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Wie mag das erst drüben in Ostasien   aussehen, und wie wird fich die Verpflegung der armen Swans" bei längerer Dauer des Krieges gestalten!-

Politifche Ueberficht.

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Berlin  , den 12. März.

Betrogene Betrüger.

die Verantwortung vor der ges dem Urteilsspruch der Geschichte

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Freifinnige Kolonialhunnen.

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Und, man merke sich wohl: Das passiert alles nicht etwa schon| Biedermann entlarbt hat, spielte bereits mit dem entscheidenden; lichen Fortentwicklung, dient, auf dem Kriegsschauplatz oder in dessen Nähe, im fernen Dsten, Augenblick" und hoffte dann den Chef der Polizei auf seinem Bosten samten Kulturwelt und vor Nein, das Gouvernement Tambow liegt mitten im euro- zu finden. tragen." päischen Rußland  , etwas füdlicher von Moskau  . Der Hunger, Das ist nun nichts Neues. Dagegen ist immerhin noch er­die Plünderung, die Bettelei der Soldaten, die Krawalle ereignen wähnensivert, daß sich die Redner der Freisinnigen Volkspartei  - mit Wir fügen hinzu, daß zahlreiche Protesterklärungen ähnlichen sich also gleich zu Beginn der Mobilisation! einigen halben und nicht ernst gemeinten Vorbehalten- daß sich die Inhalts in letzter Zeit uns seitens der russischen Studentenschaft aus Herren Fischbeck und Cassel geradezu aufdringlich der Regie- verschiedenen andern deutschen   Städten zugegangen find. rung und der Rechten zu einem Schutz- und Truzbündnis angetragen haben, wofür sie dann von den Herren v. Hammerstein und v. Jedlig über die Maßen wohlwollend behandelt wurden. In einem Augen- Das freisinnige Berliner Tageblatt" ist nunmehr auch in die blick, wo das Junkertum offenbar alles in Bewegung setzt, um zu Reihe jener Kolonial- Freibeuter eingerückt, die die unglückseligen einem Streiche auszuholen, sentt der bürgerliche Liberalismus den Verwicklungen in Deutsch- Südwestafrika   ausschließlich vom Stand­gezogenen Degen vor diesem Todfeind auch aller bürgerlichen Kultur punkte der brutalsten Beute Politit aus betrachten. An­und rühmt sich seiner eignen Verdienste um die Bekämpfung der fangs, als Kolonialfege zum Teil sehr zweifelhaften Kalibers erklärten, Socialdemokratie. Diese Freisinnigen sprechen nur noch wie der Hererokrieg müsse von der Kolonialverivaltung zur vollständigen und Versklavung der niederges freiwillige Offiziöse. Wenn sie mun vom Junkertum noch ein Ausplünderung bißchen Gnadensonne abbekommen, dann sind sie ganz und gar be- worfenen Eingeborenen ausgenügt werden, da begegnete dieser friedigt! von uns aufs schärfste gebrandmarkte Vorschlag auch in der bürger­Eine Nebenerscheinung der Socialistenheze ist der gestern schon lichen Presse mehr oder minder lebhaften moralischen Be­gewürdigte Stampf gegen den Reichstag des allgemeinen Wahlrechts, denken. Die Ursachen des Aufstandes, die ungeheuerliche Land­Tagen der Sonnabend fortgesetzt wurde; auch hier war die Verteidigung beraubung und wucherische Ausbeutung der Hereros der Reichsverfassung seitens der Liberalen äußerst schwächlich. Wie zu klar zu Tage, als daß der besonnenere Teil selbst der schon im Herrenhause, berief man sich wieder auf jene Bismarcksche Bourgeois- Presse die Kolonialfege hätte unterstützen können. Kabinettsorder vom 1. Dezember 1885, durch die mit barschen Trotzdem nun inzwischen erst ein paar Wochen ins Land gegangen Worten dem Reichstage das Recht abgesprochen wurde, über die sind, glaubt unsre bürgerliche Presse doch bereits, daß Gras über preußische Ausweisungspolitik zu interpellieren. Bismard begründete die unerhörten Sünden unsrer füdwestafrikanischen Kultur­damit den verfassungswidrigen Protest gegen den vollkommen recht- pioniere" gewachsen sei. Sie hält es jetzt, trotzdem der unerhörte mäßigen Anspruch des Reichstags. Jm deutschen Reichstag sei, so führte Vorschlag unfrer Stolonial- Flibustier immer unverfrorener propagiert er aus, der Versuch gemacht, durch eine vorausgesetzte Reichsregierung wird, nicht mehr für nötig, ihn zurückzuweisen. Das edle Mosse­eine Pression auf den König von Preußen zu Gunsten ausländischer Blatt hat ihn sich sogar bereits völlig zu eigen gemacht, ja Ansprüche und Interessen herbeizuführen. Wenn dieser Versuch es geht in seiner Dreistigkeit so weit, die gewünschte völlige lediglich von Polen  , Socialdemokraten oder Freisinnigen von deren Expropriation der Hereros für die Absicht der Regierung Seite unsre Verfassung seit ihrer Geburt sich... nur einer stief zu erklären! mütterlichen Betrachtung zu erfreuen gehabt hat" ausgegangen Und weil einzelne Missionsblätter sich diesmal wenigstens wäre, so hätte man darüber hinweggehen können. Wenn aber", der Hereros angenommen haben und deren Ausraubung und fuhr Bismarck   fort, cine so gewichtige und angesehene Partei wie erstlavung für ein schreiendes Unrecht zu erklären gewagt das Centrum... eine solche Rechtsauffassung sich aneignet und haben, pöbelt das noble Freisinnsblatt die Missionare an, die unterſtügt, so giebt das der Sache doch ein Gewicht, dem gegenüber sich immer mehr als Anwalte der schwarzen Profelyten, ein voller und formeller Protest wohl angebracht ist". dein als Vertreter der berechtigten Interessen des eignen Voltstums" fühlten! Das freisinnige Blatt schreibt dann wörtlich!

Das Centrum hatte die Sache doch so klug und geschickt ein­gefädelt. In der Budgetkommission hatte es die Forderung der Re­gierung nach 748 neuen Unteroffizierstellen zu Falle gebracht, um einen Druck auf die Regierung auszuüben, der wohl die Aufhebung des§ 2 des Jesuitengesetzes beschleunigt hat. Nun stellten sich- gerade wie gerufen neue sachliche Momente ein. Das Centrum entdeckte, daß die Unteroffiziere überlastet seien, deswegen die Soldaten mißhandelten, und es schlug nun im Interesse des Volfes in Waffen" vor, die Kosten für die Vermehrung der Interoffiziers­stellen zu bewilligen. Aber nicht etwa für alle, sondern nur für die Truppenteile, bei denen die zweijährige Dienstzeit eingeführt ist. So verlangt es wiederum die volksfreundliche Stimmung des Centrums, die bekanntlich und natürlich sein einziger Leitstern in den Fährnissen der hohen Politik iſt.

" Fein ausgesonnen, Pater Lamormain! Wär' der Gedanke nicht verflucht gescheit,

Man wär' versucht, ihn herzlich dumm zu nennen." Von zwei Seiten wurde an diesem herrlichen Kunstwert Spahnscher Diplomatenfünfte herumgezerrt, Graf Kanig war fo unhöflich, ihm den Kompromißcylinder einzutreiben und Genosse Ledebour   schob die Coulissen weg, hinter denen Herr Spahn in zärtlichem Tete- a- tete mit dem Kriegsminister gesessen, so daß jeder sehen konnte, wie bereit das Centrum ist, zwar nicht die ewige Seligkeit, wohl aber alle irdischen Juteressen des Volles zur Er­reichung seiner konfessionellen Ziele zu opfern.

Die Konservativen wollen nicht länger das fünfte Rad am parlamentarischen Bewilligungswagen sein. Sie sind eifersüchtig auf die ausschlaggebende Stellung des Centrums und erklärten deshalb heute, nur für die ganze, ungeteilte Regierungsvorlage eintreten zu fönnen. Der nationalliberale Graf Oriola stimmte ihm in der ärgerlichen Kulturkampfstimmung zu, in der sich nach dem neuesten Bundesrats- Beschluß die Nationalliberalen befinden, und auch Herr Schrader von der Freisinnigen Vereinigung ist so bewilligungs­freudig, daß er je mehr, je lieber Unteroffiziersstellen der Regierung präsentieren will.

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Bei der Etatsberatung verteidigte damals Windthorst mit aller Entschiedenheit das Recht des Reichstags: die Zuständigkeit des Reichstags ließe sich schon mit dem notwendigen Schutze des Rechtes der Unterthanen begründen. Dann gehöre die preußische Aus­weisungspolitik als Frage der auswärtigen Beziehungen in den Reichstag   und endlich sei die Zuständigkeit begründet, weil nach der Verfassung Fremdenpolizei und Freizügigkeit dem Reiche über­antwortet seien. In seiner Antwort redete Bismarck   um die klare Verfassungsbestimmung feuilletonistisch herum. Er sprach von dem ,, unitarischen Konvent", vor dem sich die Bundesfürsten nicht zu ver­antworten hätten.

Jetzt hält sich das Centrum zurück. Es hat weder zu dieser Frage, noch zur Socialistenheze das Wort ergriffen. Es bleibt stumm und vorsichtig, um sich alle Wege offen zu halten.

Auf der andern Seite erklärte Genosse Ledebour  , daß wir selbstverständlich keinen Grund haben, den Umfall des Centrums mitzumachen. Gegen die Soldatenmißhandlungen haben wir beffere Mittel vorgeschlagen als die Vermehrung der Unteroffiziere, und das Centrum hat sie abgelehnt. Zu den 30 000 vorhandenen Unter- Die Verhandlungen des preußischen Abgeordnetenhauses tragen offizieren noch ein paar Hundert neue hinzuzufügen, ist sicherlich wesentlich zur Klärung der Situation bei. Das Proletariat hat ohne jede Bedeutung für die Bekämpfung der Mißhandlungen. feine Todfeinde wieder einmal ohne Maske gesehen. Es weiß, daß Uebrigens find alle die vom Centrum jetzt vorgebrachten es nur auf seine eigne Kraft bauen fann; es weiß, daß es mit Argumente bon demselben Herrn Gröber, der jetzt mit jedem Frevel und jedem Wahnsinn zu rechnen hat; die spritzenden, ihnen den Umfall des Centrums zu rechtfertigen sucht, in überkochenden Tropfen aus dem reaktionären Herenkessel dienen ihm der Kommission als unerheblich zurückgewiesen worden. Nebenbei nur als Wecker und Warner.

wies Genosse Ledebour   in wißiger Weise die gestrigen Angriffe des Herr v. Hammerstein bekam bereits sein Gehalt bewilligt, nach

Grafen Driola auf unfre Partei zurück: der Herr Graf habe in seiner militaristischen Bewilligungstrance" Aeußerungen von uns bekämpft, die nie gefallen seien.

Auch Genosse Bebel, den Herr Schrader durch die Bemerkung Herausgefordert hatte, wir müßten für die Regierungsvorlage stimmen, da wir ja Patrioten" sein wollten, legte noch einmal die principiellen und praktischen Gründe dar, aus denen wir gegen diese Militärforderung stimmen müssen. In dieser Zeit, in der man fort­gesetzt die Soldaten mit ihren blauen Bohnen gegen die Arbeiter­bewegung ausspielt, haben wir neben unsrer grundsätzlichen Feind­schaft gegen das Heeres- und Steuersystem doppelten und dreifachen Grund, nichts zu bewilligen. Und wenn die Unteroffiziere wirklich überlastet sind, so entlaste man sie durch Verminderung des mili tärischen Drills und Abschaffung des Parademarsches.

dem eine endlose Nednerliste durch Debatteschluß erledigt wurde.-

Würdiger Protest.

