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Italien .

Militärskandal in Mailand . Rom , den 14. Januar( Eig. Ber.) Seit längerer Zeit waren in Mailand Gerüchte in Umlauf, die den Regimentskommandeur Oberst Terzi schiver belasteten. Jetzt endlich ist der Fall offen zur Sprache gekommen, nachdem am 11. d. M. der genannte Offizier telegraphisch vom Minister aufgefordert wurde, seinen Abschied zu nehmen.

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deutlich hörbar. Das führende liberale Organ sagt: Wir sind waren, wäre ja der Chinese, das 2ächerliche par rechnen die Gründer mit der Zufuhr billiger Kohlen durch eigne überzeugt, daß die Arbeiter und die radikale( freisinnige) Partei excellence", also habe die Referentin den Kaiser lächerlich Schlenschiffe aus England sowie mit den geringen Transportfoster einander brauchen und wir hoffen, daß diese wichtige Erwägung machen wollen. für das gewonnene Roheisen angesichts des überwältigenden Sieges, den Mr. Tillett errungen Finkenwerder ist eine Elbinsel unter­Gen. Luremburg stellte darauf zunächst fest, daß die Ver- halb Hamburgs, von der aus das Roheisen direkt verschifft werden hat, nicht verschwinden wird." sammlung unter freiem Himmel, auf einem Gartengrundstück, fönnte, und ob durch diese Vorteile nicht manche vorhandenen Geſtern erſchien die erſte Nummer des Liberal Labour Journal", stattfand und zwar unter strömendem Regen und bei Nachteile aufgewogen werden, steht noch keineswegs so fest, wie die einer Monatsschrift der Liberalen Arbeiter- Liga, die es sich zur Aufständlich zu machen, mit größter Kraftanstrengung und lautester Stimme starkem Winde. Die Rednerin habe, um sich einigermaßen vera öln. 3tg." anzunehmen scheint. gabe gemacht hat, Frieden zu stiften zivischen den Gewerkschaften und sprechen müssen, da sei es doch ein Unding, noch die Nuancen des hat zu keinem Resultat geführt, da man sich über die Beteiligungs­Das Kalisyndikat. Die heute hier abgehaltene Versammlung der liberalen Partei. Ihr Präsident ist Holyoake, ein alter Hohnes oder der Jronie herausgehört haben zu wollen. Zugleich Owenist und Genossenschaftler. Seiner Ansicht nach ist es die wies Genoffin L. energisch die Auffassung des Herrn Aſſeſſors in siffer nicht einigen konnte. Der Vertreter der fistalischen Werte er­Hauptaufgabe der Arbeiter, die liberale Partei Bezug auf die Begriffe der Arbeiterkreise über die Chinesen zurüd. flärte sich zwar bereit, den jüngeren Werken Konzeffionen zu machen, inflärte zu stüzen. Das neue Blatt, das in jeder Beziehung minderwertig Sie versicherte, daß die deutschen Arbeiter im Japaner und Chinesen Neustaßfurt beanstandeten die Einschätzung und erklärten, eventuell aber die fünf Werke Solvay , Aschersleben , Westernegeln, Hercynia, ist, bespricht auch die Wahl in Norwich . Es erklärt: Mr. Roberts den gleichberechtigten und ebenbürtigen Menschen und feine anders ein neues Sonderabkommen treffen zu wollen. Die Verhandlungen ist ein tüchtiger Redner, ein aufrichtiger Mann und wurde von vielen geartete Kultur ebenso achten wie jeden Europäer . Es sei vielmehr wurden darauf vorläufig auf unbestimmte Zeit vertagt. ernsten Arbeiterpolitikern aufgestellt. Aber wir können ihn die eigne Ethik und Psychologie, die der Herr Assessor da der social wurden darauf vorläufig auf unbestimmte Zeit vertagt. Aber wir können ihn demokratischen Versammlung imputieren wolle. als Arbeiterkandidaten nicht acceptieren, da er sich Das Stahlwerksverband- Projekt. Die Agitation der rheinischen für den Socialismus erklärt." Also, befer ein liberalerhöhnische Gelächter" der Versammlung erfahren. Auf seine direkte furiose Erscheinungen. Nicht nur, daß die Blätter in ihrem Bemühen, Der Rechtsanwalt Dr. Löwenstein wollte nun näheres über das Unternehmerpresse für den geplanten Stahltverfsverband zeitigt höchst Kapitalist als ein socialistischer Arbeiter. Der Frage, ob in der Versammlung wirklich gelacht wurde, ob der Gründe für die Notwendigkeit der Errichtung eines solchen Ver Bergarbeiterführer Mr. Burt, der ehemalige Unterstaatssekretär, ist Beuge es gehört hatte, antwortete der Herr Assessor, das sei ein bandes zu erfinden, sich in die lächerlichsten Widersprüche vertickeln, selbstredend einer der Protektoren des Blattes. - unterdrücktes Lachen" gewesen, also eigentlich nicht hörbar, jest beginnen sie sich auch schon gegerseitig zu dementieren und sich aber eben darin lag ja der Hohn.. Sodann hielt der Ver- der völligen Unkenntnis der in Betracht kommenden Verhältnisse zu teidiger dem Zeugen entgegen, daß er nach der Aussage der bezichtigen. Jüngst hatte die Rhein - Westf. 3tg." behauptet, daß, Einwohner von Mülsen seinem Kutscher, der ihn zu jener Ver- wenn ein Zusammenschluß der rheinischen und oberschlesischen Werke sammlung in Mülsen gefahren hatte, befohlen habe, zu warten mit nicht erfolge, eventuell eine teilweise Stonstituierung des Stahlwerks­den Worten: er würde sehr bald mit der Versammlung fertig verbandes durch den Zusammenschluß von dreizehn Werken der werden und zurückfahren". Das zeige doch, daß der beaufsichtigende rheinisch- westfälischen und der süddeutschen Gruppe erfolgen werde. Herr Assessor direkt mit der Absicht in die Versammlung ging, fie Darauf entgegnet in ihrer letzten Sonntagsnummer ironisch die möglichst bald so oder anders los zu werden, also nicht in der Ver- töln. 3tg.":" leber den augenblidlichen Stand der Verhandlungen, fassung war, die Rede ruhig anzuhören und objektiv zu beurteilen. die über die Begründung eines deutschen Stahlwerksverbandes geführt Die alsbald erfolgte Auflösung bestätigt ja auch diese Ver- werden, ist in den letzten Tagen durch verschiedene Blätter eine Reihe mutung. Der Zeuge konnte auf diese wichtige Frage teine aus- von unrichtigen und irreführenden Mitteilungen verbreitet worden. reichende Antwort geben: er könne jich nicht entsinnen, Ein Blatt, das sich besonders schlecht unterrichtet vielleicht habe er den Wagen überhaupt nicht gebraucht. Der Oberst Terzi entstammt einem altén adligen Hause und ist zeigte, behauptete, daß sich dreizehn Werke zu einer besonderen Der zweite Zeuge der Staatsanwaltschaft, Gemeindevorsteher Gruppe zusammenschließen würden und daß außerhalb dieser Gruppe bei den Jesuiten erzogen worden. Er ist ziemlich jung Oberst Sonntag, sagte unter Eid aus, wobei er Wort für Wort neben Krupp , Phönig, Bochumer Verein und den geworden, wohl, weil er sich als Offizier sehr brauchbar erwies. Die Darstellung der Genossin2uremburg bestätigte. Westfälischen Stahlwerten auch das Er war nämlich 1894 in Sizilien , um unter dem General Morra Bur sichtbaren Ueberraschung der Anwesenden verwandelte er sich wert Witten stehe. Das ist vollkommen unzutreffend, denn das Gußstahl= die Bauernaufstände niederzuwerfen; im Jahre 1898 war er unter eigentlich in einen Entlastungszeugen für die Angeklagte. Gußstahlwerk Witten ist an den Verhandlungen überhaupt nicht bes dem Mailänder Belagerungszustand Veisiger des Kriegsgerichts. Und da erfolgte die folgende interessante Scene. Der Gerichts- teiligt; es kann also auch keiner der bestehenden oder sich bildenden Ein Mann Ende der Vierziger ist der Marchese Terzi zum zweiten- präsident: hat die Rednerin die Worte gesagt: Der Kaiser Gruppen zugezählt werden. Im übrigen ist es auch unzutreffend, mal verheiratet und Vater von neun Kindern. Wegen seines habe keine Ahnung von dem, was in Deutschland vorgeht? wenn, wie das in einem andren Blatt geschehen ist, noch immer von Herrischen Wesens war er von seinen Untergebenen in hohem Maße 3euge: Nee, das hat sie nicht gefagt."-Präsident: Sat dem Gegensatz zwischen der Frankfurter und der rheinisch- west­gefürchtet.- die Rednerin in höhnischem Tore gesprochen? geuge: Nee, fälischen Gruppe gesprochen und behauptet wird, daß die Frankfurter nee, fie hat nicht höhnisch gesprochen. Sie hat so gefprochen, Gruppe ihren Standpunkt den übrigen Werken aufzwingen möchte. Der englische Arbeitsmarkt. Die Labour Gazette" vom 15. Januar wie es sich gehört." Präsident: Hat die Versammlung Das ist ebenfalls unzutreffend, denn die Scheidung zwischen der enthält den Bericht über den Arbeitsmarkt im Monat Dezember 1903. gelacht bei diesen Worten? 3euge: Nein, man hat nicht ge- Frankfurter und der rheinisch- tvestfälischen Gruppe, die in einem Der Bericht ist auf 3950 Mitteilungen begründet, davon 2533 von lacht, man hat bloß laut Bravo ! gerufen, wie immer in den früheren Stadium der Verhandlungen allerdings vorhanden war, Arbeitgebern und deren Verbänden, 1332 von Gewerkschaften und socialdemokratischen Versammlungen." Der Ge- besteht nicht mehr. Einzelne Werke, die ursprünglich der Frants 85 von andren Quellen. Die Arbeitslosigkeit zeigte eine Zunahme richtspräsident dringt weiter in den Zeugen ein: Aber der furter Gruppe angehörten, sind aus ihr ausgeschieden, und die andren und betrug im Berichtsmonat 6,7 Prozent gegen 6,0 im Vormonat erste Zeuge, der Herr Assessor, hat doch ausgesagt, daß haben sich mit der Mehrzahl der rheinisch- westfälischen Werke ver­und 5,5 im gleichen Monat des Vorjahres. Die durchschnittliche die Angeklagte höhnisch gesprochen hat." Darauf steht der einigt, so daß man heute von einer vereinigten Rheinisch- Westfälischen Arbeitslosigkeit im Dezember der letzten zehn Jahre belief sich auf Beuge einige Beit ratlos da, um schließlich zu fagen: Frankfurter Gruppe sprechen muß, die etiva 60 Proz. der gesamten 4,8 Prozent. Die Mechaniker hatten eine Arbeitslosigkeit von Na so eigentlich, wenn man fo berstehen will, Erzeugung in sich schließt. Diese Gruppe hat auch offenbar das erst 7,7 Prozent, die Schiffbauer von 16,7 Prozent, die Holzarbeiter da hat sie doch damit den Kaiser verhöhnen wollen." Nach erivähnte Blatt im Auge, obwohl die sonstigen Angaben, die es dar von 8,2 Prozent. Während desselben Monats waren nur 7304 Per- diesem äußersten Resultat wurde der Zeuge entlassen. Der Staats- über macht, ebenfalls unrichtig sind. Abgesehen davon fonen im Streik. Von Lohnänderungen wurden 368 400 Arbeiter anwalt jah fich jedoch genötigt, auf diesen Zeugen zu verzichten und nun, daß außerhalb dieser Gruppe noch verschiedene große Werke betroffen, davon erhielten 1000 eine Lohnaufbesserung, 367 400 eine fügte fich in feinem Plaidoyer nur auf den Herrn Assessor. Den des Westens stehen, mit denen bisher eine Einigung über die Frage Lohnherabsehung; das Reinergebnis dieser Aenderungen ist eine Widerspruch in der Aussage seiner beiden Zeugen erklärte er durch der Beteiligung nicht erzielt werden konnte, sind weitere Schwierig= wöchentliche Lohnabnahme von 18 500 Pfund Sterling. den Unterschied im Bildungsgrad der beiden! Der feiten noch insofern vorhanden, als einerseits die Verhandlungen Staatsanwalt stellte keinen Antrag auf ein bestimmtes mit Schlesien noch nicht zum Abschluß gelangt sind, und als andrers Strafmaß, fondern forderte im allgemeinen Bestrafung der seits der Gegensatz zwischen den großen Thomaswerken und der Ein Nachspiel zur Breslauer Kaiserrede. Rednerin für Beleidigung und Verhöhnung des Kaisers nach§ 95 Martinwerten schwer zu überbrücken ist."

Die militärische Untersuchung ist im Gange. Vor der Hand weiß man nur, daß der Marchese Terzi feine Autorität als Vor­gesezter gemißbraucht hat, um mehrere Soldaten seinen anormalen geschlechtlichen Begierden gefügig zu machen.

England.

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des Strafgesetzbuchs.

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In dem Majestätsbeleidigungs- Prozeß gegen die Genofsin Für den Verteidiger war es ein leichtes, mit der Anklage fertig Kohlensyndikat. In der am Sonnabend abgehaltenen Zechens Dr. Rosa Luzemburg, über welchen wir turze Mitteilung zu werden. In seinem über eine Stunde dauernden Plaidoyer wies befiberversammlung wurde nach der Rhein - Westfäl. 3tg." für die brachten, handelte es sich um eine Aeußerung, die Genossin Lurem er die Anflage Schritt für Schritt in ihrer Nichtigkeit nach. Er Monate Januar bis März 1904 die prozentuale Verringerung der burg in einer Wählerversammlung im 17. sächsischen Wahlkreise, stellte den schwankenden und start subjektiv gefärbten Aussagen des Beteiligungsanteile für Kohlen und Coats auf 20 Proz. festgescht. Mülsen- St. Michael, am 7. Juni gethan haben soll. Der be- Assessors die sicheren und logischen Aussagen des zweiten Zeugen bleibt. Die Abgabe und Entschädigung für den Mehr- und Minder­während für Briquetts die Verringerung auf 30 Proz. bestehen aufsichtigende Beamte, ein Herr Assessor Dr. Richter, entzog feiner und der Angeklagten entgegen, wies die Unsinnigkeit der Behauptung absak wurde auf 1,50 m. pro Tonne erhöht, die Strafe für jede Peit der Referentin schon nach etwa 20 Minuten das Wort, löfte nach, die Angeklagte hätte dem Staiser eine völlige un- Tonne der von den Beteiligten nicht gelieferten Mengen auf 2 M. die Versammlung auf und beanzeigte dringend" der Staats- tenntnis dessen was in Deutschand vorgeht, zu anwaltschaft die von der Rednerin angeblich verübte schreiben wollen. Er setzte auseinander, daß die Berufung auf Japan , belaffen. Majestätsbeleidigung. Nach der Behauptung des jungen und nach alledem was jeder Halbwegs Gebildete heute von den Kultur­schneidigen Herrn Assessors foll Genossin Luremberg nämlich fortschritten Japans wissen müsse, durchaus keine Beleidigung für irgend nach einer allgemeinen Kritik der politischen und socialen Zustände jemand fein tönne. Schließlich schrumpfe die ganze Anklage auf die in Deutschland , des Militarismus, der Welt- und Kolonialpolitit, Behauptung von dem höhnischen Ton" der Angeklagten zusammen. Es namentlich aber der socialen Gesetzgebung, die Breslauer Staiserrede sei aber ein Unding, den Ton vor Gericht zu stellen. In den 12 Wähler­erwähnt und dabei gesagt haben: Der Mann, der von der guten versammlungen, die die Angeklagte außer dieser in Sachsen allein ab­und gesicherten Gristenz der deutschen Arbeiter spreche, habe keine gehalten hätte und in den im ganzen 27 Versammlungen, in denen sie Hier folgt die inkriminierte Stelle. zur Wahlzeit gesprochen, habe sie nirgends Anlaß zur Anklage gegeben. Hier fehle jeder sichere objektive Thatbestand und die Freisprechung sei das einzig konfequente Ergebnis aus der Verhandlung. Für den Fall der Verurteilung plädierte der Verteidiger dringend auf Festung, da die inkulpierte Handlung der Angeklagten von jedem ehrenrührigen Moment frei fei.

Die Staatsanwaltschaft stüßte ihre Anflage namentlich darauf, daß die Rednerin dem deutschen Kaiser eine völlige Unkenntnis der in Deutschland bestehenden Verhältnisse zugeschrieben und daß sie ihm rüdständige Ansichten, wie sie den Japanern oder Chinesen eigen find, vorgeworfen haben soll. Sie berief sich dabei auf zwei Be­Taftungszeugen: den erwähnten Assessor Richter und auch auf den Gemeindevorstand aus Mülsen Gottlieb Sonntag.

spannt sein.

Hus Induftrie und Dandel.

Berlängerung der Schichtdaner im Ruhrgebiet . Die Ruhr­zechen sollen nach Mitteilung der Köln . Volfs- 8tg." eine Vers längerung der Schichtdauer beabsichtigen, angeblich deshalb, weil die Bergleute nicht geneigt seien, Ueberschichten zu verfahren. Schon fündigte die Zeche Oberhausen für den 1. Februar eine Verlängerung der Schichten unt eine halbe Stunde an.

Unter den Bergleuten herrscht darüber große Erregung. Vor­gestern fand eine Belegschaftsversammlung statt, in der der Deutsche Bergarbeiterverband und die christlichen Bergleute sich in der Abwehr Dieser Alenderung einig erklärten. Eine Deputation der Bergleute verlangte gestern von der Zechenverwaltung die Beibehaltung der bisherigen Arbeitsordnung.

Gewerkschaftliches. Crimmitschau .

Geheimer Kriegsrat der Unternehmer.

