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Frankreich .

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Enthüllungen über die Kampfesweise der Unternehmer

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Det fenfationellen Vorgängen wird jedoch selbst von der Ses Vereinsgefeßes, die nur von Versammlungen fprächen, feine Meritalen Opposition keine unmittelbare politische Bedeutung bei Anvendung. Eine Sitzung eines Gewerkschaftskartells tönne aber brachte die Verhandlung gegen den Genossen Hecht , der bekanntlich gemessen. Umgekehrt wie im Heineschen Liede werden sich zu einer Versammlung werden, wenn außer den Delegierten noch die Bewegung in Crimmitschau leitet und sich deswegen den größten die unsicheren Kantonisten des Blocs" mit dessen treuer andre Mitglieder der im Kartell vertretenen Gewerkschaften zu Majorität unter den Linden der öffentlichen Abstimmung gelassen würden. Bei einer Versammlung müßten sich aber zweifellos Haß der Unternehmer zugezogen hatte. Von ihm war im Auguft wieder zusammenfinden, so lange der im Lande herrschende die Teilnehmer nach einer Auflösung fofort entfernen, und zwar ein Flugblatt verbreitet worden, in dem die gegen die Arbeiter­politische Wind seine Richtung nicht geändert hat. Und gar die ministeriellen Socialisten betrifft, so werden sie sich durch zuprüfen, ob die Auflösung berechtigt sei. Das Kammergericht gab gewiesen wurden. Besonders wurde auf den Terrorismus der Unter­was unter allen Umständen, denn sie hätten fein Recht, erst selber nach- fchaft gerichteten Angriffe des Crimmitschauer Anzeigers" zurüd­Jaurès Niederlage erst recht nicht in ihrer bürgerlichen Kartellpolitik dann dem Landgericht nähere Feststellungen auf. beirren lassen. Im Gegenteil. Ihre Hingabe an das Ministerium nehmer hingewiesen, welche die Tricotagenfabrik zu zwingen ver­Das Landgericht Halle stellte darauf in neuer Verhandlung fest, suchten, ihre Arbeiter zu entlassen, weil diese den zehnstündigen steigert sich erfahrungsgemäß zur alles andre verzehrenden Liebes- daß sich außer Delegierten und dem Arbeiterfekretär niemand weiter Arbeitstag eingeführt und von der Bewegung daher nicht berührt glut, so bald diesem auch nur der Schatten einer Gefahr droht. an der Zusammenkunft beteiligte und daß der Saal für die Sitzungen wurde. In diesem Flugblatt war nun der Briefwechsel, der zwischen ein für allemal festgemacht war, so daß der Zutritt nicht jedermann offen stand. Unter Beachtung der obigen vom Kammergericht auf dem Fabrikantenverein und der Tricotagenfabrit stattgefunden hatte, gestellten Grundsäße sprach nunmehr das Landgericht die Angeklagten veröffentlicht. Durch eine Kritik des Unternehmerterrorismus frei und erklärte die Zusammenkunft der etiva 60 Delegierten für fühlten sich sich 75 Fabrikanten beleidigt. Sie haben daher eine Sitzung im Sinne jener Entscheidung, auf die die§§ 1, 5 und 6 gegen den das Flugblatt verantwortlich zeichnenden Ges des Vereinsgesetzes keine Anwendung fänden. nossen Hecht Privatklage erhoben, der mit einer Wider­Diesmal legte indessen die Staatsanwaltschaft Revision ein und flage gegen die Fabrikanten Selbmann versuchte aus dem Wortlaut des§ 8 herzuleiten, daß das Vereins wortete. Der Fabrikant Selbmann hatte in der Walterschen und Streicher ant­gefeß in den§§ 5 und 6 unter Versammlungen" auch" Sizungen" Restauration Gästen gegenüber geäußert: Die Führer der Bewegung habe einbegreifen wollen. Das Kammergericht verwar jedoch die Revision und Präsident find Lumpen, das sage er öffentlich; der Jäckel erhält für eine Ber­Lindenberg verwies darauf, daß sich die Ausführungen des Staats- sammlung 100 Mark." Der Fabrikant Streicher dagegen anwalts gegen die vom Kammergericht in seinem ersten Urteil ge- foll in einer Wohnung zu einem Arbeiter, welchen er zu bestimmen machten Darlegungen richteten. Davon fönne aber das Kammergericht versuchte, bei ihm die Arbeit wieder aufzunehmen, gesagt haben: nicht abgehen. Im übrigen spräche die Festseßung regelmäßiger Der Hecht könne ihm nicht helfen, der wäre mit der Kasse fort". Zusammenfünfte für die Eigenschaft von Sitzungen. Während die Worte Selbmanns durch Zeugen bestätigt wurden, war das beim Fabrikanten Streicher nicht der Fall.

Die Ausweisung Delfors. Die gesamte Presse beschäftigt sich mit der Kammerdebatte über die Vertagung der Interpellation betreffend die Ausweisung des Pfarrers Delfor. Die der Regierung feindlichen Zeitungen verhöhnen den Ministerpräsidenten, weil er die sofortige Beantwortung ablehnte.- In den Wandelgängen der Rammer wurde von Nationalisten das Gerücht verbreitet, das Ministerium habe in Berlin Erfundigungen über die parlamentarische Stellung Delfors einholen lassen. Ferner verlautet, Senator Treille wolle einen im Jahre 1882 von der Kammer genehmigten, jedoch niemals an den Senat gelangten Antrag wieder aufnehmen, nach welchem ein Ausweisungsbefehl nur auf Grund eines Beschlusses des Ministerrates sollte er folgen fönnen.- mum

Italien .

Der Prozeß Ferri- Bettolo.

Nach einer drei Verhandlungstage ausfüllenden Rede be­antragte, tie uns ein Privattelegramm aus Rom meldet, der Staatsanwalt für Ferri und Saluftri 14 Monate Gefängnis wegen " fortgesetter Verleumdung". Der Staatsanwalt beantragt, Ferri den Milderungsgrund des guten Glaubens zu versagen, doch nimmt er politische, nicht gemeine Motive für die Ferrische Campagne an. Wie das Telegramm bemerkt, nahm man an, daß der Staatsanwalt fogar noch für ein schärferes Strafmaß plaidieren würde.-

Ein Offizier als Heiratsschwindler.

In Turin wurde am 17. Januar ein ehemaliger Infanterie­hauptmann mit Namen Brandoli wegen fortgesezten Betruges verurteilt. Als er noch aktiver Offizier war, verlobte sich Brandoli mit einem Fräulein Tergani aus Turien, der Schwester eines Majors. Die Dame war Waise und verfügte über ein fleines Vermögen, das ihr ihr Verlobter nach und nach ablockte. Bald darauf brach der Offizier die Verlobung ab, worauf sich die Dame durch Kohlen­oryd den Tod gab. Obwohl die Verstorbene brieflich gebeten hatte, von einer Strafverfolgung abzusehen, wurde der Prozeß eingeleitet. Das Gericht erkannte auf vierzehn Monate Gefängnis und 400 Lire Geldstrafe.-

Partei- Nachrichten.

Der Kampf zwischen Kapital und Arbeit forderte im Monat Dezember an Opfern von der Arbeiterklasse 3 Jahre 5 Monate 3 Wochen Gefängnis und 1340 M. Geldstrafe.

Genosse Martin Segits, Landtags- Abgeordneter für Nürnberg und Sekretär des Nürnberger Arbeitersekretariats, der seinen Wohnsiz in Fürth hat, ist in das Gemeindekollegium dortfelbst einberufen worden als Ersaßmann für den Genossen Böckler, der aus dem Kollegium ausschied, um einem Rufe nach Saarbrücken als Beamter des Deutschen Holzarbeiter- Verbandes Folge zu leisten.