Folgende Erklärung ist von 428 in Berlin   und Umgegend wohn­haften Russen beschlossen worden:

" In Missionszeitschriften wird mit Stolz darauf hingewiesen, daß die Hereros feinem Missionar ein Haar gekrümmt hätten. Das ist ein recht kläglicher Stolz. Wie man in den Kreisen der deutschen   Kultur­pioniere(!!) über die Missionare denkt, ergiebt sich aus einem vom 19. Januar datierten Briefe aus Okahandja  , in dem es heißt:

Okahandja   sieht furchtbar aus, alles zerstört, verwüstet; Stores und Häuser geplündert und zum größten Teil ver­brannt. Alle Weißen fizzen hier zusammengepfercht auf der Feste, und können Sie sich denken, wie wir hausen; die Kleider bekommt man nie vom Leibe, und selbst waschen kann man fich kaum. Dabei werden wir fortwährend von allen Seiten beschossen. Die Missionare sigen unversehrt in ihrem Hause und von der Kirche und dem Missionshause aus beschießen uns die Hereros! Es herrscht allgemeine Wut auf die Missionare.

Also auch hier wie überall, wo sie in unsren Kolonien thätig find, erweisen sich die Missionare als ein der poli­tischen und wirtschaftlichen Entwickelung der Kolonie feindliches Element!"

aber in diesem Fall müssen wir uns denn doch der angepöbelten Wir Socialdemokraten sind wahrhaftig keine Missionsschwärmer, Missionare annehmen. Während wir von den Missionaren im all­gemeinen feine allzu hohe Meinung haben, weil die Missionare sich fast stets als die Handlanger und Werkzeuge einer ausbeutungs­lüfternen Kolonialpolitik haben mißbrauchen lassen, schmäht das frei­sinnige Blatt die Missionare gerade wegen des bisher so seltenen Falles, wo sie sich ihrer sittlichen Pflicht gemäß der Eingeborenen an­zunehmen versuchen!

" Am 19. Januar dieses Jahres hat der Vertreter der deutschen Reichsregierung, Freiherr v. Richthofen  , vor der breiten Deffent­lichkeit des Parlaments zur Rechtfertigung der gegen die hiesigen Daß die Hereros bei ihrem Verzweiflungskampf die Missionare Russen gerichteten Polizeimaßregeln diese Russen in Bausch und Bogen und damit uns alle als anarchistische Propagandisten der That verschont haben, stellt so wohl den Aufständischen wie der verdächtigt, und die hiesigen Russinnen eines unjittlichen Lebens- Thätigkeit der Missionare das denkbar beste Zeugnis wandels bezichtigt. Gegen diese schweren Beschuldigungen haben wir aus, wenn es auch den Missionaren nicht allzu schwer gefallen uns in einer öffentlichen Erklärung verwahrt. Wir fahen uns zu fein mag, gegen das Verhalten der Händler und Farmer günstig dieser Erklärung um der Ehre der russischen Frauen, um der geschicht abzustechen! Die Schonung der Missionare durch die Hereros Noch ehe man zur Abstimmung über die verschiedenen Anträge lichen Wahrheit und der Gerechtigkeit willen genötigt. Das Recht der fam, ereignete fich ein niedlicher Zwischenfall, der die Intimität Berteidigung ist ein natürliches Recht, anerkannt selbst von barbari- beweist aber vor allem, daß diese als Räuber, Mörder und Bestien verschrienen Wilden" in civilisierteren Formen Krieg führen, zwischen Centrum und Regierung scharf beleuchtete. Das Centrum schen Völkerschaften. hatte in einer Refolution Reichsbeihilfen für die durch Einquartierungs- In der Verhandlung des Reichstages vom 29. Februar dieses als die europäischen   Kulturnationen, die bei ihren Rachezügen feine Lasten besonders schwer getroffenen Gemeinden gefordert. Aber der Jahres hat nun der deutsche   Reichskanzler Graf Bilo iv jene Ab- so feine Unterscheidungen zwischen Schuldigen und Unschuldigen zu Striegsminister erklärte, daß ihm der jetzige Zeitpunkt zur Beratung wehr, jenen Aft unfres natürlichen Rechts als impertinent", als machen pflegen!- nicht geeignet erscheine. Gehorsam zog Herr Gröber den An- Mißbrauch des Gastrechts" bezeichnet, und uns um jener Ver­trag zurück. teidigung willen die Ausweisung angedroht. Dabei hat er es unter­nommen, durch Hinweisung auf die jüdische Abstammung eines Teils der hiesigen Russen antisemitische Vorurteile gegen uns zu entfesseln. Graf Bülow, der höchste Beamte des Deutschen Reiches, hat sich nicht gescheut, uns zu diesem Zweck unter dem Schutz der Immunität als Schnorrer" zu beschimpfen.

Schon bei der ersten Abstimmung über die Regierungsvorlage blieb das Ergebnis zweifelhaft. Und da die Auszählung Beschluß­unfähigkeit ergab, mußte die Sigung abgebrochen werden. Am Montag wird sich dann zeigen, ob die Rechte auf ihrem Standpunkt des Alles oder nichts" beharren wird. Bleibt sie fest, so dürfte sowohl die Regierungsforderung, wie der Centrumsantrag fallen und damit die ganze Vermehrung des Unteroffizierpersonals ab­gelehnt werden.

Parforcejagd.

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Bei dieser Gelegenheit noch eine Bemerkung. Ein Geistlicher fandte uns dieser Tage einen Brief, worin er gegen unsre gegen die Geistlichkeit wegen ihrer Duldung aller Kolonial­greuel erhobene Anklage Verwahrung einlegte. Die Geistlichkeit, so erklärte der Briefschreiber, erhebe wohl Protest gegen das Kolonialsystem und die Brutalisierung der Eingeborenen. Geschehe das nur in leinen Blättern, so nur des­weil die großen Blätter, namentlich aber die Daß die hier lebenden Russen zum überwiegenden Teil jüdischer halb, Abstammung sind, hat, wie dem Grafen Bülow wohlbekannt, seinen großen liberalen Blätter, solchem Protest ihre Spalten Wir können diese Entschuldigung Entschuldigung nicht Grund in dem besonderen Druck, den die jüdische Bevölkerung in verschlössen. Hätte unsre Geistlichkeit wirklich Pflicht­dem Rußland von Kischinet ausgesetzt ist, und die sie von den gelten laffen. gefühl genug, so würde sie ihrem Protest schon Aufnahme zu höheren Bildungsanstalten der Heimat nahezu ausschließt. verschaffen wissen, ja wir zweifeln nicht daran, daß selbst das Berliner Tageblatt" derartigen Stundgebungen der Geistlichkeit die ungeheuren Maffe zieht es vor, statt gegen unsre kolonialpolitischen Barbereien gegen die Socialdemokratie zu kämpfen, die einzige Partei, die auch hier die Grundfäße der Humanität und der Christ­

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Deutfchen Reich. Wahlreform in Baden.

Das preußische Abgeordnetenhaus behandelt die Wir bedauern, daß das zwanzigste Jahrhundert im Lande eines fociale Frage nicht beim Ministerium der Socialpolitik, sondern Leffing, eines Fichte eine derartige Mißachtung des großen beim Bolizeiministerium. Das tennzeichnet schärfer wie jedes Humanitätsgedankens hat sehen müssen, wie sie in diesen anti- Aufnahme nicht verweigern würde! Aber die Geistlichkeit in ihrer andre Moment die Auffassung des Junkerparlaments. Die tiefsten, semitischen Ausfällen des deutschen Reichskanzlers zu Tage ge­weltgeschichtlichen Probleme der Kultur sind ihm Polizeifragen, viel- treten sind. leicht auch Jagdfragen. Flinte, Säbel und Gummischlauch lösen alle Gegenüber der vom deutschen   Reichskanzler erhobenen Anklage Schwierigkeiten. Die Arenbergerei, in politisches System gebracht, eines Mißbrauchs des Gastrechts und gegenüber jenen Beschimpfungen lichkeit nicht verleugnet! das ist die Methode, mit der man im preußischen Land- betonen wir, daß wir uns das Recht zur Abwehr ungerechtfertigter tage den Socialismus überwindet; eine Kugel ins Gehirn, Angriffe nie und nimmer nehmen lassen werden. Wir bestätigen und dann mit dem Ladestock in der Hirnmasse herumgerührt, das daher auch hier auf Grund unsrer täglichen Erfahrung von neuem Punkt für Punkt den Inhalt unsrer früheren Erklärung, insbesondere die ist das beste und einzige sociale Rezept der Herren. Aus Baden wird uns berichtet: Die Wahlreform- Vorlage ist Die thörichte Frage ob das Proletariat reif zur politischen Thatsache, daß wir in Deutschland  , vor allem in Preußen, allgemein und in erster Lesung von der Kommission durch beraten worden. Macht sei, beantwortet sich von selbst, wenn man die politische In- ohne jede gefeßliche Garantie, einer speciellen in gröblich beleidigenden Das Ergebnis ist furz zusammengefaßt das folgende: An Ver­telligenz und die moralische Straft prüft, mit der die herrschende formen ausgeübten Aufsicht durch deutsche   und russische   Polizei- Agenten besserungen gegenüber dem jetzigen Zustand bleiben bestehen: Drdnung von ihren Wortführern ,, aufrecht erhalten" wird. Mit drei unterstellt sind, und weisen schon mit Rücksicht gerade auf diese 1. das direkte Wahlverfahren, 2. die Gesamt erneuerung der der albernsten hinterpommerschen Wahlflugblatt- Argumente bestreiten Polizei- Aufsicht die Behauptung des Grafen Bülow, daß die russischen Stammer alle vier Jahre, statt der bisherigen hälftigen Er­zwei Jahre. Verschlechterungen find diese Politiker ihre Bedürfnisse. Ausgerüstet mit solcher Einsicht Studenten in Deutschland   mit derfelben Liberalität behandelt würden neuerung alle zwei geblieben in der Beschränkung des allgemeinen Wahlrechts Klimmen sie zu den höchsten Stufen des Staates empor, herrschen sie wie die einheimischen", als unzutreffend zurüd. Zweiten Kammer, durch das Erfordernis eines ein Wenn Graf Bülow und mit ihm ein Teil der deutschen Deffent- jährigen Wohnsiges in Baden oder des mindestens einjährigen in höchstbezahlten Sineturen. Armseliger ist nie eine Klasse gewesen, als die Herren Preußen. Entweder glauben sie an das, was sie lichkeit die Auffassung vertritt, daß der Gast ſich ſtumm, ohne das Beſiges der Staatsangehörigkeit; ferner durch Ausschluß derjenigen sagen, denn spottet ihre Unwissenheit und Urteilslosigkeit jeder Recht der Verteidigung, vom Gastgeber beleidigen lassen müsse, so vom Bahlrecht, welche in schuldhafter Weise versäumten, im letzten Jahre vor der Wahl ihre Steuern zu bezahlen. Eine weitere Ver­Grenze, oder sie sprechen gegen ihre innere Ueberzeugung, dann ist das mit unsren Ehr- und Rechtsbegriffen unvereinbar. Durch ein kulturwidriges Regierungssystem sind wir aus unsrem schlechterung besteht in der Vermehrung der Zahl der Herrenhaus­ist ihre sittliche Verwahrlosung abgrundtief. Es war eine wirkliche Parforcejagd, welche das preußische Ab- Heimatlande verstoßen. Aber auch im Auslande, in das wir in der Mitglieder. Von den Verschlechterungen, die die Regierung haben wollte, gegen die Die wir die Wahrung unsrer Ehre geschwächt worden. So wird nichts aus der Ausdehnung Budgetrechts der Es Ersten Kammer. bleibt Loebell, Strosser( Sekretär der konservativen Partei) überschlugen unsre geheiligte Pflicht und sind allesamt bereit, jede sich hieraus bes bei fich in wüsten und blöden Hezzereien gegen die Socialdemokratie. ergebende Konsequenz auf uns zu nehmen. Mag Graf Bülow für bem llebergewicht der Zweiten Kammer; dadurch ist aber Herr v. Jedlig, der politische Abenteurer, dessen Artikel und Reden sein Vorgehen, das lediglich den Interessen des russischen Absolutis- auch die Verstärkung der Ersten Kammer ziemlich belanglos der Macht, die Erste Kammer nur noch wütende Nache- Alte sind, weil die Socialdemokratie diesen I mus, dieses erbarmungslosen Feindes aller Civilisation und freiheit geworden. Fehlt es

geordnetenhaus am Sonnabend bei der Fortsetzung der Beratung Hoffnung auf die Solidarität aller Civilisation geflüchtet sind, find in der Kommiffion ein Zeil ganz beseitigt, ein andrer stark ab

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