Einzelbild herunterladen
 

"

Ein wahres Schreckensregiment gegen Nicht- Arbeitswillige herrscht zur Zeit in Crimmitschau .

Berlin und Umgegend.

Der Vergleich im Droschkenkutscher- Streit. Die Fuhrherren haben gestern vormittag dem vor dem Ginigungsamt geschlossenen Vergleich zugestimmt. Folgender Beschluß wurde gegen eine Stimme gefaßt:

Die Versammlung stimmt den gestrigen Abmachungen vor dem Gewerbegericht unter der Bedingung zu, daß auch die Kutscher sich nicht, so halten wir das Angebot von 40 Proz. der Brutto- Einnahme damit einverstanden erklären. Geschieht dies seitens der Kutscher aufrecht."

und auch einiges für einzelne Arbeiterschichten gethan. Dadurch sammlung geeignet gewesen wäre, Begriffe zu verwirren; allein ihre seine Ausübung wird bestraft. Wie kann das hohe Gericht sich an aber wird das Proletariat, wird seine aufrechte Klassenaktion am Einberufung schon hat den Herrn so außer Fassung gebracht, daß Firigkeit bei der Feststellung einer Strafthat von einem Schußmann schlimmsten geschädigt. Andrerseits hat Combes bei aller unzweifel- er bereits zwei Tage nach Silvester das wichtigste Ereignis der ver- fchlagen lassen. Hoffentlich wird der Rekord in der Streitposten haft demokratischer und arbeiterfreundlicher Gesinnung gegenüber gangenen Woche vergessen hat und noch vom 2. Januar 1903 Berurteilung bald verbessert. jeder proletarischen Aktion noch stets die übliche ordnungs- batiert. Die 2000 Personen, welche sich zur Versammlung ein­retterische Taktik der militärisch- polizeilichen Einschüchterung und Provokation geübt. Die objektive Notwendigkeit seiner gefunden hatten, antworteten auf die Verlesung des Verbots mit Lage als cines Oberhauptes des bourgeoisen Klaffen- einem Pfiti!" staates hat cben feine persönlichen Wünsche und Absichten Aber auch auf andre Weise treten die Behörden den Unter­gebieterisch beiseite geschoben. So hat er denn auf sich die Ver- nehmern zur Seite. antwortung geladen selbst für den bestialischen bewaffneten Ueberfall der Polizei auf die Pariser Arbeitsbörse. Es ist wahr, er hat es gethan in der Gesellschaft der Hälfte der ministeriell- socialischen In der städtischen Gasfabrik wurden, nach der Sächi. Fraktion mit Jaurès an der Spize... Die Einleitung der Dreyfus Arbeiterzeitung", zwei Arbeiter entlassen, weil sie sich weigerten, Revision, die ohne den guten Willen der Regierung unmöglich ge- ihre Frauen, die auch bisher nicht in der Textilbranche gearbeitet wesen wäre, ist dafür jawohl eine sehr magere Entschädigung. Der Beschlußfassung ging eine sehr lebhafte Debatte voraus. Die socialistische Bewegung bietet auch im ab- batten, als Arbeitswillige in die Fabrik zu schicken. Ein Expedient, Von einem Redner wurde der Antrag gestellt, auf den 40 Proz. gelaufenen Jahr nichts weniger als ein tröstliches Bild. Die der über 30 Jahre in seiner Vertrauensstellung war, wurde mit bestehen zu bleiben und dieses Angebot als ein Schreck­Fortdauer des bürgerlich- socialistischen Kartells hat die immer Herauszahlung eines Monatslohnes sofort entlassen, weil er sich gespenst" für die Kutscher aufrecht zu erhalten. Ein andrer Redner tiefere Verbürgerlichung der ministeriellen Socialisten bewirkt. Die außer stande erklärte, seine erwachsenen Söhne, die in den Reihen meinte, es müffe gestattet sein, einem Kutscher, der Erscheinungsformen dieser Verbürgerlichung sind noch in zu frischer der Zehnstundenkämpfer stehen, zu Arbeitswilligen zu machen. ein von den andern Kutschern zurückgewiesenes, schwer zu Erinnerung, um hier nochmals rekapituliert zu werden. Trotzdem behandelndes Pferd in Gebrauch nimmt, eine Extravergütung zu aber hält der Ministerialismus noch immer weite Schichten der armenamt bemüht, den Fabrikanten Arbeitswillige zuzutreiben. Dagegen geltend gemacht, daß es schon gegen die Polizeiverordnung Neben der Leitung des städtischen Gaswerks ist auch das gewähren. Diese Aeußerung erregte stürmischen Widerspruch. Es wurde Arbeiterschaft im Banne seines Einflusses, wohlgemerkt, cines Einflusses, wie ihn jede bürgerlich demokratische Partei Eine Frau, die mit den übrigen 7000 brotlos auf die Straße ge- verstoßt, wonach dergleichen Pferde überhaupt nicht im öffentlichen befizzen kann. Denn als organisierte Partei eristiert worfen war und dann die Stadt unter Zurücklaffung ihres Kindes Verkehr verwandt werden dürfen. Ferner wurde in der Diskussion der ministerielle Socialismus nur dem Namen nach, von verlassen mußte, hatte sich um eine Unterstützung für ihr Kind an großes Gewicht darauf gelegt, daß kein dem Verbande angehörender feiner inneren Zerklüftung selbst ganz abgesehen. Fuhrherr seinen Kutschern mehr bezahlen soll, als im Vertrag fest= Der das Armenamt gewandt. Sie erhielt folgenden Bescheid: gelegt wurde. Es wurde beschlossen, daß Mitglieder, welche einen Crimmitschau , den 10. Dezember 1903. andern als den Lohnsatz von 1 M. und 30 Prozent der Brutto- Ein­nahme bezahlen, per Tag und Droschke eine Konventionalstrafe von 50 M. zu zahlen haben.

