Nr. 57. 21. Jahrgang.
Reichstag.
51. Sigung. Montag, 7. März 1904, 1 Uhr. Am Tische des Bundesrats: v. Einem.
Abg. Bebel( Soc.):
Dienstag, 8. März 1904.
das unter der Last der Fronde seufzte. Die Junker waren die nicht mit Ihnen sondern gegen Sie.( Lebhafter Beifall bei den Herren in Armee und Staat. Diese Junkerherrschaft hat bei Jena Socialdemokraten.)
und Auerstädt den schmählichsten Schiffbruch erlitten( Sehr richtig! Abg. v. Riepenhausen( kons.): Herr Bebel hat den vollständigen bei den Socialdemokraten), und es besiegelte diesen seinen Zusammen- Sieg des Herrn Kriegsministers über die Socialdemokratie nicht abe bruch durch die verräterische Uebergabe der Festungen. Da endlich schwächen können.( Lautes Lachen bei den Socialdemokraten.) Ueber feste die Reorganisation des Staates durch Stein, Hardenberg, die Soldatenmißhandlungen hätte doch erst später bei den Resolu Scharnhorst und Gneisenau ein. Scharnhorst besaß teine tionen gesprochen werden sollen. Abgeordneter Bebel sagte, bei dem militärische, haltung", ebenso wenig wie Napoleon , Regiment Nr. 95 seien 7 Selbstmorde und ein Selbstmordversuch weise üben lassen konnte und doch der größte Feldherr aller Zeiten Titel 1 thatsächlich nachzuweisen, ob hier irgend welche Sol. der nicht einmal ein Bataillon Artillerie in der vorgeschriebenen vorgekommen. Ich fordere Herrn Bebel hiermit auf, bei Kapitel 18, wurde. Die Thaten von 1813 und 14 beweisen, daß eine schwache datenmißhandlungen vorliegen. Ich habe als alter FünfRegierung und Niederlagen für ein Bolt viel besser find undneunziger ein besonderes Interesse daran.( Heiterkeit.) Wieviel als eine starke Regierung und Siege.( Gelächter rechts.) schöne Erinnerungen habe ich! Noch vor wenig Wochen bekam ich selbst! Wann hätte es jemals in der Geschichte eine herrschende Ist das unser Riepenhausen, der jetzt im Reichstag fit?" Daß diese Rede bei Ihnen keinen Eindruck macht, versteht sich von einen Brief eines ehemaligen Soldaten, der nur die Worte enthielt: Klaffe gegeben, die Vernunft angenommen hätte?( Lautes Gelächter( Stürmische Heiterkeit.) Ein Freund teilte mir mit, daß sich im rechts.) Jede herrschende Klasse ist an ihrer Borniertheit zu Grunde 95er Regiment in keinem Fall ein Anlaß zum Einschreiten gegen Der Zukunftsstaat!) Herr Graf, der Zukunftsstaat der Social- war schon als Knabe schwermütig. Ein Musketier ertränkte sich, gegangen!( Erneutes höhnisches Lachen rechts. Graf Driola ruft: Vorgesetzte oder Kameraden ergeben hat. Einer der Selbstmörder demokratie ist ungefähr dasselbe, was einst für die feudale Gesell- nachdem ihm die Waschfrau vor seinen Kameraden gesagt hatte, fie schaft der bürgerlich- liberale Staat war. Derselbe Hohn traf einst wolle seine Wäsche nicht mehr waschen, da er sich immer selbst Die heute noch als die lezen Rudimente einer untergegangenen Geden emporstrebenden Liberalismus von den Vorfahren jener Herren, beschmutze. sellschaft hier im Hauſe ſizen!( Stürmischer Widerspruch rechts. der Mannschaften und Unteroffiziere au forgen. Ich möchte den Kriegsminister bitten, für eine gute ettüre Rebhafte Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Immer wieder machen die Socialdemokraten den Versuch, das Volk durch ihre Bücher zu vergiften. Im Pommerschen Volkskalender wird die Erstürmung der Bastille, das Attentat des Bürgermeisters Tschech , ja, sogar die Ermordung der Kaiserin die Verse zum Monat November: Glisabeth verherrlicht! In diesem Kalender stehen auch
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„ Der Reichstag nun eröffnet wird, Wenn draußen dichter Nebel, Und die Minister ängstlich schau'n Auf unsern August Bebel ,
Denn August nimmt sehr oft das Wort, Um Freiheit, Recht zu fünden, Und geißelt dabei schonungslos Der Reichsregierung Sünden!"
( Große Heiterkeit.)
Der neue Kriegsminister ist, so hoffen wir, nicht nur ein Mann des Wortes, sondern auch der That. Heute freilich ist alles ruhig. Aber wenn eine große politische Zeit kommen wird, dann werden Sie( zu den Socialdemokraten) die scharfe Tonart von Dresden in die That umsetzen. Dann werden wir starke Männer brauchen.( Lebhafter Beifall rechts.)
A
Die zweite Lesung des Militäretats wird fortgesetzt beim Titel Gehalt des Kriegsministers". Abg. Dasbach( C.): Das vom Grafen Mielzynski erwähnte Vorkommnis, wobei ein Geistlicher von einem Offizier beleidigt wurde, verdient doch weiteren Kreisen bekannt zu werden. Noch schlimmer ist es, daß bei der Einweihung des Kaiser Wilhelm- Denkmals in Thorn anläßlich eines Maskenballs der Offiziere das heilige Satrament der Beichte verhöhnt wurde. Beim Duell kommt es weniger darauf an, ob ein Fall mehr oder minder im Jahre vorkommt. Wir wünschen eine andre principielle Lösung dieser Frage. Wir wollen ein Ehrenrat jemals das Duell zuläßt. Der Sig des Uebels ist die Verachtung des Gesetzes. Hat doch im Vorjahr selbst von dieser Stelle aus ein Abgeordneter erklärt, er würde in gewissen Fällen Centrum.) Ein Hauptmann, der in einem von ihm verschuldeten Duell einen Stabsarzt tötete, ist mit allen Ehren begraben worden. Das widerspricht den elementarsten Forderungen der Sittlichkeit. Ein Mitglied einer Stadtverordneten- Versammlung ist wegen einer dort gefallenen Aeußerung geohrfeigt und erschossen worden. Das ist ganz einfach ein gemeiner Mord. Der Kriegsminister hat die ebenso neue wie beweislose und verDer König von Sachsen hat bei der Gründung der Anti- Duelliga den Be- lehrte Theorie aufgestellt, die Socialdemokratie sei schuld an den strebungen seiner Konfession zur Ausrottung dieses llebels seine volle ißhandlungen. Nun, Sie werden sich wohl oder übel mit der Teilnahme versichert. Weder im englischen, noch im belgischen Heer abfinden mussen. Am stärksten wird das in der Reserve, der Landallmählichen Zunahme der Socialdemokratie im Heere wie im Volfe hat seit mehr als einem Jahrzehnt ein Duell stattgefunden. Weshalb wehr, den Regimentern, die sich aus den großen Städten rekrutieren, führt der Kriegsminister nicht in Deutschland denselben Zustand ein? und den Pionierbataillonen sein, in denen städtische Handwerker, fast Aber die Verordnung müßte lauten: Jeder Offizier, der sich duelliert, ausschließlich Socialdemokraten, am zahlreichsten sind. Auch die als wird aus der Armee ausgestoßen. Staats- und Religionsfeinde verfolgten ersten Christen wurden im britten Jahrhundert so übermächtig, daß sie entgegen dem Willen Ich habe vergeblich darauf gewartet, was der Kriegsminister mit der Cäsaren ihr Kreuz an die Helme schlugen. Wir werden ja nun feinen ollen Kamellen meinte. Er hat keinen der von mir angeführten feine roten Blumen ant unfre Helme stecken( Stürmische Fälle als alt bezeichnet, sondern nur gesagt, das sei gar nicht vor- Heiterkeit), aber die Gesinnung bleibt doch. Sie können keinen gekommen, oder er wüßte nichts davon. Besonders den Vorfall mit siegreichen Krieg mehr ohne uns führen und siegen nur mit, nicht gegen der Divisionskommandense hat er als baren Unsinn bezeichnet und uns.( Vielfaches Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Wenn es sich dabei, wie üblich, lebhaften Beifall der Mehrheit gefunden. Er hat je bei einem Krieg um Deutschlands Eristenz handelt, werden auch mich belehrt, daß in Allenstein gar kein Divisionskommando steht. wir bis zum letzten Mann kämpfen, um unser Vaterland, unsern Aber ich habe ja nur von einer großen Garnison im Osten Preußens Boden zu verteidigen. Allezeit und jederzeit werden wir den Versuch gesprochen, da giebt es doch recht viele, ich will ihm nur Posen auch nur ein Stück Boden von Deutschland abzureißen, bis zum nennen, vielleicht kommt er dann der Sache ettvas näher. Dort hat legten Atemzug bekämpfen.( Buruf rechts: Sehr schön!) Jch rede sich der Fall vor einem Jahre zugetragen, und was da möglich nicht Ihnen zu Liebe. Aber nach den immerwährenden Angriffen ist, wissen wir ja aus dem Fall Löhning. Der Fall wollte ich doch endlich einmal Klarstellen, daß Sie nicht so einfach Abg. Liebermann v. Sonnenberg( Antis.): des Generals v. Bissingen ist ihm ebenfalls unbekannt. Ich habe über uns hinweggehen können, daß wir nicht gewillt sind, uns Herr Bebel hat vergeblich versucht, die socialdemokratische Niederaber alle Ursache, an meiner Darstellung festzuhalten und maltraitieren zu lassen. Der Kosmopolitismus bestand 1806 nur Tage auszuwegen. Seine heutige Rede bestand nur aus Gemeinersuche ihn dringend, eine Untersuchung anzustellen, ins in der französischen Bildung der herrschenden Klassen und des plätzen, gemischt mit einem Körnchen Wahrheit. Ueber den Fall des besondere die Stabsordonnanz dieses Generals zu ver Juntertums. Wir sollen die Disciplin in der Armee zerstören, Prinzen Arenberg giebt es ja mur eine Meinung. Herr Bebel nehmen, die vor dem Kriegsgericht diese Anklagen erhoben hat. aber nicht die Disciplin, die in der Uerberzeugung wurzelt, daß das irrt aber, wenn er meint, das Irrenhaus werde Soeben habe ich einen neuen Brief aus Münster erhalten, der mir Grstrebte etwas Nügliches ist. Nur die schafft die Freudigkeit, nun ein besonders angenehmer Aufenthalt für weitere Einzelheiten mitteilt. Auf die Berabschiedung des Erbprinzen die Freiwilligkeit und den Gehorsam in der Armee. Diese sollten den Prinzen Arenberg fein. Die Mißhandlungen ber von Sachsen- Meiningen ist er auch nicht eingegangen. Ich habe Sie in die Armee hineintragen, dann brauchten Sie nicht die bar- urteilen wir auch, aber die Ausführungen des Herrn Bebel übrigens gar nicht gesagt, daß der Prinz verabschiedet worden ist, barischen Strafen, die in schneidendem Widerspruch stehen zu allem, machen den Eindruck, als ob in der Armee nur noch sondern nur, daß er seinen Abschied genommen hat. Daß das was Kultur heißt.( Sehr richtig bei den Socialdemokraten.) Die geprügelt wird. Dieser Eindruck soll auch erweckt werden ein Unterschied ist, weiß der Kriegsminister besser als ich.( Sehr Empörung gegen die Offiziere wächst ständig. Erst in diesen Tagen nach außen hin. Die Niederlage von Jena ist richtig! rechts.) Jedenfalls hat der Erbprinz seinen Aufenthalt in hat sich ein höchst unangenehmer Fall in Bauzen ereignet, wo nicht durch die Junker, sondern durch das überlegene Breslau außerordentlich ungern eingebüßt und ist von seiner ein ganz unschuldiger Mann, ein hoch achtbarer Feldherrngenie Napoleons herbeigeführt worden. Die Beförderung zum Armee- Inspektor nicht entzüdt gewesen. Offizier von der aufs höchste erregten BevölkeJunker haben heldenmütig