2001
Ablehnung der Unteroffiziersvermehrung.
1. Durchführung der Civil- und Strafrechtseinheit mit Einschluß| Pfandbrief- Geschäftsconto sollen 40 000 20., für den Beamtens der Gesetzgebung über den Versicherungsvertrag. 2. Eidgenössische Pensionsfonds 10 000 M. zurückgestellt und 30 000 m. auf Banks Unfallversicherung; Obligatorium der Krankenversicherung mit gebäude abgeschrieben werden. Sodann sind für faßungsmäßige Bundeshilfe; Alters- und Invalidenversicherung. 3. Reform des Tantiemen 56 099 M. abzusehen, während 490 000 m. zu einer Militärwesens, hauptsächlich im Sinne der Konzentration des Dividende von 7 Proz. benutzt werden sollen. 94 909 M. werden Unterrichts auf die jüngeren Jahrgänge und der Fürsorge für die auf neue Rechnung vorgetragen. Angehörigen der Wehrmänner. 4. Ausbau der Arbeiterschutz- Gesetz
demokratischen Partei.
In der Budgetfommission des Reichstages wurde am Freitag über die Forderung der Regierung verhandelt, 860 Unters offiziere mehr einzustellen; vielfach sind bisher Unteroffiziere zu Schreiberdiensten und ähnlichen Beschäftigungen abkommandiert worden, wodurch sich im Frontdienst mannigfache Uebelstände ergeben haben sollen. Abg. v. Elern( f.) beantragte die Bewilligung, Abg. Speck( C.) wies darauf hin, daß durch diese Vermehrung der UnterDie bayrische Baumwollindustrie wird durch die Preistreibereien gebung; Revision des Fabrikgeseyes. 5. Armengesetzgebung; zunächst auf dem amerikanischen Baumwollmarkt in eine höchst ungünstige offiziere und durch den Ersatz der sogenannten Oekonomiehandwerker Regelung des internationalen und interkantonalen Armenwesens. Geschäftslage getrieben. Wie der" Frankf. Zeitung" aus Augsburg durch Civilhandwerker eine Präsenzerhöhung um rund 1250 Mann 6. Maßnahmen zur Verhütung und Milderung der Arbeitslosigkeit. gemeldet wird, stehen dort die Spinnereien der kolossalen Steigerung geschaffen werde; die daraus refultierende Neubelastung um 7. Schweizerisches Gewerbegefez. 8. Bundesbank. 9. Durchführung der Rohstoffpreise machtlos gegenüber. Sie mußten wohl oder übel 700 000 Mart müsse bedenklich stimmen. Die Forderung sei damit von Art. 47 B.-B. betreffend die politischen und bürgerlichen Rechte ihre Forderungen täglich erhöhen, manchmal um mehrere Pfennige begründet worden, man wolle den Soldatenmißhand der Schweizer Bürger. Aufstellung von bundesverfassungsmäßigen Iungen besser als bisher vorbeugen; diese Begründung könne ihm Garantien betreffend die Volksrechte in den Kantonen. 10. Ausbau auf einmal, und die Folge davon war, wie immer in solchen Zeiten, von Art. 27 B.-V. betreffend die Volksschule; Förderung der land zwar hin und wieder kleine Posten für nahen Bedarf aus dem Markt daß die Käufer fich vollständig vom Markt zurückzogen. Es wurden aber nicht genügend erscheinen und man warte mit der ganzen Angelegenheit am besten so lange, bis die neue Militärvorlage komme. wirtschaftlichen, gewerblichen, industriellen, kaufmännischen und Der bayerische General v. Endres meinte zivar, Mißhandlungen hauswirtschaftlichen Berufsbildung der schweizerischen Jugend. genommen und dafür volle Tagespreise bewilligt, aber von irgend welcher Lebhaftigkeit konnte keine Rede sein. Im Tücherhandel würden sich niemals gänzlich vermeiden lassen, hoffte aber, daß die 11. Neuordnung des Subventionswesens. 12. Verwaltungsreform. liegen die Verhältnisse ähnlich wie im Garngeschäft. Unfre Bermehrung der Unteroffiziere die Mißhandlungen aus ein Minimum 13. Revision der Gesetzgebung betreffend die Viehseuchen. 14. Gesez- Fabrikanten konnten im letzten Monat, wörtlich gesagt, kaum ein werde herabsinken lassen. Abg. Roeren fragte an, warum denn gebung betreffend Nutzbarmachung der schweizerischen Wasserkräfte. Stüd verkaufen, denn selbst äußerst mäßige Forderungen wurden eine so große Zahl von Unteroffizieren zu allerhand Dienstleistungen 15. Ausbau der Alkoholgesetzgebung.. Weiter wurde die Einführung der Gesezgebungs- Parole abwarten. Vielfach wird der Meinung Ausdruck gegeben, abkommandiert würden, wenn die Belastung der Frontunteroffiziere Initiative zur Ergänzung der Verfassungs- Initiative, sowie der der Verbrauch von Baumwollstoffen werde durch billige Halbwolle, von Druckern und Händlern rundweg abgelehnt. Auch hier heißt die gar so groß sei, wie sie von den Befürwortern der Vorlage geschildert Bürgerschule zur politischen Ausbildung des Wolle und leinene Fabrikate ersetzt werden können, doch ist dies wurde. Kriegsminister v. Einem meinte, er habe auf eine all- jungen Republikaners beschlossen. Abgelehnt wurden leichter gesagt, als zur Ausführung gebracht. In der Buntseitige Zustimmung zu dieser Forderung gehofft. Schon im vorigen die Bolkswahl des Bundesrates, sowie die Aufrechterhaltung eines me berei ist man gut beschäftigt. Wer aber mit heutigen GarnJahre sei sie aufgestellt, aber aus Rücksicht auf die schlechte Finanz ausgedehnten Asylrechts und in der Ablehnung dieser beiden Forde- preisen zu rechnen hat, dem wird es schwer fallen, auch nur beTage zurückgezogen worden. Dieses Jahr habe er fest darauf beharrt und dem Kanzler die Frage als eine wichtige politische Frage ungen bekundet sich die reaktionäre Verschlechterung der freisinnig- scheidenen Nugen herauszuschlagen. Die Lage der Katkunbezeichnet. Die Kriegsverwaltung habe schon früher den Fehler In der Presse will man in dem revidierten Programm der Vertrauen zu heutigen Preisen sträubt man sich, den Bedarf an druckerei ist sehr schwierig geworden, denn bei dem Mangel an gemacht, nicht rechtzeitig auf eine Vermehrung und Besserstellung der herrschenden radikalen Partei eine Schwentung nach links, Tüchern für die nächste Saison einzudecken. Unteroffiziere hinzudrängen. Die Arbeitslaſt ſei beständig ge- eine Annäherung an die socialdemokratische Partei erblicken. Diese wachsen, an manchen Orten sei es schwer, genügenden Ersatz für abgehende Unteroffiziere zu schaffen. Man müsse den Hauptleuten die nichts Neues, außerdem hat es mit seiner Ausführung Entdeckung dünkt uns recht naiv. Das neue Programm enthält Möglichkeit einer besseren Auswahl von Unteroffizieren schaffen; gute Weile. Zugegeben kann werden, daß die Durchführung deshalb bitte er, die Forderung in ihrem Anfange anzubes Programms in socialem und gutem demokratischen Sinne für nehmen. Abg. Dr. Südekum warnt vor Uebertreibungen bei der die Arbeiterschaft manche Verbesserung zur Folge haben würde. Die Schilderung der Unteroffiziersthätigkeit; den Soldatenmißhand- Probe aufs Erempel, wie es gemeint ist, wird die herrschende Bartei Lungen grabe man mit einer kleinen Vermehrung des Personals den schon in der nächsten Zeit zu bestehen haben, wenn die Frage der Boden nicht ab. Viel Schuld sei daran die unwürdige Behandlung. Revision des Fabrikgeseyes an die Reihe kommt, die von der socialdie häufig namentlich jüngere Offiziere den langgedienten Unter demokratischen Fraktion im Nationalrat bereits beantragt ist. offizieren zu teil werden ließen. Da müsse Besserung erstrebt werden. Bei einer Vermehrung der Unteroffiziere folle man auch demokratie könnte man mit Recht nur dann reden, wenn in das Wirklich von einer Annäherung der Radikalen an die Socialbedenken, daß man damit die Zahl der Militäranwärter wieder ver- Programm auch die Proportionalwahl des Nationalmehre, was aus verschiedenen Gründen bedenklich sei. Der Kriegsminister und Abg. v. Staud y bekämpften diese Datats aufgenommen worden wäre, um der Arbeiterschaft die ihr legungen. Abg. Müller- Fulda( C.) wies auf die vielfache Das ist nicht geschehen und darum bleibt troz neuem Programm gebührende Vertretung im Parlament zu gewähren und zu sichern. außerdienstliche Beschäftigung von Soldaten hin, worauf der Kriegs- alles beim Alten. minister erklärte, daß die neueste Verordnung des Kaisers die Mißstände auf diesem Gebiete einschränken wolle. Abg. Gröber( C.) legte dar, daß die Zahl der Unteroffiziere in den letzten Jahren absolut und relativ sehr stark erhöht worden sei. Die Bemerkung des Kriegsministers, daß es sich hier um den Anfang einer Forderung London , 3. Februar.( Eig. Ber.) In seiner Antiwort auf handle, müsse stubig machen; die Frage könne erst mit der kommenden die Thronrede forderte der liberale Führer Sir H. Campbell- BammerMilitärvorlage zusammen behandelt werden; parlamentarische man die Regierung auf, dem Parlament doch einmal die EinzelGründe ständen zur Zeit einer Bewilligung entgegen. Der heiten der neuen Finanzpolitik darzulegen. Darauf antwortete der Kriegsminister bemerkte darauf, daß es ihm darauf ankomme, Finanzminister Mr. Austen Camberlain:" Im Parlament wurden oft später die aufsichtsführenden Organe bei den Truppen derartige Fragen gestellt, die der kommenden Pragis weit vordurch Vermehrung der Portepee- Unteroffiziere zahlreicher zu machen. auseilen. Alle derartigen Fragen wurden vom Parlamente Nachdem Abg. v. Kardorff( freik.) der Vorlage zugestimmt hatte, stets zurüdgewiefen. Der erste, der eine Antwort auf der bemerkte Abg. Spahn( C.), daß die ablehnenden Abgeordneten, denen Abg. v. Richthofen die Verantwortung für das Weiterbestehen- artige Fragen abgelehnt hätte, wäre Mr. Gladstone gewesen, der bleiben von Soldatenmißhandlungen aufbürden wollte, diese Ver- wiederholt gezeigt hat, daß er gegen eine Darlegung von Einzelantwortung um so leichter tragen könnten, als ja die Regierung selbst heiten war, so lange nicht die neue Politit in Form diese Forderung schon einmal zurückgestellt habe. eines Gefeßentwurfs dem Lande vorgelegt wurde. Zuerst muß doch über das Princip der neuen Politik entschieden werden."( Times", 3. Februar 1904, Seite 8, Spalte 1.).
Die Vorlage der Regierung wurde darauf mit großer Mehrheit abgelehnt.
Im Landesausschuß von Elsaß- Lothringen .
Aus Straßburg wird uns unterm 4. d. M. geschrieben: Heute hatte der Landesausschuß einen großen Tag, jedenfalls den Bedeutendsten der diesjährigen Etatsdebatte. Den Reigen der Redner eröffnete Genosse Emmel, dem Herr v. Köller gleich und der Justizminister Petri in später Abendstunde erwiderten. Außer ihnen tamen noch u. a. besonders der Klerikale Er- ReichstagsAbgeordnete Karl Hauß und sein gehaßter Gegner, der durch feine Reichstagsrede bekannt gewordene Demokrat Blumen thal zum Wort. Und dementsprechend drehte sich die Debatte um allgemein- politische Fragen.
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England.
Eine Antwort auf zukunftsstaatliche Fragen.
Aus Induftrie und Handel.
Die
magnaten, chinesische Kulis importieren zu dürfen, stellt sich eine Die Arbeiterfrage in Südafrika . Dem Verlangen der Minen= Schwierigkeit nach der andren entgegen. hat auch die Regierung des Kaplandes gegen die Chineſeneinfuhr Wie fürzlich verlautete, Protest erhoben; der Wortlaut wird jedoch erst jetzt bekannt. Stapregierung weist in diesem Protest darauf hin, daß die farbige Bevölkerung füdlich des Zambesi die weiße so sehr an Zahl überwiege, daß es höchst unerwünſcht ſei, durch weitere Einführung einer farbigen Rasse dieses Uebergewicht noch zu erhöhen. Im Kaplande ohne Zwang irgend welcher Art zur Arbeit zu bewegen. Ein Import geschehe alles, um die eingeborene Bevölkerung zu civilisteren und von Ajiaten könne die Civilisationsbemühungen zum Scheitern bringen. Ferner sei die Einführung von Asiaten deshalb gefährlich, eine so erregte Stimmung gegenüber Transvaal gebracht werden weil die europäischen Elemente außerhalb Transvaals dadurch in könnten, daß dadurch ein Verband der Staaten Südafrikas erschwert, wenn nicht für alle Zeit verhindert werde. Die kapstädtischen Minister sind überdies davon überzeugt, daß in Afrika , südlich vom Aequator , reichlich Arbeitsträfte zu finden sein würden, wenn man sich den Eingeborenen gegenüber nur dazu ver= ftehen wollte, eine anständige Behandlung in Bezug 2öhne zuzusichern. auf Unterbringung und Verpflegung sowie gute
daß die Regierung in England entschlossen sei, Transvaal als selbstDie darauf erfolgte Antwort des englischen Kolonialamts erklärt, ständige Kolonie zu betrachten. Aus diesem Grunde werde sich die Regierung so wenig wie möglich in die lokalen Wünsche und Ansichten Transvaals einmischen. Sie sei der Ansicht, daß diese Kolonie in Bezug auf die Frage der Einführung asiatischer Arbeitskräfte diefelbe Entscheidungsfreiheit befize wie die Kapkolonie und Natal. Diese Antwort war vorauszusehen; dennoch dürfte der Schritt der Kapregierung den Erfolg haben, daß man den Chinesen- Import ftreng überwacht.
Gewerkschaftliches.
Und noch eine andre Thatsache stüßt solche Meinung. Trok bes Man will Arbeiterüberschusses sucht man auswärts Kohlenhauer. durch Heranlockung fremder Kräfte die Schar der Ueberschüssigen vergrößern und event. Streifbrecher zur Verfügung haben. In der Obersteirischen Volksztg." liest man z. B. folgendes Inferat:
Fünfzig bis sechzig tüchtige Hauer
welche der deutschen Sprache mächtig sind, erhalten bei einem größeren Steinkohlen- Bergbau dauernde Arbeit. Bei Anfragen ist das Alter sowie(!) Familienzahl anzugeben. Ferner find 20 Heller Marken für die Antwort beizuschließen. Angebote sind unter " Tüchtige Häuer" poste restante Recklinghausen , Westfalen zu richten.
Es werden immer mehr Thatsachen bekannt, welche darauf Zur Lage der Textilindustrie am Niederrhein . Aus Krefeld wird schließen lassen, daß die rheinisch- westfälischen Grubenbarone an den uns geschrieben: Trübe blicken die Textilarbeiter des Niederrheins, Arbeitern ein Exempel zu statuieren Lüste verspüren, und daß das fotpeit fie Sammet und Seide weben, in die Zukunft. Keine Aussicht Kohlenkapital durch seine Maßnahmen die Arbeiter geradezu zur auf eine Besserung der Verhältnisse ist vorhanden. Wohl keine Empörung aufreizt. Der Sohlenabsatz ist in der letzten Zeit nicht nur inIndustrie hat in den letzten fünf Jahren so schwere Krisen durch folge dermilden Witterung, sondern auch wegen starken Minderverbrauchs gemacht, wie die hiesige Textilindustrie; man kann thatsächlich sagen, in der Eisenindustrie, deren Lage vor kurzem noch fast als glänzend die Krise herrscht hier in Permanenz. Sobald sich ein Zweig etwas geschildert wurde, nicht unbedeutend zurückgegangen. Auf den Emmel sparte nicht an Kritik und nicht an Energie der Kritik. gehoben, liegt der andre plötzlich am Boden. Eine schwere Krise Er wies nach, daß der Etat nichts für die Arbeiterinteressen borsieht. macht jetzt wieder die Sammetindustrie durch, während in Seide, mit Kolereien und den abnahmeverpflichteten Werken wachsen die Vorräte Insbesondere zeigte er auch an charakteristischen Beispielen, wie die Ausnahme der Seidendruckerei, einigermaßen Beschäftigung vor- bedenklich an und in den letzten Wochen sind auf einer ganzen Anzahl Verwaltungspraxis im Lande gegen die Arbeiterschaft geübt wird, handen ist. Von einem ausfömmlichen Verdienst der Arbeiter kann Gruben bereits Feierschichten eingelegt worden wegen Mangel an Absatz. beties aufs schärfste, daß die Regierung über ihre Befugnisse hinaus- jedoch auch in dem Teil der Industrie, in dem momentan ein fleiner Da muß man thatsächlich stuzig werden, wenn von verschiedenen Seiten ging, als sie den Beschluß des Mülhauser Gemeinderats über die wirtschaftlicher Aufschwung zu verzeichnen ist, nicht gesprochen Klagen kommen über Versuche, die Arbeitszeit zu verlängern. Obwohl man Streichung der Bifargehälter gewaltsam umwarf, und werden, denn die große Zahl der Arbeitslosen drückt allzusehr auf ganz genan weiß, daß die Arbeiter solchen Versuchen sich hartnäckig polemisierte fest und geistreich gegen die Principien der die Löhne. Durch die geradezu staunenerregenden technischen Fort Gefeßesanwendung, die Herr v. Köller im Dezember im Reichs- schritte, die in der Herstellung der Seiden- sowohl als der Gammetidersehen werden, drängt die Berwaltung der Zeche Oberhausen ber Belegschaft plöglich eine Schichtverlängerung auf. Muß man da tage proklamiert hat. Das ist keine Gerechtigkeit", rief er aus, waren gemacht sind, wurden überhaupt viele Arbeitskräfte überflüssig. nicht zu der Meinung kommen, die Folge sei der Zwed gewesen? ,, das ist Willfür!" Die Depression thut nun das übrige. Ein Teil der Weber und Herrn v. Möllers Erwiderung tvar recht schwach. Der schroffe der in den Hilfsindustrien beschäftigten Arbeiter, und zwar die Junker ist noch nie so zahm gewesen wie heute. Nach einigen Be- fräftigsten, schütteln den Staub von ihren Pantoffeln und suchen merkungen, die mehr oder weniger eine Zurückziehung seiner in enitveder in Amerika eine neue Heimat oder ziehen nach dem Ruhr Berlin geäußerten Ansichten über thatsächliche Verhältnisse im Reichs- revier, um in der Montanindustrie Unterkunft zu suchen. Die Stadt lande