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Behörde geprüften Normal ausgeführt worden. Um die Täu-| Prostitution mit rücksichtsloser Strenge verfolgt werde. Wir einer unserer Berichterstatter mittheilt, lagen von Anfang an schung noch weiter zu treiben, hat fogar fürzlich ein Thermo- werden ja bald erfahren, ob solche Absichten bestehen und ob sie Verdachtsmomente gegen Otto Wagenschüß vor, welche, wenn die meterverfertiger den von ihm selbst ausgestellten Prüfungs- etwa, um eine Verhandlung in der gefeßgebenden Körperschaft Behörde diese ins Auge gefaßt, zur Auffindung des Mörders bescheinigungen das genaue Format und die Anordnung der zu umgehen, einfach in Gestalt einer faktischen Duldung ver- unbedingt hätten führen müssen. Es steht fest, daß Otto W. sich amtlichen Scheine gegeben, so daß der nicht aufmerksame oder wirklicht werden sollen. Die bürgerliche Gesellschaft fann, das von seiner Mutter, nachdem ihm bei Ausübung des Verbrechens wenig erfahrene Räufer leicht in den Glauben versetzt werden wird man dann erfahren, weder auf die eine noch auf die andere fein Stuckateurmesser zerbrochen, am Tage nach der That ein tann, einen Schein der letteren Art vor sich zu haben. Es Weise von einem Geschwür geheilt werden, dessen Ausschneiden spizzes Rüchenmesser geben ließ, welches er ferner für die Arbeit liegt uns sehr fern, etwa für die ausschließliche Benuhung ihren Organismus tödtlich verlegt. benüßte. Kurz nach dem Morde ließ sich der Bursche, amtlich geprüfter ärztlicher Thermometer hier eintreten zu der nie über ein Zehnmarkstück zu verfügen gehabt, wollen; wir wissen sehr wohl, daß die amtliche Prüfung Die Säbelaffäre in Schöneberg erscheint in einem wesent- einen theuren Anzug anfertigen, für welchen er 50 Mart eine Rostenerhöhung von wenigstens 50 bis 60 Pfennigen lich anderen Lichte nach den Bekundungen von Augenzeugen, Anzahlung leistete und zwar bei dem Schneider Kropp; der Anfür das einzelne Instrument bedingt und daß angesichts der welche gegen die bisherige Darstellung des Vorganges protestiren, zug war noch nicht fertig gestellt, als der Lettere verhaftet wurde leichten Berbrechlichkeit der Thermometer ein solcher Mehrbetrag und welche die Allgemeine Fahr- Zeitung" ihren nunmehrigen und wurde unvollendet dem Dito W. ausgeliefert! In der nicht als gering angesehen werden darf. Nur sind wir der Mittheilungen zu Grunde legt. Nach diesen kamen an dem frag- Mordsache ist von der Familie Wagenschüß, die doch sammt und Meinung, daß jeder Arzt mindestens ein geprüftes Thermometer lichen Tage Abends gegen 101/2 Uhr zwei Droschten, eine Gepäck fonders mit der Manzel bekannt war, nur die Frau W.- soweit besitzen solle, schon um die Richtigkeit der von seinen Patienten droschte und eine Droschte 1. Klasse von Friedenau her und machten wir wenigstens wissen- vernommen worden, der übel gebrauchten Fieber- Thermometer kontrolliren zu fönnen. Dann vor der Schloßbrauerei in Schöneberg Halt. Die Fahrgäste beleumundete Otto W. hat in der Mordaffäre nie ein aber ist es nöthig, daß er sich vor Täuschung über den Werth stiegen aus und holten für sich und die beiden Rutscher je ein Verhör zu bestehen gehabt. Uebrigens hätte ein Verhör des der Prüfungsscheine schützt, und deshalb halten wir es für an Blas Blier heraus. Der eine der Fahrgäste hatte eine Dreh- Wagenschütz der unserem Dafürhalten nach als Bekannter der gemessen, dem mit werthlosen Scheinen getriebenen Unfug orgel bei sich; diese wurde aus der Droschte genommen und an Ermordeten von der Kriminalpolizei hätte unbedingt vernommen entgegenzutreten und den Aerzten dringend anguempfehlen, als den Baun des Brauereigartens gestellt. Nicht der Besitzer der werden müssen lange nicht so große Spesen gemacht, wie die geprüfte Thermometer nur folche zu kaufen, deren Prüfungs- Drehorgel, sondern andere Personen machten sich einen Ult und Verhaftung der Spitzbuben Koch und Fabian, zu deren Re bescheinigungen von amtlicher Stelle ausgefertigt und mit dem entlockten dem Rasten einige allerdings herzzerreißende Töne. fognoßzirung zunächst ein höherer Kriminalbeamter in Begleitung Stempelzeichen des Reichsadlers versehen sind." Ein Gendarin notirte deswegen den Besiger der Drehorgel. Dieser eines Dienstmädchens nach Magdeburg fuhr, worauf beide Der Rath des Reichs- Anzeigers" scheint uns vernünftig zu behauptete aber, er habe nicht gespielt und wurde in dem ent- Verhafteten dann von dort nach Moabit überführt wurden. fein. Da auch in jeder Haushaltung ein Thermometer sein sollte, ſtehenden Wortstreite mit dem Gendarmen von dem Kutscher Unfall. Direkt in eine Droschke hinein rannte vorgestern glauben wir unseren Lesern einen Dienst zu erweisen, wenn wir rust Schulze, mit welchem er fuhr, unterstützt. Der Genihnen empfehlen, nur amtlich geprüfte Thermometer zu kaufen. darm verbat sich dies energisch und herrschte den Kutscher an: Abend gegen 7 Uhr an der Wilhelmstraßen- Ecke ein in einem Scheeren Sie sich zu Ihrem Fuhrwert". Der Drehorgelbefizer Geschäft in der Leipzigerstraße beschäftigter Laufbursche, welcher Nette Ausfichten eröffnen sich den Telephonarbeitern wurde schließlich arretirt und zwar unter Beihilfe eines Nacht sich mit einem Kollegen herumjagte. Wiewohl der Rutscher das in dem nachfolgend reproduzirten Erlaß der Postverwaltung, bei wächters und mehrerer Zivilpersonen, da der Arrestant fich Gefährt noch rechtzeitig zum Stehen brachte, zog sich der junge welchem zu berücksichtigen ist, daß derselbe Arbeiter betrifft, welche energisch zur Wehre sette. Gleich darauf trat ein anderer Gen Mann, welcher bei dem Anprall an die Deichsel der Droschke zum Theil schon 10 Jahre in diesem gefahrvollen Dienste sich be- darm, Namens öppner, an Schulze heran mit den niederstürzte, einen Bruch des rechten Oberschenkels zu. Gestern finden und trotz alledem auch noch gerade im Winter, Worten: Sie sind mein Arrestant! Kommen Sie sofort mit zur Vormittag stürzte das Pferd der Droschte 5192 an der Ecke der wo die Bedürfniffe des Menschen der sogenannten gemäßigten Wache, widrigenfalls ich von meiner Waffe Gebrauch mache". Frankfurter- und Koppenstraße. Der Schneider Siegfried Gellert Bone fich am meisten häufen, dem ganzen Glend der Arbeits- Schulze erwiderte:" Gewiß tomme ich mit, nur möchte ich wollte dem Kutscher behilflich sein, das Thier aufzurichten, und Tofigleit erbarmungslos preisgegeben find. Der Erlaß, welcher erst mein Bier austrinken". Daraufhin zog der Gendarm seinen faßte daffelbe am Kopf. Beim Aufspringen trat ihm nun das an die Berliner Postämter gerichtet ist, lautet im Auszuge: Säbel , entriß dem Schulze das Glas und schlug unbarmherzig Pferd derartig auf den rechten Fuß, daß das Blut aus dem Berlin , 7. Juni 1892. mit der scharfen Klinge auf ihn ein, dabei rufend:" Sie wollen Stiefel sprigte. Der Verunglückte wurde nach dem Krankenhause Bon dem gegenwärtig im Fernsprechbau verwendeten sich noch widersetzen?" und hieb so lange, bis der Wehrlofe am am Friedrichshain gebracht. Arbeiterpersonal, ungefähr 350 Mann, ist in der Zeit vom Boden fag. Er setzte dies auch noch fort, als Schulze wehtlagend Ein gräßliches Inglück hat sich am Montag Nachmittag 15. Oktober bis 15. März, wo die Ungunst der Witterung und bat, ihn doch nicht todt zu schlagen, da er ja doch Frau und Die Kürze der Tage eine Einschränkung der Arbeiten und ein Kinder hätte. Von Passanten wurde der Schwerverletzte in der Eisenbahn - Werkstatt bei Tempelhof zugetragen. Die eine sparsames wirthschaften mit den Arbeitskräften gebieten, der aus einer großen Blutlache aufgehoben und nach dem Garten Dampfanlage daselbst war schadhaft geworden und sollte reparirt größte Theil der Arbeiter, von dem derzeitigen Bestande mindestens der Brauerei getragen. Er blutete aus unzähligen Säbelwunden. werden. Zu diesem Zweck begaben sich drei Arbeiter in der 200 Mann in den Monaten Dezember und Januar noch Mitleidige Personen legten ihn dann wieder in seine Droschte Meinung, daß der Dampf durch die Maschine vollständig heraus weitere Sträfte aus der Beschäftigung zu entlassen. Bei den und fuhren ihn nach dem Amtsbureau. Dort wurde er von zwei gelassen wäre, in die dampfleeren Kanäle der Anlage. Der Entlassungen der Arbeiter ist in erster Linie auf das" weniger Feuerwehrleuten untersucht. Da die Verlegungen aber so gefähr- Dampf war aber nur durch die Maschine ab gute Personal zurückzugreifen, damit beffere Kräfte beibehalten licher Natur waren, wurde er auf Anrathen mehrerer Bivil- gesperrt worden und die Entleerung desselben wurde werden können und ein Stamm tüchtiger Arbeiter der Verwaltung personen nach dem Elifabeth- Krankenhause geschafft, wo er noch gerade vorgenommen, als sich die Arbeiter in den Dampfkanälen dauernd gesichert bleibt. Selbstverständlich find Telegraphen- heute schwer frank barnieder liegen foll. Einen Begriff von der befanden. Durch den plöglich ausströmenden heißen Dampf Vorarbeiter von der Entlassung ausgeschlossen, sofern nicht be- Wucht und Vielseitigkeit der Hiebe, welche Schulge von dem wurden die Arbeiter so stark verbrannt, daß einer derfelben zu sondere Gründe vorliegen, dieselbe eintreten zu laffen. Gendarmen mit deffen Säbel erhalten hat, ermöglicht der Um- dem in Tempelhof wohnenden Kassenarzt Dr. Schuster mittelst Der Kaiserliche Ober- Postdirektor, Geheime Ober- Postrath. stand, daß das Zunähen der Kopfwunden allein nahezu zwei Bahre getragen werden mußte, um ihm die erforderliche sofortige Stunden Zeit in Anspruch genommen hat. Außerdem ist der Hilfe zu Theil werden zu laffen. Die anderen beiden Berun Griesbach." linke Arm total zerschlagen und weist so viele Siebwunden auf, glückten wurden nach dem Krankenhause geschafft. In Weißensee exiftirt auch ein katholischer Arbeiter daß die Aerzte an der Wiederherstellung desselben zweifeln. Eine Brutalität) sondergleichen ist am 13.b. M. Vor verein. Wir wissen nicht, wie viele Mitglieder dieser Verein Jm Uebrigen ist der Gesammtzustand des Verletzten nachmittags um 11 Uhr in der Prenzlauerstraße nahe der Linienzählt, wir wiffen auch nicht, was diese Vereinsmitglieder ver- Ausspruch der Aerzte ein sehr bedenklicher. Die Durchstraße verübt worden. Es ging dort nämlich ein Kindermädchen, anlaßt hat, sich gerade als katholische Arbeiter" einzuführen. schlagskraft Gendarmenfäbels der veranschaulicht das ein kleines gegen 4 Jahre altes Mädchen an der Hand Wir meinen, daß es dem arbeitenden Lohnsklaven am Ende Livreehut des Schulte, welcher nach Meinung der Aerzte sein führte und einen gegen ein Jahr alten Knaben auf dem Arm gleich sein kann, ob er als Katholik, Proteftant, Jude oder Heide Lebensretter gewesen ist. Derselbe ist buchstäblich zerfeßt, ebenso trug. Der Knabe, der nach Kinderart sein Aermchen um den langfam verhungert. Der Weißenfeeer katholische Arbeiter"- auch der Mantel und der Rock. Die Sachen sind mit Blut Hals des Kindermädchens gelegt hatte, schrie plötzlich laut auf verein hat es nun schwer empfunden, daß die Bourgeoispreffe durchtränkt. Nach den übereinstimmenden Aussagen der Zeugen und das dadurch erschrockene Kindermädchen mußte zu seinem einen Angestellten der katholischen Kirche angegriffen hat, weil fann von einem Widerstande oder einer Widersehlichkeit Seitens Entsetzen sehen, daß ein gegen 20 Jahre alter Mann, der hinter er feine Theilnahme bei der Beerdigung eines ungläubigen" des Schulze absolut keine Rede sein. Dies ist um so mehr zu ihr gegangen, dem Kinde mit einem scharfen Instrument das Katholiken( Fordenbed) abgelehnt hat. Das ist den Weißenfeeer glauben, als Schulze ein sehr ruhiger und äußerst anständiger Glied eines Fingers zerschnitten hatte. Leider ist es nicht ge katholischen Arbeitervereinlern sehr nahe gegangen und sie haben junger Mann ist. Er hat ca. 6 Jahre hintereinander bei dem lungen, den verruchten Patron dingfest zu machen, da derselbe, an den Angestellten der katholischen Kirche ( Probst Jabnel) eine Fuhrherrn 3emlin gefahren und ist jetzt bereits wieder fast ein als das Mädchen sich von ihrem Schreck erholt und mehrere Adresse losgelaffen. Die„ Germania" veröffentlicht diese Adresse, Jahr bei dem Fuhrherrn E. Liere als Droschtenkutscher be- Männer zur Verfolgung anrief, in die Linienstraße gelaufen und sie ist nicht wenig stolz darauf, daß es in unmittelbarer Nähe schäftigt. Da derselbe Mitglied des Vereins Berliner Droschten dort verschwunden war. von Berlin noch Arbeiter" giebt, die ihren ganzen Mannes- futscher ist, hat der Vorstand desselben die Angelegenheit in einer muth zufammennehmen, um folgendes Schriftstück unterzeichnen Anzeigeschrift der dritten Gendarmeriebrigade unterbreitet und Auf dem Kutschbock gestorben. Der Droschkenkutscher zu können: von dieser bereits die Antwort erhalten, daß dieselbe diese Köppen fuhr vorgestern Abend gegen 9 Uhr gerade auf seinen Sache gehörig untersuchen und eventuell das Weitere ver- Fuhrhof, Greifswalderstr. 53, ein, um dort auszuspannen, als er anlaffen wird. plöglich vom Bock herabstürzte und leblos liegen blieb. In seinem eigenen Gefährt wurde Köppen nach dem nächsten Krankenhause fluß verstorben ist. gebracht, woselbst der ergraute Rosselenker bald darauf am Schlag
Hochwürdigster Herr Probst! Hochgeehrtester Herr Generalpräses!
