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Treiben der russischen Polizei- Agenten in Deutschland , das er ja in stenographischen Schriftzeichen nach dem System Gabelsberger auch ganz besondere Gelegenheit hatte, aus nächster Nähe kennen zu gemacht und das Landgericht hatte ihn von der Anklage der UeberDur die Veröffentlichungen der socialistischen Presse und durch lernen. Der Redner wies unter anderm auf die Geheimen Doku- fretung der ministeriellen Vorschriften mit der Feststellung frein der fociali das Auftreten unsrer Abgeordneten im Reichstage sind so ungeheuer- mente der russischen Orientpolitik hin, ein Buch, aus dem gesprochen, daß jene Notizen den Fortgang des Verfahrens fenntlich liche Enthüllungen über das Treiben russischer Polizei- Agenten in zu ersehen iſt, in welch verbrecherischer Weise Rußland im machten im Sinne dieser Vorschriften und daß für die entsprechenden den Grenzen Deutschlands an die Deffentlichkeit gekommen, daß Auslande Politik treibt, und das dem Staatssekretär v. Nichthofen Notizen in den Handakten nach den Vorschriften des Ministers nicht eigentlich jedem Patrioten", dem die Macht und das Ansehen des zum Studium empfohlen werden kann. Die Versammelten folgten die Anwendung der deutschen oder lateinischen Schriftzeichen Vaterlandes wirklich am Herzen liegt, die Schamröte ins Geficht mit großer Spannung dem Vortrage und gaben wiederholt durch erforderlich sei, wie bei der Führung der Geschäftsbücher. Das steigen sollte. Beamte oder wenigstens Befoldete eines fremden lebhaften Beifall zu erkennen, daß sie sich eins fühlten mit dem Kammergericht verwarf die Revision der Staatsanwaltschaft, weil Staates schalten und walten in Deutschland in einer Weise, durch Referenten in der Entrüstung über die schändliche Polizeiwirtschaft die Vorentscheidung einen Rechtsirrtum nicht erkennen lasse. die Landeslinder schwer mit den Gefeßen in Konflitt kommen der Russen und die Unterſtügung, die ihr von den deutschen Behörden würden. Die deutschen Behörden aber scheinen diesen Fremdlingen zu teil wird. Der Freiherr Georg v. Bennigsen. Der herabgekommene Sproß gegenüber ohnmächtig! Jm Alten Schübenhause hatte sich eine so zahlreiche des Schiffers Georg Freiherr v. Bennigsen vor der zweiten eines alten sächsischen Adelsgeschlechts stand gestern in der Person Nicht ohnmächtig aber sind sie offenbar den eignen Staats- Menge eingefunden, daß der Saal bis auf den letzten Stehplaz ge- Straftammer des Landgerichts II. bürgern gegenüber, welche dazu beigetragen haben sollen, daß in füllt war. Hier sprach Reichstags- Abgeordneter Ledebour. In dem Bettelns, Landstreichens, Obdachlosigkeit und Arbeitsschen vorbestraft Er ist schon 61 Mal wegen jenem politisch rückständigen Lande durch Wort und Schrift Propa- Vortrage kam die tiefste Empörung über die schmachvolle Liebedienerei, und wiederholt dem Arbeitshause überwiesen worden. Im Herbst v. J. ganda für Ideen gemacht würde, die in Deutschland selbst zu ver- die deutsche Behörden dem russischen Spigeltum erweisen, fräftig zum entfloh er aus dem Arbeitshause, wurde aber bald aufgegriffen und breiten gefeßlich völlig zulässig ist. Ihnen gegenüber hat man eine Ausdruck und fand lebhaften Wiederhall in der Versammlung. in das Stadtvogteigefängnis eingeliefert. Hier nannte er sich Frih Energie entwidelt, die den Anforderungen der ausländischen Der Redner gedachte auch der fremden Völkerschaften, derer sich die Wendland und wurde unter diesem Namen auch am 10. Oftober zu Regierung viel eher entgegengesezt werden sollte. Das russische Despotie mehr und mehr zu bemächtigen sucht, er gedachte 4 Wochen Haft verurteilt. Er wurde als Fris Wendland in das große mächtige Deutsche Reich hat nur nicht vermocht, all derer, die unter der russischen Tyrannei zu leiden haben, und Gefangenen- Register eingetragen. Als er nach verbüßter Strafe an feine Landestinder vor den Griffen eines halb barbarischen erklärte zum Schluß, daß auch der Protest der Arbeiterschaft gegen das Arbeitshaus überwiesen wurde, erkannte man in ihm den altStaatswesens zu schützen, sondern hat sie auf Anfordern dieses die russische Polizeiwirtschaft ein Schritt vorwärts bedeute zur befannten v. Bennigsen wieder. Er wurde nun wegen intellektueller Staates selbst hinter Stertermauern gesetzt und leitet eine hocmot Bollebefreiung und zum unausbleiblichen Siege des Socialismus. Urfundenfälschung zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt. peinliche Untersuchung gegen Leute ein, die das Licht der Kultur Die Resolution wurde einstimmig angenommen. nach jenen dieses Lichtes so bedürftigen Zonen tragen wollten. Polizeilich abgesperrt war schon um 8 Uhr der Und die Gastfreundschaft, welche jeder Kulturstaat dem unDer reiche Maurer. As Schlösser, die im Monde liegen, erbescholtenen Fremden schuldet, sie wurde schnöde gebrochen, wenn verfammelt hatten. Die Ausführungen des Reichstagsabgeordneten stedt über sich und seine Familienverhältnisse gefliffentlich bers Berliner Prater", in dessem Saal über 1500 Personen sich wiesen sich die Angaben, welche der Maurergeselle Rudolph Mittelder deutschen Regierung von jenem Barbarenstaat mitgeteilt wurde, 8 u beil fanden fast Satz für Saz ein tausendstimmiges Echo. Wir breitete und die wunderbarerweise auch bei einigen Leuten vollen eines feiner hier studierenden Landestinder scheine eine andre fahen viele Arbeiter, die bei der Schilderung der zarischen Barbarei Glauben fanden. Wittelstedt arbeitete auf dem Bau der städtischen politische Auffaffung zu haben, als sie am Fuße des Kaukasus und und der unfäglichen Leiden der Revolutionäre in Rußland ihre Thränen Gasanstalt in der Greifswalderstraße. Hier wußte er sich den Nimbus in Sibirien zulässig sei. faum verbergen fonnten. Hätte der Staatssekretär v. Richthofen der eines fleinen Nabobs zu geben. Er erzählte den staunenden MitBersammlung beigewohnt und vernommen, was hundertstimmig gearbeitern, daß er der Sohn eines reichen Maurermeisters in Neurufen wurde, als der Referent seine Reichstagsrede und be- Ruppin sei. Er arbeite gegenwärtig nur, um sich praktisch auszusonders die Verdächtigung der tapferen russischen bilden, da er später das Geschäft seines Vaters übernehmen müsse. Studentinnen erwähnte er hätte wahrlich genug In Berlin habe er einen Onkel, der sei Regierungsrat. Er selbst gehabt. Die Ertvähnung der japanischen Siege über das habe 34 000 M. eignes Vermögen, welches auf der Bank liege. Barat rief demonstrativen, lang anhaltenden Beifall Seiner Minderjährigkeit wegen beziehe er aber hiervon nur die welche die Bevölkerung durch die zarische Gewaltherrschaft hinein- Bald hieß er unter seinen Arbeitsgenossen nur der reiche Mittelherbor. Als Genosse 8u beil die Verzweiflung schilderte, in Zinsen. Er sei sehr gut gestellt und halte sich hier ein Reitpferd. getrieben wird, erhob sich der überwachende Beamte und forderte den Vor- stedt". Er verdiente auf dem Bau wöchentlich 36 M., aber er blieb figenden der Versammlung auf, den Redner zu ersuchen, sich zu mäßigen. manche Tage aus, da er, wie er angab, ausreiten mußte. Daß er Das that der Vorsitzende selbstverständlich nicht und Genosse Bubeil trop feines Verdienstes und trotz der angeblichen Zuschüsse öfter in belehrte den Beamten unter stürmischem, sich immer wiederholendem Geldverlegenheit war, fiel weiter nicht auf, da so etwas bei Söhnen Beifall der Versammlung über die Rechte, die ihm zustehen. Die reicher Eltern vorzukommen pflegt. In solchen schwachen AugenResolution wurde ohne Diskussion einstimmig unter stürmischen Hoch- blicken half ihm der Maurergeselle Köhler, den er mit besonderer rufen auf die internationale Socialdemokratie angenommen. Herablaffung behandelte, mit kleineren Darlehen gern aus. Bei der In Weimanns Voltsgarten" lauschten etwa 2000 Per- utter des Köhler, welche eine kleine Restauration betrieb, aß und sonen, Kopf an Kopf zusammengedrängt, den flaren und eindringlichen trank Mittelstedt Wochen hindurch auf Kredit und vertröstete die Ausführungen des Reichstags- Abgeordneten Förster- Hamburg. Mit Frau auf das Geldschiff". welches demnächst eintreffen würde. gespanntester Aufmerksamkeit wurden die Darlegungen des Referenten, Seinem Polier auf dem Bau wußte er nach und nach 200 m. abzuder die Entstehung der ruffischen Arbeiterbewegung, die barbarischen Inöpfen. Schließlich stellten sich alle seine Erzählungen als Schwindel Zustände im Barenreich und die preußischen Liebesdienste für den heraus. Während er bei seiner in bedrängten Verhältnissen lebenden Barismus trefflich schilderte, verfolgt. Die sichtliche Empörung Mutter wohnte, verbrachte er seinen Arbeitslohn und die geborgten der Versammlung machte sich in lebhaften Zwischenrufen Luft, welche Gelder in Weinstuben und Mädchenkneipen. Mittelstedt stand gestern die Stimmung der Arbeiterschaft unzweideutig charakterisieren. unter der Anklage des Betrugs vor der 135. Abteilung des Schöffen Im Eisteller stauten sich die Genoffen vom Wedding in gerichts. Mit Rücksicht auf die an den Tag gelegte Frechheit be= tausendköpfiger Menge. Auch hier war jedes Pläßchen befeyt. Auf- antragte der Staatsanwalt eine Gefängnisstrafe von einem Monat. Der Gerichtshof erkannte auf eine solche von zwei mertiam lauschten die Massen den zündenden Worten des Reichstags- Wochen. Während seine Mutter im Zuhörerraum bittere Thränen Abgeordneten Richard Fischer, der an der Hand eines reichhaltigen vergoß, verließ der Sohn die Anklagebank mit der Erklärung:„ Ich Thatsachenmaterials die Polizeimaßnahmen der letzten Zeit gegen lege Berufung ein!" die in Deutschland lebenden Russen besprach. Flammende Ent Ueber den Verlauf der Versammlungen erhielten wir folgende rüstung leuchtete aus jedem Auge, als der Referent die Leiden Berichte: und Qualen schilderte, denen die russischen Revolutionäre seitens der Resolution fand auch hier einstimmige Annahme. Schergen des zarischen Absolutismus ausgefeßt find. Die allgemeine
In vierzehn großen Versammlungen beschäftigte sich gestern abend das Proletariat von Groß- Berlin mit diesen Verhältnissen. Einstimmig wurde überall folgende Resolution angenommen: Die Versammlung erhebt entschiedensten Protest gegen das Kulturwidrige Verhalten der Reichsregierung gegenüber den in Deutschland sich aufhaltenden Russen.
Sie protestiert insbesondere gegen die Zulassung russischer Polizei Agenten, die mit den verwerflichsten Mitteln die Gegner des Barismus den russischen Schergen in die Hände liefern. Sie protestiert ferner dagegen, daß die russischen Freiheitskämpfer als rechtlos und bogelfrei betrachtet werden.
Sie giebt ihrer Empörung darüber Ausdruck, daß in Deutschland weilende Russen zwangsweise an die russische Grenze geschafft werden, und daß der Staatssekretär Frhr. v. Richthofen in Verteidigung dieses nach unsrer Auffassung unwürdigen Verfahrens sich nicht ge= scheut hat, die private Lebensführung der auf deutsche Gastlichkeit rechnenden russischen Studentinnen zu verdächtigen.
Sie protestiert mit allem Nachdruck dagegen, daß deutsche Staatsbürger in Deutschland verfolgt werden, weil sie an der Aufklärung des russischen Volles gegenüber der russischen Barbarei mitgewirkt haben, und daß sogar zur Verfolgung deutscher Staatsangehöriger von der russischen Regierung Strafanträge eingefordert werden.
Judem wir den heldenmütigen Kämpfern gegen das Knutenregiment unsre Sympathie und unsre Bewunderung ausdrücken, wissen wir, daß unser Protest gegen die Unterstüßung und Förderung des russischen Despotismus in den Herzen der gesamten Arbeiterklasse Deutschlands lebendigen Wiederhall findet.
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Der russisch - japanische Krieg.
Petersburg, 18. Februar. Hier sind Nachrichten eingelaufen, daß die japanische Flotte in zwei Teile geteilt ist, der eine Teil bewacht die Landung bei Tschemulpo und Fusan , der andre beschützt die User der Mandschurei verkauft überall gern den Truppen Pferde und Japans gegen das Wladivostoker Geschwader. Die Bevölkerung in Rebensmittel,
Für den ersten Wahlkreis war die Versammlung im großen Saal der Ar minhallen, den die Polizei wegen des großen Andranges sperrte. Hier war es der Reichstags- Abgeordnete Genoffe Die Versammlung für Moabit wurde im großen Saal der Wurm, der scharf mit der deutsch russischen Spigelwirtschaft ab- Brauerei Bazenhofer abgehalten. Der Andrang des rechnete. Er entrollte ein interessantes und zugleich Abscheu er- Publikums war so enorm, daß sämtliche Tische aus dem geräumigen regendes Bild von den Zuständen im heiligen Rußland , die okale entfernt werden mußten, um Platz für die Erschienenen au er felbft fennen gelernt hat, und von der Behandlung der schaffen; troßdem mußten Hunderte wieder umtehren, Die Meldung des Reuterschen Bureaus", daß durch chinesische russischen Freiheitskämpfer. Auch auf die mit der Despotie feinen Ginlaß mehr bekommen konnten. Das Referat hielt Voltshaufen in der Umgegend von Inkau die Telegraphen und untrennbar verbundene Beamtenforruption warf Redner fie hell be- Dr. Karl Liebknecht . Unter stürmischem Beifall der Anwesenden Telephonleitungen zerriffen worden seien und der Verkehr über Land leuchtende Streiflichter. Das jetzt in Deutschland zu Tage getretene geißelte er den jezigen Ruſſenkurs der preußischen Regierung mit Dalny unterbrochen sei, ist unzutreffend.
so schnöde Liebäugeln mit dem Rosakentum und dessen Förderung durch unsre Regierung, erklärte Redner aus derem Interesse an der Unterdrückung jeder großen Voltsbewegung; durch die russische Bewegung wolle man unfre treffen. Den flammenden Protestworten, mit denen Redner schloß, folgte anhaltender, stürmischer Beifall. Die Resolution wurde gegen eine Stimme angenommen. sammelte dann noch für die ostpreußischen und littauischen Opfer der verbrüderten deutsch - russischen Polizei.
Man
die
und das schmachvolle Spizelunwesen, unter dem die hier ansässigen russischen Staatsangehörigen zu leiden haben. Die Resolution der Vertrauensleute wurde einstimmig angenommen. Eine im Nebenraum der Brauerei errichtete fliegende Polizeiwache fand keinen Anlaß zur Verrichtung staatsretterischer Arbeit.
London , 18. Februar. Das Reutersche Bureau" meldet aus Söul von heute: Die Ruffen in Stärke von 2000 Mann famen in Bidfchu und 3000 in Tschiulientscheng an. Es wird ein Zusammenstoß in der Provinz Pingyang erwartet.
Aus Shanghai wird gemeldet: Der englische Dampfer Schöneberg . Die Versammlung im Obstfchen Saale war fiping" tam heute hier von Tschingwantao an. Als er auf von mehr als 700 Personen besucht. Das Referat hatte Genosse der Außenreede von Port Arthur Schuß vor schlechtem Wetter Statisti übernommen. Das schamlose Treiben russischer Spigel in fuchte, wurde er von russischen Schiffen und von den Forts Im Sofiäger- Balast in der Safenheide, wo die Ver- Deutschland kennzeichnete er als ein Zeichen der Wiedererſtarkung, der feit beschoffen, dann nach Dalny gebracht und dort ohne ersichtlichen fammlung für den zweiten Wahlkreis stattfand, füllten mehr als der Zeit der heiligen Alliance beſtehenden Verschwörung der deutsch - Grund vier Tage festgehalten, obgleich der Kapitän energisch ba tausend Personen den großen Saal bis zum letzten Plaz. russischen Reaktion gegen jede freiheitliche Entwidlung. Die Schilde Genoffe Paul Singer, der hier das Referat übernommen rung zaristischer Barbarei und die Umtriebe ihrer würdigen Spigel- gegen protestierte. Las ruffifche Schiff„ Mandschur" bleibt hier hatte, wurde stürmisch bewillkommt. Indem er die Sünden vertreter in Deutschland wurde mit Empörung aufgenommen. Die trotz der von China an den Kapitän gerichteten Aufforderung, Shanghai zu verlassen. des Barismus bloßlegte, gab er in martigen Worten der Refolution fand einstimmige Annahme. Wilmersdorf . In einer sehr stark besuchten Versammlung referierte graphen- Agentur".) Es heißt, daß die der Ochotsk - KamchatkaEntrüstung Ausdruck über die barbarische Behandlung aller Port Arthur, 18. Februar. ( Meldung der Russischen Teles derer in Rußland , die frei und der Knute ledig aufatmen Gen. Ed. Bernstein. Seine Ausführungen wurden mit stürmischem Gesellschaft gehörenden Dampfer Kotik" und" Bobrik" von den möchten und diesem Kulturideal zustreben. Anknüpfend Beifall aufgenommen. Die Resolution wurde einstimmig andaran rügte er aufs schärfste unter stürmischer Zustimmung der genommen und ferner der Beschluß gefaßt, den Ertrag den ruffifchen Versammlung die Helfershelferdienste unsrer Regierung für die Verfolgten zu übermitteln. russischen Schergen. Die Versammelten waren einig mit ihm darin, daß dieser deutsche Russen- Spizelkurs nicht nur in der Brust jedes Socialdemokraten, sondern in der Brust jedes ehrlichen Deutschen ein Gefühl tiefster Beschämung erweden müsse. Ihrem Empfinden In nächster Nähe des Versammlungslokales war ein Polizeigab die Versammlung mehrfach lebhaftesten Ausdrud, unter einem Aufgebot von circa 20 Mann etabliert. Pfannkuch entrollte ein Bild Beifallssturm endete der Redner. Natürlich wurde die Resolution der letzten hundert Jahre preußischer Geschichte und unterangenommen. warf das Bestreben, Preußen Deutschland tofafisch zu machen,
Der dritte Wahlkreis hielt ſeine Broteſtversammlung im
In Rigdorf war der große Saal von Eisermann lange vor Beginn der Versammlung abgesperrt. Genosse Pfannkuch sprach vor mehr als 2000 Personen.
Japanern getapert sind.
Port Arthur, 18. Februar. Der Berichterstatter des„ Nowi Krai" Japanern die russischen Dampfer Mandschuria "," Schilta" und in Nagasaki meldet: Am 7. d. M. wurden in Nagasaki von den Mulden", welche von den Firmen Günzburg , Dreschi und Schleizner befrachtet waren, beschlagnahmt. Später wurde der Dampfer » Mulden" freigegeben und nach Tschifu gebracht.
einer eingehenden und scharfen Stritit. Das internationale Spigel Letzte Nachrichten und Depeschen.
Dresdener Kasino" in der Dresdenerstraße ab. Der geräumige treiben der ruffischen Regierung verlange im Interesse Deutschlands Saal war von einer dichtgedrängten Zuhörerschaft gefüllt, derart, die schärfste Abwehr. Die Behandlung von Ausländern in Deutschdaß nicht alle Einlaß fanden, welche gefommen waren um ihre land fei jedes Kulturstaates unwürdig. Das Proletariat allein fei Stimme zum Protest gegen das russische Spigelunwefen zu erheben. berufen, Deutschlands Ehre und Freiheit zu schüßen. Nach dem Das Referat hielt Genosse Dr. Gradnauer. Nachdem er die mit stürmischen Beifall aufgenommenem Vortrage wurde die Refotieferen Ursachen des freundschaftlichen Verhältnisses zwischen der lution einstimmig angenommen. preußischen und russischen Regierung erörtert hatte, ging er zu einer Rummelsburg . Der Besuch der Versammlung war ein außer Kennzeichnung der Thatsachen über, welche im Reichstage und in ordentlich guter. Genosse Barthels schilderte, vom regen Beifal der socialdemokratischen Presse als Dokumente der Schmach und der der Versammlung oftmals unterbrochen, die russischen Polizeizustände, schimpflichen Liebedienerei vor dem russischen Schergentum der welche sich in legter Zeit auch in Deutschland breit machen. Er Deffentlichkeit unterbreitet worden sind. Durch zustimmende Kund geißelte mit scharfen Worten das Verhalten der preußischen Bes gebungen während des Vortrages, durch lebhaften Beifall nach hörden. dem Schlusse desselben, sowie durch einstimmige Annahme der Resolution legte die imposante Versammlung Protest ein gegen die Unfultur, welche sich kundgiebt durch die unwürdige Begünstigung russischer Polizeiwirtschaft in Deutschland .
Gereicht es doch den preußischen Behörden keineswegs zum Muhm, daß das Asylrecht in Preußen von russischen Spigeln überwacht wird. Redner fordert die Anwesenden auf, gegen derartige Zustände mit aller Energie zu protestieren und dem Beispiel der russischen Freiheitstämpfer nachzueifern.
Gerichts- Zeitung.
Aus Südwestafrika.
Berlin , 18. Februar.( W. T. B.) Gouverneur Leutwein telegraphiert unter dem heutigen Tage im Anschluß an seine gestrige Meldung, daß am 11. Februar im Gefecht bei Seeis die Secfoldaten Mahnte aus Tespe an der Elbe, Schneider aus Weiden , Oberpfalz , und Lutter von Möller aus Brackwede in Westfalen gefallen find. Schwer verwundet ist Henze aus Desdorf, Streis Pyrmont, leicht verwundet Gefreiter Arndt aus Elbing , West preußen .
Nach einem weiteren Telegramm des Gouverneurs Leutwein sollen Privatnachrichten aus Grootfontein zufolge die Reiter Colberg und Wittmer ermordet sein und die Ansiedler v. Hartmann, dessen Vater als Konful in Hamburg leben soll, Gottfried Güth, Walter Sipplit aus Rostod und Piepho vermißt werden. Etwa am 18. Januar habe bei Grootfontein ein Gefecht unter Oberleutnant Bollmann stattgefunden, bei welchem der Unterofffzier Stadler gefallen und die Kriegsfreiwilligen Maurer Halberstadt, Tischler Nissche, Hartschmiedel aus Mittweida und ein Boer verwundet worden seien. Vom Feinde seien die Führer und Gefahr.
Für den Südosten des vierten Wahlkreises fand eine Verfamme lung im Uraniajaal in der Wrangelstraße statt. Der Besuch war Die Resolution wurde ohne Debatte einstimmig angenommen. so start, daß nur die Hälfte der erschienenen Genossen und Genossinnen Nachdem der Vertrauensmann noch mitgeteilt, daß am 23. d. Mts. im Bersammlungslotale Plaz fanden. Schon vor 8 Uhr wurde der eine Gemeindewählerversammlung im Lokal von Weigel stattfindet bis in den äußersten Wintel gefüllte Saal polizeilich abgesperrt. und daß die Tellersammlung den russischen Opfern zur Verfügung 23 Mann gefallen. Die stark besetzte Station Grootfontein sei außer Auf der Straße warteten hunderte, die keinen Einlaß mehr gestellt wird, wurde die Versammlung geschlossen. fanden, und nach und nach wieder den Heimweg antraten, im Geiste dem Proteste beistimmend, dem die überDer deutsche Dampfer" Emma" freigegeben. füllte Versammlung Ausdruck gab. Das Referat hatte Genosse Köln , 18. Februar.( W. T. B.) Ueber die Beschlagnahme des Scheidemann übernommen, der klar und wirkungsvoll, unter nach Ruffisch Sibirien bestimmten deutschen Dampfers" Emma" der zustimmendem Beifall der Versammlung, die russische Spigelei in Die Rechtskonsulenten sind nach den ministeriellen Vorschriften Firma Jebsen durch ein japanisches Kanonenboot wird der Stölnischen Deutschland tennzeichnete und berurteilte. Durch einstimmige An- vom Noveinber 1901, welche auf Grund des§ 38 der Gewerbe- Beitung aus Berlin gemeldet: Der Dampfer ist wieder freis nahme der Protestresolution gab die Versammlung ihr Urteil gegen Ordnung ergangen find, unter anderm verpflichtet, in ihren Hand gegeben worden. Die Angelegenheit wurde durch die Japaner in das durch preußische Behörden begünstigte russische Spigelunwesen ab. aften durch kurze Notizen den Fortgang des Verfahrens kenntlich zu durchaus zufriedenstellender und entgegenkommender Weise geregelt, Der große Saal der Brauerei Lipps am Fried- machen. Nach einem dieser Tage ergangenen Kammergerichtsurteil indem sie dem deutschen Konsul ihre Entschuldigung aussprachen und richshain war voll besetzt. In umfassender, treffender Weise genügen dazu stenographische Notizen, wenn sie deutlich genug den Kommandanten des Kanonenboots seines Kommandos enthoben. schilderte hier der Reichstags- Abgeordnete Haase das ruchlose find. Ein Rechtskonsulent hatte solche Notizen in seinen Handatten Die" Emma" geht nach Tsingtau .
Berantto. Redakteur: Julius Kaliski , Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt