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infre hochweisen Staatsmänner wirklich nie begreifent, daß sie mit iolcher Gewaltpolitik die unbequeme Bewegung, deren an­gebliche Gefährlichkeit bisher lediglich Produkt der Polizeiphantasie war, nicht beseitigen, sondern nur ganz bedeutend vertiefen und ver stärken werden und so erst zu einer Staatsgefahr" machen?-

Ausland.

Die englische Thronrede.

Die Thronrebe zur Eröffnung des englischen Parlaments be­ginnt mit einer Uebersicht über die als zufriedenstellend bezeichneten Beziehungen Englands zu den auswärtigen Mächten. Die Re­gierung schloß mit Frankreich   ein lebereinkommen ab, welches, wie Der König glaubt, viel dazu beitragen wird, daß man in Fällen eines internationalen Streites zu einem Schiedgericht Zuflucht nehmen werde. Abgesehen von seinem inneren Werte wirft das Uebereinkommen ein glückliches Licht auf die freundschaftlichen Gefühle der beiden Länder, von denen ein deutlicher Beweis erbracht wurde bei dem Besuche des Königs in Frankreich   und dem des Präsidenten 2oubet in Großbritannien  . Ueber ähnliche Uebereinkommen werden gegenwärtig Verhandlungen mit Italien   und den Niederlanden geführt.

Die Rede erwähnt das Uebereinkommen mit Portugal   über die fchiedsgerichtliche Regelung der Grenze zwischen Portugiesisch- Süd­westafrika und dem Barotselande, und weist dann auf die jüngst er­folgte Beilegung der Alaska  - Grenzfrage, auf die militärischen Maß­nahmen im Somaliland   und das herzliche Zusammenwirken Italiens  und Abessyniens mit England hin. Sodann fährt die Thronrede fort: Ich habe mit Sorge den Gang der Verhandlungen zwischen Japan   und Rußland   bezüglich ihrer beiderseitigen Interessen in China   und Korea   beobachtet. Eine Störung des Friedens in diesen Gebieten fönnte nur beklagenswerte Folgen haben. Jeder Beistand, den meine Regierung in der Richtung der Förderung einer fried­lichen Lösung mit Nuzen leisten kann, wird mit Freuden geleistet

werden.

zur

Haltung zu beobachten. Dessen Wortführer haben nicht nur während Arbeitgeber sträuben sich noch, die Forderungen der Arbeiter an des Streiks, sondern auch noch in ihren letzten Kundgebungen einen zuerkennen. Soweit lettere Firmen in Betracht kommen, werden die so gehässigen Ton gegen die Unternehmer überhaupt angeschlagen, Bauhandwerker aller Branchen darauf aufmerksam gemacht, daß die so schwere und unbegründete Verdächtigungen ausgesprochen, Streilleitung grüne Arbeitsberechtigungskarten ausgegeben hat, unfre Arbeiterschaft so unverhüllt zum Klassenhaß und zum Un- die, mit dem Namen des Einsezers und seiner Firma ver­sehen, frieden aufgestachelt, daß wenigstens in der nächsten Zeit unter dienen. Etwaige Arbeitswillige besigen eine derartige Karte natürlich als Legitimation für die Anerkennung des Tarifs dem Zeichen dieses Verbandes der Frieden in den Fabriken nicht nicht. Angesichts des vorliegenden Streifresultats ist es fast unver gedeihen könnte. Wir sehen durch eine zu starke Vertretung des ständlich, wie die Arbeitgeber die Verhandlungen über den Abschlußz Verbandes die stetige Entwicklung unsrer Industrie bedroht des neuen Tarifs durch allerhand Winkelzüge zu verzögern trachteten. und wir sind gewarnt. Wir werden die Lehren dieses Es verging immer ein Termin nach dem andern, und doch kam es Streits nicht in den Wind schlagen, sondern zum allgemeinen nicht zu den gewünschten Verhandlungen, bis endlich den Einsetzern Wohle, insbesondere zum Wohle unsrer Arbeiter beherzigen. der Geduldsfaden riß und sie kurzerhand mit Entweder- Oder die Unfre Borsicht als Terrorismus zu bezeichnen, wäre politische Kanne- Anerkennung des Tarifs durchsetzten. Vielleicht ziehen die Bau­gießerei, die uns nicht beirren kann. Am wenigsten kann sich die Tarifvertrages von Drganisation zu Organisation jetzt teine künst tischlermeister hieraus eine Lehre und legen dem Abschluß eines socialdemokratische Partei beschweren, sie, die jeden Andersgläubigen lichen Hindernisse mehr in den Weg.

bis aufs äußerste verfolgt, und soeben erst 5000 Berliner   Aerzten plöglich und unvermittelt die Wahl stellte, den Orts- Krankenkassen geschlossen. In einer am Montag abgehaltenen Versammlung bes Die Lohnbewegung der Töpferträger ist nunmehr engültig ab binnen drei Tagen einen Revers zu vollziehen oder die Kündigung richtete Heinemann, daß die Töpfer- Jnnung den Accordtarif, welchen zu gewärtigen. Wie überreichlichen Grund haben wir dagegen zu die Arbeiter aufgestellt haben, mit einigen univeſentlichen Aende­unsrer gesetzlich und fittlich einwandfreien, praktisch notwendigen rungen angenommen hat. Die bewilligten Accordfäße bedeuten gegens Stellungnahme. über den bisherigen eine Lohnerhöhung von 10-12 Prog. Auf Und noch eins! Schon in der letzten Zeit des Streifs war Grund dieses Tarifs hat die Imung mit der Organisation der die Bewegung zur Arbeitsaufnahme so stark geworden, daß bald die Arbeiter einen Vertrag abgeschlossen, der bis zum 31. Dezember 1905 Mehrheit gearbeitet und schon hierdurch ihren Austritt aus dem Gültigkeit hat. Die Arbeiter hatten außer der Erhöhung der Accord­fäße auch eine Erhöhung des Zeitlohnes gefordert. Da aber nur Verbande vollzogen haben würde. Nachdem der Verband die ganz vereinzelt in Zeitlohn gearbeitet wird, der Accordlohn vielmehr Leute über die Aussichtslosigkeit des Streils bis zur letzten Stunde fast allgemein herrscht, so hält die Innung eine vertragliche Fest gröblich getäuscht und dann unvermittelt und bedingungslos den legung des Zeitlohnes nicht für geboten, fie erkennt aber auch die Streit abgebrochen hat, ist diese Bewegung nicht geringer ge- von den Arbeitern geforderte Erhöhung in dieser Hinsicht als be­worden. Im Gegenteil, gründlich enttäuscht, haben viele das rechtigt an und überläßt es ihnen, die Zeitlöhne mit denjenigen Interesse an dem Verbande, der so viel versprochen und so wenig Firmen zu regeln, für welche sie in Betracht kommen. Die Ver­halten konnte, verloren. Unter diesen Umständen bedurfte es bloß sammlung erklärte sich mit dem Abschluß des Vertrages einverstanden der Aeußerung des Wunsches seitens der Arbeitgeber, daß die Nb- und beschloß, die Lohnbewegung als beendet zu betrachten. meldung sogleich bereitwillig vollzogen wurde. Man hat nichts gethan, als daß man den eigenen innersten Wünschen der Mehr­zahl der Arbeiter entgegengekommen ist.

Der Vorstand des Spinner und Fabrikantenvereins. Lukas Schmidt, Bors.

Achtung, Sattler aller Branchen!

In der Sattler- und Lederwarenfabrik von Johannes Valentin, Waldemarstr. 29, baben sämtliche dort beschäftigten Kollegen wegen Verschlechterung der Lohn- und Arbeitsbedingungen die Arbeit nieder­gelegt. Suzug ist aufs strengste fernzuhalten. Die Ortsverwaltung Berlin   des Deutschen Sattlerverbandes.

Deutfches Reich.

Auf die bes

Der von Rußland   und Destreich- Ungarn   im Februar vorigen Jahres vorgeschlagene Plan betreffend Reformen in Macedonien ist in mehreren wichtigen Einzelheiten verbessert und verstärkt worden. Der revidierte Plan, welchem die andern Mächte ihre Unterstützung liehen, ist nach bedauerlichem Zögern von der Pforte angenommen worden. Unter den Maßregeln komme der Reorganisation der macedonischen Gendarmerie ein hervorragender Plaz zu. Der König Schmidt verblendet. Was er da unterschrieben hat, ist keineswegs Die But gegen den Textilarbeiter- Verband hat Herrn ulas habe, befriedigt darüber, daß der Sultan   einen ausgezeichneten Der Tertilarbeiter- Berband ist eine italienischen General zur Durchführung dieser Reformen ernannt gesetzlich einwandfrei. Achtung, Kürschner! Am 23. Januar wurde in Hannover   eine habe und dieser von andren ausländischen Offizieren unterstüßt Organisation, welche die Erringung befferer Lohn- und Arbeits­werden solle, die Ermächtigung zur Anstellung eines bedingungen als Hauptzweck in ihrem Statut führt. Wenn man neue Bahlstelle des Deutschen   Kürschner  - Verbandes ins Leben gerufen, englischen Stabsoffiziers, bem andre englische feine Mitglieder in Verruf erklärt und ihnen droht, welcher 30 Kollegen beitraten. Nun bestehen in dem Geschäft von Offiziere bei dieser Aufgabe beistehen werden, sie nicht einzustellen, C. 2. Weber derartig schlechte Arbeitsverhältnisse, daß auch die wenn sie die Mitgliedschaft nicht Kollegen ihr Heil in der Drganisation suchten. Als der Prinzivat erteilt. aufgeben, so ist das zweifellos eine ungesegliche die Abficht der Kollegen vernahm, ließ er eine Stommission rufen Die Rede erwähnt sodann die vom australischen Bunde und von Neuseeland   angenommenen Gesetze, durch welche die mit der Londoner   andlung. Darüber was sittlich einwandfrei ist, wollen wir mit und fragte, ob seine Löhne so schlechte feien. Regierung getroffenen Abmachungen betreffend Beisteuern einem Manne nicht streiten, der die entweder wissentlich unwahre jahende Antwort versprach er eine Besserung, nur wünschte nicht, daß seine Arbeiter dem Deutschen Kürschner britischen Flotte in Kraft gesetzt würden und gedenkt auch der An- oder aber äußerst leichtfertige Behauptung mit seinem Namen deckt, er nahme eines Vorzugstarifs für englische Waren durch das Barlament in Berlin   habe die Socialdemokratie 5000 Aerzte durch Drohung Verbande beitreten. Er sagte, dann wäre er nicht mehr Herr im von Neuseeland  . Unter Mitwirkung der chinesischen Regierung, fagt mit der Kündigung in eine Zwangslage gebracht. Auch daß er Hause". Herr Weber riet seinen Leuten, fich lokal zu organisieren, die Thronrede weiter, habe sich eine politische Mission nach einen Tadel an dem Vorgehen des Unternehmerverbandes einfach nicht mehr. Der von den Kollegen ausgearbeitete Tarif wurde von denn als Mitglieder des Centralverbandes feien sie seine Freunde dem Gebiete von Tibet   begeben, um die gehörige Einhaltung als politische Kannegießerei" bezeichnet, kennzeichnet den sittlichen Weber Herrn anerkannt, aber ant der Uebereinkunft vom Jahre 1890 betreffend Siffim und Tibet Ernst dieses Herrn. Tegten Donnerstag tvurde acht organisierten Kollegen gekündigt. Hierauf fün sicherzustellen. Von Peking   sei ein chinesischer Beamter abgesandt Benn übrigens die Abmeldung so bereitsillig vollzogen wurde, digten die worden, um mit dieser Mission zusammenzutreffen. Der König hege warum haben denn die Herren Unternehmer ihren Leuten die Ver- Gemaßregelten. andern vierzehn Kollegen zu Gunsten der act Herr Weber vill unfre die Zuversicht, daß mit den chinesischen und tibetanischen Behörden bandebücher abgefordert? Warum haben sie sich selbst auf das vernichten. Aus diesem Grunde ersuchen wir die Kollegen, den Zus junge Zahlstelle cine Abmachung erzielt werde, welche die beständige Quelle von Mighelligkeit und Reibung an der Nordgrenze Indiens   in friedlicher Verbandsbureau bemüht und ihren Leuten die Abmeldung nicht über- zug von der Firma Weber streng fernzuhalten, damit dieser Ans Weise beseitigen werde. laffen? Doch wohl nur, weil sie an der Bereitwilligkeit der Leute griff auf das schon so schlechte Koalitionsrecht abgeschlagen wird. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruckt gebeten. Unter den Vorlagen, welche die Thronrede ankündigt, befinden begründete Zweifel hegen. Deutscher   Kirscher- Verband. sich solche betreffend die Mißstände der Einwanderung von Ver- Zum Bilde des Crimmitschauer   Unternehmertums ist aber dieser brechern und Armen und die Verbesserung des Haftpflicht- Gesetzes.letzte Zug absolut notwendig. Die Verfolgung der Organisation Zur Schneiderbewegung. In Weimar   werden jetzt als neuestes Schweiz  . durch die Unternehmer hat jedermann, der die Formen fennt, in Arbeitswilligen Berjammlungen abgehalten, an denen auch Gin welchen unsre wirtschaftlichen Stämpfe sich abspielen, voraus- In einer dieser Versammlungen wurde ein von den Unternehmern die Arbeitgeber teilnehmen, die sie vermutlich auch insceniert haben. Telegraphist, Namens Ruchstuhl, hatte eine Broschüre verfaßt, in geſehen; überrascht hätte es nur, wenn sie nicht eingetreten ausgearbeiteter Tarif vorgelegt, nach dem in Zukunft bezahlt werden soll. welcher er Mißstände im Telegraphenwesen aufdeckte. Er wurde des- wäre. Der Verband hat sich denn auch auf diese Eventualität eingerichtet. In dieser Versammlung erklärten die Unternehmer auch zur Beruhigung wegen entlassen; das gleiche Schicksal erlitten der Vorsitzende und Immerhin wird diese Demaskierung in zwölfter Stunde noch Leute der nüßlichen Elemente", daß kein Mami von den jezt Ausgesperrten der Schriftführer des Züricher   Telegraphenvereins, weil dieser Verein genug finden, denen die Augen zu öffnen find. Für lange Jahre wieder eingestellt werden würde. Sonntags werden die Arbeits­gegen die Maßregelung Ruchstuhls protestiert hatte. Wie die wird in unsrer gewerkschaftlichen und politischen Agitation das Bild willigen von den Hausburschen der Geschäftsinhaber truppweise Züricher Poſt" mitteilt, hat die Züricher Vereinigung die Unter der Grimmitschauer Fabrikanten ein gern vorgeführter Typus zum Tanz geführt! Interessant ist, wie die Arbeitgeber die Neugier stüßung der Gemaßregelten beschlossen. Ferner hat sich in Basel  auswärtiger Schneider nach der Ursache des Arbeitsmangels int ein Komitee von eidgenössischen Beamten gebildet und beschlossen, Es leben unsre Fremde, Weimar   befriedigen. Auf die Frage, ob etwa ein Streit vorläge, eine Eingabe an die Bundesversammlung zu richten wegen Ver­antwortete die Firma C. F. Heyne: Die Feinde! legung der Vereinsfreiheit. Ferner soll die Gründung einer Wider­standstasse für solche Kollegen herbeigeführt werden, die wegen ihrer Thätigkeit in den Organisationen entlassen worden sind. Die Ent­lassung der Telegraphisten soll beim Bundesgericht angefochten werden.

Bundesrätliche Maßregelung von Telegraphenbeamten.

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Rußland.

bleiben.

Berlin   und Umgegend.

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Achtung, Gewerkschaften, Parteigenossen!

Um eine baldige endgültige Abrechnung der Listen betreffend die Crimmitschauer   Aussperrung herbeizuführen, ersuchen wir um schnelle Ablieferung der Listen.

Nach acht Tagen gedenken wir mit der Veröffentlichung der Namen der Reſtierenden zu beginnen. Der Ausschuß der Berliner   Gewerkschafts. Kommission.

Betreffs Ihrer Anfrage diene Ihnen zur Nachricht, daß eint. Streit in dem Sinne, wie Sie es sich vielleicht vorstellen, nicht vorliegt, denn Lohndifferenzen sind nicht die Ursache, sondern einzig und allein die Aufhebung der gegen g.

beiter so eigensinnig und famen nach Einführung derselben nicht wieder, so daß ich gezwungen bin, mir lauter neue Leute zu fuchen."

Das erinnert sehr an die Darstellungen, welche die Crimmitschauer  Tertilbarone von ihrem Konflikt mit den Arbeitern gaben.

Aus den russischen Gefängnissen. Von Mitte März bis Mitte Geptember 1903 passierten 290 politische Gefangene das Central­Transportgefängnis Butyrki in Moskau  , darunter 134 Russen, 94 Juden, 39 Polen  , 12 Letten, 10 Gruzier und 1 Grieche. Hier bon waren 258 männliche und 32 weibliche Gefangene. Von den Gefangenen waren u. a. 93 angeklagt, der russischen socialdemo fratischen Partei anzugehören, 26 zu den russischen revolutionären Socialisten, 26 zum jüdischen Bund", 19 zur polnischen socialistischen Aus dem Jahresbericht des Schneiderverbandes( Ortsverwaltung Schema Mustervertag des Arbeitgeber- Verbandes im Schneider­Partei, 12 zur Socialdemokratie Polens   und Litauens  , 9 zur Berlin  ) für das Jahr 1903 entnehmen wir, daß auch diese Organi- gewerbe" abgefaßt ist. Die Werkstattarbeiter weigerten sich, den gruzischen Socialdemokratie, 3 zum russischen Roten Kreuz". Wegen fation stetig Fortschritte macht. Die Zunahme an Mitgliedern be- Bertrag zu unterschreiben und wurden dieserhalb aus dem Geschäft

Gewerkschaftliches.

Die Herren im Hause.

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0

In Düsseldorf   kam es nun ebenfalls zum Konflikt, vor­läufig mit einer Firma. Diese Firma( Fr. Rehwinkel, Kurfürsten­straße) unterbreitete den Arbeitern einen Arbeitsvertrag, der nach

fönnen.

"

Verfammlungen.

ant

Angriffe auf die socialdemokratische Partei

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28. Januar

Schriftentransporte waren 14 Personen angeklagt, wegen Demon- trug für alle in Betracht kommenden Branchen rund 600, so daß der entlassen. Das Leipziger   Unternehmertum beabsichtigt zur strationen 36 Personen. An den Hungerstreits nahmen 36 Personen Berwaltungsstelle Berlin gegenwärtig 3375 organisierte Schneider teil. Vor der Urteilsfällung wurden 20 Personen nach und Schneiderinnen angehören gegen 2775 im Jahre 1902. Dem- Frühjahrsiaison soviel wie möglich Arbeitskräfte nach Leipzig   zu Ditfibirien transportiert; lebenslänglich wurden 13 Personen entsprechend haben sich auch die Kassenverhältnisse gebessert. Die ziehen, diese auf die Unterschrift des Vertrages zu verpflichten, um nach Ostsibirien verschickt; 123 Personen wurden zusammen zu 541 Bahlen der Central- und Lokaltasse ergeben eine Jahresbilanz von dann zur gegebenen Zeit wahrscheinlich zu Pfingsten die Jahren Verbannung in Ostsibirien verurteilt; 4 Personen zu rund 64 000 M., eine Summe, wie sie bisher noch nicht erreicht alten Arbeiter aufs Pflaster zu werfen. Um diesem Willfür­14 Jahren; 1 Person zu 5 Jahren; 5 Personen zu 15 Jahren; worden ist. Für den neun Wochen dauernden Streit der Militär- alt der Unternehmer vorzubeugen, hat eine 43 Personen zu 140 Jahren, 45 Personen zu 250 Jahren Ver- schneider find an Streikunterstützung rund 34 000 M. gezahlt worden, faßt, von der Leitung des Leipziger Allgemeinen Deutschen stattgefundene Versammlung einstimmig den Beschlußz ge bannung und 10 Personen zu Gefängnisstrafen verurteilt. an andre Gewerkschaften wurden zu Unterstützungszwecken 1616,35 Mark aufgebracht. Eine arbeitsreiche Thätigkeit hat die Drts Arbeitgeber- Verbandes zu verlangen, daß der Vertrag bis zume verwaltung auf dem Gebiete der Agitation und inneren Ausgestal- 15. Februar in aller Form zurückgezogen werde, und beauftragte das tung der Drganisation entfaltet. Abgehalten wurden 67 Versammlungen, Agitationskomitee, alle Maßregeln zu treffen, um, sofern dies nicht darunter 39 öffentliche. Hierzu kommen noch 46 Eizungen der geschieht, am 22. Februar den endgültigen Entscheid treffen zu Branchenkommissionen, in denen zu Lohnbewegungen, Differenzen Es muß mun Aufgabe eines jeden rechtlich denkenden Der§ 153 der Gewerbe- Ordnung hat für die Unternehmer in mit Arbeitgebern, zum Krankenkassen  -, Gewerbe- und Immungsschieds- Arbeiters sein, unter allen Umständen den Zuzug nach Leipzig  Crimmitschau   wirklich keine Schrecken. Obgleich derselbe Ge- gerichtswesen usw. Stellung genommen wurde. In 39 Fällen mußte u vermeiden. fängnis bis zu drei Monaten für denjenigen festsetzt, der andre bie Ortsverwaltung bei geforderten Lohnerhöhungen reip. Nichtinne­durch Drohungen oder Verrufserklärung hindert, an Verabredungen haltung oder Umgebung bereinbarter Lohnsäge interbenierend ein zur Erlangung günstigerer Lohn- und Arbeitsbedingungen teil- greifen. Außer dem Militärschneider Streit tam es noch in zwei zunehmen, scheuen sich die Herren nicht, gegen die Mitglieder des andern Werkstätten zur Arbeitsniederlegung: jedoch wurden diese Textilarbeiter- Berbandes mit diesen Mitteln zu arbeiten. Sie erlassen Differenzen nach vier bezw. fieben Tagen zu Gunsten der Arbeiter sollen nach bürgerlichen Blättern in einer Versammlung gefallen beigelegt. Was die Arbeitsvermittelung anbelangt, so ergab fie folgende Erklärung: In einem Flugblatt des Geschäftsführers Albin Hecht wird wegen des noch immer üblichen Umschauens ein noch nicht ge- fein, die am Montagabend stattfand und sich mit dem Streit in Crimmitschau   befaßte. Die Versammlung, die übrigens keine nügend günstiges Resultat. Eine rührige Agitation wurde um die Er behauptet, daß sich alle diejenigen, die ihren Austritt aus dem haltung und beffere Ausgestaltung der Lohnbücher für die Konfektions- socialdemokratische war, wie die Blätter behaupten, wurde durch ein Referat Textilarbeiter Verbande schriftlich angezeigt haben, noch persönlich industrie entfaltet. Welches Ergebnis sie zeitigen wird, bleibt aller­des Buchdruckers A. Weidner. ein­geleitet. Er soll behauptet haben, daß für die Niederlage in die Abmeldung dings noch abzuwarten. Gegen Schluß des Berichtsjahres gelang Crimmitschau   die Kaffenverhältnisse der social. bei jenen Herren einzufinden hätten, um wirksam zu machen. Demgegenüber betonen wir, daß der es, die Generalversammlung und den Borstand der Innungs bemokratischen Partei schuld gewesen seien. Schon vor Textilarbeiter- Verband an die schriftlich abgemeldeten früheren Strankenkasse, der über 17 000 Mitglieder angehören, durch Mitglieder keinerlei Ansprüche stellen kann, jede Abmeldung organisierte Kollegen zu besezen, ein Erfolg, dessen Wirkungen sich Wochen habe man in eingeweihten Kreisen keinen Zweifel darüber vielmehr ohne weiteres die Mitgliedschaft auflöst. Ganz gleich späterhin zeigen werden. Die Mitgliedschaft Berlin   wird es sich in gelaffen, daß der Streit verloren sei; aber erst der Umstand, daß vielmehr ohne weiteres die Mitgliedschaft Die Parteibons schlecht verkäuflich waren, und daß gültig für die Frage ist, ob der Verband Eigentümer der Bukunft besonders angelegen sein lassen, den bekannten Erscheinungen die Gelder für die Parteikaffe ausblieben, habe dazu geführt, entgegenzuwirken, unter denen die auswärtigen Kollegen bei Streits Man arbeite Quittungsbücher ist. Jedenfalls dürfte diese Frage zu verneinen sein. häufig zu leiben haben, nämlich die heimliche Anfertigung von den großen Ausstand urplöslich abzubrechen. schon feit Jahren daran, planmäßig Im übrigen hat jener Verband gar keinen Grund, fich zu wundern, Streitarbeit bei einer Anzahl Berliner   Firmen, die vornehmlich Heim­der Arbeiterschaft ben wirtschaftlichen Stampf zit verleiden unb sie für daß die Arbeitgeber nach den mit ihm gemachten Erfahrungen die- arbeiter beschäftigen. den rein politischen Kampf, das heißt für die Wahlen im jenigen Arbeiter vorziehen werden, die nicht seine Mitglieder sind. Die Lohnbewegung der Einseher hat bisher einen über Erwarten socialdemokratischen Sinne, zu erziehen. Die Parteiführer feien aufs Erstens hat der Arbeitgeber vollständig die Freiheit und das Recht, günstigen Verlauf genommen, sie ist fast so gut wie beendet. Im lebhafteste dabei interessiert, daß die Gewerkschaften nicht die Auswahl unter den Arbeitern zu treffen, und er kann sich dieses Laufe von nur zwei Tagen haben bereits die weitaus meisten er starten, da ihre Stellung dann gefährdet sei. Neuerdings habe Recht principiell niemals verkümmern lassen. Außerdem hat er aber Firmen den neuen Tarif bewilligt, so daß bis jetzt ca. 800 Arbeiter man sogar herausgefunden, daß der Streit eigentlich ein liberales reichlich Grund, jenem Verbande gegenüber eine entschieden ablehnende bei 130 Firmen zu den neuen Bedingungen arbeiten. Nur vereinzelte Kampfmittel" sei. Gegen diese Verflachung werde die Berliner