eines
Ew. Hochwürden beehrt sich der unterzeichnete Vorftand des katholischen Arbeitervereins in Weißensee gemäß einem Die mondscheinhellen Sommernächte bieten den Berlinern einstimmigen Vereinsbeschlusse vom 6. Juni cr. das tiefste Be- gewöhnlich Anlaß zu sogenannten Nachtpartien. Bis vor einigen dauern ganz ehrerbietig st auszusprechen wegen der Jahren gehörten diese nächtlichen Ausflüge noch zu den Selten Bligschläge. Ein schweres Unglück hat sich am vergangenen schmählichen Angriffe, welche Gie, hoch würdigster beiten, und ihre Theilnehmer konnten sich ihrer Leistung an Kraft Herr Probst, wegen Ihres pflichtmäßigen Verhaltens bei und Ausdauer im Zurücklegen weiter Fußtouren nehmen. In Sonnabend in der Villenkolonie Rahnsdorf bei Friedrichshagen der Beerdigung des verstorbenen Herrn Oberbürgermeisters legter Beit hat sich das geändert. Die letzten Vorortzüge, welche ereignet. Vier Arbeiter wollten sich bei Ausbruch des Gewitters, von Berlin in ungerechter Weise erleiden mußten. Wir Mitglieder aus Berlin am Sonnabend Abends und in der Nacht abgehen, gegen 4 Uhr Nachmittags, nach einer nahe belegenen Baubude des katholischen Arbeitervereins fühlen schmerzlich mit Ew. Hoch- sind nicht selten überfüllt mit Ausflüglern, denen das kühne zurückziehen, tamen jedoch nicht so weit und blieben unter einem Am Baume stehen. Plöglich fuhr ein Blizz in den Stamm, der die würden die Ihnen von einer glaubens- und charakterlofen Unternehmen einer Nachttour deutlich anzusehen ist. Sonnabend hatte auch eine hiesige Dampfer vier Personen zu Boden warf; drei derselben erholten sich schnell Preffe zugefügten Kränkungen; wir blicken aber auch mit Be- legten wunderung zu Ew. Hochwürden empor, weil Sie den gesellschaft die Vollmondsgelegenheit benutzt, um eine große Nacht wieder, dem Bierten aber, dem in Friedrichshagen wohnhaften Mannesmuth gehabt, die vernünftigen Grundsäge unferer hl. partie nach Grünau zu veranstalten und sechs große, schnell 28 jährigen Maurer Gustav Rau, hatte der Blig die Schädeldecke Religion tros der heftigsten Angriffe durchzuführen. Wir lieben hintereinander abgelaffene und sämmtlich überfüllte Dampfer be- aufgerissen, so daß er sofort verschieden war. Ein zufällig nach und schäßen sehr hoch unsere hl. tatholische Kirche, welche ihre wiesen, daß das Publikum diesem Unternehmen Beifall spendete. der Unfallsstelle fommender Bruder des Getödteten brach bei der toleranten Geseze(!!) auch den in der Welt Hoch- Größer noch als die Zahl der Theilnehmer an der Dampfer- Leiche bewußtlos zusammen und mußte, schwer erkrankt, nach dem geftellten gegenüber zur Geltung bringt; denn darin zeigt unsere partie war die der nächtlichen Ausflügler, welche mit der Eisen- Krankenhause Bethanien überführt werden. Kirche doch wahre Toleranz, daß fie feinem Verstorbenen etwas bahn nach Grünau kamen. Das Gewitter am Sonnabend Nach- An demselben Tage und zu derselben Stunde entgingen acht am Grabe aufnöthigt, was er im Leben hartnäckig verweigert hat. mittag hatte den Staub der Wege und Chauffeen niedergeschlagen Angestellte der Patent- Linoleumfabrit in Röpnid dem Tode durch Mit Freuden benutzen wir noch diese Gelegenheit, um& w. und bei der noch immer herrschenden Schwüle mußte der Bligfchlag noch im letzten Augenblick. Dieselben befanden sich, als Hochwürden das Gelöbniß abzulegen, daß wir in der Ver Aufenthalt im Freien und eine Wanderung über Feld während das Gewitter losbrach die Firma feierte gerade ein Sommer theidigung unseres heiligen katholischen Glaubens Ihnen treu der Nacht besonders erquickend sein. Die Wirthe in Grünau, feft, in dem Walde an der Woltersdorfer Schleuse und hatten zur Seite flehen und besonders durch treues Festhalten an der welche ein sehr gutes Nachtgeschäft machten, bestätigten eifrig vor dem heftigen Regen Schutz unter einer dickstämmigen Tanne heiligen Kirche und durch eifrige Befolgung ihrer weisen diese Meinung und fügten nur hinzu, es müsse noch erst später gesucht. Nach kurzem Aufenthalt wurde von einer Seite das Be Lehren und Vorschriften uns überall als gute Bürger und als in der Nacht und etwas kühler werden. Gegen Mitternacht fehrten denken laut, daß es doch gefährlich sei, während des Gewitters die Dampfer nach Berlin zurück. Vom vollen Monde war Nichts unter einem Baum zu stehen. Daraufhin traten die acht Per wahre Katholiken zeigen wollen. zu sehen, denn dieser verbarg sich hinter dicken Wolkenbergen und fonen unter der Tanne hervor. Kaum aber hatten sie wenige bald ging über Grünau und Umgegend ein furchtbares Unwetter Schritte gethan, als ein Bliß in den Baum fuhr, denselben nieder, das alle nächtlichen Fußgänger unter das nächste Dach spaltete und in flammendem Feuer verzehrte. scheuchte. Am Sonntag fonnte man noch solchen verregneten In Weißenfee wurde um dieselbe Stunde der Telephon Nachtgestalten dort begegnen, denen die nächtliche Erholung" Anschluß der Flinsch'schen Papierfabrik durch den Bliß zerstört, deutlich auf dem Gesicht geschrieben stand. Sie trösteten sich mit wobei zwei in der Nähe des Anschlusses sich aufhaltende Personen vorübergehend betäubt wurden. der Hoffnung beim nächsten Vollmond mehr Vergnügen"!
Mit vorzüglicher Hochachtung zeichnet Ew. Hoch würden
gehorsamster Vorstand des fatholischen Arbeiter Vereins. Na, mehr kann man schließlich von„ Arbeitern" nicht verlangen, als daß sie in Devotion und Ehrerbietung zerfließen. Der Hochwürdigste und Hochgeehrteste hat denn auch die Gewogenheit gehabt, fich in einem herrlichen" Brief zu bedanken bei seinen Gläubigen in Weißensee. Er will sein Uebriges thun und sogar der katholischen Schäflein in Weißenfee im Gebet gedenken".
Es ist schade, daß die Namen des Vorstandes dieses Arbeitervereins" nicht mitgetheilt werden, damit diese Auch Arbeiter" allen wirklichen Arbeitern bekannt würden, die schon zweifeln, daß es überhaupt in Berlin und Umgegend noch so brav gesinnte Arbeiter giebt.
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Der
Zu der Fallschirm- Affäre in Weißensee wird uns von Vergiftet. Der Handelsmann Gerecke läßt in der Dann Augenzeugen und Fachleuten noch mitgetheilt, daß Frau Carell- dorfer Forst Faulbaumholz schlagen und abborten. Zur Ver Großmann lediglich durch eigene Schulb den Tod gefunden packung der Rinde wurden ihm vorgestern Säcke aus einer hat und daß die Bersion, der Leibriemen, welchen fie fich angeb- Apothefe zugefchickt, in welchen sich von dem ursprünglichen Ju lich umgeschnallt, sei geriffen, völlig falsch ist. Wie uns halte, Wurzeln von Eisenhut, noch ein Rest befand. geschildert wird, verliert der Abstürzende jedesmal, sowie er den 24jährige Sohn Gerecke's nahm eine von diesen Wurzeln in den zusammengeklappten Fallschirm in der Hand und mit dem am Mund und bot auch seinen Arbeitern einige an mit den Worten: tarabiner befestigten Leibgurt zur Gondel hinausfällt, für etwa Was aus der Apotheke kommt, muß gut sein." Nach kurzer vier bis fünf Sekunden das Bewußtsein und kommt erst wieder Beit flagte Gerecke über Unwoohlsein, und bald darauf verstarb zu sich, wenn der Fallschirm sich aufbläht. Die E. hat nun, weil er unter schrecklichen Qualen. Auch bei den Arbeitern, welche Wie gegen die Schankwirthschaften mit weiblicher Be- ihr bereits mehrere Male das Experiment, sich nur mit den Händen die Wurzeln probirt hatten, stellten sich heftige Schmerzen ein; dienung, so soll auch gegen die Zingeltangel nunmehr ein- an dem Schirmring festzuhalten, ohne sich anzufetten, gelungen, auch ein Arbeiter aus Borgsfelde mußte auf einem Wagen nach geschritten werden. Die in diesen Lokalen vorgetragenen Lieder sollen diesmal so gehandelt; fie hat dann während des Absturzes den Krampf Hause geschafft werden. Der Verstorbene war der einzige Sohn benn wir können darüber nicht aus eigener Wissenschaft berichten erst in der rechten Hand bekommen, der sie zwang, loszulassen, seiner Eltern. meist aus zotigen und antisemitischen abwechselnd bestehen. und sie hat, wie Augenzeugen deutlich beobachteten, mehrere Selbstmordversuche. Am Blößensee hatte vorgestern auf Einzelnen derartigen Unternehmern ist die Konzession genommen Male vergeblich mit der linken Hand versucht, den Ring des worden und in Zukunft soll sie nur mit Borsicht er Fallschirms zu sich heranzuziehen, um mit der rechten Hand einem Ausfluge nach Saatwinkel eine Berliner Familie Mittags theilt werden. Das ist nun schon ganz gut. Wenn aber danach greifen zu können, was ihr leider nicht gelang. ruhe abgehalten. Als man wieder aufbrechen wollte, vermiste die Polizei meint, daß sie durch die Unterdrückung der Gestern ist der Fallschirm intakt im See gefunden worden, nur man den Bräutigam der ältesten Tochter. Man fand ihn schließ öffentlichen Unsittlichkeit positiv die Sittlichkeit heben könne oder der Leibriemen fehlte, so daß als sicher anzunehmen, daß die lich an einem Baume hängend; er wurde sofort abgeschnitten und gar durch den einfachen Att des Verbots schon gehoben habe, so Artistin denselben gar nicht bei sich gehabt. Das Gerücht, Frau ins Leben zurückgerufen. Befragt, was der Beweggrund zu der werden wir uns nach Jahren wieder fprechen. Anscheinend be- G. habe in dieser Weise durch Selbstmord enden wollen, ist bös- That sei, erklärte er, er sei vor Kurzem arbeitslos geworden. absichtigt man jetzt überhaupt die Unterdrückung der öffentlichen williges oder thörichtes Geschwäß, dem bei der durchaus glück- Gestern Abend gegen 81/2 Uhr sprang der Kaufmann Gustav Uusittlichkeit, insbesondere der freien Prostitution. Die Schließung lichen und harmonischen Ehe der Verstorbenen nicht energisch Meisner in das Engelbecken, wurde jedoch von dem Schiffer Bernhard Schulz gerettet. der Damenkneipen" muß nothwendig das Angebot von Pro- genug entgegen getreten werden kann. stituirten vermehren und es wird allgemein so aufgefaßt, daß man dann die Prostituirten schärfer anfassen und hart bestrafen werde.
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Bum Manzel'schen Morde. G3 fällt in weiten Kreisen Die Einrichtung von Bordellen ist ja gegenwärtig der Wunsch der auf, daß die Ermittelung des Mörders der Postschaffnersfrau Bourgeois, und sie hoffen, daß dann aber auch" die freie Manzel so lange Zeit in Anspruch nehmen konnte. Wie uns
Mehrere Mitglieder der Freien Vereinigung der Kaufleute haben die Begründung eines Männergesang- Vereins eschlossen, welcher sich dem Arbeiter- Sängerbund einfügen soll.