die deutsche Politik wäre eZ aus vielen Gründen menschlicherund politischer Natur eine 5ialamität gewesen, wenn sie han-noversche Soldaten in den Reihen der Landesfeinde gesundenHütte oder genöthigt gewesen wäre, gegen aufständische Be-wegungen in den, Lande zwischen Weser und Elbe militärischund kriegsrechtlich einzuschreiten. Wir können es deshalb nurals einen wesentlichen Dienst, welcher der nationalen Sacheund dem nationalen Gefühle erwiesen worden ist, ansehen,wenn es gelungen ist, jeder derartigen Bewegung im Keime zuvor-zukommen und zu verhindern, daß deutsches Blut nach beut-schem Kriegsrechte vergossen wurde. Daß Männern, welcheerfolgreich zur Verhinderung solcher Kalamität mitgewirkthaben, ihre Zukunft sicher gestellt wurde, war ein Verfahren,für das jeder deutsche Patriot der damalige» Regierung nochheute dankbar sein wird."So der Angeklagte Bismarck. Daß er die zwei Hoch-verräther und Häuvter der Landesverräther bezahlt hat, wirdvon ihm zugestanden— das staatsmännische Gesalbader,vnt dem das Geständniß umhüllt ist, nimmt diesem seinenWerth nicht. Das Geständniß ist aber noch nicht vollständig.�ie Anklage lautet nicht blos, daß die zwei Hochverrätherund Häupter der Landesverräther bezahlt, sondern daß siefür ihren Hoch- und Landesverrath bezahlt worden sind,schon ehe sie denselben verübten, und zu demZweck, daß sie, in der Weise der Jhring-Mahlow, Schröder,Haupt, Naporra— nur in etwas höherer Sphäre und ingrößerem Maßstab— als diplomatische staatspolitischeLockspitzel Gegner des Fürsten Bismarck zu kompromittirenhatten. Ist das wahr?Angeklagter Bismarck, antworten Sie auf dieseFrage!—Auch eine Wirkung des Sozialistengesetzes. DasSozialistengesetz stellte der Polizei die Aufgabe, die Sozial-demokratie zu vernichten, und da die Polizei, als beruss-mäßige Vertreterin und Vollstreckerin des Gesetzes, demSozialistengesetz Folge zu leisten hatte, so fand sie sich ae-nöthigt, einen wesentlichen Theil ihrer Kräfte, die bisherden S i ch e r h e i t s dienst zu versehen gehabt, auf das«politische" Gebiet zu werfen. Man merkte bald, daßdie vorhandenen Kräfte nicht ausreichten— die„politische"Polizei wurde riesig vermehrt; und, da die Regierung aufdie Vernichtung der Sozialdemokratie das Haupt gewichtlegte, und da die Sozialistenjäger und Sozialistentödter diebeste Aussicht auf Karriere hatten, so war es selbstverständ-lich und natürlich, daß die Sicherheitspolizei von derpolitischen Polizei überflügelt wurde und ins Hintertreffenkam. Wir wollen auf Niemanden einen Tadel werfen,Niemanden der Pflichtvergessenheit anklagen, allein die That-fache steht fest, daß das Sozialistengesetz die Polizei aus ihrenBerufsbahnen gedrängt, den politischen Dienst aus Kostendes Sicherheitsdienstes gefördert und letzteren wesentlich ge-schädigt hat. Ueoerall in Deutschland und insbesondereauch in Berlin ist das festgestellt worden. In Berlin istes bei verschiedenen Gelegenheiten, z. B. bei dem Dieckhoff-Prozeß augenfällig zu Tage getreten, und die Vorwürfe,welche in neuester Zeit z.B.der Berliner Polizei gemacht wordensind und werden— jetzt wieder anläßlich des Mordes dertrau Manzel— sollten eigentlich an die Adresse desSozialistengesetzes gerichtet werden, das unter anderenschlimmen Wirkungen auch die gehabt hat, unsere Polizeivon ihren eigentlichen Zielen abzulenken.—Cin Beispiel. Deutschland, und insbesondere PreußenNennt sich das„Land der Schulen", thut als ob es ausdem Gebiete des Unterrichts anderen Staaten überlegen sei.Diese Einbildung ist aber gar windiger Natur. Die„wilden"Franzosen haben heute weit bessere Schulen als wir, unddie Schweizer, auch„wild", sind uns um hundert Kopf-längen voran. Man lese nur, was in Zürich über dasSchulwesen soeben von den einschlägigen Behörden festgestelltworden ist:„Das stadtische Schulwesen umfaßt zunächst die allgemeineVolksschule(Primär- und Sekundärschule).„Sodann übernimmt die Stadt diejenigen freiwilligenvffenllichen Schulen, welche bei Inkrafttreten des Zutheilungs-gesetzes am S. August 1891 in den bisherigen Gemeinden de-standen haben, mit Einschluß des Gewerbemuseums und derGewerbeschule.„Sie nimmt weitere Schulen zum Zwecke geeigneter Be-schästigung von Kindern, welche das Alter der Schulpflichtnoch nicht erreicht haben, sowie für berufliche und bürgerlicheAusbildung der reisern Jugend in Aussicht. Inzwischen wirdSeite, und bei meiner bevorzugten Existenz bin ich elendgewesen, ach elend— bis zum Selbstmord!"„Was erinnerst Du mich jetzt daran; es hat hier keinenPlatz. Ich habe gestern Abend im Klub versprochen, daßDu mit mir kommen würdest.".«Du hast da etwas versprochen, was wahr zu machenNicht in Deiner Macht lag."„Willst Du nicht helfen, unser Vermögen vertheidigen?"«Nicht mit dem kleinen Finger; meinetwegen mag esDenen zufallen, die es geschaffen, den armen Arbeitern,deren Schweiß an dem Gelde klebt."„Wer das Geld so wenig ehrt, verdient keins zu haben;wen» Du also Dich nicht entschließen kannst, für unserZntereffe einzutreten, so werde ich Dich ausschließen vonder Theilnahme an unseren Gütern. Ja, Georg, tch habees gelobt; wenn Du meiner Aufforderung nicht Genügeleistest, so schließe ich Dich aus von der Erbfolge."„Um so besser, um so besser; dann bin ich der Sorgeenthoben, es Denen wieder zu geben, denen es entrissen."»Bedenke, Georg, eine Million steht Dir in Aussicht!"«Eine Million! Was ist Dein Gold! Nimm Alles,was Du hast und sieh', ob Du mir mit Deinem GoldeGlisen's goldene Locken kaufen kannst, dann, dann will ichglauben, daß Gold auch glücklich machen kann. Aber Dukannst es nicht. Du kannst mir keine schlaflose Nacht, keineThräne, geschweige denn ein verlorenes Leben zurückkaufen.Und Du drohst mir mit Enterbung? Geh', armer Vater,Du bist in der That noch ärmer, als ich."„Georg, höre noch ein Wort; ich will von meinerorderung lassen; versprich mir nur heilig und stheuer,einen Antheil an den kommenden Ereignissen zu nehmen."„Willst Du dasselbe mir versvrechen?"„Ich kann nicht, denn ich gab mein Wort."„Und so auch ich."„Du willst es also darauf ankommen lassen, daß wirwit der Waffe in der Hand uns gegenübertreten?"»Es wird zu vermeiden sein."»Und das rst Dein letztes Wort?"»Wie es das Deine war."»Nun wohl, so gehe hin in Dein Verderben; dochf.i:sie private Anstalten dieser Art unter Vorbehalt ihrer Aufsichtdurch Beiträge unterstützen.„Die Sladt unterhält Volksbibliotheken und öffent-liche Lesesäle, deren Benutzung unentgeltlichist, oder sie kann private Institute dieser Art unter Vorbehaltihrer Aufsicht unterstützen.„Der Besuch der städtischen Schulen ist unentgelt-lich. In der Primär» und Sekundärschulewerden den Schülern überdies die Lehr»mittel. Schreib- und Zeichnungsmaterialienund den Mädchen die Stoffe für den Arbeits-Unterricht unentgeltlich abgegeben."Und damit vergleiche man unser verstorbenes„Volks-schul-Gesetz", das demnächst eine fröhliche Auferstehung erlebenwird. Wie beschämend tief steht unser„großer"„Intelligenz-staat" doch unter der kleinen schweizerischen Republik, in deres keinen einzigen Soldaten, und keinen einzigen„Edelsten"giebt, aber lauter freie und gleiche Bürger!Unser Züricher Parteiorgan, die„Arbeiterstimine" be-merkt zu diesem„Schulfortschritt":„Nun, wir freuen uns desselben herzlich, obgleich wir dieUebernahme der Kindergärten auch gewünscht hätten. Nun,Rom ist nicht in einem Tage erbaut; wir werden weiter an derVolkserziehung bauen.Wer das Kind nicht ehrtUnd den Menschen, der in ihm steckt,Und den Lehrer nicht, der den Menschen weckt,Wer die Schule nicht vor ihren Drängern vertheidigt,Der hat den Genius der Menschheit beleidigt.—"Die italienische Krisis. Ein Theil der Zeitungenspricht von einem großen Siege Giolitti's. Vor einigenWochen, als Giolitti für sein konfuses Programm, welchesdie reinste Programmlosigkeit war, eine kleine Majoritätbekam, nannten die nämlichen Blätter dies einen„Pyrrhus-Sieg". Und sie hatten Recht. Sintemalen sich aber dieSituation in den 16 Tagen, die zwischen jenem„Pyrrhus-Sieg" und diesem„großen Sieg" liegen, in keiner Weiseeändert hat, so gebührt auch dem«großen Sieg" derame eines Pyrrhus- Sieges. Daß die Mehrheit einerößere, das thut nichts zur Sache. Nicht für ein"rogramm hat das Ministerium die Majorität bekommen,sondern einfach für die Verschiebung des Kampfes. Es istwahr, für die Regierung, oder sagen wir gleich offenheraus: für den König, dessen Vertrauensmann Giolitti,ist es ein praktischer Vortheil, daß sie die Vorbereitungund die Leitung der Neuwahlen in der Hand hat— wiesteht es aber um die Volksthümlichkeit und das Anseheneiner Regierung, die mit solchen kleinlichen Mitteln ar-beiten muß? Vergleiche man nicht die italienischen Ver-Hältnisse mit den deutschen. Ein Bismarck konnte aller-dings Jahrzehntelang gegen den Willen der Oppositions-Parteien regieren und die parlamentarische Maschine ab-wechselnd lahm legen oder sich dienstbar machen,— das gingwohl in Deutschland, wo daS Königthum noch starke Wurzelnhatte— und wie sind auch in Deutschland diese Wurzelngelockert worden!— Aber in Italien, wo die Monarchie ganzneuen Datums ist, wo die savoyische Dynastie den größtenTheil der konservativen Elemente— die Anhänger desPapstthums, der Bourbonen u. s. w.— von vorn hereingegen sich hat, und sich gerade auf die liberalen undradikalen Elemente stützen muß, lassen sich Bismarck'scheRegierungspraktiken nicht durchführen. Eine moderneMonarchie von Garibaldis und der Revolution Gnaden,wie die italienische, hat Rücksichten zu nehmen, die eine„angestammte" Monarchie nicht zu nehmen braucht,und wenn es ihr gelingen sollte, den italienischenParlanientarismus vollständig zu korrumpiren und zu einerScheinexistenz herabzuwürdigen, waS Giolitti's und seinerHintermänner offenbare Absicht ist, so hat die Monarchienur über sich s e l b st gesiegt und den Ast abgesägt, aufdem sie sitzt.Die italienische Krisis ist nicht beendigt, sie ist in einekritischere, für die Monarchie direkt gefährliche Phase ge-treten.—Bon Gottes Gnaden Betrüger. Die Monarchie inPortugal, welche mit ganz besonderer Reinheit daSPrinzip der Legitimität und des Gottesgnadenthums vertritt,hat bekanntlich in aller Form den Staatsbankrott eingeleitet,und die Staatsgläubiger um viele Hundert Millionen einfachbeschwindelt. Offiziell und ohne Umstände wurden denGläubigern von jedem Hundert Franks dreißig genommen,dieses Dein Vaterhaus betrachte nicht mehr als DeinVaterhaus."„So scheint es; denn es war mir schon seit mehr alseinem Jahre fremd. Die Welt aber ist größer als dasVaterhaus, hat Raum genug und Gastfreundschaft für allestrebenden Seelen. Der reiche Mann braucht keine Kinder,er braucht nur Erben, und als solche sahst Du uns jaimmer an."„Vorwürfe? von Deiner Seite?" rief Findeisen, finster;„klage Du nnch nur der allzu großen Nachsicht an, die ichgegen meine befsere Ueberzeugung habe walten lassen; be-denke, wo Du fein könntest, wenn zu Zeiten mein Geld-kasten, den Du jetzt so zu verachten scheinst, nicht für Dichoffen stand."Der junge Findeisen zuckte bei diesen Worten zu-sammen; er ward so bleich, daß selbst der Alle erschrak.Dann nahm er schweigend seinen Hut, verbeugte sichvor dem Vater, wie vor einem Fremden, und verließ dasZimmer.Findeisen, der Vater, stand einen Augenblick gänzlichverdutzt da, schlug dann mit der geballten Faust auf denTisch und rief:„Der Teufel hole die ganze Wirthschaft!IBin ich so weitgekommen mit allem was ich erstrebt, ersonnen, erarbeitet undgewagt? Und von wem kommt das? Von jenen Volks-Aus-wieglern, Demagogen, Sozialisten, Anarchisten, Kommunisten,Lumpen und Vagabonden. Nun, Gott Gnade dem, dermir heute in den Weg kommt. Zusammengeschossen mußdie Kanaille werden, wie die tollen Hunde. Kartätschen inden Leib und Büchsenkolben auf den Schädel, das ist dieeinzige Manier, diese Bestien im Zaume zu halten.£fchhätte meinen Sohn sollen Offizier werden lassen, da wäreer vor Ansteckung sicher geblieben, könnte mit Anstand seinrzehren. Aber da waren die Herren Liberalen,schrieen Zeter und Mord; im Dienste der Reaktion wollteich meinen Sohn leben lassen? und was derS?* n..a waren. Nun haben sie's, nunmögen sies wieder m Ordnung bringen. Ich denkeKeffer Aristokrat als Demokrat? Wohl, dienächsten Tage aber werden's lehren, was aus dem ganzenund— die übrigen siebzig sollen am St. Nimmerleinstaggezahlt werden. Deutschen Kapitalisten sind auf dieseWeise über SO Millionen gestohlen worden. Die„VossischeZeitung" nennt das Kind beim rechten Namen: Betrug!Schade, daß man diese Monarchie von Gottes Gnaden nichtauf die Anklagebank setzen und ins Zuchthaus stecken kann!—Die belgischen Wahlen verlaufen ruhig. Die Ar»beiter feiern fast überall.— In Gent haben unsere Ge-noffen ein Referendum— eine Urabstimmung— veranstaltet— dasselbe ergab 21 462 Stimmen für und 186 gegen dasallgemeine Wahlrecht— ein sehr günstiges Resultat, dasfreilich nicht die Villigung des Zensuswahlrechts erhaltenwird.—In England ist jetzt eine Zeit äußerlicher Ruhe ein-getreten— nach der Aufregung, welche der Bestimmung desAuflösungstermnis folgte. Die Parteien treffen ihre Vor-bereitungen zum Kampf. Es ist die Ruhe vor der Schlacht,die Windstille vor dem Sturm. Die„zwei großen" Par-teien sind noch immer in einiger Verlegenheit um die Wahl-parole— die prinzipiellen Gegensätze glänzen so vollständigdurch Abwesenheit, daß vollendetes Schauspielcr-Talent dazugehört, ernst und leidenschaftlich zu thun, wo absolut garkein wirklicher Grund vorliegt, mit Ausnahme des emzigen,den man aber nicht eingestehen kann: den Durst nach Machtund die Sehnsucht nach dem Staats-Milliardentopf.Der„Wettlauf um die Gunst der Arbeiter" wird immerhitziger. Daß der«große alte Zauberer", wie die Freunde— oder große alte Windbeutel— Zreat old windbag—, wiedie Gegner ihn nennen, sich binnen acht Tagen aus einemgrimmigen Feinde desAchtstundentages in einen„sympathischen"Beurtheiler deffelben verwandelt hat, ist selbst den optimistischstenDuselmeiern des Liberalismus etwas zu arg. Immerhin werdensich noch viele Arbeiter fangen lassen.— Wie uns mit-getheilt wird, haben B u r n s und andere Sozialisten sichereAussicht gewählt zu werden.—Vsrkeinttikrvirhken.Eine sozialdemokratische Parteikoufereuz sür den9. badischen Reichstags- Wahlkreis(Aemter Pforzheim,Dnrlach, Ettlingen und Gernsbach) tritt am 19. Juni Nach-mittags S Uhr im Gasthaus zur Blume in D u r l a ch zusammen.Polizeiliches, älerichtliches«.— Wegen Beleidigung der A l t e n b u r g e r Polizei wurdeder Buchdrucker G. A. B o a e n i tz daselbst vom Schöffengerichtu so M. Geldstrafe verurtheilt. Das Vergehen wurde in einemilrtikel der Altenburger Ausgabe des Leipziger„Wählers" ge-funden.— Der Redakteur der Bielefelder„Volksmacht", KarlGroth, hat am 11. Juni in H e r f o r d eine fünfmonatlicheGefängnißstrafe angetreten, nachdem auch die Ober-Staatsanwalt-schaft zu Hamm seinen Antrag um Strafaufschub abschläglichbeschieden hatte.Sozislo LkelrevsrrkIk.Ueber den Rixdorfer Weberstreik wird uns vom Streik-komitee geschrieben: Bis jetzt haben IS Meister unsere Forde-rungen bewilligt, so daß die betreffenden Gesellen und Spule-rinnen die Arbeit wieder aufnehmen konnten. 60 Arbeiter und20 Arbeiterinnen befinden sich noch im Ausstand. Wir bittennoch um weitere Unterstützung, damit auch die noch Streikendenzum Siege gelangen können. Zuzug ist noch streng fern-zuhalten. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruckgebeten.A» die Deleairten der Berliner Streik-Kontroll-Kommission. Genvjie»! Im Interesse der Agitation ersucht derUnterzeichnete die Delegirten, ihm umgehend per Postkarte Mit-theilung davon machen zu wollen, ob in den von ihnen ver-trctenen Gewerken resp. Industrien weibliche Arbeits-kräft«, und wieviel derselben, beschäftigt werden.Angabe der Zahl derjenigen Arbeiterinnen der betreffendenBerufe, welche einer Organisation angehören,wäre ebenfalls sehr«rivünscht.Mit solidarischem GrußeI. A.: Hermann Faber, 1�., Anlonstr. S4, v. pari.Schwindel wird; und dann wird sich Manches finden. Tinsaber sage ich und gelobe es, mir soll jede Art Regierungrecht sein und jede soll von mir die freigebigste Unter-stützung finden, die mir die Garantie giebt, daß Zuständewieder hergestellt werden, bei denen man Herr in seinenWerkstätten und Herr in seiner Familie ist. Was Libera-lismus, was Fortschritt. Und wenn in diesen Tagen allemeine Arbeiter niedergeschossen werden, so ist meine Fabrikwieder frei und ich kann annehmen, wen ich will, werdeauch nie Mangel verspüren, denn das Arbeitervolk vermehrtsich wie die Karnickel. Howald hat Recht; Howald ist einMann, wie ein Mann seines Standes sein sollte. Aber ichwerde ihn für unsere Familie zu gewinnen suchen."Nach dieser theilweisen Beruhigung eilte der Fabrikant,die weiße Binde anzulegen und das Doppelzündnadelgewehr,— eine sehr, sehr unbequeme und unnöthige Verdoppelung— zu ergreifen. Dann bejjab er sich nach dem Zimmerseiner Tochter, welche er mit Aussuchen von Lemwand be«schästigt fand.„Was machst Du denn da, Hermine?" frug er er«staunt.„Ich fürchte, es wird Kampf geben, und wir müssenan die Verwundeten denken."„Sehr praktisch und klug. Nimm nur nichts Gutesund komm' dann nach dem Gesanimtministerium. Oder ichmöchte Dich wohl abholen lassen?"„O nein, lieber Vater, das ist nicht nöthig, ich gehevon hier zu Helenen, wo wir Alles vorbereiten."„Das ist zu entlegen; die Soldaten werden nach derSeite des Militärhospttals und der Kasernen gebracht; indiese Gegend müßt Ihr Euch wenden."„Und die verwundeten Arbeiter?"„Mädel, ich hoffe doch, Du willst Dich nicht mit demPöbel befassen?"„Für mich giebt es nur Verwundete; sie werden rechtsund links fallen; aber für die Soldaten wird besser ge-sorgt sein."„Und Du wolltest verwundete Rebellen unterstützen?"»Verwundete Rebellen sind verwundete Menschen."(Fortsetzung folgt.)