Die Abstimmung wird später erfolgen.
zusetzen.
werden.
Eine
ja auch auf das außerordentlich erzieherische Moment der Heims| Eine besonders wirksame Maßregel dagegen ist der Registrierungs- 1„ Der Heimarbeiterschutz- Kongreß hat angesichts der für alle arbeit hingewiesen, und fast alle bürgerlichen Abgeordneten haben zwang für die Heimarbeit, der in Victoria zu diesem Zwed ein- Kulturstaaten gleich großen Gefahren der Hausindustrie die deutsche dem zugestimmt. As ob jemals Erwerbsarbeit einen solchen Wert geführt worden ist. Dann aber soll nachdrücklich verlangt werden, Regierung aufzufordern, zu internationalen Vereinbarungen die haben fönnte! Gewiß, wir verkennen nicht den pädagogischen Wert daß der Staat seinen Angestellten, statt sie zu Staatshörigen und Initiative zu ergreifen." der Arbeit, aber wo soll dieser Wert in der Erwerbsarbeit zum Staatssflaven durch miserable Löhne und Vorenthaltung des KoalitionsBorschein kommen, wo, Aufgehoben wird die Heimarbeit durch solche Bestimmungen um bildlich zu sprechen, der Sklaven- rechts zu machen( Lebhafte Zustimmung), ihnen bessere Bedingungen allerdings nicht. Denn sie bildet eine besondere Form unsrer kapitaHalter mit der Peitsche hinter dem Kinde steht. Der gewährt, damit sie auf die Mitarbeit der Frau verzichten können. listischen Wirtschaftsweise, und ihre vollkommene Beseitigung wird Bundesrat hat also für bestimmte Gegenden, wie das Meininger Wir müssen weiter dafür eintreten, daß der Frauenwelt immer nur möglich sein mit der Beseitigung des Kapitalismus selbst.( LebLand, die Beschäftigungsgrenze für die eignen Kinder in der Heim- weitere Kreise der Berufsthätigkeit erschlossen werden. In Betracht hafter Beifall.) arbeit auf acht Jahre herabgesetzt( Pfui!) und damit den Schutz der kommen da besonders die Kommunen. Hier könnten in der Armen- Lehrer Aga hd- Rigdorf untersucht den Einfluß der Heimarbeit Gesetzgebung illusorisch gemacht. Von der Befugnis, die Arbeiter- pflege, in der Wöchnerinnenpflege, in der Waisenfürsorge den Frauen auf die geistige Entwidlung der in der Hausindustrie thätigen schutzgesetze auf andre Kategorien der Arbeiter auszudehnen, macht Thätigkeitsgebiete geöffnet werden, die sich an den häuslichen Kinder. Durch die förperliche Arbeit in hygienisch mangelhaften er sehr wenig Gebrauch.( Sehr richtig!) Die Resolution Näming Wirkungskreis der Frau anschließen und ihnen gleichzeitig geistig Räumen, durch die entsetzlich eintönige Arbeit wird der Stumpffinu stellt das Mindestmaß unsrer Forderungen vor. Wenn wir darin sittliche Befriedigung verschaffen. der Kinder geradezu gezüchtet. Für die Schule drückt sich das aus nicht das Verbot der Heimarbeit fordern, so nur deshalb nicht, weil Ein zweites Rekrutierungsgebiet für die Heimarbeit ist die in der mangelhaften Lernfähigkeit der Kinder, im mangelhaften Häuswir es unter dieser Regierung für aussichtslos betrachten. So verelendende landwirtschaftliche Bevölkerung, die, an die ver- lichen Fleiß, in Schulversäumnissen, in auffallend geringen Fortmüssen wir sehen, der Heimarbeit wenigstens das Wasser abzugraben. schuldete Scholle gefesselt, eine Hausindustrie betreibt, um schritten dieser Kinder. Wo viele solcher Kinder in einer Klasse sind, Bon heute auf morgen wird das nicht möglich sein, wir werden eine Zubuße zu ihrem kärglichen Einkommen zu gewinnen. schädigen sie auch die nicht hausindustriell thätigen Kinder. unfre Anklagen noch häufig wiederholen müssen.