Die Beerdigung des Genossen Agster fand am Mittwoch in Degerloch bei Stuttgart unter zahlreicher Beteiligung der Partei­genossen statt. Am Grabe sprachen der Parteisekretär der württem­bergischen Landesorganisation, Genosse Wasner, ferner Genosse Luz im Namen der badischen Genossen sowie die Vertreter verschiedener andrer Organisationen, zu denen der Verstorbene in näheren Beziehungen gestanden hatte. Sie alle feierten die Thätigkeit Agsters in warm empfundenen Worten und namentlich Genosse Luz, der in besonders freundschaftlichem Verhältnis au dem Verstorbenen gestanden, fand erschütternde Worte für das teagische Schicksal des Freundes. Gesang eröffnete und schloß die ernste Feier.

Hus Industrie und Handel.

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Bezüglich des Flugblattes bekundet der Direktor der Tricotagens fabrik, Herr Fiedler, daß die in dem Flugblatt erwähnten Generalversammlung der Sächsischen Nähfabenfabrik Heyden Schreiben der Wirklichkeit entsprechen. Nur durch einen Vertrauens. reich. Schon vor längerer Zeit kündigte bekanntlich die Verivaltung bruch könnte ein derartiges Rundschreiben, das an die Mitglieder des Unternehmens an, daß ihr von der bekannten Nähfadenfabrik des Spinner- und Fabrikantenvereins gerichtet gewesen sei, in die Sorfer Etablissements zugegangen sei, und zivar biete die Glasgower wollen, den Arbeitern zu kündigen. Als die Tricotagenfabrik ab­J. P. Coats in Glasgow eine Offerte auf Uebernahme des Witzsch- Hände der Streifleitung gelangt sein. Man habe sie zwingen Firma für Stammattien 100 Broz. und für Vorzugsaftien 150 Broz. gelehnt hatte, das zu thun, da dieselbe eine andre Anschauung ber= Zur Beschlußfassung über dieses Angebot fand vorgestern in Dresden trete und deren Arbeiter den zehnstündigen Arbeitstag haben, wurde eine außerordentliche Generalversammlung statt. Die Verwaltung der Fabrikleitung versichert, daß das noch vor Ablauf der Kündigung befürwortete die Annahme der Offerte und führte zur Begründung aus, die Fabrik sei durch das Verhalten des früheren Direktors ins geregelt werde, sie sei nur ein formeller Akt. Das habe sich aber intertreffen gelangt und werde in den nächsten Jahren kaum einen nicht erfüllt. Man habe auf der Entlassung der Arbeiter bestanden. Gewinn abiverfen. Das Angebot der genannten englischen Firma Daher sei in der Tricotagenfabrik die Kündigung rückgängig ges zum Erwerb der Stammattien a 100 Proz. und der Vorzugsaktien macht worden. a 150 Proz. jei daher mit Freuden zu begrüßen, um so mehr da eine per 31. Oktober aufgestellte Zwischenbilanz einen Verlust von ctwa 7000 M. ergäbe. Geh. Komnterzienrat Menz macht darauf aufmerksam, daß, falls sich nicht die Dreiviertelmehrheit für das An gebot finden sollte, ein neuer technischer Leiter engagiert werden müsse, der aber bei dem jezigen Stand des Unternehmens ganz neue Maschinen und größere Betriebsmittel beanspruchen werde. Alles in allem könne er den Aktionären den Verkauf ihrer Attien au Coats Lim. zu dem angebotenen Preise empfehlen. Dagegen erklärten Rechts­anwalt Heckscher und Bankier Heimann, Berlin , daß die Offerte für die Stammattionäre ungenügend sei.

Zum Schluß verpflichteten sich mehrere Aftionäre mit 700 000 Mart Aktien schriftlich zur Annahme der Offerte.

