Einzelbild herunterladen
 

Stunden stillstände?( Heiterkeit.) Wenn es zu einem Streif fommen Vicepräsident Dr. Paasche( unterbrechend): Ich möchte doch eine ungersgefahr, Hungersgefahr, die Aushungerung ber follte, so trifft die Schuld nicht die Arbeiter, sondern die bitten, das vielbesprochene Thema des Crimmitschauer Streiks nicht ganzen Nation bedeuten.( Lautes Lachen bei den Socials Verwaltung, die es nicht versteht, über die Differenzpunkte mit weiter auszuspinnen. Semofraten.) Für gewisse, im Interesse der Allgemeinheit aufrecht den Arbeitern zu verständigen. In den bisher vorgekommenen Eisenbahnstreits andrer Länder waren die Differenz- die Folgerung daraus gezogen, daß es auf eine Aenderung der eines Aufhörens der Kohlenproduktion möglich sein. Hier muß Abg. Legien( fortfahrend): Ich habe nur für das Koalitionsrecht zu erhaltende Betriebe muß das Koalitionsrecht eingeschränkt werden. so darf nicht durch einen Streik der Bergarbeiter die Gefahr puntte meist nach ganz furzer Zeit beglichen, und der Verwaltungspraris ankommt. Betrieb wurde wieder aufgenommen.

gehen; sie wird bei Gelegenheit unsrer Resolution be Auf die Frage der Arbeitskammern will ich nicht ein- das geltende Koalitionsrecht eingeschränkt werden( hört! hört! bei den Socialdemokraten) aus einem Staatsnotrecht.( Große

Abg. Dr. Hieber( natl.):

-

Vorlage selbst vor.( Bravo ! rechts.)

Abg. Dr. Ablaß( frs. Vp.):

Dem

Wenn diese Bestimmung des Ausschlusses der Arbeiter in Staats­betrieben usw. in das Gesek hineinkommen sollte, so würde sie vom handelt werden. Wir halten die Schaffung einer gesetzlichen Ver- Unruhe.) Ich und wie ich glaube auch meine politischen Centrum, das sich ja heute mit den Frankfurter Forde= rungen identifiziert hat, jedenfalls bekämpft und vom 1884 einen dahingehenden Antrag eingebracht. Wir verlangen ein nicht zustimmen, wenn nicht auf gewissen Gebieten, auf denen die tretung der Arbeiter für notwendig und haben bekanntlich bereits Freunde werden einer Ausdehnung des Koalitionsrechts Reichstag nicht angenommen werden. Herr Trimborn wollte in dem freien Koalitionsrecht" Schranken wünscht Arbeiterkammern, in denen nur Arbeiter vertreten sind, ein schaffen wird. Ohne Einschränkung können wir das Koalitionsrecht Reichs- Arbeitsamt und Arbeitsämter. Ein Teil meiner Parteigenossen Ausübung dieses Rechts ganzen Staaten schaden kann, Wandel ge­errichtet wissen zum Schuße der öffentlichen Sicherheit". Aber mit folchen Bestimmungen heben Sie( zum Centrum) sofort das Koalitions- andrer Teil Arbeitskammern, wo Arbeiter und Unternehmer vertreten sind. nicht ausdehnen.( Lachen bei den Socialdemokraten.) Wir können einer solchen Ausdehnung nur dann zustimmen, recht wieder auf!( Lebhafte Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Doch das ist nur eine Frage der organisatorischen Braris. Das wenn gleichzeitig für den notwendigen Schuß der Arbeitswilligen ge­Gerade das Centrum sollte dafür sorgen, daß eine solche dehnbare, Hauptgewicht aber legen wir auf ein wirklich freies Koalitionsrecht, sorgt wird.( hört! hört! bei den Socialdemokraten.) das den Ausbau der Gewerkschaften ermöglicht. Graf Bülow fragte, Terrorismus organisierter jeder Auslegung fähige Bestimmung nicht in das Gesetz hinein- wie wir uns den Zukunftsstaat denken. Darauf können wir ek Arbeiter gegenüber unorganisierten tommt. Wie willkürlich macht z. B. die Hamburger so wenig antworten, wie Graf Posadowsky auf die Frage, wann muß ein Riegel vorgeschoben werden, sonst sind wir für Polizei von der Bestimmung Gebrauch, daß Versammlungen die Handelsverträge fertig sein werden. Die Ar­eine Ausdehnung des Koalitionsrechts nicht zu haben. Weiter verboten werden können, ,, wenn fie eine Gefährdung dafür gesorgt gesorgt werden, daß die Berufsvereine der öffentlichen Sicherheit bedeuten"! Auf einen Rekurs gegen schäftigen fich der Hauptsache nach mit den Gegenwartsstaat da nicht einlassen, es muß aber erstrebt werden, daß die Berufs beiter zerbrechen sich über den Zukunftsstaat nicht die Köpfe, sie be- muß auch nicht omnipotent werden können. Ich will mich auf Einzelheiten ein Bersammlungsverbot entschied der Senat, die Polizeibehörde sei In Bezug auf das Koalitionsrecht aber ist der Gegenwartsstaat für vereine für den Gebrauch der ihnen gewährten Rechte straf- und nicht verpflichtet, Gründe für das Versammlungsverbot anzuführen. die Arbeiter ein Zuchthausstaat, den wir unter allen Umständen be- civilrechtlich verantwortlich gemacht werden.( Lebhaftes Hört! hört! ( hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Die Polizeibehörde ist in seitigen müssen.( Lebhaftes Bravo! bei den Socialdemokraten.) Aber wenn darüber Hamburg allmächtig, sie duldet die Bordelle. bei den Socialdemokraten.) Was die Arbeitstammern an geredet wird, so verlegt das ihr sittliches Gefühl. Das ist ham­Staatssekretär Graf Posadowsty: Yangt, so hört es sich ja sehr schön an, daß die Arbeiter zum freien burgische Braris"! Mit dieser Bestimmung, wie sie Herr Trimborn Mit seiner Behauptung, daß es ungesetzlich wäre, wenn in und friedlichen Ausdruck ihrer Wünsche und Beschwerden" eine wünscht, würden Sie ein Koalitionsrecht von Polizei- Gnaden schaffen. Preußen das bestehende Vereinsrecht jetzt noch abgeändert würde, Instanz verlangen. Wer wollte das nicht, es fragt sich nur, Warten Sie doch wenigstens, bis die Regierung selbst mit ein- steht der Herr Vorredner in Widerspruch mit den meisten Staats- ob die Arbeitskammern der richtige Weg dazu find. Es hat sich schränkenden Bestimmungen kommt! Aber Sie heben sofort das rechtslehrern. Artikel IV der Verfassung hat zunächst nur promissorischen ja bei all solchen gewählten Körperschaften gezeigt, daß nicht Koalitionsrecht, das Sie eben geben wollen, selbst wieder auf. Charakter und die Einzelstaaten sind so lange befugt, ihr Landesrecht die gesamte Arbeiterschaft, sondern nur ein Teil der mir am ( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) zu ändern, als nicht ein allgemeines und alle Bestimmungen des wenigsten sympathische, will ich mal sagen( Heiterkeit), sich an den Auch des Verbot des Streitposten stehens macht ja Vereins- und Versammlungsrechts regelndes Reichs- Vereinsgesetz Wahlen dazu beteiligt. Herr Trimborm hat uns ja über die Arbeits­das Koalitionsrecht illuforisch. Besonders in Crimmitschau hat sich ergangen ist. tammern in Holland hier viel Schönes erzählt. Wo aber ist denn gezeigt, wie weit die Allmacht der Polizei geht, den Arbeitern jede der Generalstreit erklärt worden?( Sehr gut! rechts.) Gewiß haben Möglichkeit der Einwirkung auf andre Arbeiter, die vielleicht nicht Die Erklärung des Herrn Staatssekretärs über die Rechtsfähigkeit ihn nicht die Arbeitskammern gemacht, aber als wohlthätiges Werk genügend über die Lage am Drte orientiert sind, zu nehmen. Dieses der Berufsvereine ist von uns mit Befriedigung vernomunen worden. zeug zum Frieden haben sie sich dort nicht bewährt. Wir erkennen Recht der Einwirkung auf andre müssen die Arbeiter unbedingt Es war aber höchste Zeit, daß diese Erklärung erfolgte. Beffer behalten uns jedenfalls unsre Entschließung bis zur Beratung der aber an, daß Arbeitskammern unendlichen Nutzen stiften können, und haben. Wie viel wird immer geredet über Mißhandlungen Arbeits- wäre es freilich gewesen, wenn die Regierung nicht erst williger, über Rohheit und Terrorismus der Streifenden! Daß diesen energischen Anstoß des Reichstags abgewartet hätte. einzelne Fälle von Prügeleien vorgekommen find, leugnen wir Beschleunigt hat jedenfalls ihren Entschluß der Frankfurter nicht. Aber gerade diese Beschränkung des Koalitionsrechtes reizt Arbeitertongreß, der bewiesen hat, daß noch undert Auf die Frage der Arbeitskammern will ich heute nicht zu solchen Zusammenstößen an. So trägt die Regierung und tausende von Arbeitern mit beiden Füßen auf dem eingehen. Wir behalten uns unsre Stellung dazu und die Mehrheit des Reichstags die Schuld daran, daß solche Boden des Gegenwartsstaates treu zu Kaiser und vor, wenn der angekündigte Entwurf kommt. Von den An Mißhandlungen vorkommen. Die sogenannte gebildete Gesellschaft te ich stehen und daß diese Arbeiter einig und geschlossen in den schauungen des Herrn Vorredners trennt uns eine Weltanschauung. hätte selbst alle Ursache, ihre standesgemäßen" Prü- Grundfragen der Socialreform vorzugehen entschloffen sind. Ich( Sehr richtig! lints.) Wir wollen auch nicht Forderungen, die wir geleien zu unterlassen. Aber bei Prügeleien von Arbeitern, die geleien zu unterlassen. Aber bei Prügeleien von Arbeitern, Burch die Mangelhaftigkeit der Schulverhältnisse und der Organisations- habe mich gefreut, daß sich der Herr Vorredner verhältnismäßig als berechtigt anerkennen, mit Kautelen belasten, die schließlich viel möglichkeit zum Teil noch auf einem tiefen Bildungsniveau stehen, freundlich diesem Kongreß gegenüber geäußert hat, während drückender find, als die Neuerung gutes bringt.( Sehr richtig! links.) wird gleich ein großes Geschrei gemacht. Wie trampfhaft diese Bewegung aussprach. focialdemokratische Presse sich äußerst höhnisch über Die Erklärung der Regierung zu der Frage der Rechtsfähigkeit Aus den Ausführungen des der Berufsvereine erfüllt uns mit Befriedigung, wir sehen daraus, versucht man die Soldatenmißhandlungen zu ent- diese Bewegung aussprach. Herrn Legien ging auch hervor, daß die socialdemokratische Partei was der Reichstag erreichen kann, wenn er von seinen Forderungen fchuldigen!( Sehr richtig! bei den Soc.). Gerade das Eingreifen der Frage der Rechtsfähigkeit der Berufsvereine äußerst fühl gegen- nichts abläßt. Die Rechtsfähigkeit der Berufsvereine ist eine alte der Polizei zu Gunsten der Unternehmer provoziert Auseinander übersteht. Es handelt sich ja auch dabei nicht etwa darum, wie liberale Forderung; Schulze- Delitzsch hat sie oft erhoben. Wenn fegungen der Arbeiter.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) man vielleicht im Lande vielfach glaubt, daß die Bildung die Vorlage der Regierung einen gangbaren Weg beschreitet, werden Denken Sie sich in die Situation hinein. Ein Crimmitschauer Familien- von Berufsvereinen möglichst erleichtert und ihr wir selbstverständlich mitgehen, vorausgesetzt, daß die Vorlage nicht bater, der mit großen Opfern um eine Verkürzung der Arbeitszeit um Schwierigkeiten aus dem Wege geräumt werden, sondern mehr nimmt als sie giebt. eine Stunde fämpft, sieht, wie dumme, unreife Burschen, Slavonier Mit der Anerkennung der Berufsvereine nügen wir oder Galizier , unter dem Schutze der Polizei als Arbeitswillige ein- es handelt sich lediglich um eine praktische Gestaltung der wie Freiherr v. Richthofen v. Richthofen zu befürchten schien, rüden. Da muß ihm natürlich Empörung im Herzen aufsteigen! bermögensrechtlichen Seite in der Organisation nicht, der Berufsvereine. lediglich der Socialdemokratie. Auch die Hirsch Dunders Und neben den Polizeibehörden die Gerichte: 2öbtau, Brom - Nach dem bestehenden Recht kann einem Verein lediglich aus schen Gewertvereine legen den größten Wert auf berg, Breslau ! Ich habe die Empfindung, daß nament- dem Grunde, weil er eine socialpolitische Einwirkung auf die Be- die Rechtsfähigkeit und gerade diese Vereine lich in Breslau diese Richter geistig nicht normal sind. rufsverhältnisse der Arbeiter erstrebt, die Rechtsfähigkeit abgesprochen werden nicht müde im Kampf gegen die Social Vicepräsident Dr. Paasche( unterbrechend): Herr Abgeordneter, werden. Auch die Auflösungsmöglichkeit bildet eine stete Gefahr für demokratie. Ich kann namens meiner Partei erklären, daß wir Sie haben preußische Richter als gehirnkrant hingestellt, das ist die Berufsvereine. Ferner befizen diese Vereine vor Gericht eine der zu erwartenden gefeßlichen Regelung durchaus sympathisch gegen­umzulässig, ich rufe Sie zur Ordnung.( Bravo ! rechts. Abg. beschränkte Parteifähigkeit. Diese Rechtsunsicherheit wird auch von überstehen. b. Dergen( f.) ruft: Unverschämtheit!). dem besten Kenner auf diesem Gebiete, Professor Löning in Halle, Ein Reichsvereinsgefes sollte fich die freiheitlichen Grundsätze Abg. Legien( fortfahrend): Wenn Sie mir Unverschämtheit vor- bestätigt. Württembergs und Hessens zum Vorbild nehmen. Die Polizeis werfen. Die Frage der Verleihung der Rechtsfähigkeit an die Berufs- verordnungen gegen das Streikpostenstehen, die sich gerade in neuerer Vicepräsident Dr. Baasche( unterbrechend): Herr Abgeordneter, vereine ist längst spruchreif. Allerdings werden Bestimmungen Zeit gehäuft haben, machen ein den Arbeitern reichsgefeßlich zu Sie haben nicht das Recht, zu behaupten, daß ich Ihnen Unver- notwendig sein über die Schadloshaltung der Unternehmer bei stehendes Recht illusorisch. Es ist allerdings für die Socialdemo schämtheit vorgeworfen habe.( Widerspruch bei den Socialdemokraten.) Arbeitseinstellungen, über die Sicherung der Unterstützungspflicht tratie ungemein leicht, aus derartigen Vorgängen für ihn Kapital zu Herr Abg. v. Dertzen, Sie haben jezt nicht das Wort! Wenn Sie gegenüber den Mitgliedern usw. Wir verlangen Koalitionsfreiheit schlagen.( Sehr richtig! bei den Freifinnigen.) Hält das Reich das Unverschämtheit gerufen haben, so rufe ich auch Sie zur Ordnung! mit dem Korrelat der Verantwortlichkeit, aber ohne Errichtung von Streitpostenstehen für gefährlich, so mag es es verbieten; erlaubt Stachelzäunen gegen die freie Wahrnehmung berechtigter Interessen. es aber das Streitpostenstehen, so darf nicht durch Polizei­Abg. Legien( fortfahrend): Diesen Standpunkt haben früher auch Miquel und Bennigsen ver- verordnungen dieses Recht wieder wegeslamotiert werden. treten. Das Reich muß die Bahn frei machen für die organisierte Selbsthilfe der Arbeiter.

Durch folche Gerichtspraxis wird den Arbeitern das Koalitions­recht geraubt. In der Verurteilung von Unternehmern, die die Ar­beiter zum Austritt aus dem Verbande zwingen, stimme ich mit dem Kollegen Trimborn überein. Ich wundere mich nur, daß das, was er verurteilt, z. B. von der Kölnischen Volks Zeitung" gelobt wird. Ich vermag parlamentarisch nicht aus­zudrücken, was ich über Arbeitgeber denle, die den Arbeitern ihr heiligstes Recht rauben.

"

die

-

-

18

Unfre Partei wird im Sinne Bassermanns die Socialreform fortießen. lleber allem aber soll die Staats­gewalt stehen als rocher de bronce.( Lebhafter Beifall bei den

Abg. Frhr. v. Richthofen- Damsdorf( t.):

Abg. v. Kardorff( Rp.):

2 siste

Wenn all die schönen Reden, die heute gehalten find, in Er. füllung gingen, dann gäbe es nur noch Friede und Harmonie hie nieden.( In diesem Augenblick läßt ein Abgeordneter der Linken die Schublade seines Pultes mit Donnergepolter zu Boden. Abgeordneter b. Kardorff sieht erstaunt auf und ist einige Momente lang sprachlos. Große Heiterfeit.) Es thäte not ein etwas langsameres Tempo der Socialpolitik. Wir müssen uns zunächst nach Kautelen umsehen zur Bekämpfung der Socialdemokratie. So lange Fürst Bismarc da war, hatte der größte Teil der Nation zur Reichsregierung festes Vertrauen. Durch Caprivi ist dieses Vertrauen bei der Landwirts schaft in hohem Maße verloren gegangen.( Buruf bei den Socials demokraten.) Hohenlohe hat es nicht wieder gewährt und ganz wieder gegeben ist es noch heute nicht, weil wichtige landwirtschaftliche Forderungen auf die lange Bank geschoben sind.

Herr Fräßdorf sprach gestern davon, daß die Ratten das sinkende Freisinnsschiff verließen. Nun, die Ratten, die uns verlassen, Weiter treten wir für ein einheitliches und freies deutsches geben wir gerne preis. Wenn aber das Schiff sinken sollte, was ich Vereins- und Versammlungsrecht ein. Allerdings kann ich mich der bestreite, wir werden es nie verlassen. Hoffentlich werden wir der Furcht nicht ganz entschlagen, daß ein solches Reichsrecht die freie Socialdemokratie noch manche Schwierigkeiten bereiten auf ihrem Gewohnheit auf diesem Gebiete, deren wir uns in Süddeutschland Wege die gesamte Arbeiterschaft zu gewinnen. Die Stellung des erfreuen, ein wenig wieder einschränken könne.( Sehr richtig! bei Liberalismus wird dadurch erschwert, daß wir jetzt nicht nur nach den Nationalliberalen.) rechts, sondern auch nach links zu kämpfen haben. Die Socialdemo Wir haben ja in Herrn Beumer einen parlamentarischen Was die Arbeitskammern anlangt, so freuen wir uns, daß die fratie hat sich des liberalen Programms bedient und es verquidt Vertreter solcher Ansichten der Unternehmer. So ist mit Erklärung des Staatssekretärs durchaus in der Linie der lang- mit dem Standpunkt einer reinen Arbeiterpartei.( Zustimmung bei Bolizei und Gerichten der Unternehmer der Dritte im Bunde. jährigen Anregungen des Freiherrn v. Heyl lag. Interessant war den Freisinnigen.) Wir halten fest daran, daß das Moment Ich will nun noch auf einen früheren Punkt der Debatte zurüd die Erklärung des Herrn Legien, daß die Meimmgen über diese des Individualismus nicht ausgeschaltet werden darf. greifen. Herr Dr. Fischer hat erklärt, man habe den Arbeitern vor- Frage in seiner Partei geteilt feien. Wenn dergleichen in unirer Wir durchbrechen dieses Princip nur, wenn es sich handelt um den geredet, es sei genügend Geld zur Unterstüßung vorhanden, während Partei vorkommt, werden wir mit Hohn und Spott übergossen. Schuß des wirtschaftlich Schwachen. Wir versprechen nicht so viel man schon nahe daran war, den Streit aufzugeben. Man( Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Noch vor wenigen Jahren wie die Socialdemokratie, aber wir meinen es nicht weniger ehrlich. hat den Arbeitern nichts vorgeredet, sondern ihnen nur schrieb das Herrn Legien nahestehende Correspondenzblatt für Höher als das Wohl einer Klasse steht uns das des gesamten Bater­mitgeteilt, was wahr ist. Das Geld ist vorhanden, die Gewerkschaften Deutschlands ":" Die gemeinsame Organi- landes.( Lebhafter Beifall bei den Freisinnigen.) und nur das Gemeininteresse hat die Crimmitschauer sation der Unternehmer und der Arbeiter empfehlen, heißt Weber veranlaßt, den Streik abzubrechen. Hätten die Unter- nichts andres, als die arbeitende klasse einfach ver­nehmer die Lobrede des Abg. Lehmann verdient, so hätten höhnen!"( hört, hört! bei den Nationallib.) Durch die gemeinsame fie längst eine Einigung mit den Arbeitern angenommen. Alle Be- Organisation in den Arbeitskammern werden die Arbeiter lernen, hauptungen des Abg. Lehmann widersprachen vollständig den daß das socialdemokratische Dogma falsch ist, daß nur der Arbeiter Thatsachen. Die Unternehmer haben die Arbeiter geradezu verhöhnt Werte schaffe, nicht auch die Intelligenz und der Ueberblick des durch das Angebot einer Verfürzung der Verkürzung der Arbeitszeit um Unternehmertums. Ich begrüße auch die Erklärung des Staats­5 Minuten. Auch wollten die Arbeiter nicht, daß zu viel Opfer der sekretärs über ein Reichs- Arbeitsamt, ein solches wird ein neues Aussperrung dauernd auf dem Pflaster liegen; darum haben sie den Stück socialer Erziehung bedeuten. Kampf abgebrochen. Aber die, welche jest in Crimmitschau teine Arbeit mehr erhalten, werden bei den deutschen Arbeitern genügend Unterstützung finden. Herr Dr. Fischer hat gesagt, man suchte nach einem Sündenbock, nachdem der Streit durch den festen Zusammenhalt Nationalliberalen.) der Unternehmer verloren sei. Das ist sehr leicht gesagt, wenn man die Unternehmer fördert und den Arbeitern die Hände bindet. Der Sündenbock braucht nicht gesucht zu werden, es ist die sächsische Regierung. Es ist angezeigt, abzuwarten, bis die angekündigte Vorlage Ich habe in einer ganzen Reihe von Fällen selbst auf dem Bahnhof von tommt. Dann wird Stellung zu nehmen sein. Meine Fraktion Crimmitschau beobachtet, wie Gendarmen als Arbeitsvermittler wird auch bei dieser Vorlage auf den Boden der praktischen Social­dienten. Die sächsische Regierung ist für den unglücklichen Ausgang reform und der allerhöchsten Botschaft von 1890 treten. Selbst des Kampfes in Crimmitschau verantwortlich. Aber Dr. Fischer Minister v. Berlepsch aber hat 1895 den Zeitpunkt für eine Reform sprach von dem versöhnlichen Wirken des Bürgermeisters. Heute auf den Gebieten der Interpellation noch nicht für gekommen erklärt. Wir haben vielfach eine ablehnende Stellung eingenommen, weil erst aber habe ich Briefe erhalten, daß die Arbeiter zum Aus- Warum soll er gerade heute gekommen sein? Es ist wir eine Stärkung der Socialdemokratie befürchten. Bei den Kranken­tritt aus dem Verband gezwungen und die Ver- auch zu berücksichtigen, welchen Zielen die Berufsvereine seitens der kaffen und großenteils auch bei den Gewerbegerichten haben wir damit recht. bandsbücher ihnen abgenommen werden. Der Fabri- Socialdemokratie dienstbar gemacht werden sollen. Der Vorwärts" Bezüglich der Arbeitskammern kann ich nur mein Einverständnis mit fant Jordan tam auf das Verbandsbureau und erzählte, er habe hat als sein Ziel bezeichnet, nicht eher zu ruhen, als bis die ganze dem Freiherrn von Richthofen erklären. Ob es gelingen wird, die fich auf dem Rathaus erkundigt( hört! hört! bei den Socialdemo- Arbeiterschaft in geschlossenen Organisationen felbst ihr Recht Arbeitskammern so auszugestalten, daß ein Einvernehmen zwischen traten), daß diese Art der Abmeldung zulässig sei. Der Bürgermeister wahrnehme. Es soll also eine geschlossene Organisation ge- Arbeitern und Arbeitgebern möglich sein wird, werden wir ja sehen. die Arbeiterschaft beherrscht, Sehr nüßlich wäre es, diese gesetzgeberischen Vorlagen, die jetzt amb die anderen Magistratsbeamten bestreiten, diese Auskunft ge- fchaffen werden, die nicht nur geben zu haben.( Hört! hört! bei den Socialdem.) Sie stamme vom sondern die ganze Gesellschaft.( Zuruf des Abg. Bebel.) Das steht von den verbündeten Regierungen erwartet werden, so schnell wie Rechtsanwalt Hinge. Ein andrer Fabrikant meldete seine im Vorwärts" klar ausgesprochen und entspricht unsren Be- möglich zu publizieren, damit die ganze deutsche Nation sich Arbeiter durch eingeschriebenen Brief ab( hört! hört! bei fürchtungen von einer falsch geleiteten Socialpolitik. In einem mit ihnen beschäftigen kann und nicht bloß der Reichstag.( Lebhaftes den Socialdemokraten.), die Verbandsbücher würden per Bost nach Artikel des Herrn v. Elm im Januarheft der Socialistischen Sehr richtig! rechts.) Auch vom letzten Redner ist wieder auf folgen. Das ist das Gemeininteresse der Crimmitschauer Monatshefte" wird als das Ziel der gewerkschaftlichen Bewegung die englische Erfahrungen hingewiesen worden. Diese Erfahrungen Fabrikanten, für die Herr Lehmann nicht genug des Lobes Befreiung des Proletariats aus den Fesseln der Lohnfklaverei dar sind teilweise recht betrübender Natur. Neben einer Menge von finden konnte. Die Herren haben sich eben fest zusammengeschlossen gestellt. Das ist Umsturz( Lachen bei den Socialdemokraten), das andern Ursachen ist doch nachgewiesen, daß eine ganze Reihe zu einer Organisation, und in derselben Stunde, in der das im fönnen Sie nicht verlangen. Wir werden uns jede Gesetzesvorlage von Industrien in England der Konkurrenz des nehmen sie ihren Arbeitern das ganz об genau daraufhin ansehen, Reichstage verkündet wird, sie nicht auf dem Auslandes deshalb unterlegen ist, weil die ge= Koalitionsrecht. Dieser Schluß der Aussperrung zeigt, bei wem Wege zu einem solchen Ziele liegt. Principiis obsta! werklichen Vereine sie zu Löhnen zwangen, bei die Schuld für ihren Anfang lag.( Sehr richtig! bei den Social- Wir vertreten nicht nur die gewerblichen Arbeiter, sondern denen sie nicht mehr bestehen konnten. In Deutsch­Aus den Worten des Grafen land würde das einen verhängnisvollen Ausgang für die bemokraten.) Streits und Aussperrungen sind immer Machtfragen, die gesamte Nation. aber die socialdemokratische Partei hat mit dem Streit in Crimmitschau Bosadowsky ging hervor, daß die Regierung nicht arbeitenden Klassen nehmen. Der Arbeiter müßte sich erpatriieren, nichts weiter zu thun, als daß der größte Teil der Ausgesperrten beabsichtigt, das Koalitionsrecht auf die ländlichen um neue Arbeit zu finden, wie es jest in Crimmitschau Socialdemokraten war. Erst nach den gewählten Maßregeln der Arbeiter auszudehnen. Davon kann auch in der That teine geschehen wäre, wenn die Arbeiter gefiegt hätten. Ich muß mich fächsischen Behörden forderten unsre Partei- Zeitungen in umfang- Rede sein. Die Ausdehnung dieses Rechtes auf die ferner gegen die Ausführungen des Grafen Poſadowsky in der reicher Weise zur Unterstügung der Ausgesperrten auf. Landwirtschaftlichen Arbeiter würde die Annäherung an Generaldebatte wenden. Er hat mich gefragt, wie ich Frankreichs

flar

Redner sucht dann gegenüber einer Behauptung des Abgeordneten v. Gerlach nachzuweisen, daß die ländlichen Arbeiterlöhne in Ober­ schlesien durchaus genügend seien. Viele Arbeiter hätten Sparkassen­Bücher.