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in denen sie am besten gestellt sind, die Beiträge weiterzahlen, um| Versicherung. Sind Einkommen von 3000-4000 2. auch berechtigt, I zu diesem Schluß war ich berechtigt, da Herr Becker ja nicht einmal später, wenn sie alt und invalide sind, die Wohlthaten der Verfiche- eine Reichsunterſtügung zu verlangen? Und wenn diese, warum dann die gegenwärtige Gesetzgebung in dieser Materie tennt. Herr Hage rung für sich in Anspruch nehmen zu können. nicht auch noch höhere Einkommen? Was dem Handwerk recht ist, das mann hat uns den Vorwurf gemacht, daß wir Handwerker ihrer politischen Ich sehe nicht ein, daß damit ein großes finanzielles Experiment ist dem Bauern. dem kleinen Kaufmann, dem Privatmann billig, Gesinnung wegen boykottieren. Herr Hagemann ist ja in seinem gemacht werden würde. Die Rente müßte mit den Beiträgen über- und das Ende wäre eine allgemeine Staatsversicherung, eine Um- Beruf ein Mann, der eigentlich für jede seiner Behauptungen den einstimmen, so wie gegenwärtig sich bereits Beiträge und Rente voll gestaltung unsrer ganzen socialen Formation. Das wäre ein Auf- stritten Wahrheitsbeweis sollte antreten können. Wenn er aber hier kommen ausgleichen. Es ist dringend geboten, daß die Leute, die geben der ganzen Grundlagen, auf denen Reich und Staaten groß den Socialdemokraten in ihrer Allgemeinheit vorgeworfen hat, daß an der Grenze der Arbeiterklasse stehen, mehr und mehr in die Ver- geworden sind. sie Leute wegen ihrer politischen Gesinnung boykottierten, so wird ficherung hineingezogen werden. Die wirtschaftliche Entwicklung geht Wir stehen dem Gedanken einer Versicherungsmöglichkeit für er das kaum irgendwie betveisen können.( Unruhe bei den Nationalrapide vor sich. Das Großkapital saugt den kleinen Mittelstand das Handwerk durchaus nicht unfreundlich gegenüber, wir sind liberalen.) Wenn wir Socialdemokraten alle unfre Gegner wegen immer mehr auf. In einigen Industriezweigen geht diese Ent- gern bereit, uns bei der Beschaffung und Sichtung des Materials zu ihrer politischen Gesinnung boykottieren wollten, so twicklung besonders rasch vor sich, so in der Eiſenindustrie, der beteiligen, aber wir können die legten Folgerungen aus der Inter - das vielleicht im Interesse der Abstinenzbewegung wünschens Schiffsbau- Industrie. Während die Leistungsfähigkeit unsrer See- pellation nicht ziehen.( Bravo ! links.) wert, denn die Branntweinbrenner sind int der Regel fchiffe um 261 Prozent gestiegen ist, ist die Zahl der selb konservativ, ständigen dann müßte ja eigentlich kein einziger Schnaps Abg. Holk( Rp.): Prozent zurückgegangen. Je mehr im Deutschen Reiche abgesetzt werden. Sie freilich( nach mehr sich das Großkapital entwickelt, desto mehr ist Ich weiß nicht, ob wir den Interpellanten sehr dankbar sein rechts und zu den Nationalliberalen) pflegen Leute wegen der einzelne Kapitaliſt gezwungen, neue Anlagestellen für sein sollen für die Einbringung dieser Interpellation. Es wird, fürchte ihrer politischen Gesinnung brotlos zu machen, und Sie folgen Kapital zu suchen. Damit verschwindet das Kleinhandwerf und der ich, nicht sehr viel dabei herauskommen. Der Wunsch nach Ein- damit dem Beispiel des Staates, aber so schlecht wie der Staat sind Kleine Handwerker wird Lohnarbeiter. Als solcher aber ist er beziehung in die Zwangsversicherung besteht zweifellos bei zahl- die Socialdemokraten noch lange nicht!