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Kirchliche und staatliche Zwangsherrschaft. Das Jdeal der bürgerlichen Gesellschaft. Diese moralische einfließende Ursache ist zwiefach; erstens, ore Alles, auch das Erhabenste, verkleinert sich unter den Händen Das größte Problem für die Menschengattung, zu dessen Auf- des Recht es, daß ein Volk von andren Mächten nicht gehindert der Menschen, wenn sie die Idee desselben zu ihrem Gebrauch ver- lösung die Natur ihn zwingt, ist die Erreichung einer allgemein werden müsse, sich eine bürgerliche Verfassung zu geben, wie sie ihm wenden. Was nur sofern wahrhaftig verehrt werden kann, als die das Recht verwaltenden bürgerlichen Gesellschaft.... So muß eine selbst gut zu sein dünkt; zweitens die des Zweckes( der zugleich Achtung dafür frei ist, wird genötigt, sich nach solchen Formen zu Gesellschaft, in welcher Freiheit unter äußeren Gesezen Pflicht ist), daß diejenige Verfassung eines Volkes allein an sich bequemen, denen man nur durch Zwangsgesetze Ansehen verschaffen im größtmöglichen Grade mit unwiderstehlicher Gewalt verbunden rechtlich und moralisch- gut sei, welche ihrer Natur nach so be= fann, und was sich von selbst der öffentlichen Kritik jedes Menschen angetroffen wird, d. i. eine vollkommen gerechte bürgerliche schaffen ist, den Angriffstrieg nach Grundfäßen zu meiden, welche bloßstellt, das muß sich einer Kritik, die Gewalt hat, d. i. einer Verfassung die höchste Aufgabe der Natur für die Menschen- teine andre als die republikanische Verfassung, wenigstens der Idee Censur unterwerfen.( Religion innerhalb der Grenzen der bloßen gattung sein... nach, sein kann. Vernunft.)

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Despoten- Gewalt.

Für die Allgetvalt der Natur... ist der Mensch Kleinigkeit. Daß ihn aber auch die Herrscher von seiner eigenen mur eine Gattung dafür nehmen, und als eine solche behandeln, indem sie ihn teils tierisch, als bloßes Werkzeug ihrer Absichten, betrachten, theils in ihren Streitigkeiten gegeneinander aufstellen, um ihn schlachten zu lassen, das ist keine Kleinigkeit, sondern Umkehrung des Endzwecks der Schöpfung selbst.( Streit der Fakultäten.) Die Republik . Die erstlich nach Principien der Freiheit der Glieder einer Gesellschaft( als Menschen); zweitens nach Grundsägen der Ab­hängigkeit aller von einer einzigen gemeinsamen Gesetzgebung ( als Unterthanen); und drittens die nach dem Gesetz der Gleich­heit derfelben( als Staatsbürger) gestiftete Verfassung die einzige, welche aus der Idee des ursprünglichen Vertrages hervor­geht, auf der alle rechtliche Gesetzgebung eines Boltes gegründet sein muß ist die republikanische.( Bum ewigen Frieden.)

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Der socialistische Staat.

