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bcn Befund der Leiche der ermordeten Kasten aufgenommen. Er flnite den Eindruck gewonnen, dajj Füchse oder Wildschweine den Leichnam angefressen hatten. Eine Anzahl weißer Lappen, angen- scheinlich Reste eines ehemaligen Hemdes, fand man bei der Leiche. Ter Kopf� der Leiche sei etwa 14 Tage später an einer anderen Stelle gesunden worden. .m äsende Zeuge ist der Gastivirth Zimmermann (Neuhaldensleben). Dieser, Vesiker des GasthofesZun, Deutschen  Kai-er" in Neuhaldenslebcn, bekundet mit vollster Bestimmtheit. va« beide Angeklagte am Donnerstag, den 21. Mai, Abends gegen 10 /e Uhr, zu ihm gekommen seien und ein Zimmer gefordert haben, das ihnen auch gewährt wurde. Er erinnere sich ganz genau, daß die Angeklagten am Donnerstag nach Pfingsten, also am 21. Mai 1801, bei ihm gewesen seien. Frall Klings mann, Tochter des Vorzeugen, bestätigt die Bekundungen ihres Vaters. Sie habe die Angeklagten, die sie mit Bestimmtheit wieder erkenne, nicht am Abende des . t"�QL?8n1' �ber am folgenden Morgen beim Frühstück ge- sehen. Die Angeklagten machten ans ste eine» verstörten Eindruck. Es erscheint alsdann als Zeuge Arbeiter Eggermann: Er erinnere sich ganz genau, daß er am Donnerstag, den 21. Mar IL9I, Abends gegen 6 Uhr, den Angeklagten im Neu- haldenslebener Walde begegnet sei. Die Buntrock habe ihren Hut in der Hand, Erbe eine Handtasche getragen. Es sei ihm auf- gefalle», daß die Kniee des Erbe mit Erde beschnnitzt waren. Tie Angeklagten kamen vom Börner Wege und gingen nach Neu- Haldensleben zu. Präs.: Angeklagte Buntrock, die Bekundung des Zeugen Zimmermann stimmt mit Ihren Angaben überein. Sie sagten auch, daß Sie gegen 10 Uhr in den GasthofZum Deutschen Kaiser" gekonimcu seien. Nun ist Ihnen der Zeuge Eggerl gegen 6 Uhr Abends im Walde begegnet. Wo haben Sie sich so lange ausgehalten? B u n t r o ck: Ter Zeuge Eggert irrt sich vielleicht in der Zeit. Eggert: Ich erinnere mich ganz genau, daß ich gegen 6 Uhr Abends den Leuten begegnet bin. Der Zeuge bekundet im Weiteren, daß von der Stelle aus, wo er de» Angeklagten begegnet sei, etwa eine halbe Stunde Weges nach Neuhaldeusleben sei. Die folgende Zeugin ist eine Frau Trensch. Bei dieser hat die Buntrock vom März bis Ende Mai 1891 hier in Magdeburg  an der Stephansbrücke gewohnt. Die Buntrock habe geschneidert, sei aber sehr nachlässig gewesen, sodaß sich oftmals Kunden, die bei ihr Kleider anfertigen ließen, über ihre Nachlässigkeiten be- klagten. Tic Bnntrock bekam sehr häufig Briefe und Karten von ihrem Bräutigam Erbe. Dieser besuchte sie auch sehr häufig und pousfirte" mit ihr. Tie Bnntrock habe ihr(der Zeugin) erzählt, daß ihr Bräntigain nnt der Erfindung einer Maschine beschäftigt sei. Wenn diese Erfindung zu Stande gekommen sei, dann werde sie der Erbe heiralhen. Die Buntrock sei, mit Ausnahme eines einzigen Tages in der Psingstwoche, stets des Nachts zu Hause aewesen. Als sie die eine Stacht einmal ausgeblieben war, sagte sie nach ihrer Rückkunst, sie sei mit ihrem Bräutigam bei ihren Schwiegereltern gewesen. Ihr(der Zeugin) habe das Treiben der Buntrock, ganz besonders ihr Verkehr mit Erbe, nicht gefallen, sie habe ihr deshalb zum I. Juni gekündigt. Am Sonntag nach Pfingsten habe die Buntrock heftig geweint. Präs.: Buntrock, weshalb weinten Sie? Buntrock: Es war mir so traurig zu Mulhe. Präs.: Weshalb war Ihnen so traurig zu Mulhe? Bnntrock(weinend, nach längerem Zögern): Wegen nicineS Verhältnisses mit Erbe.   Präs.: War denn dies Verhältniß nicht ein ganz gutes? Buntrock: In einer Weise nicht. Prä s.; Weshalb denn nicht? Bnntrock(unaufhörlich weinend): Wegen des fort- währenden Todtmachens. Bewegung ini Auditorium. Präs.: Weshalb haben Sie denn das Todtmachen mitgemacht? Sie konnten doch den Erbe auch davon abhalten? Buntrock: Das habe ich auch von da ab gethan. Die Zeugin Trensch bekundet im Weiteren, daß die Bunt- I Tages, wie ste glaubt, von Erbe eine Post- welcher sie zu einer Rheinreise ein. auf rock eines karte erhalten habe, geladen wurde. Frau Heideck  , bei der die Buntrock vom I. Februar bis Mitte März 1891 in der Schrotdorferstr. 19 gewohnt, bekundet, daß ihr der Verkehr der Buntrock mit dem Erbe nicht gefallen habe. Sie habe zu der Buntrock auch kein Vertraue» gehabt, deshalb habe sie ihr gekündigt. Eines Tages sei sie mit der Bnntrock wegen rückständlgcr Mielhe in Streit gerathen. Bei dieser Gclegcnheit habe sie die Buntrock mit einem Revolver be droht. Ob der Revolver geladen gewesen, könne ste(die Zeugin) sagen. Frau L n b b a, bei der die Buntrock im August 1831 vier- zehn Tage lang gewohnt, vermag nichts von Belang zu be künden. Fräulein Sonnen(Stieftochter der Vorzcugin): Sie kon ditionire seht als Kinderfräulein in Berlin  , irüher in» Hotel zum weißen Schwan  " in Magdeburg  . Sie habe einmal mit der Buntrock verabredet, daß sie letztere in Hannover   besuchen solle. DaFräulein Buntrock' sie aber nicht direkt eingeladen habe, so bade ste dieselbe auch nicht besucht. Agent M a y f f a r t h(Hannover  ): Er sei im Jahre 1390 mit Erbe kurze Zeit zusammen für das Bankhaus Zimmermann gereist. Erbe habe niit ihm über die Buntrock gesprochen. Erbe habe geäußert: Die Buntrock sei ihm zu dumm, er werde dieselbe nicht heiralhen. Präs.: Er hat aber trotz- dem noch weiter mit der Buntrock verkehrt, ihr geschrieben u. s. w.? Zeuge: Ja. Auf weiteres Befragen bekundet der Zeuge: Er sei im Sommer 1890 mit Erbe einmal von Hannover   nach Eelle gefahren. Bei dieser Gelegenheit habe er gesagt: Hier scheint eine sehr öde Gegend zu sein. Erbe habe daraus er widert: O, die Gegend ist hier sehr schön, ich bin hier schon einmal mit meiner Braut eines Sonntags spazieren gegangen Vo» Eschede   sei keine Rede gewesen. Des Datums jenes Ge- sprächs wisse er(Zeuge) sich nicht mehr zu erinnern. Ver- t h e t d i g e r R.- A. Leist: Was mag wohl Erbe als Loose- Agent verdient habe»? Zeuge: Erbe hat einen sehr hübschen Verdienst gehabt. Vertheidiger: Sind Sie am 13. August 1890 mit Erbe zusammen gewesen? Zeuge: Das weiß ich nicht. Vertheidiger: Sie sollen am 13. August 1890 mit Erbe in der in der Knochcnhauerstraße zu Hannover   belegenen Jrnhoff- scheu Gastwirthschast gewesen sein und dort mit Erbe über den Loosehandel gesprochen haben. Bei dieser Ge- legeuhcit will Erbe zu Ihnen gesagt haben: Jetzt ist mit Bar- lettn-Loosc» das beste Geschäft zu inachen, denn hente über acht Tage ist Ziehung? Zeuge: Das ist mir nicht erinnerlich. Es erscheint alsdann als Zeuge Agent Andersen- Hannover: Erbe habe ihm am 10. August 1890 eine Bertretung stir Loose übergeben. Das ihm vorgelegte Notizbuch habe ihm Erbe übergeben, um dadurch den Beweis führen zu können, daß er viele Kunden habe. Er könne es sich aber nicht erklären, wie- so die Blätter vom 12. bis 18. August 1890 aus dem Notizbuch fehlen, er(Zeuge) habe dieselben jedenfalls nicht herausgerissen. Erbe habe zur Zeit an einer Maschine gearbeitet, d»e, wie Erbe angab, ohne Wasser oder eine sonstige mechanische Kraft, sondern sich von selbst bewegen solle. Wenn die Maschine fertig sein werde, dann dürfte die Negierung für dieselbe Millionen bieten. Er habe infolge dessen sich verleiten lasten, dem Erbe 310 Mark behufs Fertigstellung der Maschine zu leihen. Präs.: Sie sagten auch einmal, daß Erbe stets niehrere Taschenmesser bei sich sührle? Zeuge: Das ist richtig. Präs.: Erb» soll die Messer ostmals geschlissen haben? Zeuge: Jawohl, Erbe sagte: es ist eine große Hauptsache, daß die Messer immer scharf sind. Erbe hat auch die Messer oftmals probirt, ob ste gut schneiden. Der Zeuge be- kündet im Weiteren, daß die Buntrock dem Erbe einmal gedroht habe, st» werde ihn anzeigen. Er habe schließlich de» Umgang »»t Erbe gemieden, da dieser oftmals mit seinem Revolver sich i» schaffen gemacht habe. Dieses Vorkommniß habe ihn, de» -tfeugen, mißtrauisch gemacht. Die Frage des Vertheidigers: ob Erbe ihm eines Tages im Monat August 1390 gesagt habe: heute über acht Tage ist Ziehung der Barletta-Loose, vermag der Zeuge nicht zu bejahen. Präs.: Kennen Sie einen Mann namens Karl Behrens? Zeuge: Nein. Präs.: Haben Sie einmal dessen Namen gehört? Zeuge: Nein. Präs.: Haben Sie einmal gehört, daß die Bnntrock sich mit anderen Männern eingelassen habe? Zeuge: Nein. Zeuge Schneidermeister Weber(Magdeburg  ): Erbe habe bei ihm im Mai 1891 kurze Zeit in der Regierungsstraße hier- selbst gewohnt. Am dritten oder vierten Psiugstfeiertage sei Erbe des Morgens fortgefahren und erst Ende der Woche wieder- gekommen. Genau könne er(Zeuge) sich des Tages, an dem Erbe abgereist, nicht mehr erinnern, jedenfalls sei es in der Pfingst- woche gewesen. Die folgende Zeugin ist Fräulein Emilie Reuter: Sie habe sich infolge einer am 17. Mai im hiesigenGeneral-Anzeiger  " enthaltenen Annonce, in welcher eine Reisebegleiterin gesucht wurde, gemeldet. Darauchin habe sie von einer Johanna Krüger einen mit Bleistift geschriebenen Brie? erhalten, in dem diese sich als die Stellenvennittlerin ausgab und sie einlud, nach dem Alt- märker Bierhalle zu kommen. Sie sei dieser Aufforderung gefolgt und dort habe ihr die Krüger, die mit der Angeklagten Buntrock identisch sei, gesagt, daß sie für eine ältere Dame, die bei Köln  eine Villa habe, eine Reisebegleiterin suche. Die angebliche Slellenvermittlerin habe sie, die Zeugin, genau nach ihren Ver- hältnissen gefragt, ob sie ein Sparkassenbuch besitze u. s. w. Dies habe sie, die Zeugin, verneint. Die Slelleuverimttlerin habe ihr darauf gesagt, sie werde ihr am nächsten Sonnabend Reisegeld schicken. Die Slellenvermittlerin habe aber das Reisegeld nicht geschickt, überhaupt nichts mehr von