Nr. 40. 21. Jahrgang.
34. Sigung. Dienstag, 16. Februar 1904, 1 115r. Am Bundesratstische: Graf Posadowsky .
Die zweite Beratung des Etats des Reichsamts des Innern wird beim Titel: Beteiligung des Reichs an, der Weltausstellung in St. Louis fortgesetzt.
Abg. Singer( Soc.):
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Wenn das fönnen
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und
Der Sekretär int
secessionistische Richtung von vornherein nicht paßte, hat man ja hierin der charakteristische Unterschied zwischen der alten und der durch die Jury einige secessionistische Bilder aus den Galerien secessionistischen Schule liegt. auswählen und nach St. Louis schicken lassen. Aber der Zweck, Denn unzweifelhaft strebt auch die ältere Schule dahin, die aus dem heraus die Mittel bewilligt sind, den amerikanischen Dinge nicht so zu malen, wie sie sind, sondern so, wie sie der Maler Markt zu erobern, ist damit nicht erreicht, weil die Bilder sieht. Der Maler kann ja gar nicht anders malen, als wie er die aus den Galerien selbstverständlich nicht verkäuflich sind. Der Dinge sieht. Ein Landschafter wird nicht daran denken, ein fernes Versuch der Besserung ist also nur mit sehr untauglichen Mitteln Gebirge etwa ohne Rücksicht, ohne Perspektive oder Entfernung zu unternommen worden. Die heutige Debatte dürfte die Reichs- malen; er malt das Gebirge so, wie es seinem Auge erscheint. Der regierung darüber belehren, daß sie besic thut, ihre Hände von den charakteristische Unterschied zwischen Secession und alter Malerei Streitigkeiten der Künstler zu lassen. Wenn sie auf allen andern liegt vielmehr darin, daß die Secession jeder Schulmalerei, Meine Freunde werden, wie bisher auch, die diesmal geforderte Gebieten ihre Schuldigkeit thut, so werden wir mit ihr ganz zu jeder bestimmten Richtung fremd ist, daß sie erklärt: Rate für die Beteiligung des Reichs an der Ausstellung in St. Louis frieden sein.( Heiterkeit.) Ich glaube, daß der Staatssekretär sich er- jeder soll individuell nach seiner Begabung malen, ohne Rücksicht bewilligen. Der Herr Referent hat gestern die Diskussion über die heblich vergriffen hat und nicht anstehen wird, das einzugestehen. auf eine bestimmte Kunstrichtung. Beteiligung der deutschen Kunst an der Weltausstellung erwähnt und Ich bin mit Herrn Spahn, wie gesagt, darin einverstanden, daß die Nun ist es in der Deffentlichkeit und in diesem hohen Hause so dabei gemeint, daß verschiedene Ansichten in dieser Frage in der Regierung sich nicht in den Streit der Kunstrichtungen einzumischen dargestellt worden, als ob man die Secession überhaupt von der Budgetkommission zum Ausdruck gekommen sind. Das ist ganz hat. Aber es darf auch nicht verschwiegen werden, was Beteiligung in St. Louis habe ausschließen wollen. Das ist richtig, aber alle waren darin einig, daß die Secession fich bei der Geschichte der Gründung des Deutschen urkundlich unrichtig. Bei verschiedenen früheren Ausin St. Louis nicht genügend berücksichtigt worden Künstlerbundes ereignet hat. Wir wissen, daß der Bund stellungen war es Princip, den vorhandenen Raum auf die einzelnen sei. Herr Dr. Spahn ist gestern zu meiner Freude für die Gleich nicht unter Befürwortung der Reichsregierung entstanden ist. Wir Lokalgenossenschaften je nach der Zahl ihrer Mitberechtigung beider Richtungen eingetreten. Besonders habe ich mich erinnern uns doch der Sendung des preußischen Kultusministers nach glieder zu verteilen, gewissermaßen nach der Elle zu Das war, darin stimme ich mit den Herren darüber gefreut, daß er den Standpunkt vertrat, es sei nicht Aufgabe Weimar , die dem Versuch galt, die dortige Regierung zu veranlassen, vermessen. der Regierung und des Reichstages, sich in den Streit der Künstler dem Deutschen Künstlerbund nicht die Wege zu ebnen. Diese von der Secession überein, ein verkehrtes Verfahren, einzumischen. Allerdings weiß ich nicht, ob er dabei die Sendung scheint ja nicht geglückt zu sein, der Deutsche die Broschüre des Grafen Harry Keßler nimmt mit Recht dagegen Meinung aller seiner Kollegen im Centrum vertreten hat. Wenn ich Künstlerbund ist in Weimar gegründet worden und erfreut sich Stellung. Nach meiner bescheidenen Kunstauffassung muß die Güte daran denke, wie das bayrische Centrum die 100 000 Mart, welche der Zustimmung der dortigen Regierungsorgane. Preußen jeden des Kunstwerkes den Ausschlag geben.( Sehr richtig!) die bayrische Regierung für Kunstzwedke verlangte und die nicht zum falls fann nicht für sich in Anspruch nehmen, diesem Stulturwert von Man berief also nach Berlin eine Kommission von Künstlern, Kunstwenigsten den sogenannten Secessionisten zu gute gekommen wären, vornherein fördernd zur Seite gestanden zu haben.( Sehr richtig! händlern, Kunstkritikern und Kunstliebhabern. Diese Kommission abgelehnt hat, dann ist es mir doch sehr zweifelhaft. bei den Socialdemokraten.) Das Facit dieser Diskussion darin trat auf Grund ihrer Beratungen mit den verbündeten Regierungen Es war für mich bezeichnend, daß Herr Dr. Spahn gerade das stimme ich Herrn Spahn bei wird allerdings sein müssen, daß über die Frage in Meinungsaustausch, ob die Regierungen nicht secessionistische Bild„ Die Allee" von Liebermann als im hohen Grade der Reichstag , wenn er Mittel zur Förderung der Kunst betvilligt, ihrerseits an Stelle der Kunstgenossenschaft die Auswahl der beachtenswert darstellte. Ich will selbstverständlich nicht mit ihm auch verlangen muß, daß diese Mittel nicht in ganz ein Bilder für die Ausstellung in St. Louis übernehmen wollten. tvaren einem solchen Vorüber die Richtigkeit dieses Urteils streiten, aber es war doch be- feitiger Weise Verwendung, finden. Jetzt ist es dem Auslande, Die verbündeten Regierungen die einen waren zeichnend, daß er gerade dies Bild wählte, während doch die Freude für das doch die Ausstellung in St. Louis bestimmt ist, gar nicht schlag im allgemeinen nicht abgeneigt, und die Begeisterung, die in den breiten Massen für die secessionisti- möglich, sich ein richtiges Urteil über die Leistungen auf dem ihm günstiger, die andern weniger günstig. Bei näherer Erschen Bilder herrscht, wesentlich dadurch herbeigeführt worden ist, Gebiete der Kunst in Deutschland zu bilden. Wir müssen wägung der Frage ergab sich indes, daß man die nun einmal bedaß man in diesen Bildern zum großen Teil das Boltsleben, wie es verlangen, daß mit gleichem Maße gemessen. gemessen, daß Licht stehende große Organisation der Kunstgenossenschaft mit ihren zahlwirklich ist, darstellt. Gerade die naturalistische Manier der Secessio- und Schatten gleichmäßig verteilt wird. der reichen Lokalorganisationen nicht übergehen könne. Es stellte dieser Diskussion nisten die nicht davor zurückscheut, soweit es ihr darum zu thun ist, Erfolg sein wird, wir mit sich das praktische Bedenken heraus, daß es kaum möglich ist, ohne die Wahrheit im Bilde zu zeigen, auch die Not und das Elend bildlich dem Resultat zufrieden fein. Die Vernachlässigung der eine solche auf lokale Körperschaften gegründete, über ganz darzustellen, wird im Volte als vorteilhafte Veränderung gegenüber fecessionistischen Künstler wird in weiten Kreisen der Bevölkerung Deutschland sich erstreckende Organisation überhaupt ein so der bisherigen Kunst empfunden. Das ist es auch, was einflußreiche aufs schärfste gemißbilligt, allseitig ist man der Meinung, daß wenn schwieriges Wert wie die Beschickung der Kunstausstellung in Kreise an viel vermögenden Stellen gerade der secessionistischen Kunst der Einfluß, den heute gewisse offizielle Persönlichkeiten für die St. Louis zu stande zu bringen. Bei einer vollkommen neuen Organicutgegen treten läßt.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Man Bevorzugung gewisser Kunstrichtungen geltend machen, eingedämmt fation hätten sich auch Schwierigkeiten geschäftlicher will in diesen Kreisen nicht, daß die Kunst dazu diene, das wahre würde, das nur zum Vorteil der Kunst überhaupt sein würde.( Leb- Art ergeben. Deshalb verließ man den ersten Gedanken und wählte Leben abzuspiegeln. Man meint, man fönne sich mit allerlei hafter Beifall bei den Socialdemokraten.) als Ausführungsorgan die Kunstgenossenschaft". aber mit der ausdrücklichen Bedingung, daß die allegorischen Darstellungen begnügen lassen, und die Opposition, die in der Kunst dadurch zum Ausdruck kommt, daß die Secession Abg. Henning( f.): Soweit sich die Ausführungen des Herrn Secession grundsäglich nicht ausgeschlossen sein andre Vorwürfe für ihre Kunst nimmt, die hat gerade den Wider- Vorredners mit denen des Herrn Spahn deckten, stimme auch ich sollte. In den näheren Bedingungen wurde unter anderm feftſtand an beſtimmten Stellen gegenüber der Secession verursacht. Ich ber verschiedenen Sunstrichtungen nicht ganz forrett verfahren worden nach Auffassung vieler das secessionistische Element sogar überihnen vollkommen zu. Es ist richtig, daß bei der Berücksichtigung gesezt, daß die Mitglieder der ersten freien Kommissionen, in denen bedauere mit Herrn Spahn, daß der Herr sekretär die Meinung geäußert hat, die Secession führe ist. Irrig ist aber die Auffassung des Herrn Vorredners, daß die Secession wogen hatte, als Mitglieder der Lokalorganisationen thätig sein nicht auf den Weg zur Veredelung der Kunst. Es ließe ein Spiegelbild des Lebens der Masse des Volkes darstelle im Gegen- follten. In letter Linie sollte die Centraljury über die Aufsich ja darüber sehr viel sagen, doch überlasse ich das be- faz zu der übrigen Kunst, und daß sich in der Masse des Publikums nahme der nach St. Louis zu entfendenden Werke entscheiden. rufeneren Sträften. Jedenfalls aber erklärt wohl diese Aeußerung gerade für diese Specialität der Secession eine besondere Vorliebe In dieser Centraljury hatten die Secessionisten die 489 Mitdes Grafen Posadowsky das Vorgehen der Reichsregierung bei der gezeigt hat. Ich glaube, es hat in dieser Beziehung bereits eine ge- glieder umfassen, sechs Mitglieder, die übrigen Lokalorganisationen, Beteiligung der deutschen Kunst in St. Louis . Aus dieser Aeußerung wisse Ernüchterung des Publikums stattgefunden. Herr Singer hat die 2622 Mitglieder umfassen, ebenfalls nur sechs Mitglieder. Am erklärt es sich, daß Graf Posadowsky Herrn Anton v. Werner bon, offizieller" Kunst gesprochen. Das hat allerdings in gewisser 25. Oftober begann der offene Konflikt. Verschiedene Lokalden Auftrag gegeben, hat im Namen der