In diesen Zustand des Zwangs zu treten, zwingt den, sonst Num behaupte ich dem Menschengeschlecht, nach den Aspekten und für ungebundene Freiheit so sehr eingenommenen Menschen die Vorzeichen unsrer Tage... das von da an nicht mehr gänzlich Not; und zwar die größte unter allen, nämlich die, welche rückgängig werdende Fortschreiten desselben zum Besseren, auch ohne sich Menschen untereinander selbst zufügen, deren Neigungen es Sehergeist, vorhersagen zu können. Denn ein solches Phänomen in stehen können. Allein in einem solchen Gehege, als bürgerliche Ver- Anlage und ein Vermögen in der menschlichen Natur zum Besseren machen, daß sie in wilder Freiheit nicht lange neben einander be- der Menschengeschichte vergißt sich nicht mehr, weil es eine einigung ist, thun eben dieselben Neigungen hernach die beste aufgedeckt hat, dergleichen kein Politiker aus dem bisherigen Laufe Wirkung; so wie Bäume in einem Walde, eben dadurch, daß ein der Dinge herausgeflügelt hätte.. jeder dem andern Luft und Sonne zu benehmen sucht, einander Aber, wenn der bei dieser Begebenheit beabsichtigte Zweck auch nötigen, beides über sich zu suchen und dadurch einen schönen, jetzt nicht mehr erreicht würde, wenn die Revolution oder geraden Wuchs bekommen; statt daß die, welche in Freiheit und Reform, der Verfassung eines Volfes gegen das Ende doch fehlschlüge, von einander abgesondert ihre Aeste nach Wohlgefallen breiten, oder, nachdem diese einige Zeit gewähret hätte, doch wiederum alles früppelig, schief und krumm wachsen.( Idee zu einer allgemeinen ins vorige Geleis zurückgebracht würde( wie Politiker jetzt wahr­Geschichte in weltbürgerlicher Absicht.) sagern), so verliert jene philosophische Vorhersagung doch nichts von ihrer Kraft. Denn jede Begebenheit ist zu groß, zu sehr mit dem Keine Engel notwendig. Interesse der Menschheit verwebt, und, ihrem Einflusse nach, auf der Das Problem der Staatserrichtung ist, so hart wie es auch Völkern bei irgend einer Veranlassung günstiger Umstände, in Er­Welt, in allen ihren Teilen zu ausgebreitet, als daß sie nicht den flingt, selbst für ein Volk von Teufeln( wenn sie nur Verstand haben) innerung gebracht und zur Wiederholung neuer Versuche dieser Art auflösbar. Denn es ist nicht die moralische Besserung der erweckt werden sollte; da dann, bei einer für das Menschengeschlecht Menschen, sondern nur der Mechanismus der Natur, von dem die so wichtigen Angelegenheit, endlich doch zu irgend einer Zeit die Aufgabe zu wissen verlangt, wie man ihn an Menschen benutzen könne, um den Widerstreit ihrer unfriedlichen Gesinnungen in einem beabsichtigte Verfassung diejenige Festigkeit erreichen muß, welche die Wolk so zu richten, daß sie sich unter Zwangsgesetze zu begeben Belehrung durch öftere Erfahrung in den Gemütern Aller zu be­einander selbst nötigen, und so den Friedenszustand, in welchem wirken nicht ermangeln würde.( 1798, Streit der Fakultäten.) Geseze Kraft haben, herbeiführen müssen.( Zum ewigen Frieden.) Wie die Menschen sind.

Entwicklung in der Geschichte.

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Militarismus.

dem, der wirklich oder gewesen ist, als von der nie nachlassenden Völker drücken, uns vom Kriege, und zwar nicht so sehr von Man muß gestehen, daß die größten Uebel, welche gesittete und sogar unaufhörlich vermehrten Zurüstung zum fünftigen, zugezogen werden. Hierzu werden alle Kräfte des Staates, alle Früchte seiner Kultur, die zu einer noch größeren Kultur gebraucht werden können, verwandt; der Freiheit wird an so vielen Orten mächtiger Abbruch gethan, und die mütterliche Vorsorge des Staates für einzelne Glieder in eine unerbittliche Härte der Forderungen verwandelt.( Mutmaßlicher Anfang des Menschengeschlechts, 1786.)