gekämpft und es waren die Junker York, Ganz besonders wundere ich mich, daß der Kriegsminister nicht auf rung schwer verwundet wurde. Solche Ausschreitungen Gneisenau, Stein, welche die Führung bei der Wiedererhebung die Ausführungen meines Genossen Gradnauer über den Fall verurteilen wir gerade aufs allerschärffte. Aber Sie kommen darüber Preußens hatten. Der Vergleich des Herrn Bebel zwischen den Arenberg eingegangen ist. Es wäre doch sehr wünschenswert, die nicht hinweg, wenn Sie diese Vorfälle einfach abstreiten. Wir haben ersten Christen und der Socialdemokratie war sehr fühn. Das Reich Grundsäße über die Anstellung von Offizieren bei dieser Gelegenheit doch nicht die Klagen über den Lurus und die andern Mißstände er- Christi war von jener Welt, das Reich des Herrn Bebel aber ist zu erfahren. Prinz Prosper Arenberg war von Kindesbeinen an hoben, sondern die bürgerliche Presse. Aber während die Partei- nur von dieser Welt. Kein Jenseits giebts, kein Wiedersehn steht ein geistig und moralisch durchaus unqualifizierbares Subjekt, blätter seit Jahren Beschwerde führen, haben in diesen Tagen ja wohl über den Friedhöfen, auf denen sich die Herren mit Vorliebe das in feiner staatlichen Stellung geduldet worden ist. die Wortführer der Parteien hier auf der Tribüne begraben lassen.( Heiterkeit.) Man sollte sich durch die Methode Aber trotz aller Roheiten und Brutalitäten, für die er in keiner alles für Schwarzmalerei und Lüge erklärt. des Herrn Bebel nicht einlullen lassen, wenn er sagt: was Weise zur Verantwortung gezogen worden ist, konnte er jahrelang Namentlich Herr Dr. Beumer hat sich darin hervorgethan, Sie auch thun oder lassen, Sie mugen doch nur uns. Offizier bleiben! Schließlich wollte man ihn wohl los sein und aber in dem rein kapitalistischen Unternehmer- Organ, der Rheinisch- Alle Parteien mit der Regierung an der Spize sollten sich gegen die schickte ihn nach Südwestafrika, nach Südwestafrika, wohin nur die best Westfälischen Zeitung", in der noch etwas von dem alten oppofitio- Socialdemokratie zusammenschließen.( Sehr wahr! rechts.) Herr Bebel beleumundeten Offiziere gehen sollen. In diesem Fall scheint nellen Geist des Rheinländers steckt, sind diese Beschwerden am fragte: was ist denn in Dresden geschehen? Wir haben uns doch fich aber die Kolonialverwaltung ganz besonders böse getäuscht zu schärfften ausgedrückt worden.( Abg. Dr. Beumer: Ich bin auch nur die Wahrheit gesagt. Wir gratulieren Ihnen, wenn das alles haben. Denn daß die Militärverwaltung den Prinzen nicht mit allem zufrieden!) Ja, aber Ihre Kritik ist so fanft, so die Wahrheit war.( Heiterkeit rechts.) Der elementare Ausbruch der Arenberg in ihrem Führungszeugnis als besonders quali- milde, so leise, daß man gar nicht merkt, daß ein Mann redet. Na ch sucht des Herrn Bebel in Dresden beweist uns, daß er die fiziert bezeichnet hat, kann ich mir doch nicht denken. Ich( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Sie wollen uns dadurch, Armee nicht kritisiert, um zu bessern, sondern er will sie dem Volke hatte schon damals, als der Mord mit seinen scheußlichen Einzelheiten daß Sie sich zum Mundstück der„ berechtigten Beschwerden" machen, gegenüber verächtlich machen, um sie für ihren Zwed, bekannt wurde, den Eindruck, daß solcher Roheit nur ein das Wasser abgraben. Aber Sie sind mit den ganzen Zuständen ein starkes Werkzeug nach außen und nach innen zu sein, geistig und moralisch außerordentlich tiefstehender Mensch fähig sein der Armee so versippt und verschwägert, daß es Ihnen gar nicht untauglich zu machen. Heute hat er ja sogar das Wort Vaterland fönne. Ich wünsche nur, daß all den unglücklichen Jrren, die heut möglich ist, rückhaltlos zu sagen, was die Wahrheit gebietet.( Sehr gebraucht.( Heiterfeit rechts.) Herr Liebknecht aber hat gesagt: die Zuchthäuser oder Gefängnisse füllen, die gleiche Hilfe erstehen richtig! bei den Socialdemokraten.) Die Furcht, die in der Armee vor Baterland in eurem Sinne ist uns ein überwundener Standpunkt. möchte, daß man in der Armee mehr als bisher der Psychologie der Socialdemokratie herrscht, ist ja manchmal geradezu kindisch.( Rufe bei den Socialdemokraten: In Eurem Sinne.) Auf diesem feine Aufmerksamkeit zuwendet. Von Offizieren sind mir ja ähnliche Als ich in Worms sprach, wurde durch Garnisonsbefehl den Soldaten Standpunkt stehen die Herren trotz aller Mauserungen noch heute. Fälle nicht bekannt, aber unter den mißhandelten Soldaten befindet verboten, nachmittags und abends an dem betreffenden Tage durch Sie halten es nur für zweckmäßig und geschickt, das im Augenblick fich eine große Zahl geistig minderwertiger, die von Anfang an aus die Mainzerstraße zu gehen, wo das Lokal war. Durch solche Maß nicht zu sagen.( Sehr richtig! rechts.) Wenn nächstens ein Mord der Armee hätten entlassen werden müssen.( Sehr richtig! bei den regeln werden die Soldaten ja nur veranlaßt au fragen, in der Armee passiert, so wird Herr Bebel die Socialdemokraten.) was denn mit den Socialdemokraten los ist, und er Verantwortung dafür nicht ablehnen tönnen, hat Der Kriegsminister erklärte, die Armeeverwaltung sei stets den fahren, was sie sonst nie im Leben erfahren hätten, genau so wie er doch gesagt: Wenn mir ähnliches passierte und ich sterben wollte, Mißhandlungen aufs schärfste entgegengetreten. Das habe ich nie durch die großen Reden in den Instruktionsstunden und beim Land- so würde ich mir einen mitnehmen. Machen Sie es doch, dann bestritten. Es wäre ja auch ein unerhört trauriger Zustand, wenn wehrappell. Auch durch die Kriegervereine werden viele Leute ver- ist man sie wenigstens mit Ios!( Große Heiterkeit rechts.) die Militärverwaltung ihnen paffib oder gar billigend gegenüberſtünde. anlaßt, mal zu den verfluchten Socialdemokraten" zu gehen, und Herr Bebel verspottete den Ausspruch des Kriegsministers: bie Aber eine Befferung ist in dieser Beziehung nicht eingetreten. mancher wird dann aus einem Saulus ein Paulus.( Sehr richtig Lieutenants seien die Führer der Nation. Nun, Im übrigen aber hat die socialdemokratische Kritit doch gewirkt. Das bei den Socialdemokraten.) Sie sind in einer verzweifelten nicht jeder Lieutenant mag eine Blüte der Nation sein, aber die hat ein Staatsanwalt in Halle in offener Gerichtsverhandlung rück- Lage, thun Sie nichts gegen uns, haben Sie den Giftblüte der Nation ist die Socialdemokratie.( Sehr gut! und haltlos anerkannt. Die Besserung der Verhältnisse ist ja der Zwed Schaden, und thun Sie etwas, haben wir den Nutzen. Heiterkeit rechts.) Freilich, die Regierung vermag auch aus dieser unsrer Kritif. Sind es doch auch unsre Söhne und Brüder, die in Der Militärboykott wird systematisch gegen uns betrieben, sogar über Giftblüte Honig zu saugen. Ich glaube fast, daß Herr Bebel bei der Armee dienen. Wir betrachten die Dienstpflicht als ein vor- die Hotels verhängt, in denen socialdemokratische Abgeordnete wohnen. feinen unglaublichen Geschichten immer wieder Spaßvögeln nehmes Recht jedes Staatsangehörigen. Wir wollen sie allgemein Diese ganze Politik der Nadelstiche ist das Verkehrteste und zum Opfer fällt. Sonst würde er nicht immer wieder hineindurchgeführt sehen, aber in einer nicht längeren Dauer, als unbedingt Dümmite, was Sie thun können und wird von jedem vorurteils- fallen. Herr Bebel berief sich auf Karl Bleibtreu . Ich notwendig ist. Daß die Gegenfäße immer schärfer werden und auch in freien Menschen einfach ausgelacht. In Bezug auf unsre Agitation fenne ein Buch Bleibtreus:" Sedan " und habe dann kein der Armee zum Ausdruck gelangen müssen, ist nicht unsre Schuld, sondern ist mir die Armee in Wahrheit ein Noli me tangere. Ich wünschte, andres mehr lesen mögen. Das Buch hat mir einen die Folge der ökonomischen Entwicklung in der kapitalistischen Gesellschaft. daß andre Parteien es ebenso hielten. Der Antrag auf dem sehr unangenehmen Eindruck gemacht, weil es Auch in Dresden habe ich nur Thatsachen konstatiert und jeden Dresdener Parteitage, der hier immer voorgebracht wird, hat ja den Anschein erweckt, als verhöhne es die brave franVersuch unterlassen, sie im Sinne meiner Partei auszubeuten. That- nicht einmal 15 Stimmen zur Unterstützung gefunden. Zwischen zösische Armee. Herr Gradnauer sagte in Bezug auf den fache aber ist, daß auch die Armee in der größten Unzufriedenheit dem Schimpfen auf unserm Barteitage und beim Militär besteht Birna er all, er sei nicht so schamhaft wie der Kriegsminister, ist und selbst die Offiziere mit bielem nicht mehr denn doch ein großer Unterschied. Wenn ein Soldat beschimpft der das Citat aus" Faust" nicht citiert hatte. Ja, Herr Gradnauer, einverstanden sind. Die ganze Litteratur, auf die wir uns wird, darf er nicht wieder schimpfen. Wenn sich aber bei uns das habe ich Ihnen ohne weiteres geglaubt.( Sehr gut! bei den bei unsrer Kritik berufen, stammt ja von ehemaligen Offizieren iemand beschimpft glaubt und ich habe in den Citaten des Antisemiten.) Dr. Gradnauer tadelte den Kriegsminister, weil dieser der Armee oder von Offizieren, die sogar noch im Dienst sind. Alle Dr. Beumer kein einziges Schimpfwort gehört, sondern alle Schuld auf die Frau gehäuft habe. Ich gebe zu: der„ eine", diefe Männer sind die grimmigsten Gegner der Socialdemokratie. nur ein paar offenherzige Wahrheiten( Große Heiterfeit.) so der erste Mann mag verantwortlich sein, das Dußend" und die ( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Herr v. Normann bat nimmt er fein Blatt vor den Mund. Und so gehört sich ganze Stadt" sind es dann nicht mehr in dem Maße. Ich könnte die Werte dieser Männer als„ Schmähschriften", als unwahre 3 err- auch. Wir verhandeln offen! Das können Sie nicht wagen. Ihnen das an dem Fall Schettler genau nachweisen.( Sehr gut! bilder" bezeichnet, die bei seinen Freunden tiefste Entrüstung( Lärm rechts.) Sie halten alle ihre Parteitage hinter geschlossenen bei den Antisemiten.) erregten.( Lebhafte Zustimmung rechts.) So urteilen Sie( nach Thüren ab. Bei uns herrscht weiteste, breiteste, demokratische i Der Lurus ist in der Armee zum Glück noch etwas sporadisch; rechts) über die Arbeiten des Generals a. D. von Bruch Deffentlichkeit selbst vor dem Feind, bei Ihnen Geheimnis-| es ist noch nicht schlimm. Die Uniformänderungen sind hoffentlich hammer, des Generals a. D. Meerscheidt- Hüllessem, des främerei selbst vor dem besten Freunde!( Bravo ! bei den Social- bald abgeschlossen. Reduer tritt im weiteren für die Erhöhung Frhr. v. Blume, des Obersten a. D. Gaedte, des Hauptmanns Clausen demokraten. Lärm rechts.) Herr von Sehl fragt, warum der Oberstlieutenants- Gehälter nach dem Kommissionsbeschluß ein und an vieler andrer! Dieselbe Stimme des Hochmuts und Uebermuts, wir nicht auch Schippel die Freiheit der Kritit lassen. Haben wir fordert eine bessere Fürsorge für die Veteranen. die alles aufs beste bestellt glaubt und in jeder Kritik der Armee dem Abgeordneten Schippel etwa die Kritik verboten? Im Gegenteil, Die Behauptungen aus der Maccabäer- Rede des Herrn eine Majestätsbeleidigung sieht, herrschte auch vor 1806.( Lebhafte der Beschluß ging dahin, wir wünschen, daß Schippel endlich offen Eickhoff( Heiterkeit bei den Antisemiten) kann ich im einzelnen Zustimmung bei den Socialdemokraten.) Niemand durfte damals die und deutlich sagt, was er über bestimmte Dinge denkt. In der nicht nachprüfen. Hat ihm der Centralverein deutscher Staatsbürger Armee Friedrichs des Großen tadeln. Man war auf seinen Lorbeern Goehreschen Sache ist mein Rame gar nicht genannt worden. So jüdischen Glaubens das Material geliefert? Am liebsten würde ich eingeschlafen und hatte nichts gelernt von der großen Volkserhebung etwas giebt es bei uns nicht, daß einer deshalb nicht kandidadieren diese Rede abthun mit den Worten Eugen Richters: Wozu das im Westen. Bei Valmy im Jahre 1792 lernte der Herzog von darf, weil er mich angegriffen hat. Andre Gründe lagen vor, Geseire?( Große Heiterkeit.) Viele sind mir noch nicht vorgekommen, Braunschweig kennen, was die Revolutionsarmee, die Armee von weshals die Genossen wünschten, daß Goehre noch nicht ein Mandat die an die besondere militärische Begabung der Juden glauben. Sansculottes, Leiften konnte. Damals sprach Goethe das annehme. Ich freue mich, daß Goehre sich selbst überwunden und Im Fall Hauptmann ist gewiß inforreft verfahren. Aber verständlich denkwürdige Wort:„ Von diesem Augenblic an beginnt diesem Wunsche der Parteifreunde Rechnung getragen hat. ist es doch, daß man sich nicht gern die Front verderbeu lassen will. neue Epoche der Weltgeschichte". der Weltgeschichte". Hätte Preußen und Damit verlasse ich die gegen mich erhobenen Einwände und( Große Heiterfeit bei den Antisemiten.) Ich habe in meiner Soldatensein König das auch eingesehen, so wäre dem Staate vielleicht schließe: Der Kapitalismus frißt auch am Mark der Armee, es ist zeit einen ganz ausgezeichneten jüdischen Offizier gekannt; es war Jena erspart geblieben. Aber das Bolt war damals eine willenlose feine Mission, alles Bestehende zu zersehen, alle alten Begriffe auf- aber auch der einzige. Die Juden sind viermal weniger dienstfähig Herde, ein Kleinbürgertum, im Sumpfe dahinlebend, ein Bauerntum, zulösen.( uf rechts: Blech!) Wir werden unser Ziel erreichen, als die Deutschen . Herr Eickhoff führte jüdische Nitter des Eisernen
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