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Nr. 40. 21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Der Kongreß von Saint- Etienne .

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Mittwoch, 17. Februar 1904.

Die Redezeit der Delegierten wird auf 20 Minuten, die der ihres Talents aufzwingen. Aber man muß mit dem Referenten auf eine Stunde festgesetzt. berechtigten und unvermeidlichen Einfluß der Fähigeren rechnen. Die Mandatsprüfungskommission hat 191 Mandate für gültig Ueberhaupt beruht das Streben der Neuerer auf einem falschen Saint Etienne , 14. Februar.( Eig. Ber.) erklärt. Der Kongreß beschließt demgemäß. Nicht zugelassen werden Standpunkt: man will die Einheit der Taktik bers Seit dem Gründungskongreß von Tours gerechnet, ist es der die Mandate von zwei Föderationen, die für das laufende Jahr noch wirklichen. Das ist unmöglich. Möglich ist nur die britte Kongreß der Französischen Socialistischen Partei( P. S.. teine Mitgliedstarten gelöst haben. Einheit der Doktrin. Der Artikel 22 des Entwurfes ist ein Jaurèsisten). Wie auf dem Kongreß von Bordeaux , 1903, stehen Eine Begrüßungsdepesche ist von der östreichischen Socialdemo- Unikum, das in feiner andern socialistischen Partei zu finden ist. jetzt wiederum der linke und der rechte Flügel der Partei in Gefechts: fratie eingegangen. Er legt das Mißtrauen der Partei zu den Deputierten fest und formationen gegen einander. Diesmal aber ist der Gefechtsboden Nachmittags- Sigung. scheidet diese von den Wählern und den Lokalorganisationen. Wir ein weiterer. Der Fall Millerand " in seiner einseitig persönlichen Abg. Rouanet verliest den gedruckten Bericht der Deputierten stehen in engem Kontakt mit unsern Föderationen. Das Zufpizung ist nunmehr dadurch erledigt, daß Millerand feine Aus- lange Verhimmelung des Ministerialismus der Fraktion und des Dann ist die Föderation daran schuld, nicht der Deputierte. Und eine Kammerfrattion. Es ist eine ausführliche, 35 Ottavseiten ist die wirkliche Kontrolle( Longuet ruft: Es giebt da keine Kontrolle!") schließung aus der Partei durch die Seine- Föderation ruhig hin­schließung aus der Partei durch die Seine- Föderation ruhig hin- Stabinetts Combes, gewürzt mit polemischen Ausfällen gegen die Föderation, die ihren Abgeordneten nicht kontrolliert, wäre auch genommen hat, ohne an den Kongreß zu appellieren. Jetzt fämpft revolutionären Socialisten. Auch meine Wenigkeit wird wegen der unfähig, durch ihren Komiteevertreter die Kontrolle auszuüben. Die die Opposition in erster Linie um die Aenderung der Partei- Vorwärts"-Korrespondenzen mit einem solchen Ausfall bedacht. wahre Lösung ist in der richtigen Erziehung der Föderationen. Auch statuten von Tours, die die Desorganisation der Partei fest- Aus Rücksichten auf den Raum verbietet sich eine Wiedergabe und die Fraktion hat ihre Mängel. Die Deputierten gehen vielfach ganz gelegt haben. eine Kritik der übrigens sattsam bekannten ministerialistischen in der Parlamentsaktion auf und verlieren so die Fühlung mit den Argumentation. Parteigenossen. Diese Fühlung ist immer mehr anzustreben. Aber Vor Eintritt in die Debatte über den Fraktionsbericht werden durch einen Statutenkniff lassen sich die bestehenden Mängel nicht die erwähnten drei Kommissionen gewählt. beseitigen. Zudem besitzen wir statutenmäßig das Referendum über Die Seine Föderation beantragt eine Protestresolution wichtige Fragen. Warum hat man davon keinen Gebrauch gemacht? Seuchelei des Zarismus gebrandmarkt" wird. Jaurès wendet gegen den russisch - japanischen Krieg, worin u. a. die Daran sind die Föderationen schuld. Redner schildert die Ueberlastung der Deputierten mit Arbeiten. sich gegen die Improvisierung eines Beschlusses in einer so wichtigen Der neue Statuten Entwurf wälzt ihnen noch die Arbeit auf, Frage. Die Ausdrücke der Resolution müßten genau erwogen im Interföderalen Komitee über alles und jedes Erklärungen zu werden. Eine kommissarische Beratung sei unentbehrlich. Longuet geben. Das dirigierende Komitee würde sich in jeder Sigung nur beantragt nun, da Jaurès der Frage eine so große Bedeutung bei- mit der Kontrolle beschäftigen. messe, eine Kommission aus je einem Vertreter der Föderationen zu der Frage betraut und zu diesem Zwecke durch die Wahl von Jaurès , ernennen. Schließlich wird die Amsterdamer Kongreßkommission mit Rouanet und Renaudel verstärkt.

Die Opposition? Wenn man so einen Parteiflügel nennen fann, der im Barteivorstand die Mehrheit hat. Aber der Name ist in diesem Falle doch zutreffend, da der Vorstand der B. S. F., das " Interföderale Komitee", kraft der Tours- Statuten, die Rolle eines fünften Nades am Wagen spielt. Alle seine Versuche, die that­sächliche Souveränetät der Kammerfraktion zu beschränken, scheiterten an dem statutenmäßig berechtigten Widerstand der Fraktion nicht nur gegen jegliche Kontrolle des Komitees, sondern auch gegen gemeinsame Beratungen mit demselben über die politische Haltung der Deputierten. Indessen machte die Fraktion von ihrer Selbst­herrlichkeit je weiter einen desto skandalöseren Gebrauch. Ihre bezüg­lichen Abstimmungen find noch in frischer Erinnerung.

Das Juterföderale Komitee hat einen neuen Statutenentwurf ausgearbeitet, von dem es eine socialistische Wiedergeburt der Partei erhofft. Der rechte Flügel mit der Kammerfraktion an der Spige will die alten Statuten beibehalten.

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Uebrigens befolgt die Fraktion diejenige Politit, die im Anfang beschlossen wurde. Auch die neuesten Abstimmungen der Fraktion der Legislatur gemeinsam mit dem Komitee, und das einstimmig, find eine Folge der gemeinsam beschlossenen Bolitik des Blocs". Die Einheit der Abstimmung ist unmöglich. Zum Beweis beruft sich Redner auf die paar jüngsten Stimmenzersplitterungen innerhalb der revolutionär- socialistischen Fraktion.

Zum Schluß appelliert Redner unter lebhaftem Beifall an die fameradschaftliche Gesinnung. Damit schließt die Sigung. Die Diskussion über die Statutenänderung wird morgen fort gesetzt werden.

Abgeordnetenbaus.

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Orry, Sekretär des Interföderalen Komitees, verliest den gedruckten Jahresbericht: Die Lage der Partei ist feineswegs ungünstig. Die Föderationen interessieren sich immer lebhafter für die Parteithätigkeit. Dank ihrent Autonomiesystem ist Die Tagesordnung enthält folgende 14 Punkte: die Partei nunmehr eine Kraft.... Das Komitee hat regelmäßig 1. Berichte des Sekretariats und der Agitationskommiffion des funktioniert. Anstatt der statutenmäßigen monatlichen Sigungen Interföderalen Komitees und der Kammerfraktion. 2. Kommunal- hielt das Komitee mehr als die doppelte Zahl von Sizungen ab. programm. 3. Entwurf betreffend die Statutenänderung. 4. Kontrolle feier und der alljährlichen Kundgebung an der Mauer der Kom­Es wurden folgende Aufrufe veröffentlicht: gelegentlich der Mai­über die Presse. 5. Beteiligung der socialistischen Deputierten an munards auf dem Père- Lachaise - Friedhof; ein Protest gegen die den Zeitungen der Departements- Föderationen. 6. Internationaler Judennegelei in Rischineff; ein Protest gegen den polizeilichen Kongreß zu Amsterdam ; Wahl eines Delegierten im Internationalen lleberfall auf die Pariser Arbeitsbörse nebst einer Einladung an die Socialistischen Bureau. 7. Ueber die socialistische Einigkeit. 8. Hal- focialistischen Deputierten, auf die Absetzung des Polizeipräfetten 20. Sigung, Dienstag, 16. Februar 1904, 11 Uhr. tung der Partei in den Senatswahlen. 9. Generalstreit. 10. Staat- zu dringen, schließlich eine Einladung an die socialistischen Deputierten, Die zweite Beratung des Etats der Berg-, Hütten- und Salinens liches Alkoholmonopol. 11. Streits und Schiedsgerichte. 12. Inter - den Festlichkeiten zu Ehren des italienischen Königs fernzubleiben, verwaltung wird fortgesezt bei den dauernden Ausgaben. nationale Schiedsgerichte. 13. Partei- Drgan. 14. Klage der Rhône und eine Begrüßungsadresse an die italienischen Socialiſten wegen auf Borlegung eines Gesezentwurfes, burch den die veralteten Be­Dazu liegt vor der Antrag Dr. Hirsch Berlin( frf. Vp.) Föderation über die Unterſtügung eines ihr feindlichen Komitees der Verhinderung des Zarenbefuchs in Italien . ftimmungen des allgemeinen Berggefeges von 1865 über die durch ein Mitglied des Interföderalen Komitees. Snappschaftsvereine mit der Reichsgesetzgebung auf dem Gebiete der Arbeiterversicherung in Einklang gebracht werden. Abg. Stöbel( C.): Wir wollen alles thun, um das Verhältnis Die übliche öffentliche Versammlung am Vorabend des Kongresses zwischen Arbeitern und Arbeitgebern zu bessern. Darin liegt ein nahm einen stürmischen Verlauf. In Saint- Etienne ist es nämlich Eine Anzahl Förderationen hat bisher noch nicht geantwortet gutes Teil wirklicher Socialpolitik. Im Betriebe der Bergiverke be­im Laufe des Jahres innerhalb der jaurèsistischen Organisation zu auf die Anfrage des Internationalen Socialistischen Bureaus betreffs stehen noch viele Migstände für die Arbeiter, namentlich auf fanitärem einer Spaltung gekommen. Der Abgeordnete Piger, der aus ihrer Organisationsträfte. Die Föderation des Nord- und Gebiet. Herr Hilbek stellte es gestern so dar, als ob die Arbeiter­der jaurėsistischen Fraktion ausgetreten ist, liegt in heftiger Bas- de- Calais hat seit dem Bordeaux - Kongreß dem Interföderalen führer im Ruhrrevier lauter focialdemokratische Agitatoren seien. Es Fehde mit dem jaurèsistisch gebliebenen Maire von Saint- Stomitee überhaupt fein Lebenszeichen von fich gegeben. scheint ihm unbekannt zu sein, daß es im Ruhrrevier einen starken Etienne, Ledin und dessen Anhängern, die das Gros Ueber das Verhältnis zwischen dem Komitee und der Kammer- christlichen Gewerkverein giebt. Zwischen christlichen Gewerkvereinen der hiesigen socialistischen Organisation bilden. Pigers An- fraktion heißt es: Von der Agitation abgesehen, waren die Be­hänger gehen Hand in Hand mit den hiesigen revolutionären ziehungen zwischen Komitee und Fraktion gleich null. Denn trotz Socialisten( ehemaligen Guesdiften). Piger selbst war in der Ver- dringender Schritte, trotz höflicher Einladungen hat sich die Fraktion fammlung nicht zugegen. Aber seine Anhänger haben die Ver- stets getveigert, mit dem Interföderalen Stomitee über Fragen zu fammlungs- Redner, insbesondere Jaurès mit Schmährufen beraten, die sich auf die allgemeine Politik der Partei beziehen oder empfangen. Es tam deswegen zu einem Handgemenge, in dessen Gesezentwürfe betreffend die Lage der Arbeiterklasse berühren." Verlauf mit Messern, Totschlägern und Bleistöcken gekämpft wurde eine Specialität dieser Stadt, die eine Waffenfabrit besigt. Schließlich

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Eine stürmische Vorversammlung.

dann konnten die Reden beginnen. Auch nach Schluß der Ver: fammlung fam es zu einem Zusammenstoß, diesmal auf der Straße. Einige Teilnehmer wurden verivundet.

Jaurès ' Rede beschäftigte sich mit dem russisch - japanischen Krieg. Er protestierte energisch gegen eine etwaige Beteiligung Frankreichs am Kriege und wendete sich auch gegen die franto­ruffische Alliance im allgemeinen. Letzteres steht allerdings im Wider­spruch zu seinen vorjährigen alliancefreundlichen Erklärungen in der Kammer. Ferner fündigte er eine Kammerdebatte über Frankreichs Stellung an, sowie eine rücksichtslose parlamentarische Obstruktion für den Fall, daß die Regierung wider Erwarten Parlament die Zustimmung zu einer kriegerischen Aktion verlangen sollte. Ferner sprachen Besson, Mitglied der revolutionär- focialistischen Organisation, der den ministeriellen Socialismus scharf kritisierte, und Briand , jaurèsistischer Abgeordneter von Saint- Etienne , der mit einer Gegenkritik antwortete.

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vom

Die Versammlung schloß mit dem Votum einer Resolution zu Gunsten der socialen Republik, der socialistischen Einigung und des internationalen Friedens.

Der Bericht moniert die Nichtbeteiligung oder die laue Beteili­gung eines Teils der Deputierten an der Agitation. Das Komitee hat sich jedoch durch Delegierte und Redner an 182 Föderations­fonferenzen und Versammlungen, beteiligt, davon in 65 Fällen durch Deputierte. Renaudel hat für sich allein 79 Vorträge gehalten.

Wir sind auch

und den Gewerkschaften, die von der Socialdemokratie parteipolitisch ausgenutzt werden, aber besteht ein großer Unterschied. Redner be­fürwortet den Antrag Dr. Hirsch und die allgemeine und direkte Wahl der Knappschaftsältesten durch die Arbeiter. für Arbeiterkontrolleure, obgleich dadurch vielleicht die Socialdemo fratie gestärkt werden könnte. Die christlichen Gewerkvereine haben Die Partei hat drei Föderationen gewonnen und zwei verloren. viele Streits verhindert und dadurch namenlosem Elend vorgebeugt. Das monatliche Parteibulletin konnte nicht regelmäßig er-( Beifall im Centrum.) wurden Pigers Anhänger mit Gewalt aus dem Saal entfernt. Erft fcheinen wegen der Nachlässigkeit und des bösen Willens der des Abg. Volg, der Bergarbeiterschaft. in Oberschlesien gehe es sehr Abg. Korfanth( Bole) polemisiert gegen die gestrige Behauptung Gruppen. Statutenänderung, um der Partei eine den Interessen des Prole- feiten des Centrums die Mißstände in der Arbeiterschaft dies­Zum Schluß bespricht der Bericht furz die Notwendigkeit der gut. Dagegen sprechen die Thatsachen. Ich erkenne an, daß von tariats entsprechende Leitung zu geben und die Einheitlichkeit der mal schärfer zum Ausdruck gebracht worden sind als früher. Wenn das Volk seine Abstimmungen der Fraktion zu erleichtern". wahre Meinung durch die Wahl Eine Debatte über den Bericht des Komitees und über den ausdrücken könnte, so fäße Herr Dr. Volk nicht hier!( Oho! bei Fraktionsbericht findet nicht statt. den Nationalliberalen.) Ich habe selbst erlebt, wie Arbeiter, die bei den Wahlen der Knappschaftsältesten einem Arbeiter ihre Stimme Generaldebatte über die Statutenänderung. gaben, einfach entlassen wurden. Allerdings kommt derartiges auf Thatsächlich aber tritt als solches die Kammerfraktion auf. Und doch wird so gehandhabt, daß, wenn der Besuch des Revisions­Orry: Bisher fehlt es der Partei an einem leitenden Organ. Den fiskalischen Bergwerken nicht vor. Die Revision der Bergwerke vertreten. Wir wollen nicht die alten Verirrungen" des früheren werken beseitigt, alles ungehörige dem Anblick entzogen wird. Das sind von den 38 Föderationen der Partei 26 im Barlament nicht beamten in Aussicht steht, schnell alle Unordnung in den Berg­waren) erneuern, wir wollen nicht einseitig über der Fraktion beamten haben die Arbeiter kein Bertrauen. Generalfomitees( wo die Gnesdisten und Blanquisten in der Mehrheit habe ich mit eignen Augen gesehen. Zu den jezigen Aufsichts­herrschen, einen Rat der Zehn" bilden. Wir verlangen nur tamerad- ändern, wenn den Aufsichtsbeamten Vertrauensleute der Arbeiter Das würde sich fchaftlich mit der Fraktion zusammen zu beraten. llebrigens sind die an die Seite gegeben würden. Die Bildung von Gewerkvereinen Fraktionsversammlungen sehr schlecht besucht und viele Fragen werden unter den Bergarbeitern ist in Oberschlesien fast unmöglich, weil da gänzlich übergangen. Die Vertreter der Föderationen tönnten sehr jeder Arbeiter, der einem Gewerkverein beitritt, den Unternehmern gut manche Lücken der Fraktionsthätigkeit ausfüllen helfen. sofort durch die Polizeibehörden verraten wird.( Unruhe.) Dann leidet die Agitation unter der statutenwidrigen Zusammen- 50-70 Proz. der Unfälle in den Bergwerken sind der Fahrlässigkeit fegung der Fraktion. Von den 31 Mitgliedern der Fraktion find der Betriebsleiter und der Gewinnsucht der Unternehmer zuzuschreiben. nur 15 zu dieser Mitgliedschaft statutenmäßig berechtigt. Die übrigen Die Arbeitszeit in Oberschlesien ist die längste von allen Bergwerkss haben das Parteiprogramm während des Wahlkampfes nicht als bezirken in Preußen. Es kommt vor, daß die Arbeiter 24 Stunden lang Affiche verwendet. Die Wahlkomitees mancher Deputierter gehören ununterbrochen unter Tage bleiben müssen.( Hört! hört! bei den der Partei nicht an, darunter diejenigen Rouanets und Devilles. Polen .) Herr Dr. Volk hat sich durch seine gestige Rede den Dant Wie können die Föderationen zu einer derartigen Fraktiou Ver- der Wähler nicht erworben. Er hätte lieber gegen die Mißhand­trauen haben? lungen der Arbeiter, gegen die Chikanierung besonders der polnischen Ducos de la Saille Paris begründet den entscheidenden Arbeiter, gegen die Korruption unter den oberschlesischen Gruben­Jean Longuet( Linke) macht namens der Organisations- Artikel 22 des neuen Statuten Entwurfes, der also lautet: beamten feine Stimme erheben sollen!( Unruhe bei den National­fommission des Kongresses folgende Vorschläge: Beschränkung der Rede- Das Interföderale Komitee ist in der Zwischenzeit zwischen den liberalen.) Oft müssen die Arbeiter, um eine Anstellung bei einer zeit auf 20 Minuten, mit Ausnahme der Referenten; sofortige Ernennung Barteitagen mit der Leitung und der Verwaltung der Partei be- fiskalischen Grube zu erlangen, an die Beamten 20-30 W. be von drei Kommissionen: der Kommission des Kommunalprogramms, auftragt". Jest herrscht die reine Anarchie. Die wichtigsten Fragen zahlen.( Große Unruhe.) Das ist haarsträubend. Die polnischen der Kommission des Amsterdamer Kongresses und einer Kommission für werden unter Ausschluß der Deffentlichkeit entschieden, und das nicht Arbeiter werden wie Vich behandelt, indem man ihnen Sie verschiedene Fragen, dagegen Ernennung der Statutenänderungs- einmal von der gesamten Fraktion, sondern von ein paar Führern Konsultation polnischer Aerzte verweigert. Man denkt eben: der tommission erst nach stattgehabter Generaldebatte. und einer Zeitung( der Petite République"). Die Rücksichten auf Tierarzt braucht die Sprache des Tiers nicht zu verstehen und furiert die Wiederwahl drängen bei den Deputierten zu leicht das Brincip es doch. Sie( nach rechts und zu den Nationalliberalen) operieren in den Hintergrund. Daher darf die Parteileitung nicht in den immer mit der sogenannten" großpolnischen Gefahr". Aber kein Sänden der Fraktion liegen. Allerdings in seiner bisherigen zu Mensch denkt daran, Oberschlesien von Preußen loszureißen! sammensetzung taugt das Komitee zur Leitung der Partei nicht. Präsident v. Kröcher( interbrechend): Herr Abgeordneter, Sie Erstens fehlte jeder Census des Alters und der Parteizugehörigkeit. schweifen doch ein bißchen weit vom Berg- Etat ab.( Große Abg. Rouanet( Rechte) spricht gegen die Beschränkung der Sodann sind die Föderationen selbst in der Wahl ihrer Komitee- Heiterfeit.) Redezeit. vertreter bisher nachlässig gewesen. Sie wählten den ersten besten Abg. Korfanty ( fortfahrend): Wie die Dinge in Oberschlesien Jaurès macht einen Vermittelungsvorschlag und tritt ferner jungen Mann, der mit ihnen in keinem wirklichen Kontakt stand. sich gestalten werden, das hängt weder von Ihnen noch von uns ab, für die Voranstellung des Kommunalprogramms ein, über welches Eine gewiffe Zeitungsredaktion( Petite dép.") bildete eine Fabrit sondern allein von der Hand Gottes, der Fürsten und Throne zer­man einig sei, während die Statutenfrage den Kongreß spalte. von Föderationsvertretern im Komitee. Der Statutenentwurf ver- fchmettert hat. Für solche Möglichkeit wollen Sie uns strafen! Endlich möchte er die Statutenkommission sofort, ohne vorherige langt daher einen Alterscensus von 25 Jahren und einen engen Das ist eine Politit, die man verdammen muß.( Bravo ! bei den Debatte, gewählt wissen, da hierüber bereits im Interföderalen Zusammenhang zwischen den Föderationen und ihren Komitee- Bolen.) Komitee ausführlich debattiert worden sei.

