Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Mr. 143.
Tokales.
Proletarierkinder haben nur Werth, wenn sie sich zu Ausbeutungsobjekten eignen. Go lange sie noch flein und arbeitsunfähig sind, gelten fie der Gesellschaft als eine überflüssige Last, und oft genug sehen auch die Eltern, durch Noth und Elend bart geworden, in ihnen nur unnüße Effer. Sie sind ihnen ein Hinderniß im Kampf ums tägliche Brot, besonders, wenn sie außer der Ehe geboren find. Eines unehelichen Kindes sucht sich so manche Mutter auf jede mögliche Weise zu entledigen, und wenn man ihr das Kind nicht abkauft, so verschenkt sie es einfach. Die Dienstagsnummer des Berliner Sofal Anzeiger" enthält wieder zwei Annoncen, in denen Kinder, von denen das eine fogar schon 5 Jahre alt ist, umsonst angeboten werden. Allem Anscheine nach handelt es sich in diesen beiden Fällen, denen fast täglich gleiche Fälle angereiht werden könnten, nicht einmal um außereheliche Kinder. Den Verkauften oder Verschenkten gereicht es oft zum Heil, wenn sie in andere Hände übergehen. Sie entgehen auf diese Weise dem elenden Dasein, das die Eltern führen. Zuweilen aber harrt dieser Kinder auch ein trauriges Schicksal. Sie werden von einer gewiffen Sorte Ausbeuter, der im Prinzip die gesammte Ausbeuterklasse nicht viel nachsteht, zum Handeln, Betteln und Stehlen erzogen und müssen den Ertrag ihrer Arbeit" abliefern, um dafür die elendeste Beköstigung und obendrein noch eine unmenschliche Behandlung zu erhalten. Aus diesen Kreisen rekrutirt sich später ein großer Theil der Gewohnheitsverbrecher, die dann die gegen die Proletarierkinder verübten Sünden der Gesellschaft an dieser selbst rächen.
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Mittwoch, den 22. Juni 1892.
9. Jahrg.
schaft zu fröhnen, an die Spree gezogen zu sein. Die Paffionen davon. Auf sein Hilfegefchrei tamen der Vater und der Boots des Herrn Krüger scheinen aber auch von anderer Beschaffenheit mann herbei und unternahmen Rettungsversuche, aber ohne Ers gewesen zu sein, denn K. wurde am Sonnabend Abend auf An- folg. Morgens 30g man( so berichtet der" A. f. d.§.") die frag der Berliner Kriminalpolizei von der Köpnicker Behörde Mutter nebst einem Kind, das sie fest in den Armen hielt, aus verhaftet und es stellte sich heraus, daß der Rentier der Chef dem Wasser. Schröder hatte mit der Frau in glücklicher Ehe ge einer Diebesbande gewesen, die in den öftlichen Stadttheilen ihr lebt. Es sind noch fünf Kinder am Leben. Unwesen trieb. Allem Anschein nach ist K. der Boden in Berlin au heiß geworden und nach alter Verbrecherpraris hat er es vorgezogen, in einen der Vororte zu übersiedeln. Bei der fofort vorgenommenen Haussuchung ist das gesammte Diebeshandwerkzeug des R. im Ofen gefunden worden.
Inhalt:
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Gerichts- Beifung.