Auf die Frage des Verteidigers Rechtsanwalt Dr. Hübner­Leipzig, ob die Tricotagenfabrik der Vereinigung noch angehöre, erklärt Zeuge Direktor Fiedler: Ja. Wir haben den Austritt an­gemeldet, welcher aber nicht angenommen wurde. Konventionalſtrafe haben wir nicht gezahlt.

Rechtsanwalt Tieße führt zur Begründung der Anklage aus: Die Unternehmer handelten nicht wie die Socialdemokratie, daß sie diejenigen, welche nicht derselben Meinung wären, als Verräter und Streitbrecher bezeichneten. Nach dem Statut und den Beschlüssen es sich, daß der Angeklagte Hecht in einer derartigen Weise gegen habe sich die Firma zu fügen gehabt. In keinem Fall rechtfertige Das Stammkapital der Sächsischen Nähfadenfabrik vorm. Die Fabrikanten vorgegangen sei und ihre Handlung als einen Weltfirma J. P. Loats limited, die nicht nur in Großbritannien , R. Heydenreich beträgt 1% Millionen Mart. Das Kapital der Schurkenstreich bezeichnet habe. Rechtsanwalt Dr. Hübner giebt zu, daß hier eine formelle Be­sondern auch in Rußland , Oestreich, Belgien und in Nordamerika leidigung vorliege. Man müsse aber dabei in Betracht ziehen, daß Fabriken besitzt, wird auf über 40 Millionen Pfund Sterling alles sich gegen die Arbeiterschaft gewandt. Es sei entschuldbar, geschätzt. wenn bei derartigen Kämpfen einmal die Feder ausgleite. Der Das Kartellmesen in gerichtlicher Beleuchtung. Das Ober- Angeklagte habe in Wahrung berechtigter Interessen gehandelt. Der Landesgericht in Hamm hat das von ihm gefällte Urteil in dem be- Kampf, wie er vom Unternehmer geführt werde, zeige keine be fannten Prozeß der Walzwerke gegen die Siegener Hochöfen in einem sondere Vornehmheit. langen, 138 Seiten umfassenden Schriftsatz begründet. Von be­fonderem Interesse ist darin die Definition des Zweckes und der Praris der Syndikate. Das Synditat," heißt es, wat eine Pre- zu 2 Wochen Gefängnis. duzentenvereinigung, deren Zweck durch Verhütung einer Ueber­produktion und durch Wahrnehmung von Gelegenheiten zur best möglichsten Verwertung der Produktion erreicht wurde. Wenn daher diese Vereinigung danach trachtete, durch ihre Bethätigung auf dem Eisenmarkt und durch eine planmäßige Regulierung ihrer Verkäufe die Nachfrage nach ihren Brodukten zu steigern und auf diese Weise die Preisbildung zu ihren Gunsten zu beeinflussen, so war dies an sich erlaubt, selbst wenn die betreffenden Konsumenten hierdurch in nicht erweislich wahre Thatsache und nannte sie Lumpen. Von der Popularität, die Genosse Agster auch in seiner Heimat- eine wirtschaftliche Bedrängnis tamen. Jeder Vertragsabschluß gemeinde Jlsfeld genoß, erzählt die Schwäbische Tagwacht": Der insbesondere wenn er den Warenumfaß zwischen Gewerbetreibenden Schullehrer einer älteren Knabenklasse daselbst gab seinen Schülern zum Gegenstand hat vollzieht sich als ein wirtschaftlicher Kampf, Weitere Versammlungsverbote in Sachsen Altenburg. die Hausaufgabe auf: Welche hervorragende oder bedeutende Männer bei welchem der wirtschaftlich Schwächere unterliegt. Dies tritt um find schon aus Ilsfeld hervorgegangen?" Andern Tags lautete bei so mehr in die Erscheinung, wenn sich die Interessenten in Ringen hatte um Genehmigung von vier Versammlungen beim dortigen Der Vorsigende des Gewerkschaftskartells Gößniz( S. A.) der Mehrzahl der Schüler die Beantwortung der gestellten Aufgabe: vereinigen, welche jenen Kampf geschlossen und nach bestimmten Ge- Stadtrat nachgesucht, in welchen über das Thema: Der gegen­Alfred Agster, Arbeitersekretär in Stuttgart ". sichtspunkten führen. Das Syndikat war rechtlich nicht verpflichtet, Die Düsseldorfer Barteistreitigkeiten haben durch eine Entfeine regelmäßigen Abnehmer bei der Verteilung der verfügbaren scheidung des eingesetzten Schiedsgerichts ihre vorläufige formelle wohl Zustände entstehen, welche vor sittlichen und wirtschaftlichen Waren gleichmäßig zu berücksichtigen. Geschah dies nicht, so fonnten Erledigung gefunden. Dem Schiedsgericht waren von beiden streitenden Parteien Ausschlußanträge unterbreitet worden. Dieses Standpunkte zu mißbilligen waren. Die bestehenden Rechts­hat von Ausschließungen jedoch abgesehen, dagegen hat es nach beiden ein weiterer hiermit in Zusammenhang stehender Thatbestand vorlag, berhältnisse wurden aber hierdurch nicht berührt, sofern nicht noch Seiten Tadel und Migbilligung ausgesprochen. Zu wünschen väre, an den das Gesetz besondere Rechtsfolgen fnüpft." daß die erhitzten Gemüter sich beruhigten und der Streit damit auch feine fachliche Erledigung fände.

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Der Landes- Parteitag der Socialdemokratie Nieder- Oestreichs beginnt am 31. Jamuar in Hainfeld und ist auf drei Tage be= rechnet. Außer den üblichen geschäftlichen Punkten stehen auf der Tagesordnung die Reform des Gemeinde- Wahlrechts sowie die Stellung des Landtags zur Dienstboten- Ordnung.

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Die Erklärung mag manchem Kartellfreund nicht passen, aber jedenfalls ist sie zutreffender, wie die ganze Definition der Herren Grunzel u. Co.

Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten, wie schon gemeldet, In der Widerklage wurde der Fabrikant Selbmann zu 100 mart Geldstrafe verurteilt. Fabrikant Streicher wurde freigesprochen. Schurkenstreich der Unternehmer. Der Arbeiter charakterisierte eine erweislich wahre Thatsache als Urteil: 2 Wochen Gefängnis. Der Fabrikant behauptete über die Führer der Arbeiter eine Urteil: 100 Mark Geldstrafe.

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wärtige Stand des Stampfes in Crimmitschau und die Denkschrift der Fabritanten" gesprochen werden sollte.

Darauf erhielt er folgendes Schreiben: An Herrn Ernst Knöfler, hier.

Die für den 16. d. M. nachgesuchte Erlaubnis zur Abhaltung von öffentlichen Volksversammlungen wird aus dem Grunde nicht erteilt, weil eine der im Dezember v. J. hier ab­gehaltenen Versammlungen bereits polizeilich aufgelöst und weil in einer andern Versammlung die Behörden von Crimmitschau in beleidigender Weise angegriffent worden sind. Namentlich geschicht das Verbot auch aus dem Grunde, weil durch Flugblätter die Arbeiter in aufreizender Weise zum Klassenlampf aufgefordert werden und daher Ausschreitungen zu befürchten sind. Gößniz, am 14. Januar 1904.

Der Stadtrat. Schnabel.

die Londoner Times" einen längeren Artikel. Nach ihrer Dar­Ueber die Entwickelung der ostindischen Baumwollindustrie bringen legung ist die Zahl der indischen Baumwollfabriken während der letzten zwanzig Jahre ganz erheblich gestiegen. Im Jahre 1882/83 Polizeiliches, Gerichtliches ufw. bestanden 62 Fabriken mit 1 654 000 Spindeln und 15 000 Web­,, Sigung oder Bersammlung". stühlen, während im Jahre 1902/03 nicht weniger als 201 Die Auflösung einer Sibung des Halleschen Gewerkschaftskartells Fabrifen mit 5 164 000 Spindeln und ungefähr 44 000 Webstühlen führte zu einem wichtigen Strafprozeß, der am 14. Januar zum 113 für Spinnerei- und 4 für Webereizwede allein, während die übrigen nis von Flugblättern, die in aufreizender Weise zum Klassenkampf int Betriebe waren. Von den zur Zeit existierenden Fabriken dienen Woher hat der Stadtrat zu Gößniz( Sachsen- Altenburg) Kennt giveitenmal das Kammergericht beschäftigte. Am 13. Ottober 1902 hielt das Gewerkschaftskartell zu Halle a. d. Saale , welches aus Ge- Baumwollfabriken investierte Stapital wird auf 12 Millionen Pfund breitet worden. Auf bloße Befürchtungen" hin das Versammlungs­84 für Spinnerei- wie Webereibetrieb eingerichtet sind. Das in den auffordern"? In Crimmitschau sind derartige Flugblätter nicht ver werkschaftsdelegierten und dem vom Kartell besoldeten Arbeiter veranschlagt und die Zahl der Arbeiter im Durchschnitt auf sekretär besteht, im Weißen Roß eine nur von Delegierten, dem 178 500 Personen geschäßt. Nicht weniger als 70 Proz. der ge- recht aufzuheben, war doch bis jetzt nur in dem" gemütlichen aus ihrer Mitte gewählten Vorsitzenden Reichstags- Abgeordneten Thiele und dem Arbeiterfekretär besuchte Sigung ab. Unter anderm famten Spindeln und 75 Proz. der vorhandenen Webslühle entfallen Sachsen üblich. Aber Altenburg ist reif zur Einverleibung in seinen stand auf der Tagesordnung die Beratung der damaligen Arbeits- auf die Präsidentschaft Bombay, wo sich allein 141 Baumwoll- großen Nachbarstaat. Tosen- Statistik, die vom Startell unternommen wurde. Thiele leitete fabriten befinden.

Gewerkschaftliches. Crimmitschau .

Berlin und Umgegend. Maßregelungen finden nicht statt!