Reichsregierung nach Ham- Beziehung seine Richtigkeit, ich muß aber den Ausdruck offiziell um- organisationen lehnten die Bedingungen ab. Es burg zu gehen, um bei den Vorbereitungen für die deutsche Kunst- wandeln in höfifch. Die Höhe der Kunst ist stets nur er- wurde dann weiter bestimmt, daß die überwiegend ausstellung in St. Louis der Regierung beratend zur Seite zu stehen reicht worden mit Hilfe der Höfe, ohne die Beihilfe der secessionistischen Lotaljurys berechtigt sein sollten, fünfzig und in Verbindung mit der Jury diejenigen Kunstwerke aus Könige und Fürsten wären ihre grandiosen Leistungen nicht möglich Prozent der auszustellenden Werke definitiv anzunehmen, und nur staatlichem Besitz namhaft machen, die eine würdige gewesen.( Widerspruch links. Sehr richtig! rechts.) Was wäre die mit einer Vierfünftel Majorität sollte die CentralRepräsentation der deutschen Kunst bilden. Dieser Jury, die zum moderne deutsche Kunst ohne Weimar , ohne Berlin. ( Rufe: Sieges- jury solche Werte ablehnen tönnen. „ Kunstgenossenschaft" meinte, daß die Secession allergrößten Teil aus Bertretern einer andren Richtung zusammen- allee!). Ich gebe zu, daß die Siegesallee unter Umständen die ber gesetzt war, mußten die Künstler mit ganz besonderem Mißtrauen Kritik herausfordert, aber der Plan, die Geschichte der mär- der Centraljury sogar die Meheheit erlangen könnte, weil die der gegenübertreten. Und die Entsendung des Herrn v. Werner, dessen Tischen Herrscher in bildlichen Darstellungen zu verewigen, war doch ein Jury außerdem noch angehörenden Bildhauer keine feste Stellung Mitwirkung die Jury sicherlich nicht erbeten hätte, war deswegen von großartiger.( Sehr richtig! rechts.) Es wird darüber geklagt, daß von vornherein einnehmen. Von einer Majorisierung der Secession in so großer Bedeutung, weil man annehmen konnte, daß, was er von die Ausfuhr deutscher Bilder nach Amerika zurückgegangen ist. Ich der Centraljury konnte in keinem Falle die Rede sein. Nun entsteht feinem Standpunkt aus für eine würdige Repräsentation hält, vom bin kein Amerikaschwärmer, aber wenn Amerika gegen einen Teil weiter die Frage, warum wollten die secessionistischen Maler sich Standpunkt der Reichsregierung und noch höherer Stellen dafür ge- der deutschen Kunst durch Nichtankauf Protest erhebt, so kann ich das nicht dem Urteil der Centraljury unterwerfen? Ein Schreiben des halten werden würde. Mit der Auffassung des Herrn Spahn bin fehr begreifen. Ein großer Unfug wird mit dem Schlagwort Grafen Harry Keßler , das ich mit großem Interesse gelesen habe ich vollkommen einverstanden. Es ist sehr schön, im Reichs- Secession" getrieben. Unter Secession" wird etwas bezeichnet, und das ich gewissermaßen als halbamtliches Dokument auffaffe, , Kunstgenossenschaft" teine tage eine gleichmäßige Berücksichtigung aller Kunstrichtungen was nicht durchweg die Sache betrifft, die man bezeichnen will. Die urteilt, daß man von der zu verlangen, aber thatsächlich wird es außerordentlich schwer sein, Secession ist nicht aus künstlerischen Gründen entstanden, sondern Entscheidung nach dem Talent erwarten könne. Diese Auffassung gegenüber den herrschenden Mächten durchzuführen. als Realtion, als Protest gegen das Verfahren, das gegen be- Was aber Kunst ist und was infolge dessen berechtigt ist, ausgestellt Der Secession ist ja durch ein Urteil von sehr hoher Stelle der stimmte Künstler bei Zulassung von Bildern zu Kunstausstellungen zu werden, das