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Nr. 59. 21. Jahrgang.

Reichstag  .

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

53. Sigung. Mittwoch, 9. März 1904, 1 Uhr. Am Tische des Bundesrats: v. Einent.

Abg. Dr. Braun( Soc.)

( auf der Tribüne schwer verständlich]:

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Donnerstag, 10. März 1904.

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im Heere zu rechnen haben. Ich gebe dem Abg. Bebel unserm Vaterlande zu schaffen. Sehr richtig! bei den Social­vollkommen recht, man braucht tein Prophet zu sein, um zu demokraten.) Was die Offiziere, die geborenen Führer des Volkes" sagen, daß die Socialdemokratie in der Armee fortschreiten muß, anlangt, so hat Fürst Bismard ein sehr bitterböses Wort daß es immer schlimmer damit werden muß. darüber gesprochen, das erst neuerdings bekannt geworden ist. Er ( Abg. Bebel: Immer besser!) Das wird Herrn Bebel an- fagte: Wenn wir 1870/71 so großartig gefiegt haben die Führerschaft genehm sein, mir weniger.( Heiterkeit.) Ausbreitung war es in den seltensten Fällen, die das herbeigeführt hat, vielmehr die Die zweite Lesung des Militäretats wird fortgesetzt beim Titel der Socialdemokratie im Heere ist Thatsache. Ich könnte Bravheit, Ausdauer, der unbezwingliche Mut der Massen."( Hört! Kriegsminister". das beweisen, aber es ist wirklich attenkundig. hört! bei den Socialdemokraten.) Ich möchte Herrn Stöcker ein Warum sollten benn die Leute, die vorher und nachher Urteil eines Amtsbruders von ihm, der die Verhältnisse Socialdemokraten sind, gerade in den zwei oder drei Jahren der sehr genau kennt, über die Zustände im Heere entgegenhalten, den Einer Anregung des verstorbenen Abg. Röside aus dem Jahre Soldatenzeit nicht Socialdemokraten sein? Aber daraus erivächst Militärprediger Frommel. Dieser hat wiederholt gesagt, 1897, die bekanntlich durch einen Antrag Trimborn- Hize vom uns allen, den Mehrheitsparteien, den bürgerlichen Parteien will unser Heer, wiewohl es in vieler Hinsicht eine Schule der Zucht ist, Januar 1902 unterstützt wurde, verdanken wir eine Uebersicht über ich sagen, die Pflicht, den leitenden Stellen in der Regierung und in wird doch für die meisten zu einer Hochschule für die Unzucht. die Arbeitsverhältnisse im Betriebe der Reichsmarine, der Heeres- den Parteien klar zu machen, daß es nicht möglich ist, die Social-( Sört! hört! bei den Socialdemokraten.) Er verweist auch auf Verwaltung und der Verwaltung der Reichs- Eisenbahnen. Diese demokratic durch Entgegenkommen oder durch schöne Reden gewinnen die schmutzigen Redensarten, die zweideutigen, schamlosen Lieder, die Uebersicht leidet vor allem an starten methodischen zu wollen.( Lebhaftes Sehr richtig! rechts.) Ich werde selbst in Gegenwart von Offizieren beim Militär gesungen werden usw. Mängeln, es ist aus ihr nicht der Jahresverdienst der wieder als Scharfmacher gekennzeichnet werden.( Burufe bei Herr Stöder schlug vor, wir möchten eine Kommission ein­Arbeiter zu ersehen, auf den es doch vor allem ankommt. den Socialdemokraten: Sind Sie auch!) Ich gebe Ihnen sehen, um diese Zustände im Heere zu untersuchen. Ich habe Die Löhne müssen kombiniert werden mit der Anzahl der das vollständig zu, aber es ist gar nicht verwerflich, ein Schwert schon darauf hingewiesen, daß es Sache der Militärverwaltung sei, Arbeitsstunden und mit den Altersstufen der betreffenden zu schärfen, es kommt nur darauf an, zu welchen Zwecken man es einmal festzustellen, was denn an den ungeheuer­Arbeiterkategorien.