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urteilte scharf das Verhalten der vertragsbrüchig gewordenen Arbeit- Die Krankenkassen in Köln haben jeßt bereits 35 Aerzte an-| Krankenkasse aufzunehmen. Dieser Beschluß hat auch die Zustimmung geber und ermahnte feine Kollegen, das, was Ende vorigen Jahres gestellt, 9. andre werden in den nächsten Tagen die Praxis aufnehmen der Generalversammlung der Allgemeinen Orts- Krankenkasse gewerb errungen wurde, mit aller Kraft zu verteidigen. Das Verhalten der und mit 15 weiteren stehen sie in Unterhandlungen. Die Aerzte licher Arbeiter und Arbeiterinnen gefunden. Widersprüche gegen die jenigen Kollegen, die sich durch die Ueberstunden- Bezahlung für die werden auf 5 Jahre zu einem Jahreseinkommen von 6000 m. verbeabsichtigte Butveisung der betreffenden Mitglieder können bei der Beit, die über acht Stunden gearbeitet wird, verleiten ließen, wieder pflichtet. Damit dürfte für Köln die Frage gelöst sein, ebenso wie Gewerbebeputation des Magistrats, Stralauerstr. 3-6, bis 15. Januar in die betreffenden Werkstätten zu gehen, wurde sowohl vom Refe- es in Mülheim a. Rh. der Fall ist. erhoben werden. renten als auch von den Diskussionsrednern als durchaus vertverflich Von den städtischen Rieselgütern. Die Stadt Berlin befitt bezeichnet. Der Referent berichtete ferner mehreres über die letzte Dem Reichstage sind die üblichen Uebersichten über die Versammlung der Arbeitgeber, die am Freitag voriger Woche statt- Rechnungsergebnisse der Berufsgenossenschaften, der Versicherungs- zur Zeit acht verschiedene Rieselgutsverwaltungen, sogenannte gefunden hat. Hier haben einige der Herren recht große Worte ge- anstalten und über die vom Reiche unterstützten Baugenossenschaften Administrationsbezirke in Osdorf, Großbeeren , Sputendorf, Falken berg, Malchow , Blankenfelde , Buch und Schmetzdorf, mit einem braucht, einzelne aber auch zur Mäßigung und Besonnenheit ge- zugegangen. Wir werden sie noch im einzelnen behandeln. Besitzstande von 13 250 Hektar am 31. März 1903. Die Verwaltung mahnt. Man redete, wie das bei solchen Gelegenheiten üblich ist, Bauarbeiterschutz in Baden. Seit Jahren petitionieren die der Rieselfelder, die demnächst in der Hand des Professors Dr. Bad davon, daß man Herr im Hause bleiben müsse; auch wurde die Mei- Bauarbeiter Badens beim Landtag um Erlaß einer vernünftigen haus- Königsberg i. Pr. vereinigt werden soll, schließt am 31. März nung laut, man müsse sich der Vereinigung der Metallindustriellen, Bauarbeiterschutz- Verordnung. Es braucht hier wohl nicht besonders 1903 ab und zwar mit einer Winder- Einnahme von 55 299 M. und dem Kühnemänner- Verband, anschließen, und einer befürchtete sogar, erwähnt zu werden, daß die Petition regelmäßig sehr eingehend und einer Mehr- Ausgabe von 23 419 M., also mit einem um 78 718 r. daß der Zukunftsstaat hereinbräche, wenn man die Forde- wohlbegründet ist, denn die Zahl der Unfälle ist leider statt im Abden gegen Boranschlag ungünstigeren Ergebnis. rungen der Gehilfen bewillige. Auch schwarze Listen nehmen im Zunehmen begriffen. Bisher hat nun trotzdem die Re- Berücksichtigung der Differenz in dem Werte der Bestände am haben die Arbeitgeber bereits hergestellt und darin die besonders gierung die dringende Angelegenheit unter allerhand faulen Aus- 31. März 1902 und 31. März 1903 ergiebt sich gefährlichen Elemente durch fetten Druck besonders gekennzeichnet. reden verschleppt. In der ersten Sigung des Landtags nach den Ertrag der Güter für das Etatsjahr 1902/03 ein runder Alle diese bedrohlichen Reden und Maßnahmen vermögen jedoch den Weihnachtsferien wurde sie sehr nachdrücklich vor dem Abg. Genossen Betrag von 3 103 000 m. bei 2872 000 M. Ausgaben, mithin Ausständigen keine Furcht einzuflößen. Die Arbeitgeber bedenken Eichhorn interpelliert und versprach endlich, in drei bis vier Monaten ein Ueberschuß von 231000 M. An diesem Ueberschuß offenbar nicht, daß sie es jetzt nicht mehr mit dem früheren Lokal die Verordnung herausgegeben. Das„ arbeiterfreundliche" find 5 Güter beteiligt, nämlich