nicht zu ändern, es ist geschehen." Dadurch sei flar zu| Preise für die Remontepferde zahlt. Sie benußten auch die er- 1
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Unter dem 5. Februar ist von den Grausamkeiten der Auferkennen gegeben, daß das Gericht lediglich über die fünf Artikel als wünschte Gelegenheit, um auf eine gründliche Erhöhung des Pferde- ständischen die Rede. Dann heißt es: Und das alles nach einheitliches Delift beraten hat. Wenn nachträglich das Gericht, feine zolles d. h. auf Kündigung der bestehenden Handelsverträge 65 Jahren Missionsarbeit!!" Freilich, die Miſſionare Mutmaßung dahin ausdrückt, daß es den Angeklagten gleich hoch zu dringen. Diese Gelegenheit ergriff Abg. Gothein, um haben leider ihre Pflicht gegenüber der deutschen Deffentlichkeit verbestraft hätte, wenn es allein die wirkliche Anklage zur Beratung ben Herren von der Rechten zu Gemüt zu führen, daß sie die fäumt. Hätten sie rechtzeitig die skandalöse Mißwirtschaft der und Entscheidung gezogen hätte, so sei das durchaus unzulässig und beeinträchtige die Rechte der Verteidigung des Frage der Kündigung der Handelsverträge bei jedem nur Händler und Farmer aufgedeckt und für Abhilfe gesorgt, so wäre den Angeklagten evident. Diese Verurteilung wegen möglichen Puntte anschneiden, auch wenn sie damit nicht das Hereros der verzweifelte Schritt einer aussichtslosen Erhebung ereiner That, derentwegen Anklage nicht er- geringste zu thun hat, wie bei den Soldatenmißhandlungen, spart geblieben!
Charakteristisch für den Tagebuchführenden ist folgender Stoßhoben ist, verstoße gegen die Paragraphen 136, 198, bei den neuen Unteroffizierstellen usw. Und diese Herren be199, 201, 205, 242, 262, 264, 265, 266, 377 ad 7 der Strafprozeß- flagen sich dann über die Verschleppung der Geschäfte, wenn feufzer; ebenfalls am 5. Februar:" In einem Store ist sogar( 1) der Ordnung und gegen die§§ 196 bis 200 des Gerichtsverfassungs- unsre Abgeordneten wichtige Gebiete der Socialpolitik an der Geldschrank erbrochen und die Bücher mit den Schulden der Gesetzes. Rähme das Urteil eine fortgesetzte Handlung der 5 Artitel richtigen Stelle zur Erörterung bringen. Schließlich wurde Eingeborenen vernichtet!!" an, die es zum Gegenstand der Verurteilung mache, so könne es doch der konservative Antrag gegen die Stimmen der Rechten und Ueber die Missionare heißt es dann am 11. Februar: nicht bei dem dritten Artikel eine Casur machen, zum allermindesten Nationalliberalen abgelehnt. „ Das in der Zeitung über die Missionare Geschriebene bewahrheitet mußte der Angeklagte darauf aufmerksam gemacht werden, daß er auch wegen andrer Artikel zur Verantwortung gezogen werde. Der Beim Kapitel„ Technische Institute der Artillerie" blieb sich; selbst aus der Kirche haben die Hereros geschossen!! Ihnen Reichsanwalt wendet hiergegen ein: Der Vorfall nach der die Beratung nach der herkömmlichen Konkurrenzrede des selbst ist natürlich(!) kein Haar gekrümmt; das ist eine saubere Publikation des Urteils sei aus dem Protokoll nicht ersichtlich. Er konservativen Abgeordneten Pauli Potsdam stecken, die Gesellschaft!!" Weshalb die Missionare eine saubere Gesellschaft" Daß die Hereros sie nicht sei aber auch unerheblich. Dem Gericht sei es nicht verwehrt, zu diesmal selbst seinen näheren Parteifreunden zu langweilig sind, ist einigermaßen unklar. erklären, wie es erkannt hätte, wenn allein die drei in- und ausgedehnt erschien. auch erschlagen haben, beweist ihre Dankbarkeit dafür, daß die triminierten Artikel zur Aburteilung gezogen wären. Aller- Am Mittwoch stehen die Wahlprüfungen an zweiter Stelle Missionare sich an ihrer Ausplünderung und Vergewaltigung nicht auch dings hätte dann nicht auf Unbrauchbarmachung der Platten erkannt Die Wahl Brauns und die beteiligt haben. Daß sie als Gefangene nicht verhindern konnten, auch diese Unbrauchbarmachung nicht auf der Tagesordnung. Artikel Der schriftliche Bericht über die Wahl doch selbst das aufgeregte Gemüt des Tagebuchverfassers begreifen. auch wegen der nichtinkriminierten Artikel zulässig nicht darunter. Aber der Wackere schreckt selbst vor ärgster Verleumdung gewesen, weil das Gericht eine fortgesetzte Handlung als vor- Brauns liegt noch nicht vor, während der schriftliche Bericht Die Verurteilung wegen der nicht in- über die Wahl Blumenthals erst heute verteilt worden ist nicht zurück( die„ Hamburger Nachrichten" desgleichen!), wenn es kriminierten Artikel sei eine notwendige Folge dieser Annahme und die Linke darauf besteht, daß die geschäftsordnungs- gilt einem der Missionare am Zeuge zu flicken. So druckt das gewesen. Weil eine fortgesette Handlung angenommen sei, mäßigen Fristen innegehalten werden.- hätte auch der Angeklagte auf eine Aenderung oder Erweiterung der Anklage nicht hingewiesen werden müssen!
werden können. Indes und die Verurteilung des Angeklagten Wahl des freisinnigen Abg. Blumenthal befinden sich daß sich die Hereros der Kirche als einer Deckung bedienten, sollte
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Preußisches Abgeordnetenhaus .
Das Abgeordnetenhaus hat am Dienstag unter Zuhilfenahme einer Abendsißung die zweite Beratung des Etats des Ministeriums des Innern beendet. Die Debatte verlor sich völlig in Einzelheiten; nur bei den Ausgaben für das Fürsorge ErziehungsGesetz fand eine etwas eingehendere Erörterung statt. Die Wirkung des Gesetzes wurde von allen Rednern, u. a. auch von dem bekannten Pastor Bodelschwingh, der bei dieser Gelegenheit seine Jungfernrede hielt, anerkannt; nur über die Ausführung des Gesetzes Sehr wichtige im einzelnen herrschen Meinungsverschiedenheiten. Positionen, z. B. den Posten von 300 000 m. für geheime Ausgaben im Intereffe der Polizei bewilligte debattelos. das Haus Selbst die Mannesdie freisinnigen Vertrauen haben ein ſo dem unbegrenztes feelen Polizeiminister, daß sie ihm jede gewünschte Summe in beliebiger Höhe zur Verfügung stellen. Beschwerden, die feitens polnischer Abgeordneter vorgebracht wurden, wurden durch eine neue, höchst einfache Methode abgethan; man schnitt den polnischen Rednern unmittelbar nach einer Erwiderung des Ministers das Wort ab. Am Mittwoch beginnt die Beratung des Kultusetats.
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Scharfmacherblatt ohne Skrupel folgende Stelle ab:„ Es wird ers zählt( 1), daß der Missionar Brodmann zwei Weißen, die bei ihm Zuflucht ſuchten, Aufnahme verweigerte und sie den Hereros auslieferte."
Die Wut gegen den Gouverneur Leutwein äußert sich in folgenden Bemerkungen.
11. Februar: Gegen 1 Uhr mittags hört man den„ Ernst Woermann " im Nebel tuten, von Lüderizbucht zurück mit dem Gouverneur an Bord. Dieser kommt ca. 5 Uhr abends an Land und übernimmt den Oberbefehl. Der Empfang durch die Bürgerschaft ist eisig; außer den vier Gesellschaften hat kein einziger Privatmann und Store geflaggt!!
" Häuser sind meistenteils verivüstet; der Grund und Boden entwertet, denn wer wird sich in den ersten Jahren unter einer Regierung, die so unverantwortlich gewirtschaftet hat, ansiedeln? aller Frühe fährt der Morgens in „ 14. Februar: Gouverneur per Extrabahn nach Karibib , wo er zwei Tage zu bleiben gedenkt, um dann nach Okahandja und Windhuk zu reisen. Er wird nur vom Bezirksamtmann Dr. Fuchs zur Bahn gebracht; die Bürgerschaft glänzt durch komplette Abwesenheit."
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Der wütende Haß unsrer Südwest- Afrikaner, die ja nach der fürzlichen Darstellung selbst des Korrespondenten der Köln . Ztg." zum guten Teil aus nicht gerade den besten Elementen bestehen soll, gegen den Gouverneur Leutwein und die Missionare spricht Bände - aber nicht gegen die Angegriffenen, sondern gegen die Ankläger! Die„ Mißwirtschaft" der Regierung bestand darin, daß fte wenigstens gegen die tollsten Ausbeutungspraktiken schüchtern au opponieren wagte, daß sie die Eingeborenen nicht völlig den weißen Herrenmenschen als Ausbeutungsobjekte auslieferte, sondern ihnen wenigstens noch einen bescheidenen Teil ihres Reiches
Die Revision rügt ferner, daß in Bezug auf Leid auch zwei während seiner Verhaftung erschienenen von ihm unmöglich verfaßte, ihm auch nicht bekannte Artikel( Nr. 196 und 197) herangezogen sind. Das Urteil führe auch in unzulässiger Weise allgemeine Behauptungen an Stelle von Gründen an, so überall da, wo es sich um die Frage handelt, ob die Artikel auf die Person des Kaisers zu beziehen sind. An Stelle von Gründen tvie kehren fortwährend Wendungen, ,, es muß angenommen werden", ist allgemein bekannt", muß zur Annahme führen"," offenbar" und dergleichen wieder. Ünverständlich und sprachlich irrig ist die Behauptung des Urteils, daß unter den Hoftreisen und Hofleuten und Herren am Hofe Seine Majestät der Kaiser und König selbst mit inbegriffen sein könne". Diese vage Art der Feststellung sei um so auffallender, als das Kammergericht in seinem Enthaftungsbeschluß ausdrücklich feststellt, daß die Beziehung der drei zur Anklage gestellten Artikel des Vorwärts" zu der Person Sr. Majestät des Kaisers und Königs nicht derartig zweifelsfrei erscheint, um einen dringenden Verdacht der Majestätsbeleidigung annehmen zu können". Bekanntlich haben ja auch mehrere Gerichte die Einleitung eines Hauptverfahrens aus demselben Grunde abgelehnt. Die subjektive Seite der MajestätsWeitere zehn Millionen für Deutsch - Südwestafrika. beleidigung weise gleichfalls Mängel auf. Wenn man dem dolus Der dem Reichstag zugegangene zweite Ergänzungsetat für eventualis den weitesten Raum geben wolle, so sei doch zum Südwestafrika fordert nicht weniger als circa zehn Millionen Mark, mindesten die Feststellung erforderlich, daß ein Leser und daß der wobei aber die Kosten für die Neuberstärkung der südwestAngeklagte den ehrenkränkenden Charakter erkannt hat. Statt dessen stellt der Nichter nur fest, der ehrenkränkende Charakter habe vom afrikanischen Truppen nicht in Anrechnung gebracht