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richtungen. Hoffentlich werden mit den Kaufmannsgerichten auch bei uns Gewerbegerichte geschaffen werden. Im schließe ich mich allem an, was bisher gesagt worden ist. Heiterkeit.) Abg. v. Gerlach( Hosp. der Frs. Vg.):

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Abg. Liebermann v. Sonnenberg( Antis.):

zugleich| Politit", steht auf der Höhe der meisten antisemitischen ein zweites Verzeichnis erfordere, obwohl der Verein feiner übrigen Behauptungen: sie ist unwahr. Jener Artikel hat vielmehr Rechtspflicht bereits nachgekommen sei. Immer aber müßten dies ( Große den jetzigen Redakteur der Kreuz- Zeitung ", Prof. von Frmer, Fälle sein, wo die Polizeibehörde ein andres Mittel Auskunft zu er zum Verfasser. Glücklicherweise kann ich diese unwahrheit gleich halten, nicht habe, wo das Verzeichnis der Mitglieder verloren richtigstellen, da ich mich zufällig der Sache erinnere. gegangen oder unbrauchbar geworden sei. Hier sei nun von einem Der Abg. Lattmann hat gestern einen Artikel von mir über die Stellung der deutsch nationalen Handlungsgehilfen angegriffen. Bolizeisergeanten gesagt worden, daß erhebliche Zweifel beständen, ob das Verzeichnis der Polizei noch zutreffend sei, sowohl in der Ich habe nur gewisse Seiten der Thätigkeit dieses Ver­Wenn Herr v. Gerlach nachgewiesen hat, daß er nicht der Ver- Richtung, daß einzelne Leute dem Verein nicht mehr angehören bandes getadelt, im übrigen erkenne ich seine außer- faſſer des betreffenden Artikels ist, so gebe ich gern zu, daß ich mich wollen, die noch im Verzeichnis der Polizei stehen, als auch nach der ordentlichen Verdienste für die Handlungsgehilfen an. Ich geirrt habe; aber ich kann tausendfach nachweisen, daß man ihn Richtung, daß andre als Mitglieder des Vereins gelten, die nicht im bedauere nur das Eine, daß er noch nicht seines Ursprunges damals allgemein als den Verfaſſer nannte und sich über die Verzeichnis stehen. Das genüge nicht zur Verurteilung des An­gänzlich bar geworden ist.( Unruhe bei den Antisemiten.) Herr schneidige Feder freute, die er führte. Man hat sich geirrt; er geklagten. In diesem Fall wäre doch das erste Mittel der Polizei Lattmann meinte, ich hätte in Bezug auf politische Wandlungen Herr v. Gerlach hat alle Veranlassung. damit unzufrieden zu sein, Witglieder? und find D. und E. und F. dem Verein beigetreten? war auch damals zu unbedeutend.( Bravo ! bei den Antisemiten.) gewesen, den Vorstand zu fragen: Sind A. und B. und C. noch alles mögliche geleistet. Vielleicht findet er aber in seiner eignen, engsten Parteiverwandtschaft auch politische daß im Reichstage auch einmal ein Scherz gemacht wird. Er wird Erst dann, wenn hierauf keine genügende Feststellung erfolgte, konnte Wandlungen sehr tiefgehender Natur. Wenn ich nicht falsch berichtet immer das Objekt derselben sein, Herr v. Gerlach wird immer aus- die Polizei ein neues vollständiges Verzeichnis fordern. So lange bin, bin ich hierin gegen den Grafen Reventlow ein gelacht werden.( Lebhaftes Bravo! rechts.) nicht dieser Versuch der Klarstellung gemacht wurde, habe W. die Waisenknabe.( Bravo ! bei der Freisinnigen Vereinigung und Einreichung eines neuen Verzeichnisses verweigern können. Heiterkeit.) Selbstverständlich ist es geradezu lächerlich, jemand Landgericht Stade müsse nun prüfen, inwieweit und ob ein neues einen Vorwurf daraus zu machen, daß er politisch etwas hinzu­Verzeichnis nötig war, und eventuell wieweit dem Angeklagten Klar gelernt hat.( Lebhafte Zurufe bei den Antisemiten.) gelegt worden sei, daß eins nötig war.

Vicepräsident Graf Stolberg bittet, den Redner nicht zu unter­

Brechen.

Abg. v. Gerlach( fortfahrend):

Präsident Graf Ballestrem: Ich bitte den Herrn Abg. Lieber­mann v. Sonnenberg, sich im Verkehr mit seinen Kollegen einer etwas gewählteren Sprache zu bedienen.

Soziales.

Das

Abg. v. Gerlach( Hospitant der frs. Vg.): Herr Liebermann b. Sonnenberg hat keine Ahnung von dem, was ich sagen will, und schon meldet er sich wieder zum Wort. Mein früheres Lob ist Herrn Liebermann doch nicht so gleichgültig ein Zusammenarbeiten mit mir. gewesen, wie er sagte. Früher legte er doch ziemliches Gewicht auf Er war es, der mich ein Ueber die ärztlichen Ehrengerichte urteilen drei Aerzte, dringlichst bat, im Jahre 1893 ein Reichstagsmandat Dr. H. Meyer, Dr. J. Fränkel und Dr. Rt. Thisquen in Köln in aus seiner Hand anzunehmen, und als ich mich der rein einer öffentlichen Erklärung wie folgt: formalen Bedingung nicht fügte, mich christlich- deutsch- social zu nennen, sandte er mir ein sehr pitiertes Telegramm. Es wäre doch unverantwortlich von Herrn Liebermann seiner eignen Partei gegen über gewesen, wenn er einem so schlechten Kerl wie mir damals ein Mandat gegeben hätte.( Sehr gut!)

Ich wollte indessen vor allem zu der Erklärung des Grafen Pojadowsky über das Frauen- Wahlrecht mich außern. Graf Bosadowsky hat die Vorlage für untannehmbar erklärt, wenn das Frauen- Wahlrecht beschlossen wird. Nun nach den Vorgängen beim Bolltarif werden nur sehr naive Leute solche Unannehmbarkeits­erklärungen besonders tragisch nehmen. Wenn das Haus nur fest bleibt, so wird die Regierung schon nachgeben, wenn ich auch zugebe, daß die Regierung agrarischen Forderungen fich gefügiger zeigen wird als liberalen. Die Ausführungen des Abg. Liebermann v. Sonnenberg: Herr v. Gerlach hat versucht Herrn Semler über das Frauen- Wahlrecht waren so durchschlagend, nachzuweisen, daß ich auf ihn früher gewisse Hoffnungen gesetzt habe. daß er wohl auch auf seine Freunde Eindruck gemacht haben wird. Das ist richtig. Damit verträgt sich aber sehr gut meine wiederholte Wenn die verehrte nationalliberale Fraktion doch hart bleiben würde Behauptung, daß mir sein Lob immer gleichgültig gewesen ist. Es gegenüber dem Widerstand der Regierung, ich gebe ja zu, das ist ist auch richtig, daß er eine Standidatur für die Antisemiten abgelehnt eine sehr starke Zumutung.( Heiterfeit links.) Ebenjo hoffe ich von hat, weil er sich nicht christlich- deutschsocial, sondern nur christlich­Herrn Trimborn, der sich ja sonst sehr leicht von seinen Partei- social nennen wollte. Herr v. Gerlach sagte, er habe viele Dumm­freunden eines Beſſeren belehren läßt, daß seine Sympathie für das heiten gemacht. Je älter man wird, desto mehr hütet man sich für Frauenwahlrecht stark genug sein wird, um ihn jeglicher gewöhnlich, Dummheiten zu machen; Herr v. Gerlach scheint mir Belehrung unzugänglich zu machen.( Heiterkeit.) Was Graf immer jünger zu werden.( Heiterkeit.) Bosadowsky ausgeführt hat, sprach eigentlich alles für Damit schließt die Diskussion. Persönlich bemerkt

das Frauenwahlrecht. Er gab zu, daß immer weitere Kreise von Frauen dazu getrieben werden, sich einen Erwerb zu fuchen. Die Frage des Wahlrechts ist überhaupt für die Handlungsgehilfen die Kardinalfrage. In einer von Handlungsgehilfen aller Richtungen einberufenen großen Ver­sammlung, der ich gestern beiwohnte, sprach man sich entschieden dahin aus, daß ohne das allgemeine Wahlrecht der Entwurf für die Taufmännischen Angestellten jeden Wert verliert.

behauptet, daß der Centralverband der Handlungsgehilfen und Abg. Lipinski( Soc.): Herr Warbeck hat erklärt, ich hätte unwahr Gehilfinnen Deutschlands die einzige Organisation sei, die auch weibliche Mitglieder aufnimmt. Ich habe aber nicht von kauf­männischen Verbänden schlankweg gesprochen, sondern nur von Verbänden kaufmännischer Gehilfen.

es den Aerzten z. B. untersagt sein, ohne vorhergehende Genehmigung ,, Nach der von den Ehrengerichten erlassenen Standesordnung soll der Aerztekammer Verträge mit Kassen zu schließen, zahlungsfähige Patienten unter den Minimalsäzen der ärztlichen Gebührentage oder unentgeltlich zu behandeln, Zeugnisse über die Wirksamkeit von Heilmitteln, Genuß- und Nahrungsmitteln zum Zwecke der Reklame auszustellen, zu annoncieren usw.

Zeugnisse von Professoren, z. B. für die Brandtschen Schweizerpillen, über Es ist nun noch nicht bekannt geworden, daß man gegen derartige staatliche und private Heilquellen und Heilanstalten, gegen die großen Reklamen für das Heilſerum und Tuberkulin, Phencaetin usw. ehren gerichtlich vorgegangen ist, doch sind Aerzte, welche aus Selbsthilfe, um eristieren zu können, zu dem Mittel des Annoncierens griffen zu ganz exorbitant hohen Geldstrafen mit Publikation des Urteils Durch das Annoncieren soll nämlich nach einem Urteile des Ehren­in den Tageszeitungen vom ärztlichen Ehrengericht verurteilt worden. gerichtshofes das Erwerbliche" von seiten eines Arztes zu sehr hervortreten. Bei Aerztestreiks ist das ja nicht der Fall!?"

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Die Erklärung wirft ein Schlaglicht auf die humanitäts schwitzenden Redensarten, mit denen die gegenwärtige Aerzte

Präsident Graf Ballestrem: Das Schlußwort hat jetzt für seinen Antrag der Abg. Lattmann. Bemerkungen zu beschränken und nicht auf die persönliche Debatte Ich bitte aber, sich nur auf fachliche bewegung verbrämt wird. einzugehen, da auf das Schlußwort niemand in längerer Rede erwidern kann.( Bravo !)

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Warnung vor Schwindelkassen.

Herr Semler fagte: Die Konsequenz dieser Sondergerichte würde sein, daß man auch für Dienstboten und ländliche Arbeiter Sondergerichte einführen würde. Ich glaube Einem in Hannover wohnenden Mitgliede der Krankenkasse allerdings, daß kein Teil unsrer Bevölkerung Abg. Lattmann( Antis.)( Schlußwort): Herrn Lucas gegenüber Wettin " in Dresden ging auf eine Beschwerde bei der Aufsichts­folche Vertretungen besser brauchen könnte als betone ich, daß ich hier nicht für die Richter, sondern für die Kauf- behörde eine Antwort zu, in der es heißt: unsre Landarbeiter. Das könnte für den Osten außer mannsgerichte spreche.( Sehr gut!) Wenn man die Rechtsanwalte In Ihrer Beschwerdesache gegen die Wettin " teilen wir Ihnen: ordentlich aufrüttelnd und erfrischend wirken. Manche politischen zuläßt, so sollten wenigstens die Kosten dafür der Partei, die den mit, daß der Kassenvorstand am 11. d. M. und schon früher in Wahlen würden dann ganz anders ausfallen, wenn es den Land- Rechtsanwalt bestellt, aufgebürdet werden. Herrn v. Gerlach gegen andern Beschwerdesachen erklärt hat, Zahlungen mangels vorhandener arbeitern möglich gewesen wäre, sich als Interessenten bei Wahlen über bemerke ich nur das eine, daß er mich vor vierzehn Tagen in Mittel nicht leisten zu können. Wir geben Ihnen daher dringend zu Sondergerichten zuſammenzufinden. Doch das liegt in weitem Kassel provoziert hat. Ich bitte das Haus um Entschuldigung, daß anheim, beim hiesigen königlichen Amtsgericht die Eröffnung des Felde, und wir nehmen zunächst das Gute, was uns hier geboten ich durch meine Bemerkung ihn veranlaßt habe, zu reden.( Bravo ! Konkursverfahrens über das Vermögen der Kasse zu beantragen." Besser ist es, auf dem durch das Statut vorgeschriebenen Wege Die Vorlage wird hierauf einer Kommission von sofort den Austritt aus der Kasse anzumelden. Das ist der sicherste Mitgliedern überwiesen. Weg, um sich vor weiterem Schaden zu bewahren.

wird.( Bravo ! links.)

bei den Antisemiten.)

Das Haus vertagt sich.

Abg. Barbeck( frf. Vp.): Schon im Jahre 1890 wurde in Nürn­ berg ein kaufmännisches Schiedsgericht errichtet, das sich bis jetzt 21 erhalten hat. Mit um so größerer Freude haben wir den jezigen Entwurf begrüßt. Der Redner, dessen einzelne Ausführungen auf Nächste Sizung: Freitag 1 hr.( Tagesordnung: Bericht der der Tribüne unverständlich bleiben, spricht sich über die Frage der Wahlprüfungskommission über die Wahl des Abg. Will( Konf.). Erste Angliederung an die Amtsgerichte und über die Beurteilung der Lesung des Servistarifs. Erste Beratung des Gejezzentwurfs Konturrenzklausel aus. betreffend Verlängerung des Quinquinnats auf ein Jahr. Schluß 5 Uhr.

Partei- Nachrichten.

Auswanderung aus Schweden . Im verflossenen Jahre find übe die Häfen Göteborg , Malmö , Helsingborg und Stockholm 29 944 Per­sonen nach fremden Erdteilen ausgewandert, die höchste Zahl in den legten zehn Jahren. Zum Vergleich sei erwähnt, daß im Jahre 1894 nur 8246 Auswanderer gezählt wurden. Seitdem ist der Strom der Auswanderung, der die arbeitskräftige Bevölkerung Schwedens aus dem Vaterlande und aus Europa führt, beständig gewachsen. Achtzig Prozent der Auswanderer reisten über Göteborg .

Aus der Frauenbewegung.

Eine sehr gut besuchte Bolfsversammlung, einberufen von den

Abg. Graf Reventlow( Antis.): Herr v. Gerlach gab sich den Anschein, als ob er hier fachlich über die Vorlage spräche. Er konnte sich natürlich nur den Anschein geben: Denn auf diesem Ge­biete ist er sehr stark ausgebildet.( Sehr gut! bei den Antisemiten.) Herr v. Gerlach sprach davon, daß ich früher auf einem andern Die badische Wahlrechtsvorlage war, wie die Mannheimer politischen Boden gestanden habe. Auf welchem politischen Boden ich Volfsstimme" berichtet, der Gegenstand einer engeren Konferenz von irgendwo und wann einmal gestanden haben sollte, ist für die Politik Vertretern der socialdemokratischen Partei, die dieser Tage in Karls­der Gegenwart so vollkommen gleichgültig, wie alle Meinungen, die Herr ruhe stattfand. Außer den Mitgliedern der Landtagsfraktion nahmen v. Gerlach in ferner Zukunft vielleich noch haben wird.( Große Vertreter der beiden Partei- Organe sowie des Landesvorstandes usw. Heiterkeit und Beifall bei den Antisemiten.) daran teil. Man einigte sich darin über die Stellung der Partei Vertrauenspersonen der proletarischen Frauen Berlins , fand am Abg. Liebermann v. Sonnenberg( Antis.): Wenn mehrere meiner zum Entwurf der Regierung sowie über das taktische Verhalten 19. Januar im großen Saale von Kliem, Hafenheide, statt. Genosse Freunde sich jetzt gegen Herrn v. Gerlach wenden, so soll er daraus unsrer Abgeordneten bei der Beratung der Vorlage in der Zweiten Arthur Stadthagen referierte über: Du sollst deinen Nächsten lieben nicht den Schluß ziehen, daß er ein bedeutender Mann ist, sondern Kammer. Das Ergebnis der Besprechung wurde in einer Resolution wie dich selbst!" Von diesem Wort der Bibel behaupte man, es ſei lediglich denjenigen, daß man ein so humoristisches Objekt, wie es sowie einer Reihe von Leitsätzen niedergelegt. Sobald über die die Moral, wonach die heutige Gesellschaftsordnung zu leben habe. sich felten im Reichstag darbietet, nicht unbenugt lassen Stellung der einzelnen Parteien zum neuen Wahlgefeßentwurf einige Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" das heiße: verlange für deine foll.( Sehr gut! und Heiterleit bei Antisemiten.) Klarheit herrscht, wird die socialdemokratische Partei im Lande mit eigne törperliche und geistige Entwicklung keine besseren Bedingungen Herr v. Gerlach sprach von seinen Ueberzeugungen. Herr einer lebhaften Agitation für ihre Wahlrechtsforderungen in Volks- wie für die deiner Nebenmenschen. Daraus folge: verlange, v. Gerlach und Ueberzeugungen!( Heiterkeit bei den Antisemiten.) versammlungen an allen größeren Orten einsetzen und dabei die ſeze durch die Gleichberechtigung. Redner wies dann in seiner von Die giebt's ja gar nicht bei ihm! Herr v. Gerlach war tonservativ, erwähnte Resolution der Wählerschaft zur Abstimmung vorlegen. äßendem Spott überfließenden Rede nach, daß die Beftzenden, Edelmann, er hat es ja nachher verleugnet, christlichsocial, Antisemit. Mächtigen und Herrschenden der heutigen Gesellschaft gerade das Damals schrieb er im Volk" einen Artikel: Der Schnaps, Die Stuttgarter Gemeinderats- Wahlen wurden, wie bürgerliche Gegenteil von dem thäten, was jene christliche Moral, die übrigens das Schwein und die deutsch freisinnige Politit". Blätter berichten, am Mittwochabend in eine Parteiversammlung auch die andrer Religionen sei, verlange. Er schloß seinen Vortrag, ( Große Heiterfeit.) Damals hat er mich auch vielfach ge- erörtert, die stürmisch verlaufen sein soll. Die Versammlung soll der mehrfach von Beifall unterbrochen wurde, mit dem Mahnruf. Lobt. Herr v. Gerlach, Ihr Lob hat mich stets so falt nach diesen Berichten Verwahrung eingelegt haben gegen die durch andauernde Agitation und Belehrung beizutragen gelaffen, wie mich alle Ihre Angriffe in Zukunft lassen Empfehlung der Parteikandidaten als echte Vertreter des Klein- der Erringung der Macht zur Beseitigung des Privateigentums werden. Dann wurde er nationalsocial und jetzt ist er bürgertums durch den Wahlaufruf. In der Tagwacht" fann der an den Produktionsmitteln, zur Herbeiführung der socialistischen jüdisch- social geworden. Da gilt das Wort von der Linken: Mausche Bericht erst morgen vorliegen. Gesellschaft, und damit die Bedingung schaffen zu helfen für die wird social".( Große Heiterkeit bei den Antisemiten.) Er drängte Fräulein Fanny Imle hat, wie berichtet wird, dem socialdemo- allgemeine Durchführung des Grundsatzes: Liebe deinen Nächsten sich an den selbstbewußten Flügel der deutsch - freisinnigen Partei fratischen Verein in Düsseldorf angezeigt, daß sie aus unsrer Partei wie dich selbst!( Lebhafter Beifall.) Diskutiert wurde nicht. Genoffin heran, wurde abgeschüttelt, und jetzt ist er an den unfruchtbaren austrete. Wir hatten von dieser Thatsache zunächst keine Notiz ge- engels, die Leiterin der Versammlung, wandte sich gleich dem Gestaden der freisinnigen Vereinigung gelandet.( Erneutes, lautes nommen, da die Austrittserklärung in diesem Falle ein ganz über- Referenten mit dem Mahuruf, ins öffentliche Leben herauszutreten, Lachen bei den Antisemiten.) Da liegt er nun, und wer weiß, flüssiger Aft ist. Da aber die gesamte Presse darüber als besondere an die anwesenden Frauen, sie anfeuernd, sich den Gewerkschaften was Sonne und Regen noch einmal ans machen Neuigkeit berichtet, so möchten wir doch darauf aufmerksam machen, anzuschließen und dem Bildungsverein der Frauen und Mädchen werden. Heute hat er den Reichstag mit einem Variété- daß Fräulein Jmle schon vor der Neichstagswahl von der Rednerliste beizutreten. Mit stürmischen Hochs auf die Socialdemokratie, in die Theater verwechselt: auch politische Verwandlungskünstler gehören der brandenburgischen Agitationskommission gestrichen worden ist. sich solche auf Stadthagen mischten, schloß die Versammlung. in das Variété. Von der Tribüne aus ist mir eben eine Grabschrift Bei dieser Gelegenheit haben wir dem Fräulein im Vorwärts" aus­auf Herrn v. Gerlach zugesandt worden: drücklich erklärt, daß für ihre politischen Auffassungen innerhalb unsrer Partei Organisation kein Raum sei. Dabei hat sie sich beruhigt und es fehlt deshalb der jetzigen Austrittserklärung gänzlich die materielle Unterlage.

Von einem Lager seh' ich Dich Bekehrt ins andre wandern, Du änderst Deine Meinung oft, Doch niemals die der andern!"

( Große Heiterkeit bei den Antisemiten.).

Abg. v. Gerlach( Hosp. der frf. Vg.):

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Totenliste der Partei. In Chemnitz starb der Parteigenosse Franz Kragl, der seit seiner Jugend dort stets in den vordersten Reihen der Partei gefämpft hat. Seine Thätigkeit für die Partei brachte ihm häufige Maßregelungen durch die Unternehmer und auch mehrere Gefängnisstrafen ein. Die Chemnitzer Boltsstimme" gedenkt seiner mit ehrenden Worten.

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Briefkasten der Redaktion.

an

2. R. 18 und

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R. M., Rigdorf. Hat bei uns nicht gestanden.!- Raupach. D Berstellung, dein Name ist Siedebusch. Im Hamlet : Schwachheit, dein Name ist Weib. 2. Erlunden Sie das Erforderliche bei einem der nachstehenden Institute: Treuer P. G. 1. Fragen Sie bei der Victoria " an. a) Bürger- Rettungs- Institut, b) Friedrich Wilhelms- Anstalt für Arbeitsame, e) Biedersee- Stiftung. Alle drei im Rathaus. Dresdenerstraße. Orientieren Sie sich selbst darüber: Berliner Adreßbuch II. Band, Teil II, Seite 138, Schulwesen, gewerbliche Fachschulen usw. Köpenick . C. W. Richten Sie Ihre Anfrage an: W. Hagedorn, Fabrik von Stinematographen, Nebelbilder- Apparaten für Theater usw., Alte Jakobstr. 5. P. R. 3. Unmittelbar vorher unter Treuer P. G." beantwortet. Bei dem Metallarbeiter- Verband fragen Sie wohl selbst nach. Sigmund Meyer. Grrrößter Redner dieses, des vergangenen und des zukünftigen Jahrhunderts. 1900 2.( China .) Abg. Kunert zu mündlicher Auskunft gern bereit zwischen 10 und 2 Uhr. Friedenau . Ersuchen Sie um Auskunft den Stadtverordneten Baul Hirsch zu Charlottenburg , Rosinen straße 3. S. A. II. Die Sprache ist außerhalb ihres riesigen geographischen Sprachgebietes wegen der großen Schwierigkeiten der Aus­sprache, Betonung usw. ohne Lehrer nicht zu erlernen. Die Menge der Stümper foll man nicht vermehren. Wir könnten Ihnen dagegen gern jemand empfehlen, der englischen Unterricht billig und sehr gut erteilt. Moral insanity( pr. moröl inßänete) moralischer Irrsinn.- W. K. Ja. Juriftifcher Teil.

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Ich weiß, daß bis jetzt der Hauptberuf der Antisemiten in diesem hohen Hause der war, wenn die Stimmung etwas lau zu werden drohte, durch Späßchen das Publikum wieder zu beleben.( Sehr gut! lints.) Das war ja heute auch das Bemühen des Grafen Reventlow Polizeiliches, Gerichtliches ufw. und des Herrn Liebermann v. Sonnenberg. Beide thaten so, als Mehrmalige Einforderung des Mitgliederverzeichnisses. wenn ich ihnen Anlaß zum Reden gegeben hätte. Wer war denn das Karnickel, das angefangen hat? Doch wohl ihr eigner Der Vorstand des Socialdemokratischen Vereins zu Harburg a. E. Parteigenosse Lattmann, der absolut überflüssigerweise hatte seiner Zeit gleich nach Stiftung des Vereins der Polizei ein provokatorisch aufgetreten ist! Dagegen habe ich mich fachlich ge- Witgliederverzeichnis eingereicht und es sind der Polizei auch stets wehrt.( Zustimmung links.) Es ist mir erzählt worden, daß z. B. die Veränderungen im Mitgliederbestande angezeigt worden. Trotzdem auch Herr Lattmann früher einer andern, der nationalliberalen verlangte im Juni des vorigen Jahres die Polizei ein neues voll­Partei angehört hat. Jedenfalls nimmt man in jenen Reihen Lente, ständiges Mitgliederverzeichnis, weil sie Zweifel hatte, ob ihr Verzeichnis die von anderswo herkommen, mit offenen Armen auf, und versucht noch richtig und zutreffend sei. Sie betrachtete dies Verlangen als das mur, sich lustig zu machen über die Leute, die einen entgegengesezten Erfordern einer Auskunft über den Mitgliederstand gemäß§ 2 des Weg genommen haben. Vereinsgesetzes. Der Vorsigende, Genosse Weniger, lehnte indessen Herr v. Liebermann sprach von meiner politischen Vergangen- die Einreichung eines neuen Verzeichnisses ab. Das Landgericht heit, ich sei alles mögliche gewesen. Gewiß, ich habe viele Stade als Berufungsgericht verurteilte jedoch den Angeklagten 34 von 7 bis 11hr abends statt. Geöffnet: 7 Uhr. Dummheiten in meinem Leben gemacht.( Große einer Geldstrafe wegen Uebertretung des§ 2 des Vereinsgefezes. Heiterkeit und Rufe: Sehr richtig! bei den Antisemiten.) Vielleicht Auf die Revision, die Rechtsanwalt Dr. Karl Liebknecht ein- A. B. 22. Wenn der Arbeitgeber in der That Ihnen den Kranken­ist Abg. Liebermann v. Sonnenberg der einzige in diesem Hause, gehend vor dem Kammergericht begründete, hob das Kammer- faffen- Beitrag in voller Höhe vom Lohn abziehen sollte, so flagen Sie beim Gewerbegericht auf Herausgabe und stellen bei der Staatsanwaltschaft der von sich behaupten möchte, er habe noch keine Dummheit gericht die Vorentscheidung auf und verwies die Sache mit folgender Strafantrag. A. 3. 78. Wenn Sie als Selbstzahler unterlassen haben, gemacht. Die Behauptung, ich fei der Verfasser des wichtigen Begründung an das Landgericht Stade zurück: Es die Staffenbeiträge zu zahlen, fo find Sie als Mitglied ausgeschieden und Artikels Der Schnaps, das Schwein und die deutschfreisinnige gäbe allerdings Fälle, wo es zulässig sei, daß die Polizei werden erst mit Wiederbeginn der Arbeit wieder Kaffenmitglied.

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Die juristische Sprechstunde findet täglich mit Ausnahme des Sonnabends

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