( Lebhafter Nun ist der Gedanke aufgetaucht, durch eine fortschrittliche Verkehrs- Industrie, die das in der Entwicklung stehende Kind von vornherein Beifall.) politik die Großindustrie auf das Land zu bringen. Der Gedanke unfähig macht, diejenigen Kenntnisse zu erwerben, die für den Kampf Inzwischen ist ein Antrag Timm eingelaufen, eine Kommission ist bestechend, aber nicht richtig. Er verkennt die kapitalistische Natur ums Dasein notwendig sind, sie unfähig macht, ihre Rechte zu be-. bon 11 Mitgliedern zu wählen, welcher sämtliche Resolutionen und des Großbetriebs, der nicht von Gründen fulturellen Fortschrittes, greifen, und sich ihrer Menschenwürde bewußt zu werden, ist erst Anträge zu überweisen sind. Der Antrag wird angenommen. sondern allein von Rücksichten auf den Profit beherrscht wird.( Sehr recht wert unterzugehen.( Lebhafte Zustimmung.) Vorgeschlagen werden: Käming, Cohen, Schlicke, Geyer, Simon, richtig!) Abg. Fräßdorf spricht als Vertreter des Centralverbandes Röske, Timm, Dr. Weber, Frau Zetkin, Lily Braun, Alice Salomon , Rednerin verweist auf Württemberg , wo die Kommunen der Orts- Krankenkassen Deutschlands und erklärt sich durchaus damit Frau Dr. Hoffmann, Frl. Lüders. die Einführung des Großbetriebes durch Hingabe von Grund einverstanden, daß die Heimarbeiter sämtlichen drei Versicherungen und Boden gefördert haben, um durch die Fabrikarbeit unterstellt werden, wobei bei der Krankenversicherung als VorbedinDr. Wilbrandt schlägt vor, eine ständige Kommission ein- die Lage der bäuerlichen Bevölkerung zu verbessern. In den Thälern gung die Centralisation der Krankenkassen durchzuführen wäre. der schwäbischen Alp hat sich entlang den kleinen Flußläufen Groß- Frl. Alice Salomon ( Vertreterin deutscher Frauenvereine): Ueber diesen Antrag wird am Schluß des Kongresses entschieden betrieb an Großbetrieb angesiedelt. In den Fabriken arbeitet aber unsre Vorschläge erscheinen wohl vielen von Ihnen nicht weitgehend nur ein beschränker Stamm, während ihnen die Mehrzahl der genug. Sie sollen aber gar nicht das Ziel zeigen, sondern nur Schlice Stuttgart ( Metallarbeiter): Die alte, überkommene Arbeiter und Arbeiterinnen hausindustriell tributpflichtig ist. Vorschläge sein, welche die Gesetzgebung sofort verwirklichen kann. Heimarbeit ist im Absterben begriffen, dagegen ist die mit der Das einzige Mittel, dieses zweite Rekrutierungsgebiet zu ver- Weitere Ziele in einer Reſolution aufzustellen, sind wir gern modernen Produktion sich entwickelnde Hausindustrie in ständiger schließen, bleibt nur die Hebung der Lage der bäuerlichen geneigt, und glauben auch, daß eine Einigung in einer Zunahme begriffen. Bei der Bekämpfung der Hausindustrie kommen Bevölkerung durch Verbesserung des Steuerivesens, Verminderung Kommission leicht möglich sein wird, da wir über gewisse die Regierenden uns nicht entgegen, nicht nur, weil sie nicht wollen, der Militärlasten und durch durchgängige Hebung der Volksschulen. Grundlinien ja einig sind. Wir machen Vorschläge in hygienischer sondern auch, weil sie die Lage nicht kennen. Wenn Timm sagte,( Sehr richtig!) Richtung; denn dadurch würden eine Reihe von Hausindustrien fowir brauchen keine Enqueten, so mag das in der Konfektion Nach dem Registrierungszwang messe ich einer ausgedehnten fort aufgehoben werden und nur die würden bestehen bleiben, die zutreffen, für die Metallindustrie trifft es aber nicht zu. Hier Heimarbeits- Inspektion die höchste Bedeutung bei. Diese Inspektion notwendig sind. brauchen wir Enqueten des Reichs, ausgeführt mit Hilfe der organi- müßte selbständig sein. Die Fabrikinspektoren sind nicht mir zu sehr Frau Zetkin stimme ich zu, daß wir in unsern Kreisen der fierten Arbeiter. In den Berufen allerdings, in denen die belastet, ihre berufstechnische Bildung kommt hier auch nicht in