Nr. 3. 21. Jahrgang.
Berliner Partei- Angelegenheiten.
Wilmersdorf . Mittwochabend 81/2 Uhr wird in Wittes Volfsgarten, Berlinerstraße 40, die Generalversammlung des Wahlvereins abgehalten. Bericht und Neuwahl des Vorstandes steht auf der Tages ordnung. Parteitags- Protololle zu 10 Pf. sind in der Versammlung zu haben. Zahlreiches Erscheinen ist notwendig.
Dienstag, 5. Januar 1904.
gemäß der Fahrkarte zu befördern, nicht schon im Augenblick mehrere Klaffende Wunden davontrug. Als ein ärztliches Attest der Ankunft des Bahnzuges auf dem Bahnhof des Bestimmungs- die brutale That des Herrn Prinzipals bescheinigte, verlangte dieser ortes gelten könne, daß sie vielmehr auch die Verpflichtung umfasse, von den übrigen Kellnern die Unterzeichnung einer„ Erklärung", währen, es sei daher ein Anspruch aus dem Vertrag gegeben. den Reisenden einen sicheren Ausgang aus dem Bahnhof zu ge- welche den Vorfall in einem für ihn wesentlich günstigeren Lichte darstellte. Die meisten Kellner lehnten dies Verlangen ab und wurden Fris Friedmann vermißt. Der frühere bekannte Verteidiger sur Strafe entlaffen, was jedoch nicht verhindern konnte, daß sich Dr. Friz Friedmann, der sich der Artistenlaufbahn zugewandt und der schlagfertige Cafétier wegen Körperverletzung vor dem Strafauch in Berlin debütiert hat, wird seit dem 31. v. m. vermißt. richter zu verantworten haben wird." Seine jezige Frau Anna, geborene Mertens, die er nach erfolgter Nowawes . Mittwoch, den 6. Januar, abends 19 Uhr, im Lokal Scheidung von seiner ersten Gattin vor einem Jahre geehelicht hat, 1903 im Straßenverkehr Berlins verunglückten Personen zeigt gegen Opfer des Straßenverkehrs. Die Zahl der im Monat Dezember on Herrn Otto Hiemke, Wallstraße: Generalversammlung des ersucht ein hiesiges Blatt dringend um Aufnahme der Mitteilung, den Vormonat einen fleinen Rückgang; es wurden 54 Personen sahlvereins. Tagesordnung: 1. Geschäftliches. 2. Abrechnung vom daß Dr. Friedmann am 31. Dezember abends von Würzburg , wo schwer verletzt gegen 56 im November. Quartal. 3. Bericht des Vorstandes über das abgelaufene er aufgetreten ist, nach Berlin abgereist, hier aber nicht angekommen unglückten Personen fanden neun, ebensoviel wie im November, Von den 54 schwer vers ereinsjahr. 4. Neuwahl des Vorstandes und der übrigen Funktio- ist. Sie fürchtet, daß ihrem Manne ein linglüd zugestoßen ist. ihren Tod und zwar drei unter den Rädern von Lastfuhrwerken, drei näre. 5. Besprechung über den am 6. Februar stattfindenden Kunst- Wird wohl nicht so schlimm sein. abend. 6. Verschiedenes. Wegen der wichtigen Tagesordnung erin Straßenbahnbetriebe und drei durch Geschäftswagen und wartet zahlreichen Besuch Der Vorstand.
Lokales.
Selbstzucht des Publikums.
