Einzelbild herunterladen
 

Namen nannte, erhielt sie am 22. April 1903 ein 14 Tage altes Eine der ersten Antworten aus firchlichen Kreisen auf den Brief wurden aus centralen und lokalen Mitteln 22 702,95 m. gewährt. Stind, welches sie sofort mit nach Haufe nahm. Dort versteckte sie es des Herrn Pfarrer Schink in der Christlichen Welt" war die von Das Verbandsorgan kostete 8440,30 M. An Gehältern wurden vor ihrem Manne bis zum andren Abend. Als ihr Mann von der 12 Personen, meist Geistlichen, in Glauchau angenommene Resolution, gezahlt 18 665,80 W. Für Agitation wurden 15 494,63 M. auf­Arbeit fam, erzählte sie ihm, daß sie im Laufe des Tages ein Kind in der erklärt wurde, daß die Auffassung dieses geistlichen Herrn bei jeder Gelegenheit in bester Ordnung befunden wurden. gewandt. geboren habe. Der Mann glaubte das wieder. Er besorgte die An- teineswegs in allen evangelisch- kirchlichen Kreisen Sachsens geteilt meldung auf dem Standesamt und ließ das Kind auch vieder prompt Dem Verbandstage liegen 94 Abänderungsanträge zum Statut, in der Kirche taufen. Da traf eines Tages die Mutter des Kindes, zum Streit- und Rechtsschutzreglement und 38 allgemeine Anträge welche es lange vergebens gesucht hatte, die Angeklagte und stellte sie Jetzt hat sich in der Meeraner Zeitung" der dortige Pastor bor . Unter letteren sei hervorgehoben ein solcher, welcher den 8u= zur Rede. Anfangs leugnete fie. Später jedoch gestand sie auf der Sammler über die Frage des Streits ausgelassen. Er sagt sammenschluß mit dem Transportarbeiters Polizei den Besitz des Kindes ein. Dabei kam denn auch die erste darüber: Verbande bezweckt. Sindesunterschiebung ans Licht.

Diese zweite Vanipulation hätte übrigens für die Mutter des zweiten Kindes fehr leicht verhängnisvoll werden können. Bald darauf, als sie ihr Kind der Angeklagten gegeben hatte, wurde ein totes neugeborenes Kind im Festungsgraben gefunden. Weil das Mädchen den Aufenthalt ihres Kindes nicht angeben fonnte und weil man ihr begreiflicherweise nicht glaubte, daß jemand ein Kind an nehmen werde, ohne seine richtige Adresse zu nennen, tam das Mädchen in den Verdacht des Kindesmordes. Unter diesem Verdacht hat es vier Tage in Untersuchung gefeffen. Die ärztliche Unter­suchung des aufgefundenen Kindes hob den Verdacht dann auf. Die Angeklagte wurde zu se ch 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Wie es ihr gelungen war, ihrem Manne sowie ihrer ganzen Um­gebung eine nicht vorhandene Schwangerschaft vorzutäuschen, blieb unaufgeklärt.

berurteilt.

"

werde.

"

0

Um was handelt sich's in einem Streif? Um Güter ver= Budde will es! schiedener Act: bei den Angriffsstreits un besseren Lohn, Ver­fürzung der Arbeitszeit oder um die Forderung der Arbeiter, in Zweihundertachtundsechzig Eisenbahn Vereine der preußisch­gewissen Fabrikverwaltungsfragen mitsprechen zu dürfen; bei den hessischen Staatseisenbahnen mit 170 000 Mitgliedern haben sich Abwehrstreits handelt sich's darum, eine Minderung des Lohnes am Sonnabend in Kassel zu einem Verbande vereinigt, der bezw. eine Verlängerung der Arbeitszeit zu hindern oder um das neben der Pflege der Zusammengehörigkeit der Eisenbahn­Koalitionsrecht der Arbeiter und die Arbeiter zu schützen. Möglich Vereine und ihrer Mitglieder sich die Aufgabe ſtellt, sind Streits aus andren Anlässen, die ich nicht kenne. Was läßt sich vom christlichen Standpunkt zu diesen Forde zur Ergänzung der Pensionsbezüge, der Alters- und Invaliden­rungen fagen? Erstlich: eine Verbesserung seiner wirtschaftlichen renten, der Krankengelder sowie der Witwen- und Waisenbezüge Lage ist jedem zu gönnen. Jeder sucht sein Einkommen zu er- besondere Hilfskassen zu errichten. höhen, der Fürst sowohl wie der Minister, der Beamte und der Ge­schäftsmann. Sollte beim Industrie- Arbeiter dieses Streben allein zu tadeln sein? Aber man sagt: Ja, eben dieses Streben nach Geld ist zu verwerfen. Aber dann verurteile man dies Streben bei allen. Aber kann dies Streben nach höherem Einkommen nicht auch andren Gründen entspringen? 3. B. der Fürsorge für die Familie, dem Streben fittliche Pflicht, und ein Unterlassen dieser Pflicht wäre Streben nach besserer Bildung und anderm? Dann wäre dieses sittlich zu tadeln.

Ein Nachspiel zum Metallarbeiterstreit. Zur Zeit des Metall­arbeiterstreits im November v. J. arbeiteten die Schlosser Jungblut und Hönich aus Rigdorf in der von den Arbeitern gesperrten Stabernafschen Fabrik in Tempelhof . Eines Tages beschwerten sich die Genannten bei ihrem Arbeitgeber, daß sie fortgesetzt von Mit­gliedern des Metallarbeiter- Verbandes, die in der nahen Pulzschen Fabrik beschäftigt waren, sowohl auf der Eisenbahnfahrt von und nach Rirborf, wie auch vor dem Fabrikeingang durch anzügliche Rebensarten beleidigt wurden. Auf eine Anzeige des Fabrikherrn traf am Abend des 24. November ein Polizeibeamter in Civil auf in ein Coupé, in welchem der Kunstschlosser Gustav Fischer mit mehreren Kollegen schon vorher Platz genommen hatte. Die Fahrt ging ohne jede Belästigung der Arbeitswilligen" von statten. Bei Ankunft auf Bahnhof Hermannstraße verließ der Beamte den Zug und ihm folgten seine Schüßlinge auf dem Fuße, als plöblich Jung blut, schon auf dem Trittbrett stehend, den Beamten zurückrief und die Feststellung Fischers verlangte, weil dieser ihm beim Aussteigen die Worte Lump" und" Strolch" nachgerufen habe. Obgleich feiner der übrigen Infassen die beleidigenden Worte gehört hatte, wurde Fischer doch wegen Beleidigung angeklagt und in der lezten Sigung des Nirdorfer Schöffengerichts zu einer Woche Gefängnis Wegen thätlicher Beleidigung feines Dienstmädchens stand gestern der Fabrikbefizer Hermann Cohn in Deutsch- Wilmersdorf vor der Straftammer des Landgerichts II. Das Schöffengericht hatte Ueber die Gründe der Abwehrstreits kann ich mich fürzer fassen. ihn am 4. Dezember zu einem Monat Gefängnis berst das Streben nach höherem Lohn und nach Verkürzung der urteilt, weil es für erwiesen hielt, daß er in der Nacht vom 6. zum Arbeitszeit unter gewissen Voraussetzungen sittlich zu rechtfertigen, 7. Juli fein noch nicht 16 Jahre altes Dienstmädchen mit unanständigen so ist es natürlich umgekehrt auch, wenn Arbeiter sich einer Ber Zumutungen belästigt und es unfittlich berührt habe. Das minderung des Lohnes und einer Herauffehung der Arbeitszeit zu Mädchen ist am nächsten Tage aus den Dienst gegangen widersezen suchen. und seine Eltern haben den Strafantrag gestellt. Der Angeklagte hatte die That bestritten, der Gerichtshof hielt aber seine Schuld für erwiesen, da drei andre ehemalige Dienstmädchen des Angeklagten belundeten, daß sie ganz gleiche Attaden von diesem auszuhalten gehabt hätten. In der gestrigen Verhandlung in der Berufungs­instanz berief fich Rechtsanwalt Dr. Werthauer auf mehrere Entlastungszeugen, namentlich auch zum Beweise dafür, daß das Mädchen nicht ohne weiteres glaubwürdig sei. Das Gericht hatte nach nochmaliger umfangreicher Beweisaufnahme feinen Zweifel an der Schuld des Angeklagten und hielt eine schwere Strafe für geboten, da das Mädchen noch nicht 16 Jahre alt sei und es sich hier um den Dienstherrn handle, der zur Aufrechterhaltung der Zucht und Sitte seines Hauses besonders berufen sei. Die Berufung wurde daher verworfen.

Der neu gegründete Verband telegraphierte an den Staats­minister Budde und an den Kaiser.

Der Streit der Ellricher Gipsarbeiter hat nun auch nach Nieder­Es stehen in zehn Werken ungefähr fachswerder übergegriffen. Aus dem ganzen Kreise ist Gendarmerie zu­450 Arbeiter aus. sammengezogen, die jedoch nichts zu thun findet. Die Ursache des Streits ist nach der Thüringer Tribüne" folgende:

Auch das Streben nach Verkürzung der Arbeitszeit ich nicht ohne Bor ungefähr sieben Monaten unternahm der Gauleiter weiteres zu verwerfen. Neben den Arbeitern, die doch am besten der Handels, Transport- und Verkehrsarbeiter Martini wissen müssen, wo sie der Schuh drückt, dürfen wir doch auch den die Agitation unter obengenannten Arbeitern, dieselbe gestaltete fich Sygienifern einigen Glauben schenken, die behaupten, daß in ge- so, daß heute 95 Proz. dem Verbande angehören. Infolge diefer wissen Betrieben überlange Arbeitszeit an der Maschine gesundheits- regen Entwicklung traten die Arbeitgeber ihrerseits zuſammen schädliche Folgen hat. Die Ethiker aber weisen uns darauf hin, wie und gründeten ebenfalls einen Verband unter der Firma Arbeitgeber­der Harzer Gipswerke, Ellrich ist. Was für Hausfrauen können aus Mädchen werden, die vom Bis dato hatten noch keine Maßregelungen seitens der Unter­14. Lebensjahre ab in die Fabrit gehen? Was wird aus den Kindern, nehmer stattgefunden; dieses änderte sich aber mit der Gründung deren Mütter in die Fabrit gehen müffen? des Unternehmerverbandes, indem fortgesetzt Entlassungen einzelner Ferner, wenn bei manchen Streiks Forderungen nach Mit Arbeiter auf Grund der Zugehörigkeit zum Verbande borgenommen beteiligung an gewissen Fabrifverwaltungsfragen erhoben werden, wurden. Der Verband ließ sich dadurch nicht provozieren, sondern so ist das vom Standpunkt vieler Arbeitgeber eine unverschämtheit, unterstützte die Betreffenden, ruhig abwartend, bis er glaubte, ge­nach dem Saße vom Herr bleiben wollen im eignen Hause. Aber eignete Maßregeln treffen zu können. Dies schien den Herren Unter­manche Fabrikanten haben ein gewissermaßen konstitutionelles System nehmern zu lange zu dauern. Der Befizer der Julius- Hütte, Julius in ihren Betrieben eingeführt, in Deutschland sowohl als besonders Bergmann , verlangte von seinen Arbeitern, daß dieselben, jeit ungefähr in Amerika , und haben meist teine schlechten Erfahrungen dabei ge- 14 Tagen bis drei Wochen, bis abends 10 Uhr arbeiten sollten. Wer macht. Und wenn Fürsten herabsteigen mußten von der Höhe ihres die schwere, sowie schmutzige, allen hygienischen Anforderungen ent­Absolutismus und Parlamente neben sich haben, wenn Bastoren behrende Beschäftigung kennt, wird wissen, was dieses für die Arbeiter Kirchenvorstände neben sich erstehen sehen, warum soll allein in der bei einem Stundenlohn von, sage und schreibe, 16 bis 23 Pf. be­deutet. Auch dieses wurde noch hingenommen. Da wurde am Industrie das absolute Regiment dauern? Sonnabend, den 13. d. M., verlangt, bis 11 und 12 Uhr nachts zu arbeiten. Darauf besprachen sich die Arbeiter, daß eine derartige Forderung an ihre Kräfte denn doch zu weit gehe. Es wurden zwei Mann beauftragt, mit der Firma Rücksprache um Abschaffung der überaus langen Arbeitszeit zu nehmen, und diese erhielten die lafonische Antwort: Wenn es Euch nicht paßt, fönnt Ihr gehen!" und beide erhielten die Entlassung. Dies schlug allerdings dem Faß den Boden aus. Jetzt verlangten die Arbeiter des genannten Wertes Wiedereinstellung der zwei Entlassenen. Die Antwort war: Wem's nicht paßt, fann gehen, Ihr könnt alle gehen". Wollten die Arbeiter sich nicht blamieren, mußten sie sich mit den Entlassenen solidarisch erklären und die Arbeit niederlegen. Um diesem Spiel der Arbeits geber ein Ende zu machen, wurde am Sonntag, den 14. Februar, die Forderung formuliert und am Montagmorgen den gesamten Unternehmern unterbreitet mit der Bitte, bis Mittwochmittag 12 Uhr sich zu erklären. Zwei weitere Firmen stellten ihre Arbeiter vor die Alternative, entweder zu Kreuze zu friechen oder ebenfalls zu gehen; letzteres geschah. In den übrigen Werken ist noch keine Erklärung erfolgt.

Was aber das Eintreten der Arbeiter für ihr Stoalitionsrecht und für ihre Führer betrifft, so muß ich sagen: Christlich ist es, dem Bruder in der Not beizustehen. Wenn Arbeiter das einsehen und zusamenstehen, so ist das christlich, sie mögen es eingestehen oder nicht. und wenn sie einstehen für ihre Führer, so ist solches Benehmen zu achten. Unjittlich wäre es, wenn sie ihre Führer in der Not verlassen wollten; es wäre so ehrlos, wie der Soldat, der im Stampfe seinen Offizier verläßt, gleichviel ob diefer Offizier ein Ehrenmann ist oder das Gegenteil. Im Kampfe gilt allein Treue.

Wir kommen zur zweiten Frage: Ist der Streif das richtige Mittel, um im allgemeinen richtige Forderungen durchzusetzen? Streit ist offener Kampf, Unterbrechung des friedlichen Bu­fammenarbeitens zusamengehöriger Teile eines Ganzen. Christliche Sittlichkeit aber hat nur ein Jdeal: Friedliches Zusammenarbeiten aller träfte im Organismus der Menschheit. Von diesem letzten Biele aus betrachtet ist der Streik ein Uebel, das überwunden werden muß. Solange wir aber noch unvollkommene und werdende Menschen find, werden Streits so gut wie Kriege dauern. Aber hinarbeiten müffen toir auf dieses Ziel friedlichen Zusammenarbeitens.

Und hier muß die Thätigkeit der Kirche vor allem einsetzen. Denn sie ist die Gemeinschaft, die über den Parteien steht und der Arbeitgeber wie Arbeitnehmer angehören.

Zuzug von Damenschneidern ist von Mannheim fernzuhalten. Besonders wird gewarnt vor der Firma Dtt, die in auswärtigen Blättern Arbeiter anzulocken sucht.

Husland.

Die Aussperrung in der Diamantindustrie.

Sieben Wochen unschuldig in Untersuchungshaft hat der Hotel Hausbiener Emil Fischler zubringen müssen. Durch eine eigentümliche Verkettung von Umständen war der An­geflagte, welcher gestern der siebenten Straffanimer des Landgerichts I vorgeführt wurde, in den Verdacht des schweren Diebstahls geraten. Wie der 15jährige Milchjunge Thiel, der als Belastungszeuge auf­Von den Mitgliedern des Allgemeinen Niederländischen Diamant­trat, befundete, war er am 30. Januar des Morgens früh nach dem arbeiter- Verbandes find, wie die am Freitag vorgenommene Zählung Geschäft gegangen. Als er die Voltastraße passierte, habe er schon ergeben hat, 5600 ausgesperrt. Wie viele von den Mitgliedern der in einiger Entfernung bemerkt, daß zwei Männer sich an der Laden- Die Vorschläge, Streits zu verhüten, sind die bekannten: Bruderorganisation ausgesperrt sind, darüber liegt noch keine genante thür des Schlächtermeisters Böhringer zu schaffen machten. Einer Mahnung zum Nachgehen bei den Unternehmern und zum Maßhalten Mitteilung vor. Durch bürgerliche Blätter wird gemeldet, daß von bon ihnen habe ein Gitter, welches vor der Ladenthür lag, hoch in den Forderungen bei den Arbeitern." den unorganisierten Arbeitern der Firma Asscher etwa 20 Lehr­gehoben, fei durch die entstandene Deffnung in den Keller Es gehört ein nicht zu gering zu veranschlagender Mut dazu, linge angenommen worden seien. Ob das wirklich der Fall ist, hinabgestiegen und nach einigen Minuten einem Arm in Deutschland als Geistlicher mit solchen Anschauungen an die tonnte jedoch nicht festgestellt werden. voll Würste wieber emporgeklettert. Der andere habe fich Deffentlichkeit zu treten. Die Spuren erschrecken. Bisher ist es in In Antwerpen stehen jegt 430 Mühlen zu den Bedingungen dabei so vor die Gitteröffnung gestellt, daß er den Eingestiegenen Deutschland noch keinem ehrlichen Geistlichen gelungen, erfolgreich des Antwerpener Diamantarbeiter- Verbandes zur Verfügung. Diese deckte. Als der Zeuge den Thatort erreicht hatte, seien die beiden Er sei ihnen gefolgt, um sie wider den Stachel zu lecken, der immer wieder antreibt, den Kirchenfarren Mühlen sind fast alle besetzt. Wahrscheinlich wird es notwendig werden, Tag und Nachtschicht einzuführen. Zu den Fabriken, wo einem Schumann zu übergeben, sobald sich Gelegenheit dazu bot. im Geleiſe des Kapitalismus zu bewegen. Und die Crimmitschauer weiter gearbeitet wird, ist noch eine, die 65 Mann beschäftigt, hinzu­Bald darauf sei ein Schußmann durch eine Seitenstraße gekommen, und Meeraner Fabrikanten find wahrlich die letzten, die irgend gekommen. Mit mehreren andern Fabrikanten wird über Wieder­er habe ihn herangewinti, auf die beiden vor ihnen gehenden jemandem, ob Geistlicher oder Arbeiter, eine eigne Meinung gestatten. eröffnung der Fabriken verhandelt. Die Haltung der Streifenden Männer gezeigt und von dem Diebstahl erzählt, den sie ausgeführt. Gegen die Geistlichen, welche die Glauchauer Resolution unter ist musterhaft. Mit der Auszahlung von Unterstützung soll in dieser Der Schuhmann sei hinter den beiden Männern hergelaufen. Als schrieben, soll auf Veranlassung der Crimmitschauer Woche begonnen werden. diese sahen, daß sie verfolgt wurden, sei derjenige, der die Fabrikanten vom Kultusministerium ein Disciplinar­Burst trug, davongelaufen, der Angeklagte habe sich ruhig fest berfahren eingeleitet worden sein.

-

nehmen lassen. Der letztere versicherte im Termin seine Das heißt doch rund und nett: Vom christlichen Stand- Letzte Nachrichten und Depefchen.

-

punkt mögen die Forderungen der Arbeiterschaft berechtigt sein, vom Und da Standpunkt der Landeskirche sind sie es nicht! wundert man sich, wenn die Arbeiter der Kirche den Rücken tehren! Berlin und Umgegend.

völlige Unschuld und gab eine ganz andre Schilderung des Sachverhalts. Auch er sei des Weges gefommen und habe bemerkt, daß ein Mann sich in auffälliger Weise an dem Gitter vor der Thür zu schaffen machte und dann in den Keller hinunterstieg. Er habe sich dann allerdings in gebückter Stellung vor die Deffnung gestellt, um zu sehen, was der Mann da unten machte. Er bemerkte, daß dieser mittels eines mit einem Haten versehenen Stockes eine Wurst nach der andren von einer der Querleisten abhob und fie neben einen Nettotarif ein. fich legte. Er habe nun heruntergerufen:" Sier giebt es wohl billige Wurst, fann man nicht welche abfriegen?" Der Mann im Keller habe mit dem Stock nach ihm geschlagen und gedroht: Machen Sie daß sie fortkommen, sonst- Gleich darauf sei der Dieb mit einer An­zahl Würste emporgekrochen und er sei ihm auf den Ferfen gefolgt, um ihn einem Schußmann zu übergeben. Anstatt des Thaters set er nun berhaftet worden.

Rach der umfangreichen Beweisaufnahme führte der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Davidsohn, aus, daß hier Aussage gegen Aussage stehe, es liege teine Veranlassung vor, dem unbescholtenen Ans geflagten weniger Glauben zu schenken, als den vielleicht unsicheren Wahrnehmungen bes 15jährigen Beugen; er meine nicht, daß auf dessen Aussage hin eine Verurteilung werde erfolgen können. Der Gerichtshof schloß sich diesen Ausführungen an und fällte ein freisprechendes Urteil.

Gewerkschaftliches.

Deutfches Reich.

Unterhaus.

London , 22. Februar.( W. T. B.) Unterstaatssekretär des Aeußern Earl Perch erklärt heute nochmals aufs nachdrücklichste das Die Bautischler in Weißensee reichten gestern ihren Meistern Gerücht für falsch, daß die Japaner Weihaiei als Operationsbasis benußt hätten. Der englische Admiral auf der chinesischen Station habe der Regierung berichtet, daß die japanischen Striegsschiffe bei ihrer Fahrt nach Port Arthur in Weihaimei nicht einmal gesichtet wurden und daß seit dem August vorigen Jahres, wo zwei japanische Fahrzeuge einen Höflichkeitsbesuch von kurzer Dauer in Weihaiwei abitatteten, teine japanischen Kriegsschiffe mehr den Platz aufsuchten. Kifchinew, 22. Februar.( W. T. B.) Heute begann hier die Verhandlung von fünf noch unerledigten Anflagen im Zusammen­bange mit den Ausschreitungen gegen die Juden im April vorigen

Jahres.

Italienische Deputiertenkammer.

Nom, 22. Februar.( W. T. B.) Santini bringt eine Interpellation ein, welches Vorgehen die Regierung bei dem russisch­japanischen Stampfe eingeschlagen habe oder einzuschlagen beabsichtige im höheren Interesse des Friedens, zum Schutze der italienischen Unterthanen und des italienischen Handels und zur Verteidigung des berechtigten Einflusses Italiens auf die internationale Politit. Minister des Aeußern Tittoni erklärt darauf, er könne legt entschiedene Verwahrung gegen Aeußerungen Santinis ein, die nicht im Einklang mit den zwischen Italien und Rußland beſtehenden Beziehungen ständen, die die freundschaftlichsten feien und welche Italien unverändert erhalten wolle.( Beifall.)

Der 8. Verbandstag des Hafenarbeiter- Verbandes begann am gestrigen Montag in Hamburg . Nach dem Bericht des Vorstandes, der gebrudt borlag, waren am Schluffe 1901 vorhanden 14 560 Mitglieder gegen 16 481 am Schlusse 1903, oder unter statutarisch zulässiger Buzählung der mit Beiträgen Rüd­ständigen 19 777. Neugegründet resp. errichtet wurden 15 Mitglied­schaften; übergetreten sind die bisher lokalorganisierten Binnen­fchiffer( Matrofen) am Rhein und die Bretterträger Berlins . Auf­gelöst haben sich drei Mitgliedschaften. Die Schauerleute in Lübec haben einen Lofalverein gegründet, was um so mehr bedauert wird, als es sich um eine der ältesten Mitgliedschaften handelt. Im Netze-, Warthes und Oderdistrikt wird der Verband von den Striegervereinen bekämpft. Das System der Bezirksleiter für die Binnenschiffer hat fich bewährt, weniger die Agitationskommissionen, was an der Ueber­lastung und Abhängigkeit der Beteiligten liegt. Die Zahl der Streits betrug in den beiden Berichtsjahren 13, beteiligt waren daran 4200 Personen. Interessant war besonders der Streit der Netze- nur auf die Neutralitäts- Erklärung Jtaliens verweisen; der Minister flößer, an sich ein Unikum, weil die beteiligten 1150 Personen in 120 berschiedenen Ortschaften der Provinzen Posen, Brandenburg , Das Berhalten der Geistlichen in Crimmitschau gelegentlich der Breußen wohnen. Er endete erfolgreich mit dem Abschluß eines dortigen Aussperrung hat innerhalb der Kirche einen Meinungsstreit Tarifvertrages auf drei Jahre. Die Aussperrung in Bremerhaven darüber entfacht, wie die Geistlichkeit sich den Lohnlämpfen der Arbeiter ist noch in aller Gedächtnis. In einer Reihe von Mitgliedschaften schaft gegenüber zu verhalten hat. Die Antwort der Crimmitschauer ist es gelungen, die Lohn- und Arbeitsverhältnisse zu regeln, neue Magdeburg , 22. Februar. ( B. H. ) Der hiesige erate­Arbeiter auf das Verbot der Weihnachtsfeier durch Austritt aus der Verträge abzuschließen, Maßregelungen zu verhüten uſtv., ohne daß Landeskirche hat offenbar auf die Gemüter der Geistlichkeit erschreckend es des Streits bedurfte. Die Bureau- Arbeiten des Hauptvorstandes streit ist beendet. Die Kaffenärzte nehmen morgen ihre Thätig­gewirkt. Man fürchtet in den Kreisen, welche sich noch nicht zu der bermehrten sich erheblich, um 63 Proz. Der Bericht der Hauptkasse feit als solche wieder auf. zeigt für 1902 eine Bilanz von 199 199,35 M., für 1903 eine solche Tientsin, 22. Februar.( Meldung des Reuterschen Bureaus".) Anschauung durchgerungen haben, daß die Kirche ein Institut bon 255 292,26 2., der der Mitgliedschaften eine solche von 68 328,92 m. Bis jetzt ist die angekündigte Entfendung kaiserlich chinesischer des Klassenstaates sein soll, daß die Arbeiterschaft sich ihr abwenden beziv. 78 145,51 2. Die Hauptkasse hatte am Berichtsschlusse Truppen von hier nach der Grenze nicht erfolgt. Als wahrscheinlicher werde, und diese Furcht veranlaßt einen Teil der Geistlichkeit, die 80 081,83 m., die Mitgliedschaften 27 238,03 M. Staffenbestand. Grund wird angesehen, daß Rußland fich weigere, Gewähr zu leisten, Forderungen der Arbeiter und ihre Kampfmittel objektiv zu er- An Kranken- Unterstützung zahlte die Haupttaffe 82 723,45 M., dazu daß die Gegend am Liau- Flusse, falls es dort zu Feinfeligkeiten die Mitgliedschaften 4354,43 M. An Unterstützungen aller Art tommt, als neutral angesehen werde.

örtern.

Kirche und Streit.

19

Berantw. Redakteur: Julius Kalisti, Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drut u. Verlag: Bortvärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt