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Ein Wunsch zahlreicher Kreise der Handlungsgehilfen ist eine| den papiernen Resolutionen des Centrums ist es endlich genug, wir schwerden zurecht gemacht, und die Behörden fuspendierten bas Ausdehnung der Gewerbe- Aufsicht auf den Handel, namentlich die wollen Thaten sehen. Wir haben zum Staatssekretär das Vertrauen, Selbstverwaltungsrecht der Kassen, führten die freie Arztwahl ein großen Betriebe; dagegen wollen wir das ohnehin stark daß er die Socialreform machen will, so weit es unter den heutigen und setzten das Aerztehonorar auf durchschnittlich 10 M. jährlich pre bedrängte Handwerk mit einer solchen Aufsicht verschont wissen, Verhältnissen möglich ist; er weiß aber selbst, daß sofort die Bremsen Mitglied fest. Nach dem Geseze hätten die Behörden das Recht gezumal sie hier absolut unnötig ist. Für die gesundheitlichen Verhält aus diesem Hause kommen. Die Socialdemokratie allein hat positive habt, auf 30 berechtigte Beschwerden hin einzugreifen und weitere nisse im Handwerk haben die Handwerkskammern zu sorgen. Eine Arbeit im Dienste der Socialreform geleistet, fie will auch innerhalb Aerzte anzustellen, sie haben aber andre Aerzte angestellt, und die Bethätigung der Frauen an politischen Veranstaltungen und Wahlen der heutigen Gesellschaftsordnung die Interessen der Arbeiter ver- bisherigen Kassenärzte sollen von der Kasse abgefunden werden. Lehnen wir ab. Die Arbeiter durch socialpolitische Maßnahmen aus treten. Mit Hitzeschen Bettelsuppen aber lassen wir uns nicht Wer bezahlt die Abfindungssumme? Möge doch der der Umschlingung durch die Socialdemokratie zu befreien, halten wir länger abspeisen.( Lärmende Unterbrechungen rechts und im Staatssekretär dafür sorgen, daß die Behörden wenigstens für unmöglich, die Socialdemokratie erstrebt nichts als die Er- Centrum.) unparteiisch bleiben. ringung der politischen Macht, nicht die Gleichberechtigung, sondern Präsident Graf Ballestrem: Ich bitte den Redner nicht zu unterdie Alleinherrschaft der Arbeiter. Die Stärkung des Mittelstandes ist die wichtigste Aufgabe des Staates. Wir müssen es bedauern, brechen, ich glaube, er hat ohnehin den besten Willen, nicht zu kurz daß die Handwerksenquete aus finanziellen Gründen verschoben ist; zu reden.( Große Heiterkeit.) es wäre besser gewesen, für die Ausstellung in St. Louis weniger Mittel aufzuwenden.( Sehr richtig! rechts.)
Staatssekretär Graf Posadowsky:
=
Das
Ich komme zu dem bevorstehenden Streit in Leipzig . In der dortigen Krankenkasse regiert ebenso wie in Köln die Socialdemokratie. Der Vorsitzende der Leipziger Kasse ist ein königlicher sächsischer Kommerzieńrat. Dieser wird von Abg. Fräßdorf( fortfahrend): Sehr wichtig wären en er den Aerzten als der größte Schuft und Ausbeuter befehdet. Ebenso wichtig ist die Kartellenquete. Kartelle halten wir für ucht bei den Steinarbeitern. gische Maßregeln zur Bekämpfung der Schwind- Auch Herr Steinmetz, der fälschlich als unser Konzessions. notwendig im Interesse der Konsumenten, der Allgemeinheit. Die ordnung wird Die bestehende Ver- Schulze" bezeichnet wurde, fist als Arbeitgeber Vertreter im wird nicht genügend durchgeführt. Dabei sterben Vorstand. Die Aerzte in Leipzig verlangen 4 M. für das ledige Handwerkerfrage ist heute lediglich eine Bildungsfrage. Von den 84 Proz. der Steinarbeiter an der Schwindsucht, das Durch- Mitglied, 12 M. für das verheiratete pro Jahr und freie Arztwahl. Meisterprüfungen versprach man sich eine Verjüngung des Hand- schnittsalter dieser Arbeiter ist 36 Jahre. Nach der Ver- Bei solchen Forderungen mußten die Krankenkassen auf jede weitere werkerstandes: leider haben sich diese Hoffnungen bisher nicht be- ordnung sollen Unterkunftsräume, Schutzbuden geschaffen werden, Entwicklung verzichten, sie konnten weder an einen Reſervefonds, ſtätigt. Im Publikum wird auf den Meistertitel wenig Wert gelegt, für genügend Trinkwasser soll gesorgt werden, die Arbeitszeit noch an eine Familienunterstützung mehr denken. Man war in eine geschäftliche Bedeutung besitzt der Titel leider nicht. wünschen, daß mit dem Meistertitel verknüpft werde das Vorrecht laufen Sturm gegen die Verordnung, und die Bestimmungen der- 140 Tausend Mark mehr jährlich. ir soll zehn bezw. neun Stunden betragen. Aber die Unternehmer Leipzig erbötig, den Aerzten 1 m. pro Mitglied zuzulegen, d. h. Die Merzte aber nuzten zur Ausführung von Arbeiten im öffentlichen Auftrage. selben stehen zum größten Teil nur auf dem Papier. Eine Enquete skrupellos ihre Organisation aus, um die Krankenkasse zu vergewaltigen. Alles das aber wird dem Handwerk nicht helfen, wenn nicht eine der Heimarbeiter, Sie in Nr. 3 des„ Heimarbeiters" veröffentlicht ist, Der Leipziger Kongreß war an sich einer gesetzlichen Regelung der Taufträftige landwirtschaftliche Bevölkerung verstanden ist. Deshalb beweist dies. Die Bundesrats- Berordnung hängt vielfach nicht aus, Frage ebenso abgeneigt wie Dr. Mugdan. Wenn es aber so weiter haben die Handwerker das allergrößte Interesse an einer gefunden es wird zu lange gearbeitet, jugendliche Arbeiter werden nach geht, wird nichts andres übrig bleiben, als daß ein Gesez ad hoc Agrarpolitik, ebenso wie auch die landwirtschaftlichen Arbeiter.( Bei- wie fall rechts.) vor beschäftigt, die Frühstücksbuden enthalten vielfach angenommen wird, um diese Frage zu regeln. Die Aerztebewegung Abg. Dr. Beumer( natl.): feine Defen. Die Behörden lassen es an der nötigen Energie fehlen, darf nicht die ganze Krankenversicherung in Frage stellen. Dr. Mugdan wenn sie angegangen werden, der Verordnung zur Durchführung zu meinte, wir trauten den Arbeitern Simulantentum zu. Ich möchte zu einigen socialpolitischen Fragen meine persön verhelfen. Ein Amtsvorsteher im Bezirk Haynau erwiderte den ist nicht der Fall, ich weise diese Aeußerung zurüd. Aber Iiche Meinung sagen. Es ist hier geäußert worden, der Streik in Beschwerdeführern, daß auf dem Landratsamt die Bundesrats- viele Arbeiter find infolge Ausbeutung und Unterernährung in einem Crimmitschau wäre nicht ausgebrochen, wenn der zehnstündige verordnung nicht bekannt sei, man möge angeben, wann sie erschienen so schlechten Gesundheitszustand, daß sie sich alle Tage als arbeitsArbeitstag allgemein eingeführt gewesen wäre. Es handelte sich fei.( Sört! hört! bei den Socialdemokraten.) Unfre Forderung unfähig melden könnten. Ruhe wäre für sie der beste Arzt und ein aber in Crimmitschau nicht um den Zehnstundentag und aber, Arbeiter zur Kontrolle in den Betrieben anzustellen, Beefsteak die beste Medizin. Auch die Berdächtigungen nicht um eine 10 prozentige Lohnerhöhung, sondern um welche allein für eine wirkliche Durchführung der Verordnung Dr. Mug dans gegen socialdemokratische Kaffeneine Machtprobe der Socialdemokratie. Es handelte garantieren würde, schut man ab. Wir werden darauf bei der vorstände sind haltlos. Wir fragen nicht nach der politischen fich recht eigentlich darum, wer Herr im Hause sein sollte, nicht im Resolution zum Bauarbeiterschutz noch zurückkommen. Gesinnung, sondern nach der Tüchtigkeit, ziehen allerdings, Sinne eines Herrn mit der Peitsche in der Hand, sondern des Herrn Herr Mugdan hat ein Loblied auf unsre Arbeiterversicherung wenn gleich tüchtige Bewerber da sind, den Socialdemokraten vor. als Disponenten und verantwortlichen Leiters des Betriebes. Diese gesungen. Gewiß ist unsre Arbeiterversicherung besser als gar Dr. Mugdan hing sich im Gegensatz zur früheren Haltung des Herrschaft den Arbeitgebern zu nehmen ist das Bestreben der Ge- nichts, aber wir haben teine Veranlassung, sie ohne Not über das Freisinns ein socialpolitisches Mäntelchen um. Das nüßt ihm werkschaften, auch der Gewerkvereine neuerer Richtung Bohnenlied zu loben. Ein großer Teil der aus den Versicherungen selbst zur Karnevalszeit nichts. Der Freifinn, dessen sinkendes in England. Wenn aber die Leiter nicht mehr das Recht haben fließenden Summen werden doch von den Arbeitern selbst aufgebracht. Schiff immer mehr Ratten verlassen, möchte noch retten, follen, berechtigte Arbeiterentlassungen vorzunehmen, so geraten wir Wenn alle industriellen Arbeiter pro Stunde einen Pfennig mehr Lohn was zu retten ist. Aber er hat keine Arbeiter zu gewinnen, höchſtens in ein Chaos, in dem Arbeitgeber wie Arbeitnehmer untergehen. bekämen, machte das mehr aus als die ganze Leistung der Arbeiter zu verlieren, wir aber freuen uns, wenn es für uns, wie Der Zehnstundentag ist thatsächlich in vielen Betrieben Rheinland- versicherung. Eine Statistit des Geheimrats Zacher weist nach, daß Dr. Mugdan behauptete, noch viel Arbeiter zu gewinnen Westfalens eingeführt, aber die Arbeiter wollen ihn mit der Unternehmer für die Versicherung zusammen im Jahre 15,88 m. giebt. Auch die ärztliche Bewegung gegen die Krankenkassen Rücksicht auf die Saisonarbeit nicht gesetzlich festgelegt bezahlt, das macht täglich 5,3 Pf. Daran geht die deutsche Industrie wird nur der Socialdemokratie nützen.( Beifall bei den Socialwissen.( Vicepräsident Graf Stolberg bittet den Redner, jezt nicht zu Grunde, wohl aber nach Herrn Dr. Beumer, wenn die demokraten.) nicht näher auf den Zehnstundentag einzugehen). Die Centrums Unternehmer täglich ein paar Pfennige mehr bezahlen sollen! Wenn resolution auf Einführung des Zehnstundentages für Frauen man einen Sechser bezahlt, so wird für einen Thaler Lärm gemacht! Die Frage, ob bei Thätlichkeiten gegen Mitarbeiter Arbeiter mürde in textilindustriellen Betrieben sofort den Zehnstundentag auch( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) fofort sollen entlassen werden können, wird zu prüfen sein bei einer für Männer herbeiführen und fernerhin den Neunstunden- Die Krankenversicherungspflicht muß ausgedehnt werden auf die allgemeinen Revision der Gewerbe- Ordnung. Die Maßnahmen tag uſtv., bis wir schließlich zum Einstundentag fämen.( Ge- Landarbeiter und die Dienstboten. Die Heimarbeiter müssen durch zur hebung des Handwerkerstandes sind zunächst Sache lächter bei den Socialdemokraten.) Herr Wurm hat ja gestern selbst Reichsgeseh versicherungspflichtig gemacht werden. Ueberhaupt der Einzelstaaten und sollen es bleiben. Wir haben an erklärt, seine Partei steckte die Signale auf, denen wir dann nach- müssen alle Personen der Krankenversicherung angegliedert sämtliche Bundesregierungen die Anfrage gerichtet, was dort in Tiefen. Dann kommen wir eben schließlich zum Einstundentag.( Abg. werden, da sie im Krankheitsfalle feinen sonstigen An- den letzten Jahren zur Förderung des Handwerks geschehen Adolf Hoffmann - Berlin ruft: Sie haben ihn ja jetzt schon! Heiter- spruch auf Ersatzmittel haben. Der Begriff des Betriebs- sei. Dies Material wird vielleicht zu weiteren Erwägungen Verfeit.) In einer Wahlversammlung hörte ich sogar von Social- linfalles muß eriveitert werden. Die Arbeiter müssen schon anfassung geben, was etwa von feiten des Reiches zu geschehen habe. demokraten aussprechen, der Staat solle die Steuern be- bei der ersten Renten- Festsetzung herangezogen werden, nicht erst in Besonders habe ich bereits erneute Erwägungen angeordnet, um zahlen.( Gelächter bei den Socialdemokraten.) Streitfällen zu den Schiedsgerichten; dadurch werden manche Re- durchschlagende Unterscheidungsmerkmale zwischen Werkstatt und Was die Sonntagsruhe anlangt, so weiß Herr Wurm furse vermieden werden. Wir wünschen auch die Ausdehnung der Fabriken festzustellen, da diese Unterscheidung neuerdings wegen vorsehr gut, daß sie lediglich in solchen Betrieben unterbrochen wird, Versicherung auf die Witwen und Baisen. Dies ist ja versprochen gekommener Doppelbesteuerungen zu einer brennenden Frage ges to Reparaturen nötig sind, um den Betrieb nicht zu unterbrechen. worden, wenn sich in 10 Jahren zeigt, welche lleberschüsse worden ist. Die Arbeiter drängen sich gerade zu diesen aus dem neuen Zolltarif herauskommen. Ferner halten Ueber die Frage der Einbeziehung der ländlichen Extra Arbeiten( Abg. Hué, Soc.: Warum denn?), wir die Frage der Verschmelzung der drei Versicherungszweige für Arbeiter und der Dienstboten in die Kranken- Ver weil sie doppelt bezahlt werden.( Widerspruch bei den spruchreif. Heute herrscht große Verschwendung von Verwaltungssicherung ist eine Umfrage an sämtliche BundesSocialdemokraten.) Arbeiterausschüsse mögen in kleinen Werken geldern und Verwaltungsbeamten. Natürlich müßten die Arbeitgeber regierungen ergangen. Das Ergebnis der Umfrage wird zur günstig toirten, in Betrieben mit 10 bis 20 000 Arbeitern ist es aber und Arbeitnehmer die Selbstverwaltung bei der Versicherung er- Kenntnis des Reichstages gebracht werden. Die Umfrage ist am fehr schwer, die Interessen all' der zahlreichen Arbeiterkategorien halten. Auch bei den Krankenkassen wünscht man ja jetzt die Selbst- 14. März 1903 herausgegangen, das Material wird der Reihe nach durch den Arbeiterausschuß zu vertreten, ebenso wie in solchen verwaltung aufzuheben. Aber damit wird man die Socialdemo- verarbeitet, zur Zeit stehen mur noch Antworten von drei großen Werfen sich unmöglich ein Tarifvertrag durch- tratie nicht eindämmen, sondern die Unzufriedenheit nur von Regierungen aus. Herr v. Gerlach hat auch gefragt, wie ich führen läßt, wie ihn uns der Buchdruckerverband emneuem steigern. Ohne ihre eigene Mitarbeit betrachten die Arbeiter persönlich über die Sache denke. Es hat eigentlich pfiehlt. Wenn ein Streit in Vorbereitung ist, werden friedliche alles nur als ein Almosen, das sie unwillig annehmen.( Sehr richtig! ivenig Wert für das hohe Haus, wenn ich hier eine derartige Er Arbeiterausschüsse durch die Arbeiter selbst hinweggefegt; fie bei den Socialdemokraten.) flärung abgebe, bevor die hohe Wahrscheinlichkeit besteht, daß der bersagen also gerade da, wo sie ihre eigentliche Wirksamkeit Dr. Mugdan und Herr Trimborn sind für die freie Bundesrat auf meinem Standpunkt steht. Ich bin in diesem Falle entfalten sollen. Wir brauchen uns in socialpolitischen Dingen Arztwahl eingetreten. Ich habe als Vorsitzender der großen nur ein isolierter Vorposten, der Ihnen nichts nutzt. Wenn ich aber durchaus nicht nötig zu überſtürzen; vor allem muß auf den Dresdener Orts- Krankenkasse langjährige Erfahrungen auf diesem mal meine persönliche Ansicht sagen soll, so stehe ich allerdings Mittelstand Rücksicht genommen werden, der oft viel schlechter ivirt- Gebiete. Meine Kasse befindet sich nicht im Streitfalle mit den auf dem Standpunkte, daß man auch die schaftlich gestellt ist als gutbezahlte Arbeiter. Ich warne vor all- Aerzten. Die Frage, ob freie Arztwahl oder fest angestellte Aerzte Dienstboten und die landwirtschaftlichen Ar zuvielen focialpolitischen Medikamenten. Mir sagte einmal ein ist feine Parteifrage; in unsrer Fraktion find die Ansichten beiter in die Krantenversicherung einbeziehen alter Sanitätsrat: jede noch so unbedeutende Krankheit kann durch noch heute darüber verschieden. Auch unter den Aerzten follte.( Bravo ! links.) Bei den Dienstboten ist die das Hinzutreten eines Arztes tödlich werden.( Heiterkeit.) giebt es ja Proletarier und Kapitalisten, Hungrige und Sache verhältnismäßig einfach, aber die Schwierigkeit besteht Aber man kann von den Krankenkassen ebensowenig wie darin: to as ist Dienstbote und was ist landwirtvon allen andren Instituten verlangen, daß sie jeden zulassen, der schaftlicher Arbeiter, und bei der Krankenversicherung der Der Abgeordnete Dr. Beumer hat wieder einmal den rein arbeiten will. Soll man z. B. in Berlin die 3000 Aerzte sämtlich landwirtschaftlichen Arbeiter sind die Schwierigkeiten ungeheuer groß.. Tapitalistischen Standpunkt vertreten und behauptete in Crimmitschau auf die Kassenmitglieder loslassen? Es ist nicht wahr, daß weil die Arbeit zum Teil in Naturalien bezahlt wird und habe es sich um die Frage gehandelt: Wer soll Herr im durch die Krankenkassen die Proletarisierung der infolge der großen Entfernung von Arzt und Apotheker. In fultiHause sein? Mit dieser Frage lehnen Sie jede billige Forderung Aerzte herbeigeführt sei. Im Gegenteil, es werden jegt vierteren Kreisen mit dichter Bevölkerung, wo Arzt und Apotheker leicht zu der Arbeiter ab. Ich habe in der Richtung ja einige Erfahrungen 40 Millionen für Krankenversicherung von Personen ausgegeben, die erreichen ist, ist auch die Versicherung ländlicher Arbeiter leicht durchund spreche als Arbeiter zu Ihnen; ich bin versicherungspflichtiger früher auf jede ärztliche Hilfe verzichten mußten. zuführen, im Osten aber würde die weite Entfernung der Aerzte Arbeiter auf allen drei Gebieten der Versicherung. Im Jahre 1900 Die Krankenkassen sind ja die einzig erreichbaren Organisationen für und Apotheker den Kassen Kolossale Kosten verursachen. Eine Vors haben die Herren bom Centralverbande der Industriellen die Aerzte, und daher suchen diese sich auf Kosten der Kaffen zu be- bedingung wäre dort die Schaffung der nötigen Krankenhäuser durch sich sogar gegen die Arbeiterausschüsse und Arbeitsordnungen reichern. Ich bin durchaus für anständige Bezahlung der Aerzte, die Kreise, und die Pflicht der Erkrankten, sich in ein solches Krankenerflärt, weil sie befürchteten, daß dann die Arbeiter Herren im aber die Verhältnisse haben sich in dieser Beziehung auch seit Ein Haus aufnehmen zu lassen, müßte viel schärfer umgrenzt werden. Hause" wären. Sie wollen die Arbeiter unter allen Umständen auf führung der Krankenversicherung durchaus gebessert. Wir in Das Ziel ist jedenfalls, daß für Landarbeiter und Dienstboten gedie Stufe der oberschlesischen Arbeiter herunter Dresden haben 1893 pro Kopf des Mitglieds 3,50 m. gezahlt, meinschaftlich eine Zwangsversicherung geschaffen wird.( Bravo !) brüden, von denen uns gestern Kollege Korfanty erzählte. 1897 4,12 m. und 1902 5,60 m. Relativ und absolut ist das AerzteDr. Beumer meinte, wenn man die socialdemokratischen Forde- Honorar in unsrer von Socialdemokraten geleiteten Hierauf vertagt sich das Haus. rungen bewilligte, fäme man schließlich auf den Einstunden tag. Krankenkasse gestiegen. Wir haben auch zwei VerPräsident Graf Ballestrem schlägt vor die nächste Sigung abNun, sehr viele Leute arbeiten gar nicht und sollen gar nicht schlecht trauensärzte angestellt, denen wir 7000 Mart Jahresgehalt zuhalten Sonnabend 1 Uhr mit der Tagesordnung: Inter dabei fahren.( Heiterkeit.) Herr Gräfe, das einzige nationale zahlen mit einem Monat Urlaub, währenddessen die Kasse pellation Trimborn- hise( C.) betr. Rechtsfähigkeit Blümchen, das aus Sachsen gekommen ist( Heiterkeit), hat einen Vertreter stellt.( Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) der Berufsvereine und Arbeitskammern. den freiwilligen Regierungskommissar gespielt. Die Herren Unfre Vertrauensärzte sind für die Mitglieder da, während Abg. Freiherr Heyl zu Hermsheim( natl.) schlägt vor, zugleich die wieder zu erobern, aber Sie erleben es nur nicht!( Heiterkeit und find, um eventuell die Renten herunterzusehen. Gin zu stellen. Antisemiten in Sachsen hoffen von Baußen aus das Vaterland die Vertrauensärzte der Berufsgenossenschaften dazu da zwei dieselben Gegenstände behandelnden Resolutionen zur Beratung Zustimmung bei den Socialdemokraten.) principieller Gegner der freien Arztwahl bin ich nicht. Warum sprechung der Interpellation ohnehin einen vollen Tag in Anspruch Abg. Singer( Soc.) widerspricht diesem Vorschlag, da die Bes In der fächsischen Textilindustrie betrug nach den Rechnungs- follen Ileinen Orten mit zivei bis fünf Aerzten ergebnissen der Berufsgenossenschaften der Durchschnittslohn der nicht alle Aerzte zugelassen werden? nehmen werde und die Weiterberatung der Resolutionen dann die In Städten wie Arbeiter einschließlich der Wertmeister und Betriebsbeamten Berlin , Leipzig , Dresden aber ist die bisherigen Dispositionen des Reichstags störe. freie Arzttahl 655 Mart pro Jahr.( Hört! hört! bei den Socialdemokraten.) mit der Existenz der Kassen unvereinbar. Die Erhöhung der BeiDas Hans beschließt gemäß dem Vorschlag des Präsidenten. Selbst nach der fragwürdigen Statistik des Abg. Gräfe könnten die träge, auf die man uns hinweist, hat doch auch ihre Grenzen, die Schluß 6 Uhr. Arbeiter fein menschenwürdiges Dasein führen. Wenn Abg. Gräfe Arbeitnehmer und Arbeitgeber wehren sich schließlich dagegen. Wir sind fagte, die Arbeiter hätten noch Gelder auf die Sparkasse gebracht, gewiß für ein Zusammenarbeiten von Kassenvorständen und Aerzten, so wäre das ein Beweis, daß sie sich diese Gelder vom Not- heute aber ist von einem großen Teil der Aerzte das gute wendigsten abgerungen haben.( Sehr richtig! bei den Social- Verhältnis auf Jahre hinaus gestört worden. B Bei der demokraten. Wiederholte Zurufe des Abg. Gräfe.)
demokraten.)
Abg. Fräßdorf( Soc.):
Abg. Fräßdorf( fortfahrend):
Satte.
in
freien Arztwahl haben allein die Aerzte darüber zu bestimmen,
Parlamentarifches.
Kaufmannsgerichte.
Präsident Graf Ballestrem: Ich bitte den Redner nicht zu unter- wieviel die Kaffen auszugeben haben. Der oberschlesische Knappschafts - Die Kommission zur Beratung der Kaufmannsgerichte erledigte brechen, Sie( zum Abg. Gräfe) haben auch das Wort gehabt. verein hat in einem Jahre für ärztliche Behandlung in ihrer Sigung am 29. Januar principiell die Frage, ob die und für Medizin 1118 912 Mart ausgegeben, für Kranken Kaufmannsgerichte an die Gewerbegerichte oder an die Amtsgerichte unterstützung aber nur 389 000 Mart .( Hört! hört! Abg. Mugdan anzugliedern seien. Von einer Generaldebatte wurde abgesehen. Die Unterstützung der Witwen von Arbeitern, die durch Beruft: Besteht denn dort freie Arztwa ht?) Nein! Herr Korfanth Dove( frf. Bg.) erklärte fich für Anschluß an die Amtsgerichte, triebsunfälle verstorben waren, betrug in Crimmitschau durch hat Ihnen ja gefagt, weshalb sie dort nicht besteht, weil während Henning( f.) sich für die Regierungsvorlage aussprach. schnittlich 162 M.; da diese Unterstützung bekanntlich 20 Proz. des die polnischen Aerzte nicht zugelassen werden follen. Lohnes ausmacht, so täme auf den großjährigen Vollarbeiter ein Aber verordnet wird dort außerordentlich viel. Nun fagen Singer( Soc.) bezeichnete die Angliederung an die Amts- oder die Durchschnittslohn von 811,66 M.( Hört! hört! bei den Social- die Aerzte, sie wollen durch ihre Organisation dahin Gewerbegerichte als eine Zweckmäßigkeitsfrage. Die Einheit der Rechts. wirken, daß nicht zu viel verordnet wird, können sie denn auf 3000 grundfäße und des Verfahrens werde auch dann nicht aufrecht, erhalten In Wirklichkeit handelte es sich in Crimmitschau um die Ver- oder auch nur auf 400 Aerzte einen Einfluß ausüben? Der Vor- werden können, wenn die Kaufmannsgerichte an die Amtsgerichte kürzung der Arbeitszeit. Auch bei solchen Forderungen fizende der Krankentasse von Frankfurt hat in Dresden erklärt, die angegliedert werden, denn auch in diesem Falle würden die Streitig wollen Sie den Arbeitern den Streit verwehren, aber was freie Arztwahl sei auf sein Betreiben eingeführt, jetzt aber müsse er feiten der Handlungsgehilfen dem ordentlichen Verfahren entzogen bleibt den Arbeitern denn anders übrig? Zu einem selbst zugeben, daß sie die Kasse ruiniere. Davon, daß bei freier werden. Für die Angliederung an die Gewerbegerichte haben sich Generalstreik aller Textilarbeiter sind sie zu schwach. Es ist doch Arziwahl die Fürsorge für die Familien der Kassenmitglieder aus alle socialpolitisch thätigen Verbände der Handlungsgehilfen aus. natürlich, daß sie da, wo sie glauben, ihre Forderung durchsetzen zu gebaut werden kann, davon ist gar keine Rede. fönnen und wo die Verhältnisse gegeben sind, diesen Versuch machen. Die Aerzte sagen: wenn uns die freie Arztwahl nicht bewilligt gesprochen. Die Aufrechterhaltung des§ 10 der Vorlage würde den Es hätte auch in Crimmitschau der Zehnstundentag ohne die wird, so legen wir die Arbeit nieder. Das ist aber in diesem Falle sehr kleinen Gemeinden die Errichtung solcher Gerichte ungemein erschweren. geringste Schädigung der Industrie eingeführt werden können. bedenklich. In Köln stellten die Aerzte die Arbeit ein, und die Es sind die praktischen Erwägungen der schnelleren und billigeren ( Lebhafte Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Mit Krankenkassen suchten andre Aerzte. Nun wurden eine Anzahl Be Rechtsprechung, die den Anschluß an die Getverbegerichte notwendig