sich hören lassen. Die Zeugin würde aber, auch wenn sie das Reisegeld erhalten, die angebliche Stellung nicht angetreten haben, da sie zu der Stellen- Vermittlerin kein Vertrauen hatte. Die Tante des Erbe, Frau Slahlberg, bekundet, daß Erbe in seiner Jugend ein sehr ordentlicher Junge gewesen sei. Der folgende Zeuge ist der Juwelier Pfannschmidt. Dieser soll von den Angeklagten im Mai 1391 zwei goldene Ringe und ein goldenes Kreuz gekauft haben. Zeuge bekundet: die Angeklagten seien einmal bei ihm gewesen, um etwas zu verkaufe», was ste ihm verkaust haben, wisse er nicht mehr. Arb. S u t h a n: Im Januar d. I. habe er im hiesigen Polizeigesängniß einige Tage niit Erbe zusammen in einer Zelle gesessen. Ein kleiner Herr mit grauem Bart habe ihm gesagt: er solle sich mit Erbe unterhalten, damit dieser nicht den Kops verliere. Erbe sei wohl Tag und Nacht geschlossen gewesen, trotzdem habe er sehr fest geschlafen. Als Erbe eines Tages vom Verhör gekommen, habe er gesagt:Die Buntrock scheint nicht mehr recht bei Verstände zu sein." Präs.: Bei dem Verhör hatte wohl Erbe vernommen, daß die Buntrock bereits Alles ge- standen habe? Zeuge: Das ist möglich. Schneidermeister Müller(Neuhäldenslebeu): Als ihm die Photographien der Angeklagten aus dem Polizei-Amt zu Neuhaidensleben vorgelegt wurden, da habe er sofort gesagt: Das seien die zwei Leute, denen er am 12. August im Riesen- gebirge begegnet sei. Tie Leute seien ihm damals höchst ver- dächtig vorgekommen. Präs.: Sehen Sie sich nun einmal die Angeklagten an. Zeuge: Die Buntrock ist es jedenfalls nicht gewesen. Erbe hat dagegen große Aehnlichkeit mit dem Manne. Frau Müller, die Gattin des Vorzeugin, bekundet dasselbe. Tie Angeklagten bemerken auf Befragen des Präsidenten, daß sie niemals in Schlesien   gewesen seien. Es erscheint alsdann als nächster Zeuge der Bruder der Bnntrock, Tapezierer Friedrich Buntrock ans Holzminden  . Dieser bekundet auf Befragen des Präsidenten: Erde sei mit seiner Schwester Dorothea einmal kurze Zeit in Holzminden  im Hause des Vaters gewesen. Erbe habe auf ihn(den Zeugen) keinen guten Eindruck gemacht. Seine Schwester habe als Kind an Krämpfen gelitten und sei auch etwas eigensinnig ge- ivcsen. Im übrigen sei sie stets ein sehr gutes Mädchen gewesen. Als seine Schwester mit Erbe in dem Hause des Vaters wohnte, habe sie dem Vater ein Sparkassenbuch entwendet. Er habe die Ueberzeugung, daß dies seine Schwester auf Anstiften des Erbe gethan habe; auch sei er überzeugt, daß Erbe von seiner Schwester einen großen Theil des auf das Sparkassenbuch erhobenen Geldes erhallen habe. Seine Schwester sei jedenfalls, ehe ste den Erbe kannte, ein ganz ordentliches Mädchen und auch niemals lügen- hast gewesen. Der Zeuge tritt, während der Gerichtshof über die Vereidigung einiger Zeugen beräth, an seine Schwester heran. Diese fällt dem Bruder um den Hals und weint bitterlich. Es tritt alsdann eine längere Pause ein. (Fortsetzung folgt.) Sozi«!« Rtebevstihk. Achtung, Schneider und Echneiderinncn! Der Streik der Kollegen in St. Gallen  (Schweiz  ) dauert unverändert fort. Die dortigen Kollegen klagen sehr über Zuzug aus Deutsch  - land. Da jedenfalls auch von Agenten den Berliner Kollegen Ancrbietunge» gestellt werden, fordern wir auf, alle solche Offerten zurückzuweisen, um den dortigen Kollegen den Kampf nicht zu erschwere». Ferner fordern wir auf, bei allen Anerbietnngen, welche von Außerhalb kommen, gleichviel von welchem Ort es auch sei, auf dem Arbeitsnachweis- und Auskunstsbureau Mark- graseustr. 83 Erkundigungen einzuziehen. Die Kollegen von Außerhalb werden aufgefordert, bei Lohndifferenzen sofort Mit- theilung an unser Bureau zu machen. Die nächste öffentliche Schneider- und Schneiderinnen-Ver- sammlnng tagt am Montag, den 27. Juni, Abends 8Vl Uhr, in den Arminhallen. In derselben wird über die Thätigkeit des 'Arbeitsnachweis- und Auskunstsbureaus der Jahresbericht er- stattet. Agitationskommission der Schneider und Schneiderinnen Berlins  . Arbeiter und Arbeiterinne» der Textilindustrie! Schon wieder sind wir gezwungen, an Euer Solidaritätsgesühl zu appelliren, denn noch ist der Ausstand der Rixdorfer Weber nicht ganz vollendet, so haben wir schon wieder einen solchen und zwar in Schwelm  . Wir bitten daher, auch diesen Streik, welcher mivenueidlich war,»u unterstütze». Es sind nur wenige Mann, ca. 2630, doch sind wir auch hier gezwungen, die Oeffenllichkeit für die in der traurigsten Lage sich befindenden Arbeiter in Anspruch zu nehmen. Der Grund des Streiks ist eine Lohnreduktion von 40 VO pCt. Zu bemerken ist, daß die Firma, trotzdem alle anderen Firmen am Orte den Arbeiter» zulegten, sich weigerte, dasselbe zu thun. Wir bitten daher, den Streik nach besten Kräften zu unterstützen. Mit kollegialem Gruß Der Vorstand und Ausschuß des Verbandes deutscher Textilarbeiter. I. A.: Paul Petersdorf. Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten. Sendungen sind zu richten an Julius Frech, Schwelm  , Neue Schulstr. 2. In Spanien   ist ein großer Streik der Telegraphen- b e a m t e n ausgebrochen. Neueren Nachrichten zufolge ist die Beilegung desselben demnächst zu erwarten, da die Einigkeit der Telegraphisten die Telegraphenbehörde zum Nachgeben zwingt. Etwas vom Befähigungsnachweise. Die Frage, wer in Oesterreich Backöfen reparire» darf, hat die käruthnerische Handelskammer, derOesterr. Müller-Zeitung" zufolge, in wahr- Haft salomonischer Weise entschieden. Auf die Frage der Bäcker« genoffenschafr zu Klagensurt, ob bei einer Backofen- Reparatur, wo weder Mörtel, Kalk«. in Verwendung kommt und nur die alten Ziegel durch neue ersetzt werden, es erforderlich sei, hierzu einen Maurer-zu verwenden oder ob hierzu auch ein anderer Fachkundiger herangezogen werden kann, und ob eine Konzession hierzu erforderlich sei, wurde nämlich erwidert:Zufolge der Eingabe handelt es sich darum, daß bei einem aus Ziegel, also gemauerten Backofen, einzelne Ziegel schadhaft geworden sind und durch neue ersetzt werden müssen. Es ist nun die Frage, mit welchem Bindemittel waren die nun schadhaft gewordenen Ziegel gegenseitig verbunden? Es istdoch ein ansZiegel hergestellter Backofen uud dabei muß, um die einzelnen Ziegel gegenseitig zu binden und die Fugen zu schließen) entweder Mörtel oder Lehm oder Chamotte verwendet gewesen sein, und werden nun die neu einzufügenden Ziegel sicher abermals eines Bindemittels bedürfen.' Zu solchen Arbeiten ist nur ein Maurer berechtigt. Hat jedoch der Besitzer dieses Backofens einen Hausgenossen im Dienste, welcher«ne solche Arbeit leisten kann, so kann derselbe auch durch diese Person die fragliche Reparatur vornehmen lassen".'! Die Volkszahl der Großstädte in den Vereinigte» Staaten vo» Amerika  . Nach Nr. 165 desZensus Bulletin  " wurden, wie dieStatist. Corr." mittheilt, gelegentlich der Volks-. Zählung vom 1. Juni 1890 in den Vereinigten Staaten   von Amerika   3715 Gemeinden mit 1000 oder mehr Bewohnern er- mtttelt, in denen insgesammt 26 109074 Ortsanweseude gezählt wurden: 1799 dieser Gemeinden mit zusammen 2 515 469 Personen zählten zede weniger als 2090 Bewohner. Die übrigen Gemeinden, welche wir alsStädte" bezeichnen wollen, vertheilten sich auf nachstehende Größengruppen: mit 100 000 und darüber: 28 Städte mit 9 697 960 Bewohnern, 50 000 bis 100 000 30.., 2 022 822 25 000 50 000 66, 2 208 786, 15 000 25 000 92 1 801 582 10 000 15 000 138 1 659 020, 5 000 10 000 359, 2 501 547, 4 000 6 000 192 847 579, 3 000 4 000 333 1 153 477 2 000 8 000 673 1640 832 Sieben von de» 23 nordamerikanischen Großstädten besaßen bereits mehr als 400 000 und zusammen 5 803 144 Einwohner. Ordnet man die Großstädte nach ihrer Volkszahl, so erhält man folgende Reihe: New-Iork(1 515 301), Chicago  (1099 850), Philadelphia  (1046 964), Brooklyn  (806 343), St. Lonis(451 770), Boston  (448 477), Baltimore  (434 439), San Francisco  (293 997), Cincinnali(296 908), Cleveland  (261 353), Buffalo(255 664), New-Orleans  (242 039), Pittsburg  (233 617), Washington (230 392), Detroit  (205 876), Milwaukee(204 468), Newark  (181 880), Minneapolis  (164 738), Jersey City  (163 003), Louis- ville(161 129), Omaha  (140 452), Rochester(133896), St. Paul (133 156), Kansas City  (132 716), Providence  (132 146), Denver  (106 713), Jndtanopolis(105.436), Alleghany(10S 287). VersÄ»ttnlungen. In der Versammlung des Deutsche» Tischler-Verbandes, Branche der Parquettvodenleger, welche am 13. Juni bei Seeseldt, Grenadierstraße  , stattfand und ziemlich gut besucht war, hielt Kollege A h r e n s einen Vortrag über die Kämpfe der Gewerkschafts- Organisation in England, Frankreich   und deren Folgen. Dann wurden zum Theil recht grelle Uebelstände, die in der Parquettbodenleger- Branche herrschen, zur Sprache ge- bracht. Der Deutsche   Tischler-Verband hielt ferner am 16. Juni«in« Bezirksversammlung im O st e n Berlins   ab, in welcher Gen. Willi Wach in sehr eingehender Weise über�die Entwickelung der Produktionsweise reserirte. An der Diskusston betheiligte sich Kollege Mertens im Sinne des Referenten. Kollege Kling er sprach dann über die Vermehrung der Zahlstelle», welche er jetzt noch nicht für angebracht hielt. Ihm schloffen sich die Kollegen Mertens, Schichholz, Heß, W i tz l a u und König an. Beschlossen wurde auch, alle 6 Wochen eine Bezirksversammlung abzuhalten. In der Versammlung des S ü d w e st- B e z i r k s, die am 20. Juni stattfand, reserirte Kollege König über das Thema: Die Krisen und wie verhalten sich die Ardeiter dazu?" In der Diskussion, an der sich die Kollegen Günther, Fischer, Schräder, Kühn, Heß, Rogge mann und der Referent betheiligten, erfuhr die jämmerliche Haltung mancher Arbeiter, welche beim Vorlegen der famosen Fabrikordnungen zu bemerken gewesen, eine scharfe Kritik. Alle Redner verurtheilten das immer mehr in Schwung kommende Nachfeicrabend-Arbeiten, und verschiedene Werkstätten, wo dies stattfindet, wurden namhaft gemacht. Auch die Unsitte des Einkeilens wurde gerügt und jeder Kollege aufgemuntert, irgend welche fühlbaren Uebel» stände dem Werkstattkontroleur, Kollegen Wiedemann, im Arbeits« Nachweis, Wallstr. 73, mitzutheilen oder direkt bei der Orts- Verwaltung vorstellig zu werden. Der Vorsitzende, Kollege Belitz, macht noch bekannt, daß jeden Donnerstag, von 8 bis 10 Uhr Abends, die Bibliothek in Schönina's Lokal, Stallschreiberstr. 29, geöffnet ist und ersuchte die Anwesenden, in der Agitation für den Verband nicht zu ermüden, der auch seinerseits dann die ihm 'Angehörenden bei irgend welchen Vorkommnissen nicht im Stiche lassen werde. In der Versammlung im Norden, welche am 21. d. Mts. abgehalten wurde, sprach Herr Wenzel über die soziale Lage im Miltelaller. Die Versammlung solgle den Aus- führungen des Referenten mit Interesse. Zum Schluß ersuchte Kollege Witte um bessere Agitation für die nächste Versammlung. In der Mitgliederversammlnng der OrtSkrankenkafse der Maler, welche am 19. Juni zur Frage der Beseitigung der bestehenden Schäden der Kasse Stellung nahm, wurde vom Re- ferenten Herr» Töpfer die Art und Weise einzelner Arbeit- geber beleuchtet, durch welche die Kasse direkt geschädigt wird. Dieselben ziehen den von ihnen beschäftigten Arbeitern die gesetz- lichen Beiträge ad, führen dieselben jedoch nicht der Kasse zu, sonder» verwenden das Geld zu ihrem eigenen Nutzen. Mehrere Exekutionen, die deshalb beantragt wurden, blieben stets erfolglos. Vom Rendanten sowie von den Borsitzenden der Ortskaffe wurde dieS noch näher klargelegt und auch auf das Kranlenkässen-Gesetz vom 15. Juni 1333 verwiesen, welches gegen ein solch'unerhörtes Verfahren der in Frage kommenden Arbeitgeber keinen Schutz gewährt. Zum Beweije dessen wurde ein von der Königlichen Staatsanwaltschaft an den Vorstand gerichtetes Schreiben verlesen, welches dieS leider bestätigt. Auf Antrag des Herrn R u b e faßte dann die Versammlung einstimmig folgend« Resolution: Die heute am 19. Juni 1892 in Ebert's Klub-Haus tagende Versammlung der Orts- Krankenkafle der Maler Berlins   ersieht in den bestehenden Schädigungen der Kasse nur die Folge der den Arbeitgebern gegenüber lückenhaften Gesetzgebung, was sich darin dokumentirt, daß 99 Arbeitgeber die Summe von ca. 4000 M. unterschlagen konnten, von denen zwei Drittel den Arbeitern gehören. welche Summe auf gesetzlichem Wege, durch mehrfach angestrengte Zwangsvollstreckung, nicht beizutreiben gewesen ist. Die heutige Versammlung beschließt, mit ganzer Kraft für Beseitigung dieser schädigenden Zustände der Kasie einzutreten und solche Arbeit- geber zu zwingen, den Offenbarungseid zu leiste», da laut Gesetz kein anderes Mittel geboten wird." Im Fachverein der Marmor- nnd Granitarbeiter verlas am 19. Juni kkollege M u d r a die Abrechnung vo» der Maiseier. Dieselbe ergab: Einnahme 32,50 M.. Ausgabe 37,20 M., mithin Defizit 4,70 M. Im Weiteren wurde über die mangelhaste