Als der Streif der Gürtler und Drücker und die Aussperrung

die Verhandlungen. Der überwachende Beamte, Wachtmeister Die Gesamtproduktion an Baumwollgarn belief sich 1902/08 Ramlow, löste die von ihm als Versammlung behandelte Sigung um auf 559 000 englische Pfund und blieb, wenn sich auch in den 12 Uhr wegen Eintritts der Polizeiſtunde auf und denunzierte eine feineren Garnforten eine bemerkenswerte Steigerung zeigte, doch der Metallarbeiter im November vorigen Jahres beigelegt wurde, Anzahl Delegierte, die nach seiner Auffassung nicht innerhalb der hinter der des Vorjahres etwas zurück. Die Fabrikation baum hatten die Vereinigten Unternehmer der Metallindustrie hierselbst nächsten 6 bis 8 Minuten den Saal verlassen hatten, wegen Ueber- wollener Zeugstoffe stieg im Jahre 1902/03 auf 117 284 000 eng cin diesbezügliches Rundschreiben Nr. 28 pro 1903" tretung des§ 6 des preußischen Vereinsgesetzes, wonach alle in- lische Pfund, wovon ungefähr 80 Proz. auf ungebleichte Waren ent­an die bei der Bewegung in Mitleidenschaft gezogenen Fabrikanten wesenden sich sofort" zu entfernen haben, sobald ein Abgeordneter fielen. Sie hat sich innerhalb der letzten vier Jahre verdoppelt. ergehen lassen, worin es unter anderm auch im Absatz IV heißt: der Polizeibehörde eine Versammlung für aufgelöst erklärt " Maßregelungen finden nicht statt. Da es aber bei der zu Ende hat". Die Anklage wegen Verlegung des§ 6 des Vereinsgesetzes wurde auch erhoben und die Angeklagten( Kähne und Genossen) gehenden Saison nicht in allen Fällen möglich sein wird, alle früheren Arbeiter wieder einzustellen, so wird jedes Mitglied ersucht, wenigstens wurden auch in erster Instanz vom Schöffengericht und dann in so viel Leute wie irgend möglich wieder anzunehmen. Unter anderm zweiter Instanz vom Landgericht Halle zu Geldstrafen von je 15 M. hatte bei dieser Bewegung auch die Firma Arndt u. Marcus, verurteilt. Das Landgericht führte damals unter anderm aus, daß es sich um eine Versammlung" gehandelt habe, wofür schon Elisabeth- Ufer, sämtliche Giseleure ausgesperrt. Als nun die die Teilnahme von etwa 60 Personen spräche. Nach der Auflösung Neuerdings war die bürgerliche Presse wieder mit einer Unsumme bei genannter Firma besetzen wollten, fiel es den Beteiligten gleich Bewegung beendet war und die Eiseleure ebenfalls ihre alten Pläke hätten sich gemäß§ 6 die Versammelten sofort entfernen müssen. von Mitteilungen aus Crimmitschau überschwemmt, denen man die auf, daß der Firmeninhaber circa 6 der Betroffenen, mit die besten Verschiedene Einreden ließ das Gericht nicht gelten. Auf die Unwahrheit ohne weiteres ansah. Wir haben einzelne derselben schon Kräfte, nicht einstellen wollte. Auf die diesbezügliche Vorstellung Revision der Angeklagten, die den Charakter der Zusammenkunft als richtig gestellt und auch mehrere Ruppigkeiten, so die gegen Herrn einer Kommission in Gegenwart eines Bertreters der Organisation einer Sizung" betonten, hob das Kammergericht unter dem Profeffor Böhmert zurüdgewiesen. Wie wir uns jetzt überzeugt wurde von dem Firmeninhaber der Verdacht, daß hier eine Maß­Vorsiz des Senatspräsidenten Lindenberg die Vorentscheidung auf haben, stammen alle diese Nachrichten aus einer Quelle; sie sind regelung vorliege, mit Entschiedenheit zurüdgewiefer und bezog sich und verwies die Sache noch einmal an das Landgericht zurück. seiner Denkschrift" des Unternehmertums in Crimmitschau entnommen. Der Firmeninhaber hierbei besonders auf das erwähnte Rund­machte vor allem einen Unterschied zwischen Sigung und Versamm­schreiben Absatz IV: Maßregelungen finden nicht Tung. Eine Zusammenkunft nur von Kartellmitgliedern zu Zweden Charakteristisch für die einzelnen Redaktionen ist dabei nur, welche ft at t". Nur Tasse es der Betrieb zur Zeit nicht zu, alle Ciseleure des Kartells sei eine Sibung des Kartells selbst dann, wenn die Teile der Denkschrift ihre Redaktionsschere bevorzugte. Den ge- mit einmal wieder einzustellen. Der Juhaber versicherte nochmals. Zahl der Teilnehmer 60 bis 70 betrage und eine bestimmte Persön- meinsten Happen hat aus dem Ragout die Redaktion der Arbeit- daß er gegen niemand etwas habe und es ihm ganz besonders leid lichkeit den Vorfik führe. Auf Sizungen fänden aber die§§ 5 und 6 geber- Zeitung" herausgefischt. gethan hätte, als er durch den Aussperrungsbeschluß gezwungen war,

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Wo die Lügen über Crimmitschau herstammen!