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Der Schußmann" ist an der ganzen Geschichte schuld, der uniformierte Schußengel, der uns guten Deutschen durch das ganze Leben geleitet. Wir sind nämlich immer noch viel zu wenig ſelbständig, bewegen uns in der Deffentlichkeit nicht mit der genügenden Sicherheit und haben uns nicht so in der Gewalt, wie es sein sollte. Wir", das ist das Publikum, die Menschen, die im Haftigen Getriebe des Lebens an öffentlichen Plätzen aufeinanderstoßen und mit einander auszukommen genötigt sind. Der Großstädter hat freilich schon mancherlei gelernt und beginnt sich eben vom„ Schußmann" zu emancipieren, aber es wäre angebracht, daß auch er noch mehr Wert auf seine Selbsterziehung legte. Nur mit einem gelinden Grausen kann man an die Scenen zurückdenken, die sich während der betwegten Festtage an den Schaltern der Bostämter und auf den Bahnsteigen abspielten. In dichten Haufen drängten eilige Menschen heran, von denen jeder nur darauf bedacht war, seine eignen Geschäfte ohne denen jeder nur darauf bedacht war, seine eignen Geschäfte ohne Rücksicht auf den neben ihm Stehenden zu erledigen. Der Schußmann" fehlte wieder einmal. Aber warum wollen wir nicht lieber selbst„ Schußmann" spielen, warum wollen wir nicht selbst den umverkennbaren Segen der Drdnung verwirklichen. Anderswo ist der Beweis längst geliefert, daß das geht. In Paris zum Beispiel würde der Versuch eines rücksichtslosen Menschen, sich durch kräftigen Gebrauch seiner Ellenbogen durch die Schar der vor einem öffentlichen Schalter Harrenden hindurchzudrängen, sofort scheitern. Treten dort nämlich mehr als drei oder vier gleichzeitig oder dicht hintereinander an einen Paketschalter oder ein Zollbureau oder an einen Ladentisch, dann geben sie sich selbst sofort Nummern.„ Eins, zwei, drei, vier", rangieren sie sich sofort hintereinander und der zuletzt Stehende ruft dem neu hinzukommenden unaufgefordert seine Nummer zu, worauf dieser laut mit, fünf" oder eben seiner entsprechenden Nummer antwortet, um seinerseits wiederum seinen Hintermann zu instruieren. So wird ohne allen Lärm, ohne Streit und häßliche, nebenbei auch noch zeitraubende Schimpferei die Drdnung gewahrt. Niemand braucht in Sorge zu sein, daß er von einem Flegel benachteiligt wird, und die Abfertigung geht ohne Störung vor sich. Man sollte, meinen wir, mit einem solchen System auch bei uns einmal einen Versuch machen, es kommt nur darauf an, daß jemand anfängt. Die Hausdiener der viele Pacete ver sendenden Firmen haben ja, wie wir wenigstens auf einigen Bostämtern zu bemerken Gelegenheit hatten, schon ein ähnliches System eingerichtet. Aber in den breiten Massen des Publikums ist diese Selbstzucht leider noch sehr wenig gefannt und gepflegt. Also: Emancipation vom Schuhmann" durch Selbsthilfe des Publikums. Wer fängt an?
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V
Der internationale Hochstapler und Hoteldieb Manolesco alias Droschken. Von den 54 Schwerverletzten wurden 14 durch LastFürst Lahovary, der im Juli v. J. aus der städtischen Frrenanstalt fuhrwerke niedergerissen, neun Personen gerieten unter die Räder Herzberge entsprang und nach seiner Wiederfestnahme in Innsbrud von Geschäftswagen, eine unter ein Automobil. Jm Dmnibus-, zunächst nach Wien gebracht wurde, ist nunmehr in seiner rumänischen Droschken- und Stadtbahnverkehr kamen je zwei Personen, im Baterstadt Bukarest eingetroffen. Bekanntlich wurde Manolesco von Straßenbahnverkehr 12 Personen schwer zu Schaden. - Von diesen den Wiener Behörden vor einiger Zeit in Freiheit gefeßt, jedoch aus verunglückten sechs beim Auf- resp. Abspringen, während bei zwei der östreichischen Monarchie ausgewiesen, nachdem ihn die dortigen Personen Selbstmordabsichten vorlagen. 34 der verunglückten PerGerichtsärzte für vollkommen geistig gesund erklärt hatten. Mano- fonen waren Männer, 18 Frauen und sieben Kinder. interessant zu werden verspricht, wenn man die Thatsache in Er waren ca. 10 M. darauf. Der Finder wird gebeten, die Liste im Tesco beabsichtigt jetzt, seine Memoiren zu schreiben, was sehr Berloren gegangen ist die Sammelliste Nr. 8695. Gezeichnet wägung zieht, daß er während seiner fast zwanzigjährigen Laufbahn Bureau der Schmiede, Stralauerstr. 48, abzugeben. Diebstahle in einer Gesamthöhe von nahezu 2 Millionen Frank verübt und in den höchsten Gesellschaftskreisen der alten und neuen Welt die interessantesten Abenteuer erlebt hat. Unter anderm hat der Das königliche Opernhaus ist gestern auf kaiserlichen Befehl geAbenteurer sich in Genua unter falschem Namen mit einer sächsischen schlossen worden- eine Folge des Chicagoer Theaterbrandes. Gräfin verheiratet, von der er inzwischen wieder geschieden ist. Wie Nach einer Unterredung mit dem Hausminister v. Wedell, dem Finanzübrigens noch gemeldet wird, behauptet Manolesco, in Berlin mur minister v. Rheinbaben, dem Generalintendanten v. Hülsen und dem Geisteskrankheit fimuliert zu haben. Polizeipräsidenten v. Borries ist vom Neuen Palais in Potsdam aus folgende Bekanntmachung erlassen worden:
Fürsorge- Anstalten, Zufluchtsstätten, Arbeitshäuser und wie diese Institute alle heißen, wirken nach dem bürgerlichen Katechismus Der Zustand des räumlich überaus beengten, mit ungenügenden bekanntlich jegensreich". Eine besondere Frivolität ist es, wenn die Ausgängen und hölzernen Treppen versehenen Bühnenhauses des Insassen dieser Anstalten auf nichts andres sinnen, als nur so bald föniglichen Opernhauses entspricht nicht den Anforderungen, die im wie möglich aus dem schützenden Heim herauszukommen, wenn sie Interesse der Sicherheit des in dem Bühnenhause wirkenden, Hunger, Kälte und Obdachlosigkeit in der Freiheit für weniger ent- oft nach Hunderten zählenden Personals gestellt werden müssen. feßlich halten, als das sichere Brot in diesen Häusern. Daß solche Nach dem Ergebnis der von den beteiligten Ressorts seit geraumer Stätten aber mit Strafanstalten eine ganz verzweifelte Zeit vorgenommenen Prüfungen kann es feinem Zweifel unterliegen, Aehnlichkeit haben, zeigt folgende Mitteilung, die wir bürgerlichen daß ein gänzlicher Neubau des Bühnenhauses unerläßlich ist, und Blättern entnehmen: da die Ausführungen auf dem gegenwärtigen Blaze nicht möglich, Ein sonderbares Gespann erregte in den letzten Tagen im der Frage des Neubaues des ganzen Opernhauses näher getreten werden Westen Berlins die Aufmerksamkeit der Passanten. Ein kleiner muß. Der Kaifer hat indes in der Fürsorge für das im Opernhause Wagen, mit gefüllten Wäscheförben hoch beladen, vor dem zwei wirkende Künstlerpersonal angeordnet, daß noch in dem jezigen junge Mädchen in einer wenig fleidsamen Tracht mit breiten Gurten Bühnenraume unverzüglich alle Maßnahmen getroffen werden, die zur Erüber der Brust vorgespannt sind, während ein drittes