worden sind. Also der SozialRevolutionszeit der tollen Jahre" 1848 und 1849 wurden demokrat und der Jude- das sind die Feinde. Nun, den allerhand Karrikaturen aus der Paulskirche veröffentlicht, Sozialdemokrat kennt diese Gesellschaft nicht, aber den Juden darunter eine Stizze, Arnold Ruge darstellend, der, sollten sie doch von Rechtswegen fennen, denn von Paul nach vorn gebeugt, den Kopf hinterwärts durch die Beine Mehnert's des Blümchen- Gesellschaftsretters- Vater und mit Geschäfts- Kumpan haben verschiedene ehrsame Handwerkssteckt und sich von unten herauf die Welt anschaut der Inschrift: Auch eine Weltanschauung." Nehme man meister, die seine chriftlich- germanischen Geschäftspraktiken zu mun an, statt stehend durch die Beine hindurch zu gucken, bewundern Grund hatten, das große Wort gelassen aus, habe der Mann sich aus den Kopf gestellt, und so die gesprochen:" In dem stecken hundert Juden."
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Welt angeschaut, so würden wir ungefähr ein symbolisches Vielleicht veröffentlicht die Kreuz- Zeitung " gelegentlich Bild der Weltanschauung haben, die gestern auf dem die Aktenstücke, welche jüngst in der Sächsischen " ArbeiterParteitag des„ konservativen Landesvereins" im Blümchen- zeitung zum Lob und Preis des glorreichen Ur- Oberhauptes land oder Reich der Mitte en miniature, alias Sachsen , der sächsischen Sozialisten- und Judentödter, auch Konserfich ans Tageslicht gewagt hat. Ein gewisser Herr von vative genannt, abgedruckt worden sind. Friesen er soll sich sogar in klassischer Selbstvergessenheit Ist es wahr? Die Mutter des Lieutenants von Frei herr" nennen der gelehrigste Schüler des viel gewandten Sohnes seines Vaters, Paul Mehnert , hat dort Salisch, der in Koblenz einen unbewaffneten Kaufmann Die letzten Geheimnisse des Blümchenkaffee- und sonstigen mit seinem Säbel todtstach( wofür ihm auch noch mildernde Ronservatismus ausgeplaudert, und seine fin de siècle ( Ende Umstände bewilligt und 12 Monate Festungshaft zugesprochen des Jahrhunderts) Weisheit in folgendemsäkular- granituen wurden), hat an die Mutter des Erstochenen geschrieben, Antrag niedergelegt: diese möge doch ihrem unglücklichen Sohn( dem Mörder)
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Lederhaut seit den letzten Schicksalen und der erlittenen Haft wo möglich noch gelber geworden war.
„ Diese hoffe ich in der Stadt aufgreifen lassen zu fönnen, worauf ich sie ohne Weiteres standrechtlich erschießen laffe."
Bravo, bravo!" exscholl es von Neuem in den Reihen der Herren Liberalen.
Zeit, daß ein furchtbares Strafgericht über sie hereinbricht."
Kein Mensch konnte ein Wort der Billigung sagen, denn mit einem donnerähnlichen Krach sprangen auf einmal die Fensterladen sammt den Fenstern des Lokals ausein ander, einige schwere Steine fielen oder rollten herein, der plötzliche scharfe Luftzug löschte die Gasflammen aus und eine tiefe Männerstimme rief in die Dunkelheit hinein: Feierabend, meine Herren!"
Niemand regte sich, bis Tieftrunk, der hinausgegangen war, mit Licht zurückkehrte und die ganze Gesellschaft unter Tafel fand. An diesem Abend wurde Nichts mehr gesprochen.
" Ich denke aber bei dieser Gelegenheit der liberalen Sache noch größere Dienste zu leisten", fuhr Dr. Raffmaus mit einem entschiedenen Tone von Selbstzufriedenheit fort; denn ich besitze sichere Nachweise, daß auch die Konser vativen bei allen diesen Intriguen die Hand im Spiele der haben. Sie sollen die Schwere der Gesetze, die sie oft selbst und besonders gegen uns angewendet, in ihrem vollen Umfange empfinden. Zwei Individuen sind bereits aufgegriffen, welche Waffen zum Verkauf ausboten und häufig verschenkten. Dieselben haben bei ihrer Vernehmung auch eingestanden, daß sie von zwei Exministern mit diesem Geschäfte betraut worden waren."
,, Unerhört!" riefen die Liberalen.
Ein Polizeikommissar, welcher bei den letzten Worten eintrat und Dr. Raffmaus eine Mittheilung ins Ohr flüsterte, ließ auf eine Weile das Gespräch verstummen.
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Am anderen Morgen zur frühen Stunde begab sich Findeisen in das Zimmer feines Sohnes, der sich eben zum Ausgehen bereit machte, und fragte, da er ein so frühes Aufstehen an ihm nicht gewohnt war, erstaunt:
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Du willst schon ausgehen, Georg?"
" Ja, Vater," entgegnete dieser, nicht weniger verwundert, den Vater bei sich erscheinen zu sehen, den er seit langer Beit nur zuweilen bei Tafel oder im Romtoir sah. " Ich hoffe, Du hast nicht so große Gile, um nicht vor allen Dingen mir ein Viertelstündchen schenken zu können?" Es ist mir nicht so eilig, und ich höre, Bater." " Nun wohl; Du wirst in Erfahrung gebracht haben,
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„ Es ist Jedem in Erinnerung, welche Haltung die " Hannoversche Legion", die sich als„ Hannoversche Armee" be trachtete und gerirte, in den Jahren vor 1870 eingenommen hat, wie sie in Holland , in der Schweiz und schließlich in Frankreich als fremde Truppe eingemiethet und einquartiert war, und mit welchen Zukunftshoffnungen sie sich getragen hat. Der französische Krieg war damals vorauszusehen und wurde Schon 1867 wegen Luxemburg nicht ohne Schwierigkeit vertagt, hauptsächlich vielleicht, weil man deutscherseits der Meinung war, daß jedes jedes Jahr Aufschub dieses mit Wahrs scheinlichkeit vorauszusehenden Krieges der deutschen Armee in Hannover , Hessen , Nassau , Schleswig Holstein und auch in Den damals schon friegsverbündeten füddeutschen Staaten einen Zuwachs von mehr als 100 000 nach preußischem Muster ausgebildeter Mitkämpfer verschaffen werde. Das ist eine Frage, die der Geschichte anheimfällt; aber darüber war schon damals fein Zweifel, daß die Her stellung eines unabhängigen Königreichs Hannover , für die ein Theil des früheren föniglich hannoverschen Heeres im Auslande bereit gehalten wurde, nur infolge eines Krieges erstrebt werden könne, den Frankreich allein, oder im Bunde mit Desterreich, gegen den Norddeutschen Bund geführt haben würde. Wenn auch 1870 beim Ausbruch des Krieges feine Welfenlegion mehr in Frankreich stand, so lag doch die Thatsache vor, daß vor mals hannoversche Offiziere sich bereit hielten, auf Befehl des Königs Georg wieder in Attivität zu treten; und daß sie eine Gefolgschaft von Unteroffizieren und Soldaten, wenn auch viel leicht weniger zahlreich, doch immer noch gefunden haben würden, ebenso gut wie auf ihrer Wanderung nach Holland , nach der Schweiz und nach Frankreich , war sehr wahrscheinlich. Für
Ah, ah, das also ist es?"
Weil ich es für nicht mehr als Recht und Billigkeit ansehe, daß wir, deren Eigenthum und bürgerliche Stellung in diesem Rampfe geschüßt werden sollen, uns um Die jenigen schaaren, welche im Namen des Gesetzes als unsere Beschützer auftreten. Findest Du das nicht auch in der Ordnung?"
" Ich finde es wohl in der Ordnung; nur zweifle ich, daß damit viel ausgerichtet werden wird. Denn wer durch einen Kampf nichts als seine bürgerliche Stellung und sein Eigenthum beschüßen will, der will in der Regel auch sein Leben erhalten, und solche Leute sind in der Regel herzlich schlechte Soldaten."
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Das werden wir sehen; einstweilen muß Jeder seine Schuldigkeit nach Kräften thun, und habe ich deshalb be schlossen, die weiße Binde anzulegen und mich dem Ministerium oder dem Ober- Befehlshaber der bewaffneten Macht zur Verfügung zu stellen."
Du Vater? in Deinem Alter?"
" Bin ich etwa nicht noch rüstig genug, die Waffen zu führen? Gebe ich nicht, je älter ich bin, ein eindrucks volleres Beispiel? Und werde ich nicht, wenn es sonst noch Bedenken haben könnte, einen rüstigen Sohn zur Seite haben?
an mich?"
befize."
„ Aber das ist ja unerhört!" rief nach einem AugenDenkst Du oder dachtest Du etwa bei diesem Sohn blicke, dessen er zur Sammlung bedurfte, der Ministerpräsident im höchsten Grade über die ihm gemachte Mit- daß das Ministerium bei dem höchst wahrscheinlich nahe Allerdings, da ich, wie Du weißt, keinen anderen Sohn theilung empört:„ Die Sache hat nicht ohne Mitwirkung bevorstehenden Kampfe die gutgesinnten Bürger zum Schutz des Personals vor sich gehen können. Lassen Sie sofort das von Recht und Gesez, Ordnung und Ruhe um sich vergesammte Personal vom Gefängniß- Inspektor bis zum Aushilfsmann verhaften und das Gefängniß durch eine entsprechende Zahl von Polizeifergeanten in Verwahrung und Beaufsichtigung nehmen. Schicken Sie mir inzwischen auch meine Schußmannschaft, da ich der Ruhe bedarf."
,, Was ist geschehen?" fragten alle Anwesenden zugleich, als der Kommissar das Lokal verlassen.
fammelt zu sehen wünscht."
" Ja, ja, ich habe die Plakate gelesen, und ganz außer ordentlich heiter haben sie mich gestimmt." " Heiter?" rief Findeisen erstaunt, ein Erlaß des Minifteriums kann Dich heiter stimmen?"
" Ja, Du hast Recht, sie sind im Allgemeinen mehr trauriger Natur. Aber Du wolltest wohl etwas Anderes sagen."
" Eine neue freche That, meine Herren; die Gefangenen Barth und Streit sind soeben aus ihrer strengen Berwah rung im Gerichtsgefängnisse befreit worden. Das Treiben dieser Menschen wird immer toller. Es ist die höchste forderung nachzukommen...."
Und um dessen Thun und Treiben haft Du Dich so wenig bekümmert, daß Du nicht einmal weißt, daß dieser Sohn auf einem ganz anderen Parteistandpunkt steht?"
" Ich habe davon gehört, aber feinen besonderen Werth darauf gelegt, da ich mir wohl sagen durfte, daß alle solche Liebhabereien und Parteispielereien aufhören würden in Augenblicken, wo es sich um das„ Mein und Dein", u die Erhaltung der bevorzugten Existenz handelt."
Und gerade hierin hast Du Dich geirrt, Bater; die Sache " Ich wollte Dir sagen, daß ich es für die Pflicht ist mir zur Ueberzeugung und aus Ueberzeugung zum eines jeden guten Bürgers halte, dieser ministeriellen Auf- Leben geworden. Ueber das„ Mein und Dein" habe ich ganz andere Ansichten, als hr da drüben auf der anderen