Nr. 47. 21. Jahrgang.
41. Sigung. Mittwoch, 24. Februar 1904, 1 hr. Am Bundesratstische: Budde.
er es eine
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Abg. Schlumberger( natl.): Die Einführung der vierten Klasse Wünsche für nächstes Jahr merken und für meine Angestellten kämpfen, in Elsaß- Lothringen würde eine entschiedene Verbesserung bedeuten. fo viel ich kann. Die Wünsche der einzelnen Beamtentategorien müssen gründlich Ich habe vergessen, auf die Anfrage des Dr. Müller- Meiningen geprüft werden. Redner trägt eine Reihe von Einzelwünschen vor. wegen des Koalitionsrechtes zu antworten. Das, was ich in der ( Präsident Graf Stolberg rührt die Glocke; der Redner dreht sich Sizung vom 4. März hier über das Koalitionsrecht gesagt habe. Die zweite Etatsberatung wird fortgesetzt beim Etat der Ver- mit unglaublicher Geschwindigkeit um, legt beide Hände als Schall- halte ich voll aufrecht und brauche dem nichts hinzuzufügen. Es ist Die zweite Etatsberatung wird fortgesetzt beim Etat der Ver- trichter an die Ohren und blickt erwartungsvoll zum Präsidenten ganz deutlich und klar. Ich habe nicht ausführlich geantwortet, waltung der Eisenbahnen. weil Herr Niff meine Aeußerungen durchaus richtig kommentiert hat. Im Abg. Erzberger ( C.): Ich möchte anregen, daß die Verwaltung empor. Stürmische, andauernde Heiterkeit.) Präsident Graf Stolberg( mühsam ernst bleibend): Herr Ab- übrigen ist es eine rein theoretische Deduktion, da ich gar nicht genötigt der eljak- lothringischen Bahnen in ihrer jährlichen Uebersicht uns auch Auskunft gebe über die Urlaubszeit der mittleren und geordneter, ich wollte Sie nur bitten, diese Dinge bei den einzelnen gewesen bin, bei den Reichseisenbahnen irgendwie einzuschreiten. Ich habe Titeln vorzubringen.( Heiterfeit.) weder einen Arbeiter entlassen müssen, noch irgend welchen unteren Beamten sowie genauere Angaben mache über Arbeitszeit und Löhne. Das Bestreben der Verwaltung, die Dienstzeit Seiterkeit) und sage: Der Herr Minister hat mich vor zwei Jahren durchaus ordentlicher Weise zusammengethan haben, um ihre Wünsche Abg. Schlumberger( fortfahrend): Ich fahre nun weiter( große Stoalitionen entgegenzutreten brauchen, weil die Arbeiter fich in einzuschränken, verdient Anerkennung. Immerhin kommen noch Arbeitszeiten von über 12 Stunden vor. Das ist zu viel. Manche Arbeiter als ein bescheidenes Kerl bezeichnet.( Stürmische Heiterkeit.) Das auszusprechen. Ich habe auch in Preußen, wie der soeben in Staffel haben im Monat nur einen einzigen Ruhetag. Es hat mich zwar etwas gefigelt( erneute Heiterkeit), aber ich gegründete große Verband beweist, gegen Bestrebungen, die auf die muß doch meine damaligen Wünsche wegen ber follte in der Regel auf sechs Arbeitstage immer ein Ruhetag fallen. feitigung der Niveau- llebergänge in Elsaß- Lothringen wiederholen. nichts einzuwenden. Um das Koalitionsrecht handelt es Be Besserung der Lage der Beamten und Arbeiter gerichtet sind, gar Abg. Dr. Müller- Meiningen ( frf. Bp.): Am 4. März 1903 hat Privatbahn- Anschlüsse in Elsaß- Lothringen . Ich hoffe sicher, daß Gegenstand verlassen, zumal er gar nicht zu den Reichseisenbahnen Redner wünscht schließlich Ausbau des Kleinbahnnetzes und der sich in dieser Frage gar nicht. Ich möchte damit diesen der Eisenbahnminister auf eine socialdemokratische Anregung erflärt, biefe Wünsche erfüllt werden. Ich habe es meinen Wählern natürlich gehört.( Beifall rechts.) bezüglich des Koalitionsrechtes der Eisenbahnschon vorher versprochen.( Stürmische langandauernde Heiterkeit.) Die arbeiter unterscheide er wie sein Vorgänger brei Gruppen: 1. im Bevölkerung wird ungeduldig! Jezt ist Aussicht, daß es keine 20 Jahre bahngesetz ist von dem elfaz- lothringischen Landesausschußz abgelehnt Das von Herrn Schlumberger so eingehend besprochene Kleineigentlichen Eisenbahnbetrieb angestellte Arbeiter, 2. eigentliche Be- mehr dauert( heiterkeit) oder höchstens sechshundert Tage.( Erneute worden. Das reichsländische Bahnnes soll nach einem einheitlichen triebswerkstätten- Arbeiter und 3. Arbeiter, die nicht eigent- Heiterkeit.) Redner duckt sich mit tiefer Kniebeuge hinter das Redner- Programmi planmäßig ausbebaut werden. Daß das Wagenmaterial lich in Betriebswerkstätten angestellt seien. Den ersten beiden Gruppen will der Eisenbahnminister das Koalitions pult zurück und schwingt die geballte Fauft des rechten Armes tief in den Reichslanden vielfach minderwertig ist, gebe ich zu. Ich hoffe, recht nicht zugestehen, der der dritten dritten Gruppe will nach unten; dann taucht er plötzlich mit heftigem Ruck zu voller im nächsten Etat mehr Mittel für die Neubeschaffung von Material nicht absprechen. Ich möchte den Minister um Höhe empor und recht den Arm zur Decke, wobei er in die hastigen zu erlangen. Mit Tarifermäßigungen tann eine so kleine authentische Interpretation dieser Unterscheidung bitten, damit Worte ausbricht: Helfen Sie der Bevölkerung!"( Allgemeine Ver- Eisenbahnverwaltung wie die reichsländische nicht gut voran gehen. Die Kilometerhefte halte ich für einen betrieblichen Nüdjuristisch festgestellt werde, für welche Kategorien von Eisenbahn- gnügtheit; fröhliches Bravo! bei den Nationalliberalen.) Arbeitern nach der Anschauung des Ministers§ 6 der Gewerbe- ein fremdes Land genannt. Man könnte also die heutige Debatte Abg. Blumenthal( fübd. Vp.): Der Minister hat Elsaß- Lothringen fchritt. Ordnung nicht gelten solle. Für diese Kategorien gilt dann selbst eine Auslandsdebatte nennen. Abg. Hildenbrand sprach von einer zwölfstündigen ( Oho! rechts.) Gerade in Elsaß - Arbeitszeit. In den Wertstätten aber haben wir nur verständlich das Landesrecht, für die Reichs- Eisenbahnen also das Lothringen sollte man der Bevölkerung jede Enttäuschung ersparen. 10 Stunden Arbeitszeit, die ich vor einigen Wochen noch elsaß- lothringische Landesrecht. In PreußenPräsident Graf Ballestrem( unterbrechend): Ich bitte Sie, nicht Wenn der Minister dort die vierte Klasse nicht einführen will, so reduziert habe auf 91 Stunden. Viele Betriebsbeamte haben nur auf die preußische Eisenbahn- Verwaltung einzugehen. Wir beschäftigen mag er doch die dritte Klasse um die Hälfte verbilligen.( Heiterfeit.) 8 Stunden Dienstzeit. Es ist auch ein Jrrtum, daß ich unberechtigterDer Minister sagte, die Arbeiter dürften nicht wunschlos sein. Nun: dann ge- weise die Arbeitslöhne der Arbeiter verkürzt hätte, während Abg. Dr. Müller- Meiningen : Ich wollte eben die Brücke schlagen. In den Vereinen kommen die Wünsche der Arbeiter der Betrieb zurückgeht, so verlieren auch die Beamten, indem sie bei währe er im weitesten Umfange das Koalitionsrecht!( Sehr richtig! links.) die Beamten ihre bisherigen Bezüge weiter bekämen. Präsident Graf Ballestrem: Bitte, schlagen Sie die Brücke. am besten zum Ausdruck. Die Stellung des preußischen den Kilometergeldern und Fahrgeldern Einbuße erleiden. ( Große Heiterkeit.) Abg. Dr. Müller- Meiningen ( fortfahrend): Es besteht eine Eisenbahnministers ist infolge der Personalunion auch für Elsaß - unterschiedliche Behandlung zwischen Beamten und Arbeitern zu UnPersonalunion zwischen der Verwaltung Preußens und den elsaßothringen von Wichtigkeit. Deshalb hat Dr. Müller Meiningen gunsten der Arbeiter liegt durchaus nicht vor. Frage mit Recht aufgeworfen. Je mehr den Eisenbahnarbeitern Abg. Wattendorff( C.) protestiert gegen die Behauptung des Lothringischen Bahnen. Die Erklärung des Eisenbahnministers wird Freiheit, ihre Wünsche vorzubringen, gegeben wird, desto mehr wird Abg. Blumenthal, daß in der Petitionsfommission Petitionen bealso für beide Eisenbahnverwaltungen authentisch sein. Abg. Riff( frs. Vg.): Die Arbeiter in den Werkstätten der verbotenen Frucht!- Sie Unzufriedenheit abnehmen. Man nehme der Koalition den Reiz graben würden und daß die Mitglieder dieser Kommission von der Eisenbahnen, welche als Fabrikarbeiter anzusehen sind, unter tommen, mit dem sie ohne Nahrungssorgen standesgemäß leben Die Unterbeamten müssen ein Gehalt be Dingen sprächen, von denen sie nichts verſtünden. stehen zweifellos der Gewerbe- Ordnung und haben können. Insbesondere darf es nicht erforderlich sein, daß die BeamtenAbg. Molkenbuhr( Soc.): somit das Koalitionsrecht; die übrigen Angestellten der Eisenbahnen unterstehen der Gewerbe- Ordnung nicht. Eisenbahnbetrieb muß der Dienst der Beamten und Arbeiter nach und die Unternehmer darauf, es den Arbeitern zu nehmen. Ebenso Das Koalitionsrecht ist doch keine theoretische Frage, sonst würden frauen zum Verdienst beitragen. Gerade in dem so verantwortlichen die Arbeiter nicht solches Gewicht darauf legen, es zu bekommen, Uebrigens haben die Ausführungen des Herrn Vorredners für Elsaß Verdienst belohnt werden. In den unteren Regionen des elfaz- loth- wie die Eisenbahnverwaltung sich mit den Unters Lothringen wohl nur prophylaktische Bedeutung, denn es ist mir ringischen Eisenbahnpersonals ist so gut wie niemand mit seinem nehmer- Verbänden to aliert und Arbeiter ganz nach den nicht bekannt geworden, daß die Verwaltung der Reichs- Eisenbahnen Schicksal zufrieden. Redner befürwortet im weiteren eine Anzahl Befehlen der Unternehmer entläßt, so muß sie auch ihren Arbeitern ihren Arbeitern das Koalitionsrecht geschmälert hätte.( Sehr richtig! von Petitionen einzelner Eisenbahnbeamten- Kategorien. U. a. wünschen von Petitionen einzelner Eisenbahnbeamten- Kategorien. U. a. wünschen rechts, Widerspruch bei den Socialdemokraten.)- Leider bringt der die Eisenbahn- Werfführer den Werkmeistern gleichgestellt zu werden, das Recht der Koalition zugestehen. Das Koalitionsrecht ist für die Etat für 1904 feine nennenswerte Aufbesserung der Gehälter der diese aber wünschen selbst aufgebessert zu werden.( Heiterkeit.) Dann habe mancherlei Mißstände bestehen. Eisenbahn - Angestellten um so notwendiger, da doch noch Eisenbahnbeamten in Elsaß Lothringen . Die Diätare flagen, ich zu sprechen von einer Petition Herr Budde hat in seinen ( Buruf rechts: Gehört in die sie allzu lange auf ihre Anstellung zu warten haben Betitionskommission!) Nein; da würde es ja begraben sein. Das Angaben absolute und relative Zahlen ganz durcheinander daß ihnen für die Bemessung des Dienstalters nicht will ich eben nicht. Ich spreche auch nicht von den Petitionen als geworfen, so daß es nicht möglich war, sich ein richtiges die ganze Zeit der diätarischen Anstellung angerechnet wird. So ge folchen, sondern nur von dem Material, das darin enthalten Tangen die Beamten erst mit 60 Jahren in den Besiz des Höchstgehalts. Außerdem bestehen Ungleichheiten in Bezug auf ledige Frauen im Gisenbahndienst so lange nicht fest ist.( Heiterkeit.) Eine Petition beschwert sich darüber, daß das Dienſtaltersstufen- System, die nicht zur Förderung der gestellt werden, als männliche Bewerber für die betreffenden Stellen Kollegialität beitragen. Redner wünscht des weiteren gleich vorhanden sind. Auch die Magazinaufseher haben mancherlei hohe Bezahlung der männlichen und weib= Wünsche. Endlich möchte ich noch erwähnen, daß eine arme lichen Hilfsarbeiter, da auch ihre Arbeitszeit die Barrierenwärterin, die sich an mich gewandt hat, keinen Pfennig gleiche ist. leber die Personentarife will ich mit Rücksicht auf die Geschäftslage des Hauses nicht ausführlich versieht. Damit habe ich einen Teil der mir zugegangenen BeEntschädigung dafür erhält, daß fie Tag und Nacht ihren Dienst sprechen. Ich betone nur, daß die Vorenthaltung der Vergünstigungen, schwerden vorgebracht. Möge die Verwaltung ihnen bald Rechnung wie sie in Baden und Württemberg gewährt sind, fortgesetzt zur wirtschaftlichen Schädigung der elfäffischen Bevölkerung führt und tragen!( Bravo ! links.)
uns mit den Reichs- Eisenbahnen.
daß
und
Abg. Hildenbrand( Soc.):
Wenn
Eine
Minister Budde: Von einer Verbindung der Reichs- Eisenbahn
Beispiel nur in den Direktionsbezirken Berlin und Danzig die Bild zu machen. Was die Unfälle betrifft, so sind zum Unfälle relativ höher als in den Reichslanden. Im übrigen Norddeutschland und in Süddeutschland sind sie viel niedriger. Die Angaben des Ministers über die Löhne waren auch nicht zu kontrollieren, Soch hat man ja aus der Unfallstatistik einen gewissen Anhalt. Aus den an die Witten bei Unfällen getöteter Arbeiter gezahlten Entschädigungen geht hervor, daß der durchschnittliche Jahres- Arbeitsverdienst der reichsländischen Eisenbahnarbeiter 945 M. betragen gezahlt werden. Am verwerflichsten ist es, daß die Eisenbahnverwaltung muß, so daß also jest jedenfalls auch noch niedrigere Löhne die Krise dahin ausnüßt, daß sie die Löhne der Arbeiter fürzt. Das auch nicht im Interesse der Eisenbahn- Verwaltung selbst liegt. ist umsoweniger zu verteidigen, da ja die Eisenbahntarife nicht erDie Wagen vierter lasse sollten modern ausgestattet und auch in die Schnellzüge eingestellt werden. Auch das große Wohlwollen, das der Herr Minister gegenüber den Beverwaltung mit den Unternehmerverbänden ist mir nichts bekannt. Aus den Ausführungen des Herrn Vorredners geht hervor, daß mäßigt werden.( Bravo ! bei den Socialdemokraten.) der kleine Mam, der auf die Benutzung dieser Klasse angewiesen ist, amten und Arbeitern hier proklamiert hat, doch nicht so ergiebig Es wird bei der Anstellung von Arbeitern nur darauf geachtet hat ein Interesse daran, sein Ziel so schnell wie möglich zu erreichen. fein kann, wie es nach seiner Rede den Anschein hatte. Was will es werden, daß sie einen ordnungsgemäßen Ausweis über ihr legtes ( Bravo ! links.) Preußischer Eisenbahnminister Budde: Es war durchaus dankens- beweisen, wenn der Minister sagte, daß die zwölfftündige Arbeits- Arbeitsverhältnis beibringen. Eine schriftliche Bescheinigung über wert, daß die Abgg. Erzberger und Niff Wünsche der Eisenbahn- zeit in einem Jahre um 7,2 Prozent verringert worden ist den Grund des Ausscheidens aus der Stellung wird entsprechend Beamten und Arbeiter hier vorgebracht haben. Dazu find die Ab- 12 Stunden beschäftigt werden, ist daraus nicht zu ersehen. Besprechung des Koalitionsrechtes der Eisenbahner nur genannt, Theoretisch habe ich die geordneten berufen. Nur durch eine innige Verbindung der Ver- Und wenn jedes Jahr nur 7% Prozent weniger zwölf Stunden weil es bisher nie inhibiert worden ist. Die Angaben des Herrn waltung und des Personals fönnen sociale Verbesserungen beim arbeiten, dann dauert es ja noch eine Ewigkeit, bis Vorrebners über die Zahl der Unfälle waren nicht richtig. Diese Eisenbahnpersonal erreicht werden. Ich habe manches für die die zehn stündige Arbeitszeit allgemein durch sind bei den Reichseisenbahnen geringer als bei den bayerischen, Beamten und Arbeiter bessern tönnen, aber auch auf viele Wünsche verzichten müssen. Die Reichs- Eisenbahnverwaltung ist aber geführt ist.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Auch die sächsischen und badischen Bahnen. Man darf auch nicht beliebige fein selbständiger Faltor innerhalb der Reichsverwaltung. So ist es Thatsache, daß die Ausgaben für das Personal fich von 35 000 auf Eisenbahnstationen vergleichen, wie der Herr Vorredner es gethan kein selbständiger Faktor innerhalb der Reichsverwaltung. So ist es 40 000 m. erhöht haben, will bei einer derartigen Verwaltung gar hat, sondern muß die Berkehrsdichte in Betracht ziehen. natürlich, daß es nicht dazu kommen konnte, daß die Beamten der Verwaltung wunschlos gegenüberstehen.( Seiterkeit.) Das Personal Bahl der Angestellten beträchtlich vermehrt worden. Der Minister ringer als bei den bekannt gewordenen übrigen deutschen Bahnen, nichts besagen. Infolge der Verkehrssteigerung ist doch auch die besteht aus Menschen, und ich möchte faum wünschen, daß die Menschen wunschlos werden.( Heiterkeit.) In der Reichs- Eisenbahn- müßte nachweisen, wie sich die Lohnerhöhungen im einzelnen gestalten. 5,38 zu 6,21, wenn die Verkehrsdichte bei den Reichs- Eisenbahnen Iverwaltung ist die Zahl der Ruhetage um 54 Proz. erhöht, die Zahr Als eine besondere Wohlthat stellte es der Herr Minister hin, daß die Werk 23 Proz. höher ist. Daß die Unfallziffer unabhängig ist von der stätten- Arbeiter auch bei schlechter Konjunktur fortbeschäftigt werden. der auf Sonntage fallenden Dienstbefreiungen um 61 Broz. Die schlechtest besoldeten Beamten, die Bahnwärter, find in ihrem Einkommen um 100 M. Leider hat er nicht gesagt, daß sie auch mit demselben Lohne be- Länge der Dienstzeit, habe ich neulich schon im preußischen Landtag schäftigt werden. Weiter hätte ich eine Bitte vorzutragen. In dem nachgewiesen. Auch die Behauptung des Herrn Moltenbuhr ist unerhöht worden; ferner ist die Penfion bezi. Pensionsberechtigung legten Jahre hat sich eine große Bewegung in Süddeutschland auf richtig, daß wir die Krisis zur Verminderung der Löhne bei gleicher der Lokomotivführer und Heizer erhöht. Die etatsmäßigen Stellen Arbeitszeit ausgenügt haben. Die Arbeiter fonnten gar nicht daseine allgemeine Eisenbahn- Tarifreform herausfind in einem Jahre um 456 vermehrt worden. Diese Bermehrung ( Bravo ! rechts.) tommt namentlich den Beamten des äußeren Dienstes zu gute. Ich gebildet. Württemberg , Bayern , Baden haben eine ganze Reihe felbe leisten, weil nicht so viele Lokomotiven zu reparieren waren. Abg. Blumenthal( südd. Bp.),[ mit lautem Lachen und Unruhe stehe in ständiger, persönlicher Fühlung zu den Arbeiterausschüssen. bon Tarifverbesserungen geplant. Diese Bestrebungen kommen nur Stagnation bei den reichsländischen und den Viele Wünsche dieser Ausschüsse habe ich bereits erfüllen können. Ich wegen ber rechts empfangen]: Ich habe noch nichts gesagt, was einen Teil ja durch eine Personal Union berbundenen habe mich mit den Arbeitern auch eingehend über die Löhne unter preußischen Eisenbahnen nicht recht vom Fled. dieses Hauses zu solchem Wohlwollen berechtigen fönnte( Heiterkeit). halten. Alle Ausschüsse haben mir erklärt, daß die wünschenswert, daß sich der Chef der Reichs- Eisenbahn Es wird doch noch erlaubt sein, daß ein persönlich Angegriffener fich Arbeiter in der Privatindustrie schlechter den gemeinsamen Konferenzen entgegenkommender zeigen möge. Wir hier verteidigt. Auch Herr Wattendorff wird sich bei ruhiger Uebergestellt im als Die Eisenbahndienst. Arbeiterwohnungen sind vermehrt worden. wünschen billige Tarife für die ganze Bevölkerung, wie fie legung, soweit er deren fähig ist, überzeugen, daß er mir Unrecht Arbeiterwohnungen enthalten durchschnittlich einen Raum von 45 Quadratmeter, 4. Klasse, die der Minister betonte, gilt nicht der 4. Klasse als solche, im Centrum.) Wenn auch die gesamte Centrumsfraktion, 100 Mann Baden durch die Kilometerhefte eingeführt hat. Die Beliebtheit der gethan hat. Ich habe nicht gefagt, daß die mangelnde Arbeitskraft der Petitionskommission schuld an den jezigen Zuständen sei.( Dhol Wohnungen von Unterbeamten von 60 Quadratmeter, Woh sondern dem 3 weipfennig- Tarif.( Sehr richtig! bei den jeder stärker als der andre( Heiterkeit), dies als meine Aeußerung mittlerer Beamten von 80. Quadratmeter. nungen Auch fonstatiert und affirmiert, so beweist das doch nur, daß ein gewisser den Wohlfahrtseinrichtungen, wie den Bädern, gilt meine volle Für Am bemerkenswertesten aber war, was der Minister nicht gefagt Teil des Hauses geneigt ist, mich sehr ungünstig zu beurteilen. forge. Die vierte Klaffe ist in Elsaß- Lothringen noch nicht einhat. Für Preußen hat er ja in der Budgetkommission des( Seiterkeit und Beifall links.) Die Leftion, die Herr Wattendorff geführt. Ich habe nur die von Preußen einlaufenden Wagen vierter Alaffe bis zu den reichsländischen Endstationen weiter laufen laffen abgeordnetenhauses eine Aeußerung gethan, wonach den Eisenbahnern glaubte mir geben zu müssen, ist doch ganz wirtungslos.( Dho! das Koalitionsrecht überhaupt nicht gewährt werden soll. Aber in und angeordnet, daß diese Wagen vierter Stlaffe auch in Elfaß- Elfaß- Lothringen haben die Arbeiter längst eine Organisation geschaffen. Arbeitstraft der Kommissionsmitglieder und meiner, fo rechnet er Klasse rechts und im Centrum.) Wenn er ein Verhältnis zog zwischen der Lothringen benutzt werden können. Bisher mußten die Insassen der vierten Klasse an den elsaß - lothringischen Grenzstationen aussteigen Ich glaube herausgehört zu haben, daß man mit ihrer Wirkung mit unbekannten Faktoren.( Sehr gut! und Heiterkeit links.) Gr und ein Billet dritter Klasse zur Weiterfahrt lösen, während die nicht so unzufrieden ist. Es wäre zweifellos wünschenswert, daß weiß gar nicht, welchen Fleiß ich entwickeln würde, der Herr Minister auch dem Reichstag , wo die Vertreter des allge- ich Mitglied der Petitionsfommission wäre. Mit meinen Wagen vierter Klasse leer weiter liefen.( Heiterkeit). Wann die meinen Wahlrechts und nicht die des Dreiklassen- Wahlsystems fißen, wählern werde ich mich schon darüber auseinandersehen, daß ich vierte Klasse einmal in Elsaß- Lothringen selbst eingeführt werden eine Erklärung über das Koalitionsrecht der Arbeiter abgiebt. Auch geglaubt habe, trog der, wie ich nun weiß, folossalen Arbeitskraft fann, hängt von der Personenverkehrs- Reform ab. Diese aber haben beim Bostetat waren sich ja alle Parteien darüber einig, die Beamten ber Petitionskommission die Beschwerden der Eisenbahnarbeiter hier Maybach und Thielen in 15 Jahren nicht zu stande bringen können. nicht als Staatsbürger zweiter Klaffe behandeln zu lassen. Schon im Plenum vorbringen zu müssen.( Heiterkeit und Beifall links.) Es hat also seine großen Schwierigkeiten damit. der Vorredner hat die Notwendigkeit gründlicher Verbesserung der Nedner polemisiert des weiteren gegen das Verlangen des Abg. Abg. Wiltberger( Elf.): Die Einführung der vierten Wagenklasse materiellen Lage der Eisenbahnarbeiter hervorgehoben. Wir wollen, Schlumberger nach einem Expropriationsgesetz zu Gunsten der Kleinin Elsaß- Lothringen wäre sehr wünschenswert. Die Gründe, die daß fie frei über ihre Person verfügen und sich und ihre Familie bahnen. früher gegen diese Einführung geltend gemacht wurden, tommen heute nicht mehr in Betracht, da diese Klasse bedeutend verbessert anständig ernähren tönnen.( Lebhafter Beifall bei den Socialworden ist. Redner wünscht eine bessere Verbindung zwischen den Rheinlanden und der Pfalz .
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find
Abg. Dr. Jaunez( Elf., auf der Tribüne fast unverständlich) tritt 11. a. für die Besserstellung der Beamten der elsaß - lothringischen Eisenbahnen ein. Abg. Dr. Dahlem( C.) betont gegenüber dem Abg. Niff, baß die unteren Beamten der Reichs- Eisenbahnen besser gestellt feien, als die Beamten aller übrigen Eisenbahnverwaltungen. Dagegen ist das Wagenmaterial in Elsaß- Lothringen durchaus nicht so gut, wie es Herr Niff darstellte.
Socialdemokraten.)
demokraten.)
Es wäre
bei
wenn
Abg. Moltenbuhr( Soc.): Der Minister sagte, ihm sei von einer Verbindung der Reichs Eisenbahnverwaltung Breußischer Eisenbahnminister Budde: Ich habe bereits vorhin mit den Unternehmerverbänden nichts bekannt. erklärt, daß ich alle von den Beamten vorgebrachten Wünsche sorg- Ich weiß wohl, daß auf den betreffenden Schriftstücken das Wort fältig prüfen werde. Auch mir erfüllt der Etat nicht alle Wünsche, Geheim" steht. Aber ich hätte nicht gedacht, daß sie so geheim die ich für das mir unterstellte Personal habe. Er ist ein Stompromiß wären, daß selbst der Chef der Verwaltung nichts davon weiß. aller Verwaltungen und unterliegt der Kontrolle des Reichs Schab( Sehr gut! bei den Socialdemokraten.) Ueber die Unfälle habe amtes. Ich werde selbstverständlich immer für meine Arbeiter und ich lediglich nach der uns zugegangenen Drucksache über das Jahr Darin sind die Eisenbahnunfälle nicht nach Beamten arbeiten; wie weit ich dabei Erfolg haben werde, hängt ja 1902 gesprochen. von der Etatsaufstellung ab. Auf die Einzelheiten lann ich erft 1000 stilometer, fondern nach Stopf und Zahl der verficherten Arbeiter in der Petitionstommiffion eingehen; icdenfalls werde ich mir alle berechnet. Danach beträgt der Durchschnitt der Unfälle auf 1000 ber
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