( Heiterkeit und Beifall bei schlechter gestellt als der Arbeiter, der nie Handwerker war. Denn reichen Handwerkern, und etwas gar so Gefährliches kann den Socialdemokraten, Unruhe rechts und bei den Nationaldieser hat als Arbeiter von Anfang an erhebliche Rechte gewonnen, fie doch auch taum fein, da ja die fakultative Ver- liberalen.) Versicherungsrechte, die jenem fehlen. Deshalb haben meine Partei- ficherung für das Handwerk schon heute gefeßlich besteht. Abg. Trimborn( C.) genossen schon vor Jahren vorgeschlagen, die Versicherung ent- Ein socialer Nutzen ist ja durch die Versicherung der Arbeiter hebt hervor, daß seine Partei sich keineswegs auf die Art der sprechend auszudehnen. Jetzt kommen Sie auch dahin. Einige der eigentlich nicht erreicht worden, wenn man bedenkt, welchen Einfluß Beitragserhebung für die Witwen und Waisenversorgung damals von uns gestellten Anträge sind bereits Gesetz geworden. Die Socialdemokratie heute bei den Massen der Arbeiter hat. Aber Wir befanden uns freilich immer in völligem Gegensatz zum in dem Handwerkerſtand find Elemente vertreten, die durchaus ihm gehaltene Rede und wirft dem Abgeordneten Molkenbuhr festgelegt habe. Er citiert zu diesem Zwecke eine Centrum, das ja sonst so sehr positive Socialpolitik treibt. Aber die monarchisch und staatserhaltend gesinnt sind und ihnen kann man vor, daß er diese Rede nicht vollständig citiert habe. Solchen bestand darin, die gesamten Landarbeiter, die Dienstboten, die die Wohlthat der Invaliditäts- und Altersversicherung wohl Legendenbildungen müsse er sofort entgegentreten, damit sie nicht Lehrlinge, die Angestellten im Handelsgewerbe, die Binnenschiffer, gönnen. Was die Interpellation will, ist ein praktischer Schritt, noch unverschämter würden. Er meine nur die Legendenbildungen, die Transportarbeiter, die im Tiefbau, im Kommunalbetrieb, in um dem Handwerk wirklich zu helfen und ich hoffe, daß die Regierung nicht die Legendenbildner.( Große Heiterkeit.) Herr Wolfenbuhr hat sonstigen öffentlichen Einrichtungen Thätigen von der Unfallversicherung die Frage wohlwollend prüft.( Bravo ! rechts.) auszuschließen. Wenn das Centrum in dieser Weise positive Socialdemokratie( Große Heiterkeit)- Socialpolitik treibt, so habe ich mich umsomehr gewundert, daß die Nationalliberalen die Bahn unsrer früheren Anträge betreten haben. Sie sind also jest auch die wüsten Nörgler, die an die niedrigsten Leidenschaften appellieren.( Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) Damals haben Sie( zu den Nationalliberalen) gejubelt, als uns Graf Bülow das zurief, und wußten nicht, daß Sie sich mit Ihrer heutigen Interpellation schon auf unfre Grundlage gestellt hatten. Das Centrum aber braucht aus der Unfallversicherung nur noch die Fabrikarbeiter zu streichen, dann ist seine Socialpolitik wahrhaft positiv.
Die Verhältnisse im Handwerk sind so außerordentlich verschieden, daß eine allgemeine Regelung der Versicherung undurchführbar ist. Sie würde dem Handwerk nur schaden. wir immer mehr in den socialistischen Staat hinein, wo jede Mit solchen Ideen gehen individuelle Freiheit aufhört.( Lachen bei den Socialdemokraten.) Abg. Pauli- Potsdam( f.)
