Abg. Herold( C.):
das Risiko zu groß, da sie nicht wissen, ob nicht vielleicht im nächsten Jahre| Denn wir verlangen auch von ihnen, daß fie das Vertrauen dritten Der Staatssekretär hat uns keinerlei Aufschluß über den Stand schon ganz andre Zölle in Kraft sind als jetzt. Die Folge ist, daß Regierungen gegenüber bewahren. Das haben die Regierungen ber Verhandlungen geben können. Das iſt verſtändlich, denn die unſer Erport sich nicht entwidelt wie unter gesicherten Verhältnissen bisher gethan und deshalb können auch wir selbst absolut teine mindVerhandlungen befinden sich im vollen Fluß. Aber darüber sind toir und die weitere Folge, daß im Ausland weniger Produktionsstätten lichen Mitteilungen machen. Graf Schwerin- Löwig wünscht schon allerdings befremdet, daß die Verhandlungen noch bisher zu feinem erstehen. Niemand von uns hätte die Sackgasse, in die wir durch die An- jetzt wieder Aenderungen im neuen Zolltarif. Unser alter Zolltarif Resultat geführt haben. Man hätte doch erwarten sollen, daß die nahme des Zolltarifs gekommen sind, besser charakterisieren können, als es datierte vom Jahre 1880 und erfuhr in der Bismarckschen Periode Sache etwas eiliger angefaßt werde. Wir wünschen den Abschluß Graf Kanit heute gethan hat. Wir könnten mit einem gewissen Galgen- nur ganz wenig Aenderungen. neuer langfristiger Handelsverträge, die im Interesse sowohl der humor Genugthuung darüber empfinden, daß wir diese Lage vor einem Zolltarif, der von der Nacht vom 13. bis 14. Dezember 1902 Jezt aber will man an einem Landwirtschaft als der Industrie liegen. Wir wünschen Jahre klipp und klar vorausgesagt haben. Damals hieß es, der datiert und weiterhin keine Unterbrechung in unsren Handels- russische Handelsvertrag sei so gut wie fertig. Ich habe immer wieder Aenderungen vornehmen. Sie wissen doch selbst am besten, überhaupt erst in Kraft treten soll, schon beziehungen zu andern Ländern und haben deshalb Berdie Naivität bewundert, die so etwas glauben tonnte. Heute sieht durch welche Schwierigkeiten dieser Tarif hindurchgegangen ist. ständnis dafür, daß die Handelsverträge noch man, daß die Verhandlungen vollständig ins Stocen geraten find. Einen Erfüllungstermin konnten wir nicht versprechen, weil nicht gekündigt find. Dagegen sollte man einen Nun wollen die Herren Interpellanten unsre jezige Situation dadurch wir nicht wissen konnten, wie lange die Verhandlungen im größeren Teil der Meist begünstigungsverträge verbessern, daß die Handelsverträge gekündigt und der autonome Reichstage fündigen, wenigstens diejenigen, bei denen die Bolltarif in Straft gesezt wird. Dadurch würden in erster Linie wir wie konnten wir glauben, daß zur Verabschiedung des Zolltarifes, die Vertragsverhandlungen dauern würden. Handelsbilanz für uns ungünstig liegt. Das selbst in eine Zwangslage versett. Nun ift. nur das der so durchgearbeitet war, der in all seinen Positionen in der Weiterbestehen dieser Meistbegünstigungsverträge bildet ein Hindernis eine Gute, daß der neue Tarif eine solche Fülle von Un- Deffentlichkeit besprochen war, über ein Jahr notwendig war. Aber für den Abschluß neuer Handelsverträge. stimmigkeiten enthält, daß er gar nicht in Kraft gesetzt wir konnten deshalb keinen bestimmten Termin angeben, wann der
und