Bordeaux - Kongreß bezw. die Rettung Millerands durch Jaurès und die neuesten Thaten der jaurèsistischen Kammerfraktion haben die innere Zersegung der ministeriellen Partei weiter gefördert. Ab­gefallen find von ihr freilich im Gefolge des Bordeaux­Stongresses- nur zwei Departements- Föderationen( Jonne und Somme ) und einige einzelne Gruppen, aber der linke Flügel der Partei steht auf dem Kriegsfuße mit dem ministerialistischen Generalstabe, und er schickt sich an, dem letzteren auf dem bevorstehenden Saint Etienne Rongreß eine neue Generalschlacht anzubieten.

-

2

2

III 801.1903.

An Frau Ernstine verw. Mödel, Aschersleben . Auf Ihr Gesuch vom 16. November 1903 um Gewährung einer Erziehungsbeihilfe für Ihren hier bei Ihrem Bruder in Pflege befindlichen Sohn werden Sie hiermit abfällig beschieden. Der unterzeichnete Stadtrat geht hierbei von der Ansicht aus, daß sich, nachdem die hiesigen Fabriken für Arbeitswillige geöffnet find, auch für Sie ausreichende Gelegenheit zur Wieder aufnahme der Arbeit und somit auch zur Uebernahme Ihres Kindes in eigne Pflege bietet.

zu laden.

Der Stadtrat. Armenamt.

Dr. Schneider.

Bis ans bittere Ende.

In die Schlichtungskommission wurden gewählt: Haase, Streu, Rohnke, Ehlert, Kari Schmidt und Grassow; als Ersagmänner Hermann und Sumbier.

*

In der von ca. 2500 Personen besuchten Versammlung der Kutscher wurde der Vergleich ebenfalls angenommen.

Ein Streit der Töpferträger ist gestern ausgebrochen. Die Töpferträger hatten den alten Lohntarif, der am 1. Januar d. J. sein Ende erreicht hat, rechtzeitig gekündigt und den Meistern zu gleich einen neuen erhöhten Lohntarif zur Annahme unterbreitet. Wiederholte Vorstellungen haben die Meister unberücksichtigt gelassen. Gine stark besuchte Versammlung, die gestern abend im Rosenthaler of tagte, beschloß, heute früh auf allen Werkstellen den neuen Lohn­tarif zur Annahme mit der Maßgabe zu unterbreiten, daß bis Mittag eine zustimmende Antwort erfolgt sein muß; wo diese nicht gegeben wird, erfolgt die sofortige Niederlegung der Arbeit. Infolge Ausführung dieses Beschlusses ruht auf zahlreichen Arbeits­stellen die Arbeit, wodurch auch die Dfenseher an der Arbeit be­hindert und diese ruhen lassen.