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uns einen Vorwurf gemacht, daß wir gegen die Invalidenversicherung gestimmt haben.( Bebel: Sehr richtig!) Herr Bebel, Sie und Ihre Freunde haben doch auch gegen das Invaliditätsgesetz im ganzen gestimmt.( Bebel ruft: Sie doch auch!) Nur langsam! Sunächst handelt wie wir. Wie können Sie uns also daraus einen Vorwurf machen, es sich doch um Sie.( Heiterkeit.) Sie haben also dasselbe gethan, daß wir dasselbe gethan haben wie Sie.( Große Hciterfeit.) Ich wundere mich, daß ein erfahrener Parlamentarier wie Abg. Molkens buhr, sich in eine so gefährliche Situation begeben hat. Das Facit Die Handwerker können es nicht verstehen, daß sie so erheblich zu geklärt sind. Als verloren möchte ich die heutige Debatte nicht beDaß die Lage des Handwerks heute unhaltbar ist, ist zweifellos. der Debatte war, daß die Meinungen über die Motive noch nicht Vorteil davon zu haben. den socialpolitischen Lasten herangezogen werden, ohne den geringsten zeichnen. Vielleicht hat sie den Erfolg, daß die Debatten bei der Warum werden nicht die wirklich Beratung des Reichsamts des Innern abgekürzt werden. Alle die leistungsfähigen Kreise, die Leute den großen Ver- heute besprochenen Fragen könnten dabei ausgeschieden werden. mögen, herangezogen zur Tragung der socialpolitischen Lasten?( Heiterkeit und Beifall.) ( Bravo ! rechts.) Man sollte doch einmal die Handwerkskammern fragen, wie sie sich zu dieser Frage stellen. Abg. Fröhlich( Antis.): Darum zur Socialdemokratie zu gehen, denken die Handwerker nicht. Der Handwerker so unzufrieden und haben bereits zu drei Vierteln socialdemokratisch Die Handwerker müssen geschützt werden, sie sind mit ihrer Lage ist ein guter deutscher, national und patriotisch gesinnter Mann, er wird nie zur Socialdemokratie übergehen.( Große Heiterkeit bei den gewählt, um ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu geben. Unfre HandSocialdemokratie.) Gewiß giebt es Ausnahmen, auch einige von werker müssen sich mit elender Wohnung begnügen, während die Ihnen( zu den Socialdemokraten) sind ja Handwerker gewesen, jest Die Zwangsversicherung ist unbedingt notivendig. Börsenfürsten in Palästen der Tiergartenstraße Hausen. aber treiben Sie ganz andre Sachen, es fällt Ihnen gar nicht ein, ein Handwerk zu treiben, dazu sind Sie auch nie brauchbar gewesen. Staatssekretär Graf Posadowsky: ( Große Heiterkeit bei den Socialdemokraten, Bravo ! rechts.) Abg. Chlapowski( Pole) äußert sich zustimmend zu dem Berlangen der Interpellation. Abg. Bakig( natt.):
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( Lachen.)
Zu der Witwen- und Waisenversicherung möchte ich der Regierung eine Anregung geben, die selbst dann, wenn sie von einer nörgelnden Socialdemokratie ausgeht, in Erwägung gezogen werden fann. Die sich verheiratenden Frauen scheiden meist aus der Versicherung aus. Wenn später ihr Mann stirbt, so erhält die Witwe wiederum die Beiträge des versicherten Arbeiters zurück. Fangen sie dann wieder an zu arbeiten, so müssen sie wieder 200 Wochen zahlen, ehe sie wieder einigermaßen Anspruch haben. Wie würde es fein, wenn man die Auszahlung der Beiträge des Mannes befeitigte und dafür den Rechtsanspruch des Mannes ihr zu schriebe. Allerdings wäre es ein größeres Risiko für die Versicherung. Ich glaube, die Möglichkeit, dies durchzuführen, wäre vorhanden. Die rund zwei Millionen Mark zurückgezahlten Beiträge würden der Es ist uns vorgeworfen, daß wir nicht sofort Stellung ges Versicherung bleiben und wenn auch die Uebertragung der Rentenansprüche des Mannes auf die Witive der Versicherung etwas mehr nommen haben zu den Beschlüssen des Münchener Handwerkertages. Es bilden sich mit der Zeit immer mehr private Vertretungskörper, kosten würde als zwei Millionen Mark, so könnte sie das doch leisten, da die zurückgelegten Summen heute bereits 200 Millionen Mark die Einfluß auf die Gefeßgebung verlangen. Demgegenüber betone ich: meines Erachtens muß der Schwerpunkt der politischen Geschäfte mehr betragen, als man seiner Zeit erwartete. Ich vermisse die Antwort der Regierung auf die Frage, welche in der gesetzlich berufenen Volksvertretung liegen und über Fragen von Aufgefallen ist mir bei der Interpellation, daß hier lediglich Schritte die Regierung denn nun thun will, um die Wünsche der Hand- einer solchen Wichtigkeit kann man sich nicht entscheidend äußern in die Invalidenversicherung der Handwerker gewünscht wird. werter zu erfüllen. Ich entnehme freilich aus den Ausführungen einer privaten Versammlung, wie sie die Münchener war. Einer Ebenso notwendig wie diese ist doch die Krankenversicherung der des Herrn Staatssekretärs, daß wenig Aussicht auf Erfüllung dieser der Redner hat mein Citat in Bezug auf den Rubicon bemängelt. Handwerker.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Für mich Forderungen besteht. Ich bedaure nur, daß diese Aeußerungen nicht Ich glaube, seine geschichtlichen Kenntnisse in dieser Beziehung ist die ganze Interpellation insofern interessant, als die National- vor dem Handiverfertag gefallen sind. Die Handwerker hätten waren nicht ganz takifest.( Heiterkeit.) Ich erlaube mir, liberalen wie der Reichskanzler unsre Thätigkeit einen Appell an die sich danach richten und sich ihre Ziele näher stecken können. aus dem Buche eines Zeugen vorzulesen, den gewiß jeder niedrigsten Leidenschaften nannten, wo Sie lebhaften Beifall spendeten, Herr Moltenbuhr beschuldigt meinen Freund Becker des Plagiats. Redner als Autorität anerkennen wird, nämlich des ber während Sie nun in ganz dieselben Fußstapfen treten, in denen wir wir waren über den Antrag der Socialdemokratie von 1889 durch- storbenen Mommsen. Er sagte über diesen Fall:„ Der Rubicon war der bereits vor 15 Jahren gegangen sind. Wir erkennen unser altes aus unterrichtet. Damals aber handelte es sich zunächst um die Ver- Fluß, der Cäsars Provinz von Italien schied, und indem Cäsar nach Eigentum sehr wohl wieder, das Sie( zu den Nationalliberalen) aus sicherung der Arbeiter, und wenn man damals damit die Versiche- neunjähriger Abwesenheit den Boden des Vaterlandes betrat, betrat unserm Arsenal genommen haben.( Beifall bei den Socialrung der Handwerker vermengt hätte, so wäre aus beidem nichts er zugleich die Bahnen der Republik , die Würfel waren gefallen. demokraten.) geworden.( Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Jeßt nach Daß der Rubicon ein kleiner Fluß ist, wußte ich auch( Heiterkeit!), Abg. Böckler( wirtsch. Vereinig.): Vollendung des großen Werkes der Arbeiterversicherung ist der Zeit- aber der Vergleichspunkt lag darin, daß ich sehr ernst darauf hinAlles, was der Herr Staatssekretär von dem guten Herzen für punkt gekommen, auch an die Versicherung der Handwerker zu weisen wollte, wenn man die Reichs- Zwangsversicherung aus den Mittelstand sprach, klang doch schließlich auf ein rundes Nein denken. von unselbständigen auf selbständige Eristenzen, daß gegenüber dem Verlangen der Interpellation heraus. Die bisherige Es wundert mich geradezu, daß die Regierung noch nicht auf man dann allerdings die geplante socialpolitische Gesetzgebung um Socialpolitik hat lediglich den Arbeitern genutzt und den Mittelstand den Gedanken gekommen ist, ihrerseits den Rubicon zu überwälze. Darin lag der Vergleichspunkt mit meinem Bilde und nicht belastet. Bem mum auch der Mittelstand etwas entlastet würde, schreiten". Ich kann auch nicht anerkennen, daß die Zwangs- im Wasserstand des Flusses.( Große Heiterkeit.) Daß ich recht hatte so wäre das mitr gerecht und würde uns nicht dem versicherung der Handwerker ein Schritt in den Socialstaat hinein und die Tendenz der Interpellation uns in der Folge zu neuſeeStaate des Herrn Bebel näher führen, sondern im Gegenteil sein soll. Die Interpellation hat zum mindesten klärend gewirkt. ländischen Zuständen führen würden, hat der letzte Redner bewiesen, durch Stärkung der nationalen Elemente dem nationalen Staat.( Beifall bei den Nationalliberalen.) der pathetisch verlangte, daß jeder Deutsche ein Reichs- und Staats Der Herr Staatssekretär freilich warnte uns davor, den Rubikon zu überschreiten. Der Rubikon ist ein ganz kleiner Fluß und wenn pensionär werden müsse. Abg. Euler( C.): Cajar an jenem Tage den Rubikon nicht überschritten hätte, so Der Wunsch nach Einbeziehung in die Alters- und Invaliden mehr an Beiträgen zur Alters- und Invalidenversicherung bezahlten. Ein Abgeordneter erwähnte, daß manche Handwerker 1000 M. und wäre der Lauf der Weltgeschichte auch nicht anders gegangen. Also versicherung ist im deutschen Handwerk keineswegs allgemein. Auch Aber solche Leute sind doch keine Handwerker mehr, fie beziehen viel die Bemerkung des Herrn Staatssekretärs war zwar recht die von einzelnen Organisationen gefaßten Refolutionen verlangen nur mehr Einkommen als sämtliche Mitglieder dieses hohen Hauses. geistreich, aber doch nicht gerade sehr tief.( Heiterkeit.) Eine Scheidung eine Prüfung der Frage, nicht mehr. Wir Handwerker sind viel zu( Seiterkeit.) Wenn gesagt ist, mindestens 331 Proz. der Handwerker Der Handwerker nach selbständigen und unselbständigen ist ganz stolz auf unfre Selbständigkeit und möchten viel zu sehr unsre hätten socialdemokratisch gewählt, un sozusagen der Regierung zu undurchführbar. Durch die großen Warenhäuser werden immer Freiheit erhalten, als daß wir uns ohne weiteres für die Zwangs zeigen, was eine Harke ist, dann bedauere ich das politische Unmehr selbständige Handwerker in ihrer Eristenz vernichtet. Die versicherung begeistern könnten. Mich wundert, daß gerade von große Mehrzahl der Handwerker hat sich dafür ausgesprochen, daß etwas nationalliberaler Seite diefer Zwang jegt gefordert wird, während verständnis dieser Handwerker. Denn im Zukunftsstaat wird es feinen im Sinne der Resolution geschieht und dabei kommen zu den Handwerker- die Nationalliberalen uns Handwerkern den Innungszwang doch allgemeinen Befähigungsnachweis, teine Zwangsinnung und auch keine socialpolitische Gesetzgebung geben.( Große Heiterkeit.) tagen doch nur die etwas besser gestellten Handwerker. Daß sich ein stets verweigert haben. Hoffentlich ordnet die Regierung bald die Noch eins. Ich habe wirklich mit innerster Freude und alle Teil der Handwerker noch gegen die Versicherung erklärt, ist ganz obligatorische Einführung der Meisterprüfungen an, damit ein gebürgerlichen Parteien werden diese Freude teilen gehört, daß erklärlich, jede socialpolitische Maßnahme begegnet zunächst heftigem bildeter Handwerkerſtand herangebildet werden kann. Dann wird Abg. Molkenbuhr feierlich vor dem Lande erklärt hat:„ Die Social Widerspruch. Uebrigens sind dies auch meist die Streise der Hand- das Handwerk nicht verloren sein!