Der Gerichtshof
trennte und machte sich auch an die Plünderung dieses Platzes. lebensfroher kräftig gebauter Mann von 53 Jahren, der vornehmlich| darnieder." Besonderen Erfolg scheinen die beiden Angeklagten Es waren hier auch schon bedeutende Borräthe geraubt worden, ein Freund weiter Fußtouren gewesen ist und in lezter Zeit weder mit diesem Wisch nicht gehabt zu haben, denn sie erklärten gestern, als der Befizer dieses Plates, Herr K., mit vier Angestellten er einen Arzt konfultirt hat, geschweige denn an irgend einer Krant- daß sie sich die Nase verbrannt" und noch Geld zugesezt hätten. schien und vier die Stätte bewachende Hofhunde losfettete, um so heit gelitten hat. Mit einer nervösen Haft soll nun gleich nach Der Staatsanwalt erblickte aber in diesem Fruktiftziren der die weitere Plünderung zu verhindern. Die Thiere wurden jedoch dem Tode der Sargtischler geholt, auch die Grabstelle auf dem falschen Nachricht eines Charlottenburger Blättchens den Thatvon der Menge durch Steinwürfe zurückgetrieben und so konnte Friedhof der Friedensgemeinde bestellt worden sein, noch ehe der bestand des versuchten Betruges, er erachtete das Vorgehen der nichts gegen den Janhagel ausgerichtet werden. Gegen vorschriftsmäßige polizeiliche Todtenschein ausgefertigt war. Als beiden, Redakteure" auch für gemeinfährlich, da die Zahl Derer, 1/210 Uhr Abends kam der neue Miether des Plates, Herr schließlich der qu. Schein natürlich dennoch beschafft werden die nicht alle werden", bekanntlich sehr groß ist, und beantragte Maurermeister S. mit seiner Gattin, an dem geplünderten mußte und zu diesem Behufe der praktische Arzt Dr. Hentschel, daher je drei Monate Gefängniß. Grundstück, auf welchem noch immer die Menge ihr Unwesen Brunnenstr. 90, gerufen worden, verweigerte dieser nach der nahm nur groben Unfug als vorliegend an, erkannte aber trieb, vorüber, und derselbe fühlte sich veranlaßt, einen Besichtigung der Zeiche die Ausstellung des Todtenscheins und auf die höchste zulässige Strafe: je sechs Wochen Haft. Knaben, der gerade ein geraubtes Brett forttrug, zurückzujagen; er erstattete darüber dem Polizei- Reviervorstand pflichtgemäß die forderte dann die Plünderer auf. den Platz zu verlassen, da aber Anzeige. Nun durchschwirrten alsbald die ungeheuerlichsten Ge- Ein schlechter Scherz führte gestern den 18jährigen Handbrang die Menge unter den Rufen:" Haut den Hund todt!" rüchte jenen Stadttheil, von denen wir hoffen, daß sie grundlos lungsgehilfen Baumkamp unter der Anklage der fahrauf S. ein, der sich jetzt mit seiner Frau nach einem Hause in sind und die geschwägige Fama in diesem Falle recht start über- läffigen Körperverlegung vor die 124. Abtheilung des der Memelerstraße flüchten mußte, verfolgt von ungefähr sechzig trieben hat. Genug, die Polizei trat der geheimnißvollen Angelegen Schöffengerichts. Als das 10jährige Töchterchen eines SchuhPersonen, die die Absicht, den Maurermeister niederzuschlagen, zu beit näher und ermittelte, daß der verstorbene Eigenthümer F. Kupke mannes eines Tages das Kolonialwaaren Geschäft besuchte, in verwirklichen suchten. Nun wurde dieses Hans von den wüthen fich erst vor kurzer Zeit und zwar ziemlich hoch in eine Lebens- welchem der Angeklagte beschäftigt war, hatte der Letztere gerade den Erzedenten förmlich belagert, bis endlich gegen 3/410 Uhr ein versicherungs- Gesellschaft eingekauft hat, ferner aber auch dunkle einen sogenannten Seifenstein in der Hand. Er strich damit dem Schuhmann erschien; der Beamte konnte natürlich allein nichts Momente, die erst durch die eingeleitete Untersuchung aufgeklärt Rinde über die Wange. Die Wirkung war eine unerwartete, ausrichten, er gab das Nothsignal, durch welches fieben Nacht werden können. Am Sonnabend gegen 9 Uhr, als der Leichen- denn die berührte Stelle wurde wund. Die äzende Masse verursachte wächter herbeigerufen wurden, bei deren Erscheinen die Menge wagen vor der Hausthüre hielt, um den Todten nach der Leichen- eine völlige Zerstörung der Haut, es mußte ärztliche Hilfe in Annun schleunigst flüchtete. Der gleichfalls von der Polizei befreite halle des Kirchhofs zu transportiren, wurde die beabsichtigte spruch genommen werden; die zurückgebliebene Narbe wird nach S. mußte aber den Heimweg unter Begleitung derselben antreten. Ueberführung in letzter Stunde polizeilich verboten und, wie dem Gutachten des Sachverständigen erst nach Jahren völlig Im Laufe des gestrigen Tages wurde bei 40 Familien der Umgegend oben bemerkt, wurde der Gala- Leichenwagen fammt der Leiche, schwinden. Der Staatsanwalt nahm zu Gunsten des Angeklagten des Ostbahnhofes von der Kriminalpolizei Haussuchung gehalten, zwecks der angeordneten Leichenöffnung, nach der Morgue dirigirt. an, daß derselbe in jugendlichem Uebermuth gehandelt, er beanwobei sich herausstellte, daß die Plünderung keineswegs Gin Polizeibeamter in Zivil begleitete den Transport. tragte gegen denselben eine Geldstrafe von 100 Mart. Der Ge durch die arme Bevölkerung jener Straßen verübt worrichtshof erkannte auf 30 M. Geldstrafe. den ist, sondern daß viele sehr gut fituirte Personen an Die Vollstreckung des Todesurtheils an dem Raubdem Naubzug betheiligt gewesen, zu denen unter Anderen mörder Wegel foll heute, Dienstag, früh 6 Uhr durch den Die Gefährlichkeit der Hängegerüste zeigte sich wieder ein reicher Bäckermeister und ein sehr wohlhabender Scharfrichter eindel in dem Hofraum des Strafgefängnisses in einer Verhandlung, welche gestern vor der III. Straftammer Schlächter gehören. Nach eingehender Vernehmung sind zu Plößensee erfolgen. Am Montag Mittag 12/2 Uhr begab sich des Landgerichts I stattfand. Der auf der Anklagebank befinddie polizeilich Siflirten, deren Zahl mehr als 60 beträgt, der Erste Staatsanwalt am Landgericht II, 2ademann, in liche Dachdeckergehilfe Otto Riegel sollte durch Fahrlässig auf freien Fuß gesetzt worden. Da die Ermittelten fort Begleitung des ersten Gerichtsschreibers, Kanzleiraths Heil- feit einen schweren Unglücksfall verschuldet haben. während neue Angaben machen, glaubt die Behörde mindestens mann, zu dem Delinquenten in die Zelle des Untersuchungs 14. Oftober vorigen Jahres hatte der Angeklagte im 200 Theilnehmer an dem Raub der Staatsanwaltschaft gefängnisses und theilte ihm mit, theilte ihm mit, daß, nachdem durch Auftrage feines Meisters an dem Hause Gontardstraße übergeben zu können. Allerhöchste Ordre bestimmt worden, daß der Gerechtig- Nr. 3 ein Hängegerüst anzubringen. Dasselbe wurde dann die Fassade zu Die Entstehung des unerhörten Vorfalles ist darauf zurück- feit freier Lauf zu lassen, die Vollstreckung des Todes- von drei Malergehilfen betreten, welche zuführen, daß sich eine größere Anzahl Kinder vor dem Platze urtheils am Dienstag Morgen stattfinden würde. Wetzel, der streichen hatten. Nach kurzer Thätigkeit der Maler gab die angesammelt hatte, welche unter den Rufen: Hier giebt es diese Eröffnung ohne große Erregung entgegengenommen haben Rüstung nach, das Laufbrett nahm eine so schräge Stellung ein, Brennholz für umsonst" den Zaun überstiegen;" es tamen nun foll, ist um 2 Uhr Nachmittags mittelst des grünen Wagens nach daß die darauf Befindlichen sich nicht zu halten vermochten, einer auch noch erwachsene Personen hinzu und nach ganz kurzer Zeit Plößensee übergeführt worden, um dort in einer Belle des Ge- hielt sich krampfhaft an einem Tau fest, die beiden anderen hatte sich die Zahl der Raubenden auf 500 angesammelt. Mit fängnißgebäudes Mr. III seine letzten Lebensstunden hinzubringen. türzten aus bedeutender Höhe auf das Pflaster. Der Maler welcher Frechheit die Plünderer vorgegangen, beweist der Um- Der Delinquent ist noch nicht ganz 25 Jahre alt. Die Mord- Scholl verstarb bald nach dem Sturze, fein Unglücksgefährte tam stand, daß sechs Zoll starte Balfen, an welchen sechs Mann zu that an dem Kaufmann Hermann Hirschfeld in Spandau verübte mit schweren Verlegungen davon. Es zeigte sich, daß einer der Schleppen hatten, gestohlen und bis drei Treppen hinauf, wie er am 23. August 1891, seine Verhaftung erfolgte am 25. Oftober Böcke, die auf dem Dach angebracht waren und an welchen die Nach dem Gutachten 3. B. in einem Haufe der Memelerstraße, geschafft worden sind. und seit dem 7. November vorigen Jahres befand er sich im Rüstung befestigt war, umgefallen war. Die fommiffarischen Vernehmungen der bis jetzt ermittelten Plün- Moabiter Untersuchungsgefängniß. Am 2. Februar diefes des Sachverständigen, Baurath Sönderup, war die Befestigung derer werden am Dienstag beginnen. Jahres hat das Schwurgericht am Landgericht II das des Bodes eine unzulängliche gewesen, es hätte noch ein Ne Todesurtheil über den Raubmörder ausgesprochen. Den riegel angebracht werden müssen. Der Angeklagte entfchuldigte Wegen Veröffentlichung der gerichtlichen Beschlüsse Borsiz führte damals der Landgerichtsdirektor Grünhagen, sich mit der Behauptung, daß er ausdrücklich gesagt habe, bie bezüglich der Verhaftung und Haftentlassung des Rektors Ahl- die Anklage vertrat der erst kurz vorher nach Berlin berufene Rüstung sei nur für zwei Personen bestimmt. Trotzdessen hätten wardt wird der Bost" zufolge gegen einen sehr großen Theil Erste Staatsanwalt Woytasch, die Vertheidigung führte drei Gehilfen auf der Rüstung gearbeitet. Der Gerichtshof geder Bresse das Strafverfahren eingeleitet. Vorladungen an die Rechtsanwalt Heimbach . Wezel hat seit seiner Berurtheilung wann durch die Beweisaufnahme die Ueberzeugung von ber Redakteure der Zeitungen zum Borverhandlungstermin vor dem noch 138 Tage Lebenszeit gehabt. Schuld des Angeklagten und verurtheilte denselben zu einer Ge Untersuchungsrichter, Amtsgerichtsrath von Podewils, seien schon fängnisstrafe von neun Monaten, während der in großer Anzahl ausgefertigt worden. Die Staatsbürger- Auf der Straße verstorben ist Sonnabend Mittag gegen Staatsanwalt nur 6 Monate beantragt hatte. Zeitung" theilt mit, daß am Montag früh die Nummern ihrer 1 Uhr der auf der Schlesischen Bahn angestellte Streckenbeamte Zeitung, welche die Beschlüsse wegen Verhaftung Ahlwardt's St. Derselbe wollte sich, aus feiner Wohnung am Grünen Weg enthielten, mit Beschlag belegt worden sind. tommend, in den Dienst begeben, als er vor dem Hause Frucht Straße 20 vom Herzschlage getroffen plötzlich todt zusammenbrach. Die Leiche wurde nach der Morgue geschafft.
Aufsehen verursacht die Verhaftung des in der Gollnow straße wohnenden Partiewaaren- Händlers Lachmann, welcher beschuldigt ist, größere Posten gestohlener Weißwaaren, Sammet: stoffe und Spitzen von Dieben zu Ramschpreisen aufgekauft zu haben.
Der Prozeßt, welchen der frühere Direktor der Kaiser bazar Aktiengesellschaft durch den Rechtsanwalt Dr. Gotthelf gegen die Gesellschaft auf Gehaltsentschädigung wegen unberech tigter Entlassung angestrengt hatte, ist jest burch Vergleich beendet worden. Der Konkursverwalter und der Gläubiger- Ausschuß der Gesellschaft, welche zuerst behauptet hatten, daß die Entlassung gerechtfertigt gewesen sei, haben nach genauer Prüfung der Sachlage dem Kläger eine entsprechende Entschädigungs: fumme für seine Ansprüche gezahlt.