Mädchen höhung des Schußes für Leben und Gesundheit der beteiligten von hinten den Karren schiebt, ist auch in der an seltsamen Fuhr- Personen irgend möglich sind. Die Arbeiten werden hauptsächlich werken aller Art gewöhnten Reichshauptstadt nichts Alltägliches. in der Feststellung weiterer Ausgänge von beiden Seiten des BühnenDazu kommt, daß das wunderliche Gespann von einer Schwester hauses und Anbringung umlaufender Galerien bestehen. Zugleich in Ordenstracht begleitet und beaufsichtigt wird. Eine Aufschrift hat der Kaiser befohlen, daß bis zur Vollendung dieser Arbeiten das auf dem Wagen belehrt die Vorübergehenden, daß er einer fönigliche Opernhaus geschlossen wird. Zufluchtsstätte für gefährdete und gefallene Mädchen in einem Auf der Generalintendantur und im königlichen Opernhause Bororte gehört, einer Wohlthätigkeitsanstalt unter Leitung eines war erstaunlicherweise am Nachmittag noch nichts von einer Schließung hohen Geistlichen. Die vorgespannten Mädchen sind Zöglinge des Opernhauses bekannt. An der Stasse wurden in gewohnter Weise dieses Besserungsinstituts. Billets verkauft. Darf man sich da wundern, wenn die sich christlich nennende Die plötzliche Schließung des Opernhauses ist, wie ersichtlich, Fürsorge so verzweifelt geringe Erfolge hat? Die Objekte dieser zum wesentlichen auf den bedenklichen Zustand des Bühnenhauses Fürsorge müssen ja mit Grauen an die Behandlung denken, die zurückzuführen. Die Garderoben sind es hauptsächlich, die durch ihre ihnen in manchen Besserungsanstalten winkt. Anlage eine Rettung der Bühnenangehörigen fast unmöglich machen, fie
alte Sohn Paul des Arbeiters Kudhahn aus der Putbuserstr. 44. schwer zu erlangen ist. Dieser ungeheuerliche Mißstand war es auch, Beim Zeckspielen verunglückt ist gestern nachmittag der 13 Jahre führen auf schmale Holztreppen hinaus, von denen der Weg ins Freie nur Er erhielt von einem Spielfameraden einen so heftigen Schlag auf der den neuen Generalintendanten veranlaßte, immer und immer die Schulter, daß er hinfiel und sich den rechten Oberschenkel brach. wieder auf den notwendigen Neubau eines föniglichen Opernhauses Der Verunglückte, der sich im vergangenen Jahr denselben Ober- hinzuweisen. schenkel an derselben Stelle schon einmal unter den Rädern eines Auch das Schauspielhaus soll, einer Zeitungsmeldung Arbeitsfuhrwerts gebrochen hatte, wurde mit einem Lüdschen Wagen zufolge, des erforderlichen Umbaues wegen geschlossen werden; ferner von der Rettungswache in der Kastanien- Allee nach der Charité heißt es, daß auch etliche Privattheater auf polizeiliche Angebracht. ordnung hin diese Maßregel zu befürchten haben werden.
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Die amtliche Statistik über den Berliner Briefverkehr am Neujahr liegt schon vor. Sie ergiebt, daß in der Zeit vom 30. Dezember 3 abends bis zum 1. Januar 1904 11 Uhr abends bei den Post- ergriffen worden, der vor etwa 14 Tagen einer hiesigen großen Bank Ju Brüssel ist der 26 Jahre alte Bankbuchhalter Frizz Linsener ntern in Berlin allein nahezu 13 Millionen Stadtbriefe aufgegeben mit 30 000. durchbrannte und auf dessen Festnahme die Bank eine erhalten. Der bisherige artistische Direktor, Herr Rudolf Schier, hat Das Apollo- Theater hat mit dem 1. Januar eine neue Direktion vorden sind. Die von auswärts angekommenen Brieffendungen find Belohnung von 500 M. ausgesetzt hatte. Die hiesige Kriminalpolizei iegt die Gesamtleitung des Theaters in Händen. Das Specialitätenebenso wenig dabei mitgerechnet, wie die in Berlin nach auswärts hatte die Behörden aller Großstädte ersucht, auf ihn zu fahnden. Programm der Bühne ist vielseitiger geworden, wenn auch das eingelieferten Briefe. Auch sie weisen selbstverständlich eine Ver- Belgische Kriminalbeamte fanden ihn am letzten Sonnabend in Hauptgewicht selbstverständlich auf die Operette gelegt ist. Die vielfachung auf. Die genaue Zahl der Neujahrsstadtbriefe ist Briiffel, wo er in leichter Gesellschaft Silvester und Neujahr gefeiert Frühlingsluft" mit ihren jugendfrischen Melodien gefällt immer 12 824 200. Nachdem der Neujahrsbriefverkehr in Berlin nach der hatte, und verhafteten ihn. Man fand bei ihm noch 3000 Fr. und noch, trotzdem sie seit Monaten auf dem Spielplan steht. Aus dem Uebernahme der Privatposten sich zu Neujahr 1901 verdoppelt hatte, 1000 m. war er seitdem bis zum vorigen Jahre fast zum Stillstand ge= artistischen Teil des Programms erwähnen wir die waghalsigen Kunststücke fommen. Er betrug nicht ganz 12 Millionen. Der diesjährige Bigeunertum. Wegen Stuppelei verhaftet wurde am Sonnabend- der Perez- Gesellschaft an der stehenden Leiter sowie die Leistungen Zigeunertum. Wegen Suppelei verhaftet wurde am Sonnabend der Jongleuse Selma Braz. Der amerikanische Grotesk- Komiker Verkehr bedeutet also eine Zunahme um 887 800 Stück oder abend die Zigeunerin Petermann. Seit vier Tagen lagerte auf dem Little Pitch weiß von neuem das Publikum zum Lachen anzuregen. 7,4 Prozent. Grundstück Müllerstraße 78 eine Zigeunerbande von acht Personen, Bortrefflich in ihrer Art ist Mlle. Oriona, die sich als„ modernste Die Verzögerung eines Begräbnisses hat in dem Kreise der Petermann hielt am Sonnabendabend um 6 Uhr auf der Straße in feiten nicht fehlen läßt. Meßlers Biograph bringt etliche neue Bilder. die zu drei Familien gehören und in drei Wagen schliefen. Frau Tänzerin" einführt und in ihrer Stunft es an erentrischen WaghalsigLeibtragenden peinliches Aufsehen erregt und wird im wedding der Nähe des Eingangs zum Gehöft einen verheirateten Fischermeister Von der Pantomime Vision nach dem Balle" findet die legte AufStadtteil viel besprochen. Auf dem in Reinickendorf gelegenen an und suchte ihn zu überreden, gegen ein Entgelt von 1,50 M. fich führung am 6. Januar statt. Friedhof der katholischen Sebastians Gemeinde sollte eine mit ihren beiden Töchtern von 13 und 15 Jahren in ihrem Wagen Frau beerdigt werden, die in der Koloniestraße gewohnt hatte. einen vergüngten Abend zu machen. Der Fischermeister ging auf das Einer der Hinterbliebenen that alle zu dem Begräbnis erforderlichen unzweideutige Anerbieten nicht ein, sondern begab sich nach der Wache sollte im Zusammenhang mit dem Decernatswechsel im StultusDie Nationalgalerie- Frage ist noch immer ungelöst. Bekanntlich Schritte, und die Küsterei ſetzte Tag und Stunde feft. Als aber des 57. Reviers in der Müllerstraße und machte Anzeige. Ein Wacht ministerium Herr v. Tschudi , der Direktor der Nationalgalerie, dessen das Trauergefolge am Nachmittag um 4 Uhr nach dem Friedhof hinaus- meister und sieben Schuhmänner holten darauf die ganze Gesellschaft moderne Neigungen im Ministerium nicht gern gesehen wurden, von fam, eröffnete der Friedhofsinspektor den Angehörigen, die Beerdigung aus der auf demselben Grundstüd gelegenen Schankwirtschaft heraus fönne nicht stattfinden, weil das Grab noch nicht fertig sei. Auf die erstaunte Frage, warum so spät mit der Herstellung des Grabes be- und brachten sie nach der Wache. Nach Aufnahme des Verhörs wurden seinem Posten abberufen und zum Direktor des Kupferstich- Kabinetts die übrigen wieder entlassen, Frau Petermann verhaftet und der bestellt werden. Wie wir aus vertrauenswürdiger Quelle vernehmen, gonnen worden sei, erwiderte der Inspektor, die Nachricht sei ihm Kriminalpolizei zugeführt. Die beiden Töchter wurden ebenfalls nach ist die Entscheidung dieser Frage nicht eher zu erwarten, als bis die erst gegen Mittag desselben Tages zugegangen, er dürfte aber ver- dem Polizeipräsidium gebracht, um als Zeuginnen vernommen zu Nationalgalerie nicht wieder direkt dem Ministerium- wie dies früher langen, daß er 24 Stunden vorher benachrichtigt werde. Er blieb werden. Die Verhaftete bestreitet die Aussage des Fischermeisters, der Fall war unterſtellt ist. Der jezige Chef der General dabei, daß an diesem Tage nichts mehr zu machen fei. Nach Lage behauptet vielmehr, dieser habe ihr zu dem unfittlichen Zwecke Geld verwaltung der Museen, Excellenz Schöne, ist nämlich gegen die der Sache mußte das Trauergefolge fich fügen und wieder nach angeboten. Die andren Mitglieder der Bande verließen in der Abtrennung der Nationalgalerie von der Museenverwaltung und Hause gehen. Die Angehörigen verabredeten mit dem Friedhofs selben Nacht heimlich das Gehöft und waren am nächsten Morgen gegen die Versetzung des Herrn v. Tschudi. inspektor, daß die Beerdigung am andern Vormittag stattfinden solle. Die Herren Prof. Das ist dann auch geschehen. Wen die Schuld an diesem VorClemen- Bonn und Prof. Knackfuß- Kassel, welche als die Haupttommnis trifft, ist von uns schwer zu entscheiden. Anscheinend Wie kann man nur! Ein unangenehmes Erwachen hatte am fandidaten des Kultusministeriums für die Nachfolgerschaft Tschudis ist von der Küsterei aus die Nachricht zu spät an den Friedhofs- Sonnabendmorgen der Vorsteher des 7. Polizeireviers, Polizei in den unterrichteten Kreisen gelten, dürften danach noch keine Ausinspektor abgesandt worden. Wie das möglich ist, das ist uns aller- lieutenant Mölhusen, in der Novalisstraße Nr. 3. Nach an sicht auf Berufung in absehbarer Zeit haben. dings unfaßbar! strengendem Dienst in der Silvesternacht hatte sich der RevierFür Eisenbahn- Reisende ist ein Reichsgerichts- Erkenntnis von am nächsten Morgen erwachte, fand er ein Kleiderspind und den nach zweijährigem Bestande 900 Mitglieder zählt, die ein verhältnißvorsteher am Neujahrstage abends zeitig zur Ruhe gelegt. Als er Die Arbeiter- Baugenossenschaft Paradies teilt uns mit, daß fie Bedeutung, das die„ Deutsche Juristen- Zeitung" mitteilt. Es bezieht Schreibtisch erbrochen und zum Teil ihres Inhalts beraubt. Die mäßig bedeutendes Rapital aufgebracht haben. In den letzten Tagen sich auf die Haftung der Eisenbahn für Unfälle der Reisenden bei Wohn- und Schlafräume liegen im Vorderhause, die Revierwache mit des verflossenen Jahres hat die Genossenschaft bei Bohnsdorf- Grünau den Zu- und Abgängen auf den Bahnhöfen. Ein Reisender dem Bureau am Hofe. Von dem Flur, an dem sich hinten die ein schönes Gelände von 145 Morgen Flächeninhalt zu außerhatte die Eisenbahn benutzt und den Zug verlaffen, ist dann aber Diensträume befinden, kann man durch eine Verbindungsthür auch gewöhnlich günstigen Zahlungsbedingungen gekauft. vor Verlassen des Bahnhofes auf dem Bahnsteig durch Glatteis in die Privaträume gelangen. Wahrscheinlich benußten die Ein- barauf 1450 fleinere Wohnungen mit allen Bequemlichkeiten errichtet zu Fall gekommen. Er nahm den Eisenbahnfistus aus dem Be brecher die Gelegenheit, als der Reviervorsteher abends noch auf der werden. Die Genossenschaft hofft, ihren Mitgliederbestand bald auf förderungsvertrag in Anspruch, kraft dessen nach§ 278 ache zu thun hatte, sich in seine Wohnung einzuschleichen. Hier 1500 erhöhen zu können. des Bürgerlichen Gesetzbuchs der Eisenbahnfiskus für das Berhielten sie sich in den hinteren Räumen verborgen, bis er sich vorn schulden seiner Gehilfen( unterlassenes Bestreuen mit Sand) ihm im Schlafzimmer zur Ruhe gelegt hatte, erbrachen dann das Kleider von der socialwissenschaftlichen Abteilung der Wildenschaft der Die Kommission der Freien Arbeiter- Fortbildungsschule, welche hafte. Der Verklagte erwiderte, es sei ein Anspruch auf den er spind, aus dem sie mehrere Anzüge mitnahmen, und hoben vom Technischen Hochschule zu Charlottenburg abgehalten werden, giebt trag nicht vorhanden, da die Beförderung des Beklagten Schreibtisch das obere Gestell ab. Im Schreibtisch fanden sie gegen bekannt, daß die Direktion des Schiller- Theaters in entgegenbeendet war; er könne daher auch nur nach Maßgabe des 1000 m., die der Beamte erst am Tage vorher als Gehalt bekommen kommender Weise für die Hörer ihrer Kurse und deren Bekannte zu § 831 des Bürgerlichen Gesetzbuchs in Anspruch genommen werden und sei hiernach nicht haftbar, da er in der Auswahl seiner hatte und die noch in Rollen dalagen. Mit der Beute verließen sie bestimmten, besonders angesezten Vorstellungen sehr ermäßigte die Wohnung durch die Hinterthür, deren Schlüssel sie dann in einen Beamten nicht gefehlt und für deren Verschulden somit nicht einzu- Raum neben dem Ausgang legten. Da die Häuser, in denen sich eine Preise bewilligt hat. Als erster Versuch ist die Aufführung von stehen habe. Das Reichsgericht hat aber die verurteilende Ent- Revierwache befindet, nicht verschlossen zu sein pflegen, so konnten Wilhelm Tell " in neuer Ausstattung auf den 16. Januar a. c. 8 Uhr scheidung der Vorinstanz bestätigt: Der Eisenbahn - Unternehmer sie das Grundstück leicht ungestört verlassen. Auf alle Fälle zeugt es find mit 50 Bf. einschließlich Garderobe nnd Bettel bei der oben im Schiller- Theater N. angesetzt. Die Karten für die Parkettfige nötige die Reisenden, um zu dem Zuge zu gelangen, beziehungs von grenzenloser Verruchtheit, bei einem Polizeibeamten einzubrechen. genannten Stommiffion am Montag, Dienstag, Donnerstag und weise um nach dessen Ankunft die Bahnanlage zu verlassen, Räume und Anlagen, insbesondere Zu- und Abgangswege zu passieren, die Ein schlagfertiger Cafétier. Ein Kaffeehausbesizer B. in Freitag, abends 8-10 Uhr, in der Gemeindeschule, Charlottenburg , von ihm zu diesem Zwed hergestellt sind. Hieraus ergebe sich, daß Potsdamer Viertel geriet mit einem seiner Kellner aus geringfügiger Schloßstr. 2, erhältlich oder auch gegen Einsendung des Betrages die Verbindlichkeit des Unternehmers, von einem Ort zum andern Ursache in Streit und richtete ihn derartig zu, daß der Mißhandelte durch Herrn Ingenieur W. Wagner, Westend , Akazien- Ace 17.
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verschwunden.
Es können