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überhaupt zu beseitigen, tvie die Socialdemokraten c3| Mangels an Beweisen die Freisprechung. Der gingen dabei von der Erwägung aus, daß eine Wiederherstellung des wollen, so wird man eine Wahlreform, welche den Wählern der Verhandlungsführer, Kriegsgerichtsrat Schulz, verkündete in Kammerentwurfes sicherlich zum x- tenmal am Widerstand des Senats Zweiten Kammer nicht unerhebliche Vorteile gewährt, an der vor- öffentlicher Verhandlung: Objektiv ist ja festgestellt, daß scheitern würde, wie die mehrfachen früheren Entwürfe der Kammer stehend skizzierten Konzession", die gleichzeitig der Ersten Kammer eine falsche Meldung gemacht worden ist und daß infolge- feit langen Jahren. Andrerseits werden wenigstens die großen gemacht werden soll, nicht scheitern lassen können. dessen widerrechtlich Gelder an den Angeklagten aur Schwer wiegen die Einschränkungen des allgemeinen Wahlrechts Aus 3 ahlung gelangt find. Der Angeklagte hat behauptet, Städte, vor allem Paris , von der fakultativen Befugnis der Ab zur Zweiten Kammer. Die Regierung wollte hier besonders starke daß er irrtümlich gehandelt habe. Durch die Beweisaufnahme schaffung raschen Gebrauch machen. Db aber auch die Arbeiter der Schranken gegen die Wähler aus den unteren Schichten aufrichten; ist diese Behauptung nicht widerlegt, sondern im Gegen- großen Städte nicht unter der fortbestehenden Thätigkeit der privaten fie verlangte als Bedingung der Wahlberechtigung zweijährige Staats- teil erwiesen worden, daß dem Angeklagten eine be- Nachweisbureaus benachbarter und entfernter reaktionärer Gemeinden angehörigkeit und zweijährigen Wohnsitz im Lande. Die Steuerrestanten trügerische Absicht ferngelegen und daß er in gutem zu leiden haben werden, soll die weitere Entwicklung zeigen.- des letzten Jahres sollten schlechthin von der Wahlberechtigung aus- Glauben die Liquidation eingereicht habe. Der Gerichtshof hat geschlossen sein. In der Kommission haben die einschlägigen Para- daher den Angeschuldigten von der Anklage einer falschen Meldung, graphen folgende Fassung erhalten: in idealer Konkurrenz mit Betrug, freigesprochen und die Kosten des Verfahrens der Staatskasse auferlegt.-

Wahl mindestens ein Jahr gedauert haben.

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Rußland .

Der Zarismus im Kreuzzuge gegen die Kinder. Ueber die Schul­demonstration in Kutaiß ( Kaukasus) am 16. Februar teilt man uns mit: Die Schuljugend aller Mittelschulen veranstaltete unter freiem

§ 34. Zur Abstimmung bei der Wahl der Abgeordneten zur Zweiten Kammer sind die männlichen Personen über 25 Jahre be­rechtigt, welche im Zeitpunkt der Wahl die badische Staatsangehörig Genosse Bredenbeck, Redakteur der Arbeiter- Zeitung " in Dortmund , Wiederum ein Zeugniszwangs- Verfahren. Am Freitag war keit besigen und im Großherzogtum einen Wohnsitz haben. Die in cinem Ermittelungsverfahren vor den Untersuchungsrichter ge- Himmel eine Protestversammlung gegen die Regierung und den Staatsangehörigkeit oder der Wohnsiz muß unmittelbar vor der laden. Er wurde aufgefordert, den Verfasser einer Notiz zu nennen, Krieg, an der bis tausend Jungen teilnahmen. Die Polizei stürzte $ 35. Die Befugnis zur Wahlberechtigung ruht...... Wenn die in der Arbeiter- Zeitung " vor einiger Zeit erschien und wegen sich natürlich auf die Kinder: 100 dieser jungen Rebellen find bereits der Wahlberechtigte trop rechtzeitiger Mahnung und ohne welcher gegen den verantwortlichen Redakteur, Genossen Düwell, ein von der Schule weggejagt, 50 sind verhaftet! Strafverfahren schwebt. Bredenbeck erklärte selbstverständlich, Stundung bewilligt erhalten zu haben im Zeitpunkte der solcher Aufforderung nicht Folge leisten zu können. Darauf wurde seeprovinzen) ist am 3. März im Anschluß an einen öffentlichen Eine socialdemokratische Straßen- Demonstration. In Dorpat ( Dits Wahl mit der Entrichtung einer ihm für das vorausgegangene er in eine Geldstrafe von 100 M. genommen und ihm weiter auch noch Vortrag des Professors P. über die Jahresfeier der Abschaffung der Steuerjahr gegenüber dem Staat oder der Gemeinde obliegenden Zeugniszwangshaft angedroht. Düvell hatte bei seiner Vernehmung Leibeigenschaft in Rußland von der russischen Socialdemokratie eine Direkten Steuer schuldhafter Weise im Rückstande ist. Das ist gegen die Regierungsvorlage eine wesentliche Milde die Verantwortung für die fragliche Notiz übernommen. Zum Be- Demonstration veranstaltet worden. Es wurde ein Parteiflugblatt rung; insbesondere dürfte die letztere Bestimmung noch an der weise dafür, daß die Notiz ohne sein Zuthun und ohne sein Wissen, verbreitet, die Straßenmenge sang die Marseillaise und rief Nieder ja gegen seinen Willen, lediglich infolge eines Zufalles ins Blatt ge mit dem Absolutismus! praktischen Durchführbarkeit scheitern. Gleichwohl wird die social- kommen ist, berief er sich dabei auf das Zeugnis seines Redaktions- Demonstration wurde von der Bevölkerung mit Sympathie begrüßt Demokratische Vertretung in der Kammer noch alle Kräfte anspannen follegen Bredenbeck. Anstatt nun denselben über die Thatsachen zu und unterstützt.- müssen, gerade diese Verschlechterungen völlig zu beseitigen oder doch vernehmen, will man ihn zwingen, den Verfasser der Notiz zu noch wesentlich weiter einzuschränken. Erst wenn diese Bemühungen nennen, jedenfalls doch nur, um wegen des nachweisbaren Zufalles zu einem festen Abschluß gekommen sind, wird für die socialdemo- eine Strafverfolgung großen Umfanges zu inscenieren. Also Ge­kratische Fraktion die Frage zu erwägen sein, ob sie der Reform wissenszwang und Strafverfolgung in ausgedehnter Weise in einer im ganzen zustimmen kann. Vorerft hat jetzt wieder die Regierung Sache, wo der Redakteur die Verantwortung trägt, wo jede Unter­Das Wort. In der nächsten Zeit soll sie ihre Stellung zu den suchung überflüssig ist, da der Angeklagte erklärte, auf jede Beweis­In der neuesten Nummer der Medizinischen Reform" wird Kommiſſionsbeſchlüſſen präcisieren und erst dann wird in die zweite führung zu verzichten, die aufgestellte Behauptung als unwahr an- Trübsal geblasen über den Stand der Aerztebewegung in Berlin . Lesung eingetreten. zuerkennen. Deutsche Rechtspflege und Rechtsgarantien.... Gegen den Verein Berliner Kassenärzte und die Aerzte des Gewerks frankenvereins heißt es da: Der Eid des Herzogs Günther.

Die Schweinereien" von Januschau . Auf der westpreußischen Provinzialversammlung des Bundes der Landwirte hat Herr v. Olden­ burg , der berühmte Garde- Politiker, wieder seine Meinungen über die Socialdemokraten zum besten gegeben:

Die Socialdemokraten machen noch nicht genügend Obstruktion. Ich sagte mir wenn die Kerls doch obstruieren möchten, daß nichts mehr durchgeht, dann würden die Philister endlich sehen, wohin wir kommen, und wir könnten dieser Schweinerei ein Ende machen.( Brovo!) Leider sind die Socialdemokraten jetzt wieder sehr ruhig, zu ruhig geworden. Sie haben wohl ein­gesehen, daß Deutschland noch in der Lage ist, sich seiner Haut zu wehren. Wenn sich die Socialdemokraten jezt verständig betragen, so ist das für uns ein Unglück, denn desto mehr laufen wir Gefahr, später, zu spät mit Gegenmaßregeln einsehen zu müssen in einem Moment, wo wir nicht mehr die Stärkeren sind. Die Stille der Socialdemokraten ist mir ein Beweis, daß sie an­fangen, sich nicht mehr sicher zu fühlen, und daß sie fürchten, es wird bald die Zeit kommen, wo ihnen nicht mehr mit Worten, sondern mit Thaten begegnet wird. Ich spreche es hier offen aus, daß ich glaube, für den Bund der Land­wirte werden in der nächsten Zukunft noch andre Aufgaben erwachsen als rein wirtschaftlicher Natur. Unfre Aufgabe wird sein, unsre Kraft dem Thron und dem Vaterlande für diesen Kampf zur Verfügung zu stellen. In diesem Jahre habe ich es, im Widerspruch mit vielen meiner Freunde, im Cirkus Busch offen ausgesagt: Wir sind am Ende unsrer Kunst, wir müssen ernsthaft an Abwehrmaßregeln denken. Was die Abschaffung des all­gemeinen Wahlrechts anbetrifft, so kann ich kein System angeben, das zur Einführung geeignet wäre. Jeder Bummler, der nichts für den Staat leistet, ist durch das jetzige Wahlrecht an der Gesetz­gebung beteiligt. Die Zeiten erfordern Geseze ihrer Zeit." Herr v. Oldenburg müßte doch eigentlich dies Wahlrecht preisen, bas auch jedem Bummler, der nichts für den Staat leistet, ermöglicht, feine Interessen zu vertreten. Wie würde es sonst mit dem Wahl­recht der erstklassigen Menschen aussehen?-

bem es hieß:

Uns geht dieses Schreiben zu:

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An die Redaktion des Vorwärts" zu Berlin .

In Nr. 60 des Vorwärts" befindet sich in dem Bericht über die Rede des Reichstags- Abgeordneten Stadthagen gelegentlich der Beratung des Gefeßentwurfs über die Rechtsstellung des herzoglich holsteinischen Fürstenhauses folgender Bassus:

" In dem Prozesse haben die Schwester und Tante des Herzogs Günther den verlangten Eid geleistet; er selber hat sich geweigert und hat erklärt, sich keinerlei gerichtlichen Zwangsmaßregeln zu fügen. Jetzt kommt ein Gesezentwurf, der ihn in dieser Widersetzlichkeit bekräftigt." Demgegenüber ersuche ich Sie auf Grund anliegender Voll­macht des Herzogs zu Schleswig- Holstein gemäߧ 11 des Preß­gesezes um gefällige Aufnahme folgender Berichtigung:

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Es ist unwahr, daß sich der Herzog geweigert hat, den verlangten Eid zu leisten und erklärt hat, sich keinerlei gericht­lichen Zwangsmaßregeln zu fügen. Der Herzog hat vielmehr in meiner als des Vertreters der beklagten Partei Gegenwart anstandslos Zeugnis abgelegt und ist vom Gericht ohne weiteres in der für die Mitglieder regierender Häuser vorgeschriebenen Form beeidet worden."

Berlin , den 11. März 1904.

Dr. Robert v. Simson, Rechtsanwalt und Notar.

Es lebe die Socialdemokratie!

Soziales. Aerzte und Krankenkassen.

Die

" In diesen Interessenpolitikern frasser Art haben sich die Herren Kollegen getäuscht. Mit einem fogenannten Miß­verständnis" fing die Feindseligkeit von ihrer Seite an und statt für die Aufklärung des Irrtums zu sorgen, hat man ihn zum Vorwande genommen, um sofort alles lahm zu legen, was die Aerzte von den neuen Bestrebungen erhofften. Auf der einen Seite flar und offen ausgesprochene friedliche Absichten, auf der andern halbe Zugeständnisse, versteckte Machinationen, widerspruchs volle Erklärungen und Mittel, deren Charakterisierung sich an dieser Stelle verbietet. Bei so verschiedenen Waffen kann der Augenblickserfolg nicht zweifelhaft sein."

Es wird auch ausgesprochen, daß die Genehmigung der neuen fünfjährigen Verträge der Gewerkvereinsärzte durch die Vertrags­tommission der Aerztekammer nicht mehr zweifelhaft sei. Der Artikel schließt:

,, So liegen die Dinge zur Zeit verworren und unerfreulich. Und wenn uns unsre publizistische Pflicht, auf diese Sachlage hinzuweisen, auch damit vor eine unbehagliche Aufgabe stellt, so hat es doch für den Läuterungsprozeß, der sich aus diesem Chaos allmählich entwickeln wird, seinen Wert, auszusprechen, was ist". Das wird hoffentlich manche indifferente Seele wach­rütteln."