Frauenthätigkeit weitere Gebiete erkämpfen, und diese Arbeit Verhältnisse schon flar liegen, muß sofort mit Arbeiterschutz- Betracht. In der Hausindustrie ist die Kontrolle um so auch als Pflicht erfassen müssen. Dafür treten wir ein bestimmungen vorgegangen werden. Bestimmte Punkte aber halten wirksamer, je mehr sie von Leuten aus der Praris ge- mit aller Kraft, allem Können und gutem Willen, die wir auch heute schon in allen Berufen für durchführbar. Dahin ge- tragen wird, die mit den kniffen und Pfiffen des Kapitalismus wir aufzubringen vermögen. Leider haben wir oft wenig Erfolg, hört: Anwendung der bestehenden Arbeiterschuh- veriraut find.( Sehr richtig!) Hier ist ein Thätigkeitsfeld für In- weil bei uns die Männer unsren Bestrebungen feindlich sich entgegen gefege auch auf die Hausarbeiter. Ich schlage daher spektoren und Inspektorinnen aus der Arbeiterklasse selbst vorhanden. stellen. Aber gerade vom nationalen Standpunkt aus wissen wir, eine dies aussprechende Resolution vor, die zugleich Enqueten für Für die Forderung, die Lehrer zu dieser Aufgabe heranzuziehen, daß durch die Heimarbeit das Volk betrogen wird, daß die Heimeine Reihe von Berufen fordert. fann ich mich nicht erwärmen. Gerade dort, wo die Heimindustrie arbeit nicht Schaffen bedeutet, sondern Vergeuden. Zur Beseitigung In Bezug auf eine Reihe von angeführten Mißständen betone ihre Stätten hat, sind sie besonders überbürdet und haben über- derselben werden wir in unsren Kreisen wirken.( Lebhafter Beifall.) ich, daß gesetzliche Vorschriften nicht bei jedem Mißstand zu mäßige Pflichtstunden zu leisten. Reichstags Abgeordneter Bock erinnert an ein klassisches verlangen sind, sondern daß vielfach die Organisation das Zum Schluß ein Wort für den Minimallohn. Gewiß stehen Dokument: Bor vier Jahren enthielt der Etat des Herzogtums Mittel zur Abstellung von Mißständen ist. Daran fehlt es aller- feiner Durchführung in der Bragis sehr große Schwierigkeiten ent- Stoburg- Gotha die Bemerkung, daß der Ertrag der Gefängnis- und dings z. B. im bergischen Lande noch sehr. Allerdings, die end- gegen, aber diese sind nicht unüberwindlich. Es wird weiter eingewendet, Buchthausarbeit zurückgegangen sei infolge der Konkurrenz der freien gültige Beseitigung der Weißstände der Heimarbeit ist nur die Be- der Minimallohn durchbreche das Gesetz der Konkurrenz der bürger- Arbeit( hört! hört!) in der Korb- und Spielwaren- Induſtrie feitigung der Heimarbeit selbst.( Beifall.) lichen Gesellschaft. Die Heimarbeit stellt gerade das Konkurrenzgesetz Thüringens . Zum Schluß möchte ich noch die Anregung geben, unsre Aus- auf den Kopf. Sonst ist die Ware die konkurrenzfähigste, die die Es ist bemerkenswert, daß die Reichsregierung feinen Vertreter stellung, vielleicht noch vermehrt, in den Wandelgängen des Reichstags fleinste Menge gesellschaftlich notwendiger Arbeitszeit repräsentiert. gesendet hat; dabei fehlt doch diesmal jede rote Drapierung im aufzustellen.( Lebhafter Beifall.) Bei der Heimarbeit aber repräsentiert die größte Menge von Saal.( Heiterkeit.) Auch die bürgerlichen Abgeordneten halten sich Röste Hamburg ( Holzarbeiter): In der Holzindustrie find, Arbeitszeit die kleinste gesellschaftlich notwendige Menge und wirft fern.( Rufe: Dr. Botthof und v. Gerlach find gekommen.) Seßen wenn man die Kinder hinzurechnet, 60-80 000 Personen haus- damit auf das Sinken der Löhne ein. Durch die Heimarbeit wir nicht zu große Hoffnungen auf den Reichstag , auch mit Hilfe industriell beschäftigt. Ein Hindernis des Fortschritts sind wird auch die in der kapitalistischen Wirtschaftsordnung erhebend unsrer Organisationen läßt sich manches erreichen.( Lebhafter auch hier, wie in der Metallindustrie, die vielen selbständigen Meister, wirkende Tendenz der Möglichkeit der Selbsthilfe ausgeschaltet; durch Beifall.) welche das Verbot der Heimarbeit außerordentlich fürchten. Diese die Erhöhung des Lohnes sollen die Heimarbeiter die Möglichkeit haben, Vorsitzender Legien erklärt: In Stuttgart , wo übrigens ein setzen sich auch der Organisation entgegen. Wir werden Schutz- die Opfer, die ihnen zum eignen Besten aufgezwungen werden, zu Vertreter des Reichsamtes des Innern, Dr. Hölzer, zugegen war, bestimmungen gegen den Willen der Heimarbeiter selbst durchsetzen tragen. Professor Philippowitsch hat im Verein für Socialpolitik haben wir den Saal nicht rot, sondern nach unsrem Geschmack müssen. Redner schildert die elende Lage der Heimarbeiter in ver- erklärt, er könne sich sehr wohl denken, daß die Autorität des dekoriert. Wenn dieser Saal einer Dekoration bedurft hätte, so schiedenen Zweigen der Holzindustrie, speciell in der Spielwaren Staates für die Festsetzung der Mindestlöhne für bestimmte hätten wir ihn auch nach unsrem Geschmack dekoriert.( Heiterkeit.) Industrie in Sonneberg , wo eine ganze Familie trog um Gruppen von Arbeitern eintrete. Die Vertreter der Arbeiter Wir haben an sämtliche Reichstags Abgeordnete Einladungen sonst gelieferter Wasserkraft 8 M. wöchentlich verdient; eine haben feinen Grund, bescheidener zu der socialdieser ergehen lassen, gefolgt sind ihr die Mitglieder der solche Industrie muß beseitigt werden auch gegen den bürgerliche Professor, zumal in unsrer Zeit von der Autorität demokratischen Fraktion v. Elm, Schmidt Frankfurt, BömelWillen der Heimarbeiter. Die Heimarbeiterinnen haben sich dort der des Staates eingegriffen wird, um den Aerzten ein bestimmtes Ein- burg, Molkenbuhr, Geyer, Meister, Mahlke, Dr. Braun, Prostitution ergeben müssen und betreiben dieses Gewerbe ganz fommen zu sichern.( Lebhafte Zustimmung.) Jede Maßregel, die Herbert und Lesche, außerdem die Herren Dr. Botthoff und öffentlich. Solch Dasein verdient nicht aufrecht erhalten zu werden. den Arbeiter wirtschaftlich, geistig und sittlich hebt, stärkt auch die v. Gerlach, von denen der letztere wohl mehr social als freisinnig ist. ( Sehr wahr!) Auch die Kortindustrie im Eisenacher Oberlande ge- politische Kraft der Arbeiterflaffe.( Lebhafte Zustimmung.) Wir( Große Heiterkeit.) Mögen die andren auch nicht gekommen sein. hört zu den schlechtest lohnenden Industrien; die Arbeiter leben dort müssen für die Heimarbeit einen durchgreifenden Schuß schaffen, wir werden fie doch im Reichstag zwingen, unsren Forderungen geradezu in tierischen Verhältnissen. Die Leute selbst zeigen kein nicht um den Klassenkampf des Proletariats zu lähmen, sondern um nachzugeben.( Großer Beifall.) Interesse an einer Aenderung der Verhältnisse. die dumpfe und stumpfe Masse der Hausindustriellen in Gegenwarts- In die Resolutionsfommission sind gewählt: Käming( Schneider). fämpfer zu verwandeln, die sich eine freie Zukunft schaffen. Wir Niendorf( Tabatarbeiter), Röste( Holzarbeiter), Schlice( Metallwollen die Heimarbeitende Bevölkerung aus einem toten Balaft des arbeiter), Simon( Schuhmacher), Frau Zetkin, Timm, Hübsch( TextilKlassenkampfes in eine wagende und treibende Kraft des Klassen- arbeiter), Dr. Weber, Frau Ihrer, Alice Salomon und Hennig tampfes verwandeln; wir wollen, daß sie Anteil nehmen am Kampf( Portefeuiller). für die Reformierung der heutigen Gesellschaft und die schließliche Die weiteren Verhandlungen werden auf Mittwoch vertagt. Beseitigung der tapitalistischen Ordnung.( Lebhafter Beifall.) Schluß 6 Uhr.