M
Die im Prozeß Polfe so viel besprochene Berliner Meffinglinien Fabrik und Façonfchmiede- Aktiengesell schaft wird pro 1891/92 eine Dividende überhaupt nicht vertheilen.
Der Zigarrenfabrikant Franz Noffee, wohnhaft Borfig. ftraße 28, theilt uns mit, daß er mit dem in Nr. 140 des Vorwärts" erwähnten Noffte weder identisch noch verwandt ist.
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Ein Abonnent des Vorwärts", welcher in der Lage ist, die Adresse desjenigen Fabrikanten anzugeben, welche die Köpfe von Marx und Lassalle auf Spazierſtöcken anfertigt, wird gebeten, die Adresse im Briefkasten des Vorwärts" bekannt zu geben. Auswärtige Genossen wünschen die Adresse zu wissen.
Mangel an Zimmergesellen, schreibt uns ein Leser dieses Blattes, nuß doch in Berlin vorhanden sein. Sonft, meint er würde auf dem Play von J. Ch. Zöpke, Müllerstraße 152-154, nicht jeden Sonntag gearbeitet werden. An letzten Sonntag arbeiteten dort wieder 10-15 Gefellen. Sollte es nicht arbeite. lose Gefellen genug in Berlin geben, durch deren Ginstellung an den Wochentagen die Sonntagsarbeit entbehrlich gemacht werden tönnte?
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Als ein Schlafstellendieb von besonderer Gemein gefährlichkeit zeigte sich der Brauer May Roy, welcher gestern Der dritten Straffammer des Landgerichts I vorgeführt wurde. Der Angeklagte pflegte sich für den Thierarzt Krüger auszugeben, der auf dem Wiehhofe beschäftigt sei. Unter dieser Maste miethete er bei einer alten Dame ein Zimmer. Zu sechs verschiedenen Malen wußte er dieselbe zur Hergabe von Geld zu bewegen, wobei er immer neue Vorspiegelungen zur Anwendung Zustande. Er erzählte, daß er auf dem Biehhofe gespielt und brachte. Eines Tages erschien er vor ihr in höchst aufgeregtem fremdes Geld verloren habe, er müsse sich erschießen, wenn ihm teine Silfe würde. Er zog auch einen Revolver hervor und drohte, sich vor den Augen der alten Dame das Leben zu nehmen, Das Mittel wirkte, feine Wirthin gab ihm wiederum etwas baares Geld. Schließlich verschwand der Angeklagte, ohne seinen Verpflichtungen nachzukommen und unter Mitnahme verschiedener ihm nicht gehöriger Gegenstände. Als„ Thierarzt Krüger" beging der Angeklagte dann noch mehrere andere Schlafstellen- Diebstahle. Das Urtheil lautete auf zwei Jahre Gefängniß und dreijährigen Ehrverluft.
Die nene Schwurgerichtsperiode des Landgerichts welche gestern unter dem Vorsitz des Landgerichtsdirektors Ried Die Voruntersuchung gegen den ,, Bankier" Hugo Löwh Polizeibericht. Am 18. d. M. früh wurde ein Haus- begann, hatte sich zunächst mit einer Antlage wegen Kindes ist nunmehr abgeschlossen und die Anklage erhoben worden. Die eigenthümer in seiner Wohnung in der Demminerstraße erhängt mords und Beiseite schaffung eines Leichnam felbe lautet auf einfachen Bankrott und auf Unterschlagung, vorgefunden. – Vor dem Hause Staligerstr. 71 gerieth ein vier au beschäftigen, welcher Strafthaten die unverehelichte Marie Untreue und Betrug in 27 Fällen. Die Vertheidigung hat Rechts- jähriger Knabe, als er von einem vorbeifahrenden, mit Heu beehrens beschuldigt war. Die Verhandlung, die unter Au labenen Wagen Hen herauszupite und dabei fiel, unter den schluß der Deffentlichkeit stattfand, endete mit der Verurtheilung deutend verlegt. Nachmittags wurde
anwalt Dr. Gotthelf übernommen.
werden können.
