Nr. 46. 21. Jahrgang.
40. Sigung. Dienstag, 28. Februar 1904, 1 Uhr. Am Bundesratstische: Graf Posadowsky.
Eine Resolution Auer und Genossen( Soc.) verlangt: den Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichstage thunlichst bald einen Gefeßentwurf vorzulegen, durch den zweds einer einheitlichen Organisation des Verkehrs und der besseren Durchführung der Bestimmungen der Artikel 42-46 der Reichsverfassung der Betrieb und die Verwaltung der deutschen Eisenbahnen dem Reiche über tragen wird". Bei den Ausgaben nimmt das Wort
Abg. Gröber( C.):
genommen, ohne indes irgendwelche Folgen zu eigen gemacht haben, den der erste große Reichskanzler vor nach sich zu ziehen. Im Jahre 1871 überwies der Reichstag dreißig Jahren so lebhaft verfochten hat. Fürst Bismard hat den Petitionen gleichen Inhalts der Regierung zur Berücksichtigung. Im Gedanken, für den ich mich auch damals begeistert habe, Jahre 1873 wurde das Reichs- Eisenbahnamt als Mittel zur Ver- seiner Zeit aufgeben müssen. Ob heute die Verhältnisse günstiger einheitlichung der Eisenbahnen geschaffen. Der damalige Reichs- liegen, weiß ich nicht. Im übrigen kann ich mich zu dem Antrage fanzler Fürst Bismard war von der Notwendigkeit der Erfüllung nicht äußern, da mir nicht bekannt ist, wie die ver Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste eventuell zweite des Art. 72 überzeugt. Diese Feststellung ist schon deshalb inter- b ündeten Regierungen sich entscheiden würden, Beratung eines Gesezentwurfs betr. den Schuß von Ereffant, weil der Präsident des Reichs- Eisenbahnamts die Verfassung falls etwa der Reichstag den Antrag annehmen findungen, Mustern und Warenzeichen auf Aus- ganz anders auslegt. Bismard fagte:„ Wenn einer der für die sollte. stellungen. Wohlfahrt wichtigsten Abschnitte der Reichsverfassung keinerlei AusAbg. Stork( südd. Vp.): Nach der Vorlage sollen Erfindungen, Gebrauchsmuster, Muster führung gefunden hat, so lastet das wie ein Schuldbuch auf mir." Es hat für uns wenig Zwed, uns jetzt darüber zu unterhalten, und Modelle, die auf einer in- oder ausländischen Ausstellung zur Bedauerlicherweise ist seit 1873 bis heute das Gewissen des jeweiligen was vor 25 Jahren hätte geschehen sollen. Jedenfalls ist heute Schau gestellt werden, sowie Warenzeichen, die auf ausgestellten Waren Reichskanzlers nicht so empfindlich gewesen, daß es gesucht hätte, sich die Frage der Reichs- Eisenbahngemeinschaft mit Recht vom württem angebracht sind, für einen Zeitraum von sechs Monaten nach Eröffnung die nötige Befriedigung zu verschaffen.( peiterkeit bei den Soc.) bergischen Landtag zurüdgewiesen worden. Sie widerspricht der Ausstellung gefeßlich geschützt werden. Damals traten alle Parteien für die Vereinheitlichung des dem Art. 42 der Verfassung. Heute kommen Verkehrsumleitungen Die Vorlage wird in zwei Lesungen debattelos erledigt. Eisenbahnwesens ein und errichteten das Reichs- Eisenbahnamt zum Schaden Württembergs bis zu 44 Broz. vor. Trotzdem be Darauf wird die zweite Etatsberatung fortgesezt beim mit der geschilderten bedauerlichen Wirkung. Vielleicht hätten damals hauptet der Herr Präsident des Reichs- Eisenbahnamts, es sei ihm Etat des Reichs- Eisenbahnamtes. die Regierung und die Einzelstaaten einer Betriebsgemeinschaft Dazu beantragt die Kommiffion die Annahme folgender Refo- zugestimmt. Jedenfalls kann man den Vertretern der Einzelstaaten nicht bekannt von einem illoyalen Vorgehen einzelner Verwaltungen. -Der socialdemokratische Antrag bleibt auf halbem Wege stehen. Iution:„ den Reichskanzler zu ersuchen, im Interesse der Durch keinen Vorwurf daraus machen, daß sie nicht darauf drangen. Sie Die Eisenbahnen müssen vollständig Reichsface führung des Art. 42 der Reichsverfassung auf die verbündeten mochten damals wohl glauben, daß das Reich unter Breußens werden, wenn auch jetzt dieser Gedanke noch keine Aussicht auf Regierungen einzuwirken, daß fie umleitungen des Güter- Führung bei der Eisenbahnverwaltung nicht den richtigen Verwirklichung hat. Unter den jetzigen Verhältnissen verdient der berkehrs möglichst einschränken und varauf bedacht sind, an die eg einschlagen werde. So wurde auch 1876 im Antrag der Budgetkommission den Vorzug.( Bravo ! links.) durchgehenden Personenzüge an deren Haltepunkten die sonstigen württembergischen Landtag ein Antrag mit partikularistischer Personenzüge anzuschließen." Tendenz angenommen. Seitdem ist trotz aller technischen Fort- Abg. v. Normann( t.): Meine Freunde sind entschieden gegen schritte die allgemeine Entwicklung nicht zur Blüte gekommen wegen den Antrag Auer. Wir werden nie dafür zu haben sein, daß in der widerstreitenden Intereffen der Einzelstaaten. Herr Dr. Schulz die verfassungsmäßigen Rechte der Einzelstaaten derart durch das hat ganz recht, es sind die finanziellen Interessen", die jeder Ber- Reich eingegriffen wird.( Bravo ! rechts.) einheitlichung entgegenstehen, und darum müssen Mittel gefunden Abg. Dr. Müller- Sagan( frf. Vp.): Das Reichs- Eisenbahnamt werden, im Interesse des allgemeinen Wohles und der allgemeinen hat ein Reichs- Viehkursbuch herausgegeben, was von den Ver Wohlfahrt diese Konkurrenz der Einzelstaaten zu beseitigen. tretungen der Landwirtschaft und des Handels mit Freuden begrüßt ( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) 1896 hat worden ist. Alle Stationen sollten angehalten werden, dieses Kursnun Hessen einer Betriebsgemeinschaft mit Breußen zugestimmt. buch zu beschaffen. Man sollte das Pferdekursbuch des großen Dieses fleine, zwischen Preußen eingeschaltete Land geriet dadurch in Generalstabes als überflüssig verschwinden lassen und das Reichseine Notlage, daß die preußische Eisenbahnverwaltung, der auch die Viehkursbuch allgemein einführen. Reichs- Eisenbahnen in Elsaß- Lothringen unterstellt sind, ihren Ver- Präsident des Reichs- Eisenbahnamts Dr. Schulz: Das Pferdetehr vollständig um es herumleitet. In dieser Not, nicht aus Liebe kursbuch des Generalstabs wird vom 1. Mai ab nicht mehr erzum Reiche stimmte es der Eisenbahngemeinschaft mit Preußen zu. scheinen und in das vom Reichs- Eisenbahnamt bearbeitete Viehund seitdem hat man erkannt, daß, wenn kein andrer Weg gefunden fursbuch übergehen. Abg. Dreesbach( Soc.): wird, die Eisenbahngemeinschaften mit Preußen die Reichsbetriebsgemeinschaft erdrücken. Ich möchte als badischer Abgeordneter einige Bemerkungen In der württembergischen Kammer wurde von einer Seite an machen. Ich erkenne an, daß Württemberg unter den Umleitungen Bürttemberg in eine ähnliche Eisenbahngemeinschaft zu treten schuldig daran. geregt, zu untersuchen, ob Preußen nicht geneigt sei, mit schwer zu leiden hat, aber es ist selbst nicht ganz unwie mit Heffen. Dieser Antrag wurde nicht angenommen, wohl aber ein Württemberger, So weist der Abgeordnete Erzberger , einem Artikel darauf hin, daß ein andrer, wodurch die württembergische Regierung beauftragt Württemberg schon vor fünfzig Jahren die größten Anwurde, beim Reiche die Geneigtheit für eine Reichs- Betriebsgemein strengungen machte, um die italienische Post ganz über schaft zu bewirken. Ich weiß nicht, wieweit die württembergische Re- Württemberg zu leiten, und daß Württemberg in den gierung diesem Antrage ihrer Volksvertretung nachgekommen ist. legten Jahren mit Oestreich einen förmlichen Vertrag Der heute von uns hier im Reichstage gestellte Antrag läuft auf geschlossen habe, um den Güterverkehr zum Nachteil Bayerns ( Große Heiterkeit.) Die jeßige Pragis widerspricht dasselbe hinaus. Auch die gestern zusammengetretene Kon- ib er den Arlberg zu leiten. Herr Erzberger nennt mit Recht dem Reichsgedanken.( Sehr richtig! im Centrum.) Sie ferenz der Eisenbahn - Vertreter hat die bestehenden Miß alle Eisenbahnverwaltungen verkehrspolitische Sünder. verrät wenig bundesbrüderliche Gesinnung. Deshalb muß die Kon- ftände offen zugegeben. Baden würde sich ebenfalls viel Davon ist auch Baden nicht auszunehmen. Jeder Einzelstaat muß furrenz der Eisenbahnverwaltungen ein Ende haben. Dazu lieber einer Reichs- Eisenbahngemeinschaft, als zwangsweise an eben, so lange er seine Eisenbahnen selbst finanzieren muß, für ist kein besonderes Gesez nötig, sondern es muß nur einfach die Preußen anschließen. Es ist ja klar, daß Preußen, wenn es eine möglichst gute Rente sorgen. Dieser Kampf wird Reichsverfassung durchgeführt werden.( Beifall im Centrum.) den Zeitpunkt für gekommen erachtet, nach der badischen Selbständig voraussichtlich auch noch weiter fortdauern. Ich glaube nicht, daß feit verdammt wenig fragte, sondern die badische Sonderverwaltung das Reichs- Eisenbahnamt auf Grund des Artitels 42 der Reichsrücksichtslos zertrümmert.( Zustimmung im Centrum und bei den verfassung viel ausrichten kann. Ueber diesen Artikel sind übrigens Ich muß bestreiten, daß bei unsern Bahnen eine illoyale Socialdemokraten.) Deshalb sollten Reichstag und Reichseisenbahn- die Staatsrechtslehrer sehr verschiedener Meinung. Der Präsident Konkurrenz stattfindet, es handelt sich nur um die Wahr- amt die gegebene Situation im Sinne unsres Antrags ausnutzen. des Reichs- Eisenbahnamts scheint sich der Meinung Labands an nehmung des eignen finanziellen Vorteils seitens Der Gefeßentwurf, dessen Vorlegung wir verlangen, ist natürlich nur zuschließen mit seiner Erklärung, daß er in die finanziellen Verder einzelnen Staaten.( Lachen im Centrum.) Ich habe nach freiwilliger Vereinbarung der Einzelstaaten denkbar. Aber das hältnisse und Hoheitsrechte der Einzelstaaten nicht eingreifen könne. in der Kommission bereits betont, daß die Zuständigkeit des Reichs- Reichseisenbahnamt muß die Initiative zu dieser Vereinbarung er ber beim Militär und der Post thut man dies Eisenbahnamts nicht so weit auszulegen sei, daß das Amt wirksam gegen greifen. doch. Unfre Resolution ist so deutlich abgefaßt, daß ich Umwegsleitungen einschreiten könne. Uebrigens find Beschwerden Ich schließe mit einem Worte Harkorts, des be mich wundere, wie Herr Dr. Hieber und Herr Storz fie über solche Umwegsleitungen bisher an das Reichs- Eisenbahnamt geisterten Vorfämpfers der Eisenbahneinheit:" Das Volt mißverstehen konnten. Wir wollen keineswegs alle Bahnen bon feinem Einzelstaate gelangt. Wäre der Artikel 42 ist nicht der Eisenbahn wegen da, sondern umgekehrt! in den Besitz des Reiches bringen, sondern nur den Betrieb der Verfassung so auszulegen, wie Herr Gröber meinte, so hätten Die Kleinstaaten mit ihren zerstückelten Schienenwegen müssen sich und die Verwaltung einheitlich organisieren. Die feiner Zeit nicht nur Bayern , sondern auch viele andre Staaten sich einem geregelten, allgemeinen wirtschaftlichen Verbande anschließen, finanziellen Verhältnisse sollen, wie bisher, den Einzelstaaten verReservatrechte vorbehalten. Ich bin durchaus kein Freund der Um- und die Schleichwege der Tarife dürfen kein Geheimnis nur für bleiben. Eine Vereinheitlichung des Besizes halten wir heute nicht leitungen und hoffe, daß die Verhandlungen, welche in dieser Be Eingeweihte sein. Preußen voran! Es gilt nicht allein den mehr für möglich, deshalb begnügen wir uns mit der Forderung ziehung stattgefunden haben, zu einem günstigen Ergebnis geführt Staatssäckel zu füllen, sondern den Wohlstand durch sicheren, raschen unsrer Resolution. Im Jahre 1866 machten die Konservativen den haben. und billigen Verkehr zu heben."- Der Ausdruck: Breußen voran!" süddeutschen Staaten einen Vorwurf daraus, daß sie dem Gedanken Abg. Hildenbrand( Soc.): ist also nicht einmal geistiges Eigentum des Reichskanzlers. Bismards widerstrebten. Heute, wo die Eisenbahnen das Rückgrat ( Heiterkeit.) Ich bitte, durch Annahme unsrer Resolution die der preußischen Finanzen bilden, wollen die Herren natürlich von Verkehrseinheit im Reiche anzubahnen.( Beifall bei den Social- einer Vereinheitlichung nichts mehr wissen. demokraten.)
Die Resolution ist hervorgegangen aus der Beobachtung des illoyalen Konkurrenzkampfes zwischen den einzelnen Eisenbahnverwaltungen. Dieser Kampf führt nicht nur zur Schädigung ein zelner Verwaltungen, sondern steht auch mit dem Geist und dem zelner Verwaltungen, sondern steht auch mit dem Geist und dem Sinn der Reichsverfassung in Widerspruch. I m toege des Güterberkehrs bis zu 20 Proz. werden noch als loyal" angesehen! Um wieviel größer mögen die wirklichen Um wege vielfach sein. Auch Württemberg hat unter diesen Umleitungen Sogar die Volkspoefte Schwabens hat sich dieser zu leiden. Thatsache bemächtigt die Verse sind ja nicht von Uhland, auch nicht von Schiller ( Heiterkeit); sie lauten:
Auf der schwäb'schen Eisenbohne
Giebt es biele Hauptstatione, Aber es ist doch zu dumm:
Alles fahrt halt drauße' rum!
Präsident des Reichs- Eisenbahnamts Dr. Schulz:
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Abg. Hieber( natl.):
Bismards, die
Damals wurde
im
unter der das
Das Reichs- Eisenbahnamt ist nicht das geworden, was man von ihm seiner Beit erwartet hatte. Die Berkehrseinheit, die eine natürliche Folge der Volkseinheit sein sollte, ist heute Wir wünschen, daß die Reichsbehörden maßgebenden Einfluß auch weiter von der Wirklichkeit entfernt wie je. Es sind nicht nur Güterauf die Umleitungen, die Güter- und Personentarife, und die Klassenumleitungen, die zu den empfindlichsten Klagen Veranlassung geben, einteilung gewinnen. Bismard hat 1873, als die Süddeutschen sich nicht nur die Nichtbeachtung des Art. 42, sondern auch die Nicht- Ich bin in der angenehmen Lage, mit dem Vorredner ihre Eisenbahnen als Rest ihrer Hoheitsrechte erhalten wollten den beachtung des Art. 45 hat sehr nachteilig gewirkt. Art. 45 febr weit übereinzustimmen. Wenn die Dinge so nahe Ausbau des preußischen Eisenbahnnetzes und seinen überwältigenden spricht davon, daß die Tarifeinheit gewahrt werden soll. In Wirk- beieinander lägen, wie die Gedanken, so könnte ich der socialdemo- Einfluß auf die mittelstaatlichen Eisenbahnen mit größter Genauig lichkeit haben wir heute einen Tarifwirrwarr. Die Tarif- fratischen Resolution ohne weiteres zustimmen. Aber mag nun die feit vorausgesagt. Preußen hat nun seine Eisenbahnpolitik ermäßigungen , die in einigen Staaten eingeführt sind, sind der Resolution angenommen werden oder nicht: an der Entwid Interesse des Fiskus- ausgezeichnet durchgeführt, aber es treibt Bevölkerung des Reichs nicht zu gute gekommen. Die einzige Ver- Lung der Dinge wird das nichts ändern.( hört! hört! die Eisenbahnen der andren Staaten in den Ruin oder zwingt besserung in Breußen, die plögliche Verlängerung der Rückfahrt bei den Socialdemokraten Seiterkeit.) Die Frankfurter Zeitung " sie zur Eisenbahngemeinschaft mit Preußen. Damit treibt es eine farten auf 45 Tage, ist zur leberraschung der übrigen Eisenbahnen hat in einem sehr fachkundigen Artikel bestätigt, baß von einer partitularistische Politit- die schlimmsten Partikularisten erfolgt. Das Reichs- Eisenbahnamt ist auch in diesem Reichs- Eisenbahngemeinschaft zur Zeit nicht die muß man nördlich des Mains suchen Buntte nicht gefragt worden. Es hätte feinen Einfluß geltend Rede sein könne. Die Resolution nimmt auch auf deutsche Nationalgefühl schwer leiden muß. Vor zwei Jahren machen müssen, um zu verhüten, daß eine solche Verbefferung nur die Reservatrechte Bayerns keinerlei Rücksicht. 1876 ist die hat der badische Landtag der Ueberführung der Main - Neckarbahn in einseitig bliebe. Wir haben in Baden die für die ganze Bevölkerung günstige Gelegenheit leider verpaßt. der die preußisch- hessische Eisenbahngemeinschaft zugestimmt, weil durch nüglichen Kilometerhefte, in Württemberg die sogenannten Landes- große Gedanke Eisenbahnen in Reichs die Umleitung des Verkehrs über Ludwigshafen die Einnahmen fahrkarten als Tarifherabsetzung, die eigentlich für das betrieb zu übernehmen, besonders von füddeutscher Seite mit Hohn Badens im ersten Jahre um 150 000 M. gesunken waren. Lediglich ganze Gebiet des Deutschen Reiches hätten Geltung haben müssen. und Spott übergoffen. Es ist nicht zu leugnen, daß in großen weil wir nicht mehr anders konnten, weil die Spinne ihr Nez zu Aber in Preußen hat man sich nicht darum gefümmert. Schichten des Volkes heute der Wunsch nach einer Vereinheitlichung