Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 145.
Rommunales.
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Stadtverordneten Versammlung. Deffentliche Sigung vom Donnerstag, den 23. Juni Nachmittags 5 Uhr.
Der Ausschuß zur Vorbereitung der Neuwahl des ersten Bürgermeisters, eines befoldeten Stadtraths und acht unbefoldeter Stabträthe ift gewählt und hat sich konstituirt: Borsigende Dr. Stryd, Dr. Langerhans.
Freitag, den 24. Juni 1892.
9. Jahrg.
treten, weil sie nicht davor geschüßt werden können, daß ihnen forderungen der Zeit und der Gesundheitspflege verstoße. Herr so schandbare Worte dort in die Ohren gebrüllt werden. Es handelt sich lediglich um die Beseitigung eines schändlichen Mißbrauchs.
Darauf wird die Debatte geschlossen.
Antragsteller Friedemann wendet fich im Schlußwort gegen den Vertreter des Antisemitismus, der soeben gesprochen und sich damit ausdrücklich in Gegensatz zu den Ausführungen der Staatsbürger- Zeitung" gestellt habe, die eine Schamverlegung in der Ausrufung der Broschüre nicht erkennen tönne. Der Antrag wird angenommen.
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Spinola wendete damals ein, daß es sich in der Hauptsache um Prostituirte und Zuhälter handle. Wenige Tage nachher haben fämmtliche geschlechtskrante Männer der Charitee in einem Stadto. Bortmann glaubt, daß die Polizei in der That Schreiben an unser Partei Organ mit ihren sämmtlichen noch teine Kenntniß habe von dem Unfug, der mit dem Wort Unterschriften gegen diese Bezichtigung profeftirt, fie Judenbordelle" in den Hauptstraßen Berlins seit Wochen ge- wären feine Buhälter, sondern ehrliche Arbeiter und außers trieben werde, und tritt für die Annahme des Antrags ein. dem haben fie alle Angaben bezüglich der Mißhandlungen 2c. Stadtv. Prezel: Ich unterschreibe die prinzipiellen Aus- bestätigt.( Unruhe und Unterbrechungen; Vorsteher Stryd hält führungen des Herrn Singer durchaus. Wenn aber Herr Singer diese Ausführungen für nicht zur Vorlage gehörig und bittet den Bum 33. Stiftungsfefte des Berliner Handwerkervereins bei dieser Gelegenheit dem Christenthum eins auswischen wollte, Redner, zur Sache zu sprechen.)- Heute scheint nun der Magiftrat am 25. Juni wird eine Deputation von vier Mitgliedern ent- so muß ich dagegen protestiren. Es wird hier Chriftenthum und umgekehrt wie früher eine Verpflichtung zur Aufnahme gerade fendet werden. Deutschthum verwechselt. Das Christenthum wird unausgeseht den Prostituirten gegenüber zu empfinden, für welche doch Staat Bon den Stadtvv. Friedemann und 51 Genoffen ist folgender von der Judenpreffe, namentlich zu den Feiertagen, schmählich und Charitee zu sorgen haben. Die Gorge für die Prostituirten dringliche Antrag eingebracht: verunglimpft. Das Judenthum muß nicht als Religion, sondern nimmt die Stadt der Charitee ab, eine recht unnöthige Liebens Die Versammlung ersucht den Magiftrat, mit dem als Nation behandelt werden.( Gelächter.) würdigkeit; wozu die Stadt aber verpflichtet ist, zur Sorge für Polizeipräsidium in Verbindung zu treten, um der Beläftigung die nicht zur Prostitution zu rechnenden geschlechtskranken Frauen, des Publikums durch Verbreiten schamverlegender Schriften dem tommt sie nicht nach! Es ist schwer, teine Satire darauf auf den Straßen der Stadt zu steuern. zu schreiben. Statt einer Vorlage, welche den Geschlechtskranken Der Antrag wird vor den übrigen Gegenständen verhandelt. in allen städtischen Krankenhäusern Aufnahme gewährt, legt man Antragsteller Stadtv. Friedemann: Daß der Antrag uns ein absolut ungenügendes Provisorium vor. Die medizinische nicht schon vor acht Tagen eingebracht wurde, tönnte auffallen. Gesellschaft hat im Anschluß an eine Debatte über dieses Thema Wir haben damit gezögert, weil wir nicht glaubten, daß die eine Kommission eingesetzt, welche