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Nr. 24. 21. 21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 29. Januar 1904.

Partei- Nachrichten.

Der Bericht über die Generalversammlung des Central vereins für Teltow- Beeskow- Storfow- Charlottenburg in der Dienstag­

werden müssen, so werden die obigen Wertsummen bei der end­gültigen Ermittelung noch manche Aenderungen erfahren; doch werden sich, soweit die Preisbewegung des letzten Jahres fich über Wahlschauen läßt, die endgültigen Gesamtwertziffern des legtjährigen Außenhandels eher erhöhen als ermäßigen. nummer des Vorwärts", der mir erst nachträglich zu Geficht komnit, feit 1894, also für das lezte Jahrzehnt, miteinander, ergiebt sich Vergleicht man die Ein- und Ausfuhrziffern des Specialhandels beranlaßt mich zu einer Richtigstellung. In der Besprechung über die Haltung der Reichstags- folgendes Bild der Handelsentwicklung: Fraktion zum Herero Aufstande sagte Genosse Zubeil: sei in Uebereinstimmung mit andern Fraktionskollegen der Meinung gewesen, daß wir selbstverständlich gegen die Vorlage stimmen müßten, ohne daß es erst einer Fraktionssizung bedürfe. Ein Fruktionsmitglied sei aber der Ansicht gewesen, daß sich die Fraktion über diese Angelegenheit schlüssig werden müsse. Es habe denn auch eine Sigung stattgefunden und zwar am Montag, to biele aus­wärtige Abgeordnete, die Sonnabends nach Hause reisen, noch nicht zurüd waren.

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Ausfuhr 3051 Millionen Mark. 3424

er

Einfuhr

1894

4285 Millionen Mark.

1895

4246

"

1896

4558

3754

1897 1898

4865

3786

·

"

"

"

5440

4011

"

"

11

5784

4368

"

"

11

"

6043

4753

"

"

"

1901

5710

4513

"

"

"

"

1902

1903

5806 6299

"

#

4813 5095

"

"

"

17

An dieser Darstellung ist verschiedenes unrichtig beztv. unvollständig. Als am Montag, den 18. d. M. der Reichskanzler den Nachtrags- und Ergänzungsetat im Reichstag ankündigte und dieser noch im Laufe

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1899

1900

Berlin Berlin und Vororte ( Tonnen)

Werkstatt- Versammlungen, in denen nur Fabrikangelegenheiten erörtert werden, bedürfen einer polizeilichen Anmeldung nicht. Der Geschäftsführer des Metallarbeiter Verbandes in Solingen , Mag Sendler, war angeklagt, das Vereinsgesetz dadurch übertreten zu Ohligs eine Versammlung von Arbeitern der Firma Kronprinz. F." haben, daß er in die Gastwirtschaft von H. Pützenbacher in einberufen hatte. Neben ihm mußte als Angeklagter der Wirt des Lokals Platz nehmen, weil er die Versammlung geduldet hatte. Die Beugen betundeten, daß nur von Werkstattangelegenheiten gesprochen worden sei. Sendler, der sich selbst verteidigte, beantragte seine Freisprechung. Das Gericht sprach beide Angeklagte frei. Es folgte den Ausführungen der Angeklagten in seiner Be­gründung. Der Gegenstand der Versammlungen habe nur die Lohn­differenzen bei Kronprinz" betroffen, zudem seien aber auch nur Arbeiter dieser Firma eingeladen worden. Wenn trotzdem Arbeiter andrer Fabriken daran teilgenommen hätten, so sei den Angeklagten hieraus tein Vorwurf zu machen, denn Sendler habe ja auch anfangs

Aus Crimmitschau .

nur noch auf etwas über 1800 an. Die Webereien haben nur unge­Bürgerliche Blätter geben jezt die Zahl der noch Ausgesperrten nügende Aufträge.

der Sigung an die anwesenden Mitglieder verteilt wurde, um am dem vorjährigen Rüdgang in 1908 zwar wieder gestiegen, aber noch sprechung erfolgen. Berlins Kohlen- Berbrauch. Die Kohlenanfuhr Berlins ist nach Stontrolle ausüben lassen. Aus allen diesen Gründen mußte Frei nächsten Tage sofort beraten zu werden, tauchten innerhalb nicht ganz auf die in 1901 erreichte Höhe. Dagegen ist die Anfuhr der anwesenden Fraktionsmitglieder Meinungs- für die Vororte weit stärker gewesen, so daß sich für Berlin mit Vor­verschiedenheiten auf über unsre haltung zu dieser orten eine nicht unbeträchtliche Zunahme ergiebt. Nach dem Berliner Angelegenheit. Darauf hielt ich es als meine selbst Attionär" betrug die Anfuhr für: verständliche Pflicht Singer war verhindert anwesend zu fein unmittelbar nach der Plenarsizung eine Fraktionssigung an zuberaumen, damit die Meinung der Fraktion festgestellt werden Wie notwendig diese Sigung war, ergab sich daraus, daß die Verhandlungen lebhaft waren und ziemlich lange währten, weil sich drei Meinungen gegenüberstanden. Schließ lich wurde mit zwei Dritteln gegen ein Drittel der Stimmen Beschlossen, aus den bon mir im Vorwärts" auszugss weise mitgeteilten Gründen sich der Abstimmung zu enthalten und wurde ich mit der Abgabe der Erklärung betraut.

fonnte.

Ob die Abstimmung der Fraktion eine andre geworden wäre, wie Genosse Zubeil glaubt, wenn die Sigung wesentlich stärker besucht worden wäre, ist eine müßige Frage. Es fehlten nicht nur solche, die gefordert hätten, gegen den Etat zu stimmen, sondern es fehlte auch ein ganz Teil solcher, die sich der vorhandenen Mehrheit angeschloffen hätten. Ob die Fraktion bei der dritten Lesung des Nachtrags- und Ergänzungsetats ihre Abstimmung ändert, ist Sache besondrer Beratung, die sich die Fraktion ausdrücklich vorbehalten hat.

A. Bebel.

Mehrere Parteiblätter beschäftigen sich noch mit der An­gelegenheit. Die Frankfurter, Voltsstimme" sowohl wie die Mannheimer Boltsstimme" vertreten in längeren Ausführungen die Ansicht, die Fraktion hätte ohne weiteres gegen die Forderung stimmen müssen. Die Bremer Bürger­Zeitung" nimmt an, daß die Fraktion in der dritten Lesung gegen die Forderung stimmen werde. Der, Voltsfreund" in Karlsruhe aber schreibt:

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1903

3 079 491

4

A 381 245

1902

2 922 182

4 162 192

1901

3105 466

4 068 178

1900

2 978 746

4 124 041

1899

2 652 865

1898

2 588 594

3 590 381 3415 128

Der Brand bei der Firma Gebrüder Hoffmann wird einer­seits auf Fahrlässigkeit, andrerseits auf Heißlaufen einer Trans­missionswelle zurückgeführt. Der entstandene Schaden, der jedoch durch Versicherung gedeckt sein dürfte, wird auf 100 000 m. geschätzt. Die Fabrik war eine der ältesten.

Wer aus dem Fest der Liebe ein Fest des Hasses machte, wurde in der letzten Stadtverordnetenjitung jedem, der sehen kann, vor Von dem Bedarf Berlins an Steinkohlen und Coats er in der vorletzten Sizung recht gehabt habe, als er feststellte, daß Augen geführt. Dort konnte Genosse Fiedler fonstatieren, daß gedeckt aus England 342 601 Tonnen(+17 867 Tonnen), von der derjenigen Eltern ausgeschlossen worden seien, mit insgesamt 1874 539 Tonnen( i. 2. 1761 904 Tommen) wurden gelegentlich der letzten städtischen Weihnachtsbescherung die Kinder Ruhr 179 279 Zonnen(+9860 Tonnen), von Zwickau 8981 Tonnen welche damals nicht gearbeitet hätten. Er habe in (-8326 Tonnen), von Oberschlesien 1076 187 Tonnen(+60 864 dieser Angelegenheit nochmals Erörterungen angestellt und er sei Tonnen), von Niederschlesien 267 541 Tonnen(+56 420 Tonnen), von dem betreffenden Armenpfleger auch autorisiert worden, zu ers zusammen 1874 539 Tonnen(+112 635 Tonnen). An Braun- flären, daß der Beschluß vorgelegen habe, die Kinder der Nicht­fohlen tamen aus Böhmen 16 728 Tonnen(-5133 Tonnen), aus arbeitenden von der Bescherung auszuschließen. Diese Handlungs Preußen und Sachsen 1000 524 Tonnen(+ 15 570 Tonnen), zuweise charakterisiert die Crimmitschauer Stadtväter ganz vortrefflich fammen 1 017 252 Tonnen(+10 437 Tonnen). Hieraus ergiebt sich, und es erübrigt sich, auch nur ein Wort der Kritik darüber zu ver­daß die Kohleneinfuhr aus England, die im Jahre 1900 mit 479 907 Tieren. Tonnen eine bordem nie verzeichnete Höhe erreicht hatte, dann aber zurückging, neuerdings wieder im Steigen ist.

gründung, deren wir gestern erwähnten, erklären sich daraus, daß Die fich widersprechenden Nachrichten über die Stahl- Syndikats­auf der Düsseldorfer Konferenz nicht die Vertreter aller streitenden fammelt waren, die schon früher ihre Zustimmung zur Gründung Stahlwerksgruppen, sondern nur von acht der größten Werke, ber­und der Beteiligungsfestsetzung bekundet hatten. Bei der sogenannten Ginigung handelte es sich denn auch nicht um die Gesamt­beteiligungsziffern, sondern lediglich darum, wie der jedem der acht artikel: Rohstahl, Schienen, Träger usw. zu verteilen sei. Werte zugebilligte Anteil an der Produktion auf die einzelnen Unter­

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Wir glauben, daß nach den inzwischen über die Ursachen des Herero- Aufstandes in die Deffentlichkeit gedrungenen Berichten die Fraktion auch ohne das Eingreifen der Teltow - Charlottenburger Generalversammlung ihre Stellung einer nochmaligen Prüfung unterzieht. Aber auch jezt wird die Fraktion in ihren Beratungen Deutsche Hypothekenbank, Att. Ges. Berlin . Nach dem fich nicht der Thatsache entschlagen können, daß es sich nicht lediglich Geschäftsbericht beliefen sich die Gesamteinnahmen des Instituts im um die Niederwerfung des Aufstandes, sondern auch um den Schutz vergangenen Jahre auf 5 988 060 m., wovon auf Hypotheken und des Lebens von Reichsangehörigen handelt, die für unsre verfehlte Kommunal Darlehnszinsen 5 633 393 M. entfallen. Die Untosten Solonialpolitik schließlich nicht verantwortlich zu machen sind." erforderten 263 914 M., Hypotheken- Pfandbrief- und Komm.- Obligat. Socialdemokratische Redakteure im Gefängnis. Dem Genoffen Zinsen 4 ö16 587 M., Hypotheken- Pfandbrief- und Komm.- Obligat. Martwald, der in seiner Eigenschaft als Redakteur der Magde - Druckkosten und Stempel 48 360 M., so daß als Ueberschuß 764 198 Mark verbleiben. Hieraus follen 6% Proz. Dividende verteilt, dem Burgischen Voltsstimme" fünf Monate Gefängnis in Gommern zu verbüßen hat, ist sowohl die Selbstbeschäftigung sowie jede andre außerordentlichen Reservefonds 50 000 m., dem Unterstüßungsfonds Vergünstigung verweigert worden. Genosse Martwald hat sich be- 20 700 9. überwiesen, 36 320 M. für Tantieme und 72 178 M. zum schwerdeführend an den Minister gewandt. Das Verfahren gegen Vortrag für 1904 verwandt werden. Markwald ist um so auffälliger, als, wie die Magdeburgische Bolts­Der Hypothekenstand erhöhte fich von 124 834 135 M. auf stimme" mitteilt, im Gefängnis in Gommern bisher Redakteure stets 117 052 900 m. auf 130 146 500 m. um 13 093 600 9. 136 670 267. um 11 836 132 M.; der Pfandbrief- Umlauf von Dent im Selbstbeschäftigung erhielten. Jahre 1902 aufgenommenen Kommunalbarlehen- Geschäft hat die Totenliste der Partei. Jn Dortmund starb der Bergmann Bank weitere Ausdehnung gegeben. Es wurden 8 663 865 M. Formel als Opfer feines Berufs. Vor einiger Zeit verunglückte solcher Darlehen abgeschlossen, wovon 2407 500 m. bis zum er in der Grube schwer; Steine des Deckgebirges stürzten auf ihn Schluß des Berichtsjahres zur Verzahlung gelangten. Das und zerbrachen ihm das Rüdgrat. Formel war ein überaus eifriger Institut schritt infolgedeffen auch zur Berausgabung von und braver Genosse, mehrjähriges Mitglied der Preßkommiffion und Kommunalobligationen und brachte 15 000 000 m. Serie I je zur in sonstigen Vertrauensstellungen der Partei thätig. Die Social Hälfte mit einem Bins von 31 und 3% Proz. an der Berliner demokratie des Wahlkreises Dortmund- Hörde wird dem Dahin- Börse zur Einführung. Die bei dem Ankauf des Bankgebäudes geschiedenen ein ehrendes Andenken bewahren. Dorotheenstr. 54 übernommene Shpothet des Berliner Pfandbrief­Instituts tonnte im abgelaufenen Jahre zur Ablösung gebracht werden, ohne daß der Bank ein Verlust an dem für die Hypothet angesammelten Amortisations- und Referbefonds erwachsen wäre. Jm Berichtsjahre wurden der Gesellschaft 154 freihändige Ver­fäufe beliehener Grundstücke gemeldet. Die ermittelten Verkaufs­Preise betrugen 16 025 132 M., die Beleihungen 9383 250., also 58,56 Proz. der Verkaufspreise. Ferner wurde ein Teil eines von 1540 000 m. verkauft. Von Hypothekenzinsen waren am 31. De­der Bank erststellig mit 40 000 m. beliehenen Grundstücks für zember 1903 9910 M. rückständig, welche sämtlich aus dem Jahre 1903 Die Bank war im vorigen Jahre an 87 Zwangsverwaltungen ( 35 städtische, 2 ländliche Grundstücke betreffend) beteiligt, wovon 27 erledigt sind und 10 in der Schwebe blieben. 12 Fälle haben zur Zwangsversteigerung geführt. In 30 Fällen ist die Zwangs­verwaltung von der Bank beantragt, in 7 Fällen von andrer Seite. Ferner war die Bank an 36 Zwangsversteigerungen beteiligt, wovon 35 auf städtische Grundstücke und eine auf ländliche Grundstücke entfallen.

Aus der socialdemokratischen Partei ausgetreten ist der seit einigen Jahren in Dresden wohnende Schriftsteller Lebius. Er hat seinen Austritt schriftlich ohne Angabe von Gründen dem Ver­trauensmann und dem Vorstand des Socialdemokratischen Vereins angezeigt.

Der Delegierte Japans beim Internationalen Socialistischen Burcan Sen Katayama hat dem Sekretär Victor Serwy mitgeteilt, daß er am Kongreß von Amsterdam teil nehme. Katayama hat bereits vor etlichen Wochen Japan berlassen und sich nach Amerifa eingeschifft, um die socialistische Bewegung in den Vereinigten Staaten Nordamerikas zu studieren.

Aus Induftrie und Handel. Deutschlands Außenhandel im Jahre 1903. Das Statiſtiſche Amt veröffentlicht die Ziffern des deutschen Außenhandels im letzten Jahre. Danach hat sowohl die Eins als die Ausfuhr im Vergleich zu den beiden voraufgegangenen Jahren eine beträchtliche Steigerung erfahren, und zwar beträgt diese, da sich der Gesamtwert des Specialhandels auf 11,4 Milliarden Mart stellt gegen 10,6 und 10,2 Milliarden Mark in den beiden Jahren 1902 und 1901, gegenüber dem letzten Vorjahr 7,5 Prozent und gegenüber 1901 11,8 Prozent.

herrühren.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Rummelsburg . Diejenigen Parteigenossen, welche sich noch im Dem Gewichte nach betrug im Jahr 1903 die Einfuhr: Besitz von Sammellisten für die Ausgesperrten in Crimmitschau be­47 034 065 gegen 43 335 652 und 44 304 577 Tonnen( a 20 Centner) finden, soweit dieselben mit dem Stempel des hiesigen Gewerkschafts­in den beiden Vorjahren, daher diesmal mehr 3 698 413 und fartells versehen sind. werden ersucht, dieselben unverzüglich mit dem 2 729 488. Darunter Edelmetall- Einfuhr: 1264 gegen 1198 und Unterzeichneten abzurechnen. 1279 Tonnen. Die Ausfuhr stellte sich auf: 38 279 707 gegen 35 029 560 und 32 362 589 Tonnen in den beiden Vorjahren, daher mehr 3 250 147 und 5917 118. Edelmetall- Ausfuhr: 355 gegen 438 und 381 Tonnen.

Gewerkschaftskartell Rummelsburg- Berlin .

Karl Brüschte, Rummelsburg , Bahnhofstraße 32.

Deutfches Reich.

Der Einfuhrwert stellt sich für das ganze Jahr auf: Zur Schneiderbewegung. Die Schneideraussperrung in Jena 6299 gegen 5806 und 5710 Millionen Mark in den beiden Vorjahren, erstreckt sich jetzt auf eine weitere Werkstätte. In dieser wurde am daher mehr 493 und 589. Darunter Edelmetallwerte: 315 gegen Montag den dort beschäftigten 9 Gehilfen ebenfalls gekündigt. Schutz­175 und 289 Millionen Mart. Mit mehr als 100 Millionen Mark leute begleiten die Arbeitswilligen von und nach der Arbeitsstätte, find an der Einfuhr beteiligt: Abfälle, Baumwolle, Droguen, Erden, Erze usw., Flachs, Getreide, Häute und Felle, Holz, Kupfer, Materialwaren, Del und Fette, Erdöl, Seide, Kohlen, Tiere und tierische Erzeugnisse, Vieh, Wolle.

Eine Lohnbewegung der Maurer steht für den kommenden Sommer in Bremen bebor. Dort haben die Unternehmer den Die Arbeiter antworteten darauf mit einem verbesserten Tarif­Maurern eine Verschlechterung des bestehenden Tarifs angekündigt. entwurf.

die dortige Arbeiterschaft. Während man auf der einen Seite die Die Unternehmer an den Unterweserorten planen etwas gegen die dortige Arbeiterschaft. Schiffe möglichst nach andern Ladepläßen dirigiert, so daß unter den Arbeitern bereits eine große Arbeitslosigkeit herrscht, fucht man Die Ar­andauernd von andern Orten Arbeitskräfte heranzuziehen. beiterschaft der Unterweserorte hat dagegen bereits in großen Arbeits­losen Versammlungen protestiert und an die Behörden um Abhilfe petitioniert. Die Behörden haben aber ihre Machtlosigkeit gegen= über dem Privatkapitalismus zugestehen müssen. Der Bremerhavener Stadtrat hat zwar bisher eine Antwort nicht finden können, dagegen erklärten die Behörden von Lehe und Gestemünde, sie feien außer Stande, mit gefeßlichen Mitteln gegen die Heranziehung aus­wärtiger Arbeitskräfte durch den Arbeitsnachweis des Unternehmer­verbandes einzuschreiten. Diese Ohnmacht benutzt der Arbeitgeber­verband, um ruhig weiter nach fremden Arbeitskräften zu suchen, während die einheimischen Arbeiter hungernd und frierend auf der Straße stehen. Nach den eignen Ziffern des Unternehmernachweiſes befinden sich in Bremerhaven circa eintausend Arbeitslose, deriveil hängt auf dem Bahnhof zu Minden i. W. folgendes Plakat: Arbeitsnachweis.

Schloffer, Maschinenbauer, Dreher, Kesselschmiede, Schmiede, Schiffbauer, Nieter, Former, Gelbgießer, Kupferschmiede, Modell­tischler wollen sich wegen Arbeit an die Arbeitsnachweisstelle des Arbeitgeberverbandes Unterweser in Bremen , Vegesack und Bremer haven wenden, beziv. sich dieserhalb unter Vorlage des Militär­passes, Führungsattestes und der Zeugnisse über ihre frühere Thätigkeit bei einer dieser Stellen melden.

Arbeitgeber- Verband Unteriveser. Anmeldungen beim Vorsitzenden des Kriegervereins Minden i. M. R. Rumpf, Königstraße 40. ( Im Stempel: Bremischer Landes- Krieger- Verband.) Hier werden also mit faltblütiger Berechnung Arbeiter auf die Straße geworfen und Arbeitswillige herangezogen zu einer Zeit, wo äußerlich ein Konflikt noch gar nicht erkennbar ist. Wenn dann der lezte große Coup erfolgt und die geplante Aussperrung perfekt wird, dann erzählt man, wie in Crimmitschau , der Welt mit eiserner Stirn, es handle fich um eine socialdemokratische Macht­Unternehmertum ohnmächtig gegenüber, um sofort wieder aus ihrer probe! Die Behörden aber stehen nach eignem Bekenntnis dem Ohnmacht zu erwachen, wenn die Arbeiterschaft sich nicht gutwillig den Nacken beugen lassen will.

Da ähnliche Plakate wie das obige zweifellos sich auch anders wärts finden, sei die Arbeiterschaft unter Hinweis auf die Verhält nisse vor Zuzug nach den Unteriveferorten gewarnt.

Rusland.

werkschaftskommiffion hat foeben ihren Bericht über das Jahr 1903 Gewerkschaftliche Fortschritte in Oestreich. Die östreichische Ges herausgegeben. Danach hat die Kommission im vergangenen Jahre im monatlichen Durchschnitt für 110 839 Mitglieder von den Geiperk schaften Beiträge erhalten. Das bedeutet gegen das Vorjahr eir Steigerung um 24 835 Mitglieder durchschnittlich. Dabei sind Gewerkschaften in ihrer Mehrzahl kampfesfähiger geworden, indem fie fich centralisierten und ihre Verbände über das ganze Reich aus. dehnten. Bei den eigentümlichen öftreichischen Rassen- und Sprachen berhältnissen war dies eine schwere Aufgabe. Die Bäcker haben es voriges Jahr eine selbständige Reichsorganisation gegründet zählen heute bereits 66 Ortsgruppen; die Tertilarbeiter haben e letzten Reste der selbständigen Vereine in den Rahmen der Von eingefügt. Diefe zählt heute mehr als 11 000 Mitglieder unist finanziell sehr gekräftigt. Neben den Fortschritten in der Ausb Sung der Organisationsform und der Zunahme ihrer Mitglieder sin solche in dem Ausbau des Unterstüßungswesens, sowie auf dem igent lichen gewerkschaftlichen Kampffeld, der Verbesserung der Arbeits­bedingungen, zu verzeichnen. Der Achtstundentag in der Landwirtschaft.

bermutlich, damit sie den Ausgesperrten nicht gar zu handgreiflich Die Landarbeiter von Narbonnais Frankreich) beweisen, daß sie ihren freien Willen haben". Neben den Aus­gesperrten stehen auch die Schneidermeister Streifposten, dazwischen haben den Schiedsspruch des Präfeften angenommen. Sanach ist die nicht selten ein Schutzmann. Arbeitswillige werden in höchst nobler Arbeitszeit vom 1. November bis 1. Januar auf 7 Stunden, vom Der Ausfuhrwert stellte sich auf: 5095 gegen 4813 und Weise per Wagen vom Bahnhof abgeholt. Ausgesperrt sind 44 Mann, 1. februar bis 31. Oftober auf 8 Stunden bei elem Lohn von 4513 Millionen Mark in den beiden Borjahren, daher mehr 282 und darunter 25 Verheiratete mit 61 Kindern. Die Schneidermeister 30 Pf. pro Stunde für die festen und 35 Pf. für die Aushilfsarbeiter. 582 Millionen Mark. Darunter Edelmetallausfuhr: 116 gegen 135 bon Weimar fuchen auf öftreichischem Gebiete, so in Mährisch- Ueberstunden werden mit 40 Pf. bezahlt; während der Wintermonate und 81 Millionen Mart. Mit mehr als 100 Millionen Mart find an Schönberg Arbeitswillige. Wir haben unser dortiges Parteiorgan beträgt der Lohn 40 Pf. pro Stunde. der Ausfuhr beteiligt: Baumwolle, Droguen, Farbwaren, Eisen, von der Sachlage unterrichtet. Die Thüringer Tribüne" meldet: Erden, Erze, Getreide, Häute und Felle, Holz, Instrumente, Maschinen, Ein in Eisenach zugereister organisierter Schneider teilte einem Kleider, Kupfer, Kurzwaren, Leder, litterarische und Kunstgegenstände, dortigen Genossen mit, daß er von Gera , wo er in Arbeit stand, Materialtaren, Papier, Seide, Kohlen, Wolle. nach Erfurt gefahren sei, ihm aber dort erklärt worden wäre, daß Die Werte für 1903 find auf Grund der für das Jahr 1902 bon Gera tein Schneider eingestellt würde, weil ermittelten fogenannte Einheitswerte berechnet, und da diese für dort ebenfalls ausgesperrt werden solle. Auch das legte Jahr zu einem wesentlichen Teil erhöht oder herabgesezt von Bremen ist Zuzug von Schneidern fern zu halten,

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Für die Opfer der Aussperrung in Crinitschau gingen bei der Berliner Gewerkschaftstommissio Müßenfabr. 5. Gärtner 16,20. Arbeiter b. Gebogene Beiträge ein: Klempner v. Konrad u. Grübler 6,50. Goldlei Trüger, Köpenid 35,50. Enjabr. Spielede, 8. Rate 9,75. Pianojabr. H. Lupis, 2. Rate 15,95. Rasch. Arb. d. Bautischlerei Grün u. Hedwig 14,- Schultheißbrauerei, bt. 4, d. Behrens 22,50. Zwölf rote Graveure, 8. Rate 4,50. Flügel v. Pianofabr. v. J. L. Duysen,