Sputendorf mit 15 206 M., Falken verein, der 100-200 Mitglieder zählte, zu thun haben, sondern mit Centrum fonnte sich die Gelegenheit zu einem Vorstoß gegen berg mit 118 390 M., Malchow mit 37 209 M., Blankenfelde mit dem über ganz Deutschland verzweigten Verband der Graveure, der den Arbeiterschuh nicht verkneifen. Der Abg. Zehnter, 47 710 M. und Schmetzdorf mit 64 395 M. Drei Güter haben zu in Berlin allein 700 Mitglieder hat und über einen wohl organi- gleichzeitig ultramontaner Reichstags- Abgeordneter, verlangte, daß schüsse erfordert, Osdorf 29 119 M., Großbeeren 15 364 M. und fierten Arbeitsnachweis verfügt, gegen den ihr eigner Nachweis nicht bei dieser Bauarbeiterschutz- Verordnung dem flachen Lande eine Buch 7032 M. Die Rieselfelder sind mit rund 105 Millionen Mark aufzukommen vermag, so lange die Gehilfen ihn streng meiden, Ausnahmebehandlung zu teil werde. Auf dem Lande soll, um Durch den Anleiheschulden der Stadt Berlin beteiligt. wozu der Referent die Anwesenden aufforderte. Arbeitslose Kollegen Bauern und bäuerliche Bauunternehmer nicht zu belasten, weiterhin Tilgung usw. ist diese Summe auf 95% Millionen Mark zurüdsollen sich, und zwar sofort bei Eintritt der Arbeitslosigkeit, nur ein frevles Spiel mit Leben und Gesundheit der Arbeiter getrieben gegangen. Wenn es gelingen sollte, die Einnahme der Güter zu im Central- Arbeitsnachweis des Verbandes, bei werden. Die socialdemokratische Fraktion hat den Herren vom steigern, was nicht unmöglich erscheint, wenn man die Einnahmen E. Brückner, Mariannenplay 5, Hof I melden. Die Centrum mit dieser merkwürdigen Arbeiterfreundlichkeit bös heim- der einzelnen Güter vergleicht, dann würde sich der neue Landwirtarbeitenden Kollegen sollen, so lange der Ausstand oder die Aus- geleuchtet, und so gestaltete sich die Sizung auch noch zu einem schafts- Direktor Backhaus ein großes Verdienst erwerben. Sperrung dauert, teine Ueberstunden machen, dafür die Einstellung hübschen parlamentarischen Erfolg für die Arbeitervertretung. Arbeitsloser verlangen und im übrigen genau Obacht geben, daß Arbeiter- Bildungsschule Berlin , Getverkschaftshaus, Engel- Ufer 15, nirgendwo Streifarbeit gemacht wird. Diese Maßnahmen wurden Arbeitseinstellung ist Erpressung. Die bekannten Gerichts- Hof links 2 Treppen. Der Unterricht in Sociale Gesez vom Referenten empfohlen und in der Diskussion allgemein gebilligt. urteile, durch welche die Forderung von Lohnerhöhungen unter Angebung( Entwicklung und Stand der Arbeiterschutz- Gesetzgebung drohung einer Arbeitseinstellung mehrfach als Erpressung behandelt im Deutschen Reich und im Ausland), Vortragender: Schriftsteller worden sind, hat eine so vollständige Verwirrung aller Rechts- Simon Kaßenstein, beginnt heute Donnerstag. In Rede. begriffe herbeigeführt, daß Unternehmer schon beginnen, die Arbeits- le bung( Ülebungen in mündlicher Rede und schriftlichem Auffah), einstellung überhaupt als Erpressung zu betrachten. So heißt es in Vortragender: Schriftsteller Dr. Rudolf Steiner , am Freitag, einem Cirkular des Unternehmerverbandes im Kreise Solingen , das den 22. Januar. Die Mitglieder der Gewerkschaften werden von der„ Bergischen Arbeiterstimme" veröffentlicht wird: " Vor allem thut es not, die Erpressung solcher ungerechten besonders auf den Kursus Sociale Gesetzgebung aufmerksam Forderungen durch Arbeitseinstellung ein für allemal aus den Mitteln Zum Dekan der medizinischen Fakultät der Friedrich Wilhelms auszuscheiden, welche irgend eine Aussicht auf Erfolg bieten." Dabei wird nicht einmal irgend eine bestimmte Forderung ge- Universität wurde gestern an Stelle des verstorbenen Geheimrats nannt, sondern nur ganz allgemein von übertriebenen und gemein- Jolly der Geheime Medizinalrat Dr. med. Julius v. Michel, ordentlicher Professor der Augenheilkunde und Direktor der königlichen schädlichen Forderungen der Arbeiter gesprochen. Klinik für Augenkranke, gewählt. Die Professoren der Fakultät versammelten sich zu der Wahl, bei der in einem ehrenden Nachrufe der Verdienste des verstorbenen Gelehrten gedacht wurde.
