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Nr. 10. 21. Jahrgang.

2. Beilage des, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Crimmitschau .

Eine Versammlung des nationalliberalen

Redner recht beträchtliche Zustimmung fand, trotzdem Arbeiter gar nicht vertreten waren, denn die Einladungen hatte man durch Karten bewirkt.

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Berlin und Umgegend.

Mittwoch, 13. Januar 1904.

Die Gesellen unterbreiteten laut Versammlungsbeschluß der Preezer Innung ein Gesuch um 1. Wiedereinführung der zwölfstündigen Arbeitszeit, einstündigen Mittagspause und Junehaltung der gefeßlichen Bestimmungen über die Sonntagsruhe; 2. Be mäßige Wasch- und Schlafräume.

aahlung der Ueberstunden mit 50 Pf.; 3. vorschrifts­

breiteten die Arbeitgeber den Gesellen folgenden Revers: Anstatt diesem berechtigten Verlangen nachzukommen, unter­

mittelungsversuche, als er Crimmitschau kaum den Rüden bisherigen Bewilligungen steht das offizielle Berhalten der Zöpfer während und nach der Weihnachtszeit die Gesellen brotlos zu

halten.

Nach einem Privat- Telegramm der" Post" aus Crimmitschau Reichsvereins in Dresden beschäftigte sich am Sonnabend verurteilte das dortige Schöffengericht den Geschäftsführer der mit der Aussperrung. Die Versammlung war besonders dadurch Crimmitschauer Filiale des deutschen Tegtilarbeiter- Verbandes, interessant, daß Professor Böhmert dort seine Erfahrungen Albin Hecht, wegen Beleidigung von 75 Crimmitschauer Fabri­zum besten gab: kanten, verübt durch ein Anfang September des vorigen Jahres er­Die Aussperrung fei der größte Fehler von allen, die gemacht schienenes Ingblatt, zu zwei Wochen Gefängnis und den Nachdem ich am heutigen Tage bei dem Schlächter­meister N. N. in Preez in Arbeit getreten bin, erkläre ich hiermit wurden, gewesen. Die Verständigung sei an Nebenpunkten durch üblichen Nebenstrafen. Der Färbereibefizer Selbmann der Wahrheit gemäß, daß ich dem deutschen Gewerk die Schuld der Unternehmer gescheitert. Ein Haupt- wurde wegen Beleidigung des Hecht zu 100 M. Geld­schafts Verbande der Schlächtergesellen nicht fehler war auch die Ablehnung des Gewerbegerichts strafe verurteilt. angehöre, auch demselben, so lange ich bei obigem Meister als Einigungsamt durch die Unternehmer. Er habe sich in Arbeit stehe, nicht ohne dessen Erlaubnis beitreten werde" usw. bemüht, einen ehrlichen Frieden herbeizuführen, und habe die Einmütig haben die Schlächtergesellen dieses Anfinnen zurück­Arbeiter dabei sehr vernünftig" gefunden, Zur Lohnbewegung der Töpferträger. In der Branchen- Ber- gewiesen, worauf ihre Entlassung erfolgte. während er bei Bereits dreimal seit der Aussperrung ist mit Hilfe des Gewerk­den Unternehmern auf großen sammlung am Montag erstattete eidemann den Situations schaftskartells versucht worden, die Unternehmer zu veranlassen, in Widerspruch gestoßen sei. Er habe sich auch unter vier Augen bericht. Demnach arbeiten bereits 127 Träger bei 87 Firmen zu eine Einigungsverhandlung einzutreten und die Maßregelung zurück­mit Arbeitswilligen unterhalten, von diesen aber eine Klage den neuen Bedingungen, nur ein geringer Bruchteil derselben muß zuziehen. Die Innung selbst ist machtlos, denn auch sie hat ver­über Belästigung nicht gehört.- Weiter Weiter wandte sich Herr noch mit den alten Lohnfäßen vorlieb nehmen, und zwar lediglich sucht, die Unternehmer zur Verhandlung zu bewegen, was ihr nicht Böhmert gegen die bürgerliche Presse, deshalb, weil diese ihren Arbeitgebern die Neuforderungen noch gar gelungen ist. Die Herren Arbeitgeber haben es durchgesetzt, vor, die feine Ber - nicht unterbreitet haben. In einem eigenartigen Gegensatz zu den gelehrt, ganz entstellt wiedergegeben habe. Jede Scharfsinnung. Diese hatte anfangs jede Verständigung mit den Trägern macherei sei das größte Verderben. Weder die Unternehmer noch resp. der Organisation rundweg abgelehnt, weil ihr die geforderte Die Ausgesperrten werden vom Verband unterstützt. die Arbeiter dürften sich einbilden, Herr im Hause" fein zu wollen. durchschnittlich 10 prozentige Lohnerhöhung als unannehmbar erschien. Arbeiterschaft gemieden. Doch dieser Druck allein hilft nicht, da Die Geschäfte der betreffenden Unternehmer werden von der Preezer Nach ihm nahm der Dresdener Stadtrat und nationalliberale Doch schon nach wenigen Tagen resp. mur Stunden unterzeichneten die Preezer Wurstwaren zum größten Teil nach einigen größeren Landtags- Abgeordnete Dr. Vogel das Wort zu einer Rede so recht die hervorragendsten Jnnungsfirmen anstandlos den neuen Tarif; Warenhäusern und Delikateßwaren- Geschäften, in den Großstädten, nach dem Herzen der Unternehmer. Der Zehnstundentag sei wünschens- sicher der beste Beweis dafür, daß die Forderungen keineswegs wie Berlin , Kiel , Hamburg , Lübed 2c., versandt werden. wert, aber streiken dürfe man deswegen nicht. Die bösen Social- ber Referent, werde schließlich wohl die Jumung nicht umhin mit ihrem Umfaß erheblich zurückgegangen, ein Zeichen, daß die Konsu­zu hoch geschraubt waren. Unter diesen Umständen, so meinte In Kiel find bereits einige Geschäfte, die Preezer Wurstwaren verschleißen, demokraten seien an dem ganzen Streit schuld. können, den Tarif auch offiziell anzuerkennen. Folgende Resolution Herr Fabrikant Lukas Schmidt kam dann an die Reihe. wurde einstimmig angenommen:" In Anbetracht deſſen, daß der menten den Ausgesperrten ihre Sympathie erweisen. Die Waren werden Er mißbrauchte die Versammlung zu einer Hezerei gegen die weitaus größte Teil der Firmen die Forderungen der Träger bereits als Holsteiner" Sped, Schinken oder Wurst aus­Organisation der Arbeiter, die ihm schwere Sorgen zu machen scheint. unterschriftlich anerkannt hat, erwartet die Versammlung auch von gezeichnet. Der Hecht( Vertrauensmann der Arbeiter) habe den Unfrieden auf den noch zu den alten Bedingungen arbeitenden Kollegen, daß diese gedrungen". Die Arbeiter wären so vermessen gewesen, Forde ihren Arbeitgebern den neuen Tarif ebenfalls unverzüglich unter rungen zu stellen, die Wahl eines Arbeiter- breiten, damit auf der ganzen Linie einheitlich nach den neuen ausschusses zu verlangen( schrecklich!) usw. Je bereitwilliger die Tariflägen gearbeitet werden kann. Ferner ermächtigt die Ver­Forderungen gewährt worden seien, desto begehrlicher seien die Ar- arbeiter- Berbandes, den Tarif mit der Innung festzulegen, sofern sammlung die Bezirksleitung und die Ortsverwaltung des Bau­beiter geworden. Das angenehme Verhältnis" in der Fabrik sei legtere dazu geneigt sein sollte." gestört, seit ,, der Hecht über unsre Fabrik gekommen".( Große Heiterfeit.) In seiner Fabrik habe besonders Göbner(?) in dieser Weise gearbeitet. Der Kert" sei immer hübscher geworden und in allen Fabriten habe man dasselbe Theater" gemacht.- Redner schildert dann Entstehung und Verlauf des Kampfes in dem bekannten Unternehmerjargon. Die Führer haben die Arbeiter verhetzt, die socialdemokratischen Blätter drehen alles um, die Arbeitswilligen seien in ciner gehässigen, bodenlos gemeinen Weise belästigt" worden. Die Gendarmen hätten erst leidliche Ruhe geschafft. Was solle den ,, armen Arbeitswilligen" werden, wenn man jet die Gendarmen zurüdzöge!- Herr im Hauſe müßten die Unternehmer bleiben, das habe ihm auch der Fabrifinspektor ge­sagt.( 1) Jetzt könnte es biegen oder brechen, man werde die Heßereien der Führer nicht mehr dulden. Sei doch gesagt worden, daß man den Arbeitswilligen die Knochen zerhauen wolle, nume­rieren sollten sie die Knochen, wenn die Gendarmen weg wären. Redner meint auch, daß sich die Arbeiter ganz wohl fühlten, Arbeit erhalte gesund. Auch der bekannte Brief des Pfarrers Schink aus Crimmitschau hat ihm natürlich gefallen.

aus

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Bekanntgegeben wurde sodann, daß auch den Mitgliedern des Lokalvereins, die zu den neuen Tariffägen arbeiten, die Arbeits­berechtigungskarten vom Verband ausgehändigt werden. Die Er­ledigung einer Angelegenheit wegen angeblicher Solidaritäts­verlegung, die ein leitendes Vorstandsmitglied des Töpferverbandes betrifft, wurde auf Vorschlag Beutler und andrer bis zu der am Freitag stattfindenden öffentlichen Töpferversammlung verschoben.

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und da jezt die Dauerwurst- Fabrikation beginnt, hoffen die Aus­Streifbrecher haben sich bis jetzt sehr wenige angefunden gesperrten, daß der Kampf bald zu ihren Gunsten entschieden sein

wird.

Der Hauptvorstand des Centralverbandes der Fleischer und Berufsgenossen Deutschlands .

J. A.: Paul Hensel , erster Vorsitzender, Berlin . Terrorismus. Der Vorsigende Schikorr der Danziger Filiale des Hafenarbeiter- Verbandes, der gegenwärtig wegen einer anderen Angelegenheit in Untersuchungshaft ist, hatte anfangs Juli auf einem Dampfer Handzettel mit der Einladung zu einer Versammlung des Hafenarbeiter- Verbandes verbreitet. Dieser Tage hatte er sich nun dieserhalb vor dem Schöffengericht wegen Hausfriedens­bruchs zu verantworten. Schiforr erklärte, er habe sich nur Die Arbeiter der Geschirr, Wagen-, Rüstzeug- und Sattel- auf der Laufplanke des Dampfers aufgehalten, das Gericht branche haben sich bereits in mehreren Versammlungen mit ihren nahm an, er habe das Verdeck selbst betreten. Zwischen Lohn- und Arbeitsbedingungen beschäftigt und die Frage einer Lohn- dem Amtsanwalt und dem Verteidiger entbrannte ein. hef­bewegung beraten. Das Resultat der Beratungen ist die endgültige tiger Streit um die arme Seele. Der Amtsanwalt erklärte das Aufstellung folgenden Tarifs: 1. Der Mindestſtundenlohn für Aus- Betreten eines Schiffsdecks für einen Hausfriedensbruch, den er mit gelernte beträgt im ersten Jahre 40 Pf. 2. Die übrigen Arbeiter brei Monaten Gefängnis geahnt wissen wollte. Der Verteidiger bes und Arbeiterinnen erhalten zu ihren bisherigen Bezügen einen Zu- rief sich auf ein Reichsgerichtsurteil, wonach ein Schiff weder ein schlag von 5 Prozent bei Lohnarbeit, einen solchen von 10 Prozent Wohn- oder Geschäftsraum, noch ein umfriedeter Besitz sei, fonach ein bei Accordarbeit. 3. Der Durchschnittsstundenlohn für Lohnarbeit Hausfriedensbruch auf einem solchen überhaupt nicht möglich sei; muß von jetzt ab 50 Pf. betragen. 4. Wo bereits günstigere Lohn- er verlangte reisprechung. Das Gericht stellte salomonisch und Arbeitsbedingungen vorhanden, bleiben diese bestehen und erfolgt fest, das Schiff sei die Wohnung des Kapitäns und der Mannschaft, auch hier ein Zuschlag von 5 bezw. 10 Prozent. 5. Ueberstunden er- und erkannte gegen den Sünder, der sich in dem Irrtum des halten einen Zuschlag von 25 Prozent. 6. Die tägliche Arbeitszeit darf Reichsgerichts befand, auf eine Woche Gefängnis. Die 9 Stunden nicht übersteigen, auch nicht bei Lehrlingen. Scharfmacher werden nun triumphierend einen neuen Terrorismus­7. Auf je 5 Gehilfen darf nur 1 Lehrling gehalten werden; bei Be- fall tonstatieren. rechnung der Lehrlingszahl ist die Zahl der durchschnittlich be­schäftigten Gehilfen maßgebend. 8. Die Arbeitgeber verpflichten sich, verschärft sich. Die 28 Ausgesperrten haben Succurs erhalten. Acht Der Kampf um den Arbeitsvertrag im Schneidergewerbe zu Jena Arbeitskräfte nur vom Arbeitsnachweis der Gehilfen einzustellen. ihrer Kollegen, die vor zwei Wochen den berüchtigten Vertrag des 9. Der 1. Mai gilt als Feiertag. 10. Die Arbeitgeber verpflichten Arbeitgeberverbandes unterschrieben, haben am Montag die Arbeit sich, ihre Arbeiter nur zu den vorstehenden Lohn- und Arbeits­bedingungen zu beschäftigen, während die Arbeiter die Pflicht über- niedergelegt. An eine Kündigungsfrist waren sie bei Auflösung des nehmen, nur bei solchen Arbeitgebern zu arbeiten, welche diesen schäft des Vorsitzenden des Arbeitgeberverbandes, Hoflieferant Eb­Arbeitsvertrages nicht mehr gebunden. In Frage kommt das Ge­Tarif innehalten. 11. Dieser Tarif tritt am 1. April 1904 in Kraft hardt jr., der sich schon sicher fühlte. In auswärtigen Zeitungen und hat zwei Jahre Gültigkeit. In der Versammlung, die Montagabend stattfand, wurde u. a. sucht der Arbeitgeberverband eifrig Arbeitswillige. das Verhalten eines Arbeitgebers( Hoffattler Erb) scharf kritisiert. gekommenen find bisher wieder abgeschoben worden. Bei dieser Firma haben sich sämtliche Arbeiter schriftlich verpflichten Bierhundert Arbeiter der Bremer Jutespinnerei und Weberei in müssen, sich nicht an der diesjährigen Lohnbetvegung zu beteiligen, Hemelingen find wegen Differenzen mit der Fabrikleitung aus­andrenfalls ihnen Entlassung drohe. Aus der Jnnungs- Sibung ständig. Es ist Aussicht vorhanden, daß die Differenzen bald be­wurde mitgeteilt, daß die Forderung der 9 stündigen Arbeitszeit bei feitigt werden. mehreren Wäätgliedern der Innung günstige Aufnahme gefunden habe.

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Ausland.

Alle An­

Genosse Fleißner erörterte dann unter großer Aufmerksamkeit das Verhältnis zwischen Gewerkschaften und Socialdemokratie, um zu beweisen, daß es fompletter Unsinn ist, unfrer Partei nachzusagen, sie heße und schüre zum Streit. Wie ein roter Faden ziehe sich aber diese unsinnige Behauptung durch alle Auslaffungen der Unternehmer, der bürgerlichen Presse, der Behörden und auch der Regierung. Aus dieser unrichtigen Behauptung ziehe man dann zum Schaden, der dieser unrichtigen Behauptung ziehe man dann zum Schaden der Sache ganz falsche Schlüsse, suche die Aufmerksamkeit von dem Kern punkt abzulenten und nebenbei der Socialdemokratie eins aus­zitivischen. Die Socialdemokratie als solche habe nichts weiter ge= than, als den kämpfenden Arbeitern im Augenblick der größten Not beizuspringen; das sei ein Verdienst um die Sache der Arbeiter. Denn wer soll ihnen denn helfen, als ihre Klassengenossen? Die deutsche Arbeiterschaft durchkreuzte mit Hilfe der politischen und ge­werkschaftlichen Organisation den Plan der Unternehmer, die Arbeiter auszuhungern und ihre Gewerkschaft lahm­Die Regierung habe ihre Pflicht nicht gethan. Arbeiterinnen beabsichtigen, in diesem Frühjahr in eine Lohnbewegung zulegen. Die in der Album- Branche beschäftigten Arbeiter und Die Lehrlingsfrage in der Diamantindustrie. Statt Gendarmen mußte fie eine Die Amsterdamer Juweliers- Vereinigung hat sich vor einigen Vermittelungs­Kommission beim damaligen Stand des Kampfes nach Crimmit- einzutreten. Eine zahlreich besuchte Versammlung, die im Gemert Tagen an die Vorstände des Allgemeinen niederländischen Diamant­schau senden, die sich natürlich ihre Informationen nicht nur bei den Arbeitszeit von 10 auf 9 Stunden, sowie die Festlegung eines gewandt, um eine Verhandlung anzubahnen zwecks Aufhebung des schaftshause tagte, forderte in erster Linie die Verkürzung der arbeiter- Verbandes und der kleineren Organisationen des Berufs Internehmern zu holen und lediglich deren Interessen zu vertreten Minimallohnes. Die Lohnforderungen sollen in der gleichen Höhe feiner Zeit von den organisierten Arbeitern durchgesetzten voll­hatte.( Lebhafte Zustimmung.) Man schiebt die Socialdemokratie gehalten werden, wie die im Buchbindergewerbe festgelegten. Ein ständigen Verbotes der Anlernung von Lehrlingen. Wie eine vor­vor's Loch. Was würde man aber sagen, wenn wir den Spieß um- Cirkular wird in den nächsten Tagen an alle Unternehmer gesandt läufige Besprechung ergab, scheint es nicht die Absicht der Juweliere tehren und behaupten würden: die nationalliberale oder konservative werden, worin die Wünsche der Arbeiter in allgemeinen Umrissen zu fein, eine unbegrenzte Zahl von Lehrlingen einzustellen; fie Partei hetzt die Unternehmer in diesen Kampf, weil die beteiligten enthalten sind. Bräcise Forderungen sollen erst später gestellt wünschen nur, daß solche Kinder von Diamantarbeitern, die körperlich Unternehmer zufällig dieser oder jener Partei angehören. Wenn werden. Eine schriftliche Antwort wird bis zum 1. März d. J. er- und geistig gut entwickelt sind und genügenden Schulunterricht ge­man die Socialdemokratie schon mit dem Streit verquiden wartet. Zugleich wurde eine Lohntommission gewählt, die mit den noffen haben, nach einer gewiffen Probezeit als Lehrlinge an= Prinzipalen zu verhandeln hat. Ueberläufer aus andren Berufen genommen werden können. Die Angelegenheit hat gleichwohl eine ivolle, dann gehe das nur in dem Sinne an, daß befürchtet man nicht, da der Branche nur Specialarbeiter angehören, große Aufregung unter den Diamantarbeitern wachgerufen. Zu, der die gute politische Schulung der Crimmitschauer Arbeiter welche schwer zu ersehen sind. Versammlung, die sich am Donnerstag voriger Woche mit der Frage die auf sie einstürmenden Provokationen wirkungslos abprallen befaßte, war der Andrang so start, daß eine zweite Versammlung ließ. Wer weiß, was bei einer nichtsocialdemokratischen Arbeiter­notwendig wurde, die dann am Sonnabend stattfand. Vom Vorstand schaft unter solchen Umständen passiert wäre. Die Machtfrage haben des Diamantarbeiter- Verbandes war der Vorschlag gemacht, mit die Unternehmer aufgerollt. Eine Einigung werde mit einem Stand der Juweliers- Vereinigung zu verhandeln; innerhalb der Mitglied­punkt biegen oder brechen" natürlich nicht erzielt. fchaft wurde dagegen eine heftige Agitation gegen jede Verhandlung Jedoch wurde in beiden Versammlungen über die Frage entfaltet. der Vorschlag des Vorstandes angenommen, und zwar mit zusammen Organisationen religiöser Färbung haben ebenfalls beschlossen, zu 3572 gegen 1399 Stimmen. verhandeln. Die Diamantarbeiter von Antwerpen haben auch bereits zur Lehrlingsfrage Stellung genommen und am Freitag mit 1178 gegen 188 Stimmen den Beschluß gefaßt, den Borstand des Antwerpener Diamantarbeiter Verbandes zu er= mächtigen, in Verhandlungen über die Regelung des Lehrlingswesens einzutreten, falls die Arbeitgeber es verlangen. Endgültige Be­schlüsse sollen jedoch sowohl in Antwerpen als auch in Amsterdam nicht gefaßt werden, bevor ein internationaler Kongreß der Diamantarbeiter sich über die Frage geäußert hat.

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Stuffateure, Rabiker und Spanner!

Wir weisen auf die heutige Sperre- Annonce hin, welche durch die Stuffateure Schreiber und Sobojched veranlaßt ist. Beide Genannten haben beim Unternehmer H. Vogt ein größeres Stüd Arbeit in Accord übernommen, wollen aber den andren dort beschäftigten Leuten ihren knappen Tariflohn bewilligen, um für sich Berufe, diesen Bau so lange zu meiden, bis die Angelegenheit durch den Mehrverdienst einzustecken. Wir ersuchen alle Kollegen obiger die Organisationen beigelegt ist.

Darauf ging Herr Dr. Naumann mit den Unternehmern recht wirkungsvoll ins Gericht. Sehr interessant waren Redners Plusführungen gegen Pastor Schink. Wenn sich ein Geistlicher in parteiischer Weise in solchen Streit einmischt, so verstoße er gegen seinen Beruf und habe die Konsequenzen zu ziehen er müsse von der Kirche scheiden, wie Redner es auch gethan habe; das Wort vom ..Herrn im Hause" sei eine einseitige Formulierung. Nicht Herren und Stuechte soll es geben, sondern Unternehmer und Arbeiter sollen sich als zwei gleichberechtigte vertragichließende Parteien schreiberstraße 28, ist nach wie vor gesperrt. gegenüberstehen.( Lebhafte Zustimmung.) So sei die moderne Rechtsauffassung. Man habe die Arbeitswilligen vom Standpunkt des fittlichen Rechts sogar von der Kanzel zu verteidigen gewagt. Vom fittlichen Standpunkt aber ist der Arbeitswillige ein Deserteur.

Die Ortsverwaltungen der Stuffateure, Rabitzer und Spanner. Filiale Berlin .

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Achtung, Delateure! Die Werkstelle Adolf Mühlberg, Stall­Der Vorstand. J. A.: Franz Lezzien, Büschingstr. 5. Deutfches Reich.

An die organisierte Arbeiterschaft!

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Die drei kleinen Diamantarbeiter­

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Seit dem 13. beztv. 20. Dezember v. J. find in Preek ( Hol­Marseille, 12. Januar. Die Werftarbeiter der Schiffahrts­( Zustimmung.) Es sei auch nicht ſittlich, die Forderung des Zehn stein) 24 Schlächtergesellen wegen Zugehörigkeit zur Gesellschaft Fraissinet haben heute vormittag die Arbeit eingestellt, stundentages als Heßerei und Aufiviegelung zu bezeichnen. Mit der Drganisation( Centralverband) ausgesperrt. um sich den ebenfalls ausständigen Arbeitern von Ajaccio und Bastia Forderung des Zehnstundentages diene man unter allen Umständen Die Breezer Schlächtergesellen sind seit Jahren fast alle anzuschließen. Man glaubt, der Ausstand werde nur von furzer der Kultur. Die Unternehmer vertrösten immer auf den gesetzlichen organisiert. Sie hatten bereits bessere Arbeitsverhältnisse er­Dauer sein. Zehnstundentag. Haben sie aber denn schon Schritte gethan, um fämpft, darunter festgesette Arbeitszeit, sowie die Für die streifenden und ausgesperrten Weber in Crimmitschau ihren großen Einfluß für diese Forderung geltend zu machen? Es stritte Junehaltung der gefeßlichen Sonntags - gingen bei der Berliner Gewertschaftstommission folgende handle sich hier doch wohl mur um einen platonischen Wunsch. ruhe. In letzter Zeit behagte das den Arbeitgebern, meist Beiträge ein: Centralverband d. Maurer, Zweigverein Hermsdorf i. M. 30,-. Ver Nachts 12 Uhr fand die äußerst interessante Versammlung nach Wurstfabrikanten, welche ihr Absatzgebiet in größeren Städten vierstündiger Dauer ihr Ende. Ihr Verlauf war bei aller Sachlich die Gefellen weit über haben, nicht mehr. An Wochen und Sonntagen mußten band deutschen Buchdrucker 175,-. Hausdiener Jandorf u. Co., Bellealliance über die Zeit hinaus arbeiten. Bei straße, 4. Rate 24,75. Strauß 1, Rohrleger u. Helfer Krh. Westend, v. Ieit zum Teil recht lebhaft. Die Anwesenden waren offenbar fehr einer Kontrolle an einem Feiertage fand unser Vertrauens. 2. 221,25. Ges. v. Puberkolonne Höning d. Däumig 12,-. Maler d. R. 1. H., 3. Rate 6,50. Samml. bürgerl. Frauen, übermittelt v. A. S. und von den Ausführungen der einzelnen Redner beeinflußt, die alle mann, daß in fast allen Wurstfabriken während des ganzen Vor- Bagner 11,85. Bau Nachodstraße 34A 7,65. Ges. b. 60. Geburtstag lebhaften Beifall fanden, trotz der grundverschiedenen Auffassungen. mittags noch gearbeitet wurde, ja in einer Wurstfabrit sogar Urbanstr. 65 3,- Bautlempnerci Müller, Großgörschenstraße 4,70. Gea Besonders bemerkenswert ist, daß auch der socialdemokratische noch sämtliche Maschinen im Gange waren. burtstagsfeier b. Thomas 3,-. Braun u. Wolf, 6. Rate 10,-. Bild­