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Be- fchärft. Es ist bloß verwerflich, wenn man das Messer schärft, um lichen Behauptungen des Grafen Baudiffin wahr merkenswert ist auch, daß Arbeitszeiten von zehn Stunden bei der Leuten die Kehle abzuschneiden, denen man es nicht thun sollte. sei. Wenn Herr Stöcker einen meiner Freunde als Vorsitzenden Heeresverwaltung vorkommen. In andren Ländern, die( Stürmisches Sehr wahr! bei den Socialdemokraten.) Ich hoffe, daß der Kommission empfahl, so möchte ich ihm vorschlagen, daß er bekanntlich in der Socialpolitit so weit hinter uns zurück die Mehrheitsparteien wissen werden, die Konsequenzen aus den lieber seinen Parteigenossen und früheren Amtsbruder Kröfell dazu find, tommt das nicht bor. So ist in Frankreich   von mir festgestellten Thatsachen zu ziehen.( Lebhafter anhaltender ernennt, der die nötige Qualifikation in dieser Be­der neunstündige Arbeitstag in den staatlichen Betrieben eingeführt, Beifall rechts.) ziehung sicher hat.( Große Heiterkeit.) bei der Marineverwaltung herrscht der achtstündige, der auch normal ist in den englischen und amerikanischen   Werkstätten der habe ja die Ehre, einen der verjudetsten Wahlkreise zu vertreten, alles aus dem Herzen, was ihnen lieb und teuer iſt. Man kann Abg. Böckler( Antis.) wendet sich gegen den Abg. Eickhoff. Ich Nach Herrn Stöcker reißt die Socialdemokratie den Soldaten Heeres- und Marineverwaltung. Ein entscheidender Mangel der aber ich möchte Uebersicht besteht darin, daß eine große Kategorie der in der Heeres wenigstens die Juden meines Wahltreifes im er nicht zu einer andern Ueberzeugung kommt. Schule, Kirche, die möchte dagegen protestieren, daß doch aber einem Menschen nicht etwas aus dem Herzen reißen, wenn und der Marineverwaltung direkt beschäftigten Handwerker, die Kriege jemals Tapferteit gezeigt haben. In den gesamte Staatsverwaltung und Gesetzgebung ist doch in Ihren Dekonomie- und Civilhandwerker, in der Uebersicht vollständig fehlen.( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Ferner sollten Freiheitskriegen haben sich die Juden zum größten Händen, und wenn dennoch das eintritt, was Sie so bitter Teil vom Kriegsdienst in der Uebersicht Angaben über den Umfang der auf dem Submann aus Deutsch- Friedland bot dem König Friedrich Wilhelm III. Socialdemokratie übergehen, so sollten Sie sich Iosgetauft. Ein Kauf- beklagen, wenn dennoch immer mehr Menschen zur missionswege gegebenen Aufträge gemacht werden. Es handelt 10 000 Thaler an, um die Juden der Stadt freizukaufen mit der doch einmal im stillen Kämmerlein fragen: wie geht denn fich dabei um Hunderte von Millionen, es ist eine wohl aufzuklärende denkwürdigen Begründung, diese Summe werde ihm doch das Frage, ob die von der Verwaltung für den Staat herangezogenen wertvoller fein als feige Memmen. zu, find denn die Socialdemokraten Herenmeister oder Lieferanten ihren Arbeitern auch befriedigende Lohn- und Von einem Adligenfultus in der Armee kann keine Rede sein. Aber politischen Leben erfahren müssen, welche Macht die ſocialiſtiſche ( Große Heiterkeit.) was jonst?! Herr Stöcker hat ja in seinem eignen Arbeitsverhältnisse gewähren. Die Arbeiter sollten auch dann der schlimmsten Ausbeutung entzogen sein, wenn sie nur inso wie die Juden durch Jahrtausende lange Uebung ein gewisses Bewegung, die nach ihm heute geboren, morgen verweht" sein soll, direkt im Dienste des Staates stehen. Schachertalent erworben haben( Heiterkeit), hat sich natürlich auch in Wirklichkeit geworden ist. Er arbeitet seit Jahrzehnten Aber statt dessen leiftet die Heeresverwaltung den traurigsten geerbt. Redner beschwert sich des weiteren über Stonkurrenz der gehaßte Partei riesengroß anwächst und dauern wird, wenn Herr bei den adligen Familien eine gewisse militärische Tüchtigkeit fort als der moderne Sysiphus, während die von ihm best­Zuständen Borschub und trägt geradezu zur Verbreitung der Heim- Militärverwaltung gegenüber dem Handwerk und wünscht Schaffung Stöcker längst verweht sein wird, ohne eine Spur zu hinterlassen. arbeit bei, die in jeder Beziehung so ungeheuer schädlich und verderblich ist. von mehr Ileinen Garnisonen. So find z. B. beim 6. Armeecorps in Breslau   die Arbeitsverhältnisse ( Sehr gut! bei den Socialdemokraten,) Sehr charakteristisch in den Werkstätten einigermaßen befriedigend, aber alle möglichen war es für den Hofprediger Stöcker, daß er von dem Urteil Gegenstände werden in der Hausindustrie hergestellt. Schon früher des Volkes über den Dresdener   Parteitag sprach und sich Herr Oberstlieutenant Krug v. Nidda   hat gestern meiner Bartei zum Beweise auf einen einzigen amerikanischen   Socialisten berief. ist hier mitgeteilt worden, daß bei der Heimarbeit für den Militär- einen besonderen Vorwurf daraus gemacht, daß wir den Bauzener( Seiterkeit.) Das muß ein sonderbarer Socialist sein, der in eine bedarf 7 M. von weiblichen und 10 M. von männlichen Arbeitern Fall, an dem nach seiner Darstellung kein wahres Wort sein soll, Stöckersche Versammlung geht, um sich Trost zu holen über den verdient werden. Jetzt ist mir geschrieben worden, daß die Löhne in hier vorgebracht haben. In diesem Falle aber trifft uns am Dresdener Parteitag.( Heiterkeit und Sehr richtig! bei den Sociab diefen Industrien 8 bis 9 M. für die weiblichen, 14 bis 20 m. für allerwenigsten ein Vorwurf, denn es war gerade die bürger- demokraten.) Interessant war es, wie der Vertreter der christlichen die männlichen Arbeiter betragen.( Hört! hört! bei den Social- liche Presse, die diesen Fall mit allen Einzelheiten zuerst Nächstenliebe sich hier zum Berteidiger des Judenhasses aufwarf. Er demokraten.) Aber diese Löhne können nur dann erreicht werden, in die Deffentlichkeit gebracht hat. Wenn ein Blatt wie das hat durch seine Worte alles das mit Füßen getreten, wenn die Arbeitszeit geradezu bis ins Unendliche ausgedehnt wird. Leipziger Tageblatt  " feinen Bericht über die Baugener Sas Christentum von seinen Anhängern fordert.( Sehr wahr Dabei giebt es bei der Heimarbeit fast niemals ständige Vorgänge mit den Worten einleitet:" Von sehr gut unter bei den Socialdemokraten.) Wir, die wir die Völker Beschäftigung während des ganzen Jahres. Und so richteter Seite wird uns das und das mitgeteilt", und es stellt verbrüderung herbeiführen, die Klassengegensäge beseitigen wollen, ijt das Haushaltungsbudget der Arbeiter durchaus un fich nachher als reine Lüge heraus, so muß ich daraus schließen, sind die wahren Vertreter des Christentums.