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Die Angeklagte heirathete
Das Befinden des Kommerzienraths Anton Wolff, Wagen, wurde überfahren and be in breijähriger Rabe 4 Wochen Haft. Die an beiden Unterschenkeln ber Angeklagten zu drei Jahren Gefängniß und dessen Strafsache das Schwurgericht nach den Gerichts- beim Ueberschreiten des Fahrdammes an der Ecke der Jerusalemer- Untersuchungshaft für verbüßt erachtet. ferien beschäftigen wird, hat sich in letzter Zeit so ver- und Kochstraße von einer Droschte überfahren und am rechten Die zweite Sache, welche verhandelt wurde, richtete sich schlechtert, daß dem Vernehmen nach die Gerichtsärzte Oberschenkel bedeutend verlegt. Infolge von Ueber- gegen Die Zimmermanns Ehefrau Ernestine Finer, augenblidlich mit der Frage beschäftigt sind, ob nicht lastung brach Nachmittags auf dem Neubau Auguststr. 93 das Hof- welche der chweren Urkundenfälschung in angesichts dieser Sachlage eine Haftentlassung gegen Kaution ge- tellergewölbe zusammen und verschüttete den unter demselben be- zwei Fällen bezichtigt wurde. boten erscheint. Auch der Gesundheitszustand des Mitangeklagten schäftigten Maurerlehrling Barezki und den Arbeiter Schulz. Der ihren Ehemann als Wittwer. Sie fand unter feinen Leipziger soll ein außerordentlich schlechter sein. Wir herbeigerufenen Feuerwehr gelang es, nur den garesti, welcher Sachen ein haben gewiß nichts gegen die Anwendung der Humanität auch geringe Berlegungen erlitten hatte, lebend herauszuziehen, während aus erster Che gehörte. gegen Verbrecher. Aber unvergeßlich wird es uns doch bleiben, dinge bereits to oni, Gin obdachloser Böttchergeſelle wurde Mark, nachdem die früheren Gintragungen wieder abgehabth, " Die letzte Eintragung betrug fieben Schulz todt war. baß so mancher unserer Genoffen, der nicht gestohlen und den betrogen hatte, im Gefängniß sein Leben einbüßte, daß bei An- auf dem Flur des Hauses Friedrichstraße 110 frant aufgefunden worden waren. Als die Angeklagten in Geldverlegenheit gerieth, und nach had Chariter gebracht. Nut 19. b. Wt. Morgens ver- benußte sie bas Sparkassenbuch zu einem Betruge. Nachdem e wendung der Humanität ihm und seiner Familie hätte erhalten fuchte ein Arbeiter auf dem Boden des Hauses Wollinerstr. 68 die letzte Eintragung in der Weise umgeändert hatte, daß sie als fich zu erhängen; er wurde jedoch noch rechtzeitig aus seiner der sieben" eine fiebenzig" machte und der Zahl 7 eine 0 a Ein Verbot, welches den Absturz mittelst Fallschirmen be age befreit und nach der Charitee gebracht. Vor dem Hause hängte, gelang es ihr ein Darlehn darauf zu erhalten. In trifft, wird anläßlich der Katastrophe in Weißensee noch in dieser Potsdamerstr. 125 wurde Vormittags ein Korbmachermeister von ähnlicher Weise verfuhr sie mit einem zweiten Sparkaſſenbuche. Saison für die Umgebung Berlins , soweit diese dem einer Kutsche überfahren und an beiden Unterschenkeln an- Die Angeklagte, der die Geschworenen mildernde Umstände Berliner Polizeipräsidium untersteht, erlassen werden. Gs dürfte fcheinend bedeutend verleht. Auf der Schloßbrücke wurde zubilligten, wurde zu einem Jahr Gefängniß und zwei übrigens nicht unintereffant fein, zu erfahren, daß im vorigen Abends ein Droschkenfuhrherr, dessen Pferd durchgegangen war, jährigem Ghrverlust verurtheilt. Sommer bereits in dem oben erwähnten Vorort sich ein Fall vom Bock geschleudert und erlitt an der Hand und am Kopfe schirm Absturz ereignete, der nur durch einen glücklichen Zufall bedeutende Verlegungen. In der Nacht zum 20. d. M. brachte nicht tödtlich verlief. Als sich Pfingsten 1891 Der Zuftschiffer sich ein Schuhmacher vor dem Hause Prenzlauer Allee 14a Lattemann im Schloß Weißensce mittelst Fallschirm herabstürzen mittelst Revolvers einen Schuß in die Brust bei. wollte, fiel derfelbe in den Apparat des Letzteren hinein, Abends fanden zwei kleine Brände statt. der sich über 2. zusammenschloß. Dem in Todesangst fich trampshaft bewegenden Luftschiffer gelang es jedoch während des Sturzes, sich aus dem ihn umschlingenden Tauwerk zu befreien, und so stürzte er, allerdings sehr unfanft, auf das Dach eines Hauses der Langhansstraße in Weißenfee nieder. Damals playte auch noch der Ballon, in dessen Gondel sich noch ein Mitfahrer befand, und dieser kam auch nur dadurch mit dem Leben davon, daß der obere Theil des Ballons sich auf blähte und so als Fallschirm wirkte. Für Berlin ist das Berbot des Absturzes bereits im Jahre 1889 erlassen worden, gelegentlich des verunglückten Absturzes des Luftschiffers Herzberg, der durch den herrschenden Wind mit solcher Gewalt gegen die Brand
er erhebliche Verlegungen erlitt.
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Wien , 17. Juni. Vor den Geschworenen wurde heute der - Am 19. d. M. zügen der Arbeitslosen vor dem Rathhause, wegen mehrerer Aeußerungen in Versammlungen verhandelt. Die Anklage war wegen Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung erhoben. Die Geschworenen sprachen das" Nichtschuldig" aus, und es wurde auf Freisprechung erkannt.
Gerichts- Beitung.
Zwei Extrablatt Fabrikanten und empfehlenswerthe Redakteure" standen gestern in den Personen des mehrfach vorbestraften Dienstmanns Hebel und des Händlers G. Bod vor dem hiesigen Schöffengericht. Hebel, welcher gewöhnlich an den Charlottenburger Renntagen daselbst Blumen feil hält, fand im blutige aber desto unwahrere
Soziale Ltebersicht.
Achtung, Maurer!
mauer eines Hauses in der Pantstraße geschleudert wurde, daß Motis über ein angeblich auf die russische Kaiserin verübtes ft raße 4 haben sämmtliche Kollegen die Arbeit eingestellt, weil Auf den Bauten Potsdamerstraße 39 und Man ste ins Mysteriöser Todesfall. In einem reichdrapirten, schönen Attentat. Er befand sich gerade in Gelbverlegenheit und da sein die betreffenden Unternehmer die an fie gestellten Forderungen, eichenen Parade- Sarg und mittels des Gala- Leichentransport- Beide, jene schöne Notiz in Form eines Extrablattes den willigten und jede Unterhandlung mit den Gesellen zurückwiesen.
"
zu
verhängen.
Gie begaben sich in die Es haben daher die Kollegen beider Bauten beschlossen, die Sperre
lange zu meiden, bis die Sperre aufgehoben ist.
Alle Kollegen sind dringend ersucht, die betreffenden Bauten
wagens ist am Sonnabend Spätabend die Leiche des in der erstaunten Berlinern zu versehen. Demminerftr. 62 wohnhaften Hauseigenthümers und Handels- Jätel'sche Buchdruckerei, hierselbst und bald priesen heifere Kehlen mannes F. Kupte, unter friminalpolizeilicher Begleitung nach dem in den Straßen Berlins ein Extrablatt an, welchem die als behördlichen Leichen- Schauhaufe in der Hannoverschen Straße ge- Redakteure" darauf verzeichneten beiden Angeklagten folgenden schafft worden. Der Eigenthümer F. Kupfe, welcher früher in Inhalt gegeben hatten: Attentat auf die Kaiserin von Rußland der Kronenstraße ein flottgehendes Restaurationsgeschäft betrieben und dem Thronfolger. hat und eine stadtbekannte Persönlichkeit war, ist am Sonnabend dem Thronfolger den Bormittag 10 Uhr angeblich von seiner Ehefrau todt auf dem ein Mensch eine Bombe Zußboden- Teppich der Wohnstube als Leiche aufgefunden worden glücklicher Weise in den Schnee fiel, ohne zu explodiren. Die und soll am Schlagfluß verstorben sein. Der Verstorbene war ein Raiserin liegt infolge des gehabten Schreckens Schreckens frank
fo
Ferner haben auf dem Bau Thiergartenstraße 10 Als neulich die Kaiserin mit bei Held u. Frante 14 Rollegen aus demselben Grunde die Newski- Prospekt durchfuhr, warf Arbeit niedergelegt, und wurde diesen vom Bureau Arbeit( pro Wagen, welche Stunde 55 P.) nachgewiesen; etwa 40 Gefellen arbeiten weiter. Berlin . Das Bureau der Lohnbewegung.
nach dem
J. A.: W. ROIL