Genoffin Luxemburg wies noch in ihrem Schlußwort darauf hin, daß die für den Begriff der Majestätsbeleidigung, wie jeder In der Verhandlung gab Gen. Lucemburg eine ganz andre Beleidigung, wesentliche vorfäßliche Kundgebung der Mißachtung Darstellung der Sache. Sie stellte feft und bewies, daß fie vor vollständig fehlte. Die Absicht, den Kaiser zu beleidigen, liege allem in jener Versammlung weder über Kolonial- und Welt- jedem Socialdemokraten vollständig fern. Die Socialdemokratie politit, noch über Militarismus und sociale Gesetzgebung bekämpfe die Institutionen und nicht die Personen, die Monarchie or einigen Tagen verkündeten unternehmerfreundliche Blätter, gesprochen habe, was auch in den 15 bis 20 Minuten, die ihr vor und nicht die Person des Kaisers. Die Socialdemokratie suche in daß eine Organisation des gesamten deutschen Unternehmertums der Wortentziehung zur Verfügung standen, gar nicht denkbar ge- den Versammlungen aufzutlären und nicht aufzuheben, vorbereitet werde, wozu die Vorgänge in Crimmitschau die Ver­tvesen wäre Sie konnte deshalb unmöglich dem Kaiser eine all- schon deshalb sei ein Vorsatz der Beleidigung gänzlich ausgeschlossen. anlaffung gegeben hätten. Der Zwed dieser Gründung soll zunächst gemeine Unkenntnis der Verhältnisse in Deutschland zugeschrieben Der Eindruck der Verhandlung war ein derartiger, daß im haben. Was sie in Wirklichkeit darlegte, waren lediglich die wirt- Publikum, das zum Teil aus Juristen bestand, der Freispruch all- fein, die Textilindustriellen Crimmitschaus in dem von ihnen mut schaftlichen Folgen des neuen Zolltarifs für die arbeitende Bevölke gemein erwartet wurde. Das Urteil lautete nach 1stündiger Be- tillig heraufbeschworenen Machtkampf gegen die Arbeiter zu unters rung Deutschlands , die sie an der Hand zahlenmäßiger Beweise ratung des Gerichts, wie gemeldet, auf drei Monate Gefängnis. stützen und weiter den gemeinsamen Widerstand gegen die eingehend schilderte. Unmittelbar darauf 30g fie die Worte des Man darf auf die schriftliche Begründung dieses Urteils ge- gewerkschaftliche Betwegung zu organisieren. Jm Jargon der Kaisers in Breslau von der guten und gesicherten Eristenz der deutschen Scharfmacherpresse heißt das Abwehr unberechtigter Be Arbeiter" heran und sagte, dies sei ein völlig unzutreffendes Urteil. strebungen der Socialdemokratie". Geheimer Kommerzienrat Einem solchen könnte nur beistimmen, wer etwa in Japan oder Vogel, der führende Scharfmacher im China seine Ansichten über die Existenz der Arbeiter gebildet habe. Crimmitschauer Die Erwähnung von Japan oder China hätte demnach nicht den Kampfe, ist die Seele der Neugründung zur Niederdrückung der ges Der Halbzeugverband fühlt sich in Rücksicht auf die gegen ihn werkschaftlichen Arbeiterbewegung. Er ist es auch, auf dessen Bes Zweck, dem deutschen Kaiser die weltfremde Intenntnis der thatsächlichen Verhältnisse in Deutschland zu imputieren, sondern erhobenen Vorwürfe veranlaßt, seine Ausfuhrvergütung zu erhöhen. treiben sich eine Gruppe von Industriellen in Berlin am Sonntag den falschen Maßstab des faiserlichen Urteils über die Lage der Er ermächtigte der Köln . Volts- 3tg." zufolge die Abrechnungsstelle im Staiserhof zusammenfand, um eine Borbesprechung abzuhalten für deutschen Arbeiter draftisch zum Ausdruck zu bringen. Vom Stand- für Ausfuhr in Düsseldorf , auf die im ersten Vierteljahr zur Ausfuhr die Verwirklichung des Planes, den Crimmitschauer Textilbaronen punkte eines wirtschaftlich noch viel tiefer stehenden Arbeiters tönne gelangenden Fabrikate eine Ausfuhrvergütung bis zur Höhe von den Rücken zu steifen durch den Zusammenschluß des gesamten Unter­allerdings die Gristenz des deutschen Arbeiters als eine gute und 15. pro Tonne Halbzeugverbrauch zu gewähren. Dieser höchste gesicherte" erscheinen, und wenn man ein Land mit noch viel rück- Sak bestand zwar schon im letzten Vierteljahr 1903, aber nur für nehmertums. Da der Kampf in Crimmitschau augenblicklich im tändigeren Arbeiterverhältnissen heranziehen wolle, so tonne man einbleche, während für sonstige Waren höchstens 10 M. gewährt Vordergrunde des öffentlichen Interesses steht, so war auch doch nicht etwa England oder die Bereinigten Staaten nennen, die am Sonntag abgehaltene