Der Apotheker Heinrich Unkraut wurde heute der
Polizeibericht. Am 20. d. Mts. vergiftete fich ein Rauf mann in seiner Wohnung in der Kommandantenstraße mittelst Blausäure. Vor dem Hause Friedrichstraße 104a wurde Vor mittags ein 90 jähriger Gutsbesißer von einer Droschke überfahren und so bedeutend am Kopfe verlegt, daß er nach der Charitee Die vollzogene Hinrichtung Wehel's wurde bereits gebracht werden mußte. Nachmittags gerieth ein 8jähriger Dienstag Vormittag um 9 Uhr durch Plakate an den Anschlag- Knabe vor dem Hause Weberftr. 42 unter die Räder eines Arbeitsfäulen amtlich bekannt gemacht. Diefelben hatten folgenden wagens und erlitt einen Schädelbruch. In der Nacht zum 21. b. Mts. brach in der Fabrit der Aftien- Gesellschaft für Bau wehel ist durch Urtheil des tgl. Schwurgerichts bei dem Land- geschoß und im 1. Stock belegene Drechslerei und Fraiserei, sowie Betanntmachung. Der Kommis Ernst Wilhelm Gustav Ausführungen Genthinerstr. 3 Feuer aus, wodurch die im Erds gericht II zu Berlin vom 2. Februar 1892, weil er zu Spandau ein großer Schuppen ganz und der Keller, der 2. Stock und das in der Nacht zum 24. August 1891 durch ein und dieselbe Dachgeschoß zum Theil zerstört wurden. Ein Oberfeuermann Handlung: 1. den Kaufmann Siegfried Hirschfeld vorfäßlich und ein Feuermann erlitten durch Glas leichte Schnittwunden an getödtet hat, und teberlegung ansgeführt hat; 2. mit Gewalt gegen die Person Schneidergeschäft ein kleiner Brand statt. zwar, indem diefe Tödtung mit den Händen. Außerdem fand in der Wrangelstr. 2 in einem des Kaufmanns Siegfried Hirschfeld demselben fremde bewegliche Sachen, nämlich eine demselben gehörige goldene Uhr nebst Rette und ein demselben gehöriges Packet mit Kupons und Talons zu Werthpapieren im Werthe von ungefähr 3742 Mt. 18 Pfennigen und einen demselben gehörigen Baarbetrag von ungefähr 3000 Mark in der Absicht weggenommen hat, sich diese fremde Sachen rechtswidrig zuzueignen, und zwar A. indem er bei Begehung Den Direktionen der Militärwerkstätten in Spandau der That Waffen bei sich führte; B. indem durch die gegen den ist vom Kriegsministerium die Anweisung zugegangen, bei Kaufmann Siegfried Hirschfeld verübte Gewalt der Tod desselben siebenten Straftammer des Landgerichts I. vorgeführt, um fich etwaigen Entlaffungen den Arbeitern gegenüber die vierzehn verursacht worden ist, wegen Mordes und schweren Raubes nach tägige Kündigung in Anwendung zu bringen, damit den-§§ 211, 249, 250 ad 1, 251 und 73 des Reichs- Strafgesehbuchs wegen verschiedener Betrugsfälle zu verantworten. Im März 1890 SS war der Angeklagte täglicher Besucher eines Restaurants am felben Gelegenheit gegeben werde, sich inzwischen nach einer neuen zum Tode und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte ver- Dranienburger Thor. Er hatte sich bald mit den Stammgästen Beschäftigung umzusehen. Bisher tonnten die Arbeiter sofort urtheilt worden. Das Urtheil hat die Rechtskraft beschritten. bekannt gemacht. Mit Vorliebe erzählte er denselben, daß er entlassen werden. Denselben ist es aber auch fünftighin gestattet, Nachdem durch Allerhöchsten Erlaß vom 15. Juni 1892 bestimmt durch Zufall in den Besitz eines Mittels gelangt sei, welches faft die Arbeit sofort aufzugeben, sobald sie anderswo ein besseres worden ist, daß der Gerechtigkeit freier Lauf zu lassen sei, ist das unfehlbar gegen Diphtherie wirke. Innerhalb weniger Jahre Fortkommen finden können. Todesurtheil heute durch die Enthauptung des Berurtheilten im könne er, der jeht arm sei, als Millionär auf Gummirädern Hofe des Strafgefängnisses au Plößensee vollstreckt worden. Der Bundesrath hat in seiner Sizung vom 25. Mai d. J. Berlin , 21. Juni 1892. Der Erste Staatsanwalt bei dem königl. bas Mittel, dem er den Namen„ Anti- Diphtherin" zu geben fahren, wenn er einen Mann fände, der mit ihm zusammen beschlossen, dem Innungs Verbande Bund deutscher Landgericht II. Lademann." - Sattlers , Riemer und Täschner Innungen gedenke, in großartigem Maßstabe vertreiben wollte. Der An in Berlin auf Grund des§ 104 