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Deutfchen Reich.

Ein neuer Welfenfonds. stattet fie fich auch Opposition gegen die Regierung, die nieder- schlechter geübte Tradition auslöschen. Die Offiziere feien früher Die Scherliche Sparlotterie ist beschlossene Sache. Und zuhalten die Regierung kein genügend einflußreiches und vertrautes nur aus dem Clan der Sumurei genommen worden, die sich wenn dieser Niesenschwindel nicht unverzüglich ins Werk gesetzt Organ hat. Dazu kommt die freie Aufklärungsarbeit der Social- allein für fähig hielten, Kriegsdienst zu treiben und die sich auch, werden soll, so ist daran nicht die Regierung, sondern Herr August demokratie, gegen die die Regierung ganz und gar ohumächtig ist. für zu gut dünken, irgend eine andre Beschäftigung als Kriegs- und Scherl schuld, der durch die Preßangriffe auf seine Erfindung nervös In dieser Not kam der Regierung der rettende Gedanke der Staatsdienst zu thun. Jetzt habe man hier zu weniger ges geworden ist und vorläufig den Spröden spielt. Scherlschen Sparlotterie gerade gelegen. In dieser umfassenden schulten Kräften greifen müssen. Diese privilegierte Kriegerkaste sei Das Drgan der preußischen Regierung, die, Norddeutsche Organisation fand sich zugleich ein Mittel zur unentgeltlichen millionen- es auch, die namentlich in Japan zum Kriege dränge.- Allgemeine Zeitung ", giebt heute mit geradezu verblüffender fachen Verbreitung eines Preßorgans, das ein gefügiges Werk­Dffenheit den bereits zum Abschluß gediehenen Plan zu, und die zeug der Regierung wäre. Zuerst als Wochenblatt gedacht, Auslassungen des Blattes bedeuten obendrein noch eine demütige würde es bald in eine Tageszeitung umgewandelt werden. Bitte an den allmächtigen Zeitungsindustriellen, der Regierung doch Und der Wizz war, daß diese verführerische Unentgeltlichkeit mir Zum deutsch - kanadischen Zollkonflikt. das Spiel nicht zu verderben. Die Mitteilungen der Norddeutschen scheinbar war; denn in Wirklichkeit würde das Organ- abgesehen Nach telegraphischer Meldung aus London berichtet der häufig Allgemeinen Zeitung " lauten wörtlich: von den Inseraten durch die hohen Abholungsgebühren" und aus dem englischen Stabinett inspirierte Daily Graphic", daß die Gegenüber den Anfeindungen, die das Scherlsche den den Sparern entzogenen Zinsgewinn ausgehalten. Ein ganz deutsche Regierung ihre Haltung gegenüber der kanadischen Zollpolitik Prämien Sparsystem in einem Teil der Breffe gefunden vertenfeltes Projekt! Man fördert und beutet die Spielwvut aus, geändert habe und die Gewährung von Vorzugszöllen an England hat, möchten wir darauf hinweisen, daß das Sparsystem in den und was man damit nicht an Verblödung leistet, verrichtet die un- seitens Kanadas nicht mehr als dem Meistbegünstigungsrecht wider­beteiligten Ministerien eingehend geprüft worden ist. Das Er- entgeltliche" Sprechstelle. Kein Zweifel, daß auf diesem Wege in sprechend betrachte. Die deutsche Regierung", heißt es in der Weldung, es gebnis dieser Prüfung bestand in einer Reihe von Abänderungen, Bälde die Teile der Nation, die der socialdemokratischen Aufklärung hat das britische Ministerium des Auswärtigen am 30. Dezember durch die bisher vorhandene Bedenken beseitigt wurden. Im Ein- noch nicht zugänglich, rettungslos die Pegelhöhe preußisch- ministerieller v. J. mit Hinsicht auf die öffentliche Mitteilung, Großbritannien , vernehmen mit Herrn Schert hatte sich das königliche Staats- Intelligenz erreichen würden. Es bedarf keiner Vernunft zu regieren, betrachte seine Tarifvereinbarungen mit seinen ministerium insbesondere dahin schlüssig gemacht, daß die Konzession wenn die Regierten zuvor um die Vermist gebracht sind. Oben- Kolonien als eine ausschließlich innerpolitische zur Vornahme der mit dem Scherlschen Sparsystem verbundenen drein müssen die Scherlspieler die Kosten ihrer eignen Verblödung Angelegenheit, amtlich benachrichtigt, der deutsche Bundesrat Prämienverlosung einem vom Vorstand des deutschen Sparkassen- tragen. erhebe keine Einwendungen mehr gegen die Bevor

Obwohl die königliche Staatsregierung von der Uneigen­nüßigkeit und den vom Interesse des Gemeinwohls geleiteten Motiven des Erfinders des Systems, Herrn Schert, überzeugt ist-

durch die

ihm

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Der Aufstand der Hereros,

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und an ihrer

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verbandes vorgeschlagenen Komitee erteilt werden sollte. Der Die Versenchung des Landes durch Scherliche Preßerzeugnisse zugungen, welche Großbritannien und die Vorstand des deutschen Sparkassenverbandes hatte sich zu mit Hilfe der Sparlotterie wäre noch weit gefährlicher als das Un- Kolonien in ihren Tarifen einander gewähren. dem Scherlschen Sparsystem gutachtlich geäußert und in wesen der alten Welfenfondsreptile. Das waren durchweg fümmer- Der deutsch - britische modus vivendi sei demgemäß erneuert und der einer außerordentlichen Tagung zu Berlin am 27. Juli 1903 liche elende Breßerzeugnisse, die schon aus rein quantitativen Gründen ap- kolonie und Neu- Seeland seien dieselben mit Einstimmigkeit die Billigung des Systems und feine feinen Vergleich mit den großen, leidlich unabhängigen Breßorganen Vorteile wie bisher zugestanden worden. Deutschland Nühlichkeit für die deutschen Sparkassen ausgesprochen. Was aushalten konnten. Das neue Sparspielblatt aber wird ohne Zweifel habe indes ausbedungen, daß ihm außerhalb des britischen Reiches schließlich die geplante Verbands- Zeitschrift Die Sprechstelle äußerlich mit all der Splendidität- in sensationellem Klatsch, Aktualität, das Weistbegünstigungsrecht gewährt werde, und den ernstlichen im Dienste des öffentlichen Lebens" anbetrifft, so war durch die Bildern usw. ausgestattet werden, welche der vorgeschrittene Wunsch nach einer Vereinbarung ausgedrückt, wodurch die Handels­bestehenden Vereinbarungen dafür Sorge getragen worden, daß Kapitalismus ermöglicht. Die Spekulation der Regierung ist also beziehungen zwischen Deutschland und Kanada denen zu dem diese Wochenschrift zu einer Konkurrenz mit bestehenden Zeitungs- gar nicht so aussichtslos, in dem journalistischen Instrument der übrigen Teil des britischen Reiches ausgeglichen werden. Infolge unternehmungen nicht ausgebildet werden konnte. Sparlotterie eine Vernunftblende großen Stils zu gewinnen. Und des französisch - kanadischen Vertrages sei dafür ein besonderer diese Hoffnung hat das Blatt der Regierung bis zu dem flehenden Vertrag mit Deutschland nötig. Deutschland sei bereit, einen Fußfall vor August Scherl gebracht. Kommissar zur Verhandlung darüber zu ernennen, und habe Groß­Freilich, das eigentliche Ziel wird auch diefer große Korruptions britannien angefragt, ob die Verhandlungen von Deutschland mit Herr Scherl hatte als zukünftiger Begründer der Spar- plan nicht erreichen. Es kann gelingen, die Bourgeoisie und das dem Auswärtigen Amt in London oder direkt mit der kanadischen vermittelungs- Anstalt freiwillig eine Reihe von Verpflichtungen Kleinbürgertum geistig und moralisch noch mehr zu verkrüppeln. Regierung geführt werden sollen. Das Kolonialamt habe sich in auf sich genommen, Damit aber wird das socialdemokratisch erzogene Proletariat, das der Angelegenheit mit dem kanadischen Premierminister Sir Wilfried die Möglichkeit eignen Gewinnes abgeschnitten wurde, ohne ihn von dem auch mit einer Sparlotterie und einer idiotisch lallenden Sprechstelle" Laurier in Verbindung gesetzt. Die Meldung, der deutsche Risiko des Unternehmers zu befreien- hat Herr Schert nicht überwunden werden wird, in steigendem Maße die Zuflucht Konsul Bopp habe bereits Verhandlungen darüber eingeleitet, wegen der gegen seinen Plan und seine Person gerichteten Preß- aller gesunden, intellektuell und ſittlich anspruchsvollen Elemente. sei ungenau, er habe sich auf eine halbamtliche Darlegung im obigen angriffe doch gebeten, mit seiner Person bei der Verwirklichung Der neue Welfenfonds wird nicht die Socialdemokratie torrumpieren, Sinne an Premierminister Laurier beschränkt." des Sparsystems ausscheiden zu dürfen. Ungeachtet der Be- sondern lediglich den Niedergang der herrschenden Klassen be­Bestätigt sich die Mitteilung des Graphic" denken, die dieser Bitte im gegenwärtigen Stadium der An- schleunigen. Richtigkeit bestehen in der Hauptsache taum Zweifel so bedeutet gelegenheit entgegenstanden, wo die erforderlichen Verträge zur die jetzige Stellungnahme der deutschen Regierung eine völlige Aufs Sicherung der rechtlichen Grundlagen des Systems bereits ab den ein gestriges offiziöses Telegramm aus Deutsch- Südwestafrika gabe der bisher von ihr vertretenen Auffassung des handelspolitischen geschlossen waren, ist Herr Scherl bei seiner Weigerung verblieben, als möglich hinstellte, ist inzwischen wirklich ausgebrochen. Das Berhältnisses Englands zu seinen Kolonien, cine gehorsamste Aus hat aber gleichzeitig Mittel und Wege angegeben, wie auch nach Wolfffche Bureau" meldet hente: Nach gestern abend spät und bequemung an die britischen Ansprüche, die um so befremdender Ausscheiden seiner Person das Prämien- Sparsystem verwirklicht heute eingetroffenen Telegrammen haben die Hereros wirft, je siegessicherer noch vor etwa einem halben Jahre das deutsche werden könne. Wie weit dies möglich sein wird, darüber schweben durch Einschließung von Okahandja und durch Zerstörung der Eisen- Auswärtige Amt in dem von ihm veröffentlichten Noten sechsel mit dem zur Zeit noch Verhandlungen, die jedenfalls einen Aufschub der bahnbrücke bei Osona, etwa fünf Kilometer östlich von Olahandja, englischen Ministerium die entgegengesetzte Ansicht vertreten hat. zum 1. Januar 1905 geplant gewesenen Einführung des Prämien fowie durch Unterbrech it 11 g der Telegrapheuverbindung Wenn die deutsche Regierung sich nicht im stande fühlte, gegenüber Sparsystems verursachen werden." mit Windhut die Feindseligkeiten eröffnet. Während ein letztes, aus etwaigen englischen Drohungen mit späteren Regressivinaßregeln auf Wir haben demnach mit dem feststehenden Entschluß des gegen- Okahandja hier eingegangenes Telegramm auch die Telegraphen- ihrem zollpolitischen Standpunkt zu beharren, dann hätte sie nicht, wärtig amtierenden Ministeriums zu rechnen, die Scherliche Erfindung verbindung mit Swakopmund als gefährdet hinstellt, wird un- als Kanada England Vorzugszölle einräumte, dagegen mit se sielen zu verwirklichen. Zwar will nunmehr Herr Scherl selbst bescheiden mittelbar darauf aus Swakopmund gemeldet, daß diese Verbindung Aplomb Protest einlegen und Kanada das Meistbegünstigungsrecht im Hintergrunde bleiben, aber er hat doch zugleich als lleberminister ebenfalls unterbrochen ist. Ein Verstärkungstransport von entziehen sollen. Durch ihr jetziges Zurüdweichen vor den englisch­seine Beute in den Ministerien erleuchtet, wie sie auch ohne 56 Mann Reservisten aus Swakopmund mit zwei kanadischen Ansprüchen erweckt sie nicht nur in England, sondern den andren Ländern den Eindruck, daß es nur feine Person seine Idee durchführen könnten,- ein wahrhafter Offizieren, einem Arzt ist sofort von Swakopmund auch in Wohlthäter der Menschheit, weise, gerecht, der Rat und Hilfe an nach Dkahandja instradiert, bei der Station energischer Zurückweisung der Forderungen der deutschen Re­unt diese schließlich zu einem völligen Minister in den diskretesten Lebenslagen zu erteilen weiß. Die Waldau aber an der Weiterfahrt verhindert worden, worauf gierung bedarf, Regierung wimmert förmlich um Scherls hochherzigen Beistand; er ein Angriff auf die Station Waldau erfolgt ist. Wegen der durch Verzicht zu bewegen: ein Eindruck, der ihr gerade bei den jetzigen solle sie nicht im Stiche lassen, feien doch alle Vorbereitungen ge- ben Erust der Lage fofort gebotenen Maßnahmen schweben zwischen Handelsvertrags- Verhandlungen nicht angenehm sein dürfte. troffen und Verträge bereits abgeschlossen. den beteiligten Refforts Verhandlungen. Der am 6. Januar von Die erste Niederlage nach Annahme des neuen Zolltarifs im Durch die Auslaffung der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" Curhaven abgegangene Ersatztransport wird voraussichtlich am Reichstage hat sich die deutsche Regierung in der Vertretung deutscher Zollinteressen gegenüber dem Auslande geholt; weitere gewinnt die Angelegenheit eine erhebliche politische Bedeutung. Die 3. Februar in Swakopmund eintreffen. Frage taucht auf: Welches brennende Interesse hat die preußische Die Hereros zählen insgesamt 65 000 Stöpfe. Treten alle werden bald folgen. nicht nur die Spielwut organisiert und ausbeutet Monaco weit Hottentotten- Stämme an der Erhebung beteiligen. Wie ja die offiziöse Meldung selbst verrät, rechnet man an amt bekannt, daß die russische Regierung im deutschen Reichsgebiet amt- folgende Interpellation ein: Ist dem Herrn Reichskanzler übertrumpfend sondern auch, die Dummheit und Hoffnungs­feligkeit derart ausbeutet, daß die fleinen Sparer um die Zinsen geprellt licher Stelle bereits mit einem ernſten Kriege und der Not- Polizei- Agenten zur leberwachung russischer und deutscher Staats­werden und zugleich in der Form von Abholungsgebühren bares wendigkeit eines außerordentlichen Truppen Auf- angehöriger unterhält; daß zu diesem Zwed russische Polizei­Geld zuzahlen müssen. Für alle diese Einbußen erhalten dann die gebotes:- Agenten Verbrechen verübt und auch versucht haben, andre Personen Bethörten Anweisungen auf das Himmelswunder eines Anteils am zu Verbrechen zu bestimmen? großen Lose. Der Berliner Standard"-Korrespondent erfährt, daß im Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu thun, um diesen Zu­Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" sucht die Kritiksie jüngsten russischen Staatsrat unter Borfiz des Baren ſtand zu beseitigen? Tennt die edlen Beweggründe ihrer Pappenheimer- der bürger- nach scharfen Auseinandersetzungen zwischen den An­Der Herr Reichskanzler wird ferner um Auskunft über folgende lichen Presse, die natürlich nur aus Ronkurrenzangst gegen Scherl Hängern der Friedens- und denen der Kriegspartei die dem Frieden Fragen ersucht: Sturm lief und die die Sorge um den Profit ins Gemeinnüßige" günstigen Vorschläge des garen angenommen Wie kommt es, daß in Königsberg gegen Reichsangehörige entrüstet idealisierte, dadurch zu entwaffnen, daß sie erstens ver- wurden. Die Unabhängigkeit Koreas werde gewahrt wegen angeblicher Beihilfe zum Hochverrat gegen das russische Reich und zur Beleidigung des russischen Kaisers ein Verfahren ein­fichert Scherl wolle bei seiner gemeinnützigen Erfindung nichts und die russische Interessensphäre auf den Norden, und zur Beleidigung des russischen Kaisers ein Verfahren ein­verdienen; zweitens aber solle das geplante Journal, die Sprech- die japanische auf den Süden der Halbinsel be- geleitet worden ist, bevor der die Strafbarkeit bedingende stelle" der Sparspieler den bestehenden Zeitungen keinen Wettbewerb schränkt werden. Der Zar habe danach sofort an den Statthalter Admiral Strafantrag der russischen Regierung vorlag?

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Regierung daran, ein Unternehmen offiziell zu begünstigen, das Herero - Stämme in den Kampf ein, so werden sich auch weitere Die focialdemokratische Fraktion des Reichstags bringt die nach­

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Ostasien .

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Alexejew ein in diesem Sinne gehaltenes Telegramm gesandt, das der Auf wessen Veranlassung und auf welchem Wege ist die russische Mit diesen Versicherungen werden die gewigten Profitjäger der Statthalter der japanischen Regierung mitteilen sollte, und ihm gleichzeitig Regierung zur Stellung des Strafantrags veranlaßt worden? bürgerlichen Zeitungsunternehimmgen sich schwerlich zufrieden geben. eingeschärft, nur seinen, des Zaren, direkten Weisungen zu gehorchen. Sie wittern mit Recht Verderben für das eigne Geschäft. Aber die Die Mandschureifrage wurde in dem Staatsrat nicht nach Das Auswärtige Amt in der Budgetkommission. Sorge der bürgerlichen Presse braucht uns nicht zu kümmern. allen Richtungen hin erörtert, doch kann der Standard- Die Budgetkommission begann am Mittwoch ihre Thätigkeit mit Die Deffentlichkeit hat die Frage zu stellen: Was steckt hinter Korrespondent verbürgt mitteilen, daß auch in Bezug darauf der Beratung der ihr überwiesenen Positionen aus dem Etat des dieser kompromittierenden Geheimbündelei der Regierung mit Rußland einige geringere Zugeständnisse machen Auswärtigen Amtes. Entsprechend dem wachsenden Umfange der einem durch seine Senfations- und Verdummungsblätter anrüchigen dürfte. Aufgaben dieser Behörde hat auch die Zahl seiner Beamten und Emporkömmling? Hilfsbeamten in den letzten Jahren erheblich zugenommen, und auch jetzt hat es dem Reichstage wiederum einen langen Wunschzettel unterbreitet. Wenn auch die Budgetkommission die Notwendigkeit einer Beamtenvermehrung bei wachsender Arbeitslast nicht bestritt, so wurde doch die Frage aufgeworfen, ob die Vermehrung der Ar­beiten nicht hauptsächlich durch die Vorbereitung der neuen Handels­verträge bedingt, also vorübergehender Natur fei.

Ueber die materiellen Schönheiten des Sparsystems ist das Not­wendige gesagt. Db etwa die Regierung aus den Spargeldern eine Kaffe zu gründen wünscht, über deren Millionen sie untontrolliert in bestinumten Fällen zu verfügen vermag, läßt sich ohne Kenntnis der Einzelheiten des Planes nicht erkennen. Wohl aber ist eines Ilar: Es handelt sich ganz offenbar um eine Neubelebung des Welfen fonds , der diesmal aus den Mitteln des Volkes selbst gespeist wird. In der That ein Unternehmen, dem man eine gewisse sinnreiche Bosheit nicht bestreiten kann.

Diese russischen Vorschläge, die ja nichts Neues enthalten, sind vor Jahren schon verschiedentlich als unzureichend bezeichnet worden.

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Canea, 12. Januar. ( Meldung der Agenzia Stefani".) Das russische Panzerschiff, welches am 7. d. Mts. mit 5 Torpedobooten in der Suda- Bai angekommen war, ist gestern nach Port Said Ein andres russisches, von einem Kontre- Admiral abgegangen. befehligtes Schiff, das heute von Ostasien hier eingetroffen ist, kehrt dorthin zurück. Weitere russische Torpedoboote werden erwartet. Ueber die japanischen Streitkräfte,

Der Staatssekretär bestritt das lebhaft. Die Vermehrung des Personals und Hilfspersonals wurde schließlich bewilligt. Weniger Glück hatte Herr v. Richthofen mit dem Vorschlage, in La Paz , der Hauptstadt der südamerikanischen Republik Bolivia, einen Minister­residenten, d. h. einen diplomatischen Vertreter zu stationieren;

Als Caprivi Ministerpräsident wurde, gelangte der Welfenfonds zur Aufhebung; teils aus dem Reinlichkeitsbedürfnis Caprivis, teils deren Stärke und Schwäche äußert sich der Engländer Norman, er wies zwar darauf hin, daß die wirtschaftlichen Beziehungen weil der Fonds ohnehin erschöpft war. Mittels des aus dem Kron- welcher mehrere Jahre als Instrukteur in der japanischen Marine zwischen Bolivia und Deutschland verhältnismäßig rege seien und vermögen des entthronten Königs von Hannover gebildeten Fonds gedient hat und der jetzt nach England zurückgekehrt ist, in der daß deutsche Firmen den ersten Rang unter den Geschäftshäusern wurde seit 1866 Preußen mit einem Neg bestochener Preßorgane| Daily News": Nach ihm war noch niemals eine Nation so gut in La Paz einnehmen, die Mehrheit der Kommission war überschivemmt, die gegen Bar die jeweiligen politischen Melodien für den Strieg vorbereitet, als zur Zeit Japan . Die Armierung der aber der Ansicht, daß die jchige Finanzlage des Reiches den kost­Bismards zu pfeifen hatten. Journalisten wurden bestochen, Streis- Marine jei perfeft. Die Fourage- und Munitionslager feien ge- spieligen Lurus einer diplomatischen Vertretung in Bolivia nicht blätter ansgehalten, gutgesinnten Verlegern in kleinen Orten selbst nügend gefüüt für einen langen Krieg, und das Transportsystem sei gestatte. Die Forderung wurde abgelehnt. Teistimgsfähige Maschinen gekauft, damit sie eine unabhängige gut organisiert. Trogdem hat Norman große Bedenken wegen des Eine gewisse Pfennigfuchserei wollte das Centrum bei der Konkurrenz durch technische Ueberlegenheit niederwerfen konnten. Ausganges des Krieges. Die japanische Armee habe vor acht Forderung einer Verstärkung des deutschen Konsularkorps in Amerika Die Nation der Schivachköpfe", von der der Reichsbote" neulich in Jahren nur 80 000 Mann gezählt, die Marine 60 000 Tonnen; treiben; vier neue Berufskonsuln wurden für die Vers Scherl- Empörung sprach, wurde damals mit Hilfe des Welfenfonds jetzt zähle die Armee 480 000 Mann, und die Marine fei einigten Staaten gefordert, das Centrum wollte davon nach Kräften gezüchtet. auf einen Tonnengehalt von 280 000 gestiegen. Bei dieser einen streichen. Die Mehrheit der Kommission, darunter unsere Ver­

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Seit der Aufhebung des Welfenfonds nun verfügt die preußische schnellen Vermehrung des Heeres habe man auf physisch weniger treter, machte aber diese absonderliche Politik nicht mit, sondern Regierung nicht mehr über einen unerschöpflichen Quell solcher ebenso tüchtige Mannschaften zurückgreifen müssen. Mehrere Klassen der bewilligte die Forderung, weil sie sachlich durchaus gerechtfertigt dunklen wie energischen Korruption. Zwar ist fast die ganze bürger- Bevölkerung seien früher ganz vom Kriegsdienst als ungeeignet erschien.

liche Presse offiziösen Einflüssen zugänglich, aber wo Interessen der ausgeschlossen geblieben; die jetzige Heranziehung dieser Schichten Eine interessante Erörterung knüpfte sich an einen Titel, in dem von ihr vertretenen Gesellschaftsschichten auf dem Spiel stehen, ge- zum Militärdienst könnte nicht so schnell eine während vieler Ge- Gelder für die Unterhaltung von Dienstgebäuden und