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beruht. Herr Trimborn hegt die naive Auffassung, als ob die das eine Wort heraus: Civilrechtliche Haftbarkeit ist Socialdemokratie aussichtslos werde, sobald in Arbeiterkammern nötig, wenn die Berufsvereine Rechtsfähigkeit erlangen. Das Groß­Unternehmer und Arbeiter sich einander näher kommen und die Arbeiter kapital sicht in der socialpolitischen Flickunst, deren die Regierung die Schwierigkeiten erkennen, die in der Natur der Dinge liegen. sich etwa befleißigen könnte, die Gelegenheit, einen großen In Wahrheit liegt aber die Zukunft des Socialismus darin, daß Schlag gegen die Gewerkschaftsbewegung zu führen, die Verbände feine Wirtschaftsordnung die Menschheit aus den Schwierigkeiten der sollen mit ihren Geldmitteln haften für die Schädigungen, die dem tapitalistischen Produktion erretten wird. Die ernsthafte Social Sapital bei Ausständen zustoßen. reform ist nicht die Hinderung der Socialdemokratie, sondern die fich in friedlichen Bahnen vollziehende Ueberwindung des kapitalisti­ schen   Lohn- und Ausbeutungssystems. Daher kann auch die Social­demokratie allein die Socialreform mit ganzem und vollem Ernst betreiben, während die bürgerlichen Parteien in steter Sorge leben, daß nicht die gewollte Schädigung der Socialdemokratie in nicht­gewollte Förderung umschlägt.

Der Mann des Centralverbandes hatte zunächst das abschließende Wort. Wie wird die Regierungsvorlage aussehen, nachdem sie den Läuterungsprozeß durch die Beratungszimmer der Kapitalsgewaltigen durchgemacht hat?

Politische Ueberficht.

Berlin  , den 30. Januar.

Abgeordnetenhaus.J!

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Die Antwort des Grafen Posadowsky zeigte sofort, tie wenig ernsthaft die Regierung an der Fortführung der Socialpolitik zu arbeiten gedenkt. Die Regierung will dem Gedanken, den Berufs  - Das Abgeordnetenhaus begann am Sonnabend die zweite bereinen der Arbeiter Rechtsfähigkeit zu geben, näher treten, aber Lesung des Staatshaushalts Etats mit dem Etat der die Arbeiter in Reichs- und Staatsbetrieben sowie in gewiffen Domänen verwaltung. Wie alljährlich, so wurde leb­öffentlichen Anlagen" sollen nicht einbegriffen werden. Es soll dabei haft über die Frage diskutiert, ob aus den Erträgen der " Borsorge" getroffen werden, daß auch die Minderheiten ausreichend Domänenverpachtungen sich der Schluß ziehen lasse, daß es werven." Besondere Arbeitskammern will die Regierung nicht schaffen, der Landwirtschaft jetzt besser gehe, oder ob der umgekehrte fondern die den Gewerbegerichten als Einigungsämtern gegebenen Schluß richtig sei. Natürlich schrie der agrarische Chorus, daß Bejugnisse sollen ausgebaut werden. Die arbeitsstatistische Abteilung es der Landwirtschaft herzlich schlecht gehe, und der Minister im Reichsamt des Innern soll selbständiger und umfassender gestaltet b. Podbielsti stimmte in dieses Klagelied mit ein. werden, was allerdings noch eine schwierige Kostenfrage mit Recht wies demgegenüber der Abg. Brome I( frf. Vg.) Ob und wann dieser Weg beschritten wird, das wird die auf die eigenartige Theorie der Agrarier hin, wonach, wenn weitere Gestaltung der Etatsverhältnisse bedingen! die Pachterträge zurückgehen, dies ein Beweis für die Notlage der Landwirtschaft sei, während, wenn sie in die Höhe gehen, immer besondere Umstände im Spiel sein sollen. Die ein­tönige Debatte wurde ab und zu durch eine Rede nach Art der Kriegervereins- Reden unterbrochen, in der das Anwachsen der socialdemokratischen Stimmen mit der Notlage der Land­wirtschaft in Verbindung gebracht wurde.

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Es freist der Berg und ein lächerlich Mäuschen wird geboren! Das denkbar dürftigste stellt die Regierung in ungewisse Aussicht und selbst das Dürftige wird schon von vornherein überreich mit Ausnahmebestimmungen beschwert und nur in nebelhaften Undeutlich teiten angedeutet. Weniger war nicht möglich!

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schafft; Hebung der Stellung des Europäers dem Farbigen gegenüber in jeder Beziehung.

Was die verfehlte bisherige milde(!) Eingeborenen- Politik in ihren natürlichen Folgen dem Lande, speciell seiner Farmer­bevölkerung, geschadet hat, das muß unter allen Um ständen wieder gutgemacht werden durch weitgehende Einschränkung der Rechte der aufrührerischen Eingeborenenstämme zu Gunsten der schwer geschädigten und bisher im Verhältnis zu den Eingeborenen oft recht stiefmütterlich behandelten(!) weißen Farmer. Nicht ein Lamm darf im Besitz der rebellischen Stämme bleiben, so lange noch ein Farmer nicht für die durch den Aufstand entstandenen Verluste entschädigt ist."

Deutfchen Reich.

Die Socialpolitik der Socialdemokratie findet Anerkennung an einer Stelle, wo man sie nicht erwarten sollte, im, Deutschen Adelsblatt", dem Organ der Feudalsten der Feudalen. In der neuesten Nummer schreibt dort ein Herr v. Wedelstädt das Folgende:

Der Socialdemokratie gebührt nun das Verdienst, den Re­gierungen einen Antrieb zu umfassenden socialen Reformen gegeben und die Parlamente willfährig für die Vorschläge der Regierungen gemacht zu haben. Es ist angesichts der drohenden socialistischen Gewitterfvolte ein völliger Wandel in den Anschauungen der' Politifer eingetreten. Früher, vor dreißig oder vierzig Jahren, wurde die Selbsthilfe als das einzige, was die Arbeiter fördern fönne, gepriesen. Spart", hieß es, und erwartet nicht die Unter stützung des Staates; denn nur durch euch selbst könnt ihr eine bessere Existenz erlangen." Sowohl Laster wie Bamberger   sprechen sich gegen die Idee einer staatlichen Altersversicherung aus Eugen Spartrieb der Massen vermindere und auch nur einen geringen Richter ist derselben noch heute nicht gewogen weil sie den Ersatz gegen die ausbleibende private Hilfe gewähre. Indes schon genügt den Nachfolgern beider im Parlament die obli­gatorische Alters, Invaliden- und Unfallversicherung der Arbeiter nicht mehr."

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Die Giesebrechterei vor Gericht. Als ein in Meißen   wohnender Geldgeber des Wahlrechtsdoktors Giesebrecht vor einiger Zeit gegen einen Redakteur der Sächs. Arb.- 3tg." mit einer Beleidigungsflage vorging, durfte man hoffen, daß in das dunkle Treiben der Wahl­rechtscamorra einiges Licht fallen werde. Leider wurde die Hoff­nung zunichte, denn der Meißner Herr flagte nur, weil ihm nach­gefagt ist, er habe die Giesebrecht- Subvention am Lohn der Arbeiter abgezwackt, und diese Beschränkung scheidet das eigentliche Beweis­thema völlig aus. Anders macht's Herr Bahn, der von Freisinns und Bündlergnaden erlorene nationalliberale Boltsbote für Sorau  - Forst, der einzige Reichstags- Abgeordnete, dessen Name in den vom Vor­wärts" veröffentlichten Substriptionslisten zu lesen ist. Er hat sich im Wahlkampf als Wahlrechtsfreund vorgestellt und speciell der liberale Wahlverein Sorau   fagte für diese Wahlrechtss freundschaft gut: Herr Bahn werde mannhaft eintreten gegen jeden Versuch der Beschränkung des Wahlrechts. Als dann Geldgeber nannte, griff die Märkische Voltsstimme", das Partei­der Vorwärts" auch den Kommerzienrat Bahn als Giesebrechts Organ des Kreises Sorau  - Forst, Herrn Bahn und die Macher seiner Kandidatur an; Herrn Bahn wurde nachgesagt, er habe entweder die Wähler getäuscht oder doch mindestens die Täuschung zugelassen. Die Lokalpresse fch tv i eg sich völlig aus über Bahns Beteili gung an der Giesebrechterei; erst nach wiederholten Angriffen der M. V.  " brachten die nationalliberalen Amtsblätter in Sorau   und Forst eine Notiz, die nicht bestritt, daß Bahn dem Giesebrecht Geld gegeben habe, fondern lediglich fagte: In der Zeit der ganz kurz der Wahl selbst habe Bahn nichts gegen das Reichstags­vor der Wahl erfolgten Aufstellung der Bahnschen Kandidatur und Wahlrecht unternommen. Bahn selbst hat trotz aller Provokationen bis heute gefchwiegen.

Unser Parteigenosse 2egien kritisierte sofort diefe Unzulänglich feit der Regierungsankündigung, und verwies auf die Schuld der Nach Erledigung des Etats der Domänenverwaltung Herr v. Wedelstädt flicht allerdings dieses Bekenntnis zur Wahr Reichstagsparteien, insbesondere des Centrums, das jetzt wieder begann die Beratung des Forst- Etats, die am Montag fort- heit in weite frause Betrachtungen über das socialdemokratische Un­fich in socialpolitischem Ungestüm vorstellt, während durch seine gesetzt wird. Dann folgt der Etat der landwirtschaftlichen mit der aus dem Haupt Wilhelms I. geborenen und von den bürger­heil. Immerhin genügt dieser Anfall von Einsicht, daß es nichts ist Schuld die gleichartigen Anträge stets unerledigt blieben, welche Verwaltung. die Socialdemokratie feit 20 Jahren gestellt hat. lichen Parteien freudig begrüßten Socialreform.- Selbst wenn aber, so legte Legien treffend dar, die jetzt vom Centrum Allerlei Kolonisationsprojekte 1 mi had elm übernommenen Forderungen ebenso gut durchgeführt würden, wie die für Deutsch- Südwestafrika   werden gegenwärtig in der Presse und in Regierung fie schlecht durchführen will, so müsse die Social- Broschüren ausgeheckt. Statt nach den traurigen Erfolgen unsrer demokratie doch so lange ihren Bemühungen fühl gegenüberstehen, Kolonialpolitik einmal ein wenig Selbsteinkehr zu halten, statt zu als nicht die unbedingte Voraussetzung für die Fruchtbarkeit der zu bekennen, daß man durch Landraub und Ausbeutung die Eingeborenen schaffenden Einrichtungen gegeben sei: das volle, freie Koali- zur Erhebung getrieben hat, statt einzusehen, daß diese ganze tionsrecht der Arbeiter. Legien zeigte an mannigfaltigen Stolonialpolitik im Grunde eine wüste Berschwendung von öffent­Beispielen, besonders auch nochmals am Fall von Crimmitschau  , wie lichen Mitteln darstellt, macht man allerlei Vorschläge, wie man die selbst die besten Gesetze nichts nügen, wenn von den Justiz- und Eingeborenen vollends zu Bettlern und Kulis machen, wie man eine Verwaltungsbehörden durch Auslegungskünfte das Recht der Ar- Siedelungs- Politik großen Stiles betreiben kann, die den deutschen beiter vernichtet wird. Legien forderte Schutz des Koalitionsrechts Steuerzahlern die Millionen gleich dugendweise aus der Tasche gegen die Behörden, die zu seinem Schuh berufen sind, aber seine ziehen muß. Vernichtung betreiben. Wie die Dinge in Südafrika   jetzt liegen, haben wir wiederholt Graf Posadowsky   nahm nochmals kurz das Wort zu einer dargestellt. Wir haben 20 Jahre lang in Südwestafrika Bemerkung Legiens, um zu erklären, daß die Einzelstaaten, trotz der kolonisiert, wir haben 60 Millionen in diese Sandwüste gesteckt, mit Ankündigung eines Reichs- Vereinsgesetzes in der Reichs- Verfassung, welchem Erfolge? Nach 20 Jahren haben wir es glücklich zu einer das Recht behalten, ihre Vereinsgefege nach ihrem Ermessen zu ge- weißen Bevölkerung von 4640 Köpfen gebracht, von denen nur stalten. Also der Staatssekretär für Koalitionsrecht unterstügt die 2998 Deutsche   sind. An Ansiedlern und Farmern wurden Bestrebungen der Einzelstaaten auf reaktionäre Ausgestaltung und gar nur 813 Stöpfe gezählt. Aber von diesen 813 Farmern bestand Auslegung ihrer Vereinsgeseze. Er findet kein Wort gegen die un- nicht einmal die Hälfte, nämlich nur 334, aus Deutschen  ! ablässigen und ungeheuerlichen Maßnahmen, die in Einzelstaaten zur Daß diese Farmer" bekanntlich mehr Vieh händler als Vieh­thatsächlichen Beseitigung des Koalitionsrechts der Arbeiter verhängt züchter sind, ist ja belannt, aber lassen wir sie momentan als Kolonisten" gelten. Jeder deutsche Kolonist in Deutsch­Nachdem dann Abg. Hieber von den Nationalliberalen sich Südwestafrika hat uns danach das nette Sümmchen von etwa gleichfalls recht eifrig für Rechtsfähigkeit und Arbeitstammern ein- 20 000 m. gekostet high der doll Unfre Kolonialfere sind aber durch derartige Erfahrungen nicht gefeßt, trat in turzen, aber sehr charakteristischen Vorstößen die konservative Gegenaktion in Scene. Herr v. Richt- abgeschreckt. Es soll im Gegenteil nun erst recht Siedelungspolitik hofen und Herr b. Kardorff gedenken den socialen Frieden" getrieben werden. Und um diese erfolgreich betreiben zu können, in andrer Weise vorzubereiten als durch Socialpolitik. Sie be- foll den Eingeborenen ihr armseliges Eigentum vollends ab­Wie die Vieh statistik bewies, haben die fürchten, im Gegensatz zu den Mittelparteien, eine gewaltige genommen werden. Förderung der Socialdemokratie durch die Einführung Weißen bereits den größeren Teil des in der Kolonie vor­der geforderten focialpolitischen Inftitutionen. Sie wollen nicht die handenen Vichs auf die bekannte Weise!- in ihren Besitz Wege bahnen, auf denen die arbeitenden Klassen in geordnetem gebracht. Die Regierung hat ihrerseits die Gypropriation Marsch ihre fulturellen Ziele zu erreichen gedenken, sie wollen den des Weidelandes in die Hand genommen. Mehr als zwei Weg mit tausend Hindernissen verrammeln, damit sich an ihnen die Drittel des Landes- und natürlich nicht den wertlosesten Teil Vorwärtsstrebenden die Köpfe zerschlagen, welche Gefälligkeit desselben hat die Regierung bereits annettiert, ungefähr 30 Broz. biefe freilich ihren Gegnern niemals erweisen. Herr v. Richthofen der Bodenfläche hat man gnädigst noch den 200 000 Eingeborenen will höchstens dann die Rechtsfähigkeit der Berufsvereine zulassen, wenn reserviert. Aber das ist unsren Kolonialpolitikern noch viel zu viel. wenn nicht nur die Staatsarbeiter, sondern auch die Berg- In einer Schrift, Die Zukunft Deutsch- Südwestafrifas", schlägt der arbeiter und selbstverständlich die Landarbeiter aus- Verfasser, ein Dr. Georg Hartmann, vor, die Reservate der genommen bleiben, wenn zuvor das Koalitionsrecht eingeschränkt Eingeborenen noch weiter zu beschränken und dann mit und der Schutz der Arbeitswilligen" eingeführt ist. einer Siedelungspolitik großen Stils zu beginnen.

werden.

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Jezt aber, fünf Monate nach Erscheinen der Artikel, erfolgt. gegen den Redakteur der M. V.  ", Genoffen Perner, eine Antiage wegen Bahn- Beleidigung. Der Staatsanwalt hat des bedrängten Sorauer Kommerzienrates fich angenommen. Ob Herr Bahn leugnet, überhaupt Geld gegeben zu haben, erfährt man einstweilen nicht. Jedenfalls hat man bis heute nichts davon gehört, daß der Dr. Giesebrecht wegen Kollektenschwindele unter Antlage gestellt worden ist, was doch zweifellos geschehen müßte, wenn seine An­gaben erichwindelt wären.

Der Prozeß verspricht sehr interessant zu werden und ein Haupt­reiz wird sein, dem Dr. Giefebrecht auf dem Zeugen­stande zu begegnen. Für manchen Wahlrechtsfreund" wird das eine böse Stunde geben.

Zur Königsberger   ,, Hochverrats"-Affaire. Gegenüber der Meldung der Hartungschen Zeitung  ", es bestehe der Verdacht, daß der Kranten Herr b. tardorff schaut trüb pessimistisch in die Zukunft: Der Herr schwärmt davon, daß das füdwestafrikanische Steppen- tassenrendant Braun fich der Wiederverhaftung durch Flucht ins Bisher habe die Socialpolitik nur immer die Socialdemokratie ge- land ebenso dicht besiedelt werden könne wie etwa Argentinien  . Ein Ausland entzogen habe, erklärt die Königsberger Boltszeitung", fördert; jetzt sei die Gefahr, daß man neue Nester baue, in die andrer Kolonial- und Siedelungs- Schwärmer äußerte die Möglich- Braun denke nicht daran, sich den Verhandlungen in der Geheimbund­fich die Socialdemokratie hineinlege; das Centrum betreibe die keit, doch wenigstens 15-20 000 Menschen ansiedeln zu können. Es affaire irgendwie zu entziehen. Brauns Gesundheit sei während der Unter­fuchungshaft vollständig zerrüttet worden, er habe im Gefängnis eine Blind­Socialpolitik mit Eilzugsgeschwindigkeit"; die Regierung mache läßt sich ungefähr ausrechnen, was uns 20 000 deutsche Farmer darmentzündung durchgemacht, von der er nicht geheilt sei. Während des immerfort Verbeugungen vor der Socialdemokratie; auf die christlichen Kosten würden, wenn uns 300 die Kleinigkeit von 60 Millionen ge- Aufenthalts in Leipzig   seien bei Braun wieder heftige Blinddarm­Arbeiterverbände werde man sich nicht verlassen können; die Social- tostet haben. Die Regierung erklärte ja selbst im vorigen schmerzen aufgetreten, der Arzt habe ihm empfohlen, sich zum Zwede demokratie werde es auf 5 Millionen Stimmen bringen und Jahre, daß jeder Ansiedler einen Reichszuschuß von 10 000 M. er- einer Operation in eine Heilanstalt zu begeben. Braun halten und dabei noch über ein eignes Vermögen von ebenfalls habe ausdrücklich erklärt, daß er zum Termin der Hauptverhandlung plötzlich wie der Herero- Aufstand! sei die Revolution da! 10 000 m. verfügen müsse. Zudem müsse man erst noch abwarten, erscheinen werde. Wegen der verhängten Briefsperre fehlten seiner wieweit durch Bohrungen fünstlich Wasser Frau direkte Nachrichten. Alles spreche dafür, daß Braun unterwegs den Rat einer medizinischen Autorität eingeholt und sich in eine schaffen könne. Aber es wäre dennoch völlig verfehlt, ihre Macht und ihre Scharf- Unire Projektenmacher sind nicht so zurückhaltend, fie bauen ihre Seilanstalt begeben habe.-

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Die Richthofen und Kardorff sprechen im Reichstage für längst nicht mehr maßgebende Parteien. Die fonservativen Parteien erscheinen im Reichstag ohnmächtig, wenn das Centrum nicht an ihrer Seite. macherbestrebungen zu unterschätzen. Denn was ihnen im Reiche an Pläne munter auf den südwestafrikanischen Sand. Aber nehmen wir der Macht fehlt, das haben sie vielfältig in Preußen und in selbst einmal an, ihren Annahmen läge eine Realisationsmöglichkeit andern Einzelstaaten. Bon dorther zwingen fie die Regierung, zu Grunde. Nehmen wir an, es gelänge, 20 000 deutsche Biehzüchter­selbst wenn sie socialpolitisch vorwärts will, zum Stillstand, und so familien in Südwestafrika anzusiedeln. Und nehmen wir ferner an, sverden sie auch die dürftigen Ankündigungen des Grafen von diese Siedelung tostete uns außer den bis jetzt verpulverten Posadowsky vollends verschleppen und vernichten. So wirkt der 60 Millionen nicht mehr als weitere 120 Millionen. Die alte Stardorff, vom Revolutionsgespenst besessen, eifriger denn irgend 20 000 Kolonisten hätten uns dann 180 Millionen gekostet, d. H. einer sonst, daran, daß die Arbeiterklasse jede Hoffnmg in diefen pro Familie 9000 Mart. Hätten wir dafür diese Leute nicht viel heutigen Staat verliert und daß die socialen Kämpfe sich von Er- besser auf der Lüneburger Heide   ansiedeln können?! bitterung zu Erbitterung steigern. n

Die Wege der Justiz.

In Halle ist am Freitag der Redakteur unfres Partei- Organs Fette, der sich wegen angeblicher Majestätsbeleidigung zu ver­antworten hatte, freigesprochen worden. Der Prozeß ist insofern interessant, weil in Leipzig   wegen desselben Sachverhalts gegen drei Redakteure eine Justizaktion im großen Maßstabe durchgeführt wurde, die mit der Verurteilung endete, während in Halle auf Frei­sprechung erkannt wurde. Die Leipziger   Verhaftungen und Ver­urteilungen erregten feiner Zeit allgemeines Aufsehen. In beiden Fällen handelte es sich um eine fünfzeilige Notiz, die unter Ver­mischtes" veröffentlicht worden war. Es hieß da, wie die Wiener Zeit" berichtet, im Spital zu Tamsweg   sei ein Mann, angeblicher Verwandter des Kaisers gestorben, der behauptet hatte, er heiße Der Aufstand in Südwestafrifa bedeutet eine schwere Couard v. Battenberg  ; seine Mutter sei eine Elise Suchowsky 2c. Schädigung für die Entwicklung der Kolonie. Er bringt uns Die Verhandlung wurde wegen Gefährdung der öffentlichen darüber wollen wir uns flar fein- fast wieder dahin zurück, Ordnung bei verschlossenen Thüren geführt; jedoch wurde den Ver­wo wir vor zwanzig Jahren angefangen haben. Trotz allem hat tretern der Presse die Teilnahme gestattet. Genosse Fette erklärte, aber auch er sein Gutes. Er hat ein für allemal die Unhaltbarkeit

Kein Lamm dürfen sie behalten!

In den Berliner Neuesten Nachrichten" läßt sich ein Lieutenant Geng, vermutlich ein ehemaliger Offizier der Schußtruppe, folgendermaßen vernehmen:

Für die Forderungen der Interpellation sprachen ferner noch Dr. Ablaß( Freijinnige Volkspartei), Dr. Potthoff( Freifinnige Vereinigung), der Pole Brejski und Herr Stöder. Dieser Lettere feierte die christlichen Arbeiter des Frankfurter   Kongresses als Ablöser der Socialdemokratie; er glaubt da eine Bewegung zu sehen, die sich von der Socialdemokratie löst, während in Wahrheit diese Arbeitergruppen bisher niemals zur Socialdemokratie gezählt haben und gerade durch ihre jezigen Bemühungen notwendigerweise des bisherigen Systems der Eingeborenenbehandlung bewiesen, das bei der Veröffentlichung jener harmlosen Notiz an eine Majestäts­der Socialdemokratie angenähert werden. Auch die Bürgschaft", früher oder später schlimme Erfolge zeitigen mußte. Die Forde- beleidigung gar nicht gedacht zu haben; er habe weder die die Herr Trimborn, als er nochmals das Wort nahm, für die rungen, die bei dem heutigen Zustande der Kolonie an die zu Absicht noch das Bewußtsein gehabt, eine solche zu be christlichen und monarchischen Gesinmmgen der christlichen Gewert- fünftige Eingeborenen- Politit gestellt werden müssen, und die nicht gehen. Die Notiz sei der Leipziger Volkszeitung" entnommen, schaften" zu übernehmen wagte, kann nicht hindern, daß Heute zum erstenmal aufgestellt werden, find: Schwächung und in etwas veränderter Form im Volksblatt" zum Abdruck ges jede ernsthafte Arbeiterpolitit zum Socialismus der Macht der Kapitäne; Rechtsprechung über die Ein- bracht worden. geborenen allein durch die Distriktschefs usw.; allgemeine führt.ingan si nodalla mentiigistid end u Der Erste Staatsanwalt, der besonders zu dieser Verhandlung Entwaffnung der Eingeborenen; Beschränkung der Ein­erschienen war, gab zu, daß die Notiz der Leipziger Volkszeitung" geborenen- Refervate zivecs Schaffung des jetzt fehlenden Regierungslandes zur Besiedelung mit weißen:; Besteuerung entnommen sein könne; die Abänderung vor der Ber der Eingeborenen in einem Maße, das die Mög öffentlichung im Voltsblatt" erklärte er aber für lichkeit einer Konkurrenz der Eingeborenen mit unerheblich. Er beantragte dann sechs Monate Ge der weißen Farmerbevölkerung aus der Welt fängnis.

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Herr Trimborn versprach sich einen wesentlichen Fortschritt von dieser Beratung. Aber nach ihm hatte noch einer das legte Wort: Herr Beumer vom Centralverband der Industriellen. Die fpäte Stunde hinderte leider die Offenbarungen des einseitigsten Kapitalismus, die von ihm zu erivarten waren. Er brachte nur

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