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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 146.

Parlamentarisches.

Die Kommission für Arbeiterstatistik hat gestern Vor mittag, in ihrer zweiten Sigung die Berathung des ersten Frage: bogens für Bäckereien und Konditoreien erledigt. Derselbe ent­hält u. A. Fragen über die Arbeitsverhältnisse der Gehilfen und Lehrlinge, einschließlich der Arbeitszeit, Art der Entlohnung, Wohnung, Beköstigung derselben.

Parteinachrichten.

In Bromberg fand dieser Tage eine sehr stark besuchte sozialdemokratische öffentliche Versammlung statt, zu welcher auch Frauen erschienen waren. In derselben referirte, wie wir der Ditd. Preffe" entnehmen, der Schuhmacher Bog 3 aus Bromberg

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über das Thema: 26 Millionen neue Reichssteuern und die Ver­tretung im Reichstage". Die Versammlung wählte einen vier gliedrigen Agitationsausschuß.

Sonnabend, den 25. Juni 1892.

9. Jahrg.

Die bürgerlichen Blätter drucken diese Rosenthaliade ohne solche, wie sie sich ein Arbeiter in der Stadt auch nicht einen weitere Bemerkung ab, sie entstammt nämlich der Feder des Tag gefallen lassen würde. Magistrats- Offiziofus, der im rothen Hause aus- und eingeht, wie Daß unter derart trübseligen Daseinsverhältnissen der land­der Norddeutsche Allgemeine Bindter früher im Auswärtigen Amt. wirthschaftliche Proletarier ein Leben führt, das einen heiteren Die kapitalistische Presse hat immer ein Plätzchen für wunder- Lebensgenuß nicht kennt und garnicht kennen kann, ist leider nur volle Projekte, die bezwecken, aus der Haut der Arbeiter Riemen zu erklärlich. Berücksichtigt man ferner, daß Generationen hindurch ein solches Leben geführt worden ist, und daß die Genossen auf zu schneiden. Es ist wohl nicht nothwendig, den Hungerschuh", in welchem dem Lande in geradezu entwürdigender Weise unter der Fuchtel die wirthschaftlichen Kenntnisse des Herrn Schriftstellers Hermann des Rapitalismus stehen, so wird ein Jeder zugestehen müssen, Rosenthal aufgespeichert sind, einer ernsthaften Betrachtung zu daß die Agitation auf dem Lande eine leichte Arbeit nicht ist. unterziehen. Dieser hervorragende Sozialpolitiker au fin de siècle Und trotzdem haben wir schon ganz hübsche Erfolge zu verzeichnen. hat zwar seinem Erguß noch eine längere Ralfulation beigefügt, Natürlich müssen die Zentren der Großstädte die Brennpunkte in welcher er nachzuweisen sucht, daß sein erstrebtes Ziel sehr sein, von denen aus wir die Agitation in die Provinzen tragen. wohl zu erreichen sei, aber wir wollen uns lieber in diese Die Agitationstouren, welche unsere Berliner Freunde bei Kalkulation nicht weiter vertiefen. Dem Rechnertalent des passenden Gelegenheiten unternommen haben, sind von nicht zu Herrn sei aber von unserer Seite eine neue Aufgabe gestellt: unterschätzendem Werth. Diese Touren müssen immer weiter Wieviel hat der Arbeiter, der überhaupt nichts besigt, zu ausgedehnt werden derart, daß eine enge Verbindung mit den zahlen, um die Unternehmer Deutschlands einer sorgenfreien Bu- Vertrauensleuten der nächsten großen Stadt erzielt wird. Ist tunst entgegenzuführen dies erfolgt, dann kann die Provinz nach einer ganz bestimmten Agitationsroute in Angriff genommen werden.

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Das landwirthschaftliche Proletariat ist seit Beginn unserer Bewegung verhetzt worden durch alle Faktoren und durch alle Mittel, über welche die Bourgeoisie so reichlich verfügt. In dem Augenblick, in welchem die Proletarier auf dem flachen Leute in persönlichen Verkehr mit unseren Genossen getreten find, in welchem sie begriffen haben, welche hohen Biele wir verfolgen, in welchem ihnen die Erkenntniß gebracht worden ist, wo sie die Vertreter ihrer Interessen zu suchen haben, von diesem Augenblick aber befizen wir in ihnen Parteigenoffen, wie wir sie uns nicht besser wünschen können. Deshalb fordern wir unsere Freunde auf zur träftigen, unausgefeßten Agitation auf dem platten Lande.

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Schmähliches Fiasko machten auch die Unabhängigen" von Mainz mit einer Versammlung, in welcher der Buchdruckerei besizer Wilhelm Werner aus Berlin über unsere Partei sprach. Er spielte sich dort als Biedermann auf. Landtags­Abgeordneter Jöst und Richard Fischer aus Berlin , welcher der Agitation halber Süddeutschland bereift, rissen ihm aber die Die Freifinnige Seitung" ist nun soweit herunter­Maste der Ehrbarkeit ab und kritisirten seine demagogische gekommen, daß sie die Berichte, welche sie über den wieder­Thätigkeit mit derartiger Schärfe, daß er sein Lebtag an diese verhandelten Prozeß Heinze bringen wird, zum Anlaß einer Mainzer Reise denken wird. Die Versammlung, welche übrigens Aufforderung zum Abonnement macht. An die soziale Bedeutung aufgelöst werden sollte, nahm unter Protest gegen die Auflösung eine dieses Prozesses denkt die Mehrzahl des bürgerlichen Publikums Resolution an, in welcher sie sich mit den Ausführungen Föst's wohl faum; da den Bericht alle Zeitungen bringen, ist die und Fischer's einverstanden erklärte und mit allen Mitteln das Empfehlung auch logisch unsinnig. Wenn die nächtlichen Aus­verrätherische Treiben der Werner und Konsorten zu bekämpfen rufer der Freisinnigen Zeitung" dem Reklamewink der Redaktion versprach, weil dasselbe nur den Gegnern zu Gute tomme. folgen und in der Friedrichstraße Freisinnige Zeitung! Prozeß Heinze!" brüllen, tönnten übrigens moralische Leute, wie die frei finnigen Berliner Stadtverordneten, dagegen nach der Polizei rufen. Am Ende thäte es auch Herr Richter selber, wie sich ja dieser gewohnheitsmäßige Denunziant fürzlich wegen der vorzeitigen Veröffentlichung eines Gerichtsbeschlusses selber denunzirt hat. Dem der Hektor dieselben wieder genehmigt hat, fast täglich statt. Studentisches. Studentenversammlungen finden jeßt, nach auf den Weg der Pflicht zu bringen, haben die Solinger lung einberufen, zu der die irgend einem Vereine angehörenden Eine praktische Einrichtung, um die Steuerdefraudanten 3u Montag hatten die unabhängigen Studenten eine Versamm Stadtverordneten beschlossen. Es werden die Namen der Commilitonen feinen Zutritt hatten, und in derselben ihr Pro­Taschen zu! Anton Schönberger aus Wester- Steuerzahler mit den von ihnen gemäß ihrer Einschätzung gramm entfaltet. Sie bezwecken eine Grneuerung des studentischen reich, vor dem wir die Parteigenossen neulich warnten, ist, au zahlenden Steuerbeträgen veröffentlicht. Dadurch ist Lebens auf zeitgemäßer Grundlage in vaterländischer Gesinnung wie das Hamburger Echo" meldet, auch in Hamburg Die Steuerdefraudanten verschafft. Den Preßorganen des Kapitals Das Wort national" wurde auf Beschluß der Versammlung aus der Einwohnerschaft eine nicht zu unterschätzende Kontrolle über durch Entfaltung der individuellen Fähigkeiten herbeizuführen. aufgetaucht und hat bei den Vertrauensleuten unserer Partei ist das sehr unangenehm, und sie behaupten deshalb, die erwähnte dem Wahlaufruf gestrichen, weil dasselbe durch das Treiben des um Unterstützung vorgesprochen, ohne jedoch Erfolg zu haben. Als Empfehlung führt Schönberger eine Bescheini- Veröffentlichung sei ungefeßlich. Diese Behauptung ist aber Vereins deutscher Studenten einen antisemitischen Beitlang er­gung der Redaktion des Grazer Voltswillen mit sich, wonach unzutreffend, denn das Gefeß verbietet nur die Veröffentlichung langt hat. Das zunächst zu erstrebende Biel ist die Bildung eines er 32 Monate wegen Majestätsbeleidigung 2c. im Gefängniß ge- der Erwerbs, Vermögens- oder Einkommensverhältnisse seitens abgemeinen studentischen Ehrengerichtes. Damit soll dem groben geber feffen habe und aus Kärnthen und Steiermart ausgewiesen sei. der bei der Steuerveranlagung betheiligten Beamten, sowie der Duellunfug endlich ein Ziel gesteckt werden, obgleich in der ersten Ferner ist er im Besitz der Visitenkarten zweier Redakteure vom Mitglieder der Kommissionen, und zwar ausdrücklich nur dann, Bersammlung von einem Mitgliede des Vereins Deutscher Stu Grazer Boltswillen." wenn die Veröffentlichung unbefugt erfolgt. Veröffentlicht werden denten festgestellt wurde, daß das Duell u- rdeutsch sei und des­aber nur die Steuerbeträge, nicht das Einkommen des Steuer- halb beibehalten werden müsse. Die anderen Ziele, die die un Bromberg zahlers selbst, und dazu muß eine Gemeinde um so mehr befugt abhängigen Studenten erstreben wollen( Vereinfachung des Testats Reinhold fein, weil Vorkommnisse wie in Bochum , Erfurt und anderen nnd Besorgung befferer Pläge in den tönigl. Theatern) sind nur Orten den Beweis lieferten, daß reiche Leute durch Steuerhinter- von untergeordneter Bedeutung. ziehung die Mehrzahl der Bevölkerung der betreffenden Orte in ganz ungeheurer Weise schädigten, denn was die reichen Leute zu wenig zahlten, das mußten die Aermeren im Wege der vor allen Dingen deshalb so übermäßig hoch normirten Gemeindesteuer­Buschläge mitbezahlen.

Todtenliste der Partei. Verstorben: In Der Parteigenoffe Blessing. In Breslau Breyer.

Am Mittwoch war vom Verein Deutscher Studenten eine allgemeine Studentenversammlung einberufen, in der alle Parteien innerhalb der Studentenschaft vertreten waren und wo es infolge dessen zu lebhaften Auseinandersetzungen fam. Es wurde schließlich eine Resolution angenommen, in welcher dem Rektor einerseits für seine Bemühungen um das Zustandekommen des Ausschusses der wurde, daß sich die hier versammelten Studenten auf Grund der Dank der Versammlung ausgesprochen, andererseits aber erklärt ihnen oftroyirten Statuten an der Wahl eines Ausschusses nicht betheiligen würden, daß sie aber bereit feien, mit den Universitäts­

Polizeiliches, Gerichtliches. -In der Revisionsinstanz gegen den Genossen Kunert hat das Reichsgericht am 24. Juni dem Antrag des Rechts­anwalts Stadthagen entsprechend das Urtheil des Landgerichts zu Breslau , welches den Angeklagten zu drei Monaten Ge­fängniß wegen Majestätsbeleidigung verurtheilte, aufgehoben Zeitungsherausgebern in Charlottenburg ist zu Ende. Wie Der Zeitungskrieg zwischen den beiden feindlichen und das Verfahren eingestellt. Die Einstellung des Ver- das bei solchen Sachen zu gehen pflegt, hat sich auch hier das fahrens erfolgte, weil während der Dauer der Reichstags merkwürdige Resultat ergeben: Die waderen Kämpen sind, wie Eession Verjährung der Sache eingetreten ist, da die Staats- fie behaupten, beide Sieger geblieben! Es handelt sich, wie behörden gemeinschaftlich neue Sagungen auszuarbeiten. anwaltschaft es unterlassen hatte, sich an das Gericht zu wir dieser Tage mitgetheilt haben, um Geldsammlungen für ein wenden, die Genehmigung zur Strafverfolgung während der zu errichten des Kaiser Friedrich- Denkmal. Session nachzusuchen.

Tokales.

Der freisinnige" Der Verein gewerblicher Hilfsarbeiter Berlins und Ums Zeitungsbefizer war von seinem" unparteiischen" Konturenten gegend feierte am 18. Juni im Kolberger Salon sein 3. Stiftungsfest. beschuldigt worden, er habe mit dem Gelde, was bei der frei- Der Saal war reich mit rothen Fahnen und Bannern geschmückt. finnigen" Beitungsexpedition für das Kaiser Friedrich- Denkmal Genosse Wilhelm Liebknecht , welcher die Festrede übernommen hinterlegt worden sei, allerhand Allotria betrieben. Dieser Vor- hatte, erschien um 91/2 Uhr. Nachdem man sich bei den Klängen wurf wird mit Entrüstung zurückgewiesen, denn der Verleger be- der Musik und einem Glase Bier ein Zeitlang unterhalten hatte, fitzt noch folgende gewaltige Summen: 10 M. von zwei Vereinen beſtieg Genosse Liebknecht das Podium, auf welchem in rothem und 3 Gulden von einem fiebenbürgischen Landsmann" und er Blumenschmuck die Büste unseres tapfern Vorfämpfers Ferdinand Das Berliner Tageblatt" behandelt die französischen ist stets bereit diese Gelder in vertrauenswerthe Hände nieder- Laffalle's aufgestellt war, um die Ansprache zu halten. Redner Staatsbahnen im Vergleich mit den preußischen und ist des zulegen. Mehrere andere Beiträge sind von den Spendern wieder führte ungefähr Golgendes aus: Lobes voll über die Vortheile, welche die französischen Eisenbahn - zurückgezogen worden. Ich freue mich, daß ich wieder in Ihrer Mitte sein kann. verwaltungen dem Publikum bieten. Das Beste ist aber die Leistung des Romitee's, welches die Bei Ihrem vorjährigen Feste hatten wir ein stürmisches Wetter, In Frankreich giebt es 30 Kilo Freigepäck, auch bei Rund- Denkmalsaffäre zu gedeihlichem Ende führen wollte. Dasselbe Regen und Gewitter. Nun, diese Natureignisse tönnen wir reiſebillets. Rückfahrkarten genießen in Frankreich eine höhere hat nämlich seine Thätigkeit überhaupt nicht begonnen, sondern Menschen nicht aufhalten oder hervorrufen, wohl aber können Fahrpreisermäßigung als in Deutschland . Die Giltigkeitsdauer der dreitägen Rückfahrkarten wird in Dben hin gewisse Rücksichten nehmen zu müssen glaubte", flussen und ihre Entwickelung fördern. nur Borbesprechungen abgehalten, die indessen, da man nach wir die menschlichen, sozialen und politischen, Berhältnisse beein Um dieses zu können, Frankreich bei allen Festtagen sehr erheblich verlängert, zu resultatlos verlaufen sind. Es müssen tapfere Männer sein, diese müssen wir uns organisiren, d. h. zusammenschließen. Einzeln Beihnachten z. B. gelten solche Rückfahrkarten vom 24. Dezember Helden des Romitee's. fönnen wir Nichts, vereinigt aber sind wir eine Macht. Wenn bis 5. Januar. Diese und noch andere dem Publikum vortheil­jeder Arbeiter einzeln aufträte und sagte: Ich will!, so würden hafte Bestimmungen des französischen Eisenbahnwesens entlocken dem Berliner Tageblatt" den patriotischen Stoßfeufzer, daß man tönt noch immer laut durch die deutschen Lande. Wo immer Wand rennen, sie würden gegenseitig ihr Thun vereiteln, fie Das Geschrei über die Nothlage" der Landwirthschaft die Tausende dieser isolirten Ichs mit den Köpfen gegen die mit dem Gefühl der Beschämung und des Neides auf das Nachbar: zwei oder drei von den darbenden Landwirthen zusammensitzen, würden vernichten, was erhalten werden sollte, und erhalten, land blicken müsse. da erzählen sie sich bei Austern und Sekt von ihrer entseglichen was vernichtet werden sollte. Anders wenn die Tausende

Wir haben teine patriotischen Beklemmungen über die Vor- Nothlage. Um den wirklich Noth Leidenden, um den landwirth- Ichs organisirt sind, wenn die Taufenden Kräfte zu einer züge der französischen Staatsbahnen, weil es sich von selbst ver- schaftlichen Arbeiter fümmert sich kein Mensch und doch steht der Kraft vereinigt sind, und diese Kraft zielbewußt angewandt steht, daß in der Nachbarrepublik die starre Bureaukratie preußi- industrielle Proletarier noch eine, vielleicht auch mehrere Stufen wird. In der Organisation mehrt sich und wächst aber nicht blos schen Unteroffizier- Wesens in der Eisenbahnverwaltung keinen höher als sein Leidensgefährte, der in Landwirthschafts- Be- die Kraft, sondern auch die Erkenntniß, und: Wissen ist Macht. Redner trieben sich ausnuten laffen muß. Die Gegenfäße zwischen Besitz meinte, wenn die 70 000 oder noch mehr Hilfsarbeiter Berlins

Raum finden fann.

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Der Zukunftsstaat unserer Gegner. Auf der Berliner und Proletariat treten bei der Landwirthschaft in schroffster Weise organisirt wären, während es jetzt kaum ein paar Hunderte seien, Pastoral- Konferenz erzählte der Hofprediger a. D. Stöcker folgende hervor: auf der einen Seite der Ueberfluß, auf der anderen das dann repräsentirten sie eine Macht, die fordern könnte. Wenn bezeichnende Geschichte: Vor vier Wochen sagte in einer fleinen Glend in der brutalsten Form. Von dem Praffen der Besitzenden die oberen Zehntausend dieser Macht zurufen wollten: Wir geben Konferenz ein hochangesehener Mann, er glaube nicht, daß die geben die Bauernhochzeiten" Kunde, die sich die reichen Groß- Euch Nichts von dem, was ihr fordert; lieber nehmen wir Alles, Reformation fich dauernd in Deutschland halten könne. In bauern leisten können. So standen auf der Speisekarte einer Gold und Werthgegenstände und ziehen aus, so tönnten wir 300 bis 400 Jahren würde Deutschland wieder katholisch sein. Hochzeitsgesellschaft, die sich dieser Tage in einem Dorfe des Arbeiter sagen: Nun, ziehet mit Allem, was Ihr habt, unseret­Grund und Boden bleibt doch hier Das ist die Meinung Wieler. Wer so wie ich in politischen reises Westhavelland zusammenfand, folgende Kleinig wegen nach Kamerun Kreisen verkehrt, die nicht theologisch urtheilen, hört oft solche leiten: 1 Rind, 2 Schweine, Kälber, 2 Hammel, wir brauchen Euch mit dem Mammon nicht, wir sind im Stande, verschiedene Arten Urtheile. Wenn Deutschland auch nicht wieder katholisch wird, eine Menge Federvieh und in kurzer Frist Alles, was Ihr mitnehmt, reichlich wieder zu er Fische. so viel ist gewiß, daß die evangelische Kirche immer weiter in Ferner wurden verbraucht: für 400 M. Butter, 8 3entner Mehl, zeugen. Anders wäre es, wenn die Arbeiter den Staub von Ohnmacht finkt, wenn wir so weiter machen, wenn wir in diesem Tonnen Bier und ungezählte Flaschen Wein und Selter. Es ihren Pantoffeln schütteln wollten; dann müßten die oberen oder selbst wie die Arbeiter Quietismus verharren." Die Germania " druckt diese Menße- waren 400 Theilnehmer eingeladen, welche geglaubt haben müssen, Behntausend verhungern rung hochvergnügt ab. Weder die Hoffnungen der Ultramontanen sich im Schlaraffenland zu befinden. Das Gesinde" hat wohl arbeiten, denn ihre Vorräthe würden in furzer Zeit ver schlungen sein. Redner streifte dann die englische Gewerk­noch die Befürchtungen der Lutherischen werden sich erfüllen. In das abbekommen, was die Herrschaften übrig lassen mußten,- schaftsorganisation und meinte, daß, trotzdem dieselbe viele 300-400 Jahren wird es von Beiden wohl nur noch heißen: auch das Eßvermögen hat seine Grenze. Märchen sagt, es war einmal." So darbt" die arme Landwirthschaft, soweit sie aus Be- Taufende zu Mitgliedern zähle, die englischen Arbeiter nicht viel sitzenden besteht. Das ländliche Proletariat ist desto übler daran. beffer ständen als wir, und was sie heute den fapitalistischen Als einen schnurrigen Kauz stellen wir uns einen in Groß geworden inmitten der verdammten Bedürfnißlosigkeit, die Rapital entrissen würde, weil sie den politischen Kampf gegen Ausbeutern abrängen, ihnen in kurzer Zeit wieder von dem Berlin wohnenden Schriftsteller Hermann Rosenthal vor, der fein als etwas Erftrebenswerthes gepriesen wird von den Eltern, in ihre fapitalistischen Gegner vernachlässigt und nicht einmal das armes Gehirn seit Jahr und Tag damit gemartert hat, ein der Schule, in der Kirche, vom Gutsbesizer u. s. w., führt der ihre kapitalistischen Gegner vernachlässigt und nicht einmal das Mittel ausfindig zu machen, um der Sozialdemokratie entgegen- landwirthschaftliche Arbeiter ein Leben, das mit einer mensch- allgemeine Wahlrecht errungen hätten. Der deutsche Arbeiter be­treten zu können". Jezt hat er endlich das schwere Räthsel lichen Existenz kaum mehr Aehnlichkeit hat. Bei harter, auffie diefes Recht, wende es aber noch nicht genügend an. Darum gelöst und ist bei den städtischen Behörden mit einer Druckschrift reibender Thätigkeit ist der Lohn ein so farger, daß es Aufgabe der Aufgeklärten und Aufgeweckten, die Schlummernden aufzuwecken. Darum rufe ich Ihnen, sagte niedergekommen, welche er den Hungerschutz" benamset hat. Herr die Arbeiterfamilie, ohne um ihre Meinung gefragt Liebknecht zum Schluß, wie im vorigen Jahre, so auch in diesem Rosenthal beabsichtigt, den einen Theil der sozialen Frage zu zu werden, einfach zu den Wegetariern bekehrt wird. lösen, indem er etwas ausgeflügelt hat, was ihm geeignet er- Fleisch kommt oft nur an den hohen drei Festtagen auf das vierte Stiftungsfest feiern, die Mitgliederzahl sich ver­Jahre zu: Sorgen Sie dafür, daß wenn Sie im nächsten Jahre scheint, dem unendlichen Glend in den Arbeiterfamilien bei ein- den Tisch, und gar mancher landwirthschaftliche Arbeiter tretender Arbeitslosigkeit steuern zu können". nehmer läßt Herr Rosenthal wohlweislich aus dem Spiel, er hält den blauen Heinrich" Plößensees. Die Wohnungsverhältnisse töstlich amüsirt hatte, verließen die Festtheilnehmer mit frohem Die armen Unter: tommt Jahr für Jahr nicht hinaus über den" Rumsutsch" und zehnfacht hat. Nachdem man sich bis früh 6 Uhr bei Tanz und Gesang sich nur an die reichen Arbeiter, denen er die Zumuthung stehen mit den Ernährungsverhältnissen auf gleicher Stufe. Die stellt, von jeder Mark ihres Verdienstes zwei Pfennige zu zahlen Knechte haben häufig im Stalle zu fampiren, die Mägde in einer Herzen, wieder ein würdiges Arbeiterfest gefeiert zu haben, zur Bildung eines Kapitals, aus dem in Zeiten der Arbeits- Kammer", die von einer Tenne sehr oft nicht zu unterscheiden losigkeit jeder unfreiwillig feiernde Arbeitnehmer unterstüßt wer ist. Die Arbeitszeit ist eine so lange, wie sie in industriellen Der Arbeiter- Bildungsverein für Mariendorf und den soll". Betrieben garnicht durchführbar ist, und die Behandluna oft eine umgegend veranstaltete am Sonntag, den 19. Juni, eine Agi­

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das Lokal.