h der Gewerbe Ordnung die Wezel wird von der Presse zum Helden des Tages gemacht. geklagte behauptete ferner, daß sein Mittel im Augusta- Hospital Fähigkeit beizulegen, unter seinem Namen Rechte, insbesondere Was er in den letzten 24 Stunden gethan und gesagt, was er versucht werde und daß die Kaiserin Friedrich sich für dasselbe Eigenthum und andere dingliche Rechte an Grundstücken zu er- gegessen und getrunken, die Wize, die er gemacht, alles dieses interesfire. Er zeigte dann auch ein aus dem Kabinet der Kaiserin werben, Verbindlichkeiten einzugehen, vor Gericht zu klagen und wird mit der größten Ausführlichkeit geschildert. Seine Ruhe stammendes Antwortschreiben vor, in welchem ihm anheimgegeben verklagt zu werden. und Geistesgegenwart bis unmittelbar vor dem schrecklichen Augen- wird, sein Mittel den Vorständen der Krantenanstalten zur blick der Hinrichtung werden verherrlicht, mit einem wahren Prüfung anzubieten. Alle diese Angaben machten in einigen Glorienschein wird er umgeben, gleichsam zum Helden gestempelt. seiner Zuhörer die Lust rege, sich an der so glänzend Das ist der sittliche Einfluß, den die Todesstrafe üben soll geschilderten Spekulation zu betheiligen. Ein Bau- UnterDie Brutalisirung wird nur durch dieselbe gefördert. Welch ein nehmer ließ sich herbei, dem Angeklagten 500 m. zu Gewinn für den christlichen Staat!- leihen, wogegen der Letztere versprach, nach 6 Monaten das Doppelte dieser Summe zurückzuzahlen. Ein Kaufmann betheiligte sich an dem Unternehmen mit 200 M. Schließlich ges lang es dem Angeklagten, in der Person eines jungen Chemiters einen Sozius zu finden, der seine Stellung aufgab, um fich ganz dem neuen Geschäfte zu widmen. Er machte eine Geschäfts- Einlage in Höhe von 10 000 m., wovon der Angeklagte für sich als Erfinderlohn" 500 m. beanspruchte. Erfinderlohn" 500 m. beanspruchte. Dann wurde mit der Fabrikation des Mittels begonnen und in furzer Zeit wurden 3000 m. für Beitungs- Annoncen ansgegeben. Dann machte bie Polizei den Fabrikanten aber einen Strich durch die Rechnung, fie verbot das Annonciren, weil das Anti- Diphterin" ein Ge heimmittel sei. Der bisher erfolgte Absah war auch taum der Rede werth, der Rompagnon fab balb ein, daß es mit dem Millionärwerden gute Wege habe; er nahm das in der In der Nacht am Dienstag ist auf dem Grundstück Geschäftstasse noch vorhandene Geld an sich und löste das GeGenthierstr. 3, Nebenhaus von dem fistalischen Gebäude, in sellschafts- Verhältniß. Die Anflage nahm nun an, daß der Anwelchem sich die Bureaus und die Intendantur des General- Die Gesuchten sind sämmtlich Zeugen, welche bereits in geflagte als Apotheker das Verbot des Polizei- Präsidiums vorausKommandos des 3. Armee- Korps befinden, ein größerer Brand zum der ersten Verhandlung dieser sensationellen Mordsache vernommen fehen mußte und daß er ebenfalls wußte, daß das von ihm Ausbruch gekommen. Besagtes Grundstück hat einen beträcht worden sind. König ist seiner Beit Kalfaktor in Plößensee ge- erfundene Mittel keineswegs die Wirkung hatte, die er demselben lichen Flächenraum, nach der Straße zu wird es durch ein vier- wesen und bei der ersten Verhandlung über die Aeußerungen der zuschrieb. Der medizinische Sachverständige Dr. Straßmann beStöckiges Wohnhaus abgeschlossen; rechtwinklig zu demselben er Frau Heinze bezüglich der„ Kohlrübe" ihres Ehemannes ver- gutachtete im Termine, daß das Mittel des Angeklagten nur hebt sich auf dem Hinterterrain rechter Hand, durch einen größeren nommen worden.- Wilhelm Blaßmann ist derjenige Beuge, eine Lösung von Chlorkali mit einem geringen Busah von EisenZwischenraum davon getrennt, ein dreistöckiges Fabrikgebäude, welchen Heinze beschuldigt hatte, mit dem Braun'schen Morde in chlorid sei. Das Mittel möge bei Beginn von diphtherischen Halswelches mit den Werkstätten der bedeutenden Wunschel'schen Verbindung zu stehen und vor welchem der Wächter Braun an- frankheiten unter Umständen zweckmäßig sein, es sei aber alt und Fabrit für Bau- Ausführungen besezt ist; an das Fabrikgebäude geblich eine besondere Angst gehabt haben soll. Scheib ge- allbekannt und fein Arzt würde dafür die Bezeichnung„ Anti lehnen sich niedrige, leicht aufgeführte Baulichkeiten an, die als hört zu den ehemaligen Mitgefangenen des Heinze in Plötzensee, Diphtherin" für berechtigt halten. Der Angeklagte gab zu, daß Holzschuppen und Stallungen dienen; ein gegenüber liegender zu welchem der Leitere wiederholt ausführliche Schilderungen er das Mittel für 11 Bf. herstellen könne, er wollte es den ApoSchuppen birgt ebenfalls Holzmaterial und auch die Hinter- von den Vorgängen in der Mordnacht gemacht hat. Auch Karl thefern als Wiederverkäufern für 65 Pf. liefern und das Publikum flucht wird als Holzlagerplaz für die beträchtlichen Vor- Strey, ist ein ehemaliger Mitgefangener, welcher in der Bor- folle dafür eine Mark zahlen. Er blieb dabei, daß er von der räthe des Etablissements benutzt, so daß hier des Feuer- untersuchung schwer belastende Aussagen gemacht hatte, bei der unfehlbarkeit des Mittels überzeugt fei, ein Arzt in Königstein gefährlichen genug geboten wurde. Die Feuermeldung hat Hauptverhandlung aber sehr unsicher und zurückhaltend war und habe es gelegentlich einer Epidemie mit großem Erfolge an anscheinend lange auf sich warten laffen, und als die erste durch erst nach ernstlichen Vorhaltungen sich herbeiließ, seine schweren gewandt. Während der Staatsanwalt aus der Beweisaufnahme den öffentlichen Feuermelder am Magdeburgerplatz um 12 Uhr Beschuldigungen zu wiederholen.- Die schließlich gesuchte Beugin die Ueberzeugung gewann, daß der Angeklagte falsche Thatsachen 17 Min. erfolgte, fchloffen sich derselben innerhalb weniger Dito war nur darüber vernommen worden, ob Heinze im Besitz vorgefpiegelt, begro. wahre Thatfachen unterdrückt habe und dess Minuten vier weitere Alarmirungen, wovon je zwei durch öffent von Schnupftaback gewesen ist. halb gegen ihn eine Gefängnißftrafe von 1 Jahr 9 Monaten liche Feuermelder, bezw. Polizei- Heviere übermittelt wurden, an. und zweijährigen Ehrverlust beantragte, fällte der Gerichtshof ein freisprechendes Urtheil, da die Annahme nicht ausgeschlossen sei, daß der Angeklagte im guten Glauben gehandelt habe.
Noch nicht 25 Pfennig für eine Stunde Arbeit bietet ein Herr Kay, Lothringerstr. 62, der in der Dienstagnummer der Boffischen Zeitung" annoncirt: Nachhilfe gesucht, täglich zwei Stunden. Honorar monatlich 12 Mart." Rechnet man den Monat zu 26 Wochentagen, so macht das 52 Arbeitsstunden, also pro Stunde ein Lohn pardon! ein Honorar von 23 Pfennig. Der Erfte Staatsanwalt beim Landgericht I. erläßt heute Natürlich finden sich dafür immer noch ein halbes Hundert folgenden Zeugen Aufruf an den öffentlichen Anschlag Gymnafiaften, Studenten, Kandidaten u. f. w., welche froh find, faulen:" In der Straffache wider die Zöpfer einge'schen daß sie überhaupt eine Unterrichtsstelle bekommen. Bollte man Eheleute wegen Ermordung des Nachtwächters Braun ersuche ich, es versuchen, diefen Herren flarzumachen, daß sie Proletarier mir sofort die Wohnungen der nachbenannten, bis jest nicht erfind, wie jeder andere Arbeiter, daß fie genau so ausgebeutet mittelten Beugen anzuzeigen: 1. Arbeiter Otto Rönig, geboren werden, wie selbst die elendest bezahlten aller Industrie- Arbeiter, den 26. August 1863, au Sanbau; 2. Steinfeger Wilhelm Blaßbann würden fie Einen groß ansehen. Sie zählen sich, den mann, geboren den 15. April 1846, zu Berlin ; 3. Arbeiter Her Schmachtriemen immer noch enger zuziehend, nach wie vor zur mann Scheib, geboren den 7. März 1860, zu Potsdam ; 4. Maler Elite der Gesellschaft" und marschiren stolz mit der Bourgeoisie, Karl Stren, geboren den 13. September 1852, zu angerin; bie folche Narren braucht, um sich gerade durch fie ihre Herr 5. unverehelichte Johanna Otto, geboren den 20. Mai 1860, zu schaft und ihre Existenz sichern helfen zu lassen. Görlig. Zugleich werden die Genannten aufgefordert, in dem am Montag, den 27. d. M. Vormittags 91/2 Uhr vor dem Schwurgericht Alt- Moabit 11, Zimmer 64, anstehenden Termine als Beugen zu erscheinen".
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Bu diefer Zeit gab auch schon ein mächtiger Feuerschein weithin Arbeiterrifiko. Gestern Abend in der neunten Stunde Kunde von dem Brande. Als die ersten Abtheilungen der Feuer- stürzte ein Arbeiter, der bei der zu Ehren des Königs von Italien wehr eintrafen, schlugen die Flammen bereits aus sämmtlichen vorgenommenen Ausschmückung der Schloßbrücke beschäftigt war, Fenstern des Erdgeschosses und der ersten Etage die Fraiferei fammt einem Theile der Dekorationen in die Spree. Zum Glüc Um Diehstähle in mindestens 150 Fällen und Behlerei und die Drechslerwerkstätten enthaltend weit heraus, was zur waren Schiffer zur Hand, die ihn mittelst eines Rahnes retteten. handelte es sich bei einer Anklage, welche die II. Straftammer Folge gehabt hatte, daß auch der Eingangs erwähnte angrenzende Wie wir hören, hat der Arbeiter trotz feiner durchnäßten Kleidung hiesigen Landgerichts I gestern gegen den Rangirer Franz Schuppen mit seinem Inhalte an Hölzern ergriffen worden die Arbeit sofort wieder aufgenommen. Frant, den Arbeiter Robert Liedtke, den Rangirer Adolf war und in seinem ganzen Umfange in Flammen stand. Troyke und die verehelichte Rangirer Therese Frant zu vers Zur Bekämpfung des Brandes stand dem Feuerwehr- Zu einer blutigen Schlägerei auf einem Pferdebahn- handeln hatte. Die drei ersten Angeklagten waren auf dem Kommando ein stattlicher Löschtrain zur Verfügung, der Wagen der Linie Weißensee- Moltenmarkt tam es Montag Abend biefigen Anhalter Bahnhofe beschäftigt und arbeiteten zusammen in bei den für den Angriff nicht ungünstigen Berhältnissen in der Nähe des 18. Polizeireviers in der Neuen Königstraße. einer Kolonne. Bei Gelegenheit ihrer Arbeit, wenn sie Nachts in ausgiebigstem Maße Berwendung finden konnte. Von der Einer der Passagiere, der Hausdiener Marquardt, war mit dem Eisenbahnwagen rangirten, haben sie wiederholt Blomben von GüterGenthinerstraße aus wurden fünf Rohrleitungen von großen Schaffner des Fahrscheins wegen in Streit gerathen und wurde wagen gelöst und verschiedene Gegenstände, wie Handschuhe, Wolle, Handdruckspritzen vorgenommen, zwei Dampfsprigen waren am schließlich von dem Beamten aufgefordert, den Wagen zu ver- Phantasteförbchen, Haarneße, Barchent zc. gestohlen. Frank hat außer Schöneberger bezw. Lugow- User postirt und wirkten mit je einer laffen. M. weigerte sich aber diesem Verlangen nachzukommen dem mindestens 150 andere Diebstähle begangen, indem er fast täglich, Schlauchleitung vom Hinterterrain des Grundstücks aus gegen und mußte gewaltsam hinunterbefördert werden. Dies erregte die namentlich jedesmal wenn er Nachtdienst hatte, von dem zur den Brandherd. Einem weiteren Umfichgreifen des Brandes Wuth des M. derartig, daß er mit seinem mit Blei gefüllten Heizung der Backwagen auf dem Anhalter Bahnhofe vorhandenen wurde damit von vornherein ein Ziel gefeßt und thatsächlich ist Spazierstock auf die auf dem Perron stehenden Passagiere blind- Kohlenvorrath Preß- und Steinkohlen stahl und mit nach Hause berfelte über seinen ursprünglichen Herd nicht hinausgekommen, lings einhieb. Einer der Angegriffenen erfaßte nun den„ eifernen nahm. Er benutte dazu einen fleinen Handkoffer, in welchem wenn es auch nicht zu verhindern war, daß infolge Uebertragung Weichensteller", und versezte damit dem Hausdiener einen er sich Nahrungsmittel für den Nachtdienst mitnahm und welchen burch die Transmission die Arbeitsräume im Keller und in der derartigen Hieb über den Kopf, daß M. eine bis auf den Schädel- er mit Kohlen gefüllt nach Hause brachte. Frant hat 2. Etage, sowie das Dach durch das Feuer gelitten haben. Voll- fnochen durchgehende 10 Zentimeter lange Wunde erlitt. In die sämmtlichen gestohlenen Sachen seiner mit ihm noch ſtändig aus- bezw. niedergebrannt fino die Werkstätten im Erd- diesem Augenblick wollte der an dem Streit gänzlich unbetheiligte nicht lange Beit verheiratheten Ehefrau übergeben, welche geschoß und in der 1. Etage, sowie der angrenzende große Arbeiter Schädel den Wagen verlassen, als der blutüberströmte sich durch deren Annahme der Hehlerei schuldig ge Schuppen, dagegen find die übrigen Anbauten und das Holzlager Hausbiener mit dem Stock wieder zuschlug und dieser Sieb, mit macht hatte. Der Staatsanwalt beantragte, obgleich gänzlich erhalten geblieben. Am Dienstag Morgen 7 Uhr fonnte aller Wucht geführt, traf den Sch. derartig auf das rechte Hand- die Angeklagten bis dahin völlig unbescholten waren, gegen nach Zurücklassung einer Brandwache der letzte Löschzug die gelent, daß der Arbeiter bewußtlos vor Schmerz vom Wagen Frank 2 Jahre Zuchthaus, gegen Liedtke und Brandstätte verlassen. Ueber die Entstehung des Brandes war herabstürzte. Nur durch rechtzeitiges Hinzuspringen mehrerer Troyke je 2 Jahre Gefängniß und gegen Frau Frank bis jetzt Berläßliches nicht zu ermitteln. Bon den Feuerwehr- Personen gelang es den Sch. vor dem Ueberfahrenwerden zu 6 Monate Gefängniß. Dem Ersuchen des Rechtsanwalts Mannschaften erlitten 1 Oberfeuermann und 1 Feuermann leichte schützen. Beide Werletzte mußten sofort die Hilfe der Sanitäts- Schwindt um Ermäßigung dieser Strafen entsprach der GeSchnittwunden an den Händen durch Glassplitter. wache am Prenzlauer Thor in Anspruch nehmen, Beide dürften richtshof und setzte dieselben auf 2 Jahre Gefängniß, je 11/2 Jahre für längere Zeit arbeitsunfähig bleiben. und 3 Monate Gefängniß fest.
Ein gefährlicher Verbrecher, das Haupt einer Berliner Spitzbubenbande, ist dieser Tage in Köpnick verhaftet worden.
Bei Nieder- Neuendorf hat sich in der Nacht zum Montag Bu 15 Jahren Zuchthaus hat die 2. Straffammer hiedie Ehefrau des Steinschiffers Schröder aus Schmachtenhagen figen Landgerichts 1. gestern einen alten Einbrecher, den Tischler Rrüger" mit Frau und Tochter niedergelassen, der mit seiner von dem vor Anker liegenden Fahrzeuge ihres Mannes mit und Maler Emil Hermann Ludwig Bed verurtheilt. Der vielFamilie nur für Natur" zu schwärmen schien und bei den Haus- zweien ihrer Kinder, einen zweijährigen und einem fechsjährigen, fach vorbestrafte Angeklagte hatte im Jahre 1888 ſeine lette bewohnern einen durchaus guten Eindruck, machte, umsomehr, als in die Havel gestürzt. Alle drei ertranten. Ein vierjähriger 8 jährige Zuchthausstrafe verbüßt und hielt sich seitdem theils in st, ein passionirter Angler war und angab, um dieser Leiden- Knabe, den die Mutter auch noch mit sich reißen wollte, lief Deutschland , theils im Auslande auf. Im Dezember 1891 ift et