Unternehmer Versammlung von sondern man pflege fich auf Japan oder China mit seinem bekannten Ein großes Hechofenwerk in Hamburg . Schon im Jahre 1900 Intereffe für die Deffentlichkeit. Die Herren aber, tvelche im Kaiser­Kulitum zu berufen. Genossin Luxemburg bewies demnach, daß in vor dem Ausbruch der Krise verlautete, daß in der Nähe Hamburgs hof tagten es war übrigens mur eine kleine Zahl, etwa 40-50 ihren Worten allerdings eine scharfe Kritik des kaiserlichen Urteils die Errichtung eines großen Hochofenwertes geplant sei, das teils hielten es für angebracht, die Deffentlichkeit bei ihren Vera nach seiner sachlichen Rede hin lag, nicht entfernt aber eine persön- für den Erport arbeiten, teils Materialien für die Hamburger Schiffs handlungen auszuschließen. Vertreter der Preise wurden liche Beleidigung für den Kaiser. iverften, Maschinenbau- Anstalten usw. liefern solle. Wie jest der nicht zugelassen. Wie erklärt sich diese ängstliche. Schen vor Der Herr Assessor mußte auf einzelne Fragen des Verteidigers Sölu. 3tg." gemeldet wird, ist in Hamburg dieser Plan wieder der Deffentlichkeit? Wenn die Herren das wirklich glauben, was sie in den Dr. Siegfried Löwenstein, der der Genoffin Luxemburg aufgenommen, und zwar wird beabsichtigt, zunächst zwei Hochöfen ihnen dienstbaren Blättern in die Welt hinausposaunen, wenn sie es zur Seite stand, zugeben, daß er sich schließlich nicht entsinnen zu errichten, wofür der Senat der Stadt Hamburg bereits einen felber für wahr halten, daß die Crimmitschauer Textilarbeiter durch könne", ob die Worte genau so lauteten, toic er fie dringend be- Blazz auf dem Finkenwerder bei Hamburg vorgesehen habe. Auch anzeigt" hatte, oder so, wie Genoffin Luremburg behauptete. Der Herr werden schon Kapitalien genannt, die angeblich für die neue Anlage gewiffenlose focialdemokratische Hezer zu einer Machtprobe veranlaßt Assessor blieb aber fest und steif dabei, daß der Sinn ihrer Worte bereitgestellt sind, und Persönlichkeiten bezeichnet, die für die Leitung worden sind, und daß den bedrängten Unternehmern in Crimmitschau eine Beleidigung und Verhöhnung des Kaisers enthielt. Dabei brachte in Aussicht genommen feien. Inwieweit das in allen Einzelheiten nun die Hilfe ihrer Klassengenossen in weitestem Maße zu teil werden er u. a. folgenden Beweis vor: Die Heranziehung Japans und Chinas richtig ist," bemerkt dazu das Kölner Blatt, entzieht sich unsrer soll, dann hatten die Industriellen wirklich keine Veranlassung, ihre hätte nicht den Zweck des Vergleichs der Lebenshaltung der Arbeiter Kenntnis. Wir unterlassen es deshalb auch vorerst, näher auf den Beratungen vor der Deffentlichkeit geheim zu halten. mit derjenigen in Deutschland gehabt, denn wenn sie( die Neferentin) ganzen Plan einzugehen. Denjenigen, die fich etwa an diesem zugegeben hätte, daß die Arbeiter in Deutschland besser als in Unternehmen beteiligen wollen, wird aber zu empfehlen sein, daß. Japan und China leben, so müßte sie sagen, daß fie gut leben, fie die aufgestellten Rentabilitätsberechnungen mit ganz besonderer denn was nicht gut ist, fann nicht besser sein, und sie ließ überhaupt Sorgfalt und Vorsicht daraufhin prüfen, ob ein derartiges Werk nichts Gutes an den Zuständen in Deutschland ". Ferner sei der Aussichten auf besonders reichliche Erträgnisse für die darin an­Ton der Referentin ein ausgesprochen höhnischer gewesen, die gelegten Kapitalien bieten wird." Versammlung habe auch mit höhnischem Lachen und lautem Beifall" geantwortet. Und gerade in den Kreisen, die in jener focialdemokratischen Versammlung vertreten

wurden.

Der Plan erscheint in Anbetracht der Hamburger Lohn­verhältnisse, besonders aber der Entfernung Hamburgs von den west­fälischen Kohlengruben etwas abenteuerlich; aber wahrscheinlich|

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Während man der Berliner Bresse unmöglich machte, über die Verhandlungen der Unternehmer unparteiisch zu berichten, stellte Herr Sommerzienrat Bogel der Chemnitzer Preffe einen Bericht zur Ver fügung. Der Draht berichtet darüber:

Die Versammlung deutscher Industrieller billigte einstimmig die Haltung der Crimmitschauer Arbeitgeber und erklärte sich zu deren ferneren Unterstützung bereit. Bom Centralverband