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Anschauens der Natur kann sich heute kein Künstler entziehen, auch dem Tarif gemacht worden sind, zum Muster nehmen.( Lebhafter| anivalt glaubte dem Engeklagten nicht, sondern nahm vielmehr an, die alten Maler, die jetzt noch leben, können es nicht, wenn sie Beifall links.) daß er so lange Zeit habe verstreichen lassen, weil er glaubte, den überhaupt noch Beachtung finden wollen. Vielleicht kann ich Abg. Dr. Schult- Bochum ( natl.) tritt für eine Erhöhung der wertvollen Fund dann ungefährlich versilbern zu können. Er be= zugeben, daß der Weg, den ein großer Teil der Secessionisten Gehälter der höheren Bergbeamten ein und polemisiert gegen den antragte zwei Monate Gefängnis. Der Verteidiger, Rechtsanwalt einschlägt, nicht der richtige ist, auch unter den Malern der Abg. Hirsch. Die Arbeiter wissen manchmal selbst nicht, was sie Dr. Schwindt, wies darauf hin, daß die Darstellung des Angeklagten alten Richtung giebt es eine ganze Anzahl, die nicht den richtigen wollen. Bei dem letzten großen Streit machten ganze Belegschaften doch viel Wahrscheinlichkeit für sich habe. Jedenfalls sei das bean= Weg gegangen find. Es ist nicht jeder ein Raffael, ich gebe auch nur aus Sympathie mit, obwohl sie gar keine Beschwerden hatten. tragte Strafmaß viel zu hoch. Der Gerichtshof beließ es bei einer zu, daß der richtige Raffael für die neue Kunstrichtung Ein Bergarbeiter erwiderte auf die Frage, warum er denn streike: Geldstrafe von 50 M.

noch nicht geboren ist. Jedenfalls aber muß diese Richtung Ja, Herr Oversteiger, dat weet wir fölver nich, over nächsten

anerkannt werden als eine, die den Weg aufwärts führt. Sunndag föllt wir dat in da Versammlung hören.( Heiterkeit.) Bozena Bradsky traten gestern vor der dritten Straffammer Aus dem Reich der Harmonien. Oscar Strauß und die Sängerin Der Staatssekretär machte der neueren Kunst den Vorwurf, daß sie Redner wendet sich gegen das Institut der Arbeiterkontrolleure. Dieſe des Landgerichts I als Belastungszeugen in einer Anklagesache wegen ihre Sujets direkt aus der Natur, nicht aus dem Idealen hole. haben nicht die genügenden technischen Kenntnisse und scheuen sich unbefugter Aufführung eines Musikwerkes auf. Die Anklage richtete Ich glaube, daß jede neue Künstlerische Richtung sich zunächst an die außerdem Anzeigen, zu erstatten, die eine Bestrafung der Kameraden sich gegen die Sängerin Anna Leischner, die beschuldigt war, zwei zum Darstellung der Objekte halten muß, wie sie in Licht und Luft zur Folge haben würden dazu kommt, daß man für diese Arbeiter- Repertoir des Frl. Bradzky gehörige, von Oscar Strauß komponierte

Darauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf Diens­Schluß 6 Uhr.

tag 1 Uhr.

Abgeordnetenbaus.

19. Sigung, Montag, den 15. Februar 1904, 11 Uhr. Am Ministertische: Möller. Zunächst wird die Wahl des Präsidenten v. Kröcher( f.) und der beiden Vicepräsidenten Dr. Porsch( C.) und Dr. Krause( natl.) für die Dauer der Session definitiv bestätigt.

Hütten- und Salinenverwaltung fortgesetzt.

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Vermischtes.

Der

In Würzburg ist eine aufsehenerregende Verhaftung erfolgt. Der dortige Konsul des Königreichs Griechenland , Großkaufmann Ott, wurde, wie uns ein Privattelegramm meldet, unter dem Ver­dacht, 190 000 m. unterschlagen und einen Meineid begangen zu haben, in Untersuchungshaft abgeführt. Auch werden ihm Defrau dationen und Wechselfälschungen zur Last gelegt.

schweben. Ich habe gerade in den legten Tagen einige secessionistische vertreter allgemeine, gleiche und geheime Wahl verlangt. Wohin Lieder, nämlich Das nüchterne Mädchen" und" Didel- Dudel" in Sachen gesehen. Wir dürfen doch nicht verkennen, daß sollte es führen, wenn polnische Arbeiter, so auf diese Weise ihr eignes Repertoir widerrechtlich übernommen zu haben. in vielen dieser Sachen ein Höchstmaß von Fleiß, Kunst, polnische Delegierte in die Bergwerke senden sollten. Und dann Staatsanwalt beantragte 300 Geldstrafe, der Gerichtshof verurteilte Technik und Farbensinn steckt. Da ist z. B. ein Bild von bedenken Sie: wir haben es bei den letzten Wahlen erlebt, die Angeklagte zu 50 M. Geldstrafe. Liebermann: Die Allee", das mit einer ganz besonderen Aufmerk- daß Taufende und Abertausende ehedem vaterlandstreue Arbeiter Strafsache verhandelt wurde, wurde vor dem Schöffengericht eine Zu derselben Zeit als diese samkeit der Natur abgelauscht ist. Es ist geradezu frappant, wie fich der internationalen, vaterlandslosen Socialdemokratie gefolgt sind. Privatbeleidigungsklage des Herrn Erich Sachs, Mitinhaber der da Licht und Luft auf jedem einzelnen Blatte wiederspiegeln. Diese Arbeiter haben sich unter die Führung einer Macht begeben, Stonzertdirektion Jules Sachs, gegen den Hofopernsänger Paul Aus dieser Auffassung und aus dieser Wertschäzung der ver- die sich offen als republikanisch und revolutionär bekannt hat. Es knüpfer erörtert. Hier war außer andren auch Frau Knüpfer­schiedenen Richtungen heraus glauben wir, daß wir, da wir jetzt zwei ist unzweifelhaft, daß die Wahlen zu den Arbeiterdelegierten die Egli als Zeugin geladen. Es handelte sich um einen auf Grund Künstlerorganisationen haben, nicht mehr fortfahren sollten, der Kunsts Macht der Socialdemokratie weiter in unsre Bergwerke hineintragen. eines Wigrerständnisses entstandenen Briefwechsel zwischen den genossenschaft allein die Verwendung der vom Reich bewilligten( Sehr wahr! bei den Nationalliberalen.) Alle Parteien haben Gelder für die einzelnen Künstler zu überlassen. Ich will jezt Schulter an Schulter zu stehen gegen die Socialdemokratie, und vor Ausdruck vorkam, hatte Herrn Sachs Veranlassung zur Anstrengung Parteien. Ein Brief des Herrn Knüpfer, in welchem ein scharfer feinen Vorschlag in dieser Richtung machen, aber ich möchte doch allem erwächst der königlichen Staatsregierung die Aufgabe, eine der Privatklage gegeben. Nach längeren Bemühungen des Vorfizen­anregen, daß in Zukunft für das Geld, das wir neu bewilligen, Institution abzuwehren, durch welche nur die Macht der Social- den und der beteiligten Rechtsanwälte kam ein Vergleich zu stande, ein neuer Plan aufgestellt wird, der der Gerechtigkeit entspricht. Demokratie vermehrt wird.( Beifall bei den Nationalliberalen.) ( Lebhafter Beifall.) Handelsminister Möller: Der letzten Mahnung des Herrn Vor- durch welchen die Streitagt begraben wurde. redners an mich bedurfte es nicht. Ich betrachte jede Maßregel auf dem Gebiete der Beaufsichtigung der Gruben immer von dem Gesichtspunkt aus, ob sie voraussichtlich eine Forderung der Social­demokratie sein wird oder nicht. Für mich sind die Arbeiter­fontrolleure deshalb nicht acceptabel, weil wir in der Arbeiter­schaft eine politische Bewegung haben, die auch die allgemeine direkte Wahl zu den Arbeiterfontrolleuren nur zu politischen Zwecken ausnutzen würde. Dagegen hat sich das Einfahren gut bewährt und werden wir auf dem beschrittenen Weg weiter fortfahren. Etwas Aehnliches wie die Arbeiterkontrolleure haben wir dadurch geschaffen, daß wir den Vorsitzenden der Arbeiterausschüsse, deren Ergebnis mich übrigens bisher enttäuscht hat, das Recht gaben, in die Grube zur Kontrolle zn führen. Die Arbeiter haben aber nur einen sehr ge- Aus Elbing wird der Einsturz eines Leuchtturmes ges ringen Gebrauch davon gemacht. Ich werde dahin streben, fie zur meldet: Der Leuchtturm auf den Molen im Haff, gegenüber Erfüllung dieser Pflicht anzuhalten und hoffe, in einem oder zwei Reimannsfelde- Panklau, der sich etwa 4800 Meter entfernt von dem Hierauf wird die zweite Beratung des Etats der Verg-, Jahren ein abschließendes Urteil über diese Einrichtung fällen zu jenigen auf dem Molentopf befindet, ist umgeworfen worden. Durch können. Mit der Bekämpfung der Wurmkrankheit haben wir die Abg. Hilbe( natl.): Is fich 1901 zeigte, daß die Wurm besten Erfolge