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Nr. 51. 21. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Soziales.

Aerzte und Krankenkassen.

Der Vorstand der Leipziger Ortskrankenkasse hat der Kreis­hauptmannschaft die Mitteilung zugehen lassen, er sehe sich außer stande, neue Vergleichsverhandlungen auf Grund der letzten Einigungsvorschläge der Kreishauptmannschaft anzuregen, da er sich feinen praktischen Erfolg davon verspreche. Er werde nunmehr die in Angriff genommene Neuorganisation des ärztlichen Dienstes bei der Kasse mit aller Beschleunigung durchführen.

Dienstag, 1. März 1904.

ftraße 38/39. Der alleinige Kandidat der Socialdemokratie ist Frig würden auch sie gut behandelt werden, vielleicht besser als ölbeling, Sattler, Sedanstr. 22. in ihren heimischen Garnisonen. Die Zeitschrift verweist dabei auf die Zustände in Port Arthur und erzählt, wie dort der russische   Marine- Arzt mit seinen Leuten in dienstlicher Eigenschaft an Cigarren und Bier, jene um Speise- Ueberreste... Bord der anlaufenden Schiffe fommen und betteln, dieser um

Parteigenossen! Die wenigen Tage bis zur Wahl müssen zur regen Agitation von jedem einzelnen ausgenutzt werden, so daß am der Kampf auch kein allzu schwerer sein wird, so ist doch jeder Wahltage jeder Stimmberechtigte seiner Wahlpflicht genügt. Wenn Arbeiter verpflichtet zu erscheinen, um durch die Wahl des social­demokratischen Kandidaten über die arbeiterfeindlichen Beschlüsse der Expedition des Blattes in ihrem Aufrufe zur Sammlung für die Was die Krankenpflege im Felde betrifft, fo bemerkt die legten Gemeindevertreter- Sigung das Urteil zu sprechen. Es gilt bei Stämpfer beider Heere, daß die japanische Rote- Kreuz- Gesellschaft, dieser Wahl, auch den vierten Sitz der dritten Klasse, welcher mit Sefi- Juji- Sha", ihre Entstehung einem Deutschen   verdankt, nämlich Die Vorschläge der Streishauptmannschaft gingen dahin, die zuringen. Um den Andrang in der letzten Wahlstunde zu verhindern, von 1877 die Gründung eines japanischen Vereins zur Pflege der Die Vorschläge der Kreishauptmannschaft gingen dahin, die Recht der Arbeiterschaft gehören muß, den bürgerlichen Parteien ab- dem Freiherrn Alexander v. Siebold, der während des Aufstandes trie Arztwahl in einem Teile des Kassenbezirks schon jetzt ein­rie Arztwahl in einem Teile des Staffenbezirks schon jetzt ein­uführen in der ausgesprochenen Hoffnung, daß sie auch bald im erscheint es notwendig, frühzeitig zur Stimmabgabe im Wahllokal Verwundeten nach dem Muster des deutschen   Johanniter- Ordens an ganzen Kassenbezirk zur Geltung kommen werde. Ein näheres Ein­antvesend zu sein. Die den Wählern noch zuzusendenden Wahl- regte. Im Feldzuge gegen die Chinesen 1896, seien auf den gehen auf die Vorschläge erübrigt sich bei der jetzt schon ausgesprochenen legitimationen find behufs schnellerer Stimmabgabe mitzubringen. Hospitalschiffen der japanischen Gesellschaft über 3000 Offiziere und Auf zum Kampf! Auf zum Sieg! Ablehnung der Kasse.

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Der Deutsche Metallarbeiter", Organ des christ­lichen Metallarbeiter Verbandes, schreibt zu den Vorgängen in Köln  :

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Der Vorstand des socialdemokratischen Wahlvereins. Nowawos. Mittwoch, den 2. März, abends 19 Uhr, bei Otto Hiemte, Wallstraße: Versammlung des Wahl vereins. Tagesordnung: 1. Geschäftliches. 2. Abrechnung vom Kunstabend. 3. Wahl eines Bezirksführers. 4. Besprechung über die bevorstehenden Gemeindewahlen. 5. Verschiedenes. Zahl­reichen Besuch erwartet Der Vorstand.

von

Bankow. Heute, Dienstagabend 8%, Uhr, findet eine öffentliche Wähler Versammlung im Restaurant Roczycki, Kreuzstr. 3/4 statt, in der die Gemeindevertreter berichten und Kandidaten aufgestellt werden.

Der Vertrauensmann.

" In Köln   streiken die Aerzte, um ihre Forderungen durch­zudrücken; dies ist ihr gutes Recht. Wir hätten nichts dagegen ein­zuwenden, wenn sie auch sonst vollständig der freien Konkurrenz unter­ständen und nicht durch eine Reihe Privilegien geschüßt wären. Sie fuchen die Arbeitswilligen" abzuhalten solches thun die Arbeiter auch die Arbeitgeber( Kassenvorstände) suchen Arbeitswillige" heranzuziehen thun die Fabrikanten auch. Jetzt aber ändert sich die Scenerie. Die Behörde greift ein, nicht zum Schuße der Ar­beitswilligen", auch nicht zum Schuße der Arbeitgeber"( Kassen- Herrn Waage eine öffentliche Gemeindewähler Ver­Borsigwalde. Mittwochabend 8 Uhr ist im Lokal des vorstände), sondern selbstverständlich zum Schuße der Kassenmitglieder ammlung. Tagesordnung: 1. Was fordern wir von der Ge­-in Wirklichkeit aber fiel es zu Gunsten der" streikenden" Aerzte meinde  ? Referent: Stadtverordneter Franz Kotte. 2. Distuffion. aus. Arbeitgebern( Vorstände) wurde aufgegeben, bis da und dahin 3. Aufstellung des Kandidaten. Handzettelverbreitung sind so und soviel Arbeiter"( Aerzte) mehr einzustellen, wenn nicht, findet Dienstagabend statt. Es ist Pflicht der Genossen, für guten übernehmen wir den Betrieb( die Verwaltung der Kaffe), und Euch Besuch dieser Versammlung Sorge zu tragen. .Arbeitswilligen"( Aerzte) ist bis auf weiteres die Arbeitsleistung verboten. Auch die Apotheker sollen die Anfertigung von Rezepten, die von zugezogenen Aerzten ausgestellt sind, verweigern und zwar, Zeitungsberichten zufolge, ebenfalls auf Veranlassung der Behörde. Bei solcher Sachlage mußte der Streit zu Gunsten der Aerzte ent­schieden sein; es bedurfte nicht einmal einer starken Organisation, auch keiner Zweimillionenspende. Wie leicht ist es doch, auf diese Art Streits zu gewinnen; wenn es den Arbeitern auch so leicht gemacht würde. Wie leicht hätten sich die Dinge bei den Aussperrungen in Crimmitschau  , Iserlohn  , Berlin   usw. abgespielt, wenn dort den Ar­beitgebern von der Behörde ebenfalls hätte erklärt werden können, innerhalb 24 Stunden sind so und so viele tausend Arbeiter ein­zustellen, geschieht es nicht, übernehmen wir die Leitung auf Eure Sosten und Gefahr. Arbeitswillige dürfen bis auf weiteres teine Thätigkeit ausüben usw. usw. Ja Bauer, das ist etwas andres. Aerztestreifs und Arbeiterstreits belehren uns, daß, wenn zwei das­felbe thum, es noch lange nicht dasselbe ist. Gleiches Recht für alle, ist ein schöner Grundsatz, der noch lange auf seine Verivirtlichung harren wird."

vereis findet am Mittwoch abend 8% Uhr bei Senftleben, Johannisthal  . Die nächste Versammlung des Wahl­Friedrichstr. 48 statt. Pflicht aller Mitglieder ist es, zu erscheinen.

Lokales.

Das Bauwesen im Stadthaushalts- Etat für 1904. Das Bauwesen ist ein Schmerzenskind der Berliner   Kommunal­beriwaltung. Von den Freisinnigen der Stadtverordneten- Versamm lung wird es allerdings schon mehr als ein ungeratenes Stind be­trachtet, das in seinen Wünschen und Forderungen alle Bescheidenheit vergißt und niemals satt zu machen ist.

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Mannschaften, darunter viele Ausländer, aufs beste verpflegt worden und ebenso haben die Hospitäler derselben, besonders das zu Hiroshima  , eine segensreiche Thätigkeit entfaltet. Im März foll übrigens zum Besten der japanischen Rote- Kreuz- Gesellschaft in Berlin  ein Unterhaltungs- Abend des" Wa- Doku- Kai" veranstaltet werden, bei welchem namhafte Künstler mitwirken werden.

Die Parkdeputation erledigte in ihrer lehten Sizung eine lange Tagesordnung, von der wir einiges schon gemeldet haben. Die Deputation trat dem Vorschlage bei, sich an der in diesem Jahre in Düsseldorf   stattfindenden Gartenbau- Ausstellung zu beteiligen und zu diesem Zweck die Pläne und Modelle auszustellen, die charakteristisch für Berlin   sind, gleichzeitig aber auch die Anlage­und Unterhaltungskosten beizufügen, ut den deutschen   Städten zu und Schmuckpläge aufwendet. zeigen, was für Summen die Stadt Berlin   für ihre Parke, Alleen

der Lützowstraße eine Unterkunftshalle für Laternen­Das Ersuchen der Gasdeputation, auf dem Rasenstreifen in färter zu errichten, wurde unter der Motivierung abgelehnt, daß solche Baulichkeiten unfren Anlagen nicht zur Zierde gereichen.

Ferner stimmte die Deputation dem Vorschlage cu, in der Prenzlauer Allee die Mittelpromenade mit einer lebenden den nötigen Schutz gegen die Gefahren der elektrischen Bahn zu Hede zu beiden Seiten zu versehen, um so den spielenden Kindern geben. Einem Antrage des Deutschen Vereins für Volkshygiene ( Ortsgruppe Berlin  ) um Benutzung der großen Wiese vor dem Spielplatz zur Arrangierung von Spielen für ihre Mitglieder wurde unter der Begründung nicht stattgegeben, daß der große Spielplats vollkommen ausreicht und einzelnen Vereinen ein Ausnahmerecht nicht gestattet werden könne. Ebenso wurde ein Gesuch des Mariannen- Vereins wegen Ueberlassung eines Streifen Landes an der Oberspree zur Errichtung eines Bootshauses abgelehnt. Bei Gelegenheit der Geburtstagsfeier des Kaisers sind die Anlagen der Promenade Unter den Linden   an der Ostseite zum Teil völlig ruiniert worden. Der Wunsch der Gartenverivaltung, in Zukunft das Polizei­präsidium um Schuß anzugehen, wurde von der Deputation nicht be­Arbeiter betreffend die Erhöhung der Löhne und Herabsetzung der liebt. Ein Antrag des Arbeiterausschusses der Gartenbau­Arbeitszeit wurde vertagt und die Verwaltung aufgefordert, schleunigst eine Statistik vorzulegen, die Angaben enthalten soll: 1. Ueber Zahl und Alter der sogenannten minderwertigen Arbeiter. 2. Ueber die Frage: Wieviel Arbeiter erhalten über 3 M. und wieviel Arbeiter unter 3 M. täglichen Lohn? Zum Schluß wurde noch ein Teil der Unterstüßungsgesuche erledigt.

Stoff zu einem Korruptionsartikel für die Germania  " liefert die Mainzer Volkszeitung". In einer Polemik gegen ein dortiges ultramontanes Blatt teilt sie mit, daß früher unter der aus­gesprochenen ultramontanen Verwaltung nur waschechte Ultramontane als Beamte angestellt wurden. Unter der ultramontanen Ver- Einnahme( 8 314 200 M. mehr) fast 11 Millionen Mark Die Aerztekammer der Provinz Brandenburg hat den Thee­waltung war es möglich, daß der Geschäftsführer, der inzwischen entlassen wurde, nebenbei noch vier Agenturen betrieb, für welche er als Geschäftslokal das Bureau der Krankenkasse angab und daß er Kassenbeamte während der Dienststunden mit der Erledigung seiner Agenturgeschäfte beschäftigte.

In Gonsenheim   besteht eine Krankenkasse, die nur von be­währten Centrumsmännern verivaltet wird. Dieser Kaffenborstand übenwies Kaffengelder dem Pfarrer für firchliche Swede. Die Auf­sichtsbehörde mußte einschreiten. Der Kassenborstand wurde an gewiesen, schleunigst für Rückzahlung des schon ausgezahlten Geldes zu sorgen oder es aus eigner Tasche zu decken.

als Ausgabe" wieder auftaucht.

händler F. Glücks und den von diesem vertriebenen Glückschen Kräuterthee" bei der Staatsanwaltschaft denunziert. Zu dessen Ruhm wird eine Broschüre verteilt und darin die vollständige Wirkung des Thees bei Schwerhörigkeit", Schwerhörigkeit"," Augenentzündung" Grauem Star"," Gedankenlosigkeit"," Geruchlosigkeit" und allen nur denkbaren Krankheiten, einschließlich Lungenschwindsucht, Darm­trebs usw., behauptet wird. Herr Glücks wird sich am 14. März wegen unbauteren Wettbewerbs zu verantworten haben.

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32 107 360 M. sollen im Jahre 1904 für das Bauwesen aus­gegeben werden( 11 105 006 M. mehr als für 1903). Dem Hochbau sind zugedacht 12 551 910 M.( 3 800 106 22. mehr), dem Straßen­und Brückenbau fogar 19 555 450 m.( 7 304 900 M. mehr). An Einnahmen werden 23 431 760 M. erwartet( 13 022 600 m. mehr als für 1903). Aber beim Hochbau werden die 9 550 000 20. Einnahmen( 4 708 400 2. mehr) ganz aus Anleihen genommen, und auch beim Straßen- und Brückenbau find in den 13 881 760 m. Anleihe enthalten. Die Anleihebeträge müssen natürlich verzinst und später einmal zurückgezahlt werden, wobei dann, was jetzt als " Einnahme" erscheint, an andrer Stelle des Stadthaushalts- Etats Am Bau- Etat ist es zu merken, daß die neue Anleihe dem Stadtfädel wieder Geld zuführt. Manches, was wegen Geldmangel aufgeschoben worden war, kommt nun zur Ausführung. Die Summe, die sich da zusammen geläppert hat, ist recht stattlich so stattlich, daß sie in den Reihen des Freisinns ein wahres Entsegen hervor- am 16. Februar über die Rangierverhältnisse veröffentlichten Mit­Die königliche Eisenbahndirektion Berlin   sendet uns zu unsrer gerufen hat. In der ersten Lesung des Stadthaushalts- Etats wurde teilungen eine Zuschrift, die wir, gutmütig, wie wir find, einmal von Herrn Caffel, dem Führer der größten Fraktion der Stadt- als Berichtigung hingehen lassen wollen. Die Direktion schreibt: Vom Fortbildungsschulwesen. Die Kaufmannslehrlinge Hagel- verordneten- Versammlung, dem Bauwesen das Lob vorenthalten, Die Beleuchtung ist für die dort zu verrichtenden Arbeiten aus­macher und Geemte, die in Bremerhaven   beschäftigt sind, das er allen andern Zweigen der Kommunalverwaltung spendete. reichend. Unzutreffend ist ferner, daß die Geleise von Lagerplägen abends aber immer zu ihren in Geestemünde   wohnenden Im Auftrage seiner Fraktion empfahl er wieder einmal Sparsam- und aufgestapelten Schwellen so eingeengt sind, daß Gefahr vorliegt, Eltern zurüdfuhren, sollten durch Nichtbesuch der kaufmännischen feit. Er zielte damit nicht auf den Straßen- und Brückenbau, sondern daß die Rangierer mit den zu rangierenden Wagen in Berührung Fachschule in Geestemünde   das von dieser Stadt erlassene Ortsstatut auf den Hochbau, deffen teurer" Leiter dem Freifinn verhaßt ist. tommen. Der zum Rangieren nötige Platz ist überall vorhanden. Daß übertreten haben. Dieses Ortsstatut verpflichtet zum Besuch der von den Arbeitern 12ftündiger Dienst verrichtet werden muß, trifft zivar Em Etat des Hochbaues stehen diesmal Bauraten von zu zu, unrichtig ist aber, daß es sich um einen äußerst aufreibenden Dienst Geestemünder kaufmännischen Fortbildungsschule alle die jungen Leute des Handelsstandes, die sich regelmäßig in Geestemünde   auf- fammen 1200 000 m. für neue Häuser von vier höheren Schulen, handelt. Wiederholte örtliche Prüfungen haben ergeben, daß eine halten. Die Straffammer in Geestemünde   als Berufungsinstanz des Andreas- Realgymnasiums, des Friedrich- Realgymnasiums, des Ueberbürdung der Rangierer nicht stattfindet. erachtete auch die Angeklagten für Personen, die sich regelmäßig in Friedrich- Werderschen Gymnasiums und der geplanten höheren Unfres Wiffens hat es überhaupt noch keinen Unternehmer auf Geeftemünde aufhalten, weil dies ihr Wohnort ist und sie jeden Tag Mädchenschule für Gesundbrunnen  - Wedding  . Für Gemeinde­hinüberfahren. Trotzdem sprach das Gericht fie frei und führte dazu beteiligt die in der Ausführung begriffenen Schulhäuser der Greifen von dort nach Bremerhaven   nur zu dem Zwecke ihrer Beschäftigung schulbauten find 1 656 000 m. angesetzt. Daran sind vor allem aus, daß die Ortsbehörden von Geeftemünde nicht befugt seien, zu Hagener-, Samariter-, Butbufer-, Hausburgstraße und Pappel- Allee verlangen, daß an einem andren Ort beschäftigte junge Leute die und die geplanten Schulhäuser der Pantstraße, der Straße 4( nahe Fortbildungsschule in Geestemünde   besuchen müßten. Unter das Geestemünder Ortsstatut könnten nur diejenigen fallen, die in der Greifswalderstraße) und des Koppenplages. Auch die Kosten Geestemünde   beschäftigt seien und sich dort regelmäßig der Schulpavillons an der Olivaerstraße erscheinen nachträglich im aufhielten. Eine weitergehende Auslegung würde gegen die Ge- Etat, außerdem die Kosten der an der Quizowstraße geplanten ihr Leben nicht aufs Spiel setzen brauchen. werbe- Ordnung verstoßen, und so weit, als eine weitergehende Pavillons. Von andren Bauten find besonders zu nennen: das Ueber einen neuen Schwindel teilt das Polizeipräsidium mit: Auslegung möglich sei, wäre das Ortsstatut ungültig. Die An- Krankenhaus an der Seestraße, für das wieder 2 Millionen Seit kurzer Zeit tritt in Berlin   und Schöneberg   ein unbekannter geklagten feien, weil sie in Geschäften zu Bremerhaven   thätig waren, gefordert werden( Gesamtkosten auf 16 Millionen veranschlagt), Betrüger auf, der zu Privatpersonen geht und ihnen vorschwindelt, nicht verpflichtet gewesen, die Fortbildungsschule in Geestemünde   die Irrenanstalt Buch mit einer 3 Millionen- Rate( Gesamt- im Auftrage einer Lebens- oder andren Versicherungs- Gesellschaft zu besuchen. Der Straffenat des Kammergerichts bestätigte dies Urteil fosten 10 Millionen), das zweite Rathaus mit 1 Million zu kommen, um ihnen Dividenden auszuzahlen. Die Auszahlung der und ging ebenfalls davon aus, daß für den Besuch der Fortbildungs-( Gesamtkosten 7 Millionen) usw. usw. Das Kinderkrankenhaus an der Dividenden macht der Schwindler angeblich von der Aushändigung schule der Ort nur entscheidend wäre, wohin die Reinickendorfer Straße wird mit 50 000 m. abgespeist. Hier braucht der Police an ihn abhängig. Da von den von dem Schwindler auf­gesuchten Personen keine versichert war, so muß angenommen jungen Leute zu ihrer Ausbildung als Lehrtein Freifinniger über Mangel an Sparsamkeit zu schelten. werden, daß es der Schwindler auf Diebstähle oder Ausbaldowerung Linge gegeben feien, ganz gleich, ob sie an einem Im Etat des Straßen- und Brüdenbaues erscheint eine von solchen abgesehen hat. Beschrieben wird der Betrüger als andern Orte wohnten. erste Rate für Niederlegung des Scheunenviertels, 6 650 000 20. 25-30 Jahre alt, von kleiner Statur, mit fleinem, schwarzem Für den Ankauf des Inselspeichers, der der linksfeitigen Spreeufer- Schnurrbart, schwarzem Haar und frischer Gesichtsfarbe: bekleidet straße, sowie der Verbreiterung der Straße An der Fischerbrücke soll er sein mit schwarzem Ueberzieher, fleinem, schwarzem Hut mit weichen soll, werden verlangt 3 125 000 M., für die Weiterführung gerader Strempe oder auch Schlapphut. Ferner soll er Wiener der Magazinstraße bis Dirdfenstraße 415 000 m. Oranienbrüde und Accent sprechen. Inselbrücke werden neu gebaut: erste Staten je 200 000 M. Die Millionenbrüde des Gesundbrunnens bekommt ihren Restbetrag,

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147 000 m.

der Welt gegeben, der zugestanden hätte, daß die bei ihm be­Ausnahme. Und wie in diesem Punkte, so ist es auch in dem andren schäftigten Arbeiter überbürdet würden. Von dieser Regel macht, wie man sieht, auch die königliche Eisenbahndirektion Berlin   keine Ausnahme. Und wie in diesem Punkte, so ist es auch in dem andren verständlich infolge der leidigen focialdemokratischen Verhegung, nun zur Berichtigung herangezogenen. Die Arbeiter denken, selbst­einmal über die Gefährlichkeit eines Betriebes ganz wesentlich anders als die Herrschaften, die nur von oben herab anordnen. selber aber

Das Strafverfahren gegen den des Mordes beschuldigten Schlächter Theodor Grabowski nimmt einen langsamen Ber­lauf, da fortgefeßt Hindernisse in Erscheinung treten. In lekterer Beit hat Grabowski in der Untersuchungshaft wiederholt an Tob­fuchtsanfällen gelitten, so daß das Gericht auf Antrag des Ver­teidigers, Rechtsanwalts Morris, beschlossen hat, ihn zwecks Be­obachtung seines Geisteszustandes auf einige Zeit einer Irrenanstalt zu überweisen.

Kein Staatszuschuß zur Arbeitslosen- Unterstügung der norwegi­schen Gewerkschaften. Eine Minderheit im Socialkomitee des Storthings hatte den Antrag gestellt, entsprechend dem Gesuch der Landesorganisation der Gewerkschaften und der Norwegischen Arbeiterpartei 18 000 kronen für Staatszuschüsse zu den Arbeits­losen- Kaffen der Arbeiter zu bewilligen. Dieser Antrag wurde vom Storthing am Freitag nach zweitägiger Debatte mit 97 gegen 20 Stimmen abgelehnt. Ein andrer Antrag, Staatszuschuß zur Arbeitslosen- Unterstüßung unter der Bedingung zu gewähren, daß Dem Straßen- und Brückenbau opfert der Freisimm freudig die auch die Kommunen einen dementsprechenden Zuschuß leisten wollten, Millionen, die er dem Hochbau am liebsten versagen möchte. Die wurde ebenfalls verworfen, mit 76 gegen 41 Stimmen. Dagegen Hausagrarier merken es sehr bald an ihren steigenden Mietserträgen, bewilligte das Storthing mit 82 gegen 35 Stimmen auf An- wie solche Millionen sich für sie selber rentieren. Von Schulbauten, trag des Socialkomitees 5000 kronen zu einem Komitee, Strantenhausbauten usw. profitieren sie wenig oder nichts. Unfall oder Verbrechen? Gestern nacht zivischen/ und 21 Uhr das die Frage des Staatszuschusses zu den hörten Passanten des Maybach- und Kottbuser Ufers in der Nähe Arbeitslosen Kassen untersuchen soll. Damit ist die Sache wiederum auf die lange Bant geschoben. Bereits im Die in Berlin   lebenden Japaner sind, soweit sich aus ihrem hier der Hobrechtbrücke die Hilferufe eines im Landwehrkanal mit dem vorigen Jahre wurde die damalige liberale Regierung beauftragt, erscheinenden Organ Ost- Asien  " erkennen läßt, frohen Mutes und Tode ringenden Mannes. Angestellte von der Wagenhalle der vorigen Jahre wurde die damalige liberale Regierung beauftragt, derartige Untersuchungen vorzunehmen, sie hat jedoch diesen Auftrag siegesbewußt. Sie verweisen auf ihre Erfolge in dem 95 er Kriege Siemens u. Halsteschen Straßenbahn kamen mit Lauen und nicht ausgeführt. Die norwegischen Gewerkschaften haben im gegen das große China   und sagen:" Was die Ruffen ihrer Zahl Brettern herbeigeeilt, um dem Ertrintenden Rettung zu bringen. verflossenen Jahre gegen 50 000 Stronen für Unterstübung ihrer nach vor den Japanern voraus haben, das wird bei diesen ersetzt Die Bemühungen waren vergeblich, nach wenigen Sekunden war der Arbeitslosen ausgegeben, eine sehr große Summe, wenn man in durch ein weit größeres Maß von Disciplin, Mut und Todes- Unbekannte untergefunken. Seine Leiche ist bis zur Stunde noch nicht Betracht zieht, daß dieser Unterstützungszwveig erst für 10 000 organi- Eugenden, wie es bei den Russen nicht im entferntesten vorhanden Personen mit der Behauptung auf, daß der Ertrunkene sich vorher verachtung. Der Japaner besigt ein folches Maß aller soldatischen aufgefunden. Unmittelbar nach diesem Vorgange traten einige fierte Arbeiter eingeführt ist. ist." Die Losung des japanischen Soldaten laute:" Lieber tot, als in Begleitung 3tveier Männer befunden habe und plößlich vom in ruffischer Gefangenschaft"; im äußersten Notfall würden sich die Maybach- Ufer her an der genannten Brüde ins Wasser gestürzt sei. anzunehmen, daß sie ihre Schiffe eher in die Luft sprengen werden, Während die Aussagen dieser Zeugen eine unmittelbare Schuld an Adlershof  . Die Gemeindevertreterwahl der dritten als sie den Ruffen zu überlaffen. Andrerseits würden viele Russen dem Tode des Unbekannten seinen Begleitern nicht beizumejſen ver­Klasse findet am Montag, den 7. März von 4-7 Uhr nachmittags in japanische Gefangenschaft geraten; fie tönnten aber be- mögen, da die Beleuchtung jener Stelle mangelhaft und die Ent­statt. Das Wahllofal ist im hiesigen Gemeindeamt( Schule), Bismard- ruhigt sein, denn wie die Chinesen im letzten Striegel fernung der Zeugen ziemlich groß war, will der Arbeiter Friedrich A.

Berliner Partei- Angelegenbeiten. Japaner lieber die Zunge abschneiden und sterben". Ebenso fei Die unbekannt gebliebenen Begleiter waren alsbald verschwunden.