sind! Zunächst werden, als Abschlagszahlung!, zwei Millionen Leser und Leid erkannt werden müssen oder mindestens fönnen. Der Reichsanwalt führte diesen Rügen gegenüber aur Gewährung von Entschädigungen an die durch aus: Diese Rügen scheitern an den thatsächlichen Feststellungen des den Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Ansiedler und Händler gean Land und Vich und eine gewisse Selbständigkeit zu erhalten Urteils. Es handelt sich um Auslegungsfragen, diese fordert. find aber der Nachprüfung des Reichsgerichts entzogen. Sache Ferner verlangt ein Nachtrags- Etat für 1903 1727 000 m. thatsächlicher Feststellung sei auch die Heranziehung der während außerdem 1 300 000 M. für Ausgaben bei der Verwaltung der der Haft Leids erschienenen Artikel gegen Leid. Es kaiserlichen Marine, 65 000 M. für Ausgaben der Reichspost- und Dafür soll es aber auch nunmehr völlig anders werden. Was brauche das Urteil keineswegs jedes einzelne That- Telegraphenverwaltung, zusammen 3 092 000 m. bestandsmerkmal zu begründen. Daher scheitern alle wendigkeit dieser Forderungen bemerken die Erläuterungen: Außer von den Hereros am Leben bleibt, soll unter die Herren Ansiedler dahin gerichteten Angriffe, daß das Urteil zu Unrecht eine Beziehung den im ersten Nachtrags- Etat für das südwestafrikanische Schutzgebiet als zwei beiniges Vieh verteilt werden! Wadere Kulturpioniere!- der Artikel zur Person des Kaisers feststellt. Daß ein Leser und pro 1903 bewilligten Ausgaben sind zur Niederwerfung des Hererodaß Leid diese Beziehung erkannt habe, sei allerdings erforderlich Aufstandes 1903 infolge von Maßnahmen, welche bei Aufstellung des ersten und werde durch das erkennen müssen oder mindestens fönnen" Nachtragsetats noch keine Berücksichtigung finden konnten, noch weitere vielleicht nicht ausreichend festgestellt. Aber das Urteil erwähnt, daß Mittel in Höhe von 1 727 000 m. erforderlich geworden. Die Mehrder Vorwärts" selbst Ausführungen andrer Blätter, insbesondere fosten gegenüber dem Zuschlage des ersten Nachtragsetats find im die Frankfurter Zeitung " und die„ Staatsbürger wesentlichen veranlaßt durch die Entsendung eines EisenbahnpionierZeitung' citiert, welche den beleidigenden Charakter und die Detachements in Stärke von 4 Offizieren und 120 Mann, die VerBeziehung der Vorwärts"-Artikel auf den Kaiser behaupteten. Mit- stärkung des Artilleriematerials hin ist festgestellt, daß Leser den ihn kränkenden Charakter nicht nur erkennen konnten, sondern ihn auch erkannt haben. Daß auch Leid diesen Charakter erkannt habe, ergebe sich aus andren Stellen des Urteils, die die thatsächliche Feststellung treffen, daß diese Kenntnis vorgelegen hat. Einer Begründung dieser thatsächlichen Feststellung bedürfe es nicht.
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leber die Not
suchte. Und den Missionaren kann man es nicht vergessen, daß sie gegen die Schnaps- und Syphilisvergiftung der Eingeborenen auch nur schüchterne Einwendungen zu erheben wagten.
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Deutfchen Reich.
Die Socialdemokratie als force majeure. Die Wahl der Landtags- Abgeordneten Hammer und Felisch ist eine Feldbatterie M. 96 von der Wahlprüfungs- Kommission des Abgeordnetenhauses mit nebst Zubehör, den Mehrbedarf von 500 Pferden, die Ausgaben allen gegen zwei Stimmen für gültig erklärt worden. Befür die Wiederherstellung der Eisenbahn Swakopmund- Windhuk und kanntlich hatte eine größere Anzahl socialdemokratischer Wahlmänner die aus der Lage der Verhältnisse sich ergebende Gewährung von Unterstüßungen an solche Ansiedler, welche durch den Aufstand des Wahlkreises Teltow- Beeskow- Storkow dagegen Proteſt eingelegt, weil die Wahlmänner trotz der klaren Bestimmung des Gesetzes, die hilfsbedürftig geworden sind. Ein Ergänzungs- Etat pro 1904 verlangt ferner als Zuschuß zur Köpenid als Wahlort für den genannten Kreis festsetzt, nach Rigdorf Die Revision des Angeklagten Realisti rügt, daß ihm zu Un Bestreitung der Verwaltungsausgaben im südwestafrikanischen Schutz zur Vornahme der Wahl eingeladen waren. Der Protest verlangte, recht der Schutz des§ 193 des Strafgesetzbuchs versagt sei. Das gebiete 3 197 000 M., und zu Ausgaben der Reichs- Post- und Tele- daß die Wahl von Hammer und Felisch für ungültig erklärt und Landgericht nimmt an, allerdings habe Stališki die Artikel veröffent- graphen- Berwaltung 513 000 M., zusammen 3 710 000 M. Jm Kap. 1 daß die Wahlmänner, dem Gesetz entsprechend, zur Vornahme Neuwahl nach- Köpenick eingeladen werden. Die licht, um sich vor dem Vorwurf zu schützen, als sei die Benennung Tit. 11 Einmalige Ausgabe würden zur Verstärkung der Schutztruppe einer des Hofmarschalls v. Trotha der Wahrheit zuwider erfolgt. Zur behufs Niederwerfung des Herero- Aufstandes 877000 M. Hinzutreten. Kommission erkannte in ihrer Mehrheit zwar an, daß die Wahrnehmung dieses Rechts sei es aber nicht erforderlich gewesen, Bu Tit. 13 Nr. 3 Kap. 1 werden 315 000 M. zur Wiederherstellung Berlegung eines Wahlorts nicht durch Verordnung erfolgen dürfe, die Behauptung der wissentlichen Unwahrheit aufzustellen. Der der Eisenbahn Swakopmund und Anmietung von Wagen als erste Rate Reichsanwalt führte demgegenüber aus: Die thatsächliche 315 000 m., in Titel 14 zur Unterstützung durch den Aufstand ver- sondern daß hierzu ein Gesetz nötig sei, stellte sich aber auf den Standpunkt, daß hier einer der im Gesetz vorgesehenen AusnahmeFeststellung des ersten Richters sei ohne Rechtsirrtum, eine Nach- triebener Ansiedler 50 000 m. verlangt. prüfung, ob für Kaliski zur Wahrnehmung seines Rechts die in- Zwei und dreiviertel Millionen sind bereits zur Bekämpfung des fälle vorliege, da die Abwicklung des Wahlgeschäfts infolge anfriminierte Aeußerung notwendig war, entziehe sich dem Reichsgericht. Hereroaufstandes bewilligt worden, so daß sich schon jetzt die Aus- geblicher Drohungen der Socialdemokraten in Das Reichsgericht erkannte auf Verwerfung beider gaben für diesen Krieg auf 13 Millionen Mark belaufen, womit es Köpenid unmöglich gewesen sei. Es habe ein Fall von Revisionen. In der Begründung folgte es im wesentlichen den aber allem Anschein nach noch lange nicht sein Bewenden haben wird!-force majeure borgelegen. Das ist natürlich purer Unsinn. Im Ausführungen des Reichsanwalts. Es bleibt also bei dem Urteil geschichtlichen Sinne ist die Socialdemokratie allerdings force erster Instanz. majeure, höhere Naturgewalt insofern begrüßen wir das Anerkenntnis der Kommission, nicht aber im Sinne des Wahlgesetzes. Nach dem Gesetz darf der Minister den Wahlort nur dann ver legen, wenn die Abhaltung der Wahl an dem im Gesez genannten Orte durch ansteckende Krankheiten, Unterbrechung der Verbindung mit dem Wahlort oder durch andre unabwendbare Zufälle Ein solcher Fall lag hier nicht vor. Noch unausführbar wird.
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Die Revision ist verworfen. Dieser Ausgang des Prozesses ist werden in den Blättern veröffentlicht. nach verschiedenen Richtungen hin bemerkenswert. Nach den vom Reichs- In erster Linie ist es auffallend,[ daß jetzