Tittenen Schaden von 186 000 Mark ungefähr 33 000 Mark aus der, iveiteres erkannt und auf ihren wahren Wert zurüdgeführt würden. intelligenteren Angeklagten Glombeck für den spiritus rector des Konkursmasse. Das Reichsgericht hatte das erste Urteil aufgehoben und die ganzen betrügerischen Unternehmens, welches darauf berechnet war, Wie Brände entstehen, lehren folgende Fälle. Gestern abend Sache zur anderweiten Entscheidung an das Landgericht II verwiesen. in dem Publikum den Glauben zu erwecken, es handle fich um die wurde die Feuerwehr nach der Luckauerstr. 4 gerufen, wo im ersten Das Reichsgericht führte in seinem Urteile aus: Geschäftliche Miß- bekannte Lotteriefirma Karl Heinze. Die Auftraggeber seien in Stock Kleider, Matragen u. a. auf einem Hängeboden brannten. bräuche müssen ausscheiden und nicht Gewöhnung werden. Das schändlicher Weise geprellt worden. Glombeck wurde zu einem Die Feuerwehr hatte tüchtig zu thun, um die Flammen, die das Vorkommen von llebertreibungen in der Reklame begründe noch nicht Jahre Gefängnis und zweijährigem Ehrverlust wegen fort­Gebält erfaßt hatten, zu löschen. Entstanden war der Brand dadurch, den Schluß, daß auch thatsächliche Angaben lediglich als gesetzten Betruges, wegen Lotterievergehens zu 700 Mark Geld­daß ein Dienstmädchen ein Streichholz unachtsam weggeworfen hatte. Uebertreibungen anzusehen seien. Die durch das Gesetz beabsichtigte strafe, Heinze wegen derselben Vergehen zu vier Monaten Den armen Mädchen sind sämtliche Sachen verbrannt, darunter ein Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes durch Schwindelreklame Gefängnis und 250 Mark Geldstrafe verurteilt. Heinze wurde neues Ballkleid. In der Graunstraße spielten die Kinder in der dürfe auch dadurch vereitelt werden, daß von der Gewöhnung an auf freien Fuß gesetzt, Glombeck in Haft behalten. Wohnung, während die Mutter sich mit einer Nachbarin auf der Reklameschwindel ausgegangen wird. Zur Jrreführung geeignet Bürgermeister und Magistrat. Der Magistrat der Stadt Treppe unterhielt. Den Kindern entfiel eine Kugel und rollte unter sei eine Angabe thatsächlichen Inhalts schon dann, wenn ein Teil des Bismark hatte durch einen Beschluß angeordnet, daß der Bürger­ein Bett. Um die Kugel wieder zu erlangen, troch eins der Kinder Publikums sie für wahr hält und dadurch getäuscht werden kann. meister vor jeder Magistratssitzung den Magistratsmitgliedern eine mit einem Licht unter das Bett, das natürlich sofort in Flammen Im gestrigen Termin traten die Goldwarenhändler Richter u. Tagesordnung der Sigung mitzuteilen habe. Der Bürgermeister stand. Auf das Geſchrei der Kleinen stürzten die Frauen herbei, E. M. Anstrich als Nebenkläger auf. Sie wurden durch Rechts- ausschuß, den der Magistrat dagegen anrief, setzte die Beanstandung Glück, J. Salomon, Mar Büdling, Aler. Schulz und beanstandete den Beschluß, weil er gesetzwidrig sei. Der Bezirks hatten aber kaum noch Zeit, die Kinder zu retten. Die Flammen anwalt Dr. M en del vertreten, der Angeklagte wurde durch Justiz außer Kraft, das Ober- Verwaltungsgericht hob jedoch dies Urteil hatten im Nu die ganze Einrichtung ergriffen und konnten nur durch rat Sleinholz verteidigt. Der Angeklagte bestritt, daß seine auf und erklärte die Beanstandung für gerechtfertigt, indem es aus das Eingreifen der Feuerwehr gelöscht werden. Geschäftsanzeigen irgendwie falsche Angaben enthielten; sie stellten führte: Die Feststellung der Tagesordnung und ähnliche in dieses Feuerbericht. Gestern vormittag wurde die Wehr nach der vielmehr nur erlaubte Reklame dar. Die guten Eigenschaften, die er Gebiet fallende Angelegenheiten gehörten zum Ressort des Vor­Reinickendorferstr. 64 gerufen, weil hier in einem Steller allerlei Ge- angepriesen, zeichneten wirklich seine Diamanten vor andren Jmi- fizenden des Magistrats( des Bürgermeisters) und nicht zu dem des rümpel, Stroh 2c. in Flammen stand. Zur selben Zeit war in der tationen aus. Auf Grund einer umfangreichen mehrere Stunden Magistrats- Kollegiums. Der Magistrat sei zu seinem Beschluß nicht 3wingliftr. 17/18 ein größerer Posten Pech in Brand geraten, der in Anspruch nehmenden Beweisaufnahme beantragte der Staats­durch Aufwerfen von Sand beseitigt wurde. Gegen Abend erfolgte| anwalt gegen den Angeklagten 1000 Mart Geldstrafe event. befugt. ein Marm nach dem Markushof, Markusstr. 18. Hier waren Gar- 100 Tage Gefängnis. Das Gericht erkannte auf 300 Mart dinen und Portieren in einer Wohnung in Flammen aufgegangen. Geldstrafe event. 30 Tage Gefängnis und Veröffentlichung des Ur­Säde, Kisten und Backmaterial wurden in der Fennstr. 21 bei einem teils in mehreren Zeitungen. Kellerbrande eingeäschert. In der Brunnenstr. 100 hatte auf dem Boden alter Hausrat Feuer gefangen. Außerdem liefen in den letzten 24 Stunden noch von der Großen Frankfurterstr. 86, Lands­bergerstr. 73, Bredowſtr. 28 und noch verschiedenen andren Orten Alarmierungen ein, doch handelte es sich in diesen Fällen durchweg

um blinden Lärm".

V

Der Experimental- Vortrag über Radium in der Urania wird am Freitag, den 5. d W., abends 8 Uhr, von Herrn Dr. Donath wiederholt werden. Es sei nochmals besonders darauf hingewiesen, daß dieser Vortrag nicht in der Taubenstraße, sondern in der In­validenstraße 57/62( Sternwarte der Urania ) stattfindet. Starten werden im Vorverkauf jedoch nur in der Urania, Taubenstr. 48/49,

ausgegeben.

Zum Besten der ausgesperrten Weber in Crimmitschau ver­anstaltet der Theaterverein" Hand in Hand"( Mitgl. des A.-S.) Sonntagabend Punkt 7 Uhr in Frankes Festsälen, Sebastianstraße 39, eine Vorstellung der Posse Lumpenkönig" von Zimmermann. Das Programm kostet 30 Pfennig.

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Vermischtes.

Aus Aalesund . Dem Norddeutschen Lloyd ging gestern aus

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Liebesluft und Leid. Was jungen Leuten aus sogenannten „ Verhältnissen" erblühen kann, zeigte eine Anklage wegen wörtlicher Aalesund folgendes Telegramm zu: Hilfsaktion der„ Weimar " ist be und thätlicher Beleidigung, versuchter Nötigung und Hausfriedens endet. Zum letztenmal hatten sich gestern mittags Vertreter der bruches, die gestern die 36 jährige Näherin Auguste B. vor die Behörden und verschiedene Damen und Herren aus Aalesund und zweite Straffammer des Landgerichts I führte. Vor etwa 9 Jahren Umgegend, welche uns in Ausführung des von Ihnen eingeleiteten begegnete ein 19jähriger Student der Medizin der damals 27jährigen und von Bremens Bewohnern so reich unterstützten Liebeswerkes hin In der Bibliothek der Korporation der Kaufmannschaft von Angeklagten auf der Straße, er lächelte ihr zu, fie erwiderte seinen gebend unterstützt haben, mit den Leitern der Hamburger Hilfs­Berlin( Börse) ist eine praktische Neuerung eingeführt worden. Der Gruß und dies war der Anfang eines Liebesverhältnisses, das sich expedition bei uns zu einem einfachen Abschiedsmahl vereinigt. Dent umfangreiche Katalog, der im November erschien und zu dem er- zwischen den beiden entwickelte. Die Angeklagte hatte schon einen Dank der Stadt gaben Bürgermeister Rönneberg und Stadtverordneter staunlich billigen Preise von 1 M. käuflich ist, gab den Bestand der selbständigen Haushalt und unterhielt eine Arbeitsstube, dem jungen Friesack bewegten Ausdruck. An dem letzten Tage wurde von der„ Weimar Büchersammlung vom 1. August 1903. Eine Liste der zahlreichen Studenten ging es in finanzieller Beziehung manchmal nicht zum an Bedürftige an Land zum Teil direkt, zum Teil durch Vermittelung Antäufe namentlich ganz neu erschienener Werke, die in den fünf besten und die Angeklagte half ihm mehrfach mit Geldmitteln aus. von Geistlichen in Stadt und Land und durch unsre Vertrauens legten Monaten des Vorjahres stattgefunden haben, ist nun in der Umgekehrt machte auch der Student manche Ausgabe für die Ange- perfonen eine größere Bahl Tagesrationen Fleisch, Hülsenfrüchte, joeben herausgegebenen Nr. 1 des Jahrganges 1904 der Korre- lagte. Seine finanziellen Opfer wurden insbesondere groß, als die Mehl, Brot, Kaffee, Milch usw. abgegeben. Sämtliche noch vor spondenz der Aeltesten als Beilage veröffentlicht worden. Um aber Angeklagte einem Kinde das Leben gegeben und den inzwischen zum handenen und mit der" Hero" noch angekommenen Liebesgaben aus allen Interessenten, namentlich die Besitzer des Kataloges selbst über cand. med. aufgestiegenen jungen Mann gezwungen hatte, wohl oder Bremen und dem Binnenlande haben wir im Einverständnis mit die Neuanschaffungen auf dem Laufenden zu erhalten, werden übel seine Vaterschaft anzuerkennen. Man blieb eine Reihe von dem Magistrat der unermüdlichen Vorsitzenden des hiesigen Damen­Sonderabdrücke dieser Liste in der Lesehalle unentgeltlich abgegeben. Jahren bei einander, schrieb sich die zärtlichsten Briefe, zankte sich, fomitees, unsrer Landsmännin Frau Elise Devolt zur Verteilung an Solche Novitäten Verzeichnisse werden allmonatlich er- bertrug sich wieder furz, es war das bei solchen Verhältnissen die Bedürftigen überwiesen. Aalesunds Bürger haben begonnen, in scheinen und dienen zugleich als wertvolle Bibliographie über alle übliche Bild: himmelaufjauchzend, zu Tode betrübt. Dann kam der thatkräftiger, emfiger Arbeit auf den Ruinen vorläufige Heimstätten Zweige der volkswirtschaftlichen Litteratur. Augenblick des Staatsexamens, wieder sprang die Angeklagte mit zu errichten und den Bedürftigen durch Errichtung von Speisehäusern baren Darlehen bei, der junge Mann siedelte als Arzt auf kurze Zeit und Baracken unter die Arme zu greifen. Dampfer Weimar " fährt, nach Danzig über und als er nach Berlin zurückgekehrt war und seine wenn besondere Umstände die Abreise nicht verzögern, gemeinsam hier begründete Praris bald aufblühte, hielt er es an der Zeit, mit mit Dampfer" Phönicia" heute vormittag ab. der Angeklagten zu brechen. Dies war aber leichter gewollt, als Unwetter in England. Die Einwohner von St. Marh auf den gethan. Die Angeklagte glaubte ein Anrecht darauf zu haben, daß Scilly- Inseln wurden am 2. Februar gegen 4 Uhr morgens durch er sie heirate und bereitete ihm eine Reihe der peinlichsten Un- Notzeichen vom Postdampfer Lyonesse" aus dem Schlafe geredt. annehmlichkeiten, die ihm sogar ein Disciplinarverfahren und einen Die sofort dem Hafen zulaufenden Menschen sahen gewaltige Verweis als Strafe eingetragen haben. Die stark hysterische und Bogen über den Quai hinwegfegen und diesen zerstören. Der Dampfer, berärgerte Angeklagte suchte ihren ehemaligen Freund wiederholt in der fortwährend Notzeichen gab, konnte nur mit größter Mühe gegen feiner Wohnung auf, machte ihm dort die tollsten Scenen und über die Gewalt der Wellen ankämpfend, das offene Meer erreichen. Auf der schüttete ihn mit den gröbsten Schimpfworten. Sie drohte ihm, ihn Nachbarinsel Bryher wurden die Felder durch eine Springflut zerstört. zu erschießen, wenn er etwa ins Ausland gehen wollte, schlug ihn auch in England machte fie fich bemerkbar. In Penzance über­einmal bei einer Begegnung auf offener Straße mit einer Handtasche schwemmten die Wogen nicht nur die Strandwege, sondern auch die und beschimpfte ihn auch bei dieser Gelegenheit. Nachdem ihr das Häuser und Straßen in deren Nähe mehrere Fuß hoch. Eine ähn­Betreten der Wohnung untersagt war, schlich sie sich eines Tages als liche Erscheinung wurde auf der Insel Man beobachtet, wo der Ort tiefverschleierte Dame in das Bartezimmer des Arztes und begann, Douglas besonders durch die Ueberschwemmung litt. den dort versammelten zahlreichen Patientinnen unter Boltern und liegenden Stadtteile von Bortsmouth find überflutet. Der Straßen­Schimpfen eine schimpfliche Charakteristik des Angeklagten zu geben. bahn- Verkehr stockt. Die Steller der Häuser sind unter Wasser gesetzt. Sie mußte schließlich durch einen herbeigeholten Schußmann gewalt- In Plymouth haben schwere Seen die Dächer der am Strande sam entfernt werden, stieß aber noch bei ihrer Abführung laute liegenden fleinen Landhäuser fortgefegt. Der Deich ist untergraben, Drohungen gegen den jungen Arzt aus. Diefer war durch die fort- während im Wellenbrecher eine 200 Fuß breite Lüde lafft. In gesezten Scenen, die ihm die Angeklagte bereitete, schon im hohen Hastings wurden aus dem Wellenbrecher gewaltige Cementblöde Grade nervös geworden und hatte wiederholt sich der Angeklagten herausgerissen und wie Spreu auf dem Strande zerstreut. In wieder freundschaftlich genähert in der Hoffnung, fie von weiteren London selbst ist die Themfe zu ungewöhnlicher Höhe angeschwollen. Belästigungen abzuhalten. Als aber alles nichts half, nahm er die Die anstoßenden Wohnhäuser und Geschäftsräume sind überflutet. Hilfe eines Rechtsanwalts in Anspruch und schließlich erstattete er In der Umgebung sind Tausende von Morgen Land überschwemmt Die Themse hat ihren höchsten die Strafanzeige. Er selbst und sein Vertreter, Rechtsanwalt Bahn und gleichen einem großen See. schilderten gestern dem Gerichte, welche Pein die Angeklagte durch ihr Stand seit dem November 1901 erreicht. Auch in Kent ist das Vorgehen dem Nebenkläger gemacht habe. Die Angeklagte gab die Land meilenweit unter Wasser gesetzt, da infolge andauernder Regeu­meisten Anklagepunkte als richtig zu und behauptete, daß das ganze fälle die Flüsse über ihre Ufer getreten sind. Wie„ Daily Mail erhalten des Nebenklägers ihr gegenüber ihr Vorgehen als be- meldet, wurden in Jerseh nach dem Unwetter mehrere Erdstöp.e Staatsanwalt& iebenow hielt verspürt. rechtigt erscheinen lassen müsse. der Angeklagten zu Gute, daß sie sehr aufgeregt gewesen, weil sie in ihren Hoffnungen getäuscht wurde und beantragte nur 500 Mart Geldstrafe. Rechtsanwalt Dr. Karl Liebknecht hielt diesen Fall dazu angethan, auf eine weit niedrigere Strafe zu er kennen, da die Angeklagte doch in einem hohen Grade der Ver­zweiflung gehandelt habe und ihre Empörung begreiflich sei. Der Gerichtshof hielt einen Fall des Hausfriedensbruchs, einen Fall der Bedrohung und drei Fälle der Beleidigung für erwiesen, verurteilte aber die Angeklagte mit Rücksicht auf die ganze Sachlage nur zu 50 Mark Geldstrafe.

Am königlichen Institut für Meereskunde, Georgenstraße 34/36, spricht am Sonnabend, den 6. d. Mts., Herr Professor Schilling: Bremen über„ Die Bedeutung der Schulschiffe für die Handels­schiffahrt", mit Lichtbildern. Ginlaßkarten sind von 13 bis 2 Uhr mittags und an dem Vortragsabend selbst von 6 Uhr ab im Institut und von 9 bis 4 Uhr im Deutschen Flotten- Verein, Bern­burgerstraße 35 I, erhältlich. Beginn des Vortrages abends 8 Uhr. Der für den 8. d. Mts. angekündigte Vortrag des Herrn Professors v. Halle über„ New York als Durchgangspforte des Welthandels" findet wegen Behinderung des Vortragenden erst am Montag, den 29. d. Mts., statt.

Aus den Nachbarorten.

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le Charlottenburger Stadtverordneten Versammlung beriet am Mittwoch die Vorlage betreffend die Errichtung eines Schiller Theaters. Während der Referent, Stadtv. Kauf­mann, die Annahme der Ausschußanträge befürwortete, wandte sich Stadtv. Buka, der Führer der Frattion Alt- Charlottenburg, in längerer Rede gegen das Projekt. Herr Buka, der seit seinem Bei­tritt zur nationalsocialen Partei fortgefegt das Wort Socialpolitik im Munde führt, ohne jedoch etwas Ernstliches auf diesem Gebiete zu leisten, sprach auch diesmal wieder des langen und breiten von den socialpolitischen Aufgaben der Gemeinden, um dann durch einen logischen Salto mortale seine ablehnende Haltung gegenüber der Vor­Tage zu begründen. Unser Fraktionsredner, Genosse Hirsch, der für die Vorlage sprach, benuzte gleichzeitig die Gelegenheit, die eigen­artige Socialpolitit sowohl der Fraktion Buta, als auch der Liberalen scharf zu fritisieren. Unter großer Heiterkeit ironisierte er die von Herrn Buka in der nationalsocialen Konkursmasse billig erstandenen socialpolititischen Gemeinplätze und tadelte aufs schärfste die Haltung der Mehrheit in Schulfragen, in der Frage der Erhöhung der Pflegehausfäße für das Krankenhaus und in andren socialpolitischen Fragen, wo diese Mehrheit versagt hat. Nachdem außer dem Ober­bürgermeister Schustehrus noch eine Reihe weiterer Stadt verordneter um Annahme der Vorlage ersucht hatten, wurde ein Antrag Buka, die Beschlußfassung zu vertagen, bis der Magistrat ein Programm über die socialpolitischen Aufgaben der Stadt für die nächsten Jahre aufgestellt habe, in namentlicher Abstimmung mit 34 gegen 11 Stimmen abgelehnt und die Anträge des Ausschusses gleichfalls in namentlicher Abstimmung mit 32 gegen 10 Stimmen angenommen.

auszugestalten

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Die tiefe

Die Explosion in Indien . Die vor einigen Tagen in Bund ab erfolgte Explosion in dem Fort Batinda scheint ganz furchtbar ge­wefen zu sein. Ueber die Veranlassung wird wohl niemals Klo rheit geschaffen werden können, da alle in dem Fort beschäftigten Lerite in Fezen gerissen wurden. Als das Unglück erfolgte, fand gerade eine Versteigerung von altem Schießpulver statt. 17 Eingeborene, die in dem Bulberlager waren, sind ebenso wie 23 andre Leute vodständig zerstückelt worden. Man fand Feßen von ihnen über Fie ganze Stadt zerstreut. Die dicken Wälle des Forts sind aufgerissen und die Häuser in weiterer Entfernung beschädigt worden. Es waren über 20 000 Pfund Pulver in dem Fort vorhanden.

Briefkaften der Redaktion.

manchen guten Artikel darüber gebracht. Auch F. Wehrings Lessing­Legende" ist in dieser Hinsicht zu empfehlen. 3. Die genannte australische Arbeiterpartei ist keine socialistische, sondern eine gewerkschaftliche Partei im Sinne des englischen Trades Unionismus. Die socialdemokratische Partei verwirft die betreffende Forderung. D. 63. Mit Dant empfangen.

Marktpreise von Berlin am 3. Februar 1904 nach Ermittelungen des tgl. Polizeipräsidiums. gut D.- Ctr. 16,30| 16,26 Kartoffeln, neue D.- Ctr. Rindfleisch, Keule 1 kg

do. Bauch

Schweinefleisch

Kalbfleisch Sammelfleisch

7,00 5,00 1,80 1,20

mittel gering

16,22 16,18

16,14 16,10

1,40 1,10

"

"

Roggen, gut mittel

12,70 12,68

"

1,60 1,00

"

"

12,66 12,64

"

1,80 1,20

gering

"

12,62 12,60

1,80 1,10

"

+ Gerste, gut

Butter 13,80 12,80

2,60 2,00

"

mittel

"

"

Eier 12,70 11,70

60 Stüd

5,00 3,00

gering

"

11,60 10,70

Karpfen

1 kg

2,40 1,20

Hafer, gut

"

15,40 14,40

mittel

"

"

14,30 13,30

Aale Bander

"

2,80 1,40

3,00 1,20

"

gering

13,20 12,30

Hechte

2,40 1,20

"

1,80 0,80

"

7,00 4,82 Schleie

3,00 1,40

"

40,00 28,00 Bleie

1,40 0,80

"

D

50,00 26,00 Strebse 60,00 20,00

per Schod 15,00 3,00

Um Rautionsschwindeleien gefährlichster Art handelte es sich in einem Prozesse, der gestern zum zweiten Male vor der neunten Straf­kammer des Landgerichts I gegen den Agenten Albert Pohlmann stattfand. In einer früheren Verhandlung war der Angeklagte zu A. 69. 1. Die betreffenden Schriften haben sehr gerivigen Wert. Die zwei Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Im Jahre 1897 lernte der Angeklagte den Kaufmann Meierheine kennen, einen gleich pol. Anthropologie finden Sie im legten Band der Neuen, Zeit" besprochen. ihm vielfach vorbestraften Menschen. Die beiden verwandten Seelen 2. Ein Specialivert tennen wir nicht; wohl aber hat die Neue Zeit" verbündeten sich zu einem Unternehmen, welches von vornherein auf Ausbeutung von Stellensuchenden begründet war. Im Herbst 1897 wurde am Hause Köpenickerstr . 68 ein elegantes Schild angebracht, wodurch kund gegeben wurde, daß sich im ersten Stockiert das" Privat- Detektiv, Auskunfts- und Inkassogeschäft von Meierheine und Bohlmann" befand. Gleichzeitig hatten die Inhaber Vorher hate fich die Versammlung mit einem Antrag Kaufmann( L.) durch die Zeitungen bekannt gemacht, daß sich bei ihnen für tautions­und Genossen beschäftigt, den Magistrat zu ersuchen, mit den Stadt- fähige Leute Lebensstellungen böten. Die Bewerber meldeten sich in verordneten in gemischter Deputation darüber zu beraten, ob Wenge. Es wiederholte sich nun die alte Geschichte. Diejenigen Be-* Weizen, die Errichtung und Beschickung von Ferienkolonien als werber, welche die größten Ersparnisse zu opfern hatten, wurden an­Gemeinde Einrichtung ſei. Genosse genommen. Ihre Arbeit beschränkte sich auf die Anfertigung von Dr. 3epler erklärte, daß die Socialdemokraten dem Antrag zu Reklamebriefen. Die Chefs hatten auch weiter nichts zu thun, als stimmen, verlangte aber energisch eine Reihe weiterer Maßnahmen das ihnen anvertraute Geld ihrer Angestellten zu verzehren und dies auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege. Die Beschluß- besorgten sie mit Eifer und Gründlichkeit. Schon einige Wochen nach faffung wurde bis nach Erledigung des Etats ausgesetzt. Bon Gründung des Geschäfts verfielen der Angeklagte und sein Socius Meierheine mietete sich ein Zimmer in den übrigen Punkten der umfangreichen Tagesordnung wurde nur auf einen neuen Schwindel. noch die Vorlage betr. Sie Errichtung einer Gemeinde Doppel einem feinen Stadtteil und annoncierte dann, daß ein Dr. v. Ramm schule auf der Halbinsel angenommen. Alle übrigen Punkte für sein foeben gegründetes Sanatorium eine wirtschaftliche Leiterin wurden auf eine außerordentliche Sigung vertagt, die nächsten Mitt- suche, die 2000 Mart Kaution zu stellen habe. Eine sich meldende woch stattfindet. Dame war zum Abschluß des Vertrages bereit, im letzten Augenblick Nichtstroh schöpfte sie aber Verdacht, sie hielt es für geraten, bei der Polizei eu Erbsen Erkundigungen über den angeblichen Dr. v. Ramm einzuziehen. Speisebohnen Dieser Schritt gelangte zur Kenntnis der Angeklagten, welche es nun Linsen Die Reklame für Taits Diamanten bildeten die Grundlage einer borzogen, schleunigst nach Wien zu flüchten. Hier nahmen sie ihr Anklage wegen unlauteren Wettbewerbe 3, die vor der schwindelhaftes Treiben wieder auf, bis sie vom Geschick ereilt zweiten Straffammer des Landgerichts II gegen den Kaufmann wurden. Meierheine wurde vom Wiener Gericht zu sechs, Pohl­Frank Josef Gold soll aus Cleveland , Inhaber von Taits mann zu fünf Jahren schweren Kerkers verurteilt. American Diamond Palace", verhandelt wurde. Dem Angeklagten büßung dieser Strafe wurde Bohlmann nach Berlin übergeführt, wurde zur Last gelegt, in seinen bekannten Geschäftsanzeigen ein- während es Meierheine gelang, nach dem Auslande zu entkommen. zelne Angaben gemacht zu haben, die thatsächlich falsch und geeignet Der gestrige Termin hatte im wesentlichen dasselbe Ergebnis wie der seien, den Anschein eines besonders günstigen Angebots zu erweden. frühere, der Angeklagte wurde zu 1 Jahr 6 Monaten Zucht­Dazu wurde unter anderm gerechnet die Angabe, die Herstellung von haus, fünfjährigen Ehrverlust und 550 Mark Geldstrafe verurteilt. Taits Diamanten beruhe auf einem neuen Verfahren, es feien selbst rei Monate wurden durch die erlittene Untersuchungshaft für ver­Kenner echter Brillanten irregeführt worden, die Diamanten ver- büßt erachtet. änderten ihren Glanz nicht, sie fönnten, wie echte Diamanten, ge­waschen und gereinigt werden usw. Die Straffammer des Land­gerichts I hatte seiner Zeit auf Freispruch erkannt, indem sie annahm, daß es sich in den beanstandeten Geschäftsanzeigen des Angeklagten nicht um thatsächliche Angaben, sondern um marttschreierische Ueber­treibungen handle, die von dem lesenden Publikum als solche ohne

99 Gerichts- Zeitung.

"

Nach Ver­

4,00 3,50 Barsche

* ab Bahn. † frei Wagen und ab Bahn.

Witterungsübersicht vom 4. Februar 1904, morgens 8 Uhr.

Stationen

Barometer­

stand mm

richtung

Wind

753

754 S

Swinemde. 752 SSD Hamburg 750 Berlin Der Prozeß gegen die des Lotterieschwindels beschuldigten Kauf Franks.a.m. 753 leute einze und Glombed ist gestern noch gegen 10 Uhr München abends zum Abschluß gelangt. Der Staatsanwalt beantragte gegen Bien Heinze sechs Monate, gegen Glombeck ein Jahr Gefängnis. Die Ver­teidiger, Rechtsanwalte Dr. Löwenstein und Oskar Cohn , suchten ein milderes Strafmaß zu erzielen. Der Gerichtshof hielt den Winden.

Windstärke

Better

1Dunst 3bedeckt 2 wolfig

Temp. n. T.

5° C. 4° R.

Stationen

Barometer

stand mm

Wind.

richtung

Windstärke

Better

2halb bd.

1Schnee

746DND 1Dunst

-1 Haparanda 762 4 Petersburg 7550 2 Cort 1Regen 5 Aberdeen 2Nebel 1 Paris

1Nebel

Temp. n. T.

| 360P= 302 99-1

-8

752SS 21olten! 1 755 9 Wetter- Prognose für Freitag, den 5. Februar 1904. Mild, jedoch ziemlich trübe und regnerisch bei mäßigen südwestlichen Berliner Wetterbureau.