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Gegen die freie Arztwahl haben die Kassen namentlich ein­zuwenden, daß sie ihnen mit der Zeit unerschwingliche Laften auf­Nach dem Preßgesetz sind wir keineswegs verpflichtet, diese als erlege, weil sie zu einer nicht durch das Interesse der Versicherten Berichtigung" sich bezeichnende Einsendung aufzunehmen. Das begründeten Steigerung der ärztlichen Einzelleistungen und der müßte eigentlich der Rechtsanwalt v. Simson wissen. In der Sache Medizinverordnungen führe. Dem haben die Wortführer der Aerzte selbst berichtigt die Behauptung des Rechtsanwalts nichts. Stadt- selbst im Reichstage entgegengehalten, daß gerade die freie Arztwahl hagen hatte behauptet, daß nach den Zeitungsnachrichten erst den Kranken gewähre, wessen sie bedürfen, weil bei dem System in einem Prozeß der Herzog Günther als Zeuge es abgelehnt habe, den Eid nachzusprechen, daß er vielmehr ver- der angestellten Aerzte aus fiskalischen Gründen den Kranten un­langt habe, den Eid in der für Landesherren vorgeschriebenen Form berechtigterweise das notwendigste vorenthalten würde. Seltsamers Mandelstamm und Silberfarb. Im Jahre 1893 veröffentlichte( durch Unterschrift) zu leisten. Diese Behauptung Stadthagens ist weise ist nun aber der erste Genuß, den die Versicherten in Köln der Brüsseler Professor Errera ein Werk über die russischen vollinhaltlich zutreffend, ist in den Motiven der Regierungs - von der freien Arztwahl haben, eine Anweisung des ärztlichen Juden. Ihm widmete Theodor Mommsen einen Begleitbrief, in borlage als zutreffend angedeutet und wird durch die Ein- Vereins an seine Mitglieder des Inhalts: sendung des Rechtsanwalts Dr. v. Simson bollinhaltlich " Die Verordnungen von Milch, Wein, Cognac sowie Somatose und jeglicher sonstiger Nährmittelfurrogate find zu ber Das erschütternde, leider auf nur zu wahre Thatsachen be- bestätigt, wiewohl sie die Form einer Berichtigung sich giebt. gründete Bild, das Sie von der Lage entwerfen, wird nicht ver- in einem andern es abgelehnt hat, den Eid in der für alle Bürger meiden und nur in den äußersten Fällen zu gewähren." Db der Herzog in dem vom Rechtsanwalt gemeinten Prozeß oder fehlen, viele Herzen zu rühren und ihnen den Abgrund zu vorgeschriebenen Form zu leisten, ist für die Sache gleich. Stadt- Aufbringung der höheren ärztlichen Honorare Allerdings geschieht diese Anordnung hier im Interesse der vonem und nicht im enthüllen, von dem zugleich gesunder Menschenverstand und hagen hatte behauptet, in einem Prozeß, in dem eine Schwester und Werden sich Menschlichkeit verschlungen zu werden scheinen. aber unter den von Ihnen gerührten Herzen solche finden, die fähig eine Tante des Herzogs den Eid mündlich geleistet, habe fiskalischen" Interesse der Kassen. Das wird die Mitglieder sicher sind, dieser schändlichen Geißel abzuhelfen und den dunkelsten der Herzog diese Form abgelehnt. Die Vorlage hätte nach ihrer trösten. gedruckten und mündlich geführten Begründung den Zweck, dem Auch in Koblenz ist jetzt unter Mitwirkung der Aufsichts­Flecken unsres Jahrhunderts nicht allein zu beklagen, sondern auch holsteinischen Hause die Form des Eides zu ermöglichen, behörde die freie Arztwahl bei der Ortskaffe eingeführt worden bei auszulöschen? Wird der Berfall unsrer sehr gerühmten die allein für landesherrliche Familienmitglieder zulässig ist. einem Pauschale von 4,50 M. pro Versicherten bis 1. April 1907 und Civilisation, wird der Selbstmord Rußlands aufzuhalten sein? Hat nach des Anwalts Darlegung der Herzog in 5 M. von da an. Zugleich damit sind scharfe Kontrollmaßregeln Wir wollen es hoffen. Es ist Pflicht, nicht an der armen Mensch­dieser bislang bislang unzulässigen Form den Eid geleistet, so heit zu verzweifeln. Aber diese Pflicht wird immer schwieriger. folgt daraus, daß die Vorlage entweder überflüssig war oder daß tum erlassen und damit ist, wie es im Verhandlungsbericht heißt, die gegen unnötige Verteuerung der Arznei und gegen das Simulanten Es ist Pflicht, nicht an der armen Menschheit zu zweifeln. Die vom Anwalt beschriebene Form der Eidesleistung keine Eides- tum erlassen und damit ist, wie es im Verhandlungsbericht heißt, die Aufbringung der höheren ärztlichen Honorare ohne Erhöhung der Mommsen hätte sicher seine letzte Hoffnung der bürgerlichen leistung war. Beiträge zu erwarten. Kultur zu Grabe getragen, wenn er das Wort von den Schnorrern und Verschwörern" noch erlebt hätte.-

Der Fanatismus ist unverbesserlich."

Von der Pension des Prinzen Arenberg

wird dem Tag" folgende Schilderung entworfen:

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Ausland. Frankreich .

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Wir haben nichts einzuwenden gegen Kontrollmaßregeln zur Verhinderung unnötigen Arzneiberschreibens und dergleichen; nur soll man dann den Versicherten nicht vorreden, die freie Arztiahl gewähre dem erkrankten Versicherten Vorteile. Sie gewährt nur den Aerzten Vorteile.

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In Leipzig beschäftigte sich eine Versammlung von 2000 Kassens mitgliedern mit der Arztfrage. Es sprachen auch mehrere Aerzte im Interesse der ärztlichen Forderungen. Gegen vereinzelte Stimmeu wurde folgende Resolution angenommen:

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Die heute im Saale des" Pantheons" tagende Versammlung der Orts- Krankenkassenmitglieder erklärt sich mit den Aus führungen des Referenten einverstanden. Nicht der Vorstand der Drts- Krankenkasse trägt die Schuld an dem Konflikt wie einige Zeitungen behaupten, sondern die Herren Aerzte, denn die Aufbesserung der Bauschalsumme um 140 000 m. ist doch ein Entgegenkommen, welches den jeßigen Verhältnissen entsprechend als horrend bezeichnet werden kann. Die Anwesenden erklären sich unter diesen Umständen mit der Einführung des Distriktsärztesystems einverstanden und verpflichten den Vorstand, dies System nach und nach so auszubauen, daß es den Mitgliedern und der Kasse zum Segen gereicht. Ferner weist die Versamme Lung entschieden die Vorwürfe zurück, daß im Vorstand der Leipziger Orts- Krankenkasse Politik getrieben werde. Solche Vorwürfe find nur darauf berechnet, Unruhe und Unfrieden in die Kreise der Mit­glieder zu tragen."

Die Reform des Arbeitsnachweises. Baris, 10. März.( Eig. Ber.) Die Kammer hat die Reform " Die moderne Behandlung der Geisteskrankheiten hat die Andes Arbeitsnachweises in der vom Senat verschlimmerten Fassung wendung des Zwanges so gut wie abgestreift; votiert. fie sucht bei sorgfältiger individueller Ueberwachung dem Kranken Im folgenden seien nochmals die Hauptbestimmungen der das Gefühl einer gewissen Selbständigkeit und Bewegungsfreiheit zu geben. Nach diesen Grundsägen wird in Ahrweiler verfahren. Reform angegeben, die ebenso viele Verschlimmerungen des Kammer­solierungen und Einschließungen gehören demnach zu entwurfes darstellen. Die Abschaffung der privaten Arbeitsnachweis den größten Seltenheiten... So wohnt jetzt der Prinz Bureaus ist weder obligatorisch noch an eine bestimmte Frist ge­im zweiten Stockwerke desjenigen Flügels, der für nicht unruhige Kranke bunden, im Gegensatz zum Kanmerentwurfe, der die obligatorische eingerichtet ist. Er hat ein wohnlich eingerichtetes, zwei Abschaffung innerhalb spätestens fünf Jahren vorgesehen hatte. Den fenstriges Zimmer inne; der Blick der mit Gittern ver- Gemeinderäten steht bloß die fakultative Befugnis zu, die sehenen Fenster geht hinaus auf das gefegnete Thal, in dessen privaten Arbeitsnachweis- Bureaus abzuschaffen. Dabei haben die mitten sich die durch die Schneeschmelze angewachsene Ahr rauschend Gemeinden allein die an die Bureau Inhaber zu zahlenden Bahn bricht. Die grünen Pfade der Reben, die sich den steilen Berg hinaufziehen, die im Sonnenschein gligernden Felsterrassen, darüber Entschädigungs" fosten zu tragen, während die Kammer einen Teil der hin der blaue, verdämmernde Eichenwald und das stolze Massiv des Kosten dem Staat und den Departements auferlegt hatte, um die Ursulinerklosters auf dem Kalvarienberge, alles das giebt ein herz- Durchführung der Reform zu beschleunigen. Ferner dürfen nach erfreuendes, freundliches Bild, bestimmt, Frieden und Ruhe in ein wie vor neue private Bureaus genehmigt werden, nur daß unruhiges Gemit ziehen zu lassen. Allein der prinzliche Kranke bewahrt diese dann im Falle ihrer Abschaffung kein Recht auf Entschädigung hier dieselbe Gleichgültigkeit wie im Verlauf des Prozesses, haben. der endgültig über sein Schicksal entschieden hat. Er raucht, er Eine nur scheinbare Verbesserung des Kammerentwurfes durch schläft, er spielt höchstens mit den Pflegern ein wonach die Vermittelungs Kartenspiel und macht vielleicht eine Promenade den Senat ist die Bestimmung, wonach In Wirk in dem Garten seiner Abteilung, der sorgfältig von fosten den Unternehmerit zur Last gelegt werden. den Gärten der Nachbarklasse abgeschlossen ist. Hätte der Prinz lichkeit werden die Unternehmer die Kosten sehr leicht auf die der Kasse geplante Distriktsarztsystem unter den Staffenmitgliedern gewünscht, so würde der Vormund ihm ein zweites 3immer Arbeiter abwälzen können. War doch dies der Fall selbst haben einräumen lassen. Allein der Bethätigungs- mit den Unfallversicherungskosten, die den Unternehmern durch das in Umlauf. Man wendet sich vornehmlich an junge Mädchen und brang der Freiheit liegt diefem Patienten ganz Gesetz von 1898 auferlegt wurden. Die Arbeiter mußten zahlreiche an sonstige Mitglieder, die sich um öffentliche Angelegenheiten nicht fern. Von zwei wärtern Tag und Nacht überwacht, verbringt er Streits durchkämpfen, um die gesetzliche Bestimmung zur Durch Leipziger Volkszeitung" ein Beispiel mit. Danach hat man in dem Wie das gemacht wird, davon teilt ein Leser der sein Leben in stumpfer Gleichgültigkeit." Regel, feineswegs immer! In so idyllischer Umgebung und bei so rationeller Behandlung führung zu bringen. Was aber in jenem Falle- wenigstens in der Leipziger Volkszeitung" ein Beispiel mit. Danach hat man in dem wird die Genesung des hohen Patienten ja rasche Fort Kampfe gegen die Abwälzung der Arbeitsnachweiskosten höchstens ganz den Leuten die Petition gar nicht vorgelegt und diese haben unter wird die Genesung des hohen Patienten ja rasche Fort Regel, feineswegs immer!- den Arbeitern gelang, lann ihnen im Modenhause von Polich den jungen Mädchen und jungen Kaufleuten gesagt, es handle sich um eine Petition gegen die Aerzte. Man hat schritte machen!- ausnahmsweise gelingen, indem dadurch jeweils einzelne, nach und nach Ein Forbacher Offizier vor dem Intendanturgericht. In Spandau angestellte, dazu meist gerade nicht organisierte Arbeiter getroffen der genannten falschen Vorspiegelung ihre Unterschrift gegeben. stand heute der Hauptmann Erdeler, früher in Forbach, vor dem werden, die doch nicht daran denken könnten, wegen der Ver- Nachdem der Einsender die Unterzeichner aufgeklärt, forderten fie die Intendanturgericht unter der Anklage, Gelder zu Dienstreisen wider­weggebracht. rechtlich liquidiert zu haben. Der Name des Hauptmanns Erdeler mittelungskosten in den Streik zu treten, nachdem sie soeben der Streichung ihrer Namen von der Liste. Die Liste war jedoch schon wurde in dem Forbacher Prozeß im Zusammenhang mit der Ehe Arbeitslosigkeit entronnen find. Trotz alledem aber haben auch die Socialisten beider Richtungen Wieder eine Massenerkrankung. Auf den Ruhrgruben macht sich bruchsaffaire genannt, die feine inzwischen von ihm geschiedene Frau mit dem Lieutenant Block gehabt hatte. Nach zweistündiger für den senatorischen Entwurf gesprochen und gestimmt gegenüber in lester Zeit eine starte Verbreitung einer Augenkrankheit-- Verhandlung beantragte der Vertreter der Auflage wegen der demagogisch interessierten Opposition der Nationalisten. Sie lägyptische Körnerkrankheit bemerkbar. Es finden nun umfangreiche

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Die Leipziger Aerzte segen eine Petition gegen das von

fümmern.