gehabt. Weitergehende Erleichterungen wie die von den gewaltigen Andrang einer Eisfläche von 5800 Quadratmetern frantheit wieder weiter um sich griff, ist man energisch Herrn Hirsch geforderte Bezahlung der wurmfreien Zeugnisse durch geriet, wie die" Elbinger Zeitung" meldet, das massive Fundamen eingeschritten. Die Arbeitgeber haben sich nie gesträubt, die den Staat halte ich im Juteresse der Ausrottung der Krankheit selbst des Turmes ins Wanken; einige Eisschollen gingen über das Fun von ihnen verlangten Maßnahmen zu erfüllen und große Geldopfer für nicht erwünscht. dament hinweg und warfen den Turm um. Der Turm hatte Blink. zu bringen. Daß die Arbeitgeber Schuld an der Ausbreitung der Abg. Graf v. Strachwiz( C.): Dem Antrag Hirsch stimmen wir feuer, welches dazu diente, den vom oberen Haff nach Elbing und Wurmtranfheit tragen, ist lediglich ein socialdemokratisches Märchen, zu, da durchaus noch nicht feststeht, ob die Novelle zum Berggefeß Danzig fahrenden Schiffen den Weg zu weisen. denn die Socialdemokratie schlachtet leider auch diese Krankheit zu noch in dieser Session kommt. Bisher ist nur das Reichs- Unfallgefeg politischen Zwecken aus. Vier Millionen haben die Bergwerksbefizer auf die Bergarbeiter ausgedehnt, das Kranken- und Invaliditäts­aufgebracht, was sollen dagegen die 33 000 m. besagen, welche den gefeß noch nicht in allen Punkten. Wir verlangen das allgemeine, Snappschaftstassen nach den Angaben des Herrn Hue im Reichstag direkte und geheime Wahlrecht bei der Wahl der Knappschaftsältesten zur Last gefallen find. Das einzige Mittel zur wirksamen Be- ganz ohne Rücksicht auf die eventuelle Wirkung zu Gunsten der kämpfung der Wurmkrankheit ist die größtmöglichste Reinlichkeit in Socialdemokratie. Wir sind nach wie bor bereit, den berechtigten Wünschen der Arbeiter Geltung zu verschaffen, Den Antrag Hirsch auf Abänderung des Tit. 7 des allgemeinen unbeirrt durch Angriffe eines Teiles der Arbeiter gegen uns, Berggesetzes von 1865 über die Knappschaftsvereine brauchen wir unbeirrt aber auch durch Angriffe von gewissen Kreisen der Arbeit­nach der Erklärung des Herrn Ministers nicht mehr anzunehmen. geber.( Bravo ! im Centrum.) Ein solches Gesetz kommt bestimmt. Der Entwurf befindet sich Ein Regierungskommissar erklärt, die Uebertragung bereits in meiner Hand, er ist den beteiligten Korporationen zu der Krankenkassen- Bestimmungen allein auf die Knappschaftskassen sei gegangen. Mit den Forderungen des des Entwurfs sind wir sehr schwierig. Die Frage tönne besser bei einer allgemeinen Revision durchaus einverstanden, auch die geforderte Beitragserhöhung werden des Berggesezes erledigt werden. Die Unternehmer gern zahlen. Dagegen gehen die Forderungen Abg. Dr. Volk( natl.) wendet sich gegen die geheime Abstimmung der Arbeiter viel zu weit. Eine Vereinheitlichung der Kassenverbände bei den Knappschaftswahlen, da nur die Socialdemokratie Vorteile ist bei der Verschiedenheit der Verhältnisse in den verschiedenen Be- davon haben würde. Redner beklagt, daß die Bergarbeit für Arbeiter zirken nicht möglich. Eine Erhöhung der Leistungen der Knappschafts - unter 16 Jahren verboten ist. Die 14-16jährigen Arbeiterföhne fassen wird natürlich verlangt, von einer Erhöhung der Beiträge ist hungern auf den Straßen herum und verbummeln. Es müßten aber keine Rede. Am ungeheuerlichsten ist die Forderung, daß jeder mindestens für jugendliche Arbeiter Ausnahmebestimmungen erlassen Bergarbeiter, ob invalide oder nicht, nach 25jähriger Beitragsleistung werden. Man möge die Industrie endlich unbehelligt lassen durch eine Rente erhalten soll, d. H. also in den allermeisten Fällen mit neue sociale Gesetze und polizeiliche Bestimmungen. 39 bis 41 Jahren. Die Selbstverwaltung wird auch hier gefordert; wohin sie führt, hat man ja bei den Krankenkassen gesehen, sie sind eine Brutstätte für die Socialdemokratie, ein Versorgungshaus für ihre Agitatoren geworden.( Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Herr Brust verlangte die achtstündige Arbeitsschicht. Diese be­stent heute noch und es ist nicht richtig, daß der lange Weg einzelner Bergleute in der Grube bis zu ihrer Arbeitsstelle ihre Arbeits­zeit zu einer neun bis neuneinhalbstündigen macht. Dieser Weg wird ihnen vielmehr angerechnet. Ich hoffe, daß die Verhältnisse des Bergbaues sich auch in Zukunft immer besser gestalten werden. ( Beifall bei den Nationalliberalen.)

den Gruben.

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Abg. Dr. Hirsch( frs. Vp.): Nach der neulichen Erklärung des Herrn Ministers hoffe ich bestimmt, daß der bereits ausgearbeitete Entwur uns noch in dieser Session zugehen und von dem Hause verabschiedet wird. Jeder Tag ist hier kostbar, wo es sich um die Interessen von 550 000 Arbeitern handelt. Da uns bisher noch nicht das Versprechen gemacht ist, daß der Entwurf uns noch in dieser Session zugeht, so bitte ich Sie, meinen Antrag, der dies ver­langt, möglichst einstimmig anzunehmen.( Bravo ! links.)

Abg. Frhr. v. Bockelberg( f.): Die Regierung soll es sich reiflich überlegen, ob es nicht recht bedenklich sei, eine fundamentale Aende­rung des Knappschaftswesens herbeizuführen. Zum geheimen und direkten Wahlrecht geben meine politischen Freunde ihre Zustimmung unter feinen Umständen.

Abg. v. Chlapowski( Pole): Die Gründe der Nationalliberalen gegen die geheime Wahl sprechen Bände für die Notwendigkeit ihrer Einführung. Wir treten auch für die achtstündige Schicht ein, Ein­und Ausfahrt mit eingerechnet. Redner beschuldigt die Bergverwaltung, auf die Saalbesizer während der Wahlzeit einen Druck ausgeübt zu haben, die Säle der polnischen Partei zu verweigern. Auf Gruben­arbeiter seien wegen angeblicher großpolnischer Agitation entlassen worden. Der Erlaß der bergpolizeilichen Verordnungen auch in polnischer Sprache sei notwendig.

Handelsminister Möller: In Oberschlesien werden die Verord­mungen auch in polnischer Sprache veröffentlicht. Abgelehnt habe ich die doppelsprachige Veröffentlichung für die reindeutschen Bezirke in Westfalen .

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Gerichts- Zeitung.

Hochwasser und Unwetter. Der Rheinpegel zu Köln zeigte gestern Morgen nahezu sechs Meter über Null ; dabei wird vom Obers rhein noch weiteres Steigen gemeldet, fodaß nun auch im Mittelrhein­gebiet die Hochwassergefahr naherückt. Die Rheinfähren stellten der Dienst ein, auch die Schiffahrt ist sehr behindert. Oberhalb Offen. bach( Hunsrück ) riß der stark angeschwollene Glanfluß eine Holz­brüde fort, wobei ein Mann ertrank. Die hochgehende Sauer ver­ursachte einen Erdrutsch, wodurch das Geleise der Prinz Heinrich Bahn verschüttet wurde. Der Verkehr wird durch Umsteigen aufrech erhalten. Durch das Hochwasser des Rheins ertranken be Uerdingen ein Schiffer, bei Flehe ein Mädchen und bei Elten zwei junge Leute. Eine mit 50 Personen besetzte Fähre, deren Drahts seil zerriß, wurde stromabwärts getrieben; es entstand großes Ents setzen, doch wurden die Insassen später von zwei Dampfern mit Mühe gerettet.

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Auch noch andre Ströme und Flüsse zeigen in den letzten Tagen Anfänge von Hochwasser. So ist das Wasser der Elbe stark gestiegen und steigt noch immer. Auf der Weichsel erfolgte heute früh, wie gedrahtet wird, von der russischen Grenze bis Bromberg der Eis­aufbruch unter auf 2,50 Meter steigendem Wasser. Der Eisgang vers läuft regelrecht.

Durch Lawinen verschüttet. Aus Paris wird gemeldet: Die Ortschaft Aragnouet in den Pyrenäen ist durch Lawienstürze ver­schüttet worden. Das Steingeröll und Eis bedeckt 10 Meter hoch die Gegend. Das Vich ist ohne Futter und die Einwohner leiden an Lebensmitteln Not.

Ein Eisenbahnunglück wird aus Brüffel gemeldet: Heute morgen um 8% Uhr erfolgte dort in der Nähe des Nordbahnhofes ein Zusammenstoß zwischen einem Zuge, der von Ostende kam, und einem. andern, der nach Antwerpen fuhr. Eine Person wurde getötet, sieben berlegt.

Wetter- Prognose für Dienstag, den 16. Februar 1904. Ein wenig fälter, vorwiegend trübe mit geringen Niederschlägen und mäßigen westlichen Winden. Berliner Wetterbureau.

Centralverband der Handels-, Transport- u. Verkehrsarbeiter

Deutschlands .

Verwaltungsstelle Berlin 1. Am Sonntag, den 14. Februar, verstarb unser Mitglied, der Leiter gerüstbauer

Rudolf Reichwehr

nach schwerem Leiden an der Proletarierkrankheit.

am

Ehre seinem Andenken! Die Beerdigung findet Donnerstag, den 18. d. Mts., nachm. 13, Uhr, vom Trauerhause Bergmannstr. 14 aus nach dem Kirchhof der Heilig Kreuz- Gemeinde in Mariendorf statt.

67/6

Die Ortsverwaltung I.

Danksagung.

Abg. Brömel( frs. Vg.): Herr Schulz Bochum hat dem Abg. Was die Wurmikrankheit anlangt, so können wir dem Handels- Hirsch Förderung der Socialdemokratie vorgeworfen. Es sollte ihm minister nur unsren Dank aussprechen, daß besonders in der letzten doch bekannt sein, daß gerade Dr. Hirsch seit Jahrzehnten den ge­Zeit mit rühmenswerter Energie gegen diese Plage vorgegangen häffigsten Angriffen der Socialdemokratie ausgesetzt ist. Auch wir worden ist. Die Regierung möge die Mahnung aus dem Berlauf bekämpfen die Socialdemokratie, nur wollen wir andre Mittel wie dieser Krankheit ziehen, Wünsche und Beschwerden der Arbeiter nicht Sie anwenden. Das Auftreten des Abg. Dr. Volk in dieser Frage von vornherein abzulehnen. Hätte man auf die Klagen der Arbeiter zeigte, wie rückschrittlich man bei socialistischen Dingen in gewissen über die Wurmkrankheit bereits vor acht Jahren gehört, so hätte die Arbeitgeberkreisen noch denkt. Die geheime Abstimmung, die in der Seuche zweifellos nicht diese ungeheure Ausdehnung erlangt. Um ganzen Versicherungsgefeßgebung von Kassenborständen durchgeführt so mehr sollte man die Forderung der Arbeiter nach geist, muß auch für die Wahl der Knappschaftsältesten gelten. Schlimme nügendem Trinkwasser in den Gruben jetzt wenigstens erfüllen. Man Folgen befürchte ich nicht. Ich hoffe, daß die Mehrheit des Hauses sollte sie auch nicht mit den Kosten der wurmfreien Zeugnisse den Antrag Hirsch annehmen wird. belasten. Diese Zeugnisse werden im Interesse der öffentlichen Die Weiterberatung wird auf Dienstag 11 Uhr vertagt. Gesundheit erteilt, und daher hätte der Staat die Mittel zu tragen. Schluß 4 Uhr. Muß der Arbeiter die Kosten tragen, so liegt darin eine thatsächliche Beschränkung der Freizügigkeit, wenn ich auch zugebe, daß dies nicht die Absicht der Maßregel ist. Eine weitere berechtigte Forderung ist, daß die Maßnahmen der Behörden zur Bekämpfung der Wurm frankheit auch in polnischer Sprache veröffentlicht werden, damit sie Das verkannte Kleinod. Eine aus Golddraht gewirkte, mit auch den doch nun einmal vorhandenen polnischen Arbeitern verständ­lich wird. Es ist nötig, daß man auch Arbeiterdelegierte in die Gruben Brillanten und Perlen besetzte Börse, welche einen Wert von über zur Kontrolle sendet. Principiell ist ja die Regierung im vorigen 1000 M. hatte, wurde am Abend des 10. Ottober 1902 von dem Jahre im Saarrevier auf unsre Forderung der Arbeiter Schneidermeister Hermann Dzemski vor dem Eingange zu Dressels Kontrolleure eingegangen und ich bitte den Herrn Minister Restaurant, Unter den Linden , gefunden. Der Finder nahm an, daß Auskunft, hat. die Börse aus Messing und beinahe wertlos sei, zu Hause angelangt, sich diese Einrichtung bewährt Eine wesentliche Klage der Arbeiter geht auch dahin, daß das Ge- warf er das Ding in einen Kasten, der zur Aufnahme von allerlei dinge vielfach nicht auf Vereinbarung beruht, sondern einfach von Gerümpel diente und auf dem Ofen stand. Die Verliererin war eine dem Steiger festgesezt wird und daß dann die Arbeiter häufig direkt reiche Kaufmannsfrau aus Moskau , welche der Polizei Anzeige er­gezwungen find, hastig und unvorsichtig zu arbeiten, um nur einen ſtattete. Es wurde eine Zeichnung beschafft von dem Fabrikanten Halbwegs ausreichenden Lohn zu erarbeiten. Leider ist von der in Pforzheim , welcher die Börse angefertigt hatte, und die Verviel­Einrichtung von Arbeiterausschüssen im Bergbau noch sehr wenig fältigung wurde jedem Juwelier zugesandt mit der Aufgabe, den Ver­Gebrauch gemacht. Eine solche Einrichtung würde dazu beitragen, fäufer einer solchen Börse anzuhalten. Kurz vor Weihnachten v. J. die Stimmung in den Kreisen der Bergleute, die heute zum Teil fah Dzemski in dem Schaufenster eines Juweliers eine goldene Börse Allen denjenigen, die bei der Be­eine recht traurige ist, zu heben und eine Verständigung zwischen liegen. Dabei fiel ihm wieder die von ihm gefundene Börse ein, ihm erdigung des Steinträgers Wilhelm Arbeitern und Unternehmern zu ermöglichen. In der Frage der Arbeits - kam der Gedanke, daß sie doch von Gold sein könnte. Nach Hause Sorge uns ihre Teilnahme bewiesen zeit bin ich andrer Meinung wie der Herr Vorredner. Es besteht zurückgekehrt, suchte er alle Behälter durch, bis er endlich die Börse haben, sagen wir unsern innigsten thatsächlich zum Teil eine 10- bis 11ftündige Arbeitszeit, die größte in dem Kasten auf dem Ofen fand. Er ging zu einem Juvelier, Dant. Kalamität aber find die überaus vielen Ueberschichten, die ständig welcher den Wert der Börse auf 4-500 M. angab. Dzemski gab gemacht werden und die Gesundheit der Arbeiter genau so ruinieren dabei an, daß er das Kleinod als Pfand für eine Schuld angenommen wie eine längere Arbeitszeit. Ich bitte den Herrn Minister, dafür habe. Einige Tage später wurde Dzemski auf der Straße verhaftet, zu sorgen, daß diese Unfitte möglichst bald verschwindet. Und die er führte die Börse bei sich. Der Juwelier, welcher die Börse ab­Herren Kollegen, welche Bergwerksbesitzer sind, möchte ich davor geschätzt hatte, hatte der Polizei hiervon Mitteilung gemacht. warnen, der Stimme des Herrn Bued zu folgen, der sie Dzemski erhielt eine Anklage wegen Fundunterschlagung. Er blieb zum Zusammenschluß auffordert gegen ihre Arbeiter. Mögen Sie im Termine dabei, daß er die Börse für wertlos gehalten habe, sonst sich vielmehr die Erfahrungen, die z. B. im Buchdruckgewerbe mit würde er sich den Finderlohn nicht habe entgehen lassen. Der Staats­

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