Nr. 58. 21. Jahrgang.
Allgemeiner
Heimarbeiterschuh- Kongreß.
Berlin , 8. März 1904. Zweiter Verhandlungstag. Deidmann Bremen eröffnet die Sizung um 91 Uhr. Ein Geschäftsordnungs- Antrag, daß zunächst nur von jeder Gewerkschaft oder Gruppe ein Redner das Wort erhält, findet Annahme. Gingelaufen ist ein Antrag von Frau Lily Braun , an Stelle der Resolution Käming die folgende zu sezen:
Antrag.
Der vom 7. bis 9. März im Gewerkschaftshause zu Berlin tagende Heimarbeiterschutz- Kongres fordert die Schaffung eines Heimarbeiterschutz- Gesetzes und verlangt: 1. Ein Raum, in dem im Auftrag und auf Rechnung eines dritten Waren und Gebrauchsgegenstände aller Art zugerichtet, an gefertigt oder gereinigt werden, darf weder zum Stochen, noch zum Schlafen, noch als Krankenzimmer benugt werden. Er muß hell, trocken, heizbar und leicht zu lüften sein. Auf jede darin thätige Person muß mindestens 15 Kubikmeter Luftraum entfallen. 2. Für die Durchführung dieser Vorschrift, sowie aller von der Gesundheitsbehörde angeordneten Maßnahmen ist sowohl der die Heimarbeiter beschäftigende Unternehmer, als der Hausbesizer resp. Vermieter der von dem Heimarbeiter benutzten Werkstätte haftbar zu machen.
II. In der Heimarbeit
ständigen Gewerbe- Inspektion einzureichen.
Mittwody, 9. März 1904.
geschlossene Macht dahinter stellt, so lange werden die Parteien und in den häuslichen Werkstätten, in denen nur Familienangehörige arbeiten. Persönlichkeiten unproduktiv weiter arbeiten, ebenso wie man bisher 1. Jeder Unternehmer, der Heimarbeiter beschäftigt, hat halb- nur eine unproduttive Flickschusterei in der Hausindustrie bethätigt hat.( Lebhafter Beifall.) jährlich eine Liste seiner Arbeiter samt Wohnungsangabe der zu- Privatdocent Dr. A. Weber- Berlin : Es handelt sich hier 2. Wer in seiner Wohnung, allein oder mit Familienangehörigen, große Posaune zu leiten, mit welcher die Mauern Jerichows umzudarum, Altbekanntes laut herauszuschreien, alle Stimmen in eine für einen Unternehmer die Anfertigung oder Bearbeitung von Kleidungsstücken usw. übernimmt, hat dies der zuständigen Gewerbe- blasen sind oder wenn Sie so wollen, sie müssen mit dem RammInspektion anzuzeigen. Er erhält dann nach erfolgter Besichtigung schädel umgerannt werden. eine Erlaubniskarte, die angiebt, für wie viele Personen der betr. etwas, was Sie nicht ganz verstehen( Heiterkeit), in nicht unIch bin bürgerlicher Nationalökonom; Sie verstehen darunter Staum benutzt werden darf.
Die nach Erlaß dieser Vorschrift zum Zweck der Heimarbeit in berechtigtem Mißtrauen sehen Sie in jedem bürgerlichen Dekonomen Benugung genommenen Räume müssen der Vorschrift sofort ge- gewissermaßen eine Bassermannsche Gestalt.( Heiterkeit.) Wir gehen von andren Gesichtspunkten aus als Sie, wir treten mit unsren alten nügen. Sämtliche bereits vor dem.190. in der oben genannten nationalen Kulturidealen an die Fragen heran. In der HausWeise beschäftigten Personen haben sich ebenfalls bei der zuständigen induſtrie schien uns das alte Persönlichkeits- und Freiheitsideal eher Gewerbe- Inspektion anzumelden und erhalten dann einen Legi- industrie schien uns das alte Persönlichkeits- und Freiheitsideal eher timationsschein, der sechs Jahre gültig ist. Nach Verlauf dieser zu verwirklichen zu sein als in der Fabrik. Das war eine Täuschung; Frist, also vom.. 190. ab müssen alle häuslichen Werkstätten den lett fordern auch wir vom nationalen Gesichtspunkte aus Heilung der Schäden der Hausindustrie. folgenden Anforderungen genügen. 3. Wer ohne Erlaubniskarte resp. Legitimationsschein arbeitet, ist strafbar.
einen Prozentsatz von 34, gegen sonst 60 Proz. Diese Erscheinung Die Militärtauglichkeits- Statistik ergiebt in den Millionenstädten 4. Räume, in denen mehrere Personen arbeiten, dürfen nicht hängt sicherlich mit der Hausindustrie der Großstädte zusammen. zugleich als Schlafräume benutzt werden. Auf jede Person, die Darüber können wir kaput gehen, und deshalb kommen wir zu dem sich ständig im Arbeitsraum aufhält, müssen bei mindestens 3 Meter als Sie. Denn Sie wollen ja auf das Verbot der Hausindustrie Ruf: écrasez l'infame! Wir Jüngeren sind darin vielleicht radikaler Höhe 2, Quadratmeter Bodenfläche vorhanden sein. Bei geringerer nicht ohne weiteres eingehen. Jedenfalls will ich, daß alle Mittel Höhe des Raumes oder wo die Lüftungs- und Beleuchtungs- angewendet werden, um die Hausindustrie zum Absterben zu bringen. verhältnisse dies verlangen, oder wo in demselben Raume gekocht und dabei dürfen wir uns nicht in Vorschlägen verzetteln. Sie wird, kann eine größere Bodenfläche verlangt werden.
5. Der Unternehmer, welcher Arbeit an Heimarbeiter giebt, in haben ein wundervolles Programm zur Bekämpfung der Heimarbeit 3. In Wohnungen und Arbeitsstätten, in denen Personen sich deren Arbeitsraum fich Personen aufhalten, die an einer ansteckenden aufgestellt. Es macht den Eindruck, als hätte man zahlreiche aufhalten, die mit ansteckenden Krankheiten behaftet sind, ist Krankheit leiden, nachdem er davon durch die Aufsichtsbehörde in Mittel gegen sie zur Verfügung. So wird darin die Ausdehnung die Herstellung, Burichtung. Ausbesserung oder Reinigung von Kenntnis gesetzt worden ist, ist strafbar. Für die Dauer ihrer durch des Arbeiterschutzes und der Versicherungs- Gesetzgebung auf die Waren und Gebrauchsgegenständen aller Art verboten. den obengenannten Grund hervorgerufenen Arbeitslosigkeit werden natürlich ausdehnen, aber den Arbeiterschutz in seiner bisherigen Heimarbeit verlangt. Die Versicherungs- Gesetzgebung fann man 4. Der Inhaber und der Vermieter einer Werkstatt, oder einer die Arbeiter von der Krankenkasse entschädigt. damit verbundenen Wohnung ist verpflichtet, jede ansteckende 6. In den Räumen, in denen Arbeit an Heimarbeiter zur Aus- Form auf die Hausindustrie auszudehnen, ist unmöglich. Das Krankheit, die eine darin beschäftigte oder sich aufhaltende gabe kommt, müssen Tarife aushängen mit Angabe der durchschnitt- törperliche Gebilde der Heimarbeit ist für den Arbeiterschus geradezu unfaßbar. Die Engländer haben versucht, den Unternehmer zu Person befällt, dem Hausindustrie- Inspektor anzuzeigen. lichen Lohnfäße und der Bedingungen für die Lieferung von WerkErweist sich eine Desinficierung der Wohnung oder eine Ber- zeugen und Stoffen zu den übertragenen Arbeiten, desgl. die Abzüge, fassen und ihn verantwortlich zu machen. Das schien ein erlösender Gedanke zu sein aber was haben sie erreicht? Die Arbeiternichtung der darin enthaltenen und zu bearbeitenden Materialien die füt verdorbene Arbeiten gemacht werden. als notwendig, so fallen die Kosten dafür dem Unternehmer unterstellen; zu ihrer Ueberwachung sollen hauptsächlich weibliche bor der Polizei von Wohnung zu Wohnung, fie fliehen vor dem Schuß, 7. Die häuslichen Werkstätten sind der Gewerbe- Inspektion zu verhälmiffe find doch nicht saniert worden. Die Arbeiterinnen fliehen den man ihnen angedeihen läßt. Der Unternehmer aber sitzt Beamte verivendet werden. ruhig hinter seinem Bureautisch und kann sagen: alles liegt nur am schlechten Willen der Heimarbeiterin! Wenn wir da heran wollen, 1. Für die Herstellung von Kleidungsstücken und Wäschegegen müssen wir das thun, was herr Timm in den Vordergrund gestellt
zur Last.
5. Für die Durchführung dieser Vorschriften ist sowohl der die Heimarbeiter beschäftigende Unternehmer als der Hausbefizer. resp. Vermieter der von dem Heimarbeiter benutzten Werkstätte haftbar zu machen.
6. Wer an Heimarbeiter Arbeitsstätten vermietet, hat dieses der
Drtsbehörde innerhalb drei Tagen zu melden.
III. Lohnfestsetzung.
ständen sind verbindliche Mindestlohnsäße aufzustellen, die vor jeder
Saison nach Bedarf revidiert werden.
hat: wir müssen an die Lohnfrage herangehen. In der Haus
das Schreckgespenst der schematischen Regulierung, der Willfür oder das Schredgespenst einer mittleren Linie am Lohne hervor, die ein sehr tiefes Niveau ergeben würde. Nehmen Sie an, der höchste Lohn betrage 30 Pf., der mindeste 10 Pf. pro Stunde in einer Heimarbeit, dann würde als mittlere Linie sich ein Mindestlohn von 20 Bf. ergeben, und das wäre ein Hungerlohn.( Vereinzelter Beifall.)
industrie ist der Lohn die einzige Strippe, die den Unternehmer 2. Die Festsetzung dieser Mindestlohnsäze geschieht von einer mit der Arbeiterin verbindet, aber es ist eine feste Strippe, 7. Wer als Hausindustrieller oder Heimarbeiter Räume der in Kommission( Tarifamt), die in Anlehnung an das Gewerbegericht die einen tüchtigen Zug verträgt. Die Lohnfrage ist die § 1 bezeichneten Art in Benutzung nehmen will, hat hiervon gebildet wird. Die Kommissionen werden für einzelne Branchen große Frage, und zwar muß die Forderung lauten: gleiche der Ortsbehörde Anzeige zu machen und ihr die bestimmten aus der gleichen Zahl von Arbeitgebern und Arbeitnehmern Röhne in der Fabrik, in der Werkstatt und für den HeimLokalitäten zu bezeichnen. Die Ortsbehörde hat über die er- unter dem Vorsitz eines Unparteiischen gebildet. Unter den arbeiter.( Vereinzelte Zustimmung.) Der schlechte Lohn ist der folgte Anmeldung und darüber, daß die Räume den gesetzlichen Arbeitnehmern müssen Werkstätten- und Heimarbeiter sein. Für Grund, weshalb die Heimarbeiterin eine schlechte Wohnung Bestimmungen entsprechen, innerhalb drei Tagen eine Be- Branchen, in denen die Unternehmer Mittelspersonen( Zwischen- hat, weshalb sie nach 15stündiger Arbeit noch ganz wo anders hinscheinigung in zwei Eremplaren fostenlos auszustellen. Die meister) beschäftigen, müssen auch diese in der Kommission ver- geht. Diese principielle Forderung muß aufgestellt werden. In der Bescheinigung muß eine Angabe über den Kubitinhalt des zu treten fein. Die Vereinbarungen der Tarifämter haben für die Resolution sprechen Sie von Mindestlohnen, aber damit rufen Sie benußenden Raumes und der Personenzahl, die darin be- gesamte Branche Gesetzeskraft. Kommt eine Einigung nicht zu schäftigt werden darf, enthalten. 8. Jeder Unternehmer ist zur Führung einer genauen Liste der ande, so führt das Gewerbegericht einen Schiedsspruch herbei, der für beide Teile bindend ist. von ihm beschäftigten Heimarbeiter und ihrer Wohnungen berpflichtet, und hat diese Liste vierteljährlich regelmäßig und auf Verlangen jederzeit dem Hausindustrie Inspektor vorzulegen. 9. Die Bestimmungen der Gewerbe- Ordnung über ArbeitsBrückner Berlin ( Buchbinder) geht auf die Verhältnisse der zeit, Sonntagsruhe, Wöchnerinnenschuß, Kinderarbeit, ArbeitsBuchbinderei ein. Aschinger in Berlin z. B. läßt die Papierservietten, ordnungen sind, unter Haftbarmachung des Unternehmers Reclam in Leipzig u. a. die Falzarbeiten bei seiner Universalfür ihre Durchführung auf alle hausindustriellen Betriebe ausbibliothek hausindustriell unter elenden Löhnen anfertigen. In der zudehnen. Schellbruch Solingen ( Messerreider). Derselbe schildert ein- Leder- und Galanteriewaren- Industrie, die in Berlin , Offenbach a. M. 10. Den Bestimmungen der Kranken, Unfall- und Invaliditäts- gehend die Lage der Heimarbeiter in der Stahl- und Schneidewaren- und andren Orten ihren Hauptsiz hat, ist die Heimarbeit sehr verVersicherungsgesetze werden alle Heimarbeiter unterstellt. industrie des Remscheid - Solinger - Bezirks, bei der Frauen- und breitet. Von 1500 in der Branche vorhandenen Geschäften 11. Der Unternehmer, der Heimarbeiter beschäftigt, hat für jede Kinderarbeit, natürlich mit elendesten Löhnen, start entwickelt ist. Lassen 900 die Arbeit außer dem Hause berfertigen. von ihm beschäftigte Person ein Lohnbuch anzulegen. In dieses Er läßt in der Versammlung zwei Federmesser cirkulieren, deren Diese 900 arbeiten mit Lehrlingen, die als Arbeitsburschen find alle dem Heimarbeiter übertragenen Arbeiten specialisiert, eines von Frauen, das andre von Kindern gefertigt ist. gemeldet werden, um die Fachschule zu sparen. Die Forderung unter Angabe der für die einzelne Arbeit zu zahlenden Preise einzutragen.
D
wie
Das Lohnbuch bleibt bis zur Ablieferung der übernommenen Arbeiten in Händen des Heimarbeiters. 12. Die Mitgabe von Arbeit nach Hause sowohl an Fabrik an Werkstattarbeiter und Arbeiterinnen ist verboten. 13. Die Hausindustriellen unterſtehen bei Streitigkeiten, zwischen ihnen und den Unternehmern( Verlegern) aus dem Arbeitsverhältnis sich ergeben, den Gewerbegerichten.
die
3. Es wird ein Zeitlohn- und Stücklohn- Tarif festgesetzt. 4. Der Berliner Lohusaz gilt als Einheitssag für Deutschland . Doch können von jeweiligen Orts- Kommissionen Abzüge oder Busäße, je nach der Höhe der Lebenskosten an dem betreffenden Orte, festgesetzt werden. 5. Ein Unternehmer, der geringere als die Mindestlöhne zahlt, Das Wort erhält nunmehr
ist strafbar.
3
0
Timm München ( Arbeitersekretär): Das Material, das zu Dr. Webers nach gleichem Lohn halte ich nur für durchführbar, Gunsten eines gesetzgeberischen Eingreifens betreffend die Heim- wenn Mindestlohn gesetzt wird, weil den Heimarbeiterinnen der notindustrie spricht, ist in den beiden Referaten gedrängt zusammen- wendige Zusammenhalt zu gewerkschaftlicher Organisation fehlt. getragen. Weiteres Material hier beizubringen ist daher Die Bezeichnung von hausindustriell gefertigten Waren als umsoweniger notwendig, als der Kongseß sich doch nicht selbst über- folche hält Redner mit Hinweis auf den Mißerfolg der Kontrollmarke zeugen will. Unser Material ist eine furchtbare Anklage gegen die für unwirksam. Auch werden ja bei vielen Waren nur Teile HausRegierung und jene politischen Faktoren, die in den letzten Jahren industriell hergestellt. wohl schöne Reden gehalten, aber nichts gethan haben. Wir kon- An Ablehnungen der Regierung, ist gestern gesagt worden,' find statieren also: die Zustände in der Hausindustrie find elend, die wir schon gewöhnt; aber es muß deutlich immer und immer wieder14. Auf Antrag von Arbeiter- oder Unternehmer- Organisationen Gesetzgebung hat sich als unfähig zum Eingreifen erwiesen, wir holt werden, daß die Regierung kein Interesse für Arbeiterkongreffe hat das Gewerbegericht als Einigungsamt für den Ort seiner haben seit Jahrzehnten schöne Reden gehört und dazu die scheußlichsten hat, wohl aber für Unternehmertongresse.( Sehr richtig!) Wir sind Zuständigkeit und für eine bestimmte Gültigkeitsdauer ein Bundesrats- Verordnungen bekommen, die verfertigt zu haben sich bereit, mit jedem, der helfen will, Hand in Hand zu gehen; Dr. Weber Mindestmaß der Entlohnung für die Branche, für die es be- jeder Stanzleisekretär schämen würde, mit denen man aber noch aber hat den alten manchersterlichen Standpunkt vertreten. Wir rufen wurde, festzusetzen. An Orten, an denen ein Gewerbe- brillieren und deren man sich als Meisterwerke rühmen möchte. verlangen, daß Geseze erlassen und auch durchgeführt werden. gericht nicht besteht, tönnen besondere Mindestlohn- Kommissionen, Der Kongreß wird schließlich sagen: Wir verlangen das und das. Frau Luise 8ieß- Hamburg: Die Regierung ist hier nur zur Hälfte aus Vertretern der Arbeiter, zur Hälfte aus Ver- Freilich zweifle ich, daß dies den genügenden Eindruck machen wird. in dem Sinne vertreten, daß sie sagt, wo zwei versammelt tretern der Unternehmer mit dem Hausindustrie- Inspektor als Denn wir wollen die Lage der Arbeiter von unten heben, die gegen- find in meinem Namen, bin ich unter Euch. In der Hausindustrie Borfizenden, eingesetzt werden. Die normierten Lohnfäße find wärtige Zollpolitik dagegen will die Massen belasten. Das eine herrscht nicht nur die schlimmste Ausbeutung, sondern infolge davon nach ihrer Veröffentlichung rechtsverbindlich. schließt das andere aus. Dazu kommt, daß die Heimarbeiter feine wilder Kampf aller gegen alle. Der Widersinn des kapitalistischen 15. Arbeiten des Reiches, der Einzelstaaten und Kommunen dürfen Agrarier sind, die Minister stürzen können. Steht doch dem Handels- Systems zeigt sich hier flar, wo die Eltern die Ausbeuter der Kinder, nur an solche Unternehmer vergeben werden, die diese in ministerium der Minister Möller vor, der noch 1895 gefagt hat, diefe die Löhndrücker für die Eltern werden. Die natürliche Liebe cignen gewerblichen Betrieben( unter Ausschluß jeglicher man muß mit der Socialpolitik aufhören, die deutsche Industrie muß dadurch erstickt werden. Zur Begründung der Notwendigkeit Zwischenunternehmer) anfertigen lassen und die durch Tarif müsse ihre Ruhe haben. Wir müssen der Regierung auch das eines Schutzes für die Heimarbeiter hob Dr. Weber den nationalen berträge oder von den Berufsorganisationen der Arbeiter oder Mißtrauen aussprechen, daß sie die bestehende Gesetzgebung Gesichtspunkt hervor; man sollte in der That meinen, daß die Erden Mindestlohn- Kommissionen festgesetzten Lohn- und Arbeits- nicht anwendet und den Versicherungszwang auf die Haushaltung der Wehrkraft die patriotischen Fabrikanten zu Kämpfern bedingungen erfüllen. industrie nicht ausdehnt. In der Tabak- und Textil für den Heimarbeiterschutz machen müßten. Wo es sich aber 16. Zur Beaufsichtigung der hausindustriellen Betriebe und der Industrie ist es geschehen, im übrigen find die maßgebenden In- um Schutz der nationalen Arbeitskraft handelt, ist ihre Losung: Durchführung aller auf sie bezüglichen Gesetze sind eigne stanzen mit der Frage beschäftigt, wer ist Hausgewerbetreibender Nach uns die Sündflut. Nicht erst seit 20 Jahren ist das Hausindustrie- Inspektoren anzustellen, wobei Frauen und Ver- und wer ist Heimarbeiter? Der Begriff des Heimarbeiters ist mög- Elend der Heimarbeit bekannt, wie Dr. Weber fagt, sondern treter der organisierten Arbeiterschaft besondere Berücksichtigung lichst weit zu fassen. Wir müssen verlangen, daß die verantwort schon Karl Marg hat es dargestellt und die organisierten Arbeiter finden sollen. lichen Stellen aufhören mit dem unproduktiven socialen Flidwerk, haben stets darauf hingewiesen. Uebrigens müssen wir auch die 17. Die Uebertretung der gesetzlichen Bestimmungen, für deren auf welches hohe Loblieder zu fingen geradezu ein Sport Sonsumenten zum Schuß der Heimarbeiter aufrufen; es wird uns Einhaltung Unternehmer und Zwischenmeister in erster Linie geworden ist. Wir müssen der heutigen Gesetzgebung gegenüber gelingen, wenn die Konsumenten erst einen Begriff davon haben, verantwortlich sind, wird unter strenge Strafen gestellt. fagen: Was soll sein! Das ist in den Refolutionen durch Verbreitung welcher scheußlichen Krankheiten sich die Heim
I. In den Werkstätten.
Diese Resolution steht, da sie genügend unterstügt wird, mit zur zum Ausdruck gebracht. Die hygienische Seite allein genügt arbeiter an ihren Ausbeutern rächen müssen. Diskussion. Ferner find eingegangen Vorschläge, betreffend die ge- nicht, fie würde bewirken, daß die Heimarbeiter, die Herr Dr. Weber meinte, daß es nicht praktisch sei, wenn man fezliche Regelung der Arbeitsverhältnisse in der Konfektionsindustrie", jest in ungesunden Löchern sterben, später in gefunden Wohnungen den Mindestlohn berlangte, aber er hat offenbar den Begriff des seitens des Bundes deutscher Frauenvereine. Dieselben sind jedoch, sterben würden. Es muß also auch auf die Löhne eingewirkt werden. Mindestlohnes total verkannt.( Lebhafte Zustimmung.) Davon ist wie Frl. Alice Salomon ausführt, nicht als Antrag unter- Es wird nicht angängig sein, sich nur auf die Forderung des Mindest doch nicht die Rede, daß der niedrigste und höchste Lohnfaz in der breitet, sondern als Material für eine vielleicht aus dem Kongreffe lohnes zu beschränken. Der Mindestlohn hat allerdings die Tendenz, Hausindustrie genommen und nun der Durchschnittssat als Mindest hervorgehende Kommission gedacht. Diese Vorschläge lauten: die Löhne zu drücken, den Mindestlohn zum Normallohn zu gestalten; lohn festgelegt werde. Wenn der höchste Satz in einer Hausindustrie ich verstehe die Lohnforderung so, daß die Löhne durch tarifliche so niedrig ist, daß man dabei nicht existieren kann, dann muß der Vereinbarung festgelegt werden. Wenn durch Hebung der Löhne Mindestlohn über den jezigen Höchstsaz hinaus festgelegt werden. 1. Die faiserliche Verordnung vom 17. Februar 1904( zur Ver- solche Schundwaren, wie die hier ausgestellten Hosen, vollständig( Sehr richtig!) Diese Festseßung ist Sache der Mindestlohnkommissionen ordnung vom 31. Mai 1897 betr. die Ausdehnung der§§ 135-139 verschwinden, so sag' ich, da ist kein Schad' drum( Sehr richtig!), in den einzelnen Orten. Die Bedenken Webers treffen also daneben. und 139b der G.-D. auf die Werkstätten der Kleider- und Wäsche von solcher Ware hat der Konsument keinen Vorteil und der Arbeiter Herr Dr. Weber hat dann weiter gemeint, daß die Ausdehnung Konfettion) soll auf die in Artikel I, Nr. 1 und 4 genannten Werk geht dabei zu Grunde. von Arbeiterschutzbestimmungen auf die Hausindustrie die Arbeiterinnen stätten, die nach Maß und Bestellung arbeiten, ausgedehnt werden; Zum Schluß bemerke ich, daß nach meinem Gefühl aus dem zu einer Flucht vor der Polizei von Wohnung zu Wohnung beranals Werkstätten gelten alle Räume, in denen zwei oder mehrere, Kongreß eine Stommiffion hervorgehen müßte, der alle Anträge und lassen würde. Das halte ich auch für undenkbar. Wir verlangen nicht zu derselben Familie gehörige Personen mit der Herstellung Anregungen hier unterbreitet werden. Dieselbe foll feine Enquete doch, daß der Arbeitgeber Anzeige erstattet, an wen er Heimarbeit oder Bearbeitung von Männer- und Knabenkleidern, Frauen- und veranstalten, Enqueten haben wir genug gehabt, und das Elend vergiebt. Ich will hier gleich bemerken, daß wir unsere Forderung Kinderkleidern, sowie von weißer und bunter Wäsche beschäftigt sind. liegt in der einen Hausindustrie fo klar wie in der andern zutage; nicht nur stellen, um in den schlimmen Wohnungsverhältnissen 2. Werkstattarbeiterinnen darf keine Arbeit in ihre Wohnung die Kommission muß die Anregungen aus der Diskussion zu flarem Remedur zu schaffen, sondern auch, um den Heimarbeiterinnen die mitgegeben werden. Die Ausgabe von Arbeit darf nur an solche Ausdruck bringen. Den maßgebenden Instanzen fehlte bisher der Schmußkonkurrenz der bürgerlichen Damen vom Halse zu schaffen Heimarbeiterinnen erfolgen, die sich durch behördliche Legitimations- Wille zum Helfen. Wäre der Wille da, der Weg wäre schon längst( Sehr gut!), die sich genieren würden, als Heimarbeiterinnen zu farte ausweisen können. Letzteren ist der vorübergehende Aufenthalt gefunden worden! gelten, so wie sie sich jetzt geuieren, als Fabrifarbeiterinnen zu gelten. in der Werkstatt gestattet. Wir werden das Möglichste aufbieten, um den gesetzgebenden Der Lehrer A ga hd hat seinerzeit der Hoffnung Ausdruck gegeben, 3. Betriebe, in denen zehn und mehr Personen durchschnittlich Körperschaften. ein durchgearbeitetes Programm für die Frage des der Bundesrat würde nicht von der ihm durch Gesetz gegebenen Be beschäftigt werden, bedürfen einer Arbeitsordnung nach§ 134a der Heimarbeiterschutzes vorzulegen. Ich stehe unter dem Gefühl, so fugnis Gebrauch machen und das Schutzalter für die eignen Kinder Gewerbe- Drdnung. lange die Heimarbeiter nicht eine Macht bilden und sich nicht eine in der Heimarbeit herabsetzen. In den Motiven des Entwurfs war