Die Pfeifenindustrie in Ruhla beschäftigt eine sehr intelligente Bevölkerung, die es immer verstanden hat, sich allen Aenderungen der Mode und der Produktion anzuschließen, trotzdem haben sie nur einen Wochenlohn von 10-12 M. bei unendlich langer Arbeitszeit erreichen können.
Redner geht weiter auf die Pinsel- und Bürstenindustrie ein, tvo durch das bundesrätliche Gebot der Desinfizierung der Borsten gegen Verbreitung der Milzbrandbacillen die Hausindustrie erst einen fördernden Anstoß erfahren hat, da die Industrie aus der Fabrik in die Häuser gedrängt wurde. Redner tritt für Annahme der Resolution Käming ein; die Hebung der Heimarbeiter wird sie auch organisationsfähiger machen.( Lebhafter Beifall.)
Die Mittagspause tritt ein.
Nachmittagssigung.
Zur Resolutionskommission sind außer den schon Genannten noch Tabatarbeiter Niendorf, Portefeuiller Hennig, Tertilarbeiter Hübsch und Frau Ihrer vorgeschlagen, während die Vorschläge Geyer und Cohen zurückgezogen sind.
Gingegangen ist ein Begrüßungsschreiben des niederländischen Bundes der Arbeiter und Arbeiterinnen der Bekleidungsindustrie zu
Unter den Teilnehmern befinden sich heute u. a. auch die Reichstags- Abgeordneten Hue, Moltenbuhr, Meister als Gäste.
D
D
Deutschlands , Bezirk Berlin Often. Heute, Mittwochabend 83%, Uhr, Centralverband der Handlungsgehilfen und Gehilfinnen Sigung bei Mann, Straußbergerstr. 3. Vortrag des Kollegen Julius Cohn über:" Von der Krankenfürsorge zur Krankenversicherung ". Gäste will
fommen.
-
Dr. Wilbrandt( Bodenreformer) hält die völlige Beseitigung der Heimarbeit, wenigstens in nahe absehbarer Zeit nicht für möglich. Er wünscht, die Regierung möge die Wanderung der Fabriken aufs Land durch billigen Boden und Kleinbahnen erleichtern, wozu aber Minimallöhne und tariflich vereinbarte Löhne treten müßten. Dr. Weber verlangt statt Minimallohn gleichen Lohn wie in der Tabakarbeiter und Arbeiterinnen. Donnerstag, den 10. März, Fabrik; das geht nicht, denn bei vielen Betrieben fehlt der Vergleich in Wilkes Festsälen, Brunnenstr. 188: Deffentliche Versammlung. Referenten: mit der Fabrik, da Fabrikbetriebe nicht existieren. Außerdem muß Reichstags= Abgeordneter Joh. Heinr. Schmalfeldt Bremerhaven und der Stücklohn des Heimarbeiters größer sein als der des Fabrif- Cigarettenmacher Franz Müze- Dresden. Thema:" Die wirtschaftliche arbeiters, weil der erstere Ausgaben für Miete, Beleuchtung 2c. hat. Lage der Labakarbeiter und wie ist dieselbe zu verbessern". Wir sollten auch die hygienischen Maßnahmen nicht so sehr in den Vordergrund stellen, sonst tritt leicht Konsumentenschutz an die Stelle des Arbeiterschutzes.
Weiter führt Redner aus, wie der Versicherungszwang bei der Heimarbeit durchführbar sei; dagegen sei die Festsetzung der Arbeitszeit zu streichen."
Ein Antrag, die Redezeit auf eine halbe Stunde höchstens zu beschränken, wird angenommen. Legien eröffnet die Verhandlungen um 3 Uhr. Eingegangen Lily Braun : Dr. Weber hat sich gegen mehrere Bestimmungen ist ein Antrag von Frl. Altmann, Central- Betriebswerkstätten auf der Resolution gewandt, weil er sie für unwirksam hält. Ja, jede Kosten der Gemeinden für Heimarbeiterinnen zu errichten, die nicht Arbeiterschutzbestimmung kann nur in beschränktem Umfang wirksam mehr voll arbeitsfähig sind. Gedacht ist dabei in erster Linie an solche Betriebe, deren Produkte besonders gesundheitsgefährlich sind. Ein Geschäftsordnungs- Antrag, die Redezeit auf 10 Minuten zu beschränken, wird abgelehnt, angenommen dagegen ein von Le gien begründeter Antrag, unter den 49 Wortmeldungen zunächst 14 herauszunehmen, wodurch die Vertreter der bürgerlichen Organisationen abwechselnd mit Vertretern der Gewerkschaften zu Wort kommen; daß nur Gewerkschaftsvertreter sprechen, erscheint unnötig, da ja gerade die Stellungnahme dieser schon seit dem Stuttgarter Gewert fchaftskongres befannt ist.
Vermischtes.
Ein Bubenstück. Auf den Personenzug, der um 6 Uhr 49 Minuten in Elberfeld eintrifft, wurde kurz vor der Einfahrt in die Station ein Revolverschuß abgegeben. Die Kugel drang in ein Stopf, daß er fofort tot blieb. Der Getötete heißt Julius Schmidt Abteil dritter Klasse und traf einen Insassen so unglücklich in den aus Weyersmühle bei Wermelskirchen .
-
Vier Menschen ertrunken. Zwischen Kragujevac und Galambos- zwei an der Donau liegenden Städten bermittelt ein kleiner sein; deshalb find wir eben Socialdemokraten, ohne darum auf Personendampfer den Verkehr. Dieser Tage fonnte er infolge des bessernde Mitarbeit in der gegenwärtigen Wirtschaft zu verzichten. hohen Wasserstandes nicht an das Ufer gelangen, deshalb mußten Nun wende ich mich zu einigen Punkten der Resolution Kaming. die Insassen in ein großes Boot übersteigen, das sie ans Land Den Punkt, der die Etiquettierung der hausindustriell hergestellten bringen sollte. Durch den herrschenden Sturm und durch die Unwaren verlangt, halte ich für falsch. Die Armen müssen diese Waren geschicklichkeit der Matrosen kippte das Boot, und alle Insassen fielen doch kaufen, und nur die wohlhabenden Schichten werden dadurch ins Wasser. Unter diesen befand sich auch der frühere Präsident der geschüßt, was nicht der Zweck dieses Kongresses sein kann. Stuptschina Rista Popovic mit seiner Frau, der Juwelier Antonievic, Ich verlange ferner, daß eine große Zahl von Personen für die ein Großindustrieller aus Belgrad und mehrere Bauern. Von den Durchführung der Schutzbestimmungen haftbar gemacht wird; deshalb 18 Personen find die Frau des Präsidenten Popovic, ein Mädchen habe ich im Bunkt 2 meiner Resolution beantragt, nicht nur den und zwei Bauern ertrunken, die andren Personen wurden gerettet. Zunächst erhält das Wort Frau Zetkin : Ich möchte Ihre Auf- Unternehmer, sondern auch den Hausbefizer refp. Vermieter der Der Hausvater. Wegen schwerer Sittlichkeitsverbrechen gegenmertjamfeit auf zwei sehr wichtige Retrutierungsgebiete für die Heim- vom Heimarbeiter benutzten Werkstätte haftbar zu machen. Wenn über seinen weiblichen Zöglingen verhandelte die Straffammer in arbeit lenken, die wegen ihrer socialen Rickständigkeit von ver- man jagt, das schädigt den Heimarbeiter selbst, der dann schwerer Landsberg a. W. gegen den Hausvater Gustav Werner vom Rettungshängnisvollem Einfluß auf die Lage der Hausindustrie sind. Ich nenne eine Werkstätte findet, so entgegne ich, daß alle Schutzbestimmungen hause in Bühlsdorf. Der Angeklagte wurde zu acht Jahren Zuchtzuerst die Heimarbeit der bürgerlichen Frauen. Gewöhnlich herrscht in gerade den Zweck haben sollen, den Heimarbeiter selbst einzuengen Haus und zehn Jahren Ehrverlust verurteilt. der Arbeiterschaft die Auffassung, daß die Konkurrenz der bürgerlichen und die Heimarbeit zu beschränken. Frauen besonders der Befriedigung eines Lurusbedürfnisses dient. Weiter vermisse ich die Forderung eines bestimmten Luftraumes Marktpreise von Berlin am 7. März 1904 Diese Auffassung trifft für den größten Teil der Heimarbeit bürger- für jeden Heimarbeiter; aber wir dürfen uns da nicht, wie man von nach Ermittelungen des tgl. Polizeipräsidiums. licher Frauen nicht zu. Es liegen für diese wirtschaftliche und fittliche andrer Seite verlangt hat, mit 12 Kubikmeter begnügen, was in den Weizen, gut D.- Ctr.| 17,55 17,50 Kartoffeln, neue D.- Ctr. Gründe vor. Je unsicherer die Existenz des Mittelstandes wird, eine Gefängniswerkstätten gefordert wird, falls sie groß und leicht zu 17,40 17,49 Rindfleisch, Keule 1 kg umso größere Zahl der Frauen, die zur Ehe gelangen, finden in ihr lüften sind. nicht den vollen Unterhalt durch ihre wirtschaftliche Thätigkeit in der Um das Ziel, das uns vorschwebt, zu erreichen, wird ein Heim-* Roggen, gut Familie, sondern müssen noch hinzu verdienen. Der fapitalistische arbeiterschutzgesetz nicht ausreichen; wir müssen vor allem auch eine Staat, der offizielle Beschüßer der Familie macht für zehntausende einheitliche Wohnungsgesetzgebung verlangen und auf Grund derfeiner Angestellten die Arbeit ihrer Frauen zur Notwendigkeit.( Sehr selben eine Wohnungsinspektion, worin uns andere Länder weit richtig!) Weite Streise der Staatsangestellten beim Militär, bei der voraus sind. Eisenbahn, Poſt und Gemeinde find auf die Mitarbeit Dann ist aber noch etwas nottvendig, dessen Durchführung in der Frauen angewiesen. Es giebt Hunderte von Eisenbahn - den Händen der Arbeiter selbst liegt. Ich meine den Konsumbereinen schaffnern, die cristieren können, ivenn ihre Frau müßte seitens ihrer Mitglieder zur Pflicht gemacht werden, daß sie hausindustriell 60 Pfennig bis 1 Mark bis 1 Mark täglich verdient. feinerlei waren vertreiben, die aus der Heimarbeit stammen. Und darum unterbieten diese Frauen noch die abscheulichen Be- Noch eins: In meinem Antrag ist der Schlußpassus der Resolution Grbfen dingungen, die der Kapitalist selber stellt. Es gilt weiter natürlich Käming fortgelaffen. Daß ich ihn nicht mißbillige, ersehen Sie aus Speisebohnen auch die Schmugtonfurrenz jener Frauen zu beseitigen, die that dem Schlußpassus der in vielen Versammlungen von mir zur An- Linjen sächlich nur, um sich überflüssigen Lugus zu verschaffen, arbeiten. Inahme empfohlenen Resolution, welche lautet:
nur
4,60 3,00
2,40 1,20
3,00 1,40
7,00 6,00
mittel
n
gering
17,35 17,30
"
13,30 13,27
D
mittel
"
9
13,24 13,21
gering
" P
13,18 13,15
+ Gerste, gut
"
14,40 13,40 Butter
do. Bauch Schweinefleisch Stalbfleisch Hammelfleisch
"
1,80 1,20 1,40 1,10
97
1,60 1,00
#
1,80 1,20
1,80 1,20
"
2,80 2,00
mittel
"
13,30 12,30 Eier
60 Stud
gering
12,20 11,20 Karpfen
1 kg
thafer, gut
"
15,60 14,70 Aale
"
mittel gering
9
14,60 13,70 Bander
2,80 1,20
"
13,60 12,80 Hechte
2,20 1,20
Richtftrob Heu
3,82
D
3,22 Barsche
1,80 0,80
"
7,00 4,60 Schleie
3,00 1,40
40,00 28,00 Bleie
1,40 0,80
"
#
50,00 26,00 Krebse
per Sajod 15,00 3,00
60,00 25,00
* ab Bahn.
tfrei Bagen und ab Bahn,