Siegesfeste.

die Hymnen, die( auf gut israelitisch) dem Herrn der Heerscharen ges Die Dankfeste während dem Kriege über einen erfochtenen Sieg, fungen werden, stehen mit der moralischen Idee des Vaters der

Die platonische Republik ist als ein vermeintlich auf fallendes Beispiel von erträumter Vollkommenheit, die nur im Gehirn des müßigen Denkers ihren Siz haben kann, zum Sprichwort ge­worden.... Allein man würde besser thun, ihm mehr nachzugehen und ihn( wo der vortreffliche Mann uns ohne Hilfe läßt) durch neue Bemühungen ins Licht zu stellen, als ihn unter dem sehr elenden und schädlichen Vorwande der Unthunlichkeit beiseite zu sehen. Eine die Menschen nehmen, wie sie sind, nicht wie der Welt unkundige Man muß, sagen sie( die vermeintlich- klugen Staatsmänner), Verfassung von der größten menschlichen Freiheit Pedanten oder gutmütige Phantasten träumen, daß sie sein sollten. nach Gesetzen, welche machen, daß jede Freiheit mit Das wie sie sind aber sollte heißen: wozu wir sie durch un­der andern ihrer zusammen bestehen tann ist doch wenigstens eine notwendige Idee, die man gerechten zwang, durch verräterische, der Regierung an die Hand gegebene Anschläge gemacht haben.( Streit der Fakultäten.) nicht bloß im ersten Entwurfe einer Staatsverfassung, sondern auch bei allen Gesetzen zum Grunde legen muß, und wobei Achtung vor Menschentum. man anfänglich von den gegenwärtigen Hindernissen abstrahieren muß, die vielleicht nicht sowohl aus der menschlichen ich mich, aber mein Geist bückt sich nicht. Ich kann hin­Fontenelle fagt: vor einem Vornehmen büde Natur unvermeidlich entspringen mögen, als vielmehr aus der Ver­nachlässigung der echten Ideen bei der Gesetzgebung. Denn nichts zusetzen: vor einem niedrigen, bürgerlich- gemeinen Mann, an dem kann Schädlicheres und eines Philosophen Unwürdigeres gefunden ich eine Rechtschaffenheit des Charakters in einem gewissen Maße, werden, als die pöbelhafte Berufung auf vorgeblich als ich mir von mir selbst nicht bewußt bin, wahrnehme, bückt widerstreitende Erfahrung, die doch gar nicht existieren sich mein Geist, ich mag wollen oder nicht, und den Kopf noch würde, wenn jene Anstalten zu rechter Zeit nach den Ideen ge( Stritit der prakt. Vernunft.) so hoch tragen, um ihn meinen Vorrang nicht übersehen zu lassen. Menschen in nicht minder starkem Kontrast; weil sie außer der troffen würden und an deren Statt nicht rohe Begriffe eben darum, weil sie aus Erfahrung geschöpft werden, alle gute Gleichgültigkeit wegen der Art, wie Völker ihr gegenseitiges Recht Absicht vereitelt hätten. Je übereinstimmender die Gesetzgebung und suchen( die traurig genug ist), noch eine Freude hineinbringen, recht Was man sich auch in metaphysischer Absicht für einen Begriff viele Menschen, oder ihr Glück zernichtet zu haben.( Bum ewigen Regierung mit dieser Idee eingerichet wären, desto seltener würden von der Freiheit des Willens machen mag, so sind doch die Er Frieden.) allerdings die Strafen werden, und da ist es denn ganz vernünftig scheinungen desselben, die menschlichen Handlungen, ebensowohl Krieg und Menschenfresserei. ( wie Plato behauptet), daß bei einer vollkommenen Anordnung als jede andre Naturbegebenheit nach allgemeinen Naturgefeßen be­derselben gar keine dergleichen nötig sein würden.( Kritik der reinen stimmt. Die Geschichte, welche sich mit der Erzählung dieser Er- Der Unterschied der europäischen Wilden von der amerikanischen Vernunft.) scheinungen beschäftigt, so tief auch deren Ursachen verborgen sein besteht hauptsächlich darin, daß, da manche Stämme der letzteren Die Idee einer mit dem natürlichen Rechte der Menschen zu- mögen, läßt dennoch von sich hoffen, daß, wenn sie das Spiel der von ihren Feinden gänzlich sind gegessen worden, die ersteren ihre fammenstimmenden Konstitution: daß nämlich die dem Gesetz Freiheit des menschlichen Willens im Großen betrachtet, sie einen ueberwundenen besser zu benutzen wissen, als sie zu verspeisen und Gehorchenden auch zugleich, vereinigt, gefeßgebend sein sollen, regelmäßigen Gang derselben entdecken könne; und daß auch die lieber die Zahl ihr Unterthanen, mithin auch die Menge der Werk­liegt bei allen Staatsformen zu Grunde, und das gemeine Art, was an einzelnen Subjekten verwickelt und regellos in die zeuge zu noch ausgebreiteteren Kriegen durch sie zu vermehren Wesen, welches ihr gemäß, durch reine Vernunftbegriffe gedacht, ein Augen fällt, an der ganzen Gattung doch als eine wissen.( Bum ewigen Frieden.) platonisches Ideal heißt, ist nicht ein leeres Hirngespirnst, sondern stetig fortgehende, obgleich langsame Entwicklung Kolonialpolitik. bie ewige Norm für alle bürgerliche Verfassung überhaupt und ent- der ursprünglichen Anlagen derselben werde erkannt Amerika , die Negerländer, die Gewürzinseln, das Kap 2c. waren, fernt allen Krieg. Eine dieser gemäß organisierte bürgerliche Gesell- werden können.( Idee zu einer allgemeinen Geschichte in welt- bei ihrer Entdeckung, für sie( die handeltreibenden Staaten) Länder, schaft ist die Darstellung derselben nach Freiheitsgefeßen durch ein bürgerlicher Absicht, 1784.) die keinem angehörten; denn die Einwohner rechneten sie für nichts. Beispiel in der Erfahrung, und kann nur nach mannigfaltigen Be­Die französische Revolution. In Ostindien( Hindostan) brachten sie, unter dem Vorwande bloß fehdungen und Kriegen mühsam erworben werden; ihre Verfassung Die Revolution eines geistreichen Volkes, die wir in unfren beabsichtigter Handelsniederlagen, fremde Kriegsvölker hinein, mit aber, wenn sie im großen einmal errungen worden, qualifiziert sich Tagen haben vor sich gehen sehen, mag gelingen oder scheitern; sie ihnen aber Unterdrückung der Eingeborenen, Aufwiegelung der ver­zur besten unter allen, um den Krieg, den Zerstörer alles Guten, mag mit Elend und Greuelthaten dermaßen angefüllt sein, daß ein schiedenen Staaten desselben zu weit ausgebreiteten Kriegen, Hungers­entfernt zu halten. wohldenkender Mensch sie, wenn er sie, zum zweitenmal unter- not, Aufruhr, Treulosigkeit, und wie die Litanei aller Uebel, die Platos Atlantica", Morus Utopia", Harringtons Oceana" und nehmend, glücklich auszuführen hoffen könnte, das menschliche Geschlecht drücken, weiter lauten mag.( Bum ewigen doch das aber nie... auch nur versucht worden... Ein Staatsprodukt, wie würde, diese Revolution, sage ich, findet doch in man es hier denkt, als dereinst, so spät es auch sei, als vollendet Gemütern aller Zuschauer( die nicht selbst in diesem zu hoffen, ist ein süßer Traum; aber sich ihm immer zu nähern, Spiele mit verwickelt sind) eine Teilnahme dem Wunsche nicht allein dentbar, sondern, so weit es mit dem moralischen nach, die nahe an Enthusiasmus grenzt, und deren Aeußerung selbst führen können, deren Gegenstand in irgend einer möglichen Er­Wir können nichts erklären, als was wir auf Gefeße zurüc Gesetze zusammen bestehen kann, Pflicht, nicht der Staatsbürger, mit Gefahr verbunden war, die also keine andre als eine moralische fahrung gegeben werden kann. Freiheit aber ist eine bloße Idee, sondern des Staatsoberhaupts. Anlage im Menschengeschlecht zur Ursache haben kann. deren objektive Realität auf keine Weise nach Naturgesehen, mithin

Allais Severambia" find nach und nach auf die Bühne gebracht, Experiment auf solche Kosten zu machen nie beschließen Frieden.)

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Die Freiheit als Sittengesek.

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zu einer ursachlosen, aus physiologisch- psychologischen Bedingungen Glaubens hat er dann in seiner Religion innerhalb der Grenzen philosophie uns anmutet, so wunderbar realistisch bei allem schlechthin unerklärbaren That der Freiheit". Diese Idee der der bloßen Vernunft" eine berühmt gewordene Umdeutung der Idealismus, so frei von jeder störenden metaphysischen Beimischung Freiheit und weiterhin die der Unsterblichkeit und der Gott historisch- christlichen Lehre versucht. erscheint seine Auffassung historischer Entwicklung, wie er sie in dent heit, die, wie die Kritik der reinen Vernunft " gezeigt, theoretisch So weit die in Kants praktischer Philosophie verfolgten fleinen Aufsatz:" Idee einer Philosophie der Ges völlig unerweisbar sind, treten hier in Stants praktischer Philosophie Gedankengänge, das formalistisch- metaphysische Grundprincip seiner schichte in weltbürgerlicher Absicht" formuliert hat. als Postulate", als Glaubens- leberzeugungen, Ethik und der metaphysische Ueberbau, unsrer heutigen Dentart ent- will man den Fäden, durch welche der Denker mit den im die mit der moralischen Gesinnung unabtrennbar verbunden seien, fernt liegen, der tiefe sittliche Ernst und die gewaltige Denkfraft, die Socialismus wirkenden Gedankenkreisen näher auf. Findet der Mensch auf dem Grunde seines moralischen Be- sich in ihnen offenbart, zwingt immer zur Bewunderung. Die Ge- mag, nachspüren, wird man sich vor allem an diese meister­verbunden fein wußtseins, wie Kant in Umdeutung der Thatsachen behauptet, schichte der Philosophie, besonders im Aufklärungs- Zeitalter, ist voller liche, eine Fülle neuer Horizonte erschließende Abhandlung die Forderung vor, daß er einem reinen Vernunftprincip gemäß zu Versuche, Bedürfnissen des Glaubens, wie sie sich im Rahmen und zu halten haben. handeln habe, so muß er in Konsequenz davon auch an die Mög- auf der Basis des Christentums entwickelt haben, eine von der aus eine Betrachtung des geschichtlichen Ablaufs als Entwicklung Indem Kant die Voraussetzungen, von denen lichkeit eines solchen durch keinerlei sinnlich- natürliche Motivation bloßen Ueberlieferung unabhängige Rechtfertigung zu geben, einen möglich sei, erörtert, gelangt er zu einem Standpunkt, der viel und Zwecksetzung mehr bedingten Handelns, an die ursachlose innere gewissen allgemeinen Glaubensinhalt als unablösbar in der fruchtbarer als die Hegelsche Entwicklungs- und Geschichtsphilosophie Selbstbestimmung oder Freiheit", wie schließlich auch an den um- menschlichen Natur begründet nachzuweisen. Aber keiner der Ver- einer materialistischen Geschichtsauffassung vorarbeitet. Wenn wir fassenden Zusammenhang einer hinter der Welt der Erscheinungen suche kann sich an Energie und Konsequenz dem Kantischen ver- von einer Entwicklung" in der Geschichte der Menschheit sollen verborgen wirkenden moralischen Weltordnung" glauben. gleichen; auch in dieser Entwicklungsreihe, die, wenngleich notwendig sprechen dürfen und damit etwas andres als eine Kette gleichgültiger Die Welt der Erscheinungen, das Weltbild, welches auf Grund stets zur Unfruchtbarkeit verdammt, doch immer Intereſſe hat, Veränderungen meinen, so tann als das Richtungsziel solcher Ent­des Empfindungsablaufs und unsrer geistigen Structur sich repräsentiert sein Wert den höchstentwickelten Typus. Die Wirkung wicklung nur ein gesellschaftlicher Zustand und ein Staaten- Verhältnis in uns erzeugt, ist, so hatte die Kritik der reinen Vernunft " ge- von Kants Ethik auf das Denken seiner Zeitgenossen war nicht gedacht werden, in dem die Möglichkeit für die freieste Entfaltung lehrt, durchgängig dem Gesetz des Werdens und der Ursächlichkeit geringer als die seiner Kritik der reinen Vernunft ". aller menschlichen Naturanlagen gegeben ist, fagt Kant. Die ges unterworfen. Dächten wir die Welt der Erscheinungen in ihren Aber darum wäre der Ruf zurück zu Kant ", wenn er ein schichtliche Bewegung aber innerhalb der einzelnen Gesellschaften, wesentlichen Bestimmungen als ein Abbild, eine adäquate Wieder zurück zur Kantischen Moralphilosophie" bebeuten soll, nicht weniger wie im Verhältnis der Staaten zu einander, stellt sich wesentlich spiegelung des Ansichseienden, derart, daß dies legte Ansichseiende abzuweisen. Und es nügt auch nichts, daß die, die dar als die dar als ein Spiel egoistischer, felbst also ein materieller, in Raum und Zeit sich vollziehender, dem ihn innerhalb der Socialdemokratie oder speciell im Hin- unbekümmerter Einzelintereffen. um jenes Endziel völlig Eine Philosophie der Geschichte Raufalitätsgesetz unterworfener Prozeß wäre, wie der Materialismus blick auf sie erhoben haben, erklären, daß sie damit keine würde also, schließt er, in dem unübersehbaren Gedränge der histo­will, dann würde unsre Weltauffassung von vornherein die Erneuerung der Kantischen Moralmetaphyfit, sondern nur eine rischen Thatsachen danach zu forschen zu haben, wie in diesem Möglichkeit der ursachlosen Willensfreiheit wie überhaupt alle Kanti- Wiederanknüpfung an das von ihm aufgestellte Moralprincip des Stampf der Interessen und durch denselben sozusagen mit mechani­fchen Glaubenspostulate von sich ausschließen. Und wenn der kategorischen Imperativs", des Gesetzes der Gesetzmäßigkeit" be- fcher Notwendigkeit gesellschaftliche und staatliche Umwälzungen ers Philosoph jede solche materialistische Auffassung, die, wie wir fürworten wollen. Denn das specifisch Kantische in diesem Moral zeugt werden, durch die die Menschheit unbewußt und ungewollt auf in einem früheren Artikel darzulegen suchten, durch den er- princip, das, wodurch es sich von einer naturalistischen Moral- jener Bahn des Fortschritts fortgetrieben wird. Eine derartige Bes tenntnistheoretischen, kritischen" Standpunkt noch keineswegs begründung unterscheidet, ist selbst schon ein metaphischer Gedanke, trachtungsweise, weil immer den Gedanken des Ziels vorausjegend, widerlegt ist, völlig ignoriert und eine absolute Wesens ist die Auffassung, daß es ein von jeder Beziehung auf irgend welche ist" theleologisch ", indessen nicht in andrer Art, als es auch( wie verschiedenheit des problematisch angenommenen Dings an sich" und Art gesellschaftlicher Bwedmäßigkeit abgelöstes reines Bernunftgesetz Sants Stritit der Urteilskraft" nachweiſt) die naturwissenschaftliche der Erscheinungswelt voraussetzt, so deutet Das in der Kritik der reinen des Handelns gebe. Nicht der Grundlage nach also, sondern nur Erklärung der Drganismen ist. Der Zweckgedanke ergiebt den Zeit­Vernunft" bereits wohl auf den Einfluß jener moralischen Glaubens- so weit sie, abtrennbar von ihrer Grundlage, in der Richtung faden für die den wirklichen tausalen Zusammenhang zergliedernde interessen hin, von denen seine praktische Philosophie beherrscht wird. eines allgemeinen humanitären Idealismus sich bewegt, hat die Untersuchung. Was aber ist im Grunde die materialistische Indem er dort dem unabweisbaren Gedanken eines Jenseits der Kantische Moral- und die mit ihr zusammenhängende Rechts- Geschichtsauffassung" anders als eine im Geiste der hier Erscheinung" die Wendung giebt, daß dieses Jenseits notwendig als philosophie etwa gewisse Berührungspunkte mit dem socialistisch erst abstract formulierten Methode verfahrende Betrachtungsweise der ein unräumliches, unzeitliches, feiner Kausalität unterworfenes humanitären Denken. Wenn Kant zum Beispiel eine solche ökonomischen Bewegung, wobei das Dekonomische zugleich als das gedacht werden müsse, iſt dem moralischen Glauben Blat Regelung des gesellschaftlichen Lebens verlangt, daß die Frei- auf alle andern Sphären rückwirkende und sie in weiten Umfange. geschafft für seine Postulate, die, wenn das Ansichseiende heit eines jeden mit der aller andren nach einem allgemeinen bestimmende Moment gedacht wird. als ein der Erscheinungswelt entsprechender materieller Prozeß Gesetze zusammen bestehen könne, wenn er die staatliche Gesetzgebung betrachtet die materialistische Geschichtsauffassung vornehmlich in Das egoistische Interesse in Zeit und Naum gedacht werden müßte, widerfinnig nach dem Ideal eines Gesellschaftsvertrages, dem jedermann ver- der Form des kollektiven oder Klasseninteresses, und als und unmöglich wären. Das Jch", dem alles erscheint, dieses nünftigerweise zustimmen müsse, vollzogen wissen will, so find das die Ordnung, in der das Ziel der freiesten menschlichen Entfaltung Centrum der gesamten Vorstellungswelt, kann dann, wie es sich einge- Forderungen, die wiewohl von Kant im Sinne seines Zeitalters, aller Anlagen verwirklicht werden kann, gilt ihr die socialistische fügt findet in den kausal bedingten Ablauf der Erscheinungen, so also mit beschränkter bürgerlicher Tendenz ausgesprochen, nunmehr Gesellschaft. Die organische Vereinigung von Idealismus( im Auss andrerseits sich als ein lezthin in jenem überirdischen Jenseits der ebensowohl auch vom Socialismus( wenn dieser moralisieren will) blick auf das Ziel) und Realismus( in der Betrachtung der geschicht Erscheinungen" wurzelndes Wesen, dem als solchem das Vermögen aufgenommen und polemisch gegen die bürgerlich- kapitalistische lichen Bewegung), die den modernen Socialismus und seine Ent urfachloser Willensfreiheit zukomme, denken. Mithin, wenn auch der Ausbeutungswirtschaft gewendet werden können. Beruhte die bürger- wicklungsauffassung kennzeichnet, in der Idee, noch ohne allen moralische Vernunftglaube über die Verstandeserkenntnis hinausgeht, liche Gesellschaft auf feinen sichereren Fundamenten als auf den ökonomischen Inhalt vorausgeschaut zu haben, ist eine der schönsten ftehe er doch, meint Stant, auf seine Idee des Jenseits der Erschei- Rechtstheorien, die an ihrer Wiege standen, so hätte sie an den weiter Ruhmesthaten Kants, eine derer, die lebendig fortwirken. mungen hinweisend, nicht in logischem Widerspruch zu ihr, könne treibenden Konsequenzen eben jener Lehren, die ihr Recht beweisen Conrad Schmidt . vom Verstande also auch nicht widerlegt werden. Im Sinne eines sollten, längst zu Grunde gehen müssen!

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solchen nicht aus Offenbarung, sondern aus Vernunft" geschöpften So befremdend ideologisch die Kantische Moral- und Rechts­

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