Interessant war das Geständnis des Grafen Kanik, werden kann. Viele seiner Positionen hat die Regierung wiederholt neue Zolltarif in Kraft treten würde und neue Verträge abgeschlossen daß bisher das Ansiedelungsgeschäft im Osten für absolut unannehmbar erklärt. Aber in der großen Ramsch- würden, weil wir selbst nicht wußten, wie lange die Verhandlungen vollständig fiasko gemacht habe.( Sehr richtig! im abstimmung( Unruhe rechts) haben sie dann doch alle diese unannehm- dauern würden. Das„ natürliche" Ende der bisherigen Verträge war der Centrum.) Wahrlich, diese Millionen hätten besser nutzbar gemacht baren Positionen angenommen, und zerbrechen sich jetzt den Kopf, wie 31. Dezember 1903: Wir schreiben heute den 18. Januar 1904 und werden können.( Lebhafte Zustimmung im Centrum.) sie sie wieder los werden sollen. Man weiß auch nicht, wer der gute deshalb wird uns schon eine mora, eine Verzögerung zum Vorwurf Wir hoffen, daß die Regierung bei den neuen Handelsverträgen Freund sein soll, der uns von diesen Ungeheuerlichkeiten befreit. gemacht, weil wir in dieser Zeit nicht mit sieben großen Staaten die Interessen der Landwirtschaft voll wahren wird. Ich erinnere Für die Herren Jnterpellanten kommen lediglich die Interessen neue Verträge abgeschlossen haben. besonders an die Forstwirtschaft, die Produkte des Schältvaldes, die der Landwirtschaft in Betracht. Wir sollen schnell arbeiten! Wir Bauern", Gärtnerei und den Weinbau. Aber wir müssen auch Rücksicht darauf Kanit so schön sagt. wvic Graf Mit Schnelligkeit ist es nicht gemacht, sondern es handelt sich bei Für die Herren scheint der Bauer Vertragsverhandlungen um gähigkeit und um nachdrückliche Vertretung nehmen, daß unsre Ausfuhr nicht durch allzu hohe Zölle gehindert jetzt schon bei einem recht großen Grundbesitz anzufangen, der eignen Interessen. Ich muß mit allem Nachdruck den Vorwurf wird. Die Majorität des Reichstages wird nicht davor zurück- in der That haben die Herren um Graf Kaniz jchreden, Verträge, die diesen Bedingungen nicht entsprechen, ab- großen Teil die Notlage der zum zurückweisen, daß wir in diefer Beziehung das Allergeringste versäumt wirklichen Bauern mit ver hätten. Wir wollen unser Wirtschaftsleben auf neue Grundlage zulehnen. Möge sich die Regierung ihrer hohen Aufgabe gewachsen schuldet.( Unruhe rechts.) Die Vorteile für den Großgrundbesitz sind stellen, wir wollen der Landwirtschaft helfen, aber wenn Sie dem zeigen. Reichstag und Regierung haben gemeinsam ein großes Werk die Herren gern bereit einzustreichen, wenn der neue Zolltarif ein- Lande und Ihren Wählern einen Dienst thun wollen, dann sagen zu stande gebracht. Wir hoffen nun, daß die Regierung die Waffe, geführt wird; wie es den andren Berufsständen ergeht, das Sie Ihnen, daß es ein großes und schwieriges Unternehmen ist, das die wir ihr gegeben, mit mehr Energie führen wird als bisher und ist Ihnen ganz gleichgültig. Eine Regierung, Sie auch ganze Wirtschaftsleben auf einen andern Tarif zu setzen und daß es zu besseren Handelsverträgen gelangen wird, als wir sie jetzt haben. nur cinen Funken von Verantwortlichkeitsgefühl hat, ( Beifall im Centrum.) darf sich da nicht um Tage, nicht um Wochen und nicht um Monate die Verträge nicht fündigen, che sie neue hat.( Sehr richtig!) handelt. Abg. Bernstein( Soc.): Jezt erntet die Regierung den Dank vom Hause Destreich dafür, daß Abg. Dr. Paasche( natl.): Als wir die Rede des Interpellanten und die Antwort des fie der Rechten geholfen hat, den Tarif durchzubringen. Wir wollen auch Elaatsministers hörten, haben wir Socialdemokraten uns gefragt, ob nicht Handelsverträge erkaufen durch Zulassung von Anleihen, die andre handlungen durch diese Interpellation nur vermehrt ist, vor allem Es kann kein Zweifel sein, daß die Schwierigkeit der Vertragses sich überhaupt lohnte, in diesen häuslichen Streit ein- Länder nicht mehr nehmen wollen, und auch nicht durch Klauseln, die aber durch die Reden der zien. unsern Export der Willkür anheimgeben, wie die Grportprämien- Klausel. Pojadowsty selbst gefagt.( Heiterkeit links.) ( Oho! links.) Das hat Graf zugreifen. Im ganzen boten die drei Vorredner die beste Bestätigung der Ein Mitglied der Mehrheitsparteien hat mir erst fürzlich gesagt, die fortdauernd erklären, wie es von der Linken geschehen ist, Die Herren, die Kritik, die unire Fraktion an diesem Zolltarif geübt hat. Wir haben industriellen Zölle seien heute nur Schutzölle für Syndikate. schon längst Zweifel geäußert, ob überhaupt Handelsverträge auf Graf Kanig vom System der Handelsverträge so wenig hält, viel- allerdings die Interessen des Auslandes.( Große Unruhe links.) Da die Regierung steht vor einer unlösbaren Aufgabe, die vertreten Grund dieses Zolltarifs zu stande gebracht werden können. Jetzt leicht strebt er die internationale Regelung wie beim Zucker an. Es ist nicht richtig, daß die große Mehrheit des Volkes gegen den hat Graf Posadowsky die handelspolitische Situation mit der Weiß- Inzwischen werden wir freilich Handelverträge gebrauchen. Da wird Zolltarif ist, wie es die Socialdemokratie unter Hinweis auf ihre gluthige verglichen. Graf Kaniz hat am 12. Dezember des letzten wohl Graf Bülow heute schon bereuen, Sen parlamentarischen drei Millionen Stimmen immer behauptet. Die großen Parteien, Jahres von einer Erbitterung des ganzen Volkes gesprochen, das Staatsstreich mitgemacht und dem neuen Zolltarife die Kündigung der Handelsverträge erwarte. Da hat er den Mund Annahme verholfen zur die für den Zolltarif gestimmt haben, find fast ungeschwächt wieder Denn Handelsverträge ohne zurückgekehrt.( Lebhafte zurufe links.) Sie haben bisher nie ges etwas voll genommen, die arbeitende Bevölkerung ist durchaus Mindestzölle lehnt die Mehrheit dieses Hauses ab und nicht Ihrer zu den Konservativen) Ansicht, die Partei, der drei da unter diesen Bedingungen keine neuen zu haben sind, muß man Wahlrecht die Volksstimmung zum Ausdrud kommt. leugnet, daß unter dem jezigen allgemeinen, gleichen und geheimen Millionen Wähler soeben ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Lesen wie in Destreich fortwursteln. ( Sehr wahr! Wir stehen nicht günstig da für rechts, Burufe links.) Weun so die große Mehrheit des Volkes sich Sie nur die Berichte der Handelskammern nach. Kraf Kaniz ver- Handelskriege, denn wir exportieren Massenartikel und haben den für den Zolltarif ausgesprochen, so hat die Regierung auch die langt Kündigung der Handelsverträge, obwohl er selbst sagt, die enormen Geburtenüberschuß von 900 000 Seelen im Jahre. Der Pflicht, dafür zu sorgen, daß der Tarif sobald wie möglich in Straft Aussichten auf neue feien jetzt ungünstiger als je. Umgekehrt will Stapitalist kann schließlich mit seiner Fabrik oder seinem Kapital ins gefeßt wird. Ich würde die Kündigung der Verträge nur sehr unes der Abg. Herold mit der Kündigung halten. Die Agrarier find Ausland gehen. In Bodenbach in Böhmen sind jetzt allein schon gern sehen, aber als ultima ratio muß die Regierung nicht im sich selbst über den besten Zeitpunkt der Kündigung nicht einig, und die Arbeiter und der von ihnen abhängige Mittelstand haben nicht gelingt, baldigit neue Verträge abzuschließen. Verträge, die 67 Filialen deutscher Fabriken. Also die kleinen Unternehmer, weifel sein, daß sie auch zur Kündigung schreiten muß, wenn es da interpellieren sie und verlangen einen Schritt, der für unser ganzes Wirtschaftsleben verhängnisvoll sein kann das größte Interesse an festen Handelsbeziehungen. Handels- einen erhöhten Schutz für die Landwirtschaft vermissen lassen, Tausende und Hunderttausende von Arbeitern brotlos machen kann. verträge, die die fremden Produkte ausschließen und uns den Export würden in diesem Hause keine Mehrheit finden.