Einzelbild herunterladen
 

Nr. 4. 21. Jahrgang.

1. Beilage des, Vorwärts" Berliner Volksblatt. Mittwoch, 6. Januar 1904.

Die preußischen Landtagswahlen.

-

-

Aus Induftrie und Handel.

freunde heranziehen. Die oben erwähnte Bestimmung aber bewirkt, daß wir in manchen Urwahlbezirken für die zwei zu wählenden Wahlmänner vielleicht zwanzig und mehr Genossen haben, die zur Kandidatur bereit sind, in andren Bezirken aber- in Breslau   einige hundert und deren gab es politisch nicht organisierten Urwählern die geeigneten Wahlmanns- verschiedenen von den deutschen   Handelskammern herausgegebenen mit Mühe und Not erst aus den Der Jahresbericht der Handelskammer zu Effen. Unter den kandidaten herauszusuchen und für ihre im Wahlkampfe sehr wichtige Jahresübersichten hat der Bericht der Effener Handelskammer An­Aufgabe erziehen und ausbilden müssen. wonnenen Mitkämpfer finden aber nach meinen Erfahrungen durch Auffassung, oder weil er bisher noch nicht bekannte Thatsachen zur Die so ganz neu ge- spruch auf besondere Beachtung nicht wegen der Tiefe seiner die ihnen zugewiesenen, ihr Ehrgefühl anstachelnden Funktionen in Beurteilung der heutigen Wirtschaftslage beibringt, sondern weil den meisten Fällen einen derartigen Gefallen an der politischen in ihm am deutlichsten und konsequentesten jene Anschauungen zum Tätigkeit, daß sie dauernd eifrige Mitglieder der politischen Organi- Ausdruck kommen, die in den Kreisen der Leiter der rheinisch- west­sation werden. fälischen industriellen Syndikate, speciell der Syndikate der Montans industrie, vorherrschen, d. H. jener Kreise, die man meist als Scharfmacher" bezeichnet.

Aus dem Artikel des Genossen Bruhns im Januarheft der Socialistischen Monatshefte", über den die Voffische Zeitung" eine so auffällige Freude gemimt hat, teilen wir nachstehend einige Auszüge mit. Wenn es auch richtig ist, daß Bruhns von einem vollständigen Fiasto der Pressionspolitik gegen die Freifinnigen redet, so zeugt es doch nur von einer unbegrenzten Bescheidenheit, wenn die" Bossische" um dieser Wendung willen den Genossen Bruhns für fich reklamiert. Bruhns wendet sich zunächst gegen die Parteigenoffen, die in unsrer Teilnahme an den Wahlen einen Mißerfolg sehen, und Vorschläge zur Einschränkung einer fünftigen Beteiligung machen. Aus all den vorgenannten Gründen kann von einem unnüßen Er führt dann aus, daß die Anhänger der Beteiligung Geldverpulvern bei diesem ersten ehrlichen Versuch unsrer Beteiligung durchaus keine überschwänglichen Erwartungen gehegt haben und durchaus nicht geredet werden. Im Gegenteil, ich bin der Meinung, Vorläufig ist nur der erste Teil des Jahresberichts der Essener beruft sich dafür u. a. auf Auers Ausführungen 1897 in Hamburg  , daß wir unsre Geldmittel, soweit sie für die Agitation bestimmt Handelskammer erschienen, der eine Besserung der wirtschaftlichen der damals fagte, daß es schon ein Gewinn wäre, der jetzigen waren, gar nicht nußbringender hätten verwenden können, wie es Lage im vergangenen Jahre konstatiert. Die von der Industrie er­Mehrheit nur ein Duhend Size abzunehmen und an ihre Stelle hier geschehen ist. Daß in manchen Kreisen der Wahlerfolg weit griffenen Maßnahmen, die, wie die Verstärkung der Ausfuhr, Ein­Bertreter solcher Parteien zu bringen, die uns lieber sind, als die hinter den Erwartungen zurückblieb, ist nach meiner Ueberzeugung, schränkung der Produktion, Ermäßigung der Preise für Rohstoffe, Sorte, die jetzt das große Wort führen". Darauf fährt der abgesehen von vereinzelten besonders ungünstigen lokalen Berhält bezweckten, den heimischen Markt zu entlasten, die Gütererzeugung Artikel fort: " Freilich, selbst das ist nicht erreicht worden, aber nicht durch Organisation zurüdzuführen. Die Art der Landtagswahlagitation hätten in der That eine gewisse Wirkung ausgeübt und die rheinische nissen, fast immer auf den Mangel einer straffen, ausgebildeten dem Bedarf anzupassen und den verminderten Konsum zu heben, unsre Schuld. Es hätte erreicht werden können, wenn das nicht durch ist von der der Reichstagwahlagitation erheblich verschieden. Der Induſtrie dem Ziele, die in der Zeit des Aufschwungs durch Schaffung das bekannte jämmerliche Verhalten der Freisinnigen bei den Ab- Wahlkreis zerfällt mit seinen hunderten von Urwahlbezirken in ebenso neuer und Vergrößerung bestehender Anlagen weit über den that­geordnetenwahlen in mehreren Kreisen verhindert worden wäre. viele Miniaturwahlkreise, deren jeder in der Person des Kandidaten sächlichen Bedarf gesteigerte Produktionsfähigkeit mit der Nachfrage Vielmehr jedoch hätte erreicht werden können, wenn der Mainzer einen rührigen Agitator erfordert. Das sezt einen Stamm erprobter wieder in Einklang zu bringen, ein gutes Stück näher gebracht. Parteitag die ursprüngliche Resolution Bebel angenommen hätte, die Genossen voraus, die folvohl als Wahlmannskandidaten, wie als " Wesentlich Vorschub geleistet ist dieser Entwicklung," heißt es lediglich die Verpflichtung zur Beteiligung an der Landtagswahl Ausbildner von solchen sehr wichtige Aufgaben zu erfüllen haben. dann weiter, allerdings dadurch, daß es möglich war, vor allem aussprach. Um den Gegnern der Beteiligung die Sache etivas Wo solche Sträfte respektive solche Organisation von Kräften nicht die Eisenvorräte, welche auf unfren heimischen Markt drückten, nach weniger unangenehm zu machen, wurde bekanntlich die Bestimmung vorhanden hineingebracht, daß die Beteiligung mit eignen Wahlmännern" auch in solchen, die uns bei Reichstagswahlen sichere Mehrheiten weiter über unsren heimischen Bedarf hinaus erzeugt wurden, auch und das ist leider in vielen Reichstagswahlkreisen, dem Auslande, insbesondere nach den Vereinigten Staaten   von Amerika  , abzustoßen, sowie dadurch, daß die Gütermengen, welche stattfinden müsse. Dartit war die Möglichkeit, mit bürgerlichen bringen, der Fall, da ist man allerdings nicht in der Lage, im Jahre 1903 im Auslande willige Abnahme fanden, wodurch Parteien ein Bündnis zu schließen, die Kräfte zum Kampf gegen die nennenswerte Erfolge zu erzielen. Lediglich dieser Mangel hat es Reaktion im einzig geeigneten Augenblick, bei den Urwahlen nämlich, auch verursacht, daß in einer ganzen Reihe von Wahlkreisen von der unsren Werken vorab Beschäftigung, wenn auch zu wenig lohnenden waren nun Socialdemokraten und Liberale gezwungen, in getrennten gesehen wurde. Man deckte fich mit der bequemen Erklärung, daß der Einfuhr in Wegfall gekommen ist, der Beschäftigungsgrad unfrer zu konzentrieren, aufgehoben. Zur Freude der Konservativen usiv. Beteiligung trotz des verpflichtenden Parteitagsbeschlusses ganz ab- Preisen, gesichert wurde. Wenn nunmehr, auch nachdem gegen Ende des Jahres 1903 dieser Auslandsabfaz bei gleichzeitiger Zunahme Heeren nicht nur gegen die Reaktionäre, sondern auch gegeneinander die öffentliche Abstimmung die Beteiligung unmöglich mache, glaubt Werke und der Abjat ihrer Erzeugnisse nicht irgendwie merklich zu kämpfen. Und notwendigerweise mußte unire ausschließlich auch wohl selbst an diese Erklärung, die in viel weniger Fällen nachgelassen hat, so läßt dies die Annahme berechtigt erscheinen, daß felbständige Beteiligung, unsre Ablehnung jedes Kompromisses mit wirkliche Berechtigung hat, als man selbst in Parteifreiſen annimmt, der lange zurüdgehaltene Inlandsbedarf sich jetzt wieder stärker bürgerlichen Parteien schon bei den Urwahlen, zu jener Pressionspolitik und übrigens mit jedem Versuch der Beteiligung mehr und mehr bethätigt. Ist dies aber der Fall, so wird man begründete Hoffnung gegen den Freifinn führen, deren vollständiges Fiasto wir jetzt auch von ihrer thatsächlichen Berechtigung verliert. allerdings nicht bestreiten können. Ob der Liberalismus auf ein solches Bündnis bei den Urwahlen, auf die Aufstellung gemeinschaft­wieder eine Hebung erfahren werden, und daß auch den Arbeitern lohnenden Preise der gewerblichen Erzeugnisse im kommenden Jahre hegen dürfen, daß auch die seit langem gedrückten und wenig licher Wahlmännerlisten in einer größeren Zahl von Landtagswahl­ftetige und lohnende Beschäftigung gesichert sein wird." freisen, eingegangen wäre, ist ja nach den in den lekten Jahren, insbesondere mit dem Richterschen Freisinnsflügel, gemachten Er­fahrungen sehr fraglich. Das aber ist auch hier nebensächlich, denn hier handelt es sich zunächst darum, daß wir selbst die Grund­bedingungen für die Möglichkeit eines solchen Bündnisses schaffen mußten. Das haben wir in Mainz   nicht gethan, vielmehr das Gegen­teil, obwohl, wie gesagt, auch Genossen dazu geneigt waren, wie Bebel, der in seinem Referate wörtlich sagte:" So liegen die Dinge nicht, daß wir nicht die Hilfe der entschiedenen bürgerlichen Elemente für unfren eignen politischen Befreiungskampf gebrauchen tönnten.". Nachdem wir uns also selbst die Möglichkeit, jenen energischen Ruck nach links im preußischen Landtage zu verursachen, genommen hatten, durften wir nach dieser Richtung hin nicht viel mehr erwarten und haben auch nicht viel erivartet, so daß in dieser Beziehung von Enttäuschungen nicht die Rede sein kann. In andrer Beziehung aber haben sich die an unfre Beteiligung gefnüpften Erwartungen nicht nur erfüllt, sie sind zum Teil weit übertroffen worden. Ich nenne hier vor allem den glänzend geführten Nachtveis, daß wir auch unter dem Dreiklassenwahlsystem Mandate aus eigner Straft erringen können. Die Gegner der Beteiligung hatten das auf das allerentschiedenste bestritten. Unser alter Liebknecht erklärte in Hamburg  : Durch eigne Kraft Mandate zu gewinnen, ist undenkbar!" Und ihm schlossen sich fast alle Berliner   Redner an. Adolf Hoffmann  fagte auf dem Hamburger Parteitage wörtlich:" Sie können ebenso gut beschließen, einen Abgeordneten in den Mond zu schicken, er wird auch nicht hinauf kommen!" Selbst die dritte Abteilung würde man in Berlin   erst gewinnen, wenn auch die Minister Socialdemokraten getvorden seien, erklärte derselbe Wortführer der Berliner   Genossen auf dem Mainzer   Parteitage. Und wie glänzend haben die Berliner  Genossen selbst alle diese Behauptungen ad absurdum geführt. Von den rund 7000 Berliner   Wahlmännern waren 2400 Social­demokraten! Und der dritte Berliner   Wahlkreis war nahe daran, von den Genossen aus eigner Kraft erobert zu werden. Wer da weiß, welche ungeheure Organisationsarbeit die Dreiklassenwahl in Preußen erfordert, der muß von Bewunderung für eine solche Leistung erfüllt werden. Und wer weiß, wie wertvoll die Erfahrungen eines ersten Wahlkampfes unter dem Dreiflassenwahlsystem für tommende Wahlen werden, der ist mit dem Schreiber dieser Zeilen fest überzeugt, daß der dritte Berliner   Wahlkreis, der auf den ersten Anlauf ein derart glänzendes Resultat zeitigte, bei den nächsten Wahlen ganz sicher der Socialdemokratie gehört.

-

ist, die nach Ansicht der Handelskammer im vergangenen Jahre die Nachdem dann auf verschiedene Momente hingewiesen worden Wiederkehr einer festen geschäftlichen Zuversicht" gehindert haben z. B. die Unsicherheit darüber, ob die Syndikate der Kohlen- und Eisenindustrie erneuert werden würden auf das Rheinisch- Westfälische Kohlensyndikat und die Syndikats­folgt das übliche Lob politik im allgemeinen, von der nach Versicherung der Handelskammer in der Hauptsache die Zukunft der deutschen   Industrie abhängt: syndikats) daran festgehalten, daß Sonderinteressen hinter den ,, Wird bei der Leitung des Syndikats( des neuen Kohlen­Interessen des Gemeinwohls zurüdstehen müssen, so wird die neue gewaltige Organisation einen Grundpfeiler bilden nicht nur für eine gedeihliche Entwicklung des Bergbaues, sondern der gesamten vater­ländischen Industrie. Hoffentlich giebt das Beispiel des Kohlen­Bergbaues einen fräftigen Anstoß für eine Einigung auch des Schwestergewerbes, der Eisenindustrie. Möchte der Erneuerung der Roheisen- Syndikate diejenige weiterer wichtiger Verbände und, als Krönung des Ganzen, der Zusammenschluß der sämtlichen deutschen  Stahlwerke folgen; denn niemals war ein Zusammenwirken und ein geschlossenes Auftreten der Eiſenindustrie notwendiger als heute, ivo damit gerechnet werden muß, daß die ausländische Konkurrenz, die seit langem darauf bedacht ist, ihre Sträfte zu konzentrieren und alle für die Gütererzeugung erforderlichen Materialien und Hilfs­mittel, wie Erze, Kohlen, Kalksteine und Verkehrsunternehmungen, in eine Hand zu bringen, uns in bedrohlichster Form entgegentreten wird. In der Durchführung des Syndikatsgedankens, im Zusammens schluß, im einheitlichen Auftreten der Gewerbsgenossen liegt, wie allem Anschein nach die Dinge sich entwickeln, die Zukunft unfrer Industrie, daraus wird sie die Kräfte schöpfen, um die Schwierigs feiten, welche ihr aus dem Erstarken der fremdländischen Konkurrenz erwachsen werden, zu überwinden."

Damit die Syndikate aber diese segensreiche Politik durch führen können, muß nach der Logik der Handelskammer der innere Markt natürlich gegen die fremde Konkurrenz möglichst geschützt, dagegen aber der Auslandsmarkt dem deutschen   Export im weitesten Maße offen gehalten werden. So wird denn an die Regierung die deutliche Mahnung gerichtet:

hin die Beteiligung an den Landtagswahlen für unsre Partei an Wenn wir alles das, was nach den hier bezeichneten Richtungen Nuzen schon geschaffen hat, nicht wieder verlieren, sondern ganz be­deutend eriveitern und vermehren wollen, dann ist es gar keine Frage, daß wir die Beteiligung in der Zukunft nicht auf einige wenige Wahlkreise beschränken dürfen, sondern ganz entschieden dahin wirken müssen, daß an die Ausführung des Mainzer Beschluſses viel mehr preußische Wahlkreise mit Ernst und Eifer herangehen, als das dies: mal der Fall gewesen ist. Ob unsre Beteiligung schon jetzt auch zu einer Erschütterung des Dreiklassenwahlsystems selbst geführt hat, will ich hier nicht untersuchen, das dürfte auch zunächst wohl schwer nachzuweisen sein. Das aber kann doch niemand leugnen, daß in all den vorhergegangenen Jahren zusammen nicht entfernt so viel zur Kennzeichnung und Diskreditierung dieses ebenso lächerlichen wie unwürdigen Wahlsystems im arbeitenden Volke, wie vor aller Welt geschehen ist, wie in den wenigen Wochen des nun vergangenen Wahlkampfes. Daß das, systematisch und geschickt fortgefeht, auf die Dauer denn doch nicht etwa zur Befestigung dieses Systems dienen tann, trok der Dichschädeligkeit und Brutalität unfres mächtigen Juntertums, scheint mir sicher. Und um so sicherer, je mehr die focialdemokratische Partei als einzige konsequente und gefähr­liche Gegnerin dieses Junkertums infolge ihrer weiteren politischen Erstartung, ihrer Gewinnung immer größerer Schichten des Mittel­standes auch bei den preußischen Landtagswahlen an Terrain ge­ipinnt auch ohne Hilfe des Liberalismus, auf die nach den bis­herigen Erfahrungen in nennenswertem Maße wohl nicht mehr zu rechnen ist. Daß wir die Pressionspolitik gegen den Freifinn in der Zukunft aufgeben sollten, darin bin ich mit Kautsky   durchaus einverstanden. Es fragt sich nur, ob wir sie auch aufgeben können, ob wir zur Fortsetzung derselben nicht geradezu gezwungen sind, wenn wir bei zukünftigen Wahlen nicht rechtzeitig, das heißt bei den Urwahlen, zur Aufgabe der jetzt geübten, beiderseits selbstmörderischen Taktit kommen. Wir könnten das nach den Erfahrungen des jüngsten Wahl­tampfes, die uns unsre Kräfte, die vorläufige Verteilung derselben wenigstens annähernd richtig zeigen, ja viel besser, als das vorher möglich war. Indes, ob wir das thun wollen und werden, das ist mir recht zweifelhaft, noch viel zweifelhafter aber, ob der Liberalis mus im stande sein wird, sich zu einer solchen belebenden That auf zuraffen. Am wenigsten ist in dieser Beziehung wohl von den Frei­finnigen Richterscher Observanz zu erhoffen, diesen politisch bornierten " Die gesunde linterlage für das Gedeihen unsrer wirtschaft­Spießbürgern. Ob und wie weit es der kleinen Gruppe groß- lichen Thätigkeit kann in der Hauptsache nur der innere Markt bieten. kapitalistischer Liberaler vom Schlage Barths aber gelingen wird, In ihm wurzelt unsre Kraft, und auf seinen Schub muß daher in in der Zukunft Einfluß auf den Gesamtliberalismus zu gewinnen, erster Linie das Augenmerk gerichtet sein. Hoffentlich wird dies Eine andre Behauptung der Gegner der Wahlbeteiligung in das moderne Wirtschaftsleben, ist heute nicht vorauszusehen." vielleicht unter der Einwirkung weiterer junterlicher Attentate auf nicht außer acht gelassen, wenn es sich darum handelt, Ermäßigungen für Industriezölle zuzugestehen, besonders wenn solche Positionen in unfrer Partei ist durch die jüngsten Wahlen ebenfalls gründlich wider­Welche Anerkennung für die Boffische", zu hören, daß an dem Frage kommen, die bereits jetzt auf das Mindestmaß des Schutzes legt: nämlich die, daß eine Massenbeteiligung unter dem Dreiflassen- jämmerlichen Verhalten der Freisinnigen selbst die bescheidne Hoffnung herabgesetzt sind, dessen die Industrie im Kampfe gegen die aus­wahlsystem ganz unmöglich sei. Gewiß müssen die socialdemokratischen auf die Vermehrung der freisinnigen Mandate um ein Dußend ge- ländische Konkurrenz bedarf. Nach Ansicht der Handelskammer Wähler, auch in den Großstädten, zur öffentlichen Abstimmung erst scheitert ist! Welche Wonne für sie, zu hören, daß der Artikelschreiber dürfen solche Ermäßigungen von Industriezöllen in keinem Falle zu­erzogen werden. Die Stadtverordnetenwahlen wirkten in dieser selbst an der Möglichkeit starke Zweifel hat, daß die Freifinnigen gestanden werden, ohne daß vorher sachverständige Vertreter der Richtung nur in bescheidenem Maße, schon iveil nur ein mehr oder bei einem Zusammengehen schon in der Urwahl den nötigen Mut betreffenden Industrie zu Nate gezogen worden sind. Auch bei einer minder geringer Teil der Arbeiter das Gemeindewahlrecht besist. aufgebracht hätten oder in Zukunft aufbringen würden! Welch eine etwaigen weiteren Ausgestaltung des zollfreien Veredelungsverkehrs Hier konnte in großem Maße erzichlich in der That nur die Land- Gegnerschaft zwischen Bruhns und Bebel, wo jener sich auf diesen wird man die fundamentale Bedeutung, welche der Sicherstellung tagswahl wirken. Und sie hat gewirkt, wie die Beteiligungsziffern berufen fann! des inneren Marktes im System einer auf dem Princip des Schutzes der einzelnen Städte, soweit sie bisher bekannt wurden, beweisen. Wir wollen es aber der liebedürftenden Bossischen" selbst- der nationalen Arbeit aufgebauten Zoll- und Wirtschaftspolitik bei­So haben in Breslau   über 11 000 rwähler socialdemokratisch ge- verständlich keinen Augenblick wehren, Ohrfeigen für Liebkosungen zumeffen ist, nicht außer acht laffen dürfen. Die weitere Voraus wählt! Vor fünf Jahren, bei dem ersten Versuch in Breslau  , betrug zu nehmen. sehung für das Get ihen der deutschen   Industrie und des deutschen  die Zahl der socialdemokratischen Urwähler daselbst nur 2500! Stann Wirtschaftslebens Eldet sodann die Erhaltung und Erschließung es einen besseren Beweis für die gewaltige erzieherische Wirkung auswärtiger Märkte und die Stetigkeit der Handelsbeziehungen zu unfrer Wahlbeteiligung auf die Arbeiter geben, als er in diesen denselben; denn ohne Absah nach dem Auslande würde Deutschland  Zahlen liegt? Und kann es zugleich eine bessere Garantie für die nicht in der Lage sein, seine Jahr um Jahr stark anwachsende Be­erhebliche Steigerung unsrer Bedeutung bei kommenden Wahlen völkerung zu beschäftigen und zu ernähren.' geben, als sie in dieser Vermehrung unsrer Stimmenzahl von einer Der Offiziersbeleidigung soll sich der verantwortliche Redakteur östlichen Geistesverwandten, Wahl zur andren liegt? Sind doch die Verhältnisse in Breslau   der Frankfurter Boltsstimme", Genoffe Quint in Frankfurt   nichts nach. An Bescheidenheit giebt das rheinische Schlotjunfertum seinen den den ostelbischen Großagrariern, feineswegs günstiger, eher ungünstiger, als in den meisten andren am Main  , schuldig gemacht haben. preußischen Städten mit starker Arbeiterbevölkerung. In der Nummer vom 1. Ottober 1903 brachte die ,, Volksstimme" einen der Bremens   Schiffahrt hat im letzten Jahre fast noch mehr, als die Der große agitatorische Erfolg unsrer Wahlbeteiligung ist freilich Neuen Badischen Landes- Zeitung" entnommenen Artikel, wo- Hamburgs, unter dem Mangel an Frachten und dem Rückgang der nicht flar in Ziffern darzustellen. Daß die Erörterung einer ganzen nach in Reihe von Fragen, die von unmittelbarstem Lebensinteresse für die dem die Offiziere tafelten, mit in Reichartshausen   15 Grenadiere den Gasthof, in Frachtsäße gelitten. Nach dem Bericht der Bremer Handelskammer Masse sind, bei den Reichstagswahlen aber nicht behandelt werden so daß die Offiziere flüchten mußten. Auch aus verschiedenen andren bon Steinen beworfen hätten, machte sich zwar im Frachtgeschäft nach den Vereinigten Staaten Amerika   eine gewiffe Besserung bemerkbar; im können, ihre werbende Kraft für unsre Partei ausübt, ist gar nicht zu Orten wie Nußloch  , Linzheim und Düren   feien ähnliche Vergehen, Frachtgeschäft von dort haben sich aber die Erwartungen nicht er­bezweifeln, wenn auch diese Straft sich nicht immer unmittelbar bei jedoch leichterer Art, gemeldet worden. Darauf ging der Voltsstimme" füllt. Auch der Maistransport brachte einen Ausfall. Wenn sich auch diesen Landtagswahlen bemerkbar machte. Unfre Landtagswahl: von dem Generalfommando des 14. Armeecorps in Karlsruhe   eine anfänglich das Geschäft etwas lebhafter gestaltete, so trat doch schon agitation bringt uns vielfach einen Wechsel auf die Zukunft, der bei Mitteilung zu, nach der genaue Umfragen angestellt worden seien, nach furzer Zeit ein erheblicher Rückschlag ein, der sowohl auf die den kommenden Reichstagswahlen sicher eingelöst wird. Zweifellos die die vollkommene Haltlosigkeit der Meldung ergeben hätten. In schlechte Beschaffenheit der Maisernte als auch auf die hohen Preise aber hat auch der jüngst vergangene Wahlkampf uns ganz direkt eine Sr. 244 kam dann diese Berichtigung des Generalfommandos zum zurückzuführen ist, die einen Wettbewerb mit den Maisbezügen aus Menge neuer Genoffen zugeführt. Und von ganz besondrem Werte Abdrud mit dem Zusatz:" Gerne haben wir auch das Generalfommando Argentinien   und der Einfuhr russischer Gerste nicht zuließen. ist die Beteiligung an den Landtagswahlen für unsre politischen zu Worte kommen lassen; nur fragt es sich jetzt noch, ob dasselbe auch Rach Brasilien tvar der Verkehr lebhafter als Organisationen. Das Aufsuchen, Heranziehen und Ausbilden von folgende Möglichkeit in den Bereich seiner Nachforschungen gezogen hat Vorjahre, doch blieben die Frachten infolge großen An­Wahlmannskandidaten bedeutet nach meinen Breslauer Erfahrungen daß die an den jetzt als falsche Mitteilungen bezeichneten Vorfällen gebots von Dampferräumen durch die in unregelmäßiger eine dauernde Stärkung und Erweiterung der politischen Organisation. etwa beteiligten Offiziere es für besser gehalten haben tönnen, nichts Fahrt beschäftigten Schiffe, sogenannte Trampdampfer, fehr niedrig. Daran ist eine fniffliche Bestimmung des Wahlsystems selbst schuld, über die Sache verlauten zu lassen." In dieser Randbemerkung Das Einfuhrgeschäft zeigte eine äußerst träge Saltung. Da die die nämlich, welche fordert, daß der Wahlmann aus seinem eignen erblickte die Staatsanwaltschaft eine schwere Beleidigung, da darin Tabakbezüge Bremens fich in engen Grenzen hielten und auch der Urwahlbezirk genommen werden muß. Könnte jeder beliebige Urbem Dffiziercorps der Vorwurf gemacht werde, eine dienstliche Kaffeemarkt den Erwartungen nicht entsprach, trat zeitweilig ein wähler in jedem beliebigem Urwahlbezirk zum Wahlmann gewählt Meldung falsch erstattet zu haben. Auf erhobene Anklage erkannte Mangel an Ladungen ein, der einen weiteren Rückgang der werden, dann wäre allerdings unsre Arbeit erheblich leichter, denn das Gericht auf 200 Mart Geldstrafe. Unbrauchbarmachung der Frachtfäße bewirkte. Nach dem La Plata   tvar ausgehend wir würden eben zunächst alle schon politisch organisierten Genossen Blatten und vorhandenen Exemplare und Veröffentlichung des Urteils. genügend Ladung vorhanden, die sich indessen vorzugsweise aus als Sandiaten verwenden und erst bei einem darüber hinausgehen­

den Bedürfnisse andre, der Organisation noch fernstehende Partei-)

"

"

Partei- Nachrichten.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

im

Bulkgütern zusammensetzte, für die nur niedrige Naten bedungen werden konnten. Auch das heimkehrende Frachtgeschäft hielt