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Nr. 43. 21. Jahrgang.

Reichstag .

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sombend, 20. februar 1904.

37. Sigung. Freitag, 19. februar 1904, 1 hr. Am Bundesratstische: Kraetfe.

Abg. v. Gerlach( Hosp. d. Frs. Vg.):

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Redakteure

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Ich bitte nun den Herrn Staatssekretär, mir einmal rein[ Nichtgewährung der Ostmarkenzulagen dürfen nicht politische, sondern vernunftgemäß die Gründe für das Verbot des Post- Unter- nur rein sachliche Gründe maßgebend sein. beamten Verbandes anzugeben. Herr v. Podbielsli hat es Abg. Prinz Schönaich- Carolath( Hosp. der Natl.): Jn Deutsch ja einfach als Willensaft hingestellt. Der Staatssekretär land ist es doch mit dem Postbetrieb am besten bestellt. An der meinte, Boftunterbeamten- Verbände dürften sich nur auf Be- Riviera z. B. ist es viel primitiver. Wir haben in jedem kleinen Die zweite Lesung des Post Etats wird fortgesetzt beim Titel zirke erstrecken, innerhalb deren die Leute sich kennten. Kennen sich Ort ein Bostamt. Ich freue mich über die vermehrte Anstellung von Die zweite Lesung des Post- Etats wird fortgesetzt beim Titel etwa die 7500 Mitglieder des bayrischen Bostunterbeamten- Ver- Frauen. Im Spreewald muß der telephonische Verkehr weiter aus­Staatssekretär. Dazu ist neu eingegangen eine Resolution Erz- Redner der Rechten haben sich nicht gegen den allgemeinen Post­Das ist doch eine ganz unhaltbare Ansicht. Auch die gestaltet werden. Abg. Dr. Stöcker( wildk.): Mir sind zwei Zuschriften von berger( C.): den Reichskanzler zu ersuchen, dafür Sorge zu unterbeamten- Verband erklärt. Wieder befindet sich der Herr Staats- Unterbeamten zugegangen, die beide die Bildung eines tragen, daß für das Reichspostgebiet neben den Bostanweisungs- fekretär in völliger Jfolierung. Das muß doch schließlich Eindruck über das ganze Reich sich erstredenden Unter­Kartons auch Postanweisungs- Karten eingeführt werden". auf ihn machen. Den Poftunterbeamten muß endlich das doch in beamtenvereins für notwendig erklären im Inter­Abg. Zubeil( Soc.): erster Linie ideale Recht der Koalition gegeben werden. Daß heute die esse der christlich nationalen Arbeiterbewegung. Jit dem Berliner Vororte Johannisthal , der ettva 3000 Unzufriedenheit unter den Unterbeamten immer mehr zunimmt, Dadurch würde die Socialdemokratie nicht gestärkt, sondern im Einwohner zählt und eine große industrielle Zukunft hat, besteht erkennt z. B. für die Eisenbahner der Eisenbahndirektor de Terra in Gegenteil ein Mittel geboten werden gegen die Verführung durch tein Poftamt, sondern nur eine Postagentur, die in einem einer Arbeit Im Zeichen des Verkehrs" an. Unser Ziel ist der die Socialdemokratie. Ich glaube nicht, daß der socialdemokratische einzigen einfenftrigen Raum eines Restaurationsgebäudes unter- Friede zwischen Unterbeamten und Postverwaltung, aber wir müssen Geist schon tief in die Kreise der Postbeamten eingedrungen ist. gebracht ist. Die Beleuchtung ist so schlecht, daß abends niemand kämpfen, um ihn durchzusetzen!( Bravo ! links.) In Bayern und Württemberg hat man keine schlechten Er­Der Sort schreiben oder lesen kann. Schreibgelegenheit giebt Staatssekretär Kraetke: fahrungen mit den Unterbeamten Verbänden gemacht. es gar nicht. Die einlaufenden Depeschen werden telephonisch Herr de Terra sagt auch, daß die Beamtenverbände nicht die Regierungsdirektor Conrad sagte im bayrischen Landtag, mit weiter gegeben. Der Telephonschrank ist in einem so schlechten Unzufriedenheit schüren und ihre Ziele nicht mit allen Mitteln zu Die Organisation der Postbeamten ist nicht nur eine Gefahr, sondern Verbänden sei leichter zu verhandeln als mit Massen. Zustande, daß jedes telephonierte Wort vom Publikum gehört erreichen suchen dürfen. Alle diese Vereine haben das Ziel, die werden fann. Aber nicht nur das Depeschen Autorität zu untergraben, und das hat Herr auch eine Hoffnung. geheimnis wird verlegt, berlegt, sondern das v. Gerlach auch gethan.( Unruhe links.) Er ist sogar nicht Die Sonntagsruhe muß strenger durchgeführt Briefgeheimnis, denn die Briefe werden an einem davor zurückgeschreckt, in Hamburg zu sagen: Der Staats- werden. Ich werde mich nicht eher zufrieden geben, als bis daß das Restaurationstische abgestempelt, an dem gleich- fekretär wird es nicht wagen, irgend etwas zu unter- Raffeln der Gepäckwagen am Sonntagmorgen aufgehört hat( Bravo ! zeitig das Publikum beim Biere sigt. Die nehmen, denn der Reichstag trete zusammen." rechts). Dem Volke ist Sonntagsruhe gleichbedeutend mit Sonntags­Postbeamten haben durchschnittlich 80 durchschnittlich 80 Stunden wöchentliche( hört! hört! rechts.) In dieser Weise den Chef einer großen Ver- heiligung. Nicht nur die Behörden, sondern auch die Geschäfte Dienstzeit. Die Einwohnerschaft hat sich mit einer Bittschrift um waltung der Feigheit und der Unehrlichkeit zu zeihen, das müssen uns in unserem Bestreben unterstützen. Viele jüdische Geschäfte Verbesserung der Verhältnisse an die Postverwaltung gewandt. bedeutet doch eine Untergrabung der Autorität. Sieht lehnen es ab, vom Freitagabend bis Sonnabendabend von der Post Unter den unterzeichnen befindet sich auch der Ortsvorsteher. Eine Herr v. Gerlach das nicht ein, so kann ich mich mit ihm nicht mehr behelligt zu werden. Dann können sie auch bis zum Montag Besserung der Verhältnisse ist dringend notwendig. Passende Räume darüber unterhalten, was angemessen und was schicklich ist.( Leb- warten. Sehr richtig! rechts.) find jeden Augenblick in Johannisthal zu haben. hafte Zustimmung rechts.) Der Postbote" wirft Die Dienst alterszulagen der Landbriefträger müßten Redner bemängelt im weiteren, daß die den Postbeamten zu- dauernd aufreizen d. Ich lasse den Unterbeamten von 50 Mart auf 75 Mark erhöht werden; ihre wöchent stehende Urlaubszeit ihnen nicht gewährt werde. Die Gehälter gern foviel Freiheit, als mit ihrer Staatsstellung vereinbar liche Dienstzeit sollte höchftens 60 Stunden betragen. Ich behalte und Ortszulagen der unteren Postbeamten sind voll ist, aber so lange von andrer Seite die Begehrlichkeit und In- mir vor, weitere Wünsche der Postbeamten bei den einzelnen Titeln kommen unzureichend; wenn sie heiraten, läßt die Post sich einen fubordination geschürt wird, so lange werden Sie mich nie auf dieser vorzubringen.( Lebhafter Beifall rechts.) Revers ausstellen, daß die Post sie nicht zu unterstügen verpflichtet Seite finden.( Sehr gut! rechts.) Der Postbote" schrieb z. B. am Abg. Kopsch( frs. Vp.): sei, wenn sie in Not geraten. Wahrscheinlich sollen die Leute sich 26. Juni 1903, die Vorgesetzten könnten, obgleich auch sie einen festen gar nicht verheiraten. Im Intereffe eines guten Familienlebens, das Stundenplan hätten, kommen und gehen, wann sie wollten. Die polemik fortzuspinnen, die zur Fortsetzung der Verhandlungen nichts Es war bisher nicht Sitte in diesem hohen Hause, Redakteur­Sie( nach rechts) ja so hoch schätzen, müssen die Mittagspausen Zustände würden sich nur durch einestontrolle von unten beiträgt. Wenn alle Abgeordneten, die täglich in der Zeitung des der Briefträger beffer geregelt werden. Die jetzigen Zu- bessern. Das bedeutet doch die Auflösung unfrer ganzen Herrn v. Gerlach angegriffen werden, in dieser breiten Weise hier stände sind daran schuld, daß die Postbeamten vielfach unter Magen- 3 ustände.( Sehr richtig! rechts.) Natürlich findet das den Beifall antworten wollten, würde der Gang der Verhandlungen noch wejent­frankheiten leiden. Zu Weihnachten und Neujahr werden unge- der Linken. zählte Ueberstunden geleistet, aber entgegen den Bräuchen der gesamten daraus hervor, daß der Abg. Singer ihn verteidigt. Ich habe das ich schleppender werden als jetzt. Aber die andern Kollegen, die an sind, können Wert und Selbst= Industrien vom Staate nicht bezahlt. Die Postillone müssen jetzt Borgehen des Oberpostdirektors in Hamburg nicht nur gebilligt, einschäßung der eignen Persönlichkeit mit Herrn den ganzen Tag in durchnäßten Kleidern ihren Dienst verrichten; sie sondern ich habe selbst darauf hingewirkt, daß er so vorgehe, nicht v. Gerlach nicht tonturrieren.( Große Heiterkeit und brauchen während der Fahrten einen Schutz von oben. etiva um Furcht zu erzeugen, sondern um die Unterbeamten Zustimmung rechts.) Der Artikel der Freisinnigen Zeitung", auf Die Ausgabe für atvedmäßige Mäntel wird bei dem Millionen- Etat davor zu bewahren, daß sie derartigen Einflüsterungen ben Herr v. Gerlach Bezug nahm, war notwendig gegenüber dem wohl nicht zu groß sein. Möge der Staatssekretär beffer für seine zum Opfer fallen und sich behördlichen Maßregelungen aus einen Artikel der Berliner Zeitung " mit der Aufschrift Herr Beamten sorgen!( Bravo ! bei den Socialdemokraten.) jezzen. In jener Versammlung hat ein Unterbeamter v. Gerlach und die Postunterbeamten", einem Artikel, der sich dermaßen ausgelassen, daß gegen ihn eingeschritten ben allerneuesten Stern des allerneuesten Sibe Im Laufe der letzten Woche sind mir so viele Beschwerden aus sondern es geschieht alles ganz offen. Ich bin auch nicht bei der Freifinnigen Volkspartei und rechts.) Unser Artikel war werden mußte. Es ist keine geheime Verfügung erlassen worden, ralismus ins hellste Licht seyen sollte.( Heiterkeit Den Kreisen der Postbeamten zugegangen, daß ich eine Obstruktions- gegen alle Unterbeamte, die in jener Versammlung gesprochen notwendig auch gegenüber den Poftunterbeamten. rede halten müßte, um nur die ganz sicherlich berechtigten vorzubringen. haben, eingeschritten, sondern nur gegen jenen, der sich nicht scheute Herr v. Gerlach hatte behauptet, daß die bürgerlichen Parteien Und die Obstruktionsreden spare ich mir doch für den Notfall auf zu sagen:" Ich bin in der Lage gewesen, als Hilfsunterbeamter diefen gegenüber ihrer Pflicht nicht nachgekommen wären. Die Poftunter­Ich will deshalb zu den übrigen Gegenständen nur kurze Bemer- tatt eines warmen Mittagsmahls Brot mit Schmalz effen beamten sind aber auf das Wohlwollen aller bürgerlichen Barteien fungen machen und ausführlicher nur über das Koalitionsrecht sprechen. zu müssen. Ich habe mich geschämt und bin deshalb in eine angewiesen und wir haben uns jedes Jahr redliche Mühe gegeben, ihre Die Wohnungsgeldzuschüsse der Beamten sind viel zu gering be- einfame Straße gegangen, um mein Essen zu verzehren, die Post Stellung aufzubessern. Allerdings sind wir mit der großen Mehrheit messen. In der untersten Klasse beträgt der Zuschuß 72 M. Darüber verwaltung hat sich nicht gescheut, mich so zu bezahlen." des hohen Hauses davon überzeugt, daß diese Aufbesserung nicht durch find mir Beschwerden, besonders aus den dunklen Kreisen des Ostens Man mag über die Bezahlung unsrer Beamten denken, wie man eten nach unten, sondern durch Ueberzengen nach oben erreicht wird. zugegangen.( Lachen und Zurufe rechts.) Im Vergleich zum Westen will scheinen mir jedenfalls die Kreise des Ostens dunkel zu fein, in denen üblich sind- wir richten uns nach den Säßen, die allgemein( Lebhafter Beifall bei der Freifinnigen Volkspartei und rechts, große bie Rittergutsbefizer überwiegen.( Erneutes Gelächter rechts. so würden doch nicht so viele Entlassene flehentlich um ihre wieder­aber, wenn die Gehälter gar jo jämmerlich wären, Unruhe links.) Auch heute war wieder die Tendenz der Gerlachschen Burufe: Sie stammen ja selbst aus diesem Milieu!) Jawohl, aber anstellung bitten und Sie( nach links) würden diese Bitten nicht Lande draußen macht man leider nicht den gehörigen Unterschied Ausführungen: Die Vorgesetzten taugen nichts!" Im ich habe mich davon emancipiert.( Rufe rechts: Bravo ! Sehr gut!) unterstützen. Auch Leute in hohen Stellungen haben sich wohl ein zwischen Vertretern der Freifsinnigen Bolkspartei und denen der Die Herren haben eifrig versucht, mich zu halten, aber es ist ihnen mal mit einer Stulle als Mittagmahl begnügen müffen, das ist doch Freifinnigen Vereinigung, zu der Herr v. Gerlach jest ja gehört. nicht gelungen. teine Schande!( Lebhafte Zustimmung rechts.) Weiter empfinden es die Unterbeamten geradezu als ein schreiendes Unrecht, daß die Wohnungsgeldfäße für die ich bin sehr zufrieden, daß ich mich nicht in seiner Gesellschaft be- wendig, wie sie Herr Brömel im Abgeordnetenhause Herr v. Gerlach hat von meiner folierung gesprochen. Nun, Deshalb mußte Herr v. Gerlach als nicht zu uns gehörig gekenn zeichnet werden. Es war dieselbe Abschüttelung not­höheren Beamten prozentualiter biel günstiger finde.( Bravo ! rechts.) Herr v. Gerlach hat das Koalitionsrecht für gegenüber den Heyereien des Pfarrers Naumann in der Hilfe" vor­formuliert find als die für die unteren. Es stuft sich, wenn wir die Beamten gefordert. Daß davon nicht die Rede sein kann, hat nehmen mußte. Herr v. Gerlach ist ja neulich von seinen politischen Stlaffe A als Einheit anfegen, der Wohnungsgeldzuschuß prozentualiter gestern schon Herr Schrader nachgewiesen, weil es sich hier um Freunden, den Herren Graf Reventlow und Liebermann v. Sonnens bis zu der untersten Klasse ab. Bei den oberen Beamten von Beamte und nicht unt Arbeiter handelt. 1 auf 0,40, bei den Unterbeamten von 1 auf 0,25. Dabei v. Gerlach: ( Abgeordneter berg, kräftig abgeschüttelt worden. Die Form der Abschüttelung- 3 handelt sich itm das freie hätten doch die Unterbeamten bei ihren geringen Gehältern und Versammlungsrecht!) Die Ausübung des Vereins- und Präsident Graf Ballestrem( unterbrechend): Herr Abgeordneter, das Wohnungsgeld viel nötiger. Diese Ungerechtigkeit muß aus der Versammlungsrechts unterliegt den Schranken, die sich aus ich bitte Sie, nicht immer das Wort Abschüttelung" zu gebrauchen. Welt geschafft werden. Die Unterbeamten sehen darin ein Zeichen, der Dienstpflicht der Beamten ergeben. Die Teilnahme an Ver-( Große Heiterkeit.) daß das Wohl der oberen Beamten der Postverwaltung viel mehr einen und Versammlungen, die die Disciplin untergraben, kan den am Herzen liegt als ihr eignes. Beamten nicht gestattet werden. Auf diesem Standpunkt stehe ich Darüber, daß die Nachtdienststunden besonders entschädigt werden und werde ich stehen bleiben.( Lebhafter Beifall rechts.) Die Form der Ablehnung war ja etwas sonderbar, aber die Herren werden wissen, was ihren politischen Freunden zukommt. müssen, ist sich erfreulicherweise der Reichstag von Herrn Dröscher Abg. Blell( frf. Vp.): Meinen vorjährigen Antrag auf Eins( Große Heiterfeit rechts und ständig wachsende Unruhe links.) Genau bis zu Herrn Singer einig. Der Staatssekretär befindet sich hier in einer führung der Postanweisungscouverts sind seitdem im Centrum und so wie die Herren von der äußersten Linten nichts von Jiolation, die feineswegs splendid ist. Die Postbeamten haben doch wäh- im Handelstag wertvolle Bundesgenossen entstanden; ich hoffe also, dem socialen Liberalismus des Herrn v. Gerlach wissen wollen, rend des Nachtdienstes bare Ausgaben, für die sie gar keine Vergütigung daß er nach dem Muster Württembergs im ganzen Reiche zur Durch- weil sie sehen, daß es nur auf ein Stimmenwerben auf ihre Kosten bekommen. Wenn z. B. die De chiffreure im Auswärtigen führung gelangen wird. Die Vorschriften über die Beförderung von herauskommt, genau so wenig wollen wir etwas von diesem socialen Amt für den Nachtdienst besondre Entichädigungen Drudschriften sind sehr kompliziert; mant follte allgemein Liberalismus wissen. Ich habe diese Ausführungen in voller bekommen, so muß das den Postbeamten billig sein. fünf fünf geschriebene geschriebene Worte zulassen. Das Uebersenden der Uebereinstimmung mit allen meinen politischen Freunden gemacht.( Viel­Weiter sind mir viele Klagen entgegengetönt darüber, daß die gesamten Korrespondenz an den Vertreter oder Reisenden faches Hört! hört! und lebhafter Beifall rechts.) Aus unsrer allgemeinen gehobenen Stellen nach Gunst vergeben werden. Juristisch läßt sich eines Hauses in Sammelbriefen muß im Interesse des Anerkennung, daß eine Aufbesserung der Gehälter notwendig ist, mag das ja nicht beweisen, aber es ist die allgemeine Ansicht unter den Verkehrs unbeschränkt zulässig fein. Wenn diese die Korrespondenz der Herr Staatssekretär eine Lehre ziehen. Ebenso einmütig stehen Beamten. Das kann der Postverivaltung nicht angenehm fein. Es dann weiter versenden, so geschieht das nicht um Porto zu hinter wir gegenüber dem Bestreben, das Vereins- und Versammlungsrecht müßte eine besondre Kategorie gehobener Beamten geschaffen ziehen, sondern damit der Vertreter die Korrespondenz des Hauses der Postbeamten einzuschränken. Ich unterschreibe in dieser Hinsicht werden, an die ganz bestimmte Anforderungen gestellt werden müßten. kennen lernt. Redner bittet zum Schluß, neben Steglik auch Südende die Ausführungen der Kollegen Eickhoff. Gröber und Störfer. Gleich Die Dienstzeit der Postbeamten ist vielfach zu lang; als Beispiel in den Ortsverkehr einzubeziehen.( Bravo ! links.) dem Kollegen Stöcker hielte ich es für das beste, wenn die Vor­berweise ich nur auf das Postamt Berlin 62. Die freie Fahrt auf Staatssekretär Kraette: Die Einzahlungen auf Briefe haben gesetzten selbst als Freunde und Berater ihrer Untergebenen in die den Straßenbahnen, die in Bayern längst eingeführt ist, wäre für schwere Nachteile für die Schnelligkeit und Sicherheit des Betriebes. Versammlungen gingen. die Beamten, die weit draußen wohnen, eine bedeutende Erleichte Zu dem Fall, den Abg. Singer gestern vortrug, bemerke ich, daß der Den Wunsch auf Vorlegung einer Statistit über die tägliche rung. Ueber das Koalitionsrecht der Beamten hat der Staats- Kriegerverein feineswegs Portofreiheit hatte. Was den deutsch - Dienstzeit der Postbeamten möchte ich unterstützen. Die jetzige fekretär geglaubt, sehr leicht hinweggehen zu können. Aber daß ein niederländischen Postverein betrifft, so hat die dortige Poftverwaltung Dienstzeit- 60-70 Stunden wöchentlich ist zu reichlich. Auch Socialdemokrat für jemand oder für eine Sache eingetreten ist, ist uns erklärt, daß sie den Zeitpunkt zum Abschluß einer Post- der Sonntagsdienst sollte soweit wie möglich eingeschränkt werden. doch höchstens noch für die Kreisblätter ein Grund, sie abzuthun. Tonvention für noch nicht gekommen halte. Ein Ausschluß der Jn der Bemessung der Urlaubszeit bestehen Verschiedenheiten, Ich bin überzeugt, daß Herr Singer objektiv genug gewesen wäre, Beförderung von Paketen durch Schnellzüge fann mur aus infolgedessen sich leicht der eine Beamte gegen den andern zurück­den Staatssekretär auch dann zu tadeln, wenn er eine Verfamm- lokalen oder betriebstechnischen Gründen in einzelnen Fällen gesetzt fühlt. Zu Anfang Juli suchte nach den Hamburger lung des Grafen Limburg- Stirum über den Nußen des Zolltarifs erfolgt sein. Der neue Fernsprechgebühren- Tarif fann jetzt Neuesten Nachrichten" ein Boftbeamter wegen eines Lungenspizen­

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Abg. Kopsch( fortfahrend):

für die Lebenshaltung der Postbeamten verboten hätte. Ich nicht schon wieder ermäßigt werden. Auch ein weiteres Entgegen- Katarrhs um Urlaub nach. Erst im Oktober wurde ihm dieser Urlaub hatte übrigens nicht das Unglüd, daß Herr Singer mein kommen in der Beförderung von Druckschriften ist nicht angezeigt. gewährt! Das ist der Bureaukratismus in der schönsten Form. Fürsprecher, sondern den, daß er Ihr Ankläger war.! Abg. Roeren( C.) tritt für die Resolution seiner Partei ein, die In die Personalaften muß den Beamten Einsicht gewährt werden, Nun hat zivar ein Berliner Blatt meine Versammlung eine ständige Statistik über die Löhne und Arbeitszeit und eine damit eventuell unrichtigkeiten und falsche Auffassungen berichtigt als demagogisch bezeichnet, aber dieses Blatt, das täglich durchschnitt erhöhte Berücksichtigung der religiösen Ortsgebräuche fordert. werden können. Im allgemeinen verdient unsre Postverwaltung lich 1 bis 17 Angriffe auf mich bringt, tann ich nicht als objektiv Bei der Postverwaltung herrscht jetzt eine Geheimniskrämerei, durchaus den Ruhm, den sie in der Welt genießt.( Bravo ! lints.) betrachten. Die Berliner Beamtenzeitung" hat demgegenüber meine die die Beamten verbittert. Deshalb ist eine offizielle Ausführungen als außerordentlich gemäßigt anerkannt. Ich habe Darlegung der Lebensverhältnisse der Postbeamten geboten. Wenn Abg. Dasbach( C.): Ich halte die Uebersetzungsstellen für ganz diese Versammlung nur auf Drängen der Postbeamten einberufen. die massenhaften Ansichtskarten, die beim Oster- und Pfingstfest ver- polnischer Sprache die Worte enthält:" An den Herrn Erz­überflüffig. Ich habe hier ein Couvert, das zunächst in Vor der Versammlung in Hamburg hat ja die dortige Ober- Post fandt werden, etwas später zur Beförderung kommen, so wäre das polnischer Sprache die Worte enthält: An den Herrn Erz­direktion mit dem Reichspostamt telephonisch unterhandelt. Danach fein Unglück. Zum Schluß wendet sich Redner gegen das Institut subjunge hätte den Brief ohne weiteres richtig bischof" dann kommt der Name: Florian Stablewski . Jeder wurde die bekannte Verfügung erlassen, die durch die Kommentare der gehobenen Stellen und betont, daß die Unterbeamten mit den im bischöflichen Palais abgegeben, aber die Post sandte ihn zu­der einzelnen Bostvorsteher bedenklicher wurde. Auf dem Postamt 21 gegenwärtigen Gehältern auch bei bescheidensten Ansprüchen nicht nächst auf die Uebersetzungsstelle! Die Post sollte sich nicht von der ist sogar der Besuch der Versammlung direkt verboten worden. In auskommen können. Die Postunterbeamten hätten auch volles Ver- antipolnischen Chikanierungspolitik ins Schlepptau nehmen nächst auf die Uebersetzungsstelle! Die Bost follte sich nicht von der der Versammlung erschienen auch einige höhere Beamten, wahr trauen zum Staatssekretär.( Beifall im Centrum.) fcheinlich aus Interesse an meinen Ausführungen. Man hielt die Sache offenbar für so wichtig, daß man die Beamten, angenehm berührt, ich werde ihm nach Möglichkeit entsprechen. Die ärgerte, fämen keine polnischen Adressen mehr.( Heiterfeit.) Wir Staatssekretär Rractke: Durch dieses Vertrauen fühle ich mich lassen. Heute schreiben viele Polen die Adressen polnisch, weil sie wissen, die Post ärgert sich darüber. Wenn die Post sich nicht die nicht Dienst hatten, besonders aufs Postamt bestellte. gehobenen Stellen werden keineswegs nach persönlichen Sonder- wünschen die Portofreiheit für Briefe und Pakete, die Soldaten in Sonderärgerte, kämen keine polnischen Adressen mehr.( Heiterfeit.) Ein Beamter wurde durch Telegramm aufs Poftamt berufen und interessen der Amtsvorsteher, sondern lediglich nach der Fähigkeit der die Heimat senden. In der steten Berührung mit der Heimat liegt so noch rechtzeitig für meine Versammlung geweckt.( Heiterkeit.) Beamten verliehen. Daß unwichtige Druckfachen von der Sonntags Einen Grund zu diesem Vorgehen habe ich der Postbehörde bestellung auszuschließen sind, habe ich schon früher betont. Es ist ein ethisches Moment. nicht gegeben. Ich habe weder die Beamten noch den jegigen mein Ziel, die Härten der Bestellgebühren auf dem platten Lande zu Staatssekretär Kraette: Briefe aus dem Auslande in fremden Staatssekretär angegriffen, ich habe ihn sogar teilweise in Schuß beseitigen.( Beifall rechts.) Sprachen erledigen wir, so gut es möglich ist. Das sind Einzel­genommen.( Heiterfeit.) Freilich, Herrn v. Podbielski habe ich Abg. v. Gersdorff( f.): Die Form der gestrigen Rede des Fürsten fälle. Die polnischen Briefadressen aber stellen Chikanen Sar, scharf angegriffen. Leider habe ich nur Herrn Kraette zu günstig Radziwill war maßvoll; sie stach wohlthuend ab von den polnischen die der Post bereitet werden. Man hat geglaubt, man fönne beurteilt. Anklagen, die wir sonst gewöhnt sind. Für die Gewährung oder die deutsche Postverwaltung zwingen, die polnischen Briefe zu