sicher zu dem Resultat tommen Polizei von ihren Befugnissen überhaupt keinen Gebrauch machen Für die X. höhere Bürgerschule foll nach dem wird, daß die Stadt eine derartige Berpflichtung zur Aufnahme würde, um zum Schuß der öffentlichen Sittlichkeit einzuschreiten. Magiftratsvorschlage das Grundstück Auguftstraße 21 zum Preise hat. Unter häufigen Unterbrechungen und Schlußrufen aus Nur darum handelt es sich für uns, nicht um Unterdrückung der von 350 000 M. angekauft werden. Der niedergesetzte Ausschuß der Versammlung geht Redner auf die Art des heutigen Vers Agitation irgend einer gegnerischen Partei. Diese Agitation richtet hat die Vorlage mit allen gegen eine Stimme angenommen. fahrens näher ein und führt u. A. einen Fall an, in dem er die fich selbst; dem Talmudauszug, der verbreitet wird, ist das Brand - Die Versammlung genehmigt die Vorlage ohne Diskussion. Aufnahme eines syphilitischen Kranten in ein Krankenhaus nur mal einer gemeinen Fälschung gerichtlich und durch christliche Ueber die Verwendung der dem Verein Berliner durch Angabe einer falschen Diagnose erreichen konnte Gelehrte aufgedrückt worden. Jezt aber wird die Scham unserer Künstler für die internationale Runftausstellung von 1891( Bewegung und Zurufe). Es ist sehr bedauerlich, daß die Frauen und Töchter durch die Ausbietung einer gewissen Broschüre von der Stadt gewährten Beihilfe von 100 000 m. hat der städtischen Behörden derart uns zwingen, zu lügen( erneute auf das Gröblichfte infultirt, und dagegen müssen wir protestiren. zur Borberathung der betreffenden Magiftratsvorlage eingefeßte Burufe). In der Aerztekammer ist ja am 28. Mai bereits eine Wir verlangen nicht, daß die Schrift tonfiszirt werde, die bezüg- Ausschuß berathen und mit 5 gegen 5 Stimmen folgenden Be- ganz ähnliche These angenommen worden; überall sonst außer liche offiziöse Polizeinotig war sehr überflüssig; wir verlangen, schluß gefaßt: in Berlin macht man einen solchen Unterschied bei der Aufnahme daß die schamlose Verbreitung, die Art und Weise des Ausrufens Die dem Verein Berliner Künstler als Garantiefonds nicht. Schädigungen durch Uebertragung und Ansteckung find diefer Schandschrift von der Polizei nicht ferner geduldet werde. gewährten aber nicht verwendeten 100 000 m. nebst den nicht nachgewiesen, wie Autoritäten in Frankreich und Amerika Es handelt sich hier um groben Unfug, und diesem gegenüber aufgelaufenen und noch auflaufenden Zinsen demselben als bezeugen.( Wiederholte Unterbrechungen und Schlußrufe.) hat die Polizei bisher ihre Pflicht nicht erfüllt noch dazu in Beihilfe zur Erbauung eines Künstlerhauses und mit der Namens meiner Freunde erkläre ich, daß wir im Hinblick auf die einer Zeit, wo die Regierung für die Sittlichkeit und Frömmig Berpflichtung, es nur zu diesem Zwecke zu verwenden, großen gesundheitlichen Nachtheile u. f. w., ganz wie es in der teit allerorten und bei jeder Gelegenheit sich einlegt. Der Polizei- eigenthümlich zu überweisen. Diese Bewilligung erlischt Barlage heißt, es ablehnen, solche provisorische Hilfe zu schaffen, präsident ist offenbar von diesem Unfug gar nicht unterrichtet jedoch und das Kapital ist an die Stadtgemeinde daß wir vielmehr die sofortige Freigabe der sämmtlichen städtis ( Widerspruch und Heiterkeit); um so schleuniger muß der Magistrat zurückzuzahlen, sofern bis zum 1. Januar 1900 nicht mit schen Krankenhäuser verlangen. sich mit ihm wegen Beseitigung des Unfugs in Verbindung setzen. dem Bau begonnen ist. Bürgermeister 3elle: Der Magistrat theilt die Ansichten des Redners vollkommen und hat bereits im Sinne des Antrags einen Beschluß gefaßt, das Polizeipräsidium auf diesen Unfug und auf einen ferneren Unfug aufmerksam zu machen, der mit gewiffen Plataten an den öffentlichen Anschlagfäulen getrieben werde.( Beifall.)
