Nr. 46. 21. Jahrgang.
Das Armenwesen
im Stadthaushalts- Etat für 1904. Die Aufwendungen für das Armenwesen zeigen in dem neuen Stadthaushalts- Etat eine bedeutendere Zunahme als die für irgend einen der andern Verwaltungszweige, mit Ausnahme nur des Bauwesens, dessen Etat diesmal besonders start mit ertraordinären Ausgaben belastet ist. Die Ausgabesteigerung gegenüber dem letzten Etat beträgt z. B. beim Schulwesen nur 833 828 M. ( 31 Proz. des Schuletats von 1903), beim Gesundheitswesen nur 563 661 M.( 6 Proz. des Kranken- und Gesundheitspflege- Etats von 1903), aber beim Armenwesen 1 452 229 m.( 102 Broz. des ArmenEtats von 1903). Im Jahre 1904 will die Stadt nun schon über 15 Millionen für das Armenwesen ausgeben, 15 094 889 m., wovon nur 1 612 262 M. durch Einnahmen gedeckt werden, so daß ein guschuß von 13 482 627 M. zu leisten ist.
daß das Grundkapital entsprechend der erhöhten Beteiligungsziffer Dagegen teilte der Kassenvorsitzende Rademann mit, daß in dem durch Ausgabe neuer Aftien um 1 500 000 m bergrößert werden Verzeichnis des Aerztevereins den Kassen mindestens drei Aerzte soll, und zwar soll auf je 10 000 Tonnen der Beteiligung eine Attie präsentiert werden, welche Strafthaten auf dem Geivissen haben. a 300 M. ausgegeben werden. Die Emission der neuen Aktien wurde Herr Arlt berichtete, daß auf dem Verzeichnis des Aerztebereins dem Vorstande des Syndikats zur Ausführung überlassen. Für den ein Arzt stehe, der sich vor mehreren Jahren in der empörendsten erweiterten Geschäftsbetrieb des Syndikats wurde ferner, wie die Art an einer franken Versicherten unfittlich vergangen habe. Der Rheinisch- Westfälische Zeitung" mitteilt, der§ 6 betreffend Vor- Redner verlas das von der Ortskaffe für Fabrikbetriebe über den stands Organe dahin abgeändert, daß außer den vom Aufsichtsrat Fall aufgenommene Protokoll. Dieses sei der Aufsichtsbehörde mitbestellten Vorstandsmitgliedern noch stellvertretende Vorstands- geteilt worden, aber es sei nichts darauf erfolgt. mitglieder ernannt werden können. Der Aufsichtsrat besteht in Zufunft aus 12, früher 9 Mitgliedern, wird für die Dauer von vier Jahren gewählt und ist beschlußfähig, wenn sämtliche Mitglieder geladen und mindestens 7( früher 5) Mitglieder anivesend find. Der Erwerb von Grubenfeldern und Bergiverksanteilen, der Betrieb von Unternehmungen und die Beteiligung an Unternehmungen, die auf Aufbereitung, Lagerung und Beförderung von Bergwerksprodukten gerichtet sind, bedürfen seiner Genehmigung.
Bei der Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern wurden wiedergewählt: Geheimrat Kirdorf , Kommerzienrat Müser, Geheimrat Krabler, Bergrat Kleine, Kommerzienrat Funde, Direktor G. Hoffmann, Gewerke Küchen, Kommerzienrat Oskar Waldthausen; neugewählt wurden Bergrat Behrens( für den sein Amt niederlegenden Direktor Dyckerhoff). August Thyssen, Geheimrat Haniel und Hugo Stinnes .
So rächt sich die allem socialen Empfinden ins Gesicht schlagende Kommunalpolitit, die Berlin in den Notstandsjahren, in der Zeit der Wohnungsnot und des Arbeitsmangels, getrieben hat. Der Verarmung durch Beschaffung von Arbeitsgelegenheit vorzubeugen, hat der Berliner Freifinn abgelehnt; dafür sind dann die Armenlasten um so rascher gestiegen. Für die Armenpflege im engeren Sinne find an Ausgaben allein 11 139 400 m.( 1 071 400 M. mehr Nach der Aufstellung der Beteiligungsquoten der syndicierten als 1903) angefegt, wovon 9 075 000 m.( 983 000 m. mehr als 1903) Bechen an der Coatsproduktion unter dem neuen Vertragsentwurf durch die Armenkommissionen als Almofen, Pflegegeld ufw. verteilt ergiebt sich, daß am höchsten die Harpener Bergbau- Aktiengesellschaft werden sollen. Den reichlich 11 Millionen stehen an Einnahmen nur und zwar mit 1 484 600 Tonnen beteiligt ist. Es folgen dann 745 500 m.meist aus Unterstützungs- Erstattungen- gegenüber, Gelsenkirchen mit 1079 320 Tonnen, Hibernia mit 520 500 Tonnen, so daß hier 10 393 000 m. aus dem Stadtfäckel zu decken sind. Das Nordstern mit 492 000 Tonnen, Neumühl mit 377 500 Tonnen, Ausgabeplus der engeren Armenpflege, das der Etat für 1903 auf- tönigsborn mit 346 000 Tonnen, Consolidation mit 338 000 Tonnen, wies, wurde damals in den Erläuterungen als Folge des Not- König Ludwig mit 311 600 Tonnen usw.
standes bezeichnet. Zu dem diesmaligen Ausgabeplus findet Das Drahtstift- Syndikat ermächtigte, wie die Kölnische Boltssich im Etat fein Wort einer ähnlichen Begründung. Warum so zeitung" meldet, die Verbandswerke, im Wettbewerb mit außerhalb schweigsam? des Syndikats stehenden Werken im Handverkauf Kampfpreise bis zu 15, M. für den Doppelcentner zu stellen, d. i. bis zu 50 Pf. unter dem sonstigen Grundpreise.
Von den Armenanstalten stehen diesmal im Etat das Obdach mit 482 400 M. Ausgabe, 66 300 M. Einnahme, 416 100. Zuschuß, das Arbeitshaus mit 731 621 M. Ausgabe, 226 071 M. Ginnahme, 505 550 M. Zuschuß. Die Siechenanstalten, die der Etat gleichfalls zum Armeniesen zählt, erfordern 853 522 M. Ausgabe, haben 110 245 M. Einnahme und erhalten 743 277 M. Zuschuß. Die Ausgaben wären hier viel höher, wenn die Gemeindeverwaltung dem fortgesetzt steigenden Bedürfnis Genüge thäte. Aus Mangel an Platz in den Anstalten giebt fie die Siechen zahlreich in Außenpflege, wobei sie wegen der geringen Höhe des Pflegegeldes noch spart. Diesmal sollen wieder mehr Sieche in Außenpflege kommen; der Etat fagt:„ um Raum zu schaffen".
In der Waisenpflege spielen die Anstalten nur noch eine nebensächliche Rolle. Die Zahl der Waisenkinder steigt von Jahr zu Jahr, aber die meisten werden in Familien gegeben. Für die Baifenpflege beträgt im Etat für 1904 die Ausgabe 1887 946 M., die Einnahme 464 146 M., der Zuschuß 1423 800 M. Mit einbegriffen ist die Fürsorge- Erziehung, deren Ausgaben eine besonders starte Zunahme zeigen.
Aus Induftrie und Handel.
Dortmunder Union. Die„ Rheinisch Westfälische Zeitung" teilt mit, daß sowohl die Henrichshütte wie die Zeche Karl Friedrich von der Dortmunder Union an die Firma Henschel und Sohn in Kassel übergehen und daß der Kaufpreis 12%, Millionen Mark betrage.
Vom Ausschuß der Arbeitnehmer- Beifiter des Berliner GewerbeGerichts erhalten wir nachstehende Zuſchrift:
In Nr. 25 des Vorwärts" ist in einer Reporter- Notiz folgendes zu lesen:
" Das Berliner Gewerbegericht teilt mit:„ Die Festsetzung bestimmter Ruhepaufen für die Gehilfen hat sich bei kleinen Betrieben des Gast- und Schankwirts- und Barbiergewerbes in fofern oft als nachteilig gezeigt, als hier der Besuch von wechselnder Stärke ist und der Verdienst des Arbeitgebers oft lediglich in der Ausnußung der sich in ungleichen Perioden wiederholenden Gelegenheiten besteht. Fällt der Ausgehetag nun in eine betriebsreiche Periode, so kann dadurch oft der gesamte Verdienst verloren gehen, insbesondere kann sich die Kundschaft dadurch verziehen. Die Regelung der Freistunden müsse unsres Erachtens bei den fleinen Betrieben eine andre sein, wie bei den großen. Dies ist auch insofern möglich, als bei den ersteren die Ausnutzung der Arbeitskräfte keine so fortlaufend gleichmäßige ist, wie im Großbetriebe. Die sociale Stellung von Arbeitgebern und Arbeitern ist bei den genannten Kleinbetrieben auch keine wesentlich verschiedene. Der Verdienst der Gehilfen hängt hier hauptsächlich vom jeweiligen Geschäftsumfaz ab, während dieser beim Großbetriebe ohne wesentlichen Einfluß auf die Lohnhöhe bleibt."
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Zu Obigem bemerkte die Redaktion des Vorwärts": " Wir wollen die guten Absichten des Berliner Gewerbegerichts- foll wohl heißen der Ausschuß des Berliner Gewerbegerichts" gern anerkennen, aber bevor es nicht einen Weg mitteilt, auf dem diese Umstände beseitigt werden tönnen, ohne daß dadurch die Angestellten in ihrer zur Zeit noch so außerordentlich knapp bemessenen Ruhezeit beeinträchtigt werden, läßt sich über die Sache nicht reden. Um feinen Zweifel auffommen zu lassen, erklären wir noch ausdrücklich, daß auch die Regelmäßigkeit und die zusammenhängende Dauer der Bausen ein notwendiges Erfordernis für die ersprießliche Regelung der Ruhezeit ist."
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Nene Gründungen in den Bereinigten Staaten von Amerika . In welchem starken Maße die zur Zeit in den Vereinigten Staaten Herrschende Krise das gesamte Wirtschaftsleben beeinflußt, kommt Zu vorstehendem Anhang der Redaktion ist zu bemerken, daß deutlich in der Abnahme der Neugründung von Aktiengesellschaften der Gesamtausschuß des Gewerbegerichts( Arbeitgeber zum Ausdruck. Bekanntlich werden fast alle Attiengesellschaften und und Arbeitnehmer) in feiner Weise an dieser Notiz beteiligt ist, VielTrusts, die in dem Vereinigten Staaten Gebiet gegründet werden, mehr ist diese dem Verwaltungsbericht des Magistrat in den Staaten New Jersey , New York, Maine , Pennsylvania , zu Berlin für" das Etatsjahr 1902"( Nr. 31) Bericht Delaware und West- Virginia inforporiert, da diese die günstigste über das Gewerbegericht zu Berlin entnommen, der bisher den Aftiengesetzgebung haben. Die in diesen Staaten während des Beisitzern noch nicht zugestellt wurde. leßten Jahres und im Januar des laufenden Jahres gegründeten Attiengesellschaften( die Trufts gelten gefeßlich ebenfalls als Attienunternehmungen) umfaßten nun folgende Attienkapital- Summen: 179 900 000 Dollar 175 075 000 144 975 000 243 200 000
Januar Februar
März
April
Mai.
Juni Juli. August September Dftober November.
Dezember.
Januar
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1903
1904
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"
"
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307 666 000
"
135 695 000
"
106 100 000
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77 050 000
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79 250 000
"
67 300 000
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56 100 000
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82 452 000
59 508 200 Dollar
Im Mai erreichte bekanntlich die Konjunktur ihren Höhepunkt, und mit ihr zugleich die Gründungswut; dann tritt ein plöglicher Rückgang ein, so daß im November die Summe der Aktienkapitale der in das Register eingetragenen Neugründungen noch nicht ein Fünftel der Kapitalsumme des Mai erreicht.
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Wir glauben gern, daß der Vorwärts" ohne weiteres nicht zu der Annahme gelangt wäre, daß der Ausschuß die zweifelhafte Ansicht bezüglich der Ruhepausen für die Angestellten im Gastwirtsgewerbe sowohl als der im Barbiergewerbe vertrete, hätte der Berichterstatter sei dies mit oder ohne Absicht nicht unterlassen anzuführen, daß im obengenannten Verwaltungsberichte vor den benannten Auslassungen deutlich zu lesen steht:
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" In den letzten Berichten haben wir damit begonnen, aus den Erfahrungen, die wir auf Grund der neueren Gesetzesbestimmungen in der Praxis, besonders in der Rechtsprechung gemacht haben, und die in den regelmäßig monatlich stattfindenden Konferenzen der Gewerberichter zur Sprache gebracht werden, einige Fälle anzuführen."
Zweifellos fest steht nach diefem, daß es sich hierbei um nichts weiter als die subjettive Anschauung des Vorsipenden einer Kammer des Gewerbegerichts handelt. Der Ausschuß der Arbeitnehmer- Beisiger erklärt sich damit nicht identisch und nimmt fogar mit Bestimmtheit an, daß dasselbe auch seitens der Arbeitgeber geschieht. Endlich sei noch bemerkt, daß der Ausschuß des Gewerbegerichts auf den Inhalt des Berichts vom Gewerbegericht als solcher ohne jeden Einfluß ist."
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Der Fall Fritz Meyer. Seit dem Ausbruch des Krieges zwischen Japan und Rußland lagern schwarze Schatten über der Berliner Börse . Wenn am Börsenschluß die großen Glocken läuten, klingt es halb wie Sturm, halb wie Klagegeläut. Auf und ab gehen die Kurse und schon fehlt's nicht an Toten. May H. Meyer, Jean Fränkel und heute Friz Meyer. 27 Millionen Mark betragen die Engagements der letzteren, die auf allen Märkten ruhen, und auf 2 Millionen Mark schätzt man den Verlust aus ihnen, dem nur 100 000 m. Attiva gegenüberstehen. Frizz Meyer war der Typus des wilden, großmannsfüchtigen Spekulanten und Haussiers. Als Hintermann der großen Banken beherrschte er zeitweise die Märkte und regulierte die Preise. Ungeheuer waren feine Engagements in Renten und Montanpapieren: Gebiete, auf denen er oft der Handlanger der Deutschen Bank war. So hat er noch kurz vor Ausbruch des Krieges, um die Türken- Emissionen zu erleichtern, große AbEs ist sehr erfreulich, daß der Ausschuß der Arbeiterbeifizer des schlüsse gemacht. Seine Rentengeschäfte sind auch die Veranlassung Der Arbeitsmarkt Englands hat sich seit Beginn des Jahres uns damit Gelegenheit, unfre Meinung über den Unfug der offiziösen Gewerbegerichts zu der Angelegenheit Stellung nimmt. Er giebt zu seiner Insolvenz. Schon seit Tagen konferierte Herr Fritz wesentlich ungünstiger gestaltet. Die Arbeitslosigkeit stieg im Januar Verhökerung amtlicher Veröffentlichungen ganz unverhohlen zu sagen. Die Meher mit Direftor Mankiewicz auf der Produkten- Börse. nach dem Bericht der Gewerkschaften auf 6,6 Broz. gegen 5,1 Proz. erwähnte Notiz stammte von dem magistratsoffiziöfen KorrespondenzFür Kenner ein Zeichen, daß etwas faul im Staate Dänemart im Januar vorigen Jahres. Ganz besonders ungünstig gestaltete sich bureau, das vor der offiziellen Veröffentlichung von dem Inhalt Kenntsein mußte; denn wenn die Financiers von der Fondsbörse auf die die Geschäftslage im Eisengewerbe. Die Einschränkung der Roh nis erlangt hat. Die Angabe des Bureaus, daß die MeinungsBroduttenbörse konferieren kommen, so sind ernste Dinge zu be- eisenerzeugung war ganz beträchtlich. In West- Cumberland z. B. äußerung vom„ Berliner Gewerbegericht" herrühre, mußte zu ber sprechen. Die Deroute in Paris , der rapide Sturz von Spaniern sind eine ganze Reihe Werke völlig geschlossen worden. Das Geschäft Annahme verleiten, daß es sich um eine Meinungsäußerung des Ausin Fertigeisen und in Stahl war felten so still, wie gerade im schuffes des Berliner Gewerbegerichts handele, denn ein andres und Türken machte selbst des Freundes Hilfe unmöglich. Gestern Januar. Die Lage des Schiffsbaues hat sich noch nicht Organ, das namens des Gewerbegerichts zur Meinungsäußerung wurde den Gläubigern die Insolvenz angezeigt. Fast alle großen gebeffert, obwohl die Preise auf dem Tiefpunkt angelangt sind. Ein berufen wäre, giebt es nicht. Der offizielle Bericht läßt ja teinen Banken sind beteiligt. Nach einer Besprechung nahmen sie heute Dampfer von etwa 6000 Tonnen, der vor drei Jahren noch Zweifel darüber, daß es sich nur um die Meinungsäußerung eines Renten und Montanpapiere auf, wodurch die Scheinsteigerung der 50 000 Pfd. Sterl. kostete, kann heute schon für 35 500 Pfd. Sterl. einzelnen Gewerberichters handelt. Es liegt also eine direkte Jrreheutigen Kurse zu erklären ist, nur Bankaktien wurden egekutiert. erstanden werden. Auch die Maschinenfabriken find unzureichend be- führung der öffentlichen Meinung durch die offiziöse Korrespondenz Bis in die Morgenstunde wartete Direktor Mankiewicz mit der schäftigt; die Lokomotivfabriken haben einen Teil ihrer Arbeiter vor, von der wir allerdings nicht wissen, ob sie auf Absicht oder Gattin Meyers auf ihn; er kam nicht, denn er hat es vorgezogen entlassen müssen. Im Textilgewerbe dauert die Verkürzung der Unwissenheit beruht. Jedenfalls sollte der Fall Anlaß geben, dem zu fliehen und zwar, wie verlautet unter Mitnahme von Depots, die Arbeitszeit, namentlich in den Betrieben der Baumwollbranche, noch Unfug ein Ende zu machen, der in solchem offiziösen Nachrichtenvon Verwandten hinterlegt waren. fort. Ein kleiner Lichtblick zeigt sich nur auf dem Kohlenmarkt. handel liegt. Wann folgt der nächste Fall, Infolge größerer Nachfrage von Stohle für Ostasien zeigte der Kohlen- handel liegt. schon spricht man wieder von Schwierigkeiten eines bedeutenden Handel einige Belebung, die namentlich in Cardiff zum Ausdruck Maklers, und doch ist noch nicht Ultimo? fam. Für Japan allein sind in der ersten Hälfte des Januar
Ueberweisung von Sterbegeld.
Zum Konkurs der Firma Lahusen in Bremen erfährt der 80 000 Tonnen bestellt worden; ebenso waren die Käufe der britischen verstorben waren, hielt die Knappschafts- Berufsgenossenschaft SterbeBörsen- Courier", daß als Ursache der Insolvenz übermäßige Admiralität bedeutender als gewöhnlich.
Soziales.
Aerzte und Krankenkassen.
Für die Witwen zweier Bergleute, die infolge Betriebsunfalles geld in Höhe von etwa je 100 Mark bereit. Darauf erhob der Allgemeine Ruappschaftsverein Anspruch, nachdem er als Krankenkasse ben Frauen Sterbegelder in gleicher Höhe gewährt hatte. Er berief sich auf die Arbeiter- Versicherungsgefeze. Die Witwen protestierten, worauf sich die Knappschafts- Berufsgenossenschaft, die zur Ueberiveisung des Sterbegeldes bereit war, durch Hinterlegung der Beträge aus der Affaire zog. Den Frauen blieb, wollten sie ihr vermeintliches Recht auf das Sterbegeld der Berufsgenossenschaft weiter verfolgen, nur die Klage übrig. Sie wählten das Verwaltungsstreitverfahren gegen den Knappschaftsverein und beantragten, ihn zu verurteilen, in die Auszahlung der hinterlegten Beträge ant sie zu willigen. Der Bezirksausschuß billigte materiell die Ueberweisung des Sterbegeldes an den Knappschaftsverein und wies desRheinisch- Westfälisches Kohlensyndikat. Der Durchführung des Das Ober- Verwaltungsgericht wies Ueber die Einigung in Magdeburg wird berichtet: Die halb die Klagen ab. Monopols, welches das Syndikat anstrebt, stand die bisherige Be- Aerzte haben ihre Forderung, die Aeußerungen Wendlandts vom ebenfalls die Klagen ab, ohne aber materiell zu entscheiden. stimmung des Syndikatsvertrages hindernd im Wege, welche die Ge 5. Juli als gröbliche Dienstvergehen" zu protokollieren, fallen ge- Es erklärte die Verwaltungsgerichte im vorliegenden Rechtsstreit für schäftsthätigkeit auf den An- und Verkauf von Kohlen, Coats und lassen, nachdem sie einsahen, daß sie selbst von der Regierung nicht unzuständig. Die Frauen fönnten nur im Civilprozeß bei Das VerwaltungsstreitBriquetts beschränkt. Die Syndikatsleitung wünschte daher nicht nur einmal unterstügt werden konnte. Die Thatsache jedoch, daß W. den ordentlichen Gerichten vorgehen. das Recht zu erhalten, ganz nach ihrem Ermessen auch die Lagerung einen Brief des Herrn Dr. Friedrich zurüdgewiesen, soll als ein- verfahren wäre in solchen leberweisungsfällen nur gegeben, wenn und den Transport obengenannter Produkte übernehmen zu fönnen, maliges Amtsvergehen protokolliert werden. Der bisherige Ber - es zum Rechtsstreit zwischen der Kasse( hier dem Knappschaftsverein) sondern auch neue Grubenfelder und die Bergwertsanteile solcher trag zwischen Aerzten und Kassen bleibt provisorisch weiterbestehen. und der Berufsgenossenschaft gekommen wäre. Für solche Fälle sei Bechen ankaufen zu dürfen, die außerhalb des Syndikatsverbandes es gefeßlich figiert, nicht aber für Klagen der Versicherten beziv. ihrer Angehörigen, wie sie hier vorlägen. Das VerwaltungsStreitverfahren sei nur immer da gegeben, wo es durch Gesetz ausdrücklich vorgeschrieben sei.
Spekulationen in Goldshares, Kaffee 2c. angegeben werden. Die Firma bestand erst seit etwa 21/2 Jahren, machte aber beträchtliche Umsätze in Getreide und Futterartikeln. Ueber den Stand der Masse läßt sich genaues noch nicht sagen; Schägungen lauten auf 800 000 2. bis 1 000 000. Passiva und 150 000 bis 200 000 M. Activa. Beteiligt find Bremer und inländische Getreidefirmen sowie Bremer Der hiesige Verein der Gewerks- Krankenkassen- Aerzte hat in und inländische Banten, auch einige amerikanische Getreidefirmen. feiner Generalversammlung beschlossen, die mit den GewertsDer Inhaber ist vor etwa zehn Tagen nach London abstrantenkaffen abgeschlossenen Verträge, die bis 1. Juli 1909 Taufen, gereist; fein jeßiger Aufenthaltsort ist unbekannt. Nach der innezuhalten. In der Versammlung herrschte allgemein die Ansicht, " N. Hamb. Börsenhalle" hatte sich Lahusen auch an der Hamburger daß die Mehrzahl der Aerzte schwerlich den von der Aerztekammer Kaffeebörse engagiert, doch sah man seine Position seit einiger Zeit geforderten Revers unterschreiben würde. bereits als nicht besonders fest an.
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stehen. Der flar ersichtliche Zweck ist, die Bechen , die als Non- In Leipzig ist die Einigung gescheitert, weil die furrenten des Syndikats diefem unbequem werden, auszukaufen oder Aerzte an der Forderung festhalten, daß die Kasse den mindestens so viele Aktien dieser widerstrebenden Unternehmungen neuengagierten Aerzten gegenüber Vertragsbruch begehen soll. in den Besitz des Syndikats zu bringen, daß dieses auf die be
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Aus der Frauenbewegung.
treffenden Zechen einen bestimmenden Einfluß gewinnt. In dem In Köln wurde in der Sonntagsversammlung auch über die neuen Vertrag wird deshalb die Syndikatsthätigkeit auf die Auf- Behauptungen von der Bescholtenheit der Aerzte verhandelt, mit bereitung von Stohlen, den Eriverb von Grubenfeldern und Berg - denen die Kassenverwaltungen Verträge abgeschlossen hatten. Abwerksanteilen, sowie den Betrieb von Unternehmungen aller Art, die geordneter Dr. Rügenberg hatte im Reichstage unter anderm Als Delegierte zum Heimarbeiterschutz- Kongreß wurden in einer auf die Lagerung, den Absatz und die Beförderung von Bergwerks- gesagt: Nummer 6 6 war früher mal in einer öffentlichen Versammlung in Rigdorf Fräulein Jda Altmann produkten gerichtet sind", ausgedehnt. 3rrenanstalt. Nummer 6 gab sich in der Kölner Versammlung und Frau Pause gewählt. Die Wahl gilt für den Wahlkreis In der am Sonnabend in Essen abgehaltenen außerordentlichen zu erkennen und mußte gestehen, daß Rügenbergs Angabe richtig ist; Teltow - Beeskow . Den Vortrag über die Aufgaben des Kongresses Generalversammlung des Kohlensyndikats wurde diese Ausdehnung er war ein Jahr lang in einer Irren- Anstalt hatte Frau Ties gehalten. An der Versammlung nahmen gegen der Machtbefugnisse der Syndikatsleitung sanktioniert und beschlossen, Assistenzarst! 2000 Personen teil.