( Lachen rechts.) zulänglich, um ihnen auch nur die bescheidensten Lebens- daß innerhalb gewisser Kreise, die der Armee sehr Der Mann, der moralisch gezwungen worden ist, aus dem Effer­genüsse zuzuwenden. Die Heeresverwaltung verbreitet ferner die nahe stehen, ein besonderes Bedürfnis zu Klatschereien Ausschuß der konservativen Partei auszutreten, wagt uns Moral zu Hausarbeit dadurch, daß sie den Werkstättenarbeitern Arbeit mit nach und Tratschereien über Zustände in der Armee vorhanden ist. predigen! Niemand hat ihn tiefer gehaßt, als Ihr großer Fürst Hause giebt. Bei staatlichen Vergebungen sollten bestimmte Löhne Im Grunde genommen sollte mir Herr Krug v. Nidda   dankbar sein, Bismard, der ihm gegenüber auch nicht einen von der Militärverwaltung vorgeschrieben werden. Bei einem solchen daß ich ihm Gelegenheit gegeben habe, die Sache richtigzustellen. Funken von Achtung hatte.( Große Unruhe rechts.)- Vorgehen würden Sie die Unterstützung der angeblich Aehnlich liegt der Fall des Generals v. Bissingen. In dem Christus, des Menschen Sohn", hatte jüdische Eltern; die Prophe­immer nur nörgelnden Socialdemokratie finden. Bei der letzten Briefe, den ich aus Münster   in Bezug auf diesen Fall be- zeiungen des alten Testaments' gehen dahin, daß aus Israel   das bayrischen Heeresverwaltung liegen etwas beffere Ver tam, teilte mir der Schreiber sogar mit, daß der Seriegsminister eil der Welt Die Juden hervorgehen werde. hältnisse insofern bor, als den Arbeitern in den selbst, als er im legten Herbst in Westfalen   war, sich das erste und einzige geschichtlich bekannte Volt, das bayrischen Militärtvertstätten möglich ist, sich zu organisieren, was über den Fall Bissingen   sehr scharf geäußert an den Eingott glaubte, der dann der Gott der Christen­ihnen in Spandau   bekanntlich nicht möglich ist. Aber die Haus- habe. Das zeigt doch wiederum, daß Elemente, die mit der Armee heit wurde. Das Christentum wäre ohne Judentum gar industrie wird auch von diefer Militärverwaltung unter aufs engste verknüpft sind, thätig sein müssen, um derartige nicht denkbar.( Buruf rechts: Chamberlain!) Jede andre Behauptung stützt. Bei der Firma Schwarzenberg n. Co. verdienen Arbeiterinnen Dinge zu verbreiten. Den Fall des Prinzen Arenberg will beruht auf historischer Unwahrheit und Fälschung. Um so mert bei 18 stündiger Arbeitszeit 1,14 M., nach Abzug der Unkosten ich nicht weiter erörtern. Es wird sich vielleicht bei Besprechung des würdiger, sonderbarer, vertverflicher, berächtlicher ist Ihr Judenhaẞ  . 62 Pfennig.( hört! hört!) Der bayrische Kriegsminister fagte, Kolonialetats Gelegenheit bieten, den Kolonialdirektor zu fragen,( Lachen rechts.) Der Jude ist in Deutschland   gleichberechtigter über diese skandalösen Verhältnisse interpelliert, er kenne sie nicht, fie von welcher Seite die Empfehlung tam, auf die hin Bürger, was das Gesez für ihn bestimmt, bestimmt es für uns gingen das Bekleidungsamt des II. Armeecorps an. Hoffentlich Brinz Arenberg in die Kolonialabteilung aufgenommen wurde. alle. Wenn er trotzdem von bürgerlichen Rechten ausgeschlossen lehnt der preußische Kriegsminister nicht ebenfalls die Verantwortung Heute wird in der Presse mitgeteilt, daß, als Prinz Arenberg am wird, wie in der Armee, so ist das ein Unrecht, das der christliche dafür ab. Den verwüstenden Einfluß der heimarbeit 12. März 1895 in das westfälische Rürajjier- Regi- Staat gegen diese Klasse oder Rasse verübt.( Sehr richtig! bei den auf die Verhältnisse der Militärsattler hat mein ment eintrat, der jeßige Kriegsminister KomSocialdemokraten.)

Abg. Bebel( Soc.):

was

waren

Fraktionsfollege 3ubeil im vergangenen Jahre bereits deur desselben gewesen ist. Ich verstehe, daß man sich beleuchtet. Die Arbeitszeit dieser Arbeiterkategorie ist bei der hochstehenden Familie, aus der der Prinz stammt, nach dieser Herr Stöder hat mein Buch Die Frau" wieder einmal eine überaus lange, ihre Löhne sind sehr gering. Die nicht weiter erkundigt hat. Aber daß man über die Person des Prinzen in seiner bekannten Weise citiert; er hat zwei ganz verschiedene Militärverwaltung in Spandau   unterstützt diese Zustände durch Arenberg keinerlei Nachforschungen angestellt hat, widerspricht Säße von zwei ganz verschiedenen Stellen zusammengebracht und die Art ihrer Arbeitsvergebung. Für eine Padtasche, für deren doch aller militärischen Gepflogenheit. Innerhalb Schilderungen heutiger Sittenzustände auf dem Lande als mein Herstellung die Arbeiter in den Militärwertstätten 5 M. furzer Zeit waren sich die Kameraden über den Zustand des Urteil angegeben.( hört! hört! bei den Socialdemokraten.) Ich sage erhielten, erhielt die Firma Becker n. Co. 3,95.( Hört! hört! bei Prinzen nicht mehr zweifelhaft. Zum Beweise dessen ver- aber in der Frau" ausdrücklich:" Die Einehe ist die Normalehe den Socialdemokraten.) Das heißt doch, daß die Militärverwaltung weise ich auf die Aeußerungen eines Nervenarztes in der gestrigen der bürgerlichen Gesellschaft, jede andre Berbindung ist un auf die Notlage der Arbeiter und auf die jammervollen Zustände in Breslauer Zeitung". Schon damals lag alle Veranlassung vor, moralisch". Ich suche ja in dem Buche nur nachzuweisen, daß nach der Heimarbeit spekuliert.( Sehr wahr! bei den Socialdem.) Nicht friegsgerichtlich gegen ihn vorzugehen und ihn zu entfernen. Nebenbei der ganzen historischen Entwicklung die Beziehungen der Geschlechter die Firma Becker u. Co. treibt hier Lohndrückerei, sondern die königliche hat dieser Fall wieder gezeigt, eine wie verschiedenartige Behandlung nach den socialen Zuständen der Gesellschaft wechseln. Heute lassen Militärwerkstätte in Spandau   durch ihre Submissionsbedingungen. innerhalb der Offizierstreife herrscht. Weil Prinz Arenberg einer Kultur-, Gigentums, Erbrechtsbegriffe gar nichts andres zu als die Mit den himmelschreienden Zuständen in der Heimarbeit hat sich der der höchsten Adelsfamilien angehörte, ist er mit größter Zuvor Einehe, und jeder, der über diese Grenze hinausgeht, handelt un Reichstag   wiederholt beschäftigt, die bisherigen Maßnahmen der kommenheit behandelt worden. moralisch. Freilich, die Moralbegriffe wechseln, und morgen kann Regierung auf diesem Gebiete haben sich als ganz wirkungslos Troß aller Versicherungen von Kameradschaftlichkeit und Gleich das moralisch sein.( hört! hört! rechts.) Ich wundere mich, daß erwiesen, das beweisen die Verhandlungen des in diesen Tagen in heit im Offiziercorps bestehen doch sehr bedeutende Unterschiede in Herr Stöcker nicht einen Höheren wie mich ange­Berlin versammelten Heimarbeiter- Kongresses, auf dem der Regierung Bezug auf die einzelnen Regimenter und Truppenteile. Ein Sefonde- griffen hat, den von ihm so hochverehrten Luther  . Dessen nicht ein Verteidiger erstanden ist. Herrv. Bötticher erklärte seiner Zeit lieutenant hat eine ganz verschiedene Stellung, je nachdem er in Anschauungen stehen mir viel näher als ihm: im Reichstage, wirkungsvoll werde sich die Heimarbeit bekämpfen laffen, einem Trainbataillon, bei der Infanterie oder der Garde steht. Ich werde mich hüten, solche Aeußerungen zu thun, wie die Luthers  wenn sich die Unternehmer ihrer Pflichten gegen die Arbeiter bewußt auch zwischen den Infanterie- Regimentern wird auf das schärfste enn ein Weib einen untüchtigen Wann hat, so soll fie würden. Die Regierung felbst aber macht sich zum unterschieden. Seit der Kaiser Chef des 145. und die Kaiserin Chef ihm sagen:" Sich, lieber Mann, Du hast mich um meinen Leib Mitschuldigen an den furchtbaren Mißständen der Heimarbeit, des 83. Infanterie- Regiments ist, ist in beiden die Zahl der bürger- betrogen. Vergönne mir, daß ich mit Deinem Bruder oder besten wenn sie diese Heimarbeit selbst ausnutzt.( Sehr wahr bei den lichen Offiziere bedeutend zurückgegangen.( Sört, hört! links.) Der Freund eine heimliche Ehe schließe, damit Dein Gut nicht an Fremde Socialdemokraten.) Sie ist dann mit schuld an den niedrigen legte bürgerliche Offizier ist 1896 aufgenommen worden, das Offizier fommt." Und wie stand Luther   zur Doppelche Philipps von Löhnen, der langen Arbeitszeit, den ungefunden Wohnungen und corps hat seinen Charakter vollständig geändert. Hessen  ? Ein Amtsbruder des Herrn Stöcker schrieb über Eberhard daran, daß Heimarbeiterinnen gezwungen find, die Prostitution zum Für uns Socialdemokraten bedeutet das ja sehr wenig und von Württemberg  . Eriverb zu benußen.( Sehr wahr! bei den Socialdemokraten.) auch der Masse der Mannschaften, für die wir eintreten, Vicepräsident Graf Stolberg( unterbrechend): Sie werden selbst Der Reichstag darf nicht länger zögern, feinen gesetzgebenden Einfluß fann es gleichgültig sein, об sie von bürgerlichen zur Bekämpfung der Heimarbeit geltend zu machen, sonst wird auch adligen Borgefeßten mißhandelt werden.( Sehr gut! bei den nichts zu thun haben.( Große Heiterkeit.) oder zugeben, daß Ihre Ausführungen mit dem Gehalt des Kriegsministers er zum Mitschuldigen bei diesen verderblichen und aufs schärffte zu Socialdemokraten.) Aber für den Geist, der im Staate lebt, ist verurteilenden Zuständen.( Lebhaftes Bravo! bei den Social das tennzeichnend. Wenn man dem vielgenannten Militär­demokraten.) fritiker glauben will- und ich bin dazu sehr geneigt, weil alle die Abg. v. Kröcher( f.): neueren Kritiker die ehrlichste Absicht hatten, die Armee auf Herr Stöcker hat die Angriffe auf mein Buch gestern Nicht weil, sondern obwohl ich Militär bin, möchte ich einige bessere Wege zu bringen ist ein früher unbekannter Geist vom Baune gebrochen. Amtsbrüder von ihm denken bei weitem Angriffe gegen das Offiziercorps auf das rechte Maß zurückführen. der Eifersucht, der persönlichen Ranküne in die Armee eingezogen. nicht so schlimm darüber. Ein Pforzheimer   Pfarrer urteilte Gewiß giebt es Modenarren. Aber diese bollendeten Den Fall des Divisionstommandeurs hat inzwischen 1893, Bebels Frau" sei ein Buch, das er jedem Chriften empfehlen Fastes( Heiterkeit.) wissen mit Anstand für König eine Breßmitteilung der Preußischen Correspondenz" vollinhaltlich könne. Ein andrer Pfarrer erachtete es für ein wertvolles und Vaterland zu sterben( Lebhafte Zustimmung rechts), das bestätigt. Wie der Fall aber auch liegt, jedenfalls bitte ich die und belehrendes Buch". Die Angriffe des Herrn Stöcker ärgern ist doch für den Soldaten ganz schäzenswert.( Große Heiterkeit und Militärverwaltung, in Bezug auf Mitteilungen der Presse sich nich nicht, sie beweisen nur die Ohnmacht des Angreifers.( Sehr lebhafte Zustimmung rechts.) Gewiß es giebt Säufer, es giebt weniger fühl zu verhalten als bisher. Sonst gehen falsche richtig! bei den Socialdemokraten.) Herr Stöcker sprach auch von Spieler unter den Offizieren, aber auch Heerführer aus den letzten Nachrichten, die von den Redakteuren gutgläubig Roheit. Aber die herrschenden Klassen sind es, die die Roheit, großen Kriegen, deren Namen wir noch heute nur mit Bewunderung aufgenommen sind, monatelang durch die Presse. die leider vielfach vorhanden ist, gezüchtet haben. Wo die Social­nennen, haben sich diesen bedauerlichen Leidenschaften hingegeben, die Ich muß nun auf die gestrigen Angriffe des Herrn Stöder demokratie einmal Boden gefaßt hat, hebt sich alsbald der Stand ich damit keineswegs entschuldigen will. Und Friedrich der gegen unsre Partei eingehen. Er hat sich äußerst abfällig über unsre der sittlichen Bildung.( Lebhafter Widerspruch und Lärm rechts.) Große, der sich auf die Erziehung seines Offiziercorps auch Kritik an den in der Armee bestehenden Zuständen ausgesprochen. Ein niederöstreichischer Richter erkannte die Verdienste der Social einigermaßen verstand, erblickte darin auch keine Herab- Unfre Kritik unterscheidet sich von der seinen allerdings wesentlich; demokratie um die sittliche Besserung des Volkes außerordentlich fegung der militärischen Tüchtigkeit, sondern er übt nach oben mur Kritit in dem leiseften, mildesten Tone, aber lobend an. Zum Schluffe seiner Nede mußte Herr Stöder jagte: Sauft er auch!( Große Heiterkeit.) nach unten schlägt er so derbe wie möglich. Wir halten es selber zugeben, daß zahlreiche Mißstände in Aber eigentlich habe ich nur wegen der vorgeftrigen Rede des für richtiger, nach oben möglichst derb zu schlagen, gehen der Armee beständen. Er hat Teile meiner Abg. Bebel das Wort ergriffen, nicht um gegen ihn zu polemi- aber nach unten schonender vor, weil in der Regel all die liebel, ersten Rede nachgebetet, wie Sie( nach rechts), nur fieren, sondern nur, um einige Säge, die er gesprochen hat, recht mit denen wir uns hier zu beschäftigen haben, von oben kommen. zu Ihrer ganzen Kritik nur durch uns genötigt werden. Herr fräftig zu unterstreichen. ( Sehr richtig! bei den Socialdemokraten.) Wir diskreditieren auch Ströcher hat wieder einmal erklärt, mit dem Entgegenkommen" gegen

Abg. Bebel( fortfahrend):

Nach dem Bericht des Vorwärts", der mit meiner Erinnerung nicht das Vaterland, sondern die Zustände in diesem Vaterlande, uns müsse es ein Ende haben. Er will uns das Messer an die völlig übereinstimmt, hat der Abg. Bebel nachgewiesen, daß wir mit die wir für berbefferungsfähig halten. All unser Streben Kehle setzen. Aber machen Sie, was Sie wollen, Sie werden uns einem ständigen Anwachsen der Socialdemokratie geht ja darauf hinaus, bessere, menschenwürdigere Zustände in nie und nimmer los!( Lebhaftes Bravo bei den Socialdemokraten.)