Einen günstigen Wendepunkt in der socialistischen Bewegung fcheint der Reimser Kongreß der Socialistischen Partei Frankreichs" einleiten zu follen. Die endgültige Verschmelzung der alten Sonder­organisationen( Guesdiften und Blanquisten) dürfte die Anziehungs­kraft der geeinigten Partei auf das Proletariat verstärken. Die ersten Anzeichen davon beginnen sich bereits zu zeigen in der Form des Anschlusses einiger neuer Föderationen( Yonne , Haute­Herr Stadtrat Dr. Schneider, der diese Abfertigung unter­Marne und Ariège) und mehrerer Gruppen an die P. S. de F. schrieben hat, ist auch der Vorsitzende des Gewerbegerichts, derfelbe Ein wichtiges Hindernis steht allerdings noch immer dem Wachstum Herr, dem es nicht gelingen will, die Herren Arbeitgeber mit Hilfe der Partei entgegen eine Tageszeitung besitzt fie noch nicht. Das der ihm gefeßlich zustehenden Zwangsmittel vor das Einigungsamt Haupthindernis bleibt freilich nach wie vor die allgemeine politische Situation, die einer proletarischen Klaffenpolitit ebenso ungünstig ist wie sie die ministerialistische Bertuschung der Klassen­gegensätze und damit die Verwirrung breiter proletarischer Schichten Scharfmacherblatt, den Berliner Neuesten Nachrichten", nicht ge­Die Ueberschrift über unsren gestrigen Leitartikel hat dem begünstigt. Feilenhauer! Bei der Firma Witte, Straßburgerstr. 32, wo Auf dem Gebiete der auswärtigen Politit tritt Frank- fallen. Die Redaktion desselben findet die Ueberschrift halb weh- die Arbeiter auch über schlechte Behandlung flagen, find in den reich in das neue Jahr erheblich gestärkt ein. Die Besuche des englischen mütig"; sie braucht natürlich nicht zu wissen, daß der halb weh- lezten Wochen an jedem Sonnabend bei der Lohnzahlung Schwierig­und des italienischen Königs in Paris , der Gegenbesuch Loubets mütige" Ausdruck von einem Fabrikanten stammt, den teiten entstanden. Wir ersuchen deshalb unsre Mitglieder, in London und dessen bevorstehender Gegenbesuch in Rom , der Aus- der Terrorismus seiner Klaffengenossen( Wechselverpflichtungen usw.) che sie dort Arbeit nehmen, sich Garantien für ihren Lohn geben tausch von Besuchen zwischen französischen und englischen Parlamen zwangen, die Verhandlungen mit den Arbeitern abzulehnen. Es zu lassen. Die beiden Kollegen, welche wegen dieser Verhältniſſe tariern und Vertretern von Industrie und Handel- das sind eben- giebt den Neuesten Nachrichten" einen Stich ins Herz, daß wir die dort die Arbeit niederlegten, haben öfter bis 9, ja bis 10 Uhr Sonn­soviele Merkzeichen einer Annäherung zwischen Frankreich einer-, Italien und England andrerseits. Das gleiche martieren die an sich perfide Politit" verfolgen, die Crimmitschauer Fabrikanten gegen abendabends vergeblich auf ihren wohlverdienten Lohn gewartet. harmlosen Schiedsgerichtsverträge, die Frankreich im Oftober ihre Kollegen in andern deutschen Textilcentren scharf zu machen." mit England, zu Weihnachten mit Italien für die Dauer Wir sind boshaft genug, unfre perfide Politik" weiter fortzusehen! von fünf Jahren abgeschlossen hat. Damit gewinnt erst Frankreich Die Leipziger Monatsschrift für Textilindustrie", ein Unter­einige Bewegungsfreiheit im Rahmen der seit zehn Jahren es um nehmerblatt, läßt sich aus M.- Gladbach schreiben: flammernden russischen Alliance, ohne daß diefe freilich darüber ge- Die im hiesigen Bezirke gelegenen Imitatsspinnereien werden, Iodert zu werden braucht. Das jüngste Erposé Delcaffés im Senat besonders im zweiten Semester 1903, glänzende Gewinne erzielt hat vielmehr die Wohlthaten der Alliance mit besonderem Nachdruck haben, wozu in erster Linie der Crimmitschauer Streit beigetragen Herausgestrichen. Man weiß übrigens, daß diese im radikalen ministeriell focialistischen Lager feine Gegner mehr zählt. Die hat. Da die Betriebe sich zeitig und zu niedrigen Preisen in Roh­Stärtung feiner internationalen Pofition ermöglicht es Frankreich , stoff gebeckt haben, sind die Aussichten für 1904 durchaus zufrieden in aller Seelenruhe mählig eine friedliche" Eroberungsaktion in stellend." Marotto vorzubereiten.

-

Gewerkschaftliches.

Crimmitschau .

Hilfe für die Unternehmer.

-

und

Es sieht böse aus mit den Unterſtügungen, welche den Crimmitschauer Unternehmern seitens ihrer Klassengenossen werden. Wenn man den Worten der Scharfmacherpreffe glauben soll, fämen Millionen durch sie zusammen, die Thatsachen, welche wir an andrer Stelle reden lassen, sprechen von etwas anderm, als von übergroßem Opfermut.

"

Ortsverwaltung Berlin

des Deutschen Metallarbeiter Verbandes.

Deutfches Reich.

Zur allgemeinen Töpferaussperrung. allgemeine Aussperring als beendet erklärt wurde, stößt die Ein­Obgleich am 2. Januar seitens der Ofenfabrikanten offiziell die ftellung der Ausgesperrten auf unerwartet große Schwierigkeiten. Ein großer Teil der Unternehmer scheint den Anweisungen ihres Verbandsvorstandes nicht Folge leiften zu wollen. So verlangen die Unternehmer in Schweiduiz i. Schl. noch jetzt Austritt aus der Organisation und machen die Wiedereinstellung davon abhängig, daß Inzwischen ist der Bau weiterer Spinnereien für Jmitatgarne, die Töpfer dem Hirsch- Dunderschen Gewerkvereine die früher aus Crimmitschau geliefert wurden, im Rheinland be- Nabrikant Bentel ebenfalls, die Töpfer wieder einzustellen, ebenso in beitreten sollen. In Lauf bei Nürnberg weigert sich der schlossen worden. Aus sicherer Quelle hören wir noch, daß auch die Fabrikant Benkel ebenfalls, die Töpfer wieder einzustellen, ebenso in Mügeln bei Oschat. Aus vielen Orten, wie Meißen . Fürstenwalde , Strumpfwarenfabrikanten in Berlin , Breslau usw., Nortorf , Niederwiesa , Breslau ust. tommt die Nachricht, daß ein die viel Smitatgarne gebrauchen, sich von der Crimmitschauer Spinnerei Teil der Ausgesperrten nicht wieder eingestellt werden soll. Damit emancipieren wollen. Man hofft ebenfalls diese Garne in besserer beweisen die Unternehmer, daß sie zum großen Teil nicht im stande Qualität und vor allen Dingen reeller von rheinischen Spinnereien find, Vertragstreue zu halten. Die Töpfer werden durch ihren Vers geliefert zu erhalten. band im stande sein, auch den Schluß der Aussperrung in günstigem macherzunft auszeichnet, die sich über alles Schlechte freuen, das den weit bis jetzt zu übersehen ist, dürften ca. 600 Töpfer ausgesperrt Wir besitzen nicht die Bosheit, welche die Herren von der Scharf- Sinne herbeiführen zu können, wenn ihnen durch die Solidarität der andern Gewerkschaften noch weiterhin der Rücken gesteift wird. So Gegner trifft. Wir stellen deshalb abermals mit Wehmut fest, daß bleiben. Pflicht der Gewerkschaften ist es, den Töpfern in ihrem die Sache ein bitteres Ende nimmt für die Crimmitschauer so opferreichen Principientampfe auch weiterhin hilfreich zur Seite Fabrikanten! zu stehen.

Die Streifposten und das Oberlandesgericht.

Der Textilarbeiter- Verband hält feine fiebente ordentliche Ge

Rusland .

Haben aber die Unternehmer in ihren Klassengenossen schlechte Freunde, so besigen sie dafür doch in den verschiedenen Behörden treue Helfer. Eine Versammlung, die nach Werdau einberufen Das Schöffengericht Crimmitschau hatte givei Arbeiterinnen neralversammlung am 2. und 3. April in Hannover ab. war, wurde ganz nach Crimmitschauer und Altenburger Muster wegen Streifpoftenstehens zu je einem Lage Haft verurteilt, weil verboten. Der Einberufer erhielt folgendes amtliche Schriftstück: fie die Aufforderung eines Schußmannes, den Platz zu verlassen, Der Ausstand der Schiffsarbeiter in Barcelona nimmt an Auss Werdau , am 2. Januar 1903. nicht befolgt hatten. Das Landgericht faßte die Sache etwas dehnung inimer mehr zu. Die neu ankommenden Schiffe werden Wie aus den Berichten über die in den letzten Monaten hier milder auf, denn es erkannte in erster Linie auf eine Geldstrafe gleich nach ihrer Ankunft von dem Personal verlassen. Indes haben abgehaltenen öffentlichen Versammlungen, in welchen der Streit bon je 5 Mart. Die Berufungsinstanz ist bei der Berurteilung von die Ausständigen beschlossen, den auf fremden Schiffen angestellten der Ansicht ausgegangen, daß die Gendarmen im Interesse der Mannschaften völlige Freiheit im Handeln zu lassen. Von den der Crimmitschauer Textilarbeiter behandelt worden ist, hervor Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit auf den Arbeitern aus andern spanischen Häfen, besonders Cadir, haben die geht, haben diese Versammlungen feinen andern Straßen zu ihrem Vorgehen berechtigt waren, die Angeklagten aber Ausständigen auf ihre Aufforderung, ebenfalls in den Ausstand zu 3wed gehabt, als die Bevölkerung zu beunruhigen, sich durch ihre Handlungsweise einer lebertretung des§ 146 treten, eine zusagende Antwort erhalten. Jn Sevilla hat das zwischen Arbeitern und Arbeitgebern unfrieden und Haß der Straßenpolizei Verordnung für Crimmitschau und Personal von drei Schiffen die Arbeit niedergelegt. zu fäen, troffenen Maßregeln in mißfälliger Weise zu kritisieren, die Anordnungen der Obrigkeiten her abzuwürdigen und den Begriff von Recht und Unrecht bei den Zuhörern so zu ver­tehren und zu verwirren, daß Mißachtung gegen die Gebote der Geseze und der Moral entsteht.

die in Sachen des Crimmitschauer Textil- des§ 366, Biffer 10 des Strafgesetzbuchs schuldig gemacht hätten.

arbeiterstreits von den städtischen und staatlichen Behörden ge- fei eine alte Erfahrung, daß es bei Streits Letzte Nachrichten und Depefchen. auf feiten der Streitenden sehr leicht zu Aus= hreitungen fomme(!!!). so daß auch in den vorliegenden Fällen eine Gefährdung der öffentlichen Ordnung befürchtet(!!) werden mußte. Eine Berkümmerung des Koalitionsrechts, das nach § 152 der Reichs- Gewerbe- Ordnung den Arbeitern gewährleistet sei, fomme gar nicht in Frage, da dieses ia nicht Gegenstand der Polizeiverordnung fei.

Zur Krisis in Ostasien. gramm aus Niutschwang meldet, japanische Handelshäuser hätten ihre Beking, 6. Jamuar.( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Ein Tele Bertreter angewiesen, ihre Familien aus der Mandschurei fort zusenden. In dem Zelegramm wird weiter gemeldet, der stell vertretende britische Konsul in Niutschwang reise nach Beling ab, um mit dem dortigen britischen Gesandten die Lage zu besprechen.

Auch die am 2. Januar von Anton Solich für den 3. Januar 1904 angemeldete öffentliche Versammlung fann feinen andren Die Angeklagten konnten diese Gefeßesauslegung nicht verstehen 3wved als diesen haben, wie aus dem Thema Der Heldenkampf und wandten sich an das Oberlandesgericht. In der Revision wurde der Crimmitschauer Textilproletarier vorm Reichs- und Land. Verlegung des§ 146 der Crimmitschauer Straßen- Polizeiverordnung Hamburg , 6. Januar. ( W. T. B.) Die Nordenskjöldsche tag und die famose Rede des Herrn Teichmann- Werdau im und des§ 152 der Gewerbe Ordnung gerügt und zur Begründung Südpolar- Expedition ist heute nachmittag 5 1hr auf ausgeführt, das Streifpoftenstehen fei nach einer Reichsgerichts- dem Dampfer Tijuca" der Hamburg - Südamerikanischen Dampf­Landtag" zur Genüge hervorgeht. Sie ist auch weniger für die Entscheidung eine an und für sich erlaubte Handlung. Von einer schiffahrts- Gesellschaft im Hamburger Hafen eingetroffen. Auf Arbeiterschaft Werdaus, als diejenige der Stadt Crimmitschau Gefährdung der öffentlichen Ruhe und Ordnung fönne keine Rede der Tijuca" wurden die Mitglieder der Expedition von Direktor bestimmt, wie aus dem in den bisherigen hiesigen Versamma fein, da zu der fraglichen Zeit die Straße ziemlich leer und still Befelin und den Aufsichtsratsmitgliedern Ruperti und Baron lungen beobachteten zahlreichen Zuspruch aus Crimmitschau und war, Staatsantvalt Dr. Wulffen beantragte turzerhand die Ver- v. Dhlendorf von der Hamburg - Südamerikanischen Dampfschiffahrtss aus den jüngsten Vorkommnissen in Schmölln und Gößniz zu werfung der Revision mit dem Bemerken, die Einwände der Revision Gesellschaft, den Mitgliedern des hiesigen schwedisch norwegischen schließen ist, soll also mit dazu beitragen, die in Crimmitschau ge- feien unbeachtlich, wobei er auf eine frühere Entscheidung des Generalkonsulats und dem Vorstand des hiesigen skandinavischen Oberlandesgerichts verties. Der. Straffenat berwarf die Revision Vereins feierlich begrüßt. Der schwedisch - norwegische Generals troffenen behördlichen Maßnahmen illusorisch und zum Gespött zu und verurteilte die Angeklagten zur Tragung der Kosten. Bur fonful Bödtker hielt eine Ansprache, in der er die Verdienste feierte, Urteilsbegründung führte der Vorsitzende Senatspräsident Kurz die fich Nordenskjöld und seine Expedition im Interesse der Wissens Nach alledem verfolgt die am 3. Januar, nachmittags 15 Uhr, aus, daß, was die angebliche Verlegung des Koalitionsrechts anlange, schaft erworben. Nordensfjöld dankte herzlich in deutscher Sprache. im Saale des Bergkellers" hier einberufene Bersammlung den insoweit der Einwand der Revisionen bereits durch eine frühere Athen , 6. Januar. ( W. T. B.) In Burgas haben drei bul 8 wed, Gesetzesübertretungen und unsittliche Hand- Entscheidung desselben Gerichts widerlegt worden sei. Das Streit- garische Offiziere die Porträts des Kronprinzen und der Kron­Lungen zu begehen, dazu aufzufordern oder doch dazu ge- postenstehen sei wohl an sich erlaubt, dürfe aber nicht unter Ver- prinzessin von Griechenland zerfetzt; der dortige konsularische Ver neigt zu machen. legung andrer Gesetzesbestimmungen geschehen. Es tomme gar treter Griechenlands hat daraufhin Genugthuung verlangt. Diese Versammlung wird daher auf Grund des§ 3 des nicht darauf an, ob die Straßen im fragliden Pretoria , 6. Januar. ( B. T. B.) Der heute veröffentlichte Ent Vereinsgefezes vom 22. November 1850 in der Fassung vom Augenblide belebt waren oder nicht, da sich das wurf einer Verordnung betreffend die Einführung nicht­Straßenbild sehr schnell und auch ohne Zuthun der Angeklagten habe europäischer Arbeitsfräfte betrifft nur ungelernte 21. Juni 1898 berboten. ändern können. Arbeiter. Die Bestimmungen der Verordnung, sollen auf nichts

machen.

Der Stadtrat.

Seidel, Stadtrat.

Das Oberlandesgericht erledigte die Sache in zehn Minuten. europäische Arbeiter allgemein, aber nicht auf afrikanische Eine Immerhin eine erhebliche Spanne Zeit. Der Schuhmann brauchte geborene Anwendung finden, die von Plätzen lommen, welche süd­Das Betrübendste für uns an diesem Versammlungsverbot ist, zur Feststellung der Gesezesübertretung nur zehn Sefunden. Warum lich des zwölften Grades nördlicher Breite gelegen find. Hiernach daß wir an dasselbe nicht einmal mit der Aeglauge unfrer Kritik bemußte das Oberlandesgericht nicht die einfache Formel: Das berichtigt sich die erste Meldung des Reuterschen Bureaus über diese heran fönnen. Der Herr Stadtrat hat recht damit, daß die Ver- Koalitionsrecht darf den Ausgesperrten nicht genommen werden, mur Angelegenheit.

Berantiv. Redakteur: Julius Kaliski , Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt