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Stablissements auf preußische Miniſter eine derartige Wirkung aus­daß er auch Herrn von Podbielski in der nordamerikanischen   Union  übt, dann möchten wir dem Verband deutscher   Industrieller empfehlen, einige Wochen herumreisen läßt.

Nieder­

Bahlflugblätter, in denen die tollsten Lügen über die Socialdemo-| Mann rechnen. Förderung der Interessen des Großgrundbejizes als vor dem Feuer zu flüchten. Der Magistrat teilt mit, daß das tratie enthalten waren. Unfre Genossen mußten darauf antworten, und Begeisterung für große Industriekartelle, wie reimt sich das zu- Entsetzen und die Verwirrung so groß waren, daß an eine Leitung und damit die Antwort recht wirksam ausfiel, verteilten sie am nächsten sammen? Wenn das Anschauen amerikanischer industrieller Riesen- überhaupt nicht zu denken war. Ausschreitungen sind nicht vor­Sonntag außerhalb der Kirche Flugblätter an die aus der gekommen. Die Dampfipriße, die auf einem Dampfer aufgestellt Kirche kommenden Kirchgänger. Da kamen sie aber bei diesen Leuten Hafen weiß man mit Sicherheit, daß zwei Fischdampfer und ein war, wurde vom Feuer vernichtet. Von kleineren Fahrzeugen im schlecht an. Ein christlicher Maurer Czech, der Chorjänger ist, stürmte mit andern frommen Spießgesellen auf die beiden Genossen ein. großer Teil fleiner Fahrzeuge verbrannt sind. Ferner hat man Diese wurden blutig geschlagen, ja, Czech rief den frommen Knechten 23 Fischerfahrzeuge versenken müssen, um sie zu retten. zu, sie sollten die Hunde in die Radaune werfen. Diese Leute Ort zu Ort, unaufhörlich vom Feuer gejagt; zweimal mußte das Während des Brandes flüchteten die Telegraphenbeamten von kamen auch der Aufforderung nach, und wäre der Zaun am Fluß gebrannt sind beide Kliniken, dagegen nicht das Lazarett. Während Telegraphenamt an andrer Stelle aufgeschlagen werden. nicht sehr hoch gewesen, die Wüteriche hätten die Genossen wirklich des Brandes wurden die Kranken auf Wager aufs Land geschafft, in die Radaune geworfen. Unfre Genossen wurden endlich von wo sie vorläufig untergebracht wurden; einer starb unterwegs. Die einigen anständigen Leuten aus ihrer Lage befreit. Einwohner, 10 000-11 000 Menschen, mußten die erste Nacht halb­nackt im Regen und Sturm auf den Feldern vor der Stadt zubringen und litten ungeheuer unter der Stälte und dem furchtbaren Sturm. nächsten Tage, als die Menschen wieder in Ruhe über ihre Lage nach= Die meisten erhielten in 24 Stunden nichts zu essen. Erst am denfen konnten, suchten sie, so gut es ging, ihr Unglück zu lindern. Die Kinder wurden verläufig in der Borgund- Kirche einquartiert; ein Teil der Erwachsenen wurde zunächst bei der Landbevölkerung untergebracht, andre haben auf Schiffen Unterkunft gefunden. Die Leichenkapelle des neuen Kirchhofes, der eine viertel Meile von Aale= und entfernt liegt, wird als Krankenhaus benutzt.

Die neue Reichsanleihe. In den letzten Tagen lief die Nachricht durch die Preſſe, daß das Reichs- Schazamt entschloſſen ſei, in diesem und statt deffen Reichs- Schatzscheine auszugeben: eine Nachricht, die Jahre auf die Begebung einer neuen Reichsanleihe zu verzichten von der Börsenpresse, da durch diesen Entschluß ihren Gönnern ein voraussichtlich einträgliches Geschäft entzogen würde, nicht gerade liebevoll kommentiert wurde. Zur Beruhigung veröffentlicht die Nord. Allgem. Zeitung" jest folgende Richtigstellung: Eine Ent fchließung darüber, in welcher Weise im laufenden Jahre der Kredit fonnte bisher um so weniger schon gefaßt werden, als bis jetzt weder für den Haushalt der Reichskasse in Anspruch zu nehmen wäre, der zu beschaffende Betrag, noch der Zeitpunkt feststeht, zu welchem für das Reich Mittel und Wege des Kredits flüssig zu machen sein werden. Das erwähnte Gerücht mag vielleicht dadurch entstanden sein, daß bei den stattgehabten allgemeinen Erörterungen über die fünftig zur Begebung von Reichsanleihen zu treffenden Maßnahmen auch die Möglichkeit einer Ausgabe von Schatz­scheinen für längere Fristen zur Erwägung gekommen ist. Aber be stimmte Entschließungen, das können wir nach den eingeholten Informationen auf das bestimmteste versichern, liegen in dieser Beziehung durchaus nicht vor."

Die erste Anklage erhielten aber nicht Czech nebst Spießgesellen, auch nicht die Centrumsleute, die in der Kirche Flugblätter verteilt hatten, o nein, unsre Genossen, die man mißhandelt hatte, mußten auf der Anklagebant Plaz nehmen. Sie wurden angeklagt, weil sie angeblich während des Gottesdienstes in der Nähe der Kirche Flug blätter verteilt und dadurch Aergernis erregt haben sollen. Sie mußten aber zum Schmerze des Staatsanwalts freigesprochen werden. Die Leute, die in der Kirche Flugblätter verteilt hatten, wurden nicht angeklagt. Aber das Verbrechen der frommen Gefellen sollte auch gefühnt worden. Der Chorjänger Czech hatte sich am 11. November vor dem Schöffengericht in Danzig   wegen Körper­berlegung und öffentlicher Beleidigung unsrer Genossen zu ver­antworten. Es wurde hier nachgewiesen, daß Czech die Genossen blutig geschlagen hatte. Es wurde ferner nachgewiesen, daß er gerufen habe, man solle die Hunde" in die Radaune werfen. Trotzdem fiel das Urteil des Schöffengerichts milde sehr milde aus. Es lautete auf 30 Mart Geldstrafe oder sechs Tage Gefängnis. Der Amtsanwalt hatte nur 10 Mart beantragt. Doch dieses Urteil war unfrem frommen Czech wahrscheinlich denn doch zu milde. Er wollte für sein Verbrechen härter büßen, und so legte er denn Berufung ein. Am 22. Januar hat nun die Straf­tammer in Danzig   in dieser Sache verhandelt. Als Zeugen waren statt der drei Belastungszeugen nur zivei und nur ein Mißhandelter geladen. Czech hatte sich einen Rechts­anwalt Dobe, einen eifrigen Centrumsmann angenommen. Und dieser erklärte folgendes: Die Führer Der Social Demokratie, darunter Kautsky   und Bernstein  , hätten den Meineid dem Gegner gegenüber für erlaubt erklärt und aus gesprochen, daß im Kampfe gegen die Gegner jedes Mittel erlaubt sei. Er, der Anwalt, könne zwar nicht direkt sagen, daß die Be- eisen 73 892 Tonnen. Die Produktion im November 1903 betrug Taftungszeugen Meineide geschworen hätten, es sei aber wohl möglich, daß diese Moral ihrer Führer auf sie abgefärbt wäre. Und das Ende vom Liede war, daß Czech freigesprochen wurde. Der Vor­figende erklärte, die Belastungszeugen, die mit aller Sicherheit und großer Bestimmtheit aussagten, hätten sich im guten Glauben zu Ungunsten des Czech geirrt!!!

Unfre Genossen in Danzig   sind über das Urteil so entrüstet, daß sie eine öffentliche Volksversammlung einberufen werden, in der der Fall besprochen werden soll.

Wahlflugblatt oder nicht?

Der Genosse Kistowsk hatte in Bruckhausen auf der Straße Flugblätter verbreitet, die in ihrem ersten Teil sich auf die Reichs­tagswahl bezogen, deren Termin damals schon amtlich publiziert war, während der zweite Teil die Frage der gewerkschaftlichen Agitation behandelte und den Anschluß an den Bergarbeiter- Verband befürwortete, welcher keiner politischen Gesinnung naheträte. S. hatte eine polizei liche Genehmigung zum öffentlichen Verteilen nicht nachgesucht, da er die Druckschrift wegen des ersten Teils für eine Druckschrift zu Wahlzwecken" hielt, zu deren öffentlicher Verteilung es nach§ 43 der Gewerbe- Ordnung einer Erlaubnis während der Zeit der amtlich ausgeschriebenen Wahlen nicht bedarf.-Stistowsk wurde jedoch auf Grund der§§ 10 und 41 des alten preußischen Preßgesetzes angeklagt und vom Landgericht Duisburg   zu einer Geldstrafe wegen uner Taubten öffentlichen Verteilens von Druckschriften verurteilt. Das Landgericht nahm an, daß K. auf jeden Fall zum Verteilen des ziemlich ausführlichen zweiten Teiles des Flugblattes, der mit der Wahl gar nichts zu thun habe, einer polizeilichen Erlaubnis bedurft hätte, wenn auch der erste Teil der Wahlagitation gewidmet ge­wesen sei.

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Das Kammergericht verwarf die hiergegen eingelegte Revision mit der Begründung, daß die Anwendung des Gesetzes auf die fest gestellten Thatsachen einen Rechtsirrtum nicht erkennen lasse. Die thatsächlichen Feststellungen des Vorderrichters seien maßgebend, wie sie auch in einem andern Falle maßgebend gewesen seien, wo das Stammergericht eine ganze polnische Zeitung habe als Druckschrift zu Wahlzweden gelten lassen müssen, weil das Landgericht festgestellt hatte, sie sei nur zu Wahlzwecken gegründet worden.

Aus Induſtrie und Dandel.

halten."

Die Reklame Rheinbabens für das Stahlwerksverbands- Projekt in seiner fürzlich im preußischen Abgeordnetenhause gehaltenen Etats rede hat natürlich bei der syndikatsoffiziösen Preise großen Beifall gefunden. Besser fonnte ihr nichts in ihre seit Monaten im Dienste der großen Stahliverksbefizer betriebene Agitation passen, als der seltsame Saz des Finanzministers: Ich halte eine solche Organi­fation geradezu für unerläßlich, ein solches Zusammenfassen der einzelnen Kräfte, um den gewaltig assoziierten und zusammen­geschweißten Kapitalmächten des Ausländes unsrerseits standzu­Die Köln  . Zig." fängt denn auch ihre neuste Epistel über den Nuben eines Stahlwerkskartells mit folgenden Worten an:" Es ist dringend zu wünschen, daß die mahnenden Worte, die der preußische Finanzminister bei Einleitung der Er­örterung über den preußischen Staatshaushalt an die gesamte Eisen­Industrie richtete, ernste Beachtung finden, wie wir dies gestern schon an andrer Stelle nachdrücklich betont haben. Wenn es noch einer Bestätigung bedurft hätte, von welcher weittragenden Be­deutung die Begründung des Stahlwerksverbandes ist, so müßte die Rede des Finanzministers den letten 8weifel beseitigt haben."

Und weiterhin nach einer versteckten Polemit gegen die Rhein.­Westf. Btg." heißt es:" Der Finanzminister hat mit Recht in seinen Darlegungen betont, daß der Stahlwertsverband einmal die über­aus wichtige Aufgabe zu erfüllen habe, die Erzeugung in verständigen Grenzen zu halten und eine Uebererzeugung zu verhindern; zum andern hat er darauf hingewiesen, wie überaus wichtig es fei, dem Beispiele der Amerikaner zu folgen und eine größere Teilung der Arbeit herbeizuführen. Diese leitenden Gefichtspunkte sind auch bei der Abfassung der Sakungen des Stahlwerksverbandes in hervor ragendem Maße beſtimmend gewesen und es wäre außerordentlich bedauerlich, wenn, wie wir gestern betonten, eine vielleicht schon bald bevorstehende schwierige Zeit ein kleines Geschlecht vorfinden sollte, das sich seiner Aufgabe in feiner Weise gewachsen zeigt. Amerika  wird bei seiner gewaltigen wirtschaftlichen Straft die gegenwärtige Krisis schnell und ohne dauernde Schädigung überstehen. In Eng  land gewinnen die Ideen Chamberlains an Boden, und wenn die deutsche   Industrie nicht bald Anstalten, trifft, um durch festen zu sammenschluß aller vorhandenen Kräfte ein Gegengewicht zu schaffen, so dürften ihr auf dem Weltmarkte bald bittere Enttäuschungen bevorstehen." Als recht fonderbar erscheint diese Begeisterung des Finanz­ministers für das Stahlkartell zweifellos, besonders, wenn man in Betracht zieht, daß sicher dessen erster Schritt in einer Erhöhung der Preise bestehen würde, und wenn man andrerseits sich vergegen wärtigt, wie sehr die Agrarier auf Herrn von Rheinbaben als ihren

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Rheinisch- Westfälisches Kohlensyndikat. Die Rheinisch- West­fälische Zeitung" veröffentlicht die endgültige Abrechnung des Kohlen­syndikats für 1903. In der auf Grund des alten Vertrages für die Zeit vom 1. Januar bis 30. September aufgestellten Abrechnung steht der Gesamtbeteiligung von 47 659 165 Tonnen eine Förderung von 39 671 416 Tonnen gegenüber, also für die ersten drei Viertel jahre eine thatsächliche Minderförderung von 16,76 Proz. Für das auf dieselbe nach dem neuen Vertrage anzurechnende Absak 4. Quartal betrug die Gesamtbeteiligung 16 177 047 Tonnen, der 13 183 298 Tonnen. Die Förderung ist demnach um 18,506 Pro3. hinter der Beteiligung zurückgeblieben. Deutsche   Roheisenproduktion. statistischen Bureaus des Vereins Deutscher Eisen- und Stahl­Nach den Festellungen des industrieller belief sich die Roheisenproduktion des Deutschen Reichs ( einschließlich Luremburgs) im Monat Dezember 1903 auf 848 748 Tonnen. Davon entfielen auf Gießerei- Roheisen 149 786 Tonnen, Bessemer Roheisen 44 256 Tonnen, Thomas- Roheisen 530 548 Tonnen, Stahl- und Spiegeleisen 50 266 Tonnen und Puddel- Roh­1. Januar bis 31. Dezember 1903 wurden produziert 10 085 634 842 830 Tonnen, im Dezember 1902 753 995 Tonnen. Vom Tonnen gegen 8 402 660 Tonnen im gleichen Zeitraum des Vor­

jahres.

und Landbezirke außerordentlich rührig erwiesen. Am Sonnabend In schleuniger Hilfeleistung haben sich die benachbarten Städte früh 8 Uhr war eine Fernsprech- Berbindung mit Molde   hergestellt und um Hilfe nachgesucht worden. Auf die erste Stunde von dem großen Unglück lief von Kristiansund ein großer Dampfer aus, der tausend Obdachlose aufnehmen wollte, er mußte aber zurückkehren, da er in Aalesund   nicht anlegen konnte, weil der ganze Hafen in Flammen stand. Da der Sturm wütete und die See sehr erregt war, sind Proviant, Kleider und Verbandstoffe über Land herans geschafft worden. Die erste Hilfe kam schon am Sonnabendabend in Aalesund   an. Von Florö, Stavanger  , Bergen   und Kristiansund Kleidern usw. nach Aalesund   abgegangen. sind Sonnabendabend noch weitere Dampfer mit Lebensmitteln,

unter gewaltigem Andrang vor sich. Es fehlt allen Gesellschafts­Die Verteilung von Lebensmitteln am Quai ging Sonntag klassen an Lebensmitteln. Heute wird man bereits warme Kleidung geisterung angnommen.

Personen zu Schaden. Einige Stranke wurden von Schlaganfällen Während der Auswanderung aus der Stadt kamen mehrere betroffen und starben. Ein dicker, übelriechender Rauch hüllt die Brandstätte ein.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Vieh- und Schlachthofe richteten sich die Beschlüsse einer start be­Gegen die Sonntags- Schlachtungen auf dem Berliner   städtischen suchten öffentlichen Versammlung Berliner   Fleischergesellen, zu der gestern an der Börse verlautete, beabsichtigt Justizrat Rieger nach hofs- Beamte zahlreich erschienen waren. Der Borsitzende gab Bank für Handel und Industrie( Darmstädter Bank). Wie auch Tierärzte, Fleisch beschauer und sonstige Schach to städter Bank diesen nicht zu verlängern, sondern von seinem Posten gelehnt habe, durch Nachfrage bei den 9 Meistern mittels Fragebogen fest Ablauf seines bis Ende 1905 laufenden Vertrages mit der Darm zunächst bekannt, daß die Direktion des Vieh- und Schlachthofes es ab­als Direktor zurückzutreten. Eine Ankündigung dieser Absicht soll zustellen, inwieweit das Schlachten an Sonn- und Feiertagen durchaus bei dem Aufsichtsrat der Bant bereits erfolgt sein. Als Grund notwendig ist usw. Dagegen habe der Innungsausschuß die Er­werden Differenzen mit den übrigen Direktoren, den Herren Dern- flärung abgegeben, daß gegen die Aufhebung der Sonntagss burg, Rump und Winkler, genannt. schlachtungen nichts einzuwenden sei; jedoch die Initiative dazu zu ergreifen, habe die Innung feinen Anlaß. Der Berliner   Magistrat habe auf Vorstellung erklärt, in der Sache nichts thun zu können; mit dem Bau von Kühlhäusern würden sich diese Schlachtungen von selbst erübrigen. Bis zum Jahre 1881 bestanden Sonntagsschlachtungen in Berlin   überhaupt nicht; erst mit dem Jahre 1883, als die Schlachtungen in städtische Regie übergingen, sei damit begonnen worden und in den folgenden Jahren etwa 300 Stück Vieh an Sonntagen geschlachtet worden. Die Höchstzahl mit 2000 Stück fei im Jahre 1889 erreicht. Auch gegenwärtig werde lettere

Die Kartellierungswut greift immer weiter um sich. Eine von 30 Vertretern der deutschen Emaillierwerfs- Industrie in Berlin  , be­suchte Versammlung hat die grundlegenden Sagungen für einen Verband sämtlicher deutschen   Emaillierwerke festgestellt. Die nächste Versammlung wird im April in Stassel abgehalten werden, um die inzwischen in den Gruppen Sachsens  , Rheinland- Westfalens und Süddeutschlands   vorzubereitenden Preisvorschläge zu beraten.

Ladefristen auf den Stationen Frankfurter Allee  ( Berlin  ) und Weißensee  . Wie der Handelskammer mitgeteilt wird, werden vom 26. Januar d. 3. ab auf den Stationen Frankfurter Allee  ( Berlin  ) und Weißensee die Ent- und Beladefristen für Wagen­ladungsgüter von 12 auf 6 Stunden herabgesetzt. Die Maßnahme ist durch den starken Eingang von Baustoffen notivendig geworden und wird voraussichtlich nur von kurzer Dauer sein.

Das Brandunglück in Aaalesund.

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Bahl wieder erreicht, zum Teil überschritten. Daher komme, daß selbst ginnen, doch erst 3 1hr nachmittags die dringendsten Arbeiten beendet wenn Sonntags bereits vor 5 Uhr morgens die Schlachtungen bes find. 700 deutsche   Schlachthöfe würden ohne Sonntagsschlachtungen fertig; selbst Chicago  , New York  , London   haben diese Schlachtungen nicht. In der Diskussion ergriff der Stadtverordnete Hoffmann verschiedene Male das Wort, ermahnte die Anwesenden, auszuharren und nicht nachzulassen mit ihrer Forderung, die nur zu berechtigt sei und schließlich gewährt werden müsse. Es wurde be= schlossen, nunmehr bei dem Kuratorium des städtischen Vich­nd Schlachthofes vorstellig zu werden, auch die Polizeibehörde auf­zufordern, einzuschreiten, damit mindestens die ungeseßliche Ueberzeit­arbeit Sonntags auf dem Wieh- und Schlachthofe aufhöre.

Baukontrolle der Kleber Berlins   und Umgegend, aufgenommen vom Verein der Kleber.

Mit einem Eifer, der scharf gegen die Langsamkeit und den anfänglichen Widerwillen absticht, womit unsren überschwemmten Wolfsgenossen in Schlesien   im lehten Sommer staatliche Hilfe gespendet wurde, hat die deutsche   Hilfsaktion für die Opfer des Brandunglücks in Aalesund   eingefeßt. Der deutsche   Kaiser besucht Aalesund   auf seinen Nordlandsreisen zuweilen und auf seine Veranlassung hin hat Generaldirektor Ballin von der Hamburg­Amerikanischen Batetfahrt- Gesellschaft den Dampfer Phönicia" Die Kontrolle wurde aufgenommen am 19. Januar und folgende ausgerüstet. Dies Schiff ist bereits am Sonntag in See gegangen Tage. Sie umfaßt außer dem Stadtkreis Berlin   die Vororte südlich und dürfte Dienstag seinen Bestimmungsort erreichen. Ebenso hat bis Marienfelde  , westlich bis Wannsee  , nördlich bis Tegel   und östlich die Weimar  " des Norddeutschen Lloyd  , die 2000 Hilfsbedürftigen bis Adlershof  . Es wurden kontrolliert 1356 Bauten, davon Roh­Aufnahme gewähren kann, bereits gestern nachmittag die Ausreise bauten 712, Ausbauten 644. Davon werden zum 1. April vorausa angetreten, und heute früh ist der kleine Dampfer Niobe" dem sichtlich fertiggestellt 587 Bauten. Arbeitende Kleber wurden an bereits gestern früh in See gegangenen großen Kreuzer Prinz troffen 163. Davon organisiert: Total 36, central 29. Heinrich" nach Aalesund   gefolgt. Die beiden hanseatischen Schiffe Die gezahlten Preise bewegten sich zwischen 18-27 Pfennige, überbringen Lebensmittel, Bettzeug, Baracken, Medikamente, der Durchschnittspreis betrug 22 Pf. Preise über 24 Pf. wurden nur während der Prinz Heinrich  " und die" Niobe" mit großem Arznei für sauberste Ausführung bezahlt. material versehen wurden und ebenso wie das Hamburger Schiff eine Anzahl Aerzte an Bord haben.

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Als arbeitslos

Die Haupt- Bauthätigkeit entfaltete sich östlich vom Viehhof ( Stralau- Rummelsburg, Lichtenberg  ), Rirdorf und Schöneberg  , Wilhelm II  . hat verschiedene Telegramme an den deutschen   Wilmersdorf  , Friedenau  . Hochherrschaftliche Wohnungen werden Konsul in Kristiania   abgesandt, worin er ersuchte, ihn davon zu nur wenig gebaut, auch Einzimmer- Wohnungen nicht allzu reichlich. hat er gestern dem Hamburgischen Hilfskomitee für Aalesund für die auch die Konjunktur seit 1900 die beste, wenn auch damals größere unterrichten, wessen man am meisten bedürfe, dann Hauptsächlich 2-3 und 4 Zimmer- Wohnungen. Dementsprechend ist Anschaffung von Kleidungsstücken und Lebensmitteln die Summe von Bauten in reichlicher Zahl vorhanden waren. ein Telegramm gerichtet, worin er diesen beauftragte, den Mit- leber, trotz der sich so reichlich bietenden Arbeitsgelegenheit. 10 000 M. übersandt und an Generaldirektor Ballin in Hamburg   gezählt fönnen werden circa 50 Prozent der Special gliedern des Roten Kreuzes und den Beamten und Arbeitern Wenn auch zugegeben werden soll, daß durch die ungünstige Witte­Dampfers" Phönicia" teilgenommen haben, seinen wärmsten Dank Bauten zurückgeblieben sind, ergiebt sich, daß die Arbeitsgelegenheit der Hamburg- Amerika- Linie  , soweit sie an der Hilfserpedition des rung und die Aussperrung der Töpfer( Mangel an Kachelzeug) die auszusprechen. Erinnerlich wird auch sein, daß Wilhelm II  . am immer mehr und mehr sich zusammendrängt. Daher können 3. August 1900 in Bremerhaven   einige beim Norddeutschen Lloyd   die Unternehmer in der stillen Zeit billige unorganisierte Arbeits­angestellte Arbeiter gelobt und sie in Gegensatz zu den damals aus- fräfte finden. Wie die Kontrolle lehrt, wird der Tarif strikte mur ständigen Hamburger Arbeitern gestellt hat, von denen er sagte, daß auf wenigen Arbeitsstätten innegehalten. Hoffentlich ziehen gleich sie durch vaterlandslose Agitatoren verführt seien. den organisierten Kollegen auch die indifferenten die Lehre aus zum Opfer gefallen. Nicht zerstört sind das Zollwachthaus, die 18 Bf. usw. verschwinden. Es muß angesichts dieser günstigen Non­In Aalesund   sind sämtliche öffentliche Gebäude dem Brande diesen Zahlen und treten dafür mit ein, daß die Schundpreise von Erpeditionspachäuser sowie die kleinste Volksschule, einige Privat- junktur dafür gesorgt werden, daß wenigstens die Preise von 1900 häuser und ein Teil der von Arbeitern und Fischern bewohnten wieder hergestellt werden. Häuser. Auf der Insel Buholmen stehen noch 10 Privathäuser, 4 Fabriken und einige Packhäuser. Einige ganz kleine Geschäfte und eine Bäckerei sind die einzigen Ueberbleibsel von der sonst so fleißigen Stadt. Am Sonnabend um 12 Uhr nachts hat die Feuer mehr in Aalesund   nach 24stündiger ununterbrochener Thätigkeit ihren vergeblichen Stampf gegen Feuer und Sturm aufgegeben; sie ließ dann brennen, was noch brennen wollte. Ein Kohlenhaufen am Hafen brennt noch.

Der Centralverband der Bautischlermeister Berlins   und Um= gegend nahm Montagabend in seiner Generalversammlung Stellung zu der Lohnforderung der Einseber. Nach längerer Verhandlung wurde von zwei Anträgen der folgende angenommen: Der Vorstand wird beauftragt, die Wünsche der Einsetzer ans zuhören und in einer demnächst einzuberufenden außerordentlichen Generalversammlung hierüber zu berichten.

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Deutfches Reich.

Das Feuer entstand um 2% Uhr nachts in der Fabrik der Aalesund   Praeservering Compagnie. Ein Kapitän und seine Mann­schaft waren die ersten, die es entdeckten und sofort Lärm schlugen. Noch kein Frieden in Crimmitschau  ? Das Feuer verbreitete sich mit rasender Schnelligkeit; Feuerfunken, Wir meldeten dieser Tage durch Privattelegrammt, daß die so groß wie eine Männerfaust, flogen umher und zündeten gleich fächsischen Behörden das Versammlungsverbot aufrecht erhalten und zeitig an vielen Stellen der Stadt. Dadurch kamen von vornherein die Gendarmen die Stadt noch nicht verließen. Das war gewig planmäßige Lösch- und Rettungsarbeiten nicht zu stande; statt dessen seltsam. Jetzt bringt nun die Leipziger   Boltsztg." eine Mitteilung. entstand die größte Verwirrung. Das Ganze gestaltete sich beinahe die je nach der Auffassung entweder noch befremdender wirkt vom ersten Augenblick an als eine Flucht, unter der man anfangs noch versuchte, etwas zu retten. Vieles wurde auch auf die Straße oder auch für unsre Mitteilung eine Aufklärung enthält. gebracht, aber die Verbreitung des Feuers war so schnell, daß man Unser Leipziger   Parteiblatt meldet nämlich, daß die Werbung alles liegen lassen mußte, um nur das Leben zu retten. In nicht von Arbeitswilligen seitens der Crimmitschauer   Fabri­mehr als zwei Stunden war der größte Teil der Stadt nieder- fanten fortgesetzt wird. So wird demselben vom Sonnabend gebrannt, und die Bevölkerung konnie gar nichts andres machen, I telephoniert: