=
Wenn die„ Nordd. Allg. Ztg."„ das Luftschloß in Pichelswerder" triumphierend übernimmt, so sei immerhin daran erinnert, daß dieses Luftschloß" auf einem vor Gericht als unzweifelhaft echt erwiesenen Aftenbogen des Hofmarschallamts des deutschen Kronprinzen angekündigt worden ist.
Die englische Presse über die deutsche Armeedebatte. London , 12. März.( Eig. Ber.) Die Auseinandersetzungen des deutschen Reichstags über den Militäretat wurden hier mit großer Dem Reichstage Aufmerksamkeit verfolgt. Ebenso hat Bebels Erklärung, daß die wurde am Montag vom Kolonialdirektor Stübel, der in deutsche Socialdemokratie ihr Vaterland mit allen Mitteln berBegleitung des Grafen Posadowsky als Stellvertreter Wenn ferner die„ Nordd. Allg. Ztg." sich das Wort zu eigen teidigen werde, viel Aufsehen erregt. Was aber dem eng des Reichskanzlers erschienen war, offiziell mitgeteilt, daß das macht:" Für ein Regierungsdementi zu dumm" und dennoch eine lischen Publikum ganz unverständlich blieb, ist die Verlangen des Obersten Leutwein nach einer weiteren Ver- Notiz bringt, die den Anschein eines Regierungsdementis haben soll, Haltung der Regierungsvertreter. Die, Times" widmen stärkung seiner Truppen um 800 Reiter und zwei reitende so entwertet sie selbst ihre Veröffentlichung völlig. Da kaum zu diesem Gegenstande einen besondren Leitartikel, dem wir folgendes Batterien erfüllt werden müsse. Die Rechnung für den vermuten ist, daß der Reichskanzler ein Regierungsdementi erläßt, entnehmen:" Die Debatten über den Armee- Etat zeichneten sich Herero- Aufstand wird immer größer. Am Schluß der Sitzung dessen Erlaß er für eine zu dumme Handlung hält, so ist die wieder durch dieselbe Bitterteit und Provokation der Regierungsvertreter wurde noch mitgeteit, daß dem Hause ein weiterer Nachtrags- holt äußerst seltsame Art, in der die„ Norddeutsche All- gegen die Socialdemokratie aus, wie dies in den neulich gepflogenen und Ergänzungsetat für Südwest- Afrika, der aber die neuen gemeine Zeitung" sich verhält, nur aus dem Gefühl großer Un- Debatten über die russischen Polizeiagenten in ostentativer Weise der Forderungen noch nicht enthält, zugegangen sei. sicherheit zu erklären. Fall war. Der Kriegsminister General v. Einem, dem Beispiele des Die Weiterberatung des Militär Etats brachte zuEs fällt sehr auf, daß die wohl unterrichtete„ Norddeutsche All- Grafen Bülow und des Barons v. Richthofen folgend, hält es seiner nächst die Wiederholung der Abstimmung über den Antrag gemeine Zeitung" über unsre weitere, im engsten Zusammenhange unwürdig, eine Versöhnung der Socialdemokratie, der stärksten deutſchen Driola auf ungefürzte Bewilligung der neugeforderten Unter mit dem Auflösungsplan stehende Mitteilung hinsichtlich der Diäten- Partei, zu versuchen.... Auf Bebels patriotische Erklärung gab er offizierstellen, bei der der Reichstag am Sonnabend auf- frage nichts äußert. Wir haben behauptet und halten die Be- eine Antwort, die absichtlich beleidigend zu sein scheint. Es ist für geflogen war. Das Haus war beschlußfähig. Bei der Hauptung aufrecht, daß in sehr maßgebenden Kreisen jetzt die Ausländer ungemein schwierig, die Absichten zu würdigen, die die schwachen Besetzung der Linken hing es aber an einem Haar, Diäten zugestanden werden, doch nicht dieser Reichstag folle Regierung haben mag, indem sie mntwillig und ſyſtematiſch einen und der Antrag Oriola wäre angenommen worden. Er fiel sie haben, es müsse erst ein besserer zusammengebracht werden! großen und machtvollen Teil der deutschen Nation zur Bermit Stimmengleichheit. Angenommen wurde der Spahnsche Die Nachricht aber über den Plan einer baldigen Reichstags- zweiflung treibt. Wenn es schon der Regierung schwer Kompromißantrag. Die Konservativen bekamen es doch nicht auflösung ist uns aus denkbar bester Quelle zugegangen. Obschon sein sollte, ohne die Socialisten Krieg zu führen, übers Herz, dem Kriegsminister den recht fetten Sperling aus wir selbst, trotz bedeutendem Vertrauen in die Kopflosigkeiten der so ist doch sicher, daß sie ohne daß sie ohne socialistische Mitarbeit focialistische Mitarbeit der Hand zu schlagen, und straften die Kanitzsche Politik des Regierung, so viel Kurzsichtigkeit nicht erwartet haben, wie sie das Land nicht in friedlicher und zufriedenstellender Weise regieren " Alles oder nichts" Lügen. der Plan beweist, so war es dennoch unsre unausweichliche könnte. Wir können uns kein innerpolitisches noch irgend ein andres Die weiteren Debatten beschäftigten sich mit Einzelheiten. Pflicht, daß wir von der uns zugegangenen Meldung, an deren Biel denken, dem durch eine derartige Haltung gedient wäre. Die Die Konservativen trugen die gewohnten Slagen über nicht Richtigkeit ein Zweifel unmöglich ist, unsrer Partei Kenntnis Socialdemokraten bilden nun einmal ein mächtiges Element im genügende Berücksichtigung des Handwerks bei Militär- gaben. Es wäre ein Verbrechen an unsrer Partei und an der ge- nationalen Leben. Sie können weder ignoriert noch unterdrückt lieferungen vor, denen gegenüber die Militärverwaltung ver- famten deutschen Deffentlichkeit gewesen, hätten wir diese Meldung nicht werden. Ist es weise, sie zu provozieren und ohne Ursache sie zu sicherte, daß sie ihr möglichstes schon jetzt im Interesse des zur allgemeinen Kenntnis gebracht. beleidigen?" Handwerks thue.
Der neue Herero- Kredit.
-
So die„ Times". Sie urteilen vom Standpunkte eines wirklich parlamentarisch d. H. demokratisch regierten Landes. In einent solchen Lande ist es ganz ausgeschlossen, daß die Regierung mit einer starken Oppositionspartei so umspringt wie die deutsche Regierung mit der Socialdemokratie. Aber Deutschland ist eben kein parlamentarisch regiertes Land, der Reichstag ist nicht die Schuhmauer des Volkes, sondern die des Monarchen, und das Kabinett ist nicht der Ausschuß der parlamentarischen Mehrheit,
Vernehmungen von Russen
Wichtiger war die Kritik, die von unsrer Seite 3ubeil und Dr. Braun an der Ausnutzung der Heimindustrie durch Wie heute im Reichstage angekündigt wurde, wird dem Hause die Militärverwaltung übten. Der Heimarbeiter- Kongreß hat wahrscheinlich morgen bereits eine neue Vorlage zugehen, die weitere ja erſt jüngst unglaubliche Mißstände auf diesem Gebiete enthüllt. Herero - Kredite verlangen wird, worin aber die Kosten für die EntAber die Militärverwaltung bleibt auf dem alten manchester - sendung fernerer 1000 Mann- 800 Mann Infanterie, zwei lichen Standpunkte stehen, den schon Herr v. Goßler eingenommen reitende Batterien und 1200 Pferde nach dem südwestafrikanischen hat. Sie glaubt ganz aus der Schußlinie zu kommen, wenn sie Striegsschauplatz noch nicht miteinbegriffen find! feststellt, daß sie den Lieferanten selber anständige Preise be- Siebzehnhundert Mann sind bekanntlich bereits abgegangen, die sondern der Handlager der Krone. zahlt. Uns erscheint die Wahrheit dieser Behauptung nach Verstärkungen für Deutsch- Südwestafrika werden sich demnach auf den Angaben, die auf dem Heimarbeiter- Kongreß hierüber ge- ca. 3000 Mann belaufen. Die rücksichtslose Wirtschaft in dieser macht worden sind, sehr zweifelhaft. Um die Löhne, die die Kolonie hat also einen richtigen Feldzug großen Stils verursacht, in Sachen der beiden bekannten Protestrefolutionen finden feit Freitag Lieferanten den Heimarbeitern zahlen, will sich die Verwaltung dessen Kosten noch gar nicht abzusehen sind, sich jedenfalls aber auf täglich auf dem Berliner Polizeipräsidium statt. Soweit es bekannt nicht kümmern. So ist es mit dem socialpolitischen Geist im viele Millionen belaufen werden und, ganz abgesehen von den sehr ist, bekennen diejenigen von den Vernommenen, die in den Versammlungen, welche die Resolutionen beschlossen hatten, anwesend Striegsministerium bestellt, den auch der Centrunisabgeordnete erheblichen dauernden Ausgaben, die dem Reich durch die bereits waren, ihre eigene Teilnahme an der Abstimmung, lehnen aber die Erzberger nicht ganz nach seinem Geschmacke sand. Das bestimmt in Aussicht genommene Verstärkung der südwestafrikanischen Beantwortung von Fragen, die sich auf andre Personen beziehen, ab. würdige Gegenstück hierzu ist, daß den Arbeitern in den Be- Schußtruppe erwachsen werden. Es werden aber auch solche Russen vernommen, die weder an den kleidungsämtern Vorschriften über ihr politisches Verhalten Die abermalige Verstärkung der Mannschaften in Südwest- Afrika Versammlungen teilgenommen, noch die Resolutionen unterschrieben außerhalb der Arbeitszeit gemacht werden, die sich natürlich wurde heute von dem Regierungsvertreter damit motiviert, daß es haben. gegen den Umsturz richten. notwendig sei, den Aufstand so rasch und so vollständig als Wir müssen es als ungehörig bezeichnen, daß die Vernommenen möglich niederzuwerfen. Durch ein möglichst energisches im Brotokoll über einen Russen zu lesen ist, er habe die Beants mitunter auch über ihre politische Gesinnung befragt werden. Wenn Borgehen werde auch überflüssiges Blutvergießen ver- wortung der Frage, ob er Socialdemokrat sei, verweigert, so wird mieden werden. das dem Betreffenden in den Augen der russischen Regierung, die ja wahrscheinlich Einsicht in die Protokolle haben wird, sicherlich ganz besonders schaden.
Nachdem Genosse Südekum noch die Frage der Ausbreitung der Geschlechtskrankheiten im Heere besprochen hatte, wurde die Weiterberatung auf Dienstag vertagt. Für Mittwoch fündigte der Präsident die Erledigung der noch ausstehenden Wahlprüfungen an. Seine Bitte an das Haus, für die notwendige Präsenz zu sorgen, weckte verständnisvolles Lächeln.
Preußisches Abgeordnetenhaus.
-
-
-
-
Ob der Krieg wirklich unblutiger verläuft, wenn die verlangten weiteren 1000 Mann gegen die Hereros ins Feld geschickt werden, erscheint uns sehr fraglich. Möglich ist allerdings, daß Es ist uns auch unerklärlich, was für einen Zwed die Fragen die Verluste unsrer Truppen geringer sein werden, wenn der Krieg über die erstmalige politische Bethätigung in Rußland und die dort statt durch eine sich in die Länge ziehende Campagne durch eine den dafür erlittenen Strafen, die an manche auch an solche, die an der Im Abgeordnetenhause verlief die am Montag fortgesette Gegner umklammernde Strategie mittels mehrerer entscheidender Resolution gänzlich unbeteiligt sind, gestellt werden, haben sollen. Sollte Im Abgeordnetenhause verlief die am Montag fortgesetzte Schläge zu Ende geführt wird; allein ob in einem solchen Falle mit grundsages: Ne bis in idem die Russen, die nach der Ansicht die preußische Regierung beabsichtigen unter Durchbrechung des RechtsBeratung des Etats des Ministeriums des Innern im Gegen- dem Blute der Eingeborenen sparsamer umgegangen wird, ist der russischen Regierung selbst ihre Verbrechen" bereits verbüßt satz zu den beiden voraufgegangenen Sitzungen wieder in der Langweiligkeit, die diesem Parlament feinen Stempel auf sehr fraglich. Dagegen ist es durchaus wahrscheinlich, daß der haben, zum zweitenmal etwa durch Ausweisung aus Preußen dafür drückt. Eine Anzahl von berechtigten Beschwerden der Dänen Krieg nicht nur rasch, sondern vor allen Dingen auch ohne jedes zu bestrafen, daß sie die Frevelthat begangen hatten, dem Oberund Polen that der Minister, dem durch seine„ Erfolge" in unnüße Blutvergießen beendigt werden könnte, wenn herrscher aller Russen und Deutschen einmal vor vielen Jahren nicht der Russen- Debatte anscheinend der Kamm gewaltig geschwollen man wie das die Absicht Leutweins zu sein schien ganz gehorsam gewesen zu sein! ist, mit einigen Redensarten ab, in denen deutlich die Ueber- weniger auf eine schneidige", als auf eine durch die Humanität Die Arenberge. Aus Brüssel wird gemeldet:" Gestern abend hebung des sich seiner Macht bewußten gegen einen ohn- gebotene Beilegung des unseligen Konflifts Gewicht legte, das heißt, fand beim erzog von Arenberg zu Ehren des Prinzen mächtigen Gegner zum Ausdruck kommt. Auf die Sache selbst wenn man mit den Hereros in Friedensverhandlungen eintreten Eitel Friedrich ein Festessen statt, 22 Geladene waren zugegen, würde. Selbstverständlich in ehrlich gemeinte Unterhandlungen, darunter der deutsche Gesandte, das Personal der Botging Herr v. Hammerstein nicht ein, insbesondere schwieg er hinter denen nicht eine treulose Ueberlistung der gutgläubigen schaft usw." Dieſer Herzog von Arenberg ist der Bruder des Idiotens sich über die Aufhebung des Versammlungsrechts für die Polen Schwarzen lauerte. Mörders, der diesen in das Regiment des Herrn v. Einem als Offizier in Oberschlesien völlig aus. Die Fälle, die durch die geDie kolonialwütige Presse verbreitet jetzt emsig allerhand eingebracht hat. Der kleine Vorgang in Brüssel zeigt, mit wie guten samte Bresse gegangen sind, die sogar gerichtsnotorisch sind, find dem preußischen Polizeiminister nicht bekannt, es steht Schauergeschichten über die Greuel der schwarzen„ Bestien". Daß Beziehungen Prinz Arenberg gesegnet ist. man diese von Haus aus harmlosen und gutmütigen Schwarzen Generalmajor v. Endres soll, nach einer Meldung aus München , infolge seiner übertriebenen einseitigen Verherrlichung Zu einer Heinen Stazbalgerei zwischen den Konservativen durch brutalſten Raub, durch skandalöſeſte Ausbeutung erſt au des preußischen Offiziercorps und der Hohenzollerndynastie die solchen Blutthaten getrieben, erwähnt man natürlich und den Freisinnigen gab der Fall der Nichtbestätigung des Abberufung von seinem Bosten als Bundesratsbevollmächtigter zu nicht. Ebensowenig rechnet man früheren Landtags- Abgeordneten Wenzel als Gemeindevorsteher der Missionare zu gute, die Schonung so manchen weiteren burg werden, als sein Nachfolger wird Oberstlieutenant Frommel, ihnen ihre Schonung erwarten haben. v. Endres soll Divisionskommandeur in Regens Veranlassung. Zroz aller Ablengnungsversuche der Herren von der Rechten unterliegt es feinem Zweifel mehr, daß Herr Menschenlebens, das in die Hand der Aufständischen gegeben Abteilungschef im bayerischen Striegsministerium genannt.- Wenzel wegen seiner Agitation gegen den Bund der Land- war. Und daß schon jetzt die Zahl der im Kampfe ge= Die ungültigkeitserklärung der Wahl des elsässischen Abgeord
nichts davon in den Aften.
unsres Genossen Singer zum Mitglied der Schuldeputation.
" 1
wirte nicht bestätigt ist, und Abg. Dr. Wiemer( fri. Vp.) fallenen Hereros die Zahl der weißen Opfer des neten Blumenthal und namentlich der Umstand, daß auch die hatte durchaus Recht, als er eine Reform der preußischen Aufstandes weitaus übersteigt, berücksichtigt man ebenso- socialdemokratischen Mitglieder der Wahlprüfungskommission hatte durchaus Recht, als er eine Reform der preußischen Verwaltungsgrundsäge, eventuell eine Aenderung der gesetz die rigorosen Friedensbedingungen, unter denen der Gouverneur presse Befremden hervorgerufen. Die Auffassung, als ob die socialVerwaltungsgrundsäge, eventuell eine Aenderung der gesetz- wenig. Man verlangt eine exemplarische Sühne. Selbst für die Kassierung gestimmt haben, hat in einem Teil der Parteilichen Bestimmungen verlangte. Im Interesse des Ansehens des Freisinns hätte es allerdings gelegen, wenn die Frei- eutwein mit den Bondelzwarts seinen Frieden schloß, er- demokratischen Mitglieder durch die Behauptung der Centrumssinnigen mit ihren Forderungen schon früher hervorgetreten lärte man für viel zu mild. Und diese Friedensbedingungen ent- blätter und des Protestes, Blumenthal sei Regierungstandidat wären, als Socialdemokraten zu irgendwelchen Aemtern die hielten doch die bedingungslose Auslieferung aller an den gewesen, irregeleitet worden seien, ist selbstverständlich hinfällig; so dumm ist kein Genosse, anzunehmen, der Demokrat Bestätigung versagt wurde. Wir erinnern nur an die Wahr Exceffen Beteiligten, sowie die Annektion eines Blumenthal, der offen von den Socialdemokraten unterstützt der Bondel zwarts und selbstverständlich die vollständige Ent- Mitglieder der Wahlprüfungs- Kommission wußten schon, daß der Bei dem Kapitel Polizeipräsidium in Berlin und den Vororten" stand die Debatte auf derjenigen Höhe, die dem waffnung. Man sollte meinen, daß solche Friedensbedingungen Regierung der famose Herr Stauß der genehmere Kandidat Niveau des Dreiklassen- Parlaments entspricht. Abgeordneter selbst vom Standpunkte unsrer stolonialschwärmer aus streng war. Und ebenso unsinnig ist die jetzt im Elsaß tolportierte gemeine Hammer( f.) entwarf wahre Schauerbilder über die an- genug feien. Aber nein: man will die blutige Niederwerfung der Verdächtigung, aus den Alten seien eine Reihe, Herrn Blumenthal gebliche Unsicherheit in den Straßen Charlottenburgs, Banditen", die völlige Expropriation und Verfklavung des ganzen ganz besonders gravierende Thatsachen zur Kenntnis der Kommission Abg. Goldschmidt( frs. Bp.) stellte tiefsinnige Betrachtungen Hereroſtammes. Das Gefühl der Nache und des unbeschränkten Beute- gebracht Darüber an, weshalb die Schuhleute gezwungen sind, die machens beherrscht unsre„ Kulturpioniere". Es versteht sich am Rande, daß die Socialdemokratie das AnDienstbücher in die Seitentaschen des Rockes zu stecken, und Abg. Kopsch( fri. Vp.), der Erwählte der Hausagrarier, trat finnen der Regierung mit einem schroffen„ Nein" beantworten im Interesse seiner Gönner gegen den Straßenhandel auf. Es scheint, als ob die Freisinnigen an der Polizei absolut nichts mehr auszusetzen haben. Abg. Cassel( frs. Vp.) versuchte, sich über das Vorgehen der Regierung gegen die Stadt Berlin , namentlich wegen der Verlängerung der Konzession an die Große Berliner Straßenbahn- Gesellschaft, zu verbreiten, mußte sich aber belehren lassen, daß diese Angelegenheit zur Kompetenz des Verkehrsministers gehört. Am Dienstag soll die zweite Beratung des Etats des Ministeriums des Innern beendet werden.
Ueber den Plan der Reichstags- Auflösung
hatte die„ Norddeutsche Allgemeine Zeitung" Tage lang durch Schweigen und dann durch unklare Bemerkungen hinwegzuhuschen versucht. Heute endlich veröffentlicht sie diese gesteigerte Leistung der Dementierfunst:
wird!
Deutfches Reich.
worden. Ganz niederträchtig und ihre fleritale Urheber charakterisierend ist die Insinuation, als ob Herr Blumenthal die Unterstützung der Socialdemokraten mittels klingender Münze gewonnen habe. Nicht das Geringste davon steht in den Atten, nicht das Geringste, was Herrn Blumenthal oder das liberale Wahlkomitee irgendwie belasten fönnte. Zur Kassation hat einzig und allein der Umstand geführt, daß eine Anzahl Bürger meister mit ihrem Amts charakter den liberalen Wahlaufruf für Blumenthal unterschrieben haben, und des weiteren der Umstand, daß autch der Direktor und eine Anzahl Der Scharfmacherei ein Lied singt die„ Kreuz- Zeitung ". Sie Wertmeister der Eisenbahn- Betriebswerkstätten wehrt sich gegen die„ Kölnische Volkszeitung", welche die Kröcherei unterschrieben hatten, alle diefe ebenfalls unter Beifügung ihrer als Waffer auf die socialdemokratische Mühle abgewiesen hat, und amtlichen Stellungen. Und da diese amtliche Beeinflussung nach alter Bragis bei den verhältnismäßig fleinen Vorsprung, den Herr versucht der Welt aufzureden, als schlottere die Socialdemokratie in Blumenthal in der Stimmenzahl hatte, allerdings die Auffassung Angst vor dem Kröcher und andren starken Männern. Freilich, rechtfertigte, daß dadurch das Stimmenverhältnis beeinflußt sein darin allein beruht ja die Stärke der starken Männer, daß sie könnte, so mußten auch die Socialdemokraten, wollten sie nicht glauben machen wollen, die andren zitterten vor ihnen. Sobald die wegen der Person des Kandidaten ihre Grundsäze preisStarken ihre Stärke erproben sollen und die Arbeiterklasse durch geben, für die Kassation stimmen. Das ist der einfache und klare Brutalitäten sich in heroischem Widerstand erhebt, dann bleibt von Thatbestand. Weiteres wurde in der Kommission nicht behauptet den starken Männern nur- die Dummheit. Herr v. Kröcher und nicht behandelt.- kennt ja das Wort: Dumm , aber start!
Das Socialistengeset tönnte allerdings selbst sehr " Zu der Nachricht des Vorwärts", die Reichsleitung gehe Dumme belehren, aber die„ Kreuz- Zeitungs"-röchers find so b. Bülow, wie ein Berliner Blatt meldet, geäußert haben:" Für verschärftes Socialistengesetz fordern. Als Rest bleibt dann damit um, den Reichstag aufzulösen, soll der Reichskanzler Graf start, daß sie, wenn ein Socialistengesetz versagt, ein doppelt ein Regierungsdementi zu dumm." Eine andre Zeitung hat zu der Mär des Vorwärts" bemerkt: Der Schauplatz der Auflösung doppelte Dummheit.
v.
wäre wohl nicht der Reichstag , sondern das Luftschloß in Bichels- Wenn Deutschland durch Stärke und Dummheit zu Grunde zu werder. In beiden Angaben ist die Auffassung des Reichskanzlers richten wäre, die Kröcher und die„ Krenz- Zeitung" brächten es richtig getroffen worden." fertig.
Kulturkämpfchen.
Jena , 14. März.( Depesche.) Der Senat der hiesigen Universität beschloß: Studentische Verbindungen, welche wesentlich religiösdürfen feine Farben tragen. konfessionelle Zwecke verfolgen, sowie solche, welche als Mitglieder statutengemäß ausschließlich Angehörige einer Konfession aufnehmen, dürfen keine Farben tragen. Damit wird die katholische Studentenverbindung Lugambria" der Farben und Ehre beranbt und die andren farbentragenden Studentenverbindungen, die seit Wochen gegen die katholische Verbindung wüten, feiern einen wahren Triumph studentischer Kultur.-