Deutfches Reich.
Terrorismus gegen Chriftlich- Organisierte.
Die Firma Hensmann in Groß- Königsdorf bei Köln beschäftigte neben ihrem sonstigen Personal auch eine Anzahl Strafgefangener. Das ging selbst ihren christlich- organisierten Arbeitern wider den Strich; sie unternahmen Schritte dagegen mit dem Erfolg, daß die Strafgefangeuen von den Beschäftigungen innerhalb des Betriebes ausgeschlossen und nur noch für solche außerhalb der Fabrik zugelassen wurden. Bald darauf entließ die Firma vier Arbeiter. Einer von diesen war nur ein halbes Jahr, der zweite immerhin ein Jahr, der dritte sogar vier und der letzte von ihnen die respektable Zeit von vierzehn Jahren(!) für das Geschäft thätig. Die Entlassung mußte also einen be sonderen, ungewöhnlichen Grund haben und sie hatte ihn auch. Die Entlassenen waren nämlich die- Vorstandsmitglieder der Ortsgruppe des christlichen Metallarbeiter Verbandes! In ihr Entlassungs- Zeugnis schrieb man den auf die Straße Geworfenen:„ Seine Entlassung erfolgt, weil derselbe einem Verbande beigetreten war, wovon ich Mitglieder in meinem Betriebe nicht dulde." Die fatholische Provinzpresse brudt überall die Waschzettel der Scharfmacher als eigne Meinung nach, in denen behauptet wird, die Aussperrung in Crimmitschau wäre das Werk der Socialdemokratie. Wie nun, wenn jemand diese Logik auf die Maßregelung in GroßKönigsdorf übertrüge und sagte: Das Centrum trägt die Schuld an dem Gewaltstreich der Firma Hensmann!
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Der Vorfall zeigt jedenfalls erneut, was jeder Verständige längst wußte: Ob die Arbeiter einer christlichen oder einer freien Gewerkschaft angehören, ob sie ihrer politischen Ueberzeugung nach ultramontan oder socialistisch gesinnt sind, das alles ist dem Unternehmer gleichgültig nur Forderungen dürfen sie nicht stellen. Jeden Gedanken an eine Verbesserung der Lebenshaltung schimpft der Kapitalist" Socialismus ", wie zweifellos eine Eule alles, was ihr unangenehm ist, Sonnenlicht", schimpfen würde, wenn ihr die Sprache gegeben wäre.
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Die Gewerbe- Ordnung bezeichnet die Koalition zum Zwecke der Arbeitseinstellung als straflos, Gerichtspraris und Unternehmerbewußtsein aber im schönen Verein sehen in der Arbeitseinstellung zur Durchsetzung von Forderungen Erpressung.
Das Verbot der Verwendung von Bleifarben wird in einer Petition verlangt, die von dem Vorstand der Vereinigung der Maler, Lackierer, Anstreicher, Tüncher und Weißbinder soeben an den deutschen Reichstag gerichtet worden ist. Durch die Bleivergiftungsgefahr im Malergewerbe sind über hunderttausend Arbeiter stets und ständig in ihrer Gesundheit bedroht, die Zahl der an Bleivergiftung und ihren Begleiterscheinungen erkrantenden Berufsgenossen ist eine erschreckend große. Da alle Schutzmaßregeln bei der Verwendung von Bleifarben sich im Maler- und Anstreicherberufe bisher als vergeblich erwiesen haben, wird auf Grund eines reichhaltigen Materials und gestützt auf fachmännische und ärztliche Gutachten das Ersuchen an den Reichstag gerichtet: ein Verbot der Bleifarben- Verwendung auf reichsgefeßlichem Wege herbeizuführen. Die Petition verbreitet sich zunächst eingehend über den Umfang und die bisherige Bekämpfung der Bleivergiftung und giebt eine Darstellung der jetzt bestehenden Schutzvorschriften. Dann werden Ersatzmittel für das Bleiweiß und die Bleifarben angeführt, es wird auf die Vorteile der Ersatzmittel hingewiesen und die Gutachten für das Bleiweiß werden kritisch beleuchtet. Die Petition kommt auf Grund statistischer Nachweise und sachverständiger Gutachten von Hygienikern wie Fachleuten zu dem Schluß: 1. Daß die Gefahr der Bleivergiftung namentlich für Maler, Lackierer, Anstreicher und Die Nürnberger Dachdecker haben in einer am Sonntag tagenden ähnliche Erwerbsthätige eine außerordentlich große ist, die schlvere Versammlung die Beschlüsse des Verbandstages zu Dortmund , soweit und häufige Erkrankungen, langandauerndes Siechtum und frühen fie Agitation und Zeitungsfragen betreffen, verworfen und ein- Tod zur Folge hat. 2. Daß die Bekämpfung der Bleivergiftungen stimmig beschlossen, die Kranken- und Arbeitslosen- Unterstützung für bisher eine unzureichende, namentlich im Deutschen Reiche ist, das Nürnberg einzuführen und die Beiträge auf 50 Pf. zu erhöhen. hierbei hinter dem Auslande weit zurückblieb. 3. Daß die vor Als Muster- Arbeitgeberin hat sich die freisinnige Stadtvertretung handenen Schutzvorschriften die eigentliche und größte Gefahr nicht Nürnbergs wieder einmal bewährt. Die Arbeiter der städtischen beseitigen und bei den auf nicht ständiger Arbeitspläßen beschäftigten Grubenentleerung müssen viele Ueberstunden machen, für die sie Malern auch nicht beseitigen können, felbst wenn sie noch so streng rechtigte Forderung gestellt, daß ihnen die Ueberstunden besonders be- Bleiweiß in infiveiß und Lithopone vorhanden ist, der alle technischen keinen Pfennig Bergütung bekommen. Nun haben sie die nur be- gefaßt und durchgeführt werden. 4. Daß ein ungiftiger Erfaß für zahlt werden, und zwar mit 25 Broz. Aufschlag. Die freisinnige Stadt- Ansprüche erfüllt. 5. Daß die gegenteiligen Gutachten, die sich für verwaltung glaubt aber das nicht thun zu können, was in den meisten eine Unerſeßlichkeit des Bleiweißes und deſſen Unschädlichkeit ausBrivatbetrieben schon längst durchgeführt ist, sie wies das Gesuch ab, da sprechen, in einseitigſter Weise von Geschäftsintereſſen diktiert, jeder die lleberstunden eine Eigentümlichkeit des Betriebes und die Löhne technischen Begründung entbehren, andrerseits mit den praktischen der Grubenarbeiter schon ohnedies höher seien als die andrer Erfahrungen zuverlässiger, objektiver Sachverständigen auf technischem städtischer Arbeiter. Diese übersteigen aber selten den Betrag von wie hygienischem Gebiete in schroffstem Widerspruche stehen. Aus 3 Mart pro Tag. Nur den Maschinenarbeitern und den Schlauch- allen diesen Gründen rechtfertige sich die Forderung: die VerBei Tegern wurde eine tägliche Lohnerhöhung von 20 refp. 15 Pf. gewährt. ivendung des Bleiweißes im Malergetverbe zu verbieten. gefügt ist der Petition ein Anhang: Auszüge aus den Kranken Bei der Charlottenburger Gewerkschafts Kommission gingen registern der Berliner Orts- Krantentasse der Maler. Im Interesse für die ausgesperrten und streifenden Crimmitschauer Zertil des Arbeiterschutzes, insonderheit der Angehörigen des Malerberufes, arbeiter folgende weitere Beiträge ein: wäre es sehr zu wünschen, daß der Reichstag den Wünschen der Petenten Rechnung tragen möge.
a) Auf Listen: Durch Unverfährt 13,20. Puker d. Schulze 3,25. Metallarbeiter b. Blume 26,40. Tischlerei G. Kuhnert 27, Arbeiter der chirurg. Instrumentenfabrik v. Strüger, 2. Rate 6,50. Gesammelt v. Stude 3,35. Durch Eschenbach 6,40. Buzer d. Wilde 5,80. Gesammelt von Grüger 6,-. Arbeiter der Firma March 11,50. Bautischlerei Martens Jurch Nieder 13,05. Gesammelt Don Dieg 16,15. Maurer jurch Krüger 9,00. Durch Topper 1,90. Durch E. Müller 17,90. Handlungsgehilfen d. Löwenberg 14,80. Handlungsgeh. d. Grewling 39,10, darunter 23,55 vom Maschinenpersonal des Berl. Lofalanzeigers. Maler d. Jäger 1,80. Sattler d. Lange 3,45. Handlungsgehilfen d. Udo 11,20. Bolldrecht 4,30. Martins 8,50. Hellwig 4,75. Martins, Liste Nr. 18374 5,90. Anschläger b. Haut 9,- Weinas 7,50. Motorenfabrik Daimler, Abt. 8 8,80. Alle Maurer der Gasanstalt Schmargendorf bis auf einen, 3. Rate 11,20. Buchdrucker Charlottenburgs 22,15.
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gemacht.
Weitere Unfälle auf dem Eise. Auch vom vorgestrigen Tage werden eine Reihe von Unglücksfällen mit zum Teil tödlichem Ausgange gemeldet. Am Nachmittag gegen 2 Uhr liefen drei junge Männer den Langen- See entlang; der eine Schlittschuhläufer blieb etwas zurück und lief, von der Bahn abweichend, in eine durch Strohbündel kenntlich gemachte Buhne. Der Unfall war von dem 23jährigen Malergehilfen Thiel aus der Barnimstraße bemerkt worden, der sich mit seinen Geschwistern in der Nähe der Unfallstelle auf dem Eise befand. T. warf sich platt auf das Eis und es gelang ihm auch, den schon völlig Erstarrten zu erfassen; hierbei geriet der Retter selbst in Gefahr, in das offene Wasser zu stürzen; ihm leisteten die inzivischen hinzugekommenen Brüder Beistand und mun konnte der junge Mann endlich gerettet werden Etwa eine Stunde später ertrank in der Dahme bei Grünau , in der Nähe des Ausflusses aus dem Langen- See, der 28jährige Kaufmannsgehilfe Großkopf aus Berlin . Er lief mit einem Bekannten die Dahme entlang und geriet hierbei unmittelbar neben eine von einem Dampfer gezogene Fahrrinne. Das Eis gab nach und G. stürzte in die Fluten; es gelang ihm jedoch, die Fahrrinne zu durchschwimmen und an der östlichen Seite wieder festes Eis zu fassen. Von hier aus vermochte jedoch der Kaufmann nicht das Land zu erreichen, da ihm durch eine zweite Fahrrinne der Weg versperrt ivar. Er kehrte nunmehr nach der ersten Einbruchsstelle zurück, um seinen Freund zum Herbeischaffen von Hilfe zu veranlassen, als das Eis unter ihm zum zweiten Male nachgab und G. in den Fluten verschwand. Rettungsversuche erwiesen sich als vergeblich.- Noch ein dritter Unfall hat sich am Tage vorher auf der Dahme in der Nähe der Spreemündung bei köpenid ereignet. Dortselbst spielte eine größere Zahl von Kindern auf der Eisfläche, als diese plötzlich barst und der 12jährige nabe B. aus Köpenick unterging. Obwohl Hilfe sofort zur Stelle zu entreißen. Das Kind, welches noch Lebenszeichen gab, wurde nach dem Krankenhause gebracht, doch ist sein Zustand fast hoffnungslos. par, gelang es doch erst nach längerer Zeit, den Kleinen den Fluten Die zahlreichen Unglüdsfälle, welche vom Sonntag gemeldet wurden, haben Veranlassung gegeben, daß in den Schulen die Lehrer auf die Gefahren des Eissports aufmerksam machten und die Schüler dringend vor dem Betreten polizeilich nicht freigegebener Eisflächen
warnten.
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Eine Diebesjagd gab es gestern abend am Stralauer Thor. Eine Frau B. fand bei der Rückkehr in ihre im Hause Oberbaumstr. 2 be legene Wohnung einen Einbrecher bei der Arbeit. Dieser ergriff sofort die Flucht, doch die kouragierte Frau verfolgte ihn unter lauten Hilferufen. In der Mühlenstraße ergriff man den Dieb und brachte ihn nach der Wache. Im Augenblick der Verhaftung entledigte sich der Einbrecher mehrerer Dietriche, welche später gefunden und der Polizei übergeben wurden.
Die Gewerbegerichtswahl in Ulm wurde zum erstenmal nach dem Proportionalsystem vorgenommen. Es wurden 997 Zettel ab- Aus Furcht vor einer Operation vergiftet hat sich die 68 Jahre gegeben, davon entfielen auf die freien Gewerkschaften 549, auf die Hirsch- Dunderschen Gewerkvereine 207 und auf die vereinigten christlichen Vereine 226. Die freien Gewerkschaften erhalten 7. die Hirsch- Dunckerschen 2 und die christlichen Vereine 3 Beisizer. Wenn man das Ergebnis der Wahl betrachtet, ist es nicht schier zu begreifen, weshalb in Ulm das Proportionalwahlsystem ein geführt wurde.
alte Arbeiterfrau Johanna Braunert aus der Jagowstraße 13. Die seit 22 Jahren von ihrem Manne geschiedene Frau, die bei ihrer verheirateten Tochter wohnte, verdiente sich im Winter mit Kartoffelfchälen in Kasernen und im Sommer mit Arbeiten im Tiergarten noch selbst ihren Lebensunterhalt, bis sie im vorigen Jahre auf dem rechten Auge am grauen Star erkrankte. Nach der ersten Operation erklärte sie einer Nachbarin, sie wolle lieber sterben als sich noch einmal operieren lassen. Als jetzt in der That eine zweite Krankenhause.
Berliner Partei- Angelegenbeiten. Operation notwendig wurde, nahm ſie Gift und starb daran im
2874,71.
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Weitere Beiträge nimmt entgegen Franz Jost, Wallstr. 68.
Brit. Die Generalversammlung des Wahlvereins findet Freitag, den 15. Januar, abends 8 Uhr, bei weniger, Werderstr. 27 statt. Genosse Richard Stramm Berlin hält einen Vortrag über das Thema:„ Der Revisionismus in der Partei".
Raufe.
Zimmerer d. Heinrich 14,75 . Gemütliche Stammtisch- Gesellschaft b. schlesischen Albert 7,-. Gesammelt am Biertisch von Jaffe 2,-. Eine Weberfamilie Grünau . Die Gemeinde Wählerlisten liegen in der Nach Hannover gebracht wurden zwei Zigeuner, die vor einigen and ein verunglückter Kreissägenschneider 3,- Ein Dienstmädchen vom Weihnachtsgeld, Berlin 2,-. Bon den Prozenten des Vorstandes der Zeit vom 15. bis 30. Januar im Gemeindegebäude Zimmer 2, von Tagen die Polizei in Köpenick unter dem Berdacht des Mordes festCentral- Stranken- u. Sterbelasse der Zimmerer, Zahlst. Charlottenburg 10,- 9 bis 3 Uhr aus. Wähler, welche verhindert sind, die Listen selbst nahm. Vor längerer Zeit wurde bei Hannover ein junger Zigeuner, Vom Lotterieklub Glüdsede" 21,20. Amerif. Auktion des Rauchklubs einzusehen, mögen sich unter Mitbringung einer Legitimation an der mit einem Mädchen einer andern Bande gegen den Willen der Edelweiß" 15,- Silvesterfeier bei Leupold 3,60. Rote Silvesterseier bei Emil Stabbert, Restaurant Zur grünen Ede", wenden. Angehörigen ein Liebesverhältnis anknüpfte, erschossen. Die Mörder Bartsch 6,60. Maler, Bau Meißner, Rigdorf, d. Schubert 10,-. Lottericzertrümmerten ihm auch noch den Kopf bis zur Unkenntlichkeit, umm ihre Ermittelung zu erschweren. Die steckbriefliche Verfolgung der berein Eintracht", Charlottenburg 13,55. In Summa 422,05 M. Bereits quittiert 2452,08 M. Gesamtsumme Verdächtigen hatte dadurch mit Schwierigkeiten zu kämpfen, daß es unter den Zigeunern unzählige Petermanns giebt. Nun wurde, wie wir mitteilten, am Sonnabend vor acht Tagen int der Pantow. Den Parteigenossen zur Nachricht, daß im März die hier Müllerstraße eine Frau Petermann wegen Ergänzungswahlen zur Gemeindevertretung stattfinden. Die Wähler- schwerer Suppelei festgenommen und gab an, daß ihr Mann und ihr listen liegen im Rathause, Zimmer 6, vom 15. bis 30. Januar, in Neffe fich bei Köpenick aufhielten. Hier wurden die beiden auch er der Zeit von 9 bis 3 Uhr und Sonntag, den 17. und 24., in der mittelt und vorläufig in Gewahrsam genommen. Da nun ein Mann Die Arbeitervertreter der Ortskasse Leipzig haben in einer Beit von 9 bis 1 Uhr, zu jedermanns Einsicht aus. Da durch aus Hannover bekundet, daß er sie damals in jener Gegend bei der Ministerial- Verfügung vom 1. September 1902 die Gemeinden an- verdächtigen Bande gesehen habe, so wurden sie dem Untersuchungs Genoffe Versammlung zur Aerztefrage Stellung genommen. Fräßdorf hielt einen Vortrag, und in der ausführlichen Diskussion gewiesen sind, keine Abschriften der Wählerlisten zu gestatten, so richter beim Landgericht Hannover zugeführt. stimmten ihm sämtliche Redner rückhaltlos zu. Es wurde eine Re- müssen die Genossen erst recht sich davon überzeugen, ob sie in die solution angenommen, in der die Vertreter den Ausführungen Wählerliste eingetragen sind. Fräßdorfs zustimmen. Sie erklären sich damit einverstanden, daß nach dem Vorschlage des Kassenvorstandes das Pauschale von 4,50 M. auf 5,50 M. erhöht wird, betonen aber, daß auf keinen Fall weiter gegangen werden soll. Eventuell soll das Bezirksarztsystem cingeführt werden.
Soziales.
Aerzte und Krankenkassen.
Die Aerzte verlangen, daß das Pauschale für verheiratete Mit glieder von 4,50 M. auf 12 M. erhöht werde. Die von der Kasse angebotene Erhöhung bedeutet für jeden Arzt im Durchschnitt etwas über 500 M. jährlich, insgesamt 140 000.
Lokales.
Der berüchtigte Wilddieb Paul Trempler ist wieder festgenommen worden. Ihm wurden nach seiner tollkühnen Flucht aus einem Eisenbahnzug allerlei Unthaten, die er in den Wäldern zwischen Nowawes- Neuendorf und Belzig verübt haben sollte, nachgeredet. Es hat sich herausgestellt, daß die vorgekommenen Thaten von andren berübt wurden, denn Trempler war es bereits gelungen, bis Die Orts- Krankenkasse der Cigarrenmacher, Cigarrenfortierer und nach der Schweiz zu entfliehen, wo er sich, wie jetzt festgestellt wurde, deren gewerblichen Hilfsarbeiter hat in ihrer Generalversammlung in Zürich längere Zeit aufhielt. Die Schweiz hätte Trempler, der beschlossen, die in den Cigarettenfabriken beschäftigten Arbeiter und nur wegen Jagdvergehens verfolgt wurde, voraussichtlich gar nicht Arbeiterinnen, welche zur Zeit bei der Allgemeinen Orts- Krankenkasse ausgeliefert, so daß er dort unangefochten hätte leben können. Aber gewerblicher Arbeiter und Arbeiterinnen versichert sind, in ihre die Sehnsucht nach der Heimat war bei dem Wilderer größer, als