( Beifall im Centrum.) demokraten boykottieren niemanden wegen ihrer politischen Ges werfer, die von der manchesterlichen Judenpresse ihre Nahrung Abg. Hagemann( natl.): finnung." Dann unterscheiden sich die Socialdemokraten in Deutsch beziehen. Die Mehrzahl des deutschen Handwerkerstandes Der Handwerkerstand ist eine der besten Säulen der staats- land vorteilhaft von ihren Kollegen in Frankreich , denn die haben aber fühlt sich tief erbittert über seine Vernachlässigung durch erhaltenden Ordnung. Trotzdem die Socialdemokratie in einer alles den ehemaligen Minister Millerand aus der Partei ausgeschlossen. Wenn das so weiter geht, wird noch der gesamte Handwerkerstand in die Arme der Socialdemokratie ge- istich erinnere an die Boykotts, die anläßlich der Wahlen gegen Mögliche überbietenden Weise gegen die Handwerker vorgegangen( Große Heiterkeit rechts und im Centrum, Unruhe bei den Socialtrieben. Das wäre dann allerdings eine nationale Gefahr! Aber freilich selbst der Polizeipräsident von Berlin hat vor Weihnachten Stand in seiner Gesinnung nicht wankend machen lassen. staatstreue Handwerker verhängt worden sind so hat sich dieser Abg. Dr. Chlapowski( Pole): Deshalb vorigen Jahres durch seinen Hinweis auf die Feuersicherheit der Ich muß meine Vorwürfe gegen die Regierung aufrechterhalten. Warenhäuser die Leute direkt in die Warenhäufer hineingetrieben. Sollte die Regierung alles thun, um der Erbitterung, die nicht mit Ihr Verhalten gegenüber den selbständigen Handwerkern bei VerWarenhäuser die Leute direkt in die Warenhäufer hineingetrieben. ( Lachen links.) Leute, die lange Zeit nicht in Berlin waren, wundern Unrecht vielfach im Handwerkerſtand herrscht, Einhalt zu thun. gebung von behördlichen Aufträgen muß ich als verdammungswürdig sich darüber, wie diese Glaspaläste geradezu aus der Erde wachsen. Molkenbuhr das verlangte, ist nicht so notwendig, da die Vorteile Eine Krankenversicherung obligatorisch einzuführen, wie Herr bloßstellen. ( Ernente Heiterfeit links.) Schon fündigt sich der Ruin des Hand- dieser Versicherung so einleuchtend sind, daß die Handwerker auch werferstandes wie ein fernes Donnergrollen an, aber von unsrer heute schon zum größten Teil gegen Strankheit versichert sind. Ich bedauere die Aeußerung des Staatssekretärs über die NebenRegierung ist demgegenüber in heutiger Zeit nichts zu er= parlamente; ich bin der Meinung, daß das Handwerkerkammertparten. Denn unire höchften Stellen find verballinisiert Gesez von 1897 nicht Nebenparlamente geschaffen hat, sondern Dr( Heiterkeit) und bis zu den Stufen des Thrones, bis Herr Euler meinte, daß ein tüchtiger Handwerksmeister jederzeit ganiſationen zur Vertretung der berechtigten Interessen des Handwerks, die Speichen des Staatsrades benen gegenüber die Regierung Pflichten hat, besonders die Pflicht des Staatsrades dringen Fremdlinge aus auch seinen Erwerb finde. Damit beschuldigt er doch den weitaus Balästina und Amerika. ( Stürmisches Gelächter.) Es hat ein größten Teil der Handwerker des Mangels an Tüchtigkeit.( Sehr zur Antwort auf wichtige Fragen. Der Abg. Molkenbuhr hat einige mal eine Zeit gegeben, da der deutsche Kaiser nicht gewußt richtig! bei den Socialdemokraten.) Unire Ansicht, daß das Hand- Bemerkungen über andre Fragen vorausgenommen. Er mag nur häite, wo er sein Haupt hinlegen sollte, wenn ihn nicht die Städte, werk dem Ruin entgegengeht, stügt sich auf unsre Kenntnis der wirt- warten; wenn die in der Luft ſchwebende Crimmitschauer Debatte fommt, wird er erfahren, daß von den Socialdemokraten nicht nur Herr Pazzig meinte, die Aeußerung genommen hätten. Sollte jemals wieder eine Zeit kommen, wo der des Reichskanzlers uns gegenüber treffe für die Thätigkeit der der Boykott auf das rücksichtsloſeſte gehandhabt, sondern auch den Raiser es nötig hat, an seine Innungsmeister, an den Mittelstand zu Nationalliberalen nicht zu. appellieren, so fürchte ich, wird er vor einen Mittelstand kommen, Aeußerung des Reichskanzlers auch nicht für die Thätigkeit der Nun, ich bin der Meinung, daß die Arbeitswilligen die Ehre abgeschnitten wird. Abg. Bebel( Soc.): der nicht mehr leistungsfähig ist, und dann gute Nacht, Kaiser und Socialdemokraten zutraf. Herr Pasig stellte es so dar, als ob der Der Abg. Trimborn hat seine Rede auf meine Person zugespitzt. Reich!( Große Heiterkeit.) Reichskanzler lediglich unsre Thätigkeit außerhalb des Hauses ge- Der Vorwurf, daß wir im Jahre 1889 gegen die Socialgejete tadelt hätte. Das ist nicht der Fall. Der Reichskanzler sagte: gestimmt haben, ist uns sehr oft gemacht worden, hat bei den Die bisherige Handwerksgesetzgebung hat sich noch nicht be- Organisation, Opferfreudigkeit, Disciplin 1a." Das bezieht sich legten Wahlen den Hauptbestandteil der Agitation gegen uns währt. Als dann die Bewegung für die Handwerkerversicherung ein- also auf unfre Thätigkeit außerhalb des Hauses. Dann fuhr er aber gebildet; und die Wirkung hat der Wahlerfolg bewiesen. Wir geleitet wurde, verbreitete man die Mitteilung, das Reichsamt des fort: Herr Bebel hat wieder gesprochen von den positiven Leistungen. Haben unsre Gegnerschaft niemals geleuguet, aber immer betont, Innern stehe dieser Bewegung sympathisch gegenüber. Heute haben Wo sind diese positiven Leistungen? Ich sehe nur eine fortgesette wüste was Sie( zum Abgeordneten Trimborn) stets verschwiegen haben: wir zu unsrer Genugthuung erfahren, daß jene Mitteilung falsch Stritit, einen Appell an die niedrigsten Leidenschaften usiv. Das die Motive, die uns dazu veranlaßt haben: daß das Gebotene weit war. Mit dieser Interpellation betreten wir Reuland, und der bezieht sich also doch auf unsre Thätigkeit hier im Reichstag. Und hinter den Erwartungen zurückstand, die wir glaubten hegen zu Boden muß erst viel sorgfältiger beackert werden, ehe hier etwas ge- diesem Wort des Herrn Reichskanzlers haben Sie damals lebhaft müssen, und daß wir damals völlig recht gehabt haben, beweist schehen kann. Noch vor kurzem war die Stimmung der Handwerker- zugestimmt. Ich habe aber bewiesen, daß Ihr Antrag aus einem Ihre Thätigkeit der letzten 20 Jahre. Denn Schritt für Schritt Organisationen eine ganz andre als hente; 1890 verlangte der rheinische früheren Antrag von uns lediglich übernommen ist. Und wenn waren Sie genötigt, eine Forderung nach der andern zu erfüllen, die Handwerkertag noch, daß das Handivert aus der Zwangsversicherung infolgedessen die Aeußerung des Herrn Reichskanzlers unsre Thätigkeit schon damals erfüllt worden wäre, wenn Sie gewollt hätten, und überhaupt ganz herausgenommen werde. Die Bewegung für die trifft, dann trifft sie auch die Ihre.( Sehr richtig! bei den Social- deren Erfüllbarkeit jest längst durch die Erfüllung bewiesen ist. obligatorische Versicherung ging weniger vom Handwert selbst aus, demokraten.) Auch Graf Pojadowsky hat ja Jhren Antrag den ersten Das ist gleich ein Beispiel über die Begriffe des Möglichen als von Männern der Wissenschaft und Handwerkskammer - Sekretären. Schritt in das Reich des Herrn Bebel genannt. Nun hat Herr Bazig und Unmöglichen. Was wir fordern, ist unmöglich, weil Nach der heutigen Verhandlung wird der Handwerkerstand wohl erklärt, unser früherer Antrag sci ihm bekannt gewesen. Ich habe Sie, die Mehrheit, dagegen sind. Durch unsre„ wüste wieder bedenklicher werden gegenüber seiner Einbeziehung in die nur behauptet, daß Herr Beder ihn jedenfalls nicht gekannt hat und Agitation" haben wir Sie moralisch gezwungen, den Weg zu gehen,
an
Abg. Dr. Pachnide( fr. Vgg.):
Abg. Molfenbuhr( Soc.):
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"
demokraten.)
Abg. Pasig( natl.):
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