( Bravo ! bei den Graf Kanik fingt das Lob der neuerdings von Chamberlain freilassen, kann eben keine Regierung abschließen. Im Gegensatz zu Nationalliberalen.) propagierten Schußzoll- Politit in England. Chamberlain hat aller- Ihnen treten wir für eine Politik des Schutzes der nationalen Arbeit Abg. Dr. Wolff( wirtsch. Vg.): dings zunächst Erfolg gehabt, aber schon zeigt sich unzweideutig eine ein, die nur möglich ist unter neuen Handelsverträgen.( Lebhafter Wir werden auf keinen grünen Zweig kommen, wenn wir nicht starke Gegenströmung. Bei den vor ein paar Tagen erfolgten Nach- Beifall links, Lachen rechts.) wahlen in einem landwirtschaftlichen Bezirk, in dem bisher dic den Mut haben, die alten Caprivischen, dem Ausland günstigen Vers Ziegt das im Interesse der Regierung!?( Lebhaftes Bravo! rechts.) träge zu kündigen. Unfre Bauern werden aufs äußerste verbittert. Abg. v. Czarlinski( Pole):
und
zu haben.
Abg. Graf Schwerin- Löwizz( f.): Konservativen die Mehrheit hatten, erhielt der liberale Standidat Die Rede des Abg. Gothein scheint mir doch etwas post festum über 8000 Stimmen, der Socialdemokrat 2500 und der Konservative gekommen zu sein. Er sprach von der Nüglichkeit und Vorzüglichkeit nur 6000 Stimmen. Die beiden ersten waren Gegner des der Einführung eines neuen Tarifs in seinem Sinne. Aber die Frage ist Chamberlainschen Programms und nur der Konservative dafür. ja vor 13 Monaten entschieden worden. Es war vorauszusehen, daß von Graf Kaniz steht gegenüber dem Anwachsen der polnischen Be Graf Kanig möchte die Landflucht nur auf niedrige Getreide- Ihrer Seite( nach links) die Höhe der Getreidezölle als Grund für völlerung ratlos da, und das tröstet mich.( Große Heiterkeit.) Die preise zurückführen. Es kommen dafür aber doch noch zahlreiche das Nichtzustandekommen neuer Verträge ins Gefecht geführt werden Liebe des Grafen Kaniz zur Landwirtschaft ist mir nicht ganz un andre Gründe in Betracht, wie die schlechte Löhnung der Land- würde. Selbst dem Abg. Gothein dürfte es doch aber schwer werden, verdächtig; er will nur die deutschen Agrarier, nicht die polnischen, arbeiter, ihr ganzes Leben und ihre Behandlung. Es ist auch nicht die Gründe der russischen Regierung zu eruieren. Jedenfalls fönnte schützen. Ich habe früher selbst einmal Ihr Vorgehen( nach rechts) bewiesen, daß die Interessen der Vaterlandsverteidigung leiden da das nur der Grund fein für Rußland und Rumänien , vielleicht noch für dahin charakterisiert, daß man der polnischen Landbevölkerung nichts durch, daß die Landarbeiter zu städtischen Fabrikarbeitern werden. Destreich in Bezug auf Gerste, aber nicht für die andern Vertragsstaaten. geben, den deutschen Agrariern aber einfach das Geld in die Tasche Die Rede von Jaurès , in der er einen Weizen- Getreidepreis von In Wahrheit ist aber auch für Rußlands Landwirte nicht die Höhe steden solle.( Lebhafter Widerspruch rechts.) 250 Frank pro Tonne als Minimalpreis bezeichnete, fenne ich nicht. Der Getreidezölle, sondern die unglückliche Meistbegünstigungsklausel Stollege Molkenbuhr hat die Darauf verta gt sich das Haus. für die Jahre 1899 un izenpreise von heutigen Datum der Stein des Anstoßes. Ich erkenne an, daß die Regierung über1900 nachgesehen: Danach betrug haupt eine Antwort erteilt und das Haus nicht verlassen hat. Aber Der Weizenpreis am 18. Januar 1899 in Berlin 167 M., in Paris diese Antwort hat trotz start herabgestimmter Erwartungen doch ent- Afrika wegen des Herero- Aufstandes; Interpellation Auer( Soc.) allerdings 176 M., 1900 am 18. Januar in Berlin 149 W., Paris täuscht, weil sie jeden positiven Inhalts entbehrte.( Sehr richtig! rechts.) wegen des Verhaltens ruffifcher Polizei- Agenten in Deutschland ; 148 M., also trop des Getreidezolles noch 1 M. weniger als in Redner tadelt im weiteren, mit welcher Langfamkeit die deutsche Gesetz über die Kaufmannsgerichte.) Deutschland , weil eben Frankreich das Getreide aus Algier zollfrei einläßt. Die ganze Folge der französischen Agrar- Gesetzgebung ist, daß Frankreich in seiner Bevölkerung stationär bleibt, wenn nicht zurüdgeht.
Graf Kanis fragte den Reichskanzler, wie er denn ohne Agrarzölle die drei Millionen Socialdemokraten totschlagen wolle. Die Socialdemokratie kann man nicht niederschlagen oder ausrotten, am allerwenigsten durch eine Politik, die die Interessen der arbeitenden Bevölkerung aufs höchste verletzt!( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.)
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Bollpolitik vorwärts schreite. Die ganzen Verhandlungen haben feinen Zwed, wenn die Regierung nicht fest entschlossen ist, die bestehenden Verträge zu kündigen und den neuen Zolltarif in Kraft zu setzen, falls feine Handelsverträge zu stande kommen. Ist man dazu nicht entschlossen, so sollte man lieber die Kosten der Entfendung von Unterhändlern nach St. Petersburg und Rom sparen. ( Bravo ! rechts.)
Abg. Kämpf( frf. Vp.):
Nächste Sigung Dienstag 1 hr.( Nachtrags- Etat für Südwest
Schluß 64 Uhr.
Partei- Nachrichten.
Ein Polizeispiel treibt sich, wie das„ Volksrecht" meldet, schon seit Jahren in Zürich umher; er nennt sich Mezger- Zollikofer und stammt aus Saarbrücken . Er sucht sich an die organisierten Arbeiter heranzumachen, indem er ihnen versichert, daß er nicht nur Socialist. fondern noch mehr" sei. Zur Legitimation vertreibt er das„ Neue Reben" und andre anarchistische Blätter. Seit Oktober 1901 also seit bald 2% Jahren hat das kantonale Polizeikommando
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Wir verstehen es vollständig, daß die Regierung von der Verantwortung zurückscheut, die unerhört hohen Agrarzölle des neuen Graf Kanitz hat den Mut gehabt, zu sagen, die Industrie habe Tarifs in Kraft treten zu lassen, ehe entschieden ist, wie unfre fein Interesse an neuen Verträgen. Ich gebe zu, daß die Industrie Handelsbeziehungen zu den Vertragsstaaten sich gestalten. Die die urkundlichen Belege dafür in Händen, daß Megger ein Polizeis fein fehr großes Interesse hat an neuen Berträgen auf Grund dieses Herren von der Rechten sprachen immer nur von den Getreidepreisen spisel ist und im Dienste der preußischen Polizei steht. Diesen Bolltarifs; aber fie hat ein sehr großes Jnteresse an einem für die Landwirtschaft, aber es war nie die Rede davon, daß das preußischen Polizeispibel hat Polizeihauptmann Rappole in seine Vertragszustande, an guten Handelsbeziehungen zum Auslande. Es deutsche Volt einmal billiges Brot effen will!( Lärm und Dienste genommen. ( Lärm und Dienste genommen. Er lieferte dem Polizeikommando seit mehr als ist ja sehr leicht zu sagen was zu meinem Staunen auch Graf Lachen rechts. Bravo! links.) Wir wollen Handelsverträge, givei Jahren wöchentliche Berichte über die gesamte Züricher Bofadowsky gefagt hat daß wir von keinem Lande so abhängen, die auch den Interessen der Exportindustrie genügen. Mir Arbeiterbewegung. Dafür wurde er bezahlt aus der Bundes daß wir bezüglich des Nohmaterials auf dies Land angewiesen müssen entweder Waren oder Menschen exportieren( Große Un- fubvention. wären. Erachtet denn Graf Posadowsky nicht Wolle und Baumwolle ruhe rechts); Menschen zu exportieren aber bedeutet den moralischen In einer„ Entgegnung" bestreitet Mekger, Spikel zu sein, das für Rohmaterialien für unsre Industrie? Für Baumwolle sind wir Ruin eines Landes! Jst denn die Geschichte der englischen Kornzoll- Volksrecht" hält jedoch seine Behauptungen aufrecht und will die zum allergrößten Teil auf die Vereinigten Staaten angewiesen. Graf bewegung spurlos an uns vorübergegangen?( Stufe rechts: Beweise hierfür erbringen. Stanis follte also nicht die Handelsverhältnisse zu diesem Lande Chamberlain!) so auf die leichte Achsel nehmen. Wenn wir uns in einen Zollfrieg mit den Vereinigten Staaten begeben, wer bürgt uns dafür, daß man dort nicht einfach einen Ausfuhrzoll auf alle Baumwolle nach deutschen Häfen legt?
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Daß der nene Zolltarif vollständig seinen Zwved verfehlt, darüber kann heute kein Zweifel mehr fein.( Sehr richtig! links.) Er ist von vornherein nur eine Drohung.( Lachen links.) Aber welches Geschäft fängt man mit einer Drohung an!?
Staatssekretär Graf Posadowsty:
Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Abermals Flugblattverbreitung am Sonntag.
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Die Staffeler Regierungs- Polizeiverordnung vom 31. Dezember 1896, welche das öffentliche Austragen und Verteilen von FlugDer Staatssekretär hat die Interpellation in einer Weise beblättern an Sonn- und Feiertagen verbietet und welche neulich vom antwortet, die wahrscheinlich die Herren von der Rechten sehr befriedigt, Kammergericht für rechtsgültig erklärt worden ist, sollte der Parteis tvenn sie es auch nicht sagen. Er hat ziemlich deutlich durchblicken Es ist sehr bedenklich, während des Ganges der internationalen genoffe G. in Ziegenhain übertreten haben. Ein öffentliches lassen, daß Deutschland beim Abschluß von Handelsverträgen für Verhandlungen in folche Fragen einzugreifen.( Sehr richtig! lints.) Berteilen konnte ihm nicht vorgeworfen werden, so daß als AnGetreide, für agrarische Produkte auf den Mindestzöllen beharren Wenn hier in diesem hohen Hauſe jest, wo wir mit andren Staaten griffspunkt nur das öffentliche Austragen verblieb. Das Landwird, die der Reichstag angenommen hat. Db Rußland, ob andre verhandeln, erklärt wird, dieser Zolltarif könne nie in Kraft treten, gericht als Berufungsinstanz sprach jedoch den Angeklagten frei und Getreide exportierende Länder unter diesen Umständen mit uns er fei ein ganz ungeeignetes Instrument, überhaupt führte aus, daß das Austragen der Blätter von Haus zu Haus Handelsverträge abschließen werden, habe ich nicht zu erörtern, das damit zu verhandeln, fo wird damit die Stellung der nicht geeignet gewesen sei, die äußere Heilighaltung des Sonntags wollen wir senen Ländern überlassen. Es sieht so aus, als ob deutschen Regierung nicht gestärkt.( Vielfaches Sehr richtig! zu stören. Das Kammergericht gab der hiergegen einver Widerstand doch so groß ist, daß daran die ganze Frage der rechts.) Wenn man auf dem Standpunkte steht, der neue Zolltarif gelegten Revision der Staatsanwaltschaft statt, hob die BorentHandelsverträge scheitern muß. Die ganzen bisherigen Erörte- sei eine Drohung, so müßten wir eine ganze Reihe von 3olltarifen scheidung auf und verwies die Sache noch einmal an das Landgericht rungen waren eine unfreiwillige Kritik der deutschen Zollpolitik, in andrer Staaten unter demselben Gesichtspunkt betrachten. Die zurück. Begründend wurde ausgeführt: Es komme bei Anwendung die das Reich unter dem Einfluß der Rechten mit dem neuen Zoll- Schweiz hat ihre Bollfäße zum größten Teile viel mehr erhöht als dieser, zum Schuße der äußeren Sonntagsheiligung erlassenen tarif eingetreten ist.( Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Es wir unsre Zollsätze. Und doch ist auch sie zu Vertragsverhandlungen Polizeiverordnung nur darauf an, ob das Austragen an sich geeignet ist zu zweifeln, ob die Regierung damit Handelsverträge zu stande bereit, auch sie denkt mit uns einen günstigen Vertrag ab- fei, eine Störung der äußeren Sonntagsfeier herbeizuführen, nicht bringt. Wenn aber doch Handelsverträge auf Grund dieses Mindest- zuschließen. Ja, wenn die Staaten so edel wären wie manche darauf, ob im besonderen Einzelfalle eine Störung eingetreten sei. tarifs zu stande kommen, welche Stonzeffionen wird Deutschland dann Herren hier im Hause, stets fofort ihr Herz auszuschütten Immerhin müsse das Austragen öffentlich bemerkbar sein, wenn eine den andren Ländern machen müssen? Das eine steht fest, findet der und ihre letzten Absichten zu verraten( Heiterkeit), dann wären wir Berurteilung eintreten solle. Nähere Feststellungen darüber fehlten, Abschluß von Handelsverträgen statt auf Grund der Mindestzölle, mit den Handelsverträgen längst fertig. Aber auch in andern deshalb die Zurückverweisung. gegen die sich drei Millionen Wähler des deutschen Voltes erklärt Staaten hält man die Politik für berechtigt, sich nicht sofort ganz haben, dann diese Erklärung kann ich nur wiederholen wird zu erschließen, fondern ganz allmählich zu einem Kompromiß zu unfre Fraktion für derartige Handelsverträge nun und nimmer zu kommen. Daß wir zu diesem Stompromis kommen, das glaube ich, haben sein.( Hört! hört! links. Bravo! bei den Socialdemokraten.) hoffe ich, und zu dieser Hoffnung berechtigt uns die starke Stellung, die Deutschland im wirtschaftlichen Leben hat. Abg. Gothein( frs. Vg.):" Köpnick. Der Frauen- und Mädchenbildungsberein für Köpnic Graf Schwerin- Löwig äußerte eine gewisse Ungeduld über die hält Mittwoch den 20. Januar 1904 abends 8 Uhr im Lokal Helling, Wir empfinden den gegenwärtigen Zustand der Unsicherheit in Langsamkeit der Verhandlungen. Was würden Sie aber zu einem früher Stippekohl, Schönerlinderstr. 5, feine regelmäßige Vereinsallen handelspolitischen Beziehungen als einen sehr unbequemen für Vertreter des Deutschen Reiches sagen, der, während diese geheimen versammlung ab, zu welcher außer einem lehrreichen Vortrag noch Handel und Industrie. Die alten, eingeführten Firmen find zwar Verhandlungen mit andern Kontrahenten geführt werden, hier mehrere wichtige Puntte auf der Tagesordnung stehen. Zahlreiches, in der Lage, den auswärtigen Markt für sich zu erhalten, neue Firmen irgendwelche sachlichen Mitteilungen machte. Damit würden pünktliches Erscheinen aller Mitglieder ist erwünscht. Männer haben aber fönnen es schwer wagen, fich Absatzquellen zu suchen. Für sie ist wir das Vertrauen aller anders Regierungen verscherzen. als Gäste Zutritt.
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Aus der Frauenbewegung.