dicht um die Fliege gesponnen hatte, hat nach schweren Stämpfen Der folossale Aufschwung des Eisenbahnverkehrs und der folossale des deutschen Verkehrswesens besteht; barin hat der Herr Vorredner auch die Mehrheit meiner Freunde im badischen Landtag diesem Ueberschuß hätten besonders Preußen gestattet, den Tarif herab- durchaus recht. Es fehlt aber eine wirksame Instanz zur Durch Staatsvertrag zugestimmt. Wenn jezt Preußen seine Bahnen auf zusetzen. Aber gerade das Gegenteil hat man gethan von dem, führung des Art. 42 der Verfassung; daß das Reichs- Eisenbahnamt eignen Schienen direkt bis Straßburg führt, sind Württem was durch den Fortschritt der Technik möglich gewesen wäre. Die dazu nicht die Macht hat, hat sich jedes Jahr von neuem gezeigt. berg und Bayern die nächst Beteiligten. Es kann aber nicht Aufrascheren Schnellzugsverbindungen sind nur einer kleinen Zahl von Die Umleitungen, die nur aus Konkurrenz gabe des Deutschen Reiches sein, daß die Einzelstaaten sich gegenPersonen vorbehalten worden. Auch hier hätte sich das Reichs- rücksichten erfolgen, müssen unter allen Umständen seitig zu Grunde richten. Sie alle haben ein Anrecht darauf, Eisenbahnamt seiner Aufgabe bewußt werden sollen. Zeit ist Geld abgeschafft werden. Die Grenze von 20 Prozent scheint mir baß ihre Eristenz gewährleistet wird; aus diesem Grunde verlangen auch für die arbeitenden Klassen. Gerade für sie, die viel von ihrer noch viel zu hoch gegriffen. Die kürzeste Linie muß im wir zur Durchführung der Artikel 42/46 der Reichsverfassung und nüglichen Zeit verlieren, hätte der Tarif nicht erhöht, sondern herab- allgemeinen als die beste Berbindung gelten; Ausnahmen dürfen nur leberführung des Verkehrs in den Betrieb des Reiches. gesetzt werden müffen. Seit Ende der sechziger Jahre hat man in stattfinden, wo ganz besondere Verhältnisse vorliegen. Ein erstrebensAber die Eisenbahnen sind nicht allein für den Fiskus da, nicht Preußen alles unterlassen, was zur Verbesserung des Verkehrs hätte wertes vorläufiges Ziel wäre die Vereinheitlichung der Betriebsmittel des allein milchende Stuh für den Staat, fie müssen in Industrie und beitragen tönnen. So ist auch die Tariffrage ein unleid- Güter- und Bersonenverkehrs, ohne daß dadurch die Selb - Landwirtschaft der Bevölkerung dienen. Das können sie nur unter licher Zustand, der zweifellos mit der Reichsverfassung nicht im Ein- ständigkeit der Einzellandtage aufgehoben zu werden brauchte. einheitlicher Leitung thun. Namentlich die Herren von der Rechten Ilang steht. Auch dem allgemeineren Schnellzugsverkehr, insbesondere Durchführbar, wenn auch im einzelnen fompliziert, wäre auch erinnere ich an das Wort ihres Abgottes Bismard, daß eine zwedder Einführung fürzerer Schnellzugslinien, find infolge der verschieden die Vereinheitlichung des Betriebes und Vermäßige Tarifierung der landwirtschaftlichen Produite mehr nüßt als artigen finanziellen Interessen der Einzelstaaten Schwierigkeiten ent- teilung der Ueberschüsse auf die Einzelstaaten. vielmal höhere Bölle. Auch die Arbeiter haben ein lebhaftes Intereffe gegengesetzt worden. Man läßt nicht einen Schnellzug durch sein Die Folge einer solchen Startellierung wären sehr erhebliche an der Reichsgemeinschaft und Tarifverbillignng. Mit Preußens Land führen, ohne Gegentonzessionen zu verlangen. Dazu kommt Ersparungen, gute verkehrspolitischen Verbesserungen ist es nicht weit her. Vom Abdie Verschiedenheit der Klaffeneinteilung im ein- fämen. Vereinheitlichung geordnetenhause ist keine Besserung zu erhoffen, erst das Eingreifen heitlichen deutschen Reichsgebiet. Während man in Süddeutschland des deutschen Verkehrswesens nur auf Umwegen zu erreichen. des Reichstags fann zu annehmbaren Zustanden führen.( Lebhafter nicht daran denkt, die dritte Klasse noch durch eine vierte zu ver- Hoffentlich wird das 20. Jahrhundert dem deutschen Volle Beifall bei den Socialdemokraten.) schlechtern, ist in Preußen die vierte Klasse, auf die nach dem Tarif auch die Einheit auf dem Verkehrsgebiete bringen.( Bravo ! bei den Abg. Gamp( Rp.): Es ist nicht richtig, daß durch§ 42 der doch hauptsächlich die arbeitende Bevölkerung angewiesen ist, nicht den Nationalliberalen.) Verfassung jede Umlenkung des Verkehrs verboten ist. In der Ergewöhnlichen Personenzügen, sondern den Bummelzügen angefügt. So füllung seiner Pflichten ist das Reichs- Eisenbahnamit nie zurückgeblieben. find die Hoffnungen auf das Reichs- Eisenbahnamt in jeder Hinsicht Man hat seiner Zeit bei Errichtung des Reichs- Eisenbahnamts Widersprechen muß ich der Behauptung, daß die Umleitungen aus wirtenttäuscht worden. Die Erwartungen auf seine Wirksamkeit zu hoch gespannt. Wenn diese schaftlichen Gründen zu verwerfen sind. Die Frachten werden doch stets Wenn wir sie nicht auch für die Zukunft aufgeben wollen, Erwartungen sich nicht erfüllt haben, so liegt das nicht am Amte, nach der fürzesten Strecke bemessen. Die Benutzung des nächsten Weges müssen wir ihm eine ganz andre Stellung geben. Es hat sich immer sondern an den Verhältnissen. Immerhin ist doch all' das, was wir fann gerade eine erhebliche Verzögerung zur Folge haben, wenn dabei deutlicher herausgestellt, daß sich im deutschen Wolfe eine Wenderung an Einheitlichem bei den deutschen Eisenbahnen besonders in fremde Grenzen überschritten werden müssen, wobei die Güterwagen fonder Anschauungen herausgebildet hat. Schon in den sechziger Jahren, technischen Dingen haben, der Wirksamkeit des Reichs- Eisenbahn- trolliert werden. Und mit dem Bestehen verschiedener Verwaltungen zur Zeit des Norddeutschen Bundes war man überzeugt, daß die amtes zu verdanken. Vieles ist auch in Bezug auf die Betriebs- werden wir auf jeden Fall noch lange zu rechnen haben. Die aus der einzelstaatlichen Zersplitterung herausgewachsenen Eisen- sicherheit angeregt und erreicht worden. Nach außen hin er- preußische Regierung hat noch nie das finanzielle Eigenbahnen absolut ungeeignet seien, den Verkehr zu bewältigen. Ein scheinen diese Verbesserungen freilich als Erfolge der einzelnen interesse über das allgemeine Interesse gestellt.( Lautes Antrag auf fofortige Berstaatlichung wurde im Jahre 1869 zwar Eisenbahnverwaltungen. Nichts in die Deffentlichkeit dringt auch Lachen lints.) Bei dem Abschluß der hessischen Gemeinschaft zurüdgezogen, aber die Anbahnung einer Einheit gewünscht. Im über die fortgesezte Thätigkeit des Amtes in Bezug auf Hat Breußen direkt finanzielle Opfer gebracht. Es wird sicher ebenso Jahre 1870 wurde ein Antrag Miquel auf lebernahme der Eisen- die Landesverteidigung. Was den Antrag der Socialdemokraten bereit sein, Baden und Württemberg ...( Große Heiterteit lints. bahnen in die Reichsverwaltung mit großer Mehrheit an anlangt, so ist es ja erfreulich, daß die Herren sich einen Gedanken zurufe: zu verschlucken!) Num, der Vertrag mit Hessen kann
allen Bundesstaaten der Endziel
welche dann das Jedenfalls ist
-
Bräsident Schulz:
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