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Ausland.

Boften lombardischer Seide abnimmt ,, hat im vorigen Jahr wenig| kommission geschaffen, bestehend aus vier Meistern und vier Ge­getauft, und auch die deutsche  , französische und schweizerische Seiden- hilfen. Die Fortsetzung der Beratung findet, um den Parteien industrie hat ihren Bedarf einschränken müssen. Es haben sich des- Gelegenheit zu geben, zu diesen Vorschlägen Stellung zu nehmen, halb in Mailand   große Vorräte aufgehäuft. Schon vor mehreren am Dienstag statt Tagen mußten deshalb zwei der angesehensten Industriellen Mai­lands A. Bavari und Sirio Colombo ihre Zahlungen einstellen, Bavari mit 800 000 Zire Passiven, Colombo   mit 5%, Millionen Passiven, denen nur 2 Millionen Aktiven gegenüberstehen. Colombo  war der Größte in seiner Branche. Er war früher 18 Jahre in Strefeld. Seine enormen Unternehmungen datieren erst einige Jahre zurück. Er hatte nach und nach 40 Etablissements an sich gebracht, Spinnereien und Zwirnereien. Diesen Zusammenbrüchen sind in den leşten Testen beiden Tagen weitere gefolgt. Wie der Telegraph meldet, stellte auch der Seidenfabrikant Arturo Vismara in Mailand   feine Zahlungen ein. Die Passiven betragen 830 000 Lire, die Aktiven 500 000 Lire. Ferner geriet die Seidenfabrik Antonio Albini u. Co. in Mailand   in Zahlungsschwierigkeiten. Die Passiven betragen 700 000 Lire, die Aktiven 500 000 Lire. Die Passiva einer andern in Zahlungsschwierigkeiten befindlichen Firma betragen 1 900 000 Lire, die Höhe der Aktiva ist noch unbekannt.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und amgegend.

Achtung, Bauschlosser! In Budapest   sind die gesamten Bau schlosser ausgesperrt. Es ist selbstverständlich, daß kein Kollege nach dorthin Arbeit annimmt. Achtung, Klempner und Schnittarbeiter! Die Londoner   Firma Salsburg u. Son Limited Salsburg Lamp Works, fucht in Deutschland  , besonders in Berlin  , Arbeitskräfte. Bis vor einigen Tagen wußten wir nicht, daß die nach London   engagierten Kollegen Streifarbeit machen sollen. Unterrichtet sind wir über die Situation erst durch einen Vertrag, den ein engagierter Stollege unterschreiben sollte. Dieser Vertrag hat folgenden Inhalt:

" Ich verpflichte mich hiermit, gegen Erhalt des Reisebillets nach London   direkt dorthin abzureisen und sofort bei Ihnen in Arbeit zu treten. Ich verpflichte mich für wenigstens drei bis sechs Monate und Sie versprechen mir für diese Zeit Arbeit und wenigstens 39 M. Ich verstehe gut, daß Sie mich in Arbeit nehmen, um Leute zu erfegen, welche einem focialdemokratischen Verein angehören und Ihre Fabrik wegen Streits verlassen haben.

Wochenlohn.

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In der umfangreichen Auseinandersetzung beriefen sich Piepens hagen, Hinrichsen, Reuter, Bech, Fischer und andte auf die Annonce des Stuffateur- Verbands im Vorwärts" zu der am 22. Februar stattgefundenen Versammlung und bezeichneten den Inhalt derfelben als ohne weiteres beleidigend, weil darin der Verdacht ausgedrückt sei, als nehme das Gewerkschaftskartell Streits

Die Aussverrung in der Diamantindustrie. Den Antwerpener Juvelieren wird, wie es scheint, das Truksbrecherorganisationen auf. Dieser Verdacht und die aus demselben resul­Den Antwerpener Juwelieren wird, wie es scheint, das Trub  - tierenden Angriffe gegen das Kartell seien völlig unberechtigt, denn weder bündnis, das sie mit ihren Kollegen in Amsterdam   gegen die Arbeiter beim Kartell noch beim Ausschusse desselben hätte die Freie Vereinigung geschlossen haben, recht lästig. Der Korrespondent des" Telegraf  " der Stuffateure bis jetzt formell den Antrag auf Aufnahme in eines bürgerlichen Blattes, berichtet von der Antwerpener das Kartell gestellt. Wenn die fragliche Stuffateurgruppe be­Juweliervereinigung: reits der Geschäftskommission der lokalistischen Gewerkschaften, an­,, Verschiedene Mitglieder haben in der letzten Versammlung heftig gegen den Kontratt protestiert, den der Vorstand für sie mit geschlossen sei, so sei dies ohne Wissen des Kartells geschehen. Als Entschuldigungsgrund für die Angriffe der Verbands­der Amsterdamer Juweliervereinigung geschlossen hat. Kontrakt müssen sich unsre Arbeitgeber denen von Amsterdam   gegen lokalistischen Gewerkschaftsinstanzen resp. Verwaltungskörperschaften In diesem Stakkateure gegen das Kartell fönne vielleicht deren Unkenntnis der über verpflichtet haben, nicht eher wieder arbeiten au gelten. Kartell und Geschäftskommission seien grundverschiedene, von lassen, als 200 Arbeiter sich ihren Bedingungen einander völlig unabhängige Körperschaften. Das Kartell habe keinerlei unterworfen haben- und dann sollen auch noch erst die Einfluß auf die Geschäftskommission wie auch auf die Redaktion der Amsterdamer Arbeitgeber 500 Arbeiter dafür Einigkeit"; beide unterstehen lediglich dem Kongreß. Mithin könne gewonnen haben, 10 Stunden zu arbeiten und das Kartell' auch nicht dafür verantwortlich gemacht werden, daß Lehrlinge anzunehmen. Einige unsrer Arbeitgeber meinen, Sea ter als Mitglied der Geschäftskommission und Redakteur der daß sie in dieser Kombination die Dupierten der ganzen Geschichte Einigkeit" einen Vortrag bei der Stuffateur- Vereinigung gehalten, sind, und müssen deswegen bereits heftig gegen den Vorstand ihrer beren Statuten umgemodelt und ihr die Spalten der Einigkeit" zur Vereinigung aufgetreten fein." Die Antwerpener Juveliere, die Verfügung gestellt habe. offenbar merken, wie ihre Stellung immer unhaltbarer wird, haben jest zu einem recht verwerflichen Stampfmittel ihre Zuflucht ges nommen. Sie lassen ein Wanifest verbreiten, worin fie die ein­heimischen Arbeiter gegen die zugezogenen Amsterdamer, die" Fremd: linge", aufzuheben suchen. Dies Verfahren ist um so thörichter, als die Juweliere von Antwerpen   selbst zu einem großen Teil Holländer und Polen   sind.

es in Abrede, daß die Verbandskollegen bei den Angriffen gegen das Krebs, Borsigender der Berliner   Verbands- Stuffateure, stellt Startell sich von irgendwelchen boshaften Motiven haben leiten lassen. Freilich habe er nicht wissen können, daß die Geschäftskommission so weitgehende autonome Rechte besize, daß ein leitendes Mitglied der selben die Statuten einer notorischen Streifbrecherorganisation auf­Die Fabrikbesizer in Amsterdam   haben ihren Beschluß vom stellen dürfe, wodurch doch zweifellos gleichzeitig das Kartell blamiert sei. nahmefähig umändern und dieser die Gewerkschaftspresse zur Verfügung 11. Februar, durch den sie sich mit den Juwelieren solidarisch er- Er habe bisher immer angenommen, das Berliner   Kartell als Vers flärten, jetzt erneuert, und zwar mit Hinzufügung eines Amende tretung der Hauptzahl der gesamten Lokalorganisationen habe auch ments, dessen Inhalt noch nicht öffentlich bekannt ist. Die Er­einen entsprechenden Einfluß auf die Geschäftskommission neuerung des Beschlusses wurde deswegen herbeigeführt, weil die Versammlung vom 11. Februar nicht ftatutengemäß 24 Stunden Da dies den Ausführungen der Vorredner zufolge jedoch nicht sowie auf das gemeinsame Breßorgan, die Einigkeit". vorher einberufen war, und aus diesem Grunde die unbedingte der Fall sei, so stehe er nicht an, zu erklären was ja Gültigkeit des Beschlusses angezweifelt werden konnte. Ein auch schon in der Resolution der Versammlung vom 22. Februar Amsterdamer Juwelier hat jest, um weiterarbeiten zu können, eine ausgedrückt sei, daß die Schuld an der ganzen Aufnahmegeſchichte eigne Diamantschleiferei mit 40 Mühlen errichtet.

Der Streit in Grodno   ist beendet. Die Arbeiter haben eine Ich verpflichte mich, Ihnen 60 M. int Deutschland   Niederlage erlitten, denn Hunger und Polizeiwillkür   machten oder in England zu zahlen, wenn ich diesen Vertrag die Fortsetzung des Kampfes unmöglich. Ueber 200 Arbeiter wurden breche, das heißt nicht die ausgemachte Zeit bei Ihnen in Arbeit ausgesperrt. bleibe, oder einem Socialverein angehöre oder beitrete. Wir sprechen hiermit denjenigen Genossen und Arbeiter­Ich verstehe die Arbeit, welche Sie verlangen, sehr gut und gebe organisationen, die uns zu Gunsten der Streifenden Geldspenden Ihnen das Recht, diesen Vertrag zu brechen, wenn ich nicht im zugesandt hatten, uniren warmen Dank aus. stande bin, Ihre Arbeiten zu machen." Hoch lebe die internationale Solidarität der Arbeiter! Mit focialdemokratischem Gruß

Soweit der Vertrag. Ein Angebot wird darin den Kollegen gemacht, das wohl an Ünverschämtheit und Frechheit alles bisher Das Ausländische Komitee des Allgemeinen Jüdischen Arbeiterbundes Dagewesene übersteigt. Es ist ja selbstverständlich, daß unter diesen Umständen alle Kollegen dieses Angebot unbeachtet lassen. Vielleicht

Deutscher   Metallarbeiter- Verband Drtsverwaltung Berlin  .

Schloffer! Nach eingehenden Verhandlungen hat am Sonnabend die Firma Blume, Charlottenburg  , Schillerstraße, erklärt: Die beiden Entlassenen werden wieder eingestellt, Ueberstunden werden nur in dringenden Fällen gemacht und werden dann mit 25 Proz. Aufschlag bezahlt. Damit waren die Differenzen er ledigt. Sämtliche Kollegen nehmen am Montag, den 7. März cr., die Arbeit wieder auf.

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Deutscher Metallarbeiter Verband. Ortsverwaltung Berlin  .

Der Krahnführerstreit bei Borsig dauert unverändert fort. Ver­Handlungen zur eventuellen Beilegung des Ausstandes find bis jegt noch nicht geführt worden, wohl aber hat die Firma Borsig mehrere dort beschäftigte Arbeiter entlassen, die sich weigerten, an Stelle der Streifenden die Krähne zu bedienen.

in Litauen  , Polen   und Rußland  .

die fte

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des jezigen Lokalvereins der Stuffateure lediglich die Geschäftss fommission und nicht das Kartell trifft. Redner fritisiert dann nochmals das Verhalten Katers wegen der Versenkung des von ihm an das Kartell gerichteten Briefes und weist dann dokumentarisch nach, daß die Freie Vereinigung der Stuffateure jeziger der Geschäftskommission angeschlossener Lokalverein fich als eine von Unternehmergeld gegründete Streifbrecher- Dr­ganisation sans phrase bewiesen hat, die unbedingt erst eine Warte zeit durchmachen müsse, ehe sie in einer auf modernem Boden stehenden Arbeiterorganisation Aufnahme finden dürfe. bewußten Annonce des Stuffateur Verbandes eine Beleidigung des Regge, Kürschner, führte sodann aus, auch er sehe in der Kartells, doch wolle er unumwunden zugestehen, daß Stater absolut unkorrekt gehandelt habe, und auch das Kartell sei nicht ohne Schuld.

auch trägt der ganze Vorgang dazu bei, daß die englischen Kollegen 1000 Arbeiterinnen der staatlichen Tabalfabriken von Venedig   Es handle fich hier nicht, wie sonst meistens, um die Verunglinpfung Der Streit der Tabatarbeiterinnen in Venedig   beendet? Ueber sich mehr als bisher mit uns verständigen. Einige Kollegen sind bereits abgereift, doch wissen wir von standen seit Wochen im Ausstand. Sie legten Anfang Januar die einer wirklichen 2 otal organisation durch Angehörige eines Central diefen, daß sie sofort wieder zurückkommen, wenn sie den Sach- Arbeit nieder, um gegen Uebergriffe der Aufsichtsbeamten zu verbandes, sondern um den Einspruch gegen die Aufnahme einer berhalt erfahren. protestieren und höhere Accordlöhne zu fordern. Auf das Ver- Berufsgruppe, die sich in der Deffentlichkeit noch niemals als sprechen der Regierung, ihre Lage zu prüfen und die mißliebigen von modernem Geiste beseelt bemerkbar gemacht habe. Stater Beamten zu versetzen, nahmen sie anfangs Februar die Arbeit mußte also wissen, was dies für Leute waren; er konnte un wieder auf. Ein Regierungsinspektor inspizierte, stellte Uebel- möglich annehmen, daß er sie durch eine bloße Besprengung mit stände fest, man las in den Zeitungen, der migliebige Direktor dem Weihwasser der Geschäftskommission nun urplößlich um­Raveggi würde versetzt werden, man sprach von Erhöhung der modernisieren könne. Uebrigens sei es auch durchaus unrichtig, Accordlöhne, aber es geschah nichts. Am 17. Februar machte sich wenn behauptet werde, das Kartell habe keinerlei Einfluß bas fubalterne Aufsichtspersonal einen besonderen Spaß daraus, den auf die Geschäftskommission oder die Einigkeit". Man folle doch Arbeiterinnen flar zu machen, daß man sie nur zum besten gehabt nicht unnötigerweise Begriffsverwirrungen anrichten und mit leeren hätte und gar nicht daran denke, ihre Forderungen zu erfüllen. Die Worten spielen, denn wenn auch die Geschäftskommiſſion und vom Kartell unabhängig Arbeiterinnen wurden dadurch derartig gereizt, daß fie sofort die Redaktion der Einigkeit" formell vom doch einen gerades Arbeit ruhen ließen und in der Fabrik die Entlassung des Direktors wären, so übe lepteres in Wirklichkeit Dies leugnen und bindende Erklärungen der Regierung forderten. Erst am zu ausschlaggebenden Einfluß auf jene aus. Abend berliegen späten nachdem Fabrik, fie zu wollen, heiße einfach mit Advokatentniffen zu operieren, wieder, würden aber und das sei hier dem Stuffateur- Verband gegenüber, der sich in dem erklärt hatten, fie fämen morgen die Arbeit erst wieder aufnehmen, nachdem der Direttor entfernt Stampfe zwischen den Lokal- und Centralorganisationen bisher stets wäre. Am nächsten Morgen fanden sie die Fabrik geschloffen. Die neutral verhalten habe, denn doch nicht am Blake. Fischer, Zimmerer, hält es hierauf für notwendig, daß alle Direktion erklärt, sie erst dann wieder zu öffnen, nachdem die Arbeiterinnen ruhiges Verhalten versprächen. Organisationen, deren Organ die Einigkeit" ist, Einspruch gegen. Ganz unerwartet kommt jetzt die Nachricht, daß der Konflikt das Verhalten der Geschäftskommission in dieser Sache erheben und wieder letztere veranlassen, wegen der event. Aufnahme der bla beigelegt wurde und alle Arbeiterinnen die Arbeit aufnehmen. Die Regierung hält die allgemeinen Versprechungen Stuffateurvereinigung Rede und Antwort zu stehen. Die Versamm­einer gefeßlichen Regelung der Arbeitsverhältnisse in den staatlichen lung pflichtete diesen Ausführungen bei und nahm dann folgende Tabaksfabriken aufrecht und bewilligt den Ausständigen die ge- Resolution an: Die heutige am 4. März tagende öffentliche Ver­forderte Erhöhung der Accordlöhne und die Entfernung von 26 miß- fammlung des Gewerkschaftskartells weist den schweren Vorwurf de liebigen, durch die Regierungserhebung kompromittierten Auf- Centralverbandes der Stuffateure( Filiale Berlin  ), das Kartell ach feherinnen. Ferner wir der Jnspektor Borgogno, der fehr beliebt Streifbrecherorganisationen auf, als eine grundlose Anschuldigung ent­fchieden zurück. Die Delegiertenversammlung erwartet, daß der Wahrheit ist, bis zur Beilegung der Streitfragen in Venedig   bleiben. die Ehre gegeben und der dem Kartell gemachte Borwurf au derselben Stelle zurückgenommen wird, an der er erhoben Quittung. Bisher haben wir folgende Geldsummen zu Gunsten der wurde."( Gemeint ist damit der Annoncenteil des Vorwärts.) Streifenden in Grodno   aus Deutschland   erhalten: Vom Stuttgarter   Von den anwesenden Vertretern der Freien Vereinigung des Gewerkschaftskartell 40,-. Unter Kollegen in Berlin   von Franz Schmidt  5. Mühlmann, Greiz  , Reuß a. 2. 12,30. Bon Stuffateure hatte niemand das Wort ergriffen. Es vectautete, fic gesammelt 50,61. G. E. Born in Saalfeld   gesammelt 4,92. Rübed: Qoch die internationale feien zur Sigung gekommen, um dort ihre Aufnahme in dus Sartell Solidarität! 19,69. Gewerkschaftskartell Zwickau   i. S. 30,- Bon den zu beantragen; ihnen wurde jedoch im Lauf der Debatte von Arbeitern und Arbeiterinnen der Cigarettenfabrit Problem in Berlin   10,70. mehreren Reduern der Nat erteilt, mit der Einbringung ihres An Frankfurt   a. M. von einem Unbekannten durch Frau F. 123,14. Frank trages noch bis auf weiteres zu warten. furt a. M. 24,62. Frankfurt   a. M. 14,77. Frankfurt   a. M. 34,45. Von R. in Dresden   36,93 Fr. Das Ausländische Komitee des Bundes.

Zum Stegliter Tischlerstreik wird uns berichtet, daß am Freitag zwischen Vertretern der Arbeitnehmer und Arbeitgeber Verhandlungen stattgefunden haben; dieselben sind jedoch nach fiebenstündiger Dauer resultatlos verlaufen.

Deutsches Reich  .

Die Maler und Anstreicher der Neptun Werft   in No stod befinden sich im Streit. Zuzug ist fernzuhalten.

Der Maurerstreit in Eisenach   ist beendet, ohne daß es zu der befürchteten allgemeinen Aussperrung_fam. Herr Maurermeister Freitag hat sich bereit erklärt, pro Quadratmeter Buz 38 Pf. au zahlen und auch, wenn durch besondere Schwierigkeiten der Lohn nicht verdient würde, noch mehr zu geben. Ferner hat er sämtliche Gesellen eingestellt und nicht, wie er erſt wollte, nur fechs Mann. Dadurch waren die Ursachen des Ausstandes gehoben.

Zur Schneiderbewegung. Auch in Jena   ist die Aussperrung zu Ingunsten der Gehilfen ausgefallen. Die Gehilfen brachen den seit nahezu 10 Wochen dauernden Kampf ab, nachdem sich die Zahl der Arbeitswilligen täglich vermehrt hatte. In Jena   müssen die Gehilfen den bitteren Kelch bis auf die Neige kosten, feiner der Aus­gesperrten wird wieder eingestellt. Das haben die Herren im Hause" sowohl dem Gemeindevorstand, zweiten Bürgermeister Dr. Wagner, als auch Professor Rosenthal gegenüber erklärt, die in diefen Tagen einen letzten Vom Kampf gegen den Humor. Die Anklage gegen das Einigungsversuch unternommen hatten. Pardon wird nicht gegeben. des Landgerichts I   wegen der Buschiade von Mag Brinkmann endete Gewertvereinsmitglieder) am Orte, die übrigen sind bereits abgereift. mit Verurteilung der beiden Angeflagten, Dr. Leo Wulff und Von 45 Ausgesperrten sind noch 26( darunter fünf" umoristische Ertrablatt" vor der achten Etraftammer Der Vorsitzende des Gewerkvereins ist vor einigen Tagen zum Brinkmann, je 50 M. Geldstrafe und Tragung der

Gerichts- Zeitung.

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Unter Kartellangelegenheiten erklärte sich die Versammlung mit dem Vorschlag der Partei- Vertrauensleute betreffend Regelung der Partei- und Gewerkschaftsversammlungen einverstanden. Ferner wurde ein Antrag der Maurer angenommen, zweds Vereinfachung der Gedenkfeier des 18. März am Grabe der Märzgefallenen nicht mehr wie bisher von jeder Einzelorganisation Kränze niederzulegen, sondern es mit einem vom Kartell im Namen der an wenden zu lassen. geschlossenen Organisationen gewidmeten gemeinsamen Strange be

Streitbrecher geworden. Die Mitglieder blieben ftandhaft. Die Gerichtstoften. Die Verteidigung lag in den Ränden von Redits Letzte Nachrichten und Depeschen.

Arbeitgeber in Stuttgart   beschlossen, den von der gemeinsamen anwalt Victor Fraenfl und Rechtsanwalt Paul Wulff. Die Kommission ausgearbeiteten Lohntarif anzunehmen. Derfelbe Deffentlichkeit wurde ausgeschlossen. Revision gegen das Urteil ist wird nunmehr in Kraft treten. von beiden Angeklagten eingelegt worden.

Die Schuhmachergehilfen Stuttgarts   haben in geheimer Ab­stimmung beschlossen, in eine Lohnbewegung einzutreten. Es soll nach bürgerlichen Preßmitteilungen eine Lohnerhöhung, besonders aber die Abschaffung des sehr verbreiteten Koft- und Logiswesens gefordert werden.

Schuhmacher.

Judenheten in Rischinew.

Czornowit, 5. März.( B. H.  ) Hier eingetroffene Reisende be­Eine Leichenrede, welche der Kaufmann Haupt ons Neu richten, daß in der vorigen Woche in Kischinew Judenhezen   statt Weißensee am Grabe seines Bruders hielt, hat ihm eine Anlage gefunden hätten. Jüdische Geschäftslokale feien geplündert und wegen Vergehens gegen die öffentliche Ordnung zugezogen, welche Juden mißhandelt worden. gestern vor dem Schöffengericht verhandelt wurde. Am 22. November, dem Totensonntage, fand die betreffende Beerdigung auf dem Weißen­ seer   Kirchhofe statt. Wie der Angeklagte behauptete, sind seine Be- Jassy  , 5. März.( B. H.  ) In der Nähe von Ungheni wurden mühungen, einen Geistlichen zu erhalten, vergeblich geivefen. Er als Eivilisten verkleidete ruffische Offiziere wegen Spionage ber habe deshalb am Sarge selbst eine Nede gehalten, worin er den haftet. Lebensgang des Verstorbenen in kurzen Zügen geschildert habe. Als

Russische   Spione.

München  , 4. März.( Eig. Ber.) Um eine Aussperrung der Gehilfen, wie ursprünglich angedroht war, hintanzuhalten und eine Einigung zu erzielen, hat Getverberichter Dr. Brenner unter der hinzukommende Kirchhofsinspektor Roß ihn auf das Verbotene Magdeburg, 5. März. Vom Kriegsgericht der 7. Divifion wurde Anivendung des§ 65 des Gewerbegerichts- Gefeßes die beiden seiner Handlungsweise aufmerksam machte, habe er, ungehalten über der Unteroffizier Heinrich Bessel von der 6. Compagnie des 66. In­Parteien vor das Gewerbegericht als Einigungsamt geladen. Der die Störung, diesen etwas barsch und in beleidigender Weise an- fanterie- Regiments, der mit einem freiwillig eingetretenen 18 jährigen Verein deutscher Schuhmacher war durch zwei, die christliche Organi- gefahren. Er habe nicht gewußt, daß er durch seine Rede gegen das Musketier widernatürliche Unzucht getrieben hatte, in zwei Fällen fation durch einen Gehilfen, die Innung durch drei Meister vertreten. Gesetz verstieß. Da der Gerichtshof dies ihm glaubte, tam der An- zu sechs Monaten Gefängnis und den üblichen Nebenstrafen verurteilt. Nach längerer Verhandlung wurde beschlossen, den in den nächsten geklagte mit der geringen Geldstrafe von 3 M. davon. Tagen stattfindenden Versammlungen der Gehilfen und der Innung folgende Punkte zur Annahme zu unterbreiten und zu empfehlen: 1. An Stelle des Innungstarifes hat der Tarif des Vereins deutscher Schuhmacher zu treten, und zwar haben die­jenigen Geschäfte, welche bereits jetzt schon diesen Tarif halten, auf diesen einen zehnprozentigen Zuschlag zu gewähren. Das Gewerkschaftskartell hielt am Freitag eine Delegierten­2. Sämtliche Geschäfte, welche den Tarif bisher nicht anerkannten, Versammlung ab, in der die bekannte Angelegenheit der Stuffateure find in denselben einzubeziehen. 3. Der Stunden aufs neue erörtert wurde. Anwesend waren außer den Delegierten John wird von 25 auf 30 Pf. erhöht, wodurch ein Minimallohn von noch Vertreter des Centralverbandes der Stuffateure und der Freien 18 M. garantiert ist. 4. Ergänzung des Tarifs für Ertra- Arbeiten. Vereinigung desselben Berufes sowie ein Mitglied der Geschäfts­5. Zur Schlichtung von Streitigkeiten aus dem Tarif wird eine Tarifs I tommission der lolalorganisierten Gewerkschaften.

Verfammlungen.

Lemberg  , 5. März.( V. S.) In Przemysl   wurde der russische Deserteur Paul Bunec verhaftet, der einem nach dem Kriegsschan­play bestimmten Regimente angehört. Punec erzählt, daß unter den nach Dftafien zu entfendenden Truppen eine große Panik herrsche. Nagajati, 5. März.( Meldung des Reuterschen Bureaus".). Der Dampfer der russischen Freiwilligenflotte Jekaterinoslato", der Dampfer der Chinesischen Ostbahn Manschuria", der Sajoner Liesnik" und die Dampfbarkasse Juliade" sind vom Brisengericht in Sasebo   für gute Prisen erklärt worden. Ein Appell gegen die Ents scheidung ist innerhalb 30 Tagen einzulegen.

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Verantw. Redakteur: Julius Kalisti, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Druck u. Verlag: Vortvärts Buchdr u Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Gierzu 5 Beilagen u. Unterhaltungsblatt