Erster Berhandlungstag. Eröffnungs- Sizung.

Am Vormittag wurde eine furze Eröffnungs- Sigung ab gehalten unter dem Vorsiz Ledins, des Maires von Saint Etienne . Es kommt gleich zu einem kleinen Vorgefecht zwischen links und rechts über die Geschäftsordnung.

Die Linte will eine gründliche Behandlung der Statutenfrage, sowie die Erledigung wenigstens aller wichtigen Fragen der Tages ordnung, ohne aber daß einzelne Redner die meiste Zeit durch lange Reden in Anspruch nehmen, wie das auf den früheren Kongressen der Fall war.

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vertretern.

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Marmonnier Paris( Rechte): Im Komitee herrscht eine größere Anarchie als in der Fraktion. Seine Zusammenseßung wechselt beständig. Die Leitung der Partei müßte gemeinschaftlich von der Fraktion und dem Komitee ausgeübt werden.

Handelsminister Möller: Der Borrebner hat mich enttäuscht. Renaudel, Führer der Linken, verteidigt den Kommissions Ich habe von ihm Großes erwartet und Kleines gefunden.( Heiter­vorschlag gegen Jaurès : Das Kommunalprogramm fönne später feit und Zustimmung.) Wenn er aber behauptete, auf der Königin behandelt werden, da es sich augenblicklich nur um die Ratifizierung Luisen- Grube herrsche Korruption unter den Beamten, deren Nanten des vom jüngsten Gemeinderats- Kongresse ausgearbeiteten Pro­er nicht genannt hat, so ist das ein Gebahren, das ich parlamentarisch gramms handle. Es wäre aber schlimm, wenn keine Zeit übrig Abg. Briand : Die Kritiken gegen die Zusammensetzung der nicht kennzeichnen kann. Im gewöhnlichen Leben nennt man das bleiben sollte für die gründliche Beratung der streitigen Fragen, wie Fraktion und ihre Thätigkeit sind verfehlt. Man bergißt, daß der Verleumdung!( Bravo ! rechts.) die Statutenfrage. Hingegen will Redner auf eine nochmalige gegenwärtige Stand der Dinge das Resultat früherer Erfahrungen Abg. Ikmer( ft.) spricht sich gegen den Antrag Dr. Hirsch aus. Statutendebatte über den betreffenden Kommissionsbericht verzichten. ist und von den Föderationen selbst gefordert wurde. In dem Abg. Brust( C.) polemisiert gegen die gestrigen Ausführungen Jaurès zieht seinen Vorschlag auf fofortige Wahl der alten Generalfomitee interessierte man sich nur für Bannflüche der Abgg. Hilbck und Schulz- Bochum. Die Gewerkvereine bildeten Statutentommission zuriid, verlangt aber zugleich eine nochmalige gegen Personen, gegen die Deputierten. Damals protestierten eben einen starken Damm gegenüber der Socialdemokratie. Aber leider würgen Debatte über den Bericht dieser Kommission. die Föderationen gegen die Leitung der Partei durch einige Pariser die Gewerkvereine von Seite der Grubenverwaltungen ebenso be­Der Kongreß beschließt im Sinne der Linken die Wahlen der Genossen". Man hat daher die Centralisation durch die kämpft wie die socialdemokratischen Gewerkschaften. Redner beklagt Statutenfommission erst nach voraufgegangener Debatte im Plenum Autonomie ersetzt. Wie wollen Sie also den alten un mit dem Abg. Schultz- Bochum, daß bei den letzten Wahlen viele und im Sinne von Jaurès die Eröffnung einer neuen Debatte über erträglichen Zustand wieder herstellen? Gewiß ist es Bergarbeiter zur Socialdemokratie übergegangen sind. Diese Er den betreffenden Kommissionsbericht. unstatthaft, daß einzelne Personen der Partei die Diktatur scheinung sei auf den Unglauben zurückzuführen, der innerhalb