ist ja gerade die quaestio facti. ästhetische Charakter der Rinnsteinkunst" beigelegt worden. Ich eingeschlagen worden ist. Charakteristisch für die Bewertung der Man wollte sich der Centraljury nicht unterwerfen, nicht weil man glaube in der That, man kann bei der Kunst weder reglementieren, Secession durch die Secessionisten selber ist in der Denkschrift des fürchtete majorisiert zu werden, sondern weil man sich dem Urteil noch einererzieren. Hier muß der Phantasie und Begabung freier Grafen Keßler die Stelle, in der es heißt, daß in der Kunst nur die derjenigen Personen, die der älteren Schule in der Jury angehörten, Spielraum gelassen werden. Und wenn man der Kunst nach ganz Ausnahme und die Eigenart Wert hat, nicht der Fleiß, die Gesinnung nicht unterwerfen wollte. Ich habe den Eindruck, als ob die Bestimmter Boreingenommenheit aufgeben will, fich bei der und die Richtung. Solche Anschauungen müssen zum tünstlerischen Secession diese Gelegenheit benutzen wollte, sich einmal in die Weltausstellung nach einer bestimmten, gewünschten Rich- Nihilismus führen. Wenn man solchen Wert auf die eigne Eigenart offizielle Welt einzuführen. Herr Singer ist ja auch für tung hin vertreten zu lassen, so kann nicht die legt, dann darf man sich nicht wundern, daß auch auf der andren die Secession eingetreten, im allgemeinen aber steht die Richtungen wiederspiegeln, die thatsächlich jetzt auf dem Seite Eigenart vorhanden ist und soll sich nicht beklagen, wenn Secession, wenn man in der Auffassung eines Mannes ein erblicken So ver- man von Willkür betroffen wird. Bei einem secessionistischen Bilde, Princip will, das durch jeine ganze LebensGebiete der Kunst in Deutschland vorhanden sind. fehlt die Ausstellung den Zweck, der damit verbunden ist. Uns fann einem Frauenportrait, tommt einem der famose Wiz im„ Kladderadatsch" anschauung hindurchgeht, feineswegs auf dem Standpunkt es doch nicht darauf ankommen, welches Urteil der Einzelne, noch so in den Sinn:" Wandrer, steh und weine, dieses ist die meine, ich der Partei etwa, die Herr Singer vertritt. In der Broschüre des Herrn Harry Keßler wird darauf hingewiesen, daß die Hochgestellte von dem Wert der einzelnen Sunstrichtungen hat, wollt', es wär' die deine."( Große Heiterfeit rechts.) Die Secessionisten sind nicht nur Pessimisten der Kunstgenossenschaft auf dem allgemeinen Stimmrecht beruht, in ihren fondern was Deutschland auf diesem Gebiete leistet. Und das kann nur dargestellt werden, wenn dem Beschauer die Möglichkeit gegeben Kunst, sondern auch Pessimisten des Lebens. Troy- Beschlüssen und Maßnahmen kämen also gerade die Vielen zum wird, alle Richtungen seiner Betrachtung zu unterziehen. In der dem möchte ich generaliter ein warmes Wort einlegen für die Frei- Worte, die von Natur der Eigenart feindlich sind. Die Begründung. die dem Reichstage vorgelegen hat, ist be- heit der Bestrebungen des deutschen Künstlertums. Die Kunst darf Secession aber vertritt das Princip des Individualismus. sonders darauf hingewiesen, daß der deutscher nicht gebunden sein an Stleinlichkeiten und Ungerechtigkeiten Nach den Aeußerungen der Secessionisten müßte Export Gemälde nach Amerika wesentlich abgenommen hat und( Burufe links), sie muß frei sein mit der einzigen Einschränkung: nehmen, daß ihre Werke in St. Louis nicht der französischer hätten zur Geltung kommen können. erheblich Gemälde ganz gestiegen ist. Salus rei publicae suprema lex"( Das Wohl des Staates sei das alten Richtung Man hat nachgewiesen, daß der amerikanische Martt eine außer höchste Geſetz). Unfre besten Wünsche begleiten die Kunstwerke, die Auf der andern Seite aber wird in der Broschüre Keßlers gerade ordentliche Bedeutung für die deutsche Kunst hat, daß die deutsche nach St. Louis gehen, und wir wollen nur herzlich wünschen, daß betont, daß die Secession stets die Gefahr bekämpft habe, daß die Malkunft auf den letzten Weltausstellungen in Paris und Chikago die Amerikaner die Kunstwerke auch kaufen.( Heiterkeit und Beifall Kunst unter den Einfluß einer bestimmten Richtung fomme. Das ist doch ein Widerspruch; in St. Louis war ja der Secession nicht angemessen vertreten war, und zwar deshalb, weil dort eine rechts.) Richtung besonders bevorzugt worden ist. Alle diese Erfahrungen, Staatssekretär Graf Pojadowsky: Dr. Spahn scheint nach seiner Gelegenheit geboten, ihre Eigenart zu zeigen, sich an den Talenten der andern Richtung zu reiben. über die in Künstlerkreisen nur eine Stimme herrscht, hätten dazu gestrigen Rede meine Aeußerungen in der Kommission nicht genau daß Deutschland als Staatenbund Schließlich kommt in Betracht, führen müssen, alle Sträfte heranzuziehen. Die Vorwürfe, die gegen verfolgt zu haben. Ich kann nur erklären, daß niemand diesen wir ja glücklich überwunden nach außen hin einheitlich auftreten den Partikularismus haben die Reichsregierung erhoben werden, gipfeln in der Besorgnis, Streit zwischen Kunstgenossenschaft und Künstlerbund kühler und mußte. Es wäre aber kein einheitliches Auftreten gewesen, wenn daß nunmehr die deutsche Kunst in St. Louis nicht objektiver gegenüberstehen kann wie ich. Herr Dr. Spahn hat mich man bestimmte Säle nur einer bestimmten Sunstrichtung eingeräumt entsprechend bertreten fein wird. Kein Einzelner, und so verstanden, als ob ich mit besondrer Schärfe gegen die sogenannte hätte. Den Secessionisten war Gelegenheit geboten, vertreten zu sein, fei er noch so genial veranlagt, darf Regeln darüber secessionistische Richtung Stellung genommen hätte. Das ist nicht aufstellen, was Kunst ist. Wenn man sich auch nicht mit allem ein- der Fall. Ich habe in der Kommission ausgeführt, daß ich aller- eine äußerliche Spaltung durfte aber nicht in die Erscheinung treten. nisten steht, so muß man doch zugeben, daß mit den auf diesem entschieden abstoßend wirkte, eine gewisse Extravaganz verschiedene Auffassungen. verstanden zu erklären braucht, was in der Denkschrift der Secessio- dings bon secessionistischen Künstlern vieles gesehen habe, was Ich kann ohne weiteres erklären: auch unter den verbündeten Regierungen herrschen über diese Frage recht ( Hört! hört!) Gebiete herrschenden Verhältnissen einmal aufgeräumt werde und der Auffassung darstellte und mindestens ebenso schlimm war, gierungen haben aber doch anerkannt, daß bei der Kürze der Zeit den deutschen Künstlern die freie Entfaltung ihrer Kräfte nicht nur wie hohle Konventionsmalerei, mur mur daß die Konventions- und im Hinblick darauf, daß die Kunstgenossenschaft eine alte mit gestattet, sondern, soweit Reichsmittel dafür in Anspruch ge- malerei dem Beschauer gleichgültiger ist. Ich habe weiter nommen werden, mit aller straft gefördert werde. reichen Erfahrungen ausgestattete Gemeinschaft war, man jetzt eine meine Eindrücke dahin geäußert, daß die Secession sich grundsätzliche Aenderung im letzten Augenblick nicht mehr vornehmen Ich glaube, man darf ohne llebertreibung aussprechen, daß man auch schließlich doch zu einem höheren Ideal durch konnte. Wir werden ja noch mehr Ausstellungen beschicken und werden auf diesem Gebiete wieder mit dem Ausbruche persönlichen Regiments auringen suche, daß sie schon eine Masse Extravaganzen ab zu thun hat. Das beeinflußt die maßgebenden Kreife der Reichs- gestoßen habe und daß andrerseits auch die hergebrachte Malerei uns dann jedenfalls mit den verbündeten Regierungen über diese regierung über Gebühr. Wir haben ja dergleichen Ausbrüche schon manches von der secessionistischen Auffassung gelernt habe. Ich habe Frage aufs neue in Verbindung setzen. Jedenfalls kann ich konöfters gehört, wenn man statieren, daß die Regierung die Secession nicht ausgeschlossen hat. meine Künstler, meine Schau- den Eindruck, als ob die scharfen Gegensäge in der Deffentlichkeit Wenn die Secessionisten sich selbst ausgeschlossen haben, so beruht fpieler" jagte. Jeder Mensch kann ja an der Stelle, an der er sieht, viel schärfer hervortreten als sie sich bei einem einzelnen Bilde nach das auf andren Gründen als darauf, daß sie nicht hätten zur Geltung feiner künstlerischen Auffassung Ausdruck geben. Aber wenn das weißen lassen, zumal ja auch innerhalb der Secession selbst ganz fommen können. Reich in Mitleidenschaft gezogen wird, wenn für die fünf Millionen, verschiedene Strömungen obwalten. Es kann nicht davon die die der Reichstag bewilligt, die deutsche Kunst keine angemessene Rede sein, als ob Regierung und Parlament als summus Abg. Graf Oriola( natt.): Vertretung in St. Louis findet, so kann uns das nicht mehr gleich judex in diesem Streite entscheiden sollten. Eine Einigung Die Rede des Herrn Staatssekretärs hat mich in feiner Weise gültig fein. Nach dem klassischen Ausspruch: Die janze Richtung zwischen beiden Parteien ist meiner Ansicht nach nicht überzeugt, daß nicht Dinge bei der Beteiligung der deutschen Kunst paßt uns nicht! scheint man auch hier verfahren zu sein. möglich, denn der äußerste Flügel der Secession erklärt:„ die in St. Louis vorgekommen sind, die wir durchaus mißbilligen müssen. Nun ist es ja ein tragikomisches Geschic, daß man schließlich Maler der alten Schule können ja nicht einmal ordentlich sehen, was In einer Beziehung bin ich mit dem Grafen Posadowsky eineingesehen hat, man könne der Welt nicht das Schauspiel bieten, sie malen", und der äußerste Flügel der älteren Schule erklärt: die verstanden. Auch ich habe vieles in den Ausstellungen der Secession eine Abteilung für deutsche Kunst ohne die hervorragenden Werke Secessionisten find ja Maler, die fich weder Mühe noch Beit geben gefehen, was abstoßend auf mich gewirkt hat. Wenn ich der Secessionisten zu bilden. Nachdem die Secessionisten es ab wollen, wirklich zu malen". Herr Dr. Spahn sagte, die secessionistische aber in gewissem Sinne für die Secession eintrete, so deshalb, gelehnt hatten, sich an der Jury zu beteiligen, in der sie von vorn Richtung sei aufgebaut auf der Kunstauffassung des franzöfifchen weil wir Gerechtigkeit den verschiedenen künstlerischen Bestrebungen herein in aussichtsloser Minderheit waren, in der das Urteil nicht Malers Manet . Dieser habe zuerst gelehrt, wie man die Dinge in gegenüber verlangen. Die Elend smalerei freilich, die abhängig gemacht wurde von dem Kunstwert, sondern der die Licht und Luft schwebend zu sehen habe. Ich glaube nicht, daß Herr Singer gepriesen hat, erregt bei mir keine be
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