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Der Ausschuß war einstimmig für die Ueberweisung der ges dachten Summe an den Verein unter leichteren Bedingungen, als fie der Magistratsantrag vorgeschlagen hatte. Insbesondere foll von jeder Eintragung von Beschränkungen in das Grundbuch Abstand genommen und auch der Zinsbetrag dem Verein überlassen werden. Nach einem Antrage Langerhans soll die Summe aus dem Depofitum der Reichsbank zurückgezahlt und vom Magistrat zinsbar angelegt werden.
rampung der Burgstraße genehmigten Projekts geschehenden Niveauveränderung der Burgstraße, einschließlich der aus früheren Er. fenntnissen ihnen zustehenden und noch nicht durch Zahlung getilgten Ansprüche, für befriedigt erklären.
Stadtv. Hütt beantragt, die Vergleichssumme auf 36 000 M. zu ermäßigen; Stadtv. Sachs Il empfiehlt den Beitritt zu der Vorlage, da die Eigenthümer gar nicht daran dächten, auf eine geringere Entschädigung sich einzulassen. Zur Beseitigung des gegenwärtigen provisorischen Zustandes vor den betr. Grund ftüden sei die Stadt ohne Weiteres verpflichtet.
Stadtrath traßmann: Einem notorisch vorhandenen Nothstande gegenüber muß die Stadt, wenn auch juridisch nicht dazu verpflichtet, entgegenkommen, und so hat sie zuerst 60, dann 100, jetzt 130 Betten für diesen Zweck hergegeben.
Stadtv. Virchow: Die medizinische Gesellschaft wird ja nächstens ihre Entschlüsse fassen. Herr Badet will mehr und nimmt deshalb das Weniger nicht, das verstehe ich nicht ganz. In der medizinischen Gesellschaft hat uns Herr Badet dargelegt, daß auch bezüglich der Syphilis die Verhältnisse erst anders werden tönnten, wenn der sozialistische Staat eingeführt ist. Wenn er dieser Ansicht ist, sollte er uns hier doch nicht lange Reden halten, dazu sind dann andere Orte geeigneter. Wir tönnen uns doch nur innerhalb der durch die äußeren Verhält niffe gegebenen Grenzen bewegen; hat der Staat die Syphilis burch die Rabinetsordre von 1885 für seine Domäne erklärt, fo tönnen wir doch nicht anerkennen, bas eine Berpflichtung der Stadt bestehe, ihre Krankenhäuser alle den Syphilitischen zu öffuen. Herr Badet sollte die Vorlage doch auch als Mensch, nicht blos als Sozialist betrachten( Heiterkeit).
Nachdem noch Stadtv. Langerhans die Borlage ems pfohlen, wird durch einen Schlußantrag dem Stadtv. Babet das Wort abgeschnitten und die Vorlage angenommen.
Bei der Besprechung des Schreibens des Magiftrats, worin derselbe ablehnt, sich zur Zeit auf die Verbreiterung der Rosens straße einzulaffen, wird von dem Magistratsvertreter die Ein bringung einer Vorlage zur Verbreiterung der Neuen Friedrichftraße unter Beseitigung ber Schmalen Gaffe für die nächste Beit angekündigt.
Stadtv. Singer: Ich brauche wohl nicht zu verfichern, daß ich materiell mit dem Antrage einverstanden bin. Der Ans tragsteller hat in der Beurtheilung des Vorganges selbst voll- Nach längerer Debatte, an der sich die Stadtov. Meyer I, tommen Recht, und ich habe nur die Hoffnung, daß die beiden Horwis, Kyllmann und Langerhans betheiligen, wird Fürstinnen, welche geftern die Linden entlang gefahren find, dieses der Ausschußantrag mit dem Antrage Langerhans angenommen. ominöfe Wort nicht haben in ihren Ohren klingen hören. Viel Die Projekte zu den Bauten eines Ochsens und Pferdeftalles leicht hätten sonst diese Damen auch ihre Gatten nach der Be- nebft Scheune und Remise, eines Schweineftalles, eines Geflügel deutung des Wortes gefragt, und damit wäre vielleicht in die haufes und eines Rubftalles auf dem Gutshofe der Frrenanstalt Feierlichkeit, welche gestern in gewissen Kreisen ftattfand, ein Herzberge bei Lichtenberg werden nebst den bea. Roftenanschlägen gewiffer Miston hineingekommen.( Sehr gut!) Gs versteht sich genehmigt und die Bautoften mit im Ganzen 66 400 M. auf die ganz von selbst, daß jeder anständige Mensch, gleichviel zu welcher für die Gesammtanlage bewilligten Geldmittel angewiesen. Bartei er zählt, mit Etel erfüllt wird vor der Unfläthigkeit, die Die Vorlage, betreffend die Aufgabe eines auf dem Grund fich auf der Straße breit macht. Wenn ich trotzdem gegen den ftück Dorotheenstr. 23 eingetragenen Durchgangsrechts, beantragt Antrag bin, so geschieht das deshalb, weil meiner Meinung nach der Ausschuß abzulehnen und in einer Resolution den Magiftrat zu hohe Interessen auf dem Spiele stehen, die mir nicht rathsam zu ersuchen, in nochmalige Unterhandlungen mit dem Dom erscheinen lassen, daß die städtischen Behörden gelegentlich dieses Kirchenkollegium zu treten und die Löschung des DurchgangsUnfugs nach der Polizei rufen. Die Thatsache, daß der Magistrat rechts von der Erklärung der Domgemeinde abhängig zu machen, entschloffen ist, bei der Polizei Schritte wegen der Blafate zu daß fie auf das Fensterrecht verzichtet. thun, begrüße ich mit Freude; es scheint mir dies noch viel Der Ausschußantrag wird ohne Debatte angenommen. wichtiger zu sein. Wenn in Berlin und Deutschland ein Mit den Eigenthümern des Grundstücks Burg ft r. 18/ 18a Mensch es wagte, nur den tausendften Theil dessen an soll nach dem Magiftratsantrage, den der niedergefeßte Ausschuß Schändlichkeit und Gemeinheit, was auf diesen Plataten nach zweimaliger Berathung mit Mehrheit angenommen hat, Die Vorlage, betreffend das zwischen Berlin und Charlotten in Versammlungen gegen das Judenthum geleistet eine Vereinbarung dahin getroffen werden, daß ihnen noch burg bezüglich der Raiserin Augusta- Allee, des Charlottenburgerwird, gegen das Christenthum auszusprechen, Deutschland 42 000 M. gezahlt werden, wenn sie sich wegen aller entstandenen und des Salzufers, der Bayreuther- und Lutherstraße u. f. w. zu hätte nicht Staatsanwälte und Polizeibehörden genug, um diesen oder noch entstehenden Ansprüche aus der infolge Anlegung der treffenden Abkommen wird einem Ausschusse von 15 Personen Verbrecher sofort beim Schopfe zu fassen.( Bustimmung.) Das Kaiser Wilhelm- Straße und Kaiser Wilhelm- Brücke geschehenen überwiesen, ebenso der Antrag Salge, betreffend die Verbreites ist der Kernpunkt der Sache. Die Frage ist nicht dazu geeignet, oder in Zukunft bei Durchführung des polizeilich für die An- rung und Regulirung der Mühlenstraße zwischen dem Rummels wegen dieser armseligen Ausrufer die Polizei in Anspruch zu burger Play und der Warschauerstraße. nehmen. Diese Leute sind ja doch dieselben, die die rothe Nach Erledigung einiger weiterer fleinerer Berathungsgegens Nummer der sozialdemokratischen Wochenschrift zum 18. März, stände schließt die Sigung um 8 Uhr. die die Festschrift zum 1. Mai, die die Nachtausgabe der Freifinnigen Zeitung" ausrufen, deren Erwerb es ist, derartige Sachen au folportiren. Sie müssen schon andere Adressen und andere Personen suchen, wenn Ihr Born richtig treffen soll. Andererseits haben wir doch wirklich Grund, auch nicht bei einer folchen Gelegenheit die Preßfreiheit, eins der höchsten Wolfsrechte, preiszugeben. Gegen diesen Unfug muß das Bolt fich felbft schüßen; läßt es sich gefallen, in dieser Weise haranguirt zu Den Polizeipräsidenten v. Richthofen wollen bie bürger werden, dann ist teine Polizei, und wäre es selbst die Berliner , lichen Blätter von seinem Plage fortgraulen. Seit einigen Tagen bie ja jubem soviel mit Absperrungsmaßregeln zu thun hat, zu Die Vorlage, betr. die Erwerbung von provisorischem Vor- begegnet man in jeder bürgerlichen Zeitung der Nachricht, daß helfen im Stande, da hilft blos Lynchjustiz. Wenn man unseren gartenland vor dem Grundstück Schwedterstr. 238 wird an der Polizeipräsident zurücktreten wolle und daß für ihn bereits Damen nicht zumuthen darf, sich gegen solche Attentate zu ver- genommen. ein Nachfolger gefunden sei. Herrn v. Richthofen wird ein langes theidigen, so muß das übrige Publikum Bublitum einschreiten. Nach Mitteilung des Magiftrats treten vom 1. Januar 1893 Sündenregister vorgehalten über alles das, was der Polizei unter Wir leiden doch außerdem genug unter den Kautschuf einige Ermäßigungen des Zarifs der Berliner seinem Regime" nicht gelungen ist, wieviel Morde nicht entdeckt, Baragraphen Der Gesetzgebung; wie glühende Born Elektrizitätswerte für die Lieferung von elektrischem wieviel Diebstähle nicht ermittelt worden sind u. s. w. Man artitel hat nicht die freisinnige preffe gegen die Anwendung Strom ein. U. a. soll die jährliche Grundtage für solche Ab- macht ohne viel Federlesens Herrn v. Richthofen für Alles verdes Groben Unfug- Paragraphen geschleudert! Mit Ihrem Antrag nehmer, welche die Beschaffung der elektrischen Lampen und deren antwortlich, was Schlimmes in Berlin paffirt ist. fordern Sie den Magistrat auf, auf die Vermehrung der Kautschut Wartung selbst übernehmen, pro Bogenlampe 15, pro Glüh- Unsere Leser werden uns sicher nicht im Berdacht Paragraphen hinzuwirken. Man soll auch die Brüderie nicht zu lampe 2 M. betragen. haben, als ob wir uns zu Bertheidigern des Polizeis weit treiben. Wenn es in die Hände der Polizei gelegt wird, präsidenten aufwerfen wollten. Uns fann es gleich sein, zu entscheider, ob in solchen Schriften die Scham verlegt wird ob Herr von Müller oder Herr von Schulze im Bolizeioder nicht, dann kommen Sie vielleicht in einiger Zeit aus dem palaft am Alexanderplas thront. Wir fämpfen nicht gegen Regen in die Trause, dann werden vielleicht Schriften verboten, die Beamten, sondern gegen das System der Polizei. In der in denen Sie Schamverlegungen nicht sehen. So häßlich und Der Antrag auf Ausschußberathung wird abgelehnt, die Ver- Anzapfung des Herrn von Richthofen zeigt sich aber die ganze nieberträchtig es ist, wenn anständige Damen und Kinder mit fammlung nimmt lediglich von der Vorlage Kenntniß. Perfidie der bürgerlichen Presse, und lediglich mit dieser wollen solchen etelhaften Dingen in Berührung gebracht werden, so ist Die Vorlage, betr. die Aufnahme zweier Straßen 7a und 7b wir uns beschäftigen. Diese Breßmenschen der kapitalistischen bas eben eine Blüthe dieser Sumpf- und Mistpflanze, zu der der in Abtheilung des Bebauungsplans( an der Tegelerstraße) wird Gesellschaft leben nämlich der Einbildung, daß ihnen von Feder Antifemitismus einmal emporgewachsen ist. Dagegen läßt sich einem Ausschusse von 10 Mitgliedern überwiesen. mann bei jeder Gelegenheit eine Extrawurst gebraten werden nicht anders einwirken, als daß Jeder in seinem Kreise mit allen Nach einem ferneren Antrage des Magistrats soll die Ver- muß. Sie erachten es mit ihrer Würde unvereinbar, wenn sie Straten die Unfittlichkeit und Schändlichkeit des Antisemitismus fammlung den ihr vorgelegten Boranschlag für den Betrieb einer jo behandelt werden, wie jeder andere Sterbliche. Der Polizei nachweist. Dieser Partei aber dadurch nüßen, daß man, was Silsstation für syphilitische Weiber im Hospitale präsident, unbekannt mit der Arroganz dieser Soldſchreiber, hatte man verachtet, burch die Polizei beseitigen lassen wil, dazu kann des Arbeitshauses zu Rummels burg pro 1. April 1892/93 es fofort mit den Zeilenschindern verdorben, als er sein Amt ich mich nicht entschließen, weil ich auf dem Grundfah Gleiches genehmigen. Es ist dafür ein Zuschuß von 68 844 M. erforderlich. übernahm. Diese ließen sich hiervon nichts merken, fie tagbuckfelten Recht für Alle" beharre, weil ich nicht wünsche, daß unsere Preß- Stadtv. 3 adet: Mit Genugthuung und Verwunderung vorn und fraßfußten hinten. Im Uebrigen aber warteten fie und Versammlungsfreiheit noch mehr unter die Dittatur und lefe ich in der Begründung der Vorlage: Im Hinblick auf die nur auf eine Gelegenheit, um Revanche nehmen zu können. Diskretion der Polizei gestellt wird, weil ich also den Antrag ansehe großen gesundheitlichen Nachtheile, welche" die Abweifung und daß sich eine solche sehr oft findet, wenn als einen Schlag gegen die Voltsrechte, die ich hier vertrete. Freilassung als geschlechtstrant erkannter Weiber für unsere fehnsüchtig erwartet, ergiebt jest wieder die Notiz über die Amts( Zustimmung und widerspruch.) Stadt zur Folge haben muß, sahen wir uns gezwungen, die müdigkeit des Polizeipräsidenten. Als das Sozialistengeset in
Unter Ablehnung des Antrags Hütt wird die Borlage ge nehmigt.
Stadtv. Prezel beantragt Ausschußberathung; Stadtv. Schwalbe bemerkt dagegen, daß die Stadt durch den Vertrag mit der Gesellschaft gebunden sei und eine Beschlußfassung gar nicht erfolgen tönne.
Tokales.
man
fte
Stadtv. Barth: Wir verlangen auch gleiches Recht für Hilfsstation im städtischen Obdach noch im Dezember v. J. auf schönster Blüthe stand und die Maßregelungen Tag für Tag era Ale, und wollen daher, daß alle gleichmäßig gefaßt werden, die 130 Betten zu vermehren." Es ist hier also ein Wandel der An- folgten, hat sich die bürgerliche Breffe gar nicht darum gekümmert, in gleicher Weise die Schamhaftigkeit verlegen. Um die Preß- schauungen eingetreten, ein unverkennbarer Fortschritt gegen die ob Der oder Jener an die Spitze des Berliner Polizeiweſens freiheit, die wir alle hochhalten, handelt es sich hier gar nicht. Stellungnahme des Magistrats noch vor wenigen Wochen. Bei ftand. Die Sozialistenbat paßte eben in den Kram der bürgerBenn Jemand auf öffentlichen Straßen Unrath ausschüttet, wird der Statsberathung babe ich auf die bezüglich der Aufnahme von lichen Blätter. Jest müssen sich dieselben behelsen mit 2 amenjeder anständige Mensch die Polizei rusen, um diesen Menschen Geschlechtskranken herrschenden Mißstände hingewiefen und eine tationen über Straßenabsperrungen, versagte Bau- Erlaubnisse, bei Seite zu schaffen. Dier handelt es sich um geinigen Unrath. Berpflichtung der Stadt zur Aufnahme aller Geschlechtstranten aufgeschriebene Droschkentutscher, geplünderte Holzpläge u. 1. 1. Lehnt die Polizei ein Einschreiten ab, dann wird man auf andere behauptet, welche nicht zur Prostitution rechnen. Damals wollte Die Anrempelungen des Polizeigräsidenten find auch gar nicht Wittel finnen, vielleicht Lafeln anbringen, welche anständige der Magistratsvertreter nichts davon wiffen, obgleich ich betonte, ernst zu nehmen, sobald nur ben bürgerlichen Zeilenschindern Frauen davor warnen, diesen Theil der Friedrichstraße zu be- daß die Charitee in der Behandlung der Kranten gegen die An- größere Konzessionen gemacht werden, dann wird das Zoblieb
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