bedeuteten, verwahrte er sich gegen den Ausdruck Willfür: er Strefeld, der Mittelpunkt für die niederrheinische Textilindustrie, vergehe sich nicht gegen die Gesetze, sondern nur die Latitude, die einst das deutsche Lyon genannt, hat denn auch im Gegensatz zu den das Gesek ihm lasse, wende er zu Ungunsten der Socialdemokratic andren Großstädten keine Vermehrung, sondern mit einer Veran. Und das ist keine Willkür nach Herrn v. Köllers Ansicht! minderung seiner Einwohnerzahl zu rechnen. Diesem Zustande stand Herr Hauß hielt eine recht milde klerikale Rede, die in den die Verwaltung in Krefeld bis vor einiger Zeit thatenlos gegenüber; Schluß austlang, alle bürgerlichen Elemente sollten sich gegen die jetzt ist ein Vorort, der am Rhein liegt, eingemeindet worden, und Socialdemokratie vereinigen. soll dort ein Industriehafen angelegt werden, der durch eine Schleppbahn mit der Stadt selbst verbunden wird. Später soll ein schiffbarer Kanal gebaut werden, um das Hinterland zu erschließen. Für Jedenfalls ist das genannte Blatt nicht das einzige, in welchem Die Hafenanlage sind von der Stadtverordneten - Bersammlung 11 Millionen Mark bewilligt worden. Hafen und Kanal soll das Ausländer für den rheinisch- westfälischen Bergbau gesucht werden. Mittel sein, mit der man neue Industrien heranzuziehen hofft, ob Wozu braucht das Kohlenkapital die Leute? Interessant ist die Anfrage aber der Wunsch in Erfüllung geht, wer weiß das? Soviel ist sicher, wegen Familienzahl! Je größer die Familie, desto sichrer kann man daß Krefeld sich eine große Schuldenlast aufgebürdet hat und daß darauf bauen, daß der Ausländer nicht wieder ansrückt, man steďt die Steuerkraft der Bürger aufs höchste angespannt wird. Dabei ihn in eine Kolonie und er muß Lohndrücker und Streitbrecher spielen. steigt die Armut unter der arbeitenden Bevölkerung fortwährend. Falls man dabei aber doch mal einen Renitenten erwischt, dann Das ist erklärlich. Nach einer in den letzten Tagen aufgenommenen braucht nicht der Himmel zu helfen, da hilft der preußische PolizeiStatistik ist z. B. in Krefeld annähernd die Hälfte aller mechanischen Inüppel, wer dem Kapital nicht pariert- wird als lästiger AusSammetwebstühle außer Betrieb. Die tägliche Beschäftigungsdauer auf den in Betrieb befindlichen Stühlen beträgt Der„ Schutz" der nationalen Arbeit durch das durchschnittlich länder abgeschoben. 6 Stunden, in einigen Betrieben werden gar nur 4 bis 5 Stunden Sohlenkapital treibt eigenartige Blüten! Leider scheint die Bewegung noch an Ausdehnung gewinnen zu gearbeitet, während nur noch 190 Arbeiter eine Arbeitszeit von 8. Stunden haben. Zählt man aber die Wartezeit, d. h. die Zeit, wollen, indem am Donnerstagmittag auf Schacht„ Königsberg " die in der die Weber auf Material warten müssen, ab, so wird die durch Arbeit ebenfalls eingestellt wurde. Eine sehr stark besuchte Belegschnittliche Arbeitszeit eine Dauer von 5 Stunden nicht überschreiten. schafts- Besprechung fand am Donnerstag statt. Die anwesenden Vertreter Und so wie in Krefeld liegen die Verhältnisse am ganzen Niederrhein , der beiden Verbände bemühten sich angelegentlich, die Arbeiter zur soweit die Textilindustrie in Betracht kommt. Wiederaufnahme der Arbeit zu bewegen, doch war die Stimmung der Sächsische Bodenkredit- Anstalt in Dresden . Nach dem ver- Arbeiter sehr gereizt und ist es sehr fraglich, ob dem Anraten Folge Ein neues Programm der herrschenden Radikalen. öffentlichten Geschäftsbericht weist das letzte Geschäftsjahr wiederum geleistet wird. Am Freitag früh hat die Kommission der Arbeiter Zürich , 2. Februar.( Eig. Ber.) Die Radikalen, oder wie sie cine fortgeschrittene Weiterentwicklung des Geschäftsumfanges auf eine Besprechung mit den Beamten des Ober- Bergamtes, die Zufich offiziell nennen: die freisinnig- demokratische Partei , hielten am Die schon im Vorjahre beklagte Grundstückskrisis in Dresden ist noch Sonnabend und Sonntag in Bern einen von 296 Delegierten aus nicht überwunden, wie aus der Häufigkeit der Zwangsversteigerungen lassung der Kommission ist zugesagt. Bon der Leitung des Bergarbeiter Verbandes 20 Kantonen besuchten Parteitag ab, der zunächst ein Referat des und der verstärkten Zunahme des Angebots leerstehender Wohnungen Bundesrats Forrer über die Kranken- und Unfall- hervorgeht. Das während des ganzen Jahres 1903 anhaltende erhalten wir unter dem Datum vom 2. Februar folgenden Situationsbersicherung anhörte, aber keinen Beschluß faßte. Nach den reichliche Angebot billiger Kapitalien und die sich steigernden An- bericht: Ausführungen des Referenten soll die Regelung der Kranken- forderungen der Darlehensuchenden bereiteten dem Hypotheken- Die gewählte Kommission wurde heute beim Ober- Bergamt in versicherungsfrage wieder in Angriff genommen werden und zwar erwerb mancherlei Erschwerungen. Im Hinblick auf die erreichte Dortmund vorstellig, um dessen Vermittelung anzurufen. Das Oberin dem Sinne, daß das Schwergewicht des Krankenlaisenwesens in Höhe des Pfandbriefumlaufs macht sich zur Vorbereitung der Aus- Bergamt will morgen( also am heutigen Sonnabend. Red.) mit der die Kantone verlegt wird und der Bund sich auf die Aufstellung gabe weiterer Pfandbriefserien die Erhöhung des Attienkapitals er- Direktion verhandeln, um den alten Zustand, das heißt die alte bestimmter Grundsätze und die finanzielle Unterstützung beschränkt: forderlich. Es wird daher beantragt, das Grundkapital um Arbeitszeit wieder herzustellen.( Vergleiche auch unsre untenstehenden Dem neuen Programm sind einige ganz hübsche allgemeine 3 Millionen Mark auf 10 Millionen Mark zu vermehren. demokratische Grundsäge vorausgeschickt. Privattelegramme. Red. d.„ V.")
Aber von dieser Vernunftehe wollte Herr Blumenthal nichts wiffen. Ihm kommt das schwarze Meer" gefährlicher vor, und die Socialdemokratie soll behandelt werden wie die andern Parteien. Dagegen zog er farkastisch gegen die Klerikalen und die von ihnen beliebte konfessionelle Verhegung der Bevölkerung vom Leder. Den Klerikalen bereitete seine geschickte Rede fichtlich große Verlegenheit. Herr Blumenthal ist noch der Typus des alten, wahren Demokraten. Er läßt sich von seinen echt liberalen Ueberzeugungen leiten, indem er vielleicht den wachsenden Klassengegenfäßen allzuwenig Beachtung schenkt. Die Etatsdebatte nimmt ihren Fortgang.
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Druckfehler Berichtigung. In der gestrigen politischen Notiz Väterchen Gamp" muß es in der neunten Zeile heißen: in den Thatstürmen( nicht Thalstürmen) der französischen Revolution".
Das Arbeitsprogramm, dessen Verwirklichung in der nächsten Zukunft angestrebt werden soll, lautet:
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Der Reingewinn beziffert sich einschließlich des Vortrages von 1902 auf 801 120 M. Hiervon werden dem gefeßlichen Reservefonds und dem Specialreservefonds je 40 056. zugeführt. Auf
Die 8eche, Dberhausen" hat die Arbeitsordnung eigenmächtig dahin abgeändert, daß sie die Arbeitszeit im Durchschnitt