Nr. 34. 21. Jahrgang.
Abg. Gröber( C.):
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1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
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Mittwoch, 10. februar 1904.
merksame Würdigung finden. Er werde dafür sorgen, daß die hingewiesen. Auf den nimmt doch unfre Socialpolitik Arbeiten zu den einfachsten und billigsten Bedingungen der wirklich feinerlei Rücksicht.( Sehr richtig! rechts.) Ich glaube nicht, Deffentlichkeit zugänglich gemacht würden. Die Festsetzung der Ge- daß noch jetzt Kinder unter 14 Jahren in Glashütten beschäftigt 28. Sigung. Dienstag, den 9. Februar 1904, 1 Uhr. bühren für die amtliche Fleischbeschau sei nicht Reichs sondern werden. Aber zweifellos wird unsre Produktion durch alle diese Am Bundesratstische: Graf Pojadowsth. Landessache. Schußmaßregeln verteuert. Um so eher sollte die Partei des Herrn Vor Eintritt in die Tagesordnung erhält das Wort Abg. Dr. Wallan( natl.): Die Socialdemokratie hat Horn für den nötigen Zollschutz unfrer Industrie eintreten.( Bravo ! twie überall so auch in Bezug auf das Fleischbeschau- Gesetz eine rechts.) merkwürdige Vorliebe für das Ausland gezeigt. Da der Abg. Horn nicht auf die Frage der Fleischbeschau eins Herr Abg. Frohme hat am 4. Februar bei der Beratung des Kein Engel ist für Herrn Scheidemann so rein als wie das gegangen ist, bleibt mir auf diesem Gebiet nur eine schmale Nachlese. Gesezentwurfs über die Entschädigung für unschuldig erlittene Unter- amerikanische Schwein.( Große Heiterfeit.) Eine obligatorische Aus eigner Erfahrung kann ich bestätigen, daß die Schweine suchungshaft nach dem unkorrigierten Stenogramm folgendes aus- Fleischbeschau der Hausschlachtungen ist gewiß erstrebenswert, aber aucht bei den heutigen Preisen unrentabel ist. geführt: Nichts würde heilsamer sein, als richterliche und nur in Verbindung mit einer allgemeinen obligatorischen Vieh- Das trifft die fleinen Befizer und ländlichen Arbeiter am schwersten. Bolizeibeamte unter den moralischen Zwang von Bestimmungen zu versicherung. Eine Abnahme der Zufuhr an Schlacht Die Fleischpreise in den Schlächterläden find vielfach unverhältnis stellen, wonach sie für jeden Schaden haftbar sind( Sehr vieh auf die großen Märkte ist von 1900 bis jetzt allerdings zu ver- mäßig hoch; ich erinnere nur an die Verfügung des Ministers in richtig! bei den Socialdemokraten), den sie vorsätzlich und fahrlässig zeichnen gewesen. Das ist aber nur ein Zeichen für die große Not München an den dortigen Magistrat, er folle für angemessene oder irrtümlicherweise einem andern zufügen. Wir haben es hier unsrer kleinen Viehzüchter, die zum Teil außerordentlich schier durch Schweinepreise sorgen. Vor allem aber sollten Sie( nach links) für mit einem lebermut, einer Rücksichtslosigkeit der richterlichen und die Maul- und Klauenfeuche geschädigt worden sind. Um uns gegen recht baldige Aufhebung der Mahl- und Schlachtsteuer in den Städten Polizei- Organe zu thun, die sich nur durch das Bewußtsein der be- diese Seucheneinschleppung zu schützen, brauchen wir unbedingt neue sorgen, noch ehe diese 1910 dazu gezwungen sind. Die treffenden Beamten erklären läßt, daß sie wissen, ihnen ge- Handelsverträge.( Bravo ! bei den Nationalliberalen.) Einfuhr hat ur beim Schweinefleisch abgenommen, bei schieht ja doch nichts." In meiner Entgegnung auf diese Abg. Dröscher( f.): Wir erblicken die Hauptbedeutung des allen andern Fleisch- und Vieharten ist fie gestiegen. Rede machte ich geltend, daß dadurch Herr Abg. Frohme ein un- Fleisch beschaugesetzes in seiner hygienischen Grundlage.( Lachen links.) Es giebt ja vielerlei Methoden, um die Bevölkerung eines Landes erfüllbares Verlangen gestellt hätte, indem Justiz- und Polizeibeamte Mit der Tendenz immer vermehrter Einfuhr billigen ausländischen vor dem Genuß ungesunder Nahrungsmittel zu schüßen. In andren für eine von ihnen vorgenommene Inhaftnahme unbedingt haftbar Fleisches erwächst dem Staat die Verpflichtung einer wirksamen Ländern bestehen eben viel höhere Zölle. In Amerika sind die Zölle gemacht werden sollten, gleichviel ob die Inhaftnahme vorfäglich Kontrolle der Nahrungsmittelversorgung im Interesse der Volks- auf Fleischwaren so gut wie prohibitiv. Auch in England hat sich und fahrlässig oder unverschuldet aus entschuldbarem Irrtum ver- gesundheit. Ein Teil der statistisch festgestellten Zunahme der neuerdings mehr und mehr die Ueberzeugung durchgebrochen, daß ursacht worden sei. Darmkrankheiten ist sicher auch auf die vermehrte Einfuhr die Landwirtschaft und die einheimische Wiehzucht geschützt werden Herr Frohme erividerte darauf, er sei mißverstanden worden, es sei schlechten ausländischen Fleisches zurückzuführen. Die Haus- muß. Möge auch die deutsche Regierung sich dieser Pflicht bewußt ihm gar nicht eingefallen zu fordern, daß Beamte auch dann haftbar schlachtungen aber halten wir nicht für notwendig. Dagegen fein!( Bravo ! rechts.) sein sollen, wenn sie unverschuldeterweise jemandem Schaden zufügten. müssen die Gebühren herabgesezt oder wenn irgend möglich Abg. Stauffer( Wirtsch. Vg.): Die Behauptung des Abg. ScheideIn meiner Replit berief ich mich auf das Stenogramm der ersten auf die Kasse des Reiches oder der Einzelstaaten übernommen mann, daß man in Bayern das„ preußische nationale Schwein" ver Rede. Trotz dieses Vorganges in der Plenarsizung hat Herr Frohme werden. Die Behandlung des Fleisches mit Borsäure ist nach abscheue und umgekehrt, nötigt mich zu einem entschiedenen nach dem gedruckten stenographischen Bericht über jene Verhand- den Urteilen der medizinischen Sachverständigen schädlich; fie ver- Protest. In den Kreisen, in denen ich verkehre, fennt lungen seine erste Rede erstens dadurch geändert, daß er die Worte ringert den Nährwert des Fleisches und verursacht eine Eiweiß- man derartige Unterschiede nicht. Alle landwirtschaftlichen „ oder irrtümlicherweise" gestrichen( Hört! hört! im Centrum) und zehrung bei dem solches Fleisch genießenden Menschen. Ein Organisationen haben sich im Gegensatz zur Ansicht des zweitens dadurch, daß er vor das Wort„ rücksichtslos" dolos ein- zulässiges Maximalgehalt an Borsäure läßt sich nicht feft- Abg. Scheidemann dahin ausgesprochen, daß die deutsche Landgeschaltet hat. Durch diese Aenderungen ist meine Entgegnung auf stellen. Dadurch würde die Kontrolle enorm erschwert. wirtschaft sehr wohl in der Lage sei, den deutschen Fleischkonsum zu feine Aeußerungen unverständlich geworden, so daß ich zu einer Die wirtschaftliche Wirkung des Fleischbeschau- Gesetzes ist für uns decken. Abg. Scheidemann will die inländische Kontrolle des Fleisches Richtigstellung des korrigierten Stenogramms genötigt war. eine wenn auch angenehme Nebenwirkung.( Ruf bei den Social- verschärfen, bei dem eingeführten Fleisch genügen ihm Stichproben. demokraten: Die Hauptsache!) Dagegen verwahren wir uns ent- Das Reichs- Gesundheitsamt aber hat festgestellt, daß durch Stich Darauf wird die zweite Lesung des Etats des Reich 3- schieden. Diese Nebenwirkung des Gesetzes richtet sich vor allem auf proben die Beschaffenheit des Fleisches nicht einwandsfrei festgestellt amts des Innern fortgesetzt beim Stapitel Reichs- die Erhaltung und Kräftigung der deutschen Viehzucht. Die Einfuhr werden kann. Gesundheitsamt". ausländischen Fleisches beträgt schon heute nur noch 3 Proz., Abg. Dr. Böttger( natl.) tritt für die Besserstellung der tech Abg. Dr. Müller- Sagan( frs. Vp.): Der Präsident Dr. Köhler inklusive des Fettes 8 Fettes 8 Broz. der heimischen Produktion. nischen Hilfsarbeiter im Reichs- Gesundheitsamt ein. Diese Beamten hat gestern in einer Entgegnung auf meine Rede das Programm der Deutschland ist also bereits fast ganz im stande, stande, den feien akademisch gebildet und hätten wissenschaftliche Arbeiten aus wissenschaftlichen Arbeiten der biologischen Abteilung verlesen. Aber heimischen Bedarf an Fleisch zu decken. Die Abnahme des Viehzuführen. Dabei würden sie so schlecht bezahlt, daß sie entweder gerade dies Programm bestätigt meine Auffassung, daß man in auftriebes zu den Märkten hat sich bei den Schweinen Schulden machen oder eine reiche Frau heiraten müßten.( Heiterkeit.) bureaukratischer Weise mehr auf eine möglichst große Zahl von z. B. nicht gezeigt, fie liegt bei den Kühen und dem Jungvieh an Abg. Dr. Paasche( natl.): Vor Jahresfrist wurde hier angeregt, Journalnummern sieht als auf die Inangriffnahme wirklich be- den besonderen Verhältnissen der Jahre 1901 und 1902. ein neues Reichs- Versicherungsgesetz zu schaffen. Wir erwarteten es schon deutender wissenschaftlicher Arbeiten. Mir ist von einem Mitglied Abg. Dr. Dahlem( C.): Entgegen den Absichten des Reichstags für diese Session. Woran liegen die Schwierigkeiten? Die heutige Art des Beirats ferner mitgeteilt worden, daß die Mitglieder des hat der Bundesrat unpraktische Ausführungsvorschriften des Fleisch der Bekämpfung der Maul- und Klauenfeuche hat eine gewisse ErBeirats durch Handschlag fich zur Geheimhaltung der Ver- beschau- Gesezes erlassen; im Vorjahr die Prüfungsordnung für bitterung in der Bevölkerung erregt und vielfach schädlicher handlungen des Beirats verpflichten müssen. Auch diese Geheimnis- Fleischbeschauer, diesmal die Fleischbeschau für Hausschlachtungen. gewirkt als die Seuche selbst. Diese Mißstände haben sich främerei paßt in das bureaukratische System. Dabei ist deren Beaufsichtigung vollkommen über besonders in meinem Wahlkreis Kreuznach- Hunsrück geltend ge Weiter möchte ich über die Frage der Verleihung des Dottor- flüssig, weil die deutschen Schweine gar nicht macht. Dort hat man die bestehenden Bestimmungen geradezu titels für Veterinäre Auskunft erbitten. Das ist für mich keine trichinös find. Die Gebühren für die Beschau müssen, rigoros gehandhabt. Die Gendarmen zwingen die Bauern zu MaßDoktorfrage, sondern eine Frage von hoher praktischer Bedeutung. besonders in Preußen, bedeutend ermäßigt werden. Besonders in nahmen, die nur widerwillig ausgeführt werden und die VerDer Staatssekretär scheint mir dieser Frage sympathischer gegenüber- Nassau ist eine Regelung dieser Frage dringend notwendig. Auch heimlichung der Seuchen provozieren. Und dann die hohen Gebühren! zustehen als das preußische Stultusministerium. die Metzger find empört. Am besten sollte der Staat die ganzen Hunderte und Tausende von Mark haben einzelne Leute für ganz Kosten übernehmen.( Bravo ! rechts und im Centrum.) oberflächliche Untersuchungen zahlen müssen. Zum mindesten sollten Abg. Kulersti( Bole): Ich will die Diskussion über das die Kosten für diese Untersuchungen, die doch im öffentlichen Interesse deutsche Schwein nicht fortsetzen. Nach der neuen Prüfungs- erfolgen, vom Reich übernommen werden.( Bravo ! bei den Nationalordnung für Aerzte soll die Approbation bei schweren fittlichen liberalen.) verfehlungen" verweigert werden. Das wird zu Chikanen gegen die Polen verwendet werden. Was heißt sittliche Verfehlungen"? Ich 1 Uhr. Hierauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf Mittwoch fürchte, man wird schon die Zugehörigkeit zur polnischen Nation als Schluß 6 Uhr. eine fittliche Verfehlung" hinstellen. Man sollte derartige Württembergischer Ministerialdirektor v. Schicker( fchwer ver- Kautschulbestimmungen beseitigen. Wenn die Apotheken, wie ständlich) geht auf die Ausführungen des Abg. Dr. Müller- Meiningen gestern Dr. Burchardt verlangte, verstaatlicht würden, so würde über die Zusammenstellung der Geheimmittelliste ein und verteidigt man wohl bald feinen polnischen Apotheker mehr zulassen. die begutachtende Thätigkeit des Reichs- Gesundheitsamts. Deshalb find wir gegen eine solche Verstaatlichung. Schon heute In der Budgetkommission des Reichstages protestierte am Diens Präsident des Reichs- Gesundheitsamts Köhler: Im Beirat des wird keinem Polen eine Apothekentonzefsson erteilt; wohl aber wird, tag der Korreferent Abg. Sped gegen die Art, wie der Oberst a. D. Reichs- Gesundheitsamts arbeiten zur Zeit zehn medizinische Kapazi- wenn ein Bole eine Apotheke gekauft hat, bald darauf aedle im Berliner Tageblatt" die Verhandlungen der Budgettäten. Um überhaupt eine Uebersicht auch über die Ausgaben zu einem Deutschen an demselben Orte eine Stonzession gewährt, fommission beurteilt habe. Dieser Ausfall gab dem Vorsitzenden erlangen, müssen die Herren einen Plan ihrer Arbeiten einreichen. damit er dem Polen Konkurrenz machen kann. Nach einer Abg. Stockmann den Anlaß. sich allgemein über die Art der Die rein bureaukratische Arbeit beschränkt sich aber bei uns auf das ergangenen Verordnung dürfen Gebrauchsanweisungen für Mittel, Berichterstattung aus der Kommission auszulassen; er meinte, die denkbar geringste Maß. die man in den Apotheken bezieht, nur noch in deutscher Berichte sollten sich lediglich auf sachliche Angaben beschränken, bon Abg. Graf Reventlow( Antis.): Sprache, nicht mehr in polnischer, abgefaßt sein. Das ist ein geradezu Urteilen dagegen freigehalten werden; wenn das nicht geschehe, so freventliches Spiel mit der Gesundheit der Bevölkerung, die doch bleibe zu erwägen, ob man nicht die Erstattung von Berichten aus teilweise nicht deutsch kann. Ja, die Mehrzahl meiner Stammes der Kommission für die Presse überhaupt unterlassen, bezw. durch ( Herr Stockmann scheint die genoffen ist der deutschen Sprache nicht mächtig. Deshalb bitte ich einen Beschluß untersagen solle. der Dunkelfammer eines westfälischen den Staatssekretär, die Veröffentlichungen, besonders die Flugblätter Budgetkommission mit berwechseln. Red. des„ Vorwärts".) Die und Anschläge des Reichs- Gesundheitsamtes auch in polnischer Sonfiftoriums Abgg. Müller- Sagan und Ledebour traten diesen Ausführungen Sprache zu erlaffen. entgegen; Ledebour wies besonders darauf hin, daß schon die not wendige Kürze der Berichte ihnen eine gewisse Färbung geben, dem Berichter ein Urteil aufzwingen müsse; er verwahre sich principiell gegen jede Beschränkung der Deffentlichkeit, die im Wesen der Kommission im Gegenteil begründet liege. Die Kommission und ihr Borjigender begnügten sich mit diesen Darlegungen und ließen die Sache auf sich beruhen.
Ein Kommiffar des Reichsamts des Junern: Diese Frage gehört nicht zur Zuständigkeit des Reiches, sondern ist eine Frage des Unterrichtswesens derjenigen Länder, die Universitäten besitzen. Die Reichsregierung fann vorläufig nichts weiter thun, als der Frage der Verleihung des Doktortitels an Veterinäre neutral gegenüber zustehen. Selbstverständlich würde der Einführung eines solchen Titels von seiten des Reiches kein Widerstand entgegengesezt
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Abg. Horn- Sachsen( Soc.)( auf der Tribüne sehr schwer verständlich): In der Glasindustrie besteht für die Arbeiter eine sehr große Gefahr der Uebertragung von Infektionsrankheiten, besonders von Syphilis und Tuberku Tose. Diese Krankheiten werden übertragen durch Benutzung gemeinsamer Mundstücke beim Blafen des Glajes durch die Arbeiter. Ich möchte anregen, ob nicht eine Methode gefunden werden könnte, durch die diese Ansteckungsgefahr beseitigt wird.
Parlamentarifches.
Die Kommission beschäftigte sich dann mit einer Forderung der Regierung, die Lage der nicht in der Front beschäftigten Unters offiziere zu verbessern. Der Etat wird dadurch um 138 000 m. belastet. Die Forderung wurde belvilligt und eine Petition der außeretatsmäßig beschäftigten Zahlmeister- Aspiranten um eine gleiche Aufbessernng der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen.
Namen
Ich muß auf die Ausführungen des Herrn Abg. Scheidemann über das Fleisch beschau- Gefeß zurückommen. Herr Scheidemann hat sich bemüht, durch zwanzigfache Wiederholung des wenig geschmackvollen Schlagwortes vom nationalen Schwein einen Wit zu fabrizieren.( Heiterfeit rechts. Lachen b. d. Soc.) Herr Scheidemann meinte weiter, feine Freunde verständen aus Büchern von der Landwirtschaft mehr als die Kavallerie- Offiziere. Die Thatsache, daß jemand Kavallerie- Offizier ist, wirkt an sich nicht lähmend auf seine Intelligenz( Heiterkeit); viel wahrscheinlicher ist es, daß die Intelligenz eines Mannes leiden wird, der die berufliche Aufgabe hat, Tag für Tag über alle möglichen Dinge zu schreiben und zu sprechen, von denen er nichts versteht.( Große Heiterkeit rechts, Unruhe bei den Socialdemokraten.) Herr Scheidemann hat jedenfalls bewiesen, daß er von der Frage, über die er sprach, nicht das aller mindeste versteht. Es tann gar keine Rede davon sein, daß Vor kurzem ist dieselbe Angelegenheit im belgischen Parlament eine Fleischnot bestanden haben soll aus Mangel an schlachtbarem Vieh. behandelt worden, wo, gestützt auf ärztliche Gutachten, die UeberDie deutschen Viehbestände haben sich im Gegenteil gewaltig ver- tragung von Syphilis und Tuberkulose unter den Glasarbeitern festmehrt. Das Statistische Jahrbuch für das Deutsche Reich vom gestellt worden ist. Wenn ich recht unterrichtet bin, hat die KönigJahre 1908 Seite 40 rechtfertigt meine Behauptung. Heute sind liche Staatsregierung dort in Aussicht gestellt, Maßregeln zur BeSchweine so gut wie unverkäuflich, da eine große fämpfung dieser Ansteckungsgefahr zu ergreifen. Geschicht dies auch Eine längere Debatte entspann sich bei dem Titel: Veterinäre. Ueberproduktion an Schweinen besteht. Wenn trotzdem das Schweine- bon der deutschen Regierung, dann erfüllt sie nur ihre Pflicht, die So heißen nämlich allernenestens die Roßärzte oder Tierärzte. Den fleisch im Einzelverkauf noch ziemlich teuer ist, so liegt sie hat, für die Gesundheit und das Leben der Arbeiter zu sorgen. gegen den einige heftige Angriffe gerichtet wurden hat man ihnen auf ihren eignen allgemeinen Wunsch verlichen" I das an den hohen Gebühren der Schlachthöfe. Wer nicht parteipolitisch( Bravo ! bei den Socialdemokraten.) berpflichtet ist, verblendet zu sein( Heiterfeit rechts), muß das anerkennen. Staatssekretär Graf Posadowsky: Es ist von einem der Herren Das Bestreben der Kriegsverwaltung geht dahin, durch erhöhte AnDas von Herrn Scheidemann so empfohlene amerikanische Pötel- Borredner behauptet worden, daß die Einzelstaaten nicht das Recht fprüche an den Studiengang der Tierärzte ein, Beterinär- Offfziercorps" fleisch ist in Amerika selbst verboten.( hört! hört! rechts.) Bei der hätten, die Fleischbeschau auch für Hausschlachtungen einzuführen. But fchaffen. Da borläufig nur die Titeländerung zu verzeichnen ist, ständig steigenden deutschen Produktion ist es ein Infug, aus- Das ist nach§ 24 des Fleischbeschau- Gesezes unrichtig. Dann ist eine Gehaltsaufbefferung für die beglückten Veterinäre aber nicht ländischem Fleisch die Konkurrenz auf dem wieder angeregt worden, die Gebühren für die Fleischuntersuchung gefordert wurde, so wurde die Etatsposition nicht beanstandet. deutschen Markt zu erleichtern. Auch das Fleischer - auf das Reich zu übernehmen. Herr Gerstenberger hat am In einer Resolution forderte das Centrum, daß die Militärgewerbe, deffen Petition hier vorliegt, ist der Ansicht, daß das 17. April 1899 erklärt, daß seine Freunde sich zu einem solchen Ge- verwaltung bei der Einberufung der Reservisten zu Fleischbeschau- Gesetz zur Ausschließung minderwertigen auswärtigen danken ablehnend verhalten müssen. Er sagte: Wenn das lebungen möglichst Rücksicht auf die dringenden landwirtschaftlichen Fleisches führen konnte. Für die Hausschlachtung sprechen auch die Reich die Kosten übernehmen soll für die Kontrolle in Arbeiten( z. B. die Heu- Ernte) nehmen solle. Die Resolution wurde Intereffen der ländlichen Arbeiter. Die Dienstboten sind bei Haus- einzelnen Ländern, dann bekommen wir Reichsbeamte und angenommen. schlachtungen die besten Kontrolleure für Sauberkeit und Gesundheit dafür wollen Bei Titel 21 des 24. Kapitels schnitt der Korreferent Abg. Speck hört! links.) des Viehes.( Sehr richtig! rechts.) Ich bitte den Staatssekretär, Was die Anregung des Herrn Vorredners betrifft, welcher ausführte, die Frage der sogenannten übertragbaren Fonds an. Im möglichst bald Ausführungsbestimmungen zu dem Gesetz zu erlassen, die daß bei der Herstellung von Glas Schwindsucht und andre an- fortlaufenden und im einmaligen ordentlichen Ausgaben- Etat standen den Fleischkonsum und die Fleischproduktion in gleicher Weise schützen. steckende Strankheiten leicht übertragen werden, so ist das, wie ich aus folchen übertragbaren Fonds der Heeresverwaltung zur Veram 1. April 1898 30 Millionen Mark, 1900 Herr Dr. Scheidemann hat Sie gestern nicht mit Zahlen und ähn- glaube, an und für sich richtig! Wir haben auch schon festgestellt, fügung je lichen fleinlichen Dingen belästigt. Er dachte: mimima non curat Daß z. B. Arbeiter, die an einer Stelle arbeiteten, wo vorher ein 34 Millionen, 1902 42 Millionen und 1903 32 Millionen Mart. praetor, um Kleinigkeiten fümmert sich kein großer Geist. Es handelte schwindsüchtiger Arbeiter feine handwerksmäßige Vorrichtung ge- Der Striegsminister und seine Kommissare ersuchen, an dem Systeme fich aber weder um das eine noch um das andre.( Heiterfeit und macht hatte, demnächst auch von der Schwindsucht ergriffen nichts zu ändern und die verlangten Summen zu bewilligen. Der Titel wird bewilligt. Beifall rechts.) In der Debatte über einen unter Titel 8 wurden. Daß also bei gemeinschaftlicher Benutzung von ArbeitsAbg. Graf Bernstoff( Welfe): Die biologische Abteilung hat geräten unter Umständen die Schwindsucht übertragen werden kann, Stap. 27 aufgeführten Baufonds wird auf die Steigerung der Bauwissenschaftliche Arbeiten von größtem Werte geleistet. Leider wird erscheint wahrscheinlich. Es fragt sich nur, fann man Einrichtungen fosten in dem letzten Jahrzehnt hingewiesen, die nach der Berechnung die Verbreitung dieser Forschungen nicht in der Weise erleichtert, wie treffen, um z. B. bei der Glasbläserei die gemeinsame Benutzung der Militärverwaltung etwa 13-14 Proz. beträgt. Weil dabei es wünschensivert wäre. Man sollte diese Veröffentlichungen als der Mundstüde zu verhindern, fann man etwa jedem Arbeiter ein gesagt worden war, daß die Löhne" der Maurer um 10 Proz., die Beilagen der Zeitungen den weitesten landwirtschaftlichen Streisen Mundstück geben, das er dann seinerseits aufzufeßen hat? Die der Zimmerer gar um 43 Proz, gestiegen seien, so ließ Ledebour , bekannt geben. Frage ist durchaus erforschenswert und ich werde mich darüber an um einer Legendenbildung vorzubeugen, feststellen, daß es sich hier Abg. Klose( C.) beschwert sich darüber, daß in Oberschlesien Ort und Stelle orientieren, ob ein derartiges Vorgehen möglich und nicht um eine Lohnerhöhung, sondern um eine Erhöhung der Maurermeister und Bimmermeister Rechnungen burch Polizeiverordnungen auch die Hausschlachtungen der Fleisch- nüßlich ist. befchau unterworfen worden seien. Das habe tiefe Berstimmung in Abg. Graf Kanit( f.): Ich kann mich namens des größten Teils handelt. Daß eine Differenz zwischen der Rechnung und der LohnLandwirtschaftlichen Streifen hervorgerufen. Die Gebühren für die meiner Freunde den Beschwerden des Abg. Horn nur anschließen. liste bei den Baugewerken besteht, braucht kaum noch ausdrücklich Fleischbeschau seien viel zu hoch. Doch werden schon jetzt gewisse Fabrikationsgegenstände erivähnt zu werden. Staatssekretär Graf Posadowsky spricht seine Freude darüber mittels mechanischer Bläserei hergestellt. Leider hat er auf Fortsetzung der Beratung: Mittwoch. aus, daß die Arbeiten in der biologischen Abteilung eine so auf gewisse Schlagworte wie Geldbeutel des Unternehmertums"
wir
uns bedanken."( Hört!
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