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Der Verteidiger, Rechtsanivalt Herzfeld wies darauf hin, fach die Kirche ab. Dann mußte sich das Mädchen auf einen in daß die Notiz Der socialdemokratische Verein Ito na zählt jetzt 3024 Mite weder Handlungen noch Aeußerungen des dieser toleranten Kirche besonders bestimmten Platz für gefallene glieder. Er nahm im letzten Jahre 18 110 M. ein und gab 11 686 Kaisers kritisiere fritisiere und nur mitgeteilt worden ist, was Mädchen" setzen. Wegen dieser bodenlos gemeinen Beleidigungen Mark aus. Der Verein für Ottensen und Umgegend hat 2115 ein Mann über seine Abstammung behauptet habe. Es strengte der Vater des Mädchens Beleidigungsklage an, er ließ und der für Wilhelmsburg und Umgegend 935 Mitglieder. käme öfter vor, daß Personen behaupteten, sie stammen von Herrschern Auch der Staatsanwalt stellte Erhebungen an wegen der statt von 3052 M. fich aber zur Zurüdnahme der Klage bewegen. Dieser hatte eine Jahreseinnahme von 3811 M. und eine Ausgabe ab. Die nach langer Beratung erfolgte Freisprechung wurde gehabten Freiheitsberaubung und der Störung einer gottesdienst­wie folgt begründet: Das Gericht hat sich nicht davon überzeugt, lichen Handlung durch den Geistlichen selbst. Indes auch hier Post" im lezten Jahre ihre Auflage um fast ein Drittel erhöhen Ueber Preßverhältnisse wird berichtet, daß die Münchener daß eine Majestätsbeleidigung vorliege. Weder§ 185 noch§ 186 scheinen die frommen Einflüsse so stark gewesen zu sein, daß eine konnte. Die Schwäbische Tagwa cht" wird vom 1. Februar Tönne Anwendung finden und könne fomit von einer Majestäts- Einstellung des Verfahrens erfolgte. So kam der geistliche Kirchen- an in verstärktem Umfange erscheinen. beleidigung keine Rede sein. schänder" mit einer Buße von 40 M. und der Zurücknahme der Beleidigung davon.

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Warum hatten die Leipziger Richter nicht die gleiche, Ueber­zeugung?

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Wird fich die Germania " nun auch wegen dieses Skandals in ciner katholischen Kirche entrüsten?-

Zwei rohe Soldatenschinder hatte das Kriegsgericht der fünften Division in Nürnberg abzuurteilen. Der Unteroffizier Bechtold vom 6. Chevaurlegers- Regiment in Bayreuth war des Miß- denn siebentägigen Justizdebatte im badischen Landtag von der social­Die Majestätsbeleidigungs- Prozesse wurden gelegentlich einer mehr brauchs der Dienstgewalt, der Störperberlegung und der Beleidigung demokratischen Fraktion einer scharfen Kritik unterzogen. Wenn auch Untergebener beschuldigt; neben ihm erschien als Angeklagter der in Baden ihre Zahl eine verschwindend Kleine ist, so hat man auch Chevaurleger Beck von derselben Eskadron, dem ein Bergehen der dort ein Interesse daran, daß die tollen Zustände in andern Staaten erschwerten Körperverlegung, in Gemeinschaft mit dem Unteroffizier nicht etwa auch in Süddeutschland einreißen. Auf die Beseitigung verübt, zur Lasi lag. Im vergangenen Herbst befand sich Bechtold des§ 95 des Str.-G.-B. wollte der Justizminister nicht eingehen, mit mehreren Soldaten beim Haferfassen, wobei ihm schien, daß ein dagegen erklärte er Rekrut sich bei der Arbeit nicht flink genug rühre. Der Herr Stell- hebung einer Anklage von der Genehmigung des Ministeriums den Weg für gangbar, daß die Er­vertreter Gottes geruhte, sich nicht höchsteigenhändig an dem abhängig gemacht werde. Aber auch in der Richtung müsse die Säumigen zu vergreifen, sondern befahl dem Soldaten Anregung vom Reich kommen, er allein könne nichts machen. Bed , ,, dem faulen Kerl ein paar herunterzuhauen". Beck gab sich willig zum Büttel her und erfüllte den Auftrag einandersetzung der nationalliberale Abg. Rechtsanwalt Schneider­Besonders interessieren dürfte es, daß gelegentlich dieser Aus­so energisch, daß der Herr Unteroffizier seine Helle Freude Starlsruhe für den Majestätsbeleidigungs- Baragraphen und seine daran haben konnte. Er versetzte dem Rekruten eine solch faulige Sandhabung eine warme Verteidigungsrede hielt. derbe hrfeige, daß der Mann gegen die Thür taumelte und Gut nationalliberal! auf eine Thürflinke aufschlug, wobei er eine Erschütterung des Rüden marks erlitt und bewußtlos zu Boden stürzte. Er mußte längere Zeit im Lazarett liegen. Außerdem war Bechtold bemüht, ber­schiedenen Leuten, die ihm unterstellt waren, die Liebe zum Soldaten­stand durch Schläge mit dem Steigbügelriemen einzubläuen, andre hat er durch rohe Schimpfworte beleidigt. Das Gericht verurteilte ihn zu 6 Monaten Gefängnis und Degradation, Bed erhielt drei Monate Gefängnis.

Ein neues Infanterie- Gewehr?

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Ausland. Italien .

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Marinekorruption. Der Avanti" hatte erlärt, daß das Kriegsschiff, das die italienischen Ausstellungsobjekte nach St. Louis bringen sollte, trog Reparaturen im Arsenal zu Venedig , für die Oceanreise untauglich sei. Hierauf stellte der Marineminister eine Untersuchung an und fepte, laut Eine Korrespondenz meldet: Ueber eine neue Infanterie- Direttor des Arsenals von Venedig , sowie zwei Italie", nach Feststellung der Wahrheit den Schußwaffe, deren Einführung so gut wie beschlossen sein soll, höhere Arsenal - Offiziere ab. unterhält man sich in höheren militärischen Kreisen. Die neue Waffe stellt sich dar als cin Repetiergewehr mit Kolben­magazin, welches zur Aufnahme von 16 Patronen ein­gerichtet ist. Der Laderaum ist so konstruiert, daß die Patronen in fürzester Zeit eingelagert werden können. Die Fertigmachung des Gewehres zum Schuß fann in wenigen Sekunden erfolgen. Alle 16 Patronen fönnen ohne Unterbrechung hintereinander abgefeuert

werden.

Schweden .

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Schweden ein Zusatz zum Strafgesetzbuch zu stande, der dem seiner Gegen das schwedische Zuchthausgesetz. Im Jahre 1899 tam in Beit vom deutschen Reichstag abgelehnten Zuchthausgefez" sehr ähnlich sieht und bestimmt, daß bereits der Verfuch, jemand durch Gewalt oder Drohung zur Teilnahme an einer Arbeitseinstelling zu zwingen, oder zu hindern wieder zur Arbeit zurückzukehren oder an gebotene Arbeit anzunehmen, mit derselben Strafe wie Fälschung eines Wahlergebnisses. Aus München , 29. Januar, das wirklich ausgeführte Verbrechen belegt wird uns geschrieben: Wegen eines Vergehens in Bezug auf Aus- werden soll, und daß solche Versuche der öffent übung staatsbürgerlicher Rechte hatten sich vor der Straffammer des lichen Anklage unterstellt werden. Landgerichts München I der 27jährige Buchhalter Georg Heiden- Ausnahmebestimmungen, die seiner Zeit, trotzdem sie reich von München , der 23 Jahre alte cand. phil. Josef Holz höchsten Gerichtshofe einstimmig verworfen wurden, die königliche mann von Ingolstadt und der 28 Jahre alte Monteur Heinrich Bestätigung erhielten und seitdem viele Opfer erfordert haben, Bohner zu verantworten. Sämtliche Angeklagte wohnen im hat nun unser Parteigenoffe Branting eine Motion in der Wahlkreise München I, wo eine Stichwahl zwischen unsrem Zweiten Kammer eingebracht, zu der außer den 4 Socialdemokraten Genossen Birt und dem liberalen Buchdruckereibesiger Schön auch 21 bürgerliche Abgeordnete ihre Zustimmung gegeben haben. notwendig war. Heidenreich wurde am Tage der Hauptwahl Der Motion ist eine ausführliche Begründung eingefügt, in der u. a. bon der Ausübung feines Wahlrechts Wahlrechts zurückgewiesen, da die Verhandlungen der beiden Kammern über die Strafbestimmungen er nicht in der Wahlliste eingetragen war. Am 25. Juni, vom Jahre 1899 rekapituliert werden. Sogar in der Ersten Stammer dem Tage der Stichwahl, gab Heidenreich auf den Namen fand damals eine Anzahl Abgeordneter diese Verschärfung der be­eines andren Wählers einen Stimmzettel ab. Als letzterer einige treffenden Strafgesetz- Paragraphen, unnötig, unbillig und Stunden später ebenfalls sein Wahlrecht ausüben wollte, kam die gefährlich für unser Gemeinwesen".. Geschichte auf. Heidenreich erhielt eine Woche Gefängnis.­Der Angeklagte cand. phil. Holzmann, der noch nicht wahlberechtigt ist, wählte auf den Namen seines erkrankten Mietgebers, des Angeklagten Bohner. Holzmann, der nicht ge­wußt haben will, daß eine derartige Handlung unerlaubt sei, wollte seinem Mietgeber nur eine Gefälligkeit erweisen. Holzmann und Bohner, der wegen Anstiftung angeklagt war, wurden frei

gesprochen.

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Die Gründung eines Polnischen Central- Wahlkomitees für Deutschland" wurde auf der polnischen Delegiertenversammlung in Bosen endgültig beschlossen. In das Komitee werden die polnischen Organisationen aus Bofen vier Delegierte, aus West- und Ostpreußen drei Delegierte, aus Schlesien zwei, aus Berlin ( für Berlin und Brandenburg ) und aus dem rheinisch- westfälischen Bezirt je einen Delegierten entfenden. Statutengemäß wird die neue Organisation nachstehende Aufgaben haben:

1. Vor allen Wahlen zum Reichstag und preußischen Landtag die Bezeichnung der Kreise, in denen polnische Kandidaten aufgestellt werden sollen. Bei den Wahlen zum Reichstag wird bei der Hauptwahl nur für den polnischen Kandidaten gestimmt. Ausnahmen find nur auf einstimmigen Beschluß des Central- Wahlkomitees zulässig.

2. Der Abschluß von event. Kompromissen mit andren Parteien. 8. Die Schlichtung der event. Streitigkeiten zwischen den Wählern und den polnischen Wahlorganisationen.

4. Die Erhaltung eines Informationsbureaus zweds a) Lieferung von Material für die polnische Fraktion, b) Verbesserung und Er­weiterung der Wahlorganisationen, c) Wirten auf die öffentliche Meinung durch die Presse und besondere Schriften.

Der Beschluß wird eine wesentliche Stärkung der polnischen Drganisationen zur Folge haben.

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Kleritale Kirchenschändung".

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Partei- Nachrichten.

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NOHO OTA OTE OF jekt der Ort Grünwinkel in der Nachbarschaft Karlsruhes . Eine vollständig socialdemokratische Gemeindeverwaltung hat Nachdem am Freitag bei der Wahl der Gemeinderäte sämtliche social­demokratische Kandidaten mit 130 gegen 100 Stimmen der ver­ständig und der Bürgerausschuß zu zwei Dritteln aus Socialdemo= einigten Gegner gewählt wurden, besteht der Gemeinderat voll­fraten. Als Bürgermeister amtiert schon seit dem vorigen Jahre ein organisierter Parteigenosse.

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Ein Manifest an die niederländischen Arbeiter. Manifest an die Arbeiter, um sie zu veranlassen, sich gründlich mit Niederlande wendet sich in einem zur Massenverbreitung bestimmten Der Vorstand der Socialdemokratischen Arbeiterpartei der dem Regierungsentwurf zu einem neuen Arbeitsgeset zit Bestimmungen zum Schuße der Arbeit," so beginnt das Manifest, befassen. Durch das Erscheinen des Gefeßentwurfs, enthaltend wird die Regelung Eurer gesellschaftlichen Zustände von neuem wie es wohl noch niemals in unserm Lande der auf die Tagesordnung gebracht, und zwar in solchem Umfange, Fall war." Es wird dann ausführlich auf die Mängel und den Inhalt des Entwurfs hingewiesen, sowie darauf, daß der ursprüng­liche Regierungsentwurf, der sogenannte" Vorentwurf", bereits in verschiedenen wichtigen Punkten verschlechtert worden ist. Die Arbeiter sollen nun zeigen, daß sie mit ihren Organisationen hinter ihren Vertretern im Parlament stehen, deren Zahl infolge des Mangels des allgemeinen Wahlrechts mur gering it; fie follen ein­gedenk sein, daß die Kapitalisten nur so viel zu Gunsten der Ar­beiter zugestehen, wie diese sich selbst durch eine kräftige Organisation und durch sachverständiges Auftreten zu erobern wiffen.

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Berichtigung. In der Notiz in gestriger Nummer betreffend die Angriffe der Münchener Post" auf Genossen Zubeil findet sich ein finnentstellender Druckfehler. Es heißt darin, die Münchener Post" Teil" sind dadurch in den Satz gekommen, daß sie statt des Namens hätte sich, wenn sie den Vorwärts" gelesen hätte, die unbegründeten Angriffe auf Genossen Zubeil zum Teil erspart. Die Worte zum Bubeil gesetzt wurden und bei der Korrektur neben dem Namen stehen geblieben sind. Es soll nämlich heißen, daß sich die Münchener Post" die unbegründeten Angriffe auf Genonen Zubeil erspart hätte, wenn sie den Vorwärts" gelesen hätte.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

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Einen Sigredakteur soll die in Kattowitz ( Oberschlesien ) ers Gegen diese scheinende polnisch- socialdemokratische Gazeta Robotnicza" in der sich deshalb vor dem Landgericht Beuthen D.-S. wegen Vergehen Person des Schuhmachers Valentin Rust gehabt haben. Dieser hatte gegen§ 18 des Reichspreßgesetzes zu verantworten, mit ihm der Verleger des Blattes, Stefan Thiel, der in Berlin wohnt und be= schuldigt wird, troy Kenntnis von der angeblichen Unfähigkeit des Rust dessen Nennung als verantwortlicher Redakteur feines Blattes zugelassen zu haben, und ferner der Leiter der Druckerei des Blattes, Schriftfcßer Casimir Morawski, der die falsche Nennung des Ver antwortlichen bewirkte, obwohl er nach Meinung der Anklage ſelbſt der eigentliche Redakteur des Blattes war. bestritten entschieden ihre Schuld, insbesondere hat Rust nach seinen Die Angeschuldigten adnicht widerlegten Angaben die Redaktion des zweimal wöchentlich erscheinenden Blattes in seiner arbeitsfreien Zeit ohne jede Be­zahlung erledigt. Auf Grund einiger Beugenaussagen und eines Sachverständigen- Gutachtens, das dem Angeklagten Ruft die für den Posten eines Redakteurs erforderliche Bildung abspricht, verurteilte das Gericht Rust zu einem Monat, Thick zu sechs Wochen und Morawski zu zwei Monaten Gefängnis.

Mein Gesetz schreibt vor, daß ein Redakteur berufliche Be­fähigung besiben müsse; das Preßgeset verlangt ausdrücklich nichts als Verfügungsfähigkeit, Befiz der bürgerlichen Ehrenrechte und Wohnsiz oder wesentlichen Aufenthalt im Deutschen Reiche. Das Urteil entbehrt daher von vornherein jeder materiellen Grundlage.

Hus Induftrie und Handel.

Mitteilungen gegeben: Die nächste Sitzung der Mitglieder des Inter­Aus dem Internationalen Socialistischen Bureau werden folgende nationalen Bureaus findet am 7. Februar im Maison du Peuple zu Brüssel statt. Es wird verhandelt über: Bericht des Sekretariats, der internationale Songreß von Amsterdam , internationale Bolitit, Bestimmungen für die Thätigkeit des Sekretariats. Für den Kongreß von Amsterdam liegen dem Sekretariat bisher Berichte und Refo­lutionen über folgende Verhandlungsgegenstände vor: Internationale Solidarität, der Meritalismus und die Schule, Gewerkschaft und Politik, Generalstreit, Weltdemonstration für den Achtstundentag, Wohnungsfrage, Auswanderung und Einwanderung, Zollschutz und Freihandel, Militarismus, Taktik der Partei, Arbeiterversicherumg. der Köln . Zeitung" beträchtlich ungünstiger geworden. In Roh­Berichte über die Arbeiterbewegung ihrer respektiven Länder haben bis jetzt folgende Parteiorganisationen eingesandt: Argentinien , Auftralien, Finnland , Luxemburg , die czechisch- slavische Social­demokratie Böhmens , die östreichische Gewerkschaftskommission, der jüdische Arbeiterbund von Litauen und Polen . Die übrigen Landes­Sekretäre werden ersucht. Berichte baldmöglichst einzusenden.

Aus den Organisationen.

Zur Zeit halten die meisten lokalen Parteiorganisationen ihre Generalversammlungen ab, aus denen sich allenthalben die erfren­liche Thatsache einer lebhaften Entwicklung des Parteilebens im ab Thatsachen aus einer Reihe größerer Organisationen mit. gelaufenen Jahre ergiebt. Wir teilen einige hierauf bezügliche

Die Lage des Siegerländer Eisenmarktes ist nach einem Bericht eisen," so wird dem Blatt gemeldet, sind für das erste Jahres­viertel wieder weniger Aufträge als für das vorige eingegangen, und dabei wird noch über geringen Abruf geflagt. Die Gründe für den Rüdgang im hiesigen Roheisen- Geschäft find an dieser Stelle schon mehrmals erörtert worden und lassen eine Besserung auch borderhand noch nicht als wahrscheinlich erscheinen. Der Verbrauch in Puddel- Roheisen ist start zurückgegangen und nimmt naturgemäß noch immer mehr ab; Stahleisen, das früher fast ausnahmslos von den großen Stahlwerken von hier bezogen wurde, stellen diese nun auf ihren neu erbauten und vergrößerten Hochofenanlagen selbst her, und selbst Spiegeleisen ist aus früher sicheren Abfazgebieten vielfach herausgedrängt worden. Nur in Gießerei- Nobeisen, auf das sich die hiesigen Hütten nunmehr geworfen haben, hat der Abfaz zu genommen, aber in der Winterszeit, in der die Bauthätigkeit ruht, ist auch der Absatz in diesem Eisen wesentlich eingeschränkt. Für die reinen Hochofenwerke ist der Ausblick in die Zukunft gerade nicht hoffnungsvoll, und der Bedarf an Roheisen muß sich noch sehr heben, um auch sie wieder voll zu beschäftigen. Die Hochofen­arbeiten sind infolgedessen sehr eingeschränkt, und auf den Hütten, die in dieser Jahreszeit nicht dämpfen wollen, mehren sich die Lager stark."

In Frankfurt a. M. betrugen die Jahreseinnahmen ins­gesamt 14 753,85, die Ausgaben 14 084,80 M., so daß ein Kassen­bestand von 669,05 m. verbleibt. Die Ausgaben verteilen sich in Man schreibt uns aus Baden: Die Vorgänge, die sich bei der Hauptsache auf folgende Posten: Drucksachen 1108,75 M., den Urwahlen zum preußischen Landtage in einigen Kirchen ereignet Inserate 457,50 M., Arbeitersekretariat 1000 M., Wahlfonds haben, wurden seiner Zeit von der Pfaffenpresse weidlich ausgenützt, 7038,81. An den Parteivorstand in Berlin gingen 1000 M. um die Religionsfeindlichkeit der Socialdemokratie" zu erhärten. ab, nach Crimmitschau 500 M, Die übrigen Ausgaben find meist Besonders das Berliner Organ für ultramontanen Schwindel sächlicher Natur und bestehen zum Teil in Barauslagen der bei der Die Ursachen der Abflauung sind, wie schon oben in dem Bericht erschöpfte sich int der Erfindung neuer Schauermären Agitation thätigen Genossen. Die Einnahmen des Wahlfonds be hervorgehoben wird, zum Teil in der Abnahme des Verbrauchs von und in Schimpffanonaden gegen die Kirchenschänder". Mit trugen 18 920,11 m. Für die Reichstagswahl wurden 9188,19 Buddeleisen zu suchen, das seine einstige Stellung auf dem Roheisen­welch letzterem Ausdruck natürlich nicht die Behörden Mark und für die Landtagswahl 3962,76 M. ausgegeben. Der Markt mehr und mehr verliert. Außerdem aber beruhte die relativ gemeint waren, die die Kirche zum Wahllokal machten, sondern die Kassenbestand beträgt 5769,16 M. Die Mitgliederzunahme betrug günstige Situation der Siegerländer Eisenindustrie während der Wähler, für die eine Wahl zum preußischen Junkerparlament nicht im letzten Jahre 273, so daß der Verein zur Zeit 1446 Mitglieder letzten Jahre auf ihrem ziemlich bedeutenden Erport nach den Ver­als" Gottesdienst" aufgefaßt wurde. hat. Nach ihrer Staatsangehörigkeit sind 70 Badenser, 161 Bayern , einigten Staaten von Amerika und nach England. Nach Amerika In Baden hat sich nun eine standalöse Scene in einer 216 Hessen , 751 Preußen, 61 Sachsen, 114 Württemberger und 73 hat aber seit etwa einem halben Jahr der Erport ganz aufgehört fatholischen Kirche abgespielt. Der nationalliberale Abgeordnete gehören fleineren Staaten an. Kennzeichnend für die kräftige und nach England schrumpft er feit einigen Monaten eben­Dr. Binz Karlsruhe erzählt darüber in der zweiten badischen Kammer: Entwicklung dieser Organisation ist auch der Beschluß, einen befalls beträchtlich zusammen. In dem badischen Odenwalddörfchen Balsbach( Bezirk Eberbach ) foldeten Parteifetretär anzustellen. amtiert der katholische Geistliche Diet ; bei ihm müssen die schul­entlaffenen jungen Leute bis zum Alter von 18 Jahren noch foge­nannte Christenlehre, eine Art religiösen Unterricht besuchen. Diesen jungen Leuten verbot der Seelsorger", wahrscheinlich wegen der Gefahr für das ewige Seelenheil, einen Tanzsa al zu betreten. Ein achtzehnjähriges Mädchen übertrat das Verbot und wurde zunächst sehr energisch verwarnt. Als aber das felbe Mädchen gelegentlich eines Fahnenweihfestes Festjungfrau war und das Verbot in der Festfrende abermals vergaß, hielt der ge- Der focialdemokratische Verein Breslau , der im Jahre nannte fatholische Geistliche ein fürchterliches Strafgericht ab. 1899 erst 379 Mitglieder hatte, zählt jetzt deren 1840; die Zunahme Sonntags in der Kirche das Mädchen besuchte regelmäßig die im letzten Jahre betrug 600. Die Einnahme erreichte 6053 M. Kirche wurde die Sünderin" vor versammelter Gemeinde von ihrem Der socialdemokratische Wahlverein Stettin gewann im Plaz weg vor den Geistlichen gerufen, dort mußte sie nieder letzten Jahre 360 Mitglieder und zählt deren jest 817. Seine Ein­Inien, und nun beschimpfte sie der Priester der Religion nahmen betrugen 6761 M., feine Ausgaben 5186 M. der Liebe" in der rohesten Weise. Ausdrücke wie Menscher, Der socialdemokratische Verein für den dritten sächsischen Dirnen waren noch nicht das schlimmste, das unschuldige achtzehn Reichstagswahlkreis( Baußen, der einzige noch nicht social: jährige Mädchen ward von ihm in der Kirche vor versammelter Ge- demokratisch vertretene sächsische Reichstagswahlkreis) nahm an Bei­meinde sogar als Hure bezeichnet. Auch gegen die Eltern zog der trägen im letzten Jahre( unabhängig von der Wahlrechnung) 1789 Patron in der gleichen Weise los. Das Mädchen wollte der pein- Mark ein und gab davon 1578 M. aus. Die Einnahme für Wahl­lichen Scene entfliehen und die Kirche verlassen, aber der Geistliche zwecke betrug 4 000 m. Der Verein zählt 284 Mitglieder; außer pacte es am Arme, führte es zurück und schloß ein- dem find noch 110 Genossen in Lokalvereinen.

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Der socialdemokratische Verein für Köln - Land gewann im letzten halben Jahre einen Mitgliederzuwachs von 245. Der socialdemokratische Verein Nürnberg hatte im vorigen Jahre 19201,63 M. Einnahmen und 16572,47 M. Aus­gaben. An die Gaukasse wurden 4829,23 M. abgeliefert, die Reichs­tagswahlen erforderten eine Ausgabe von 3483,11 M. Die Mit­gliederzahl ist von 5006 auf 6341 gestiegen. Die Zahl der Auf­nahmen belief sich auf 1616.

einen Gewinn von mehr als 20 Millionen Mart, also etwa 20 Proz. Die Hamburg- Amerika Linie erzielte im letzten Geschäftsjahr auf das Aktienkapital. Es soll der Generalversammlung vor­geschlagen werden, von diesem Gewinn 6 Millionen= 6 Proz. als Dividende zu verteilen und 14 Millionen für die Verstärkung der Reserven der Gesellschaft zu benutzen.

Bom Stahlwerksverband. Nach der Rhein . Westf. 3tg.", die bekanntlich zu der Hüttenindustrie enge Beziehungen unterhält, unterliegt es feinem Zweifel mehr, daß verschiedene ältere Eisens fartelle nicht erneuert werden. Wenigstens kann dies von der Schienen- Vereinigung als sicher gelten. In der Hauptsache deshalb, weil die nicht dem Stahlwerksverbande beigetretenen Mitglieder in der Schienen- Bereinigung noch besondere Vorteile genießen. Nach Sicherung des Schienen- Verbandes würden daher die außenstehenden Werke, wie man annimmt, erst recht kein Interesse mehr haben, dem Stahlwerksverbande beizutreten. Daher gewinnt es an Wahrschein= lichkeit, vorausgesezt, daß die fünf noch unentschiedenen Werke beis treten, daß der Stahlwerks- Verband begründet wird, zunächst mit einer Beteiligung bis zu 75 Prozent der gesamten Stahlerzeugung. Maßgebend hierfür sei, wie das Blatt meint, die Erwägung, daß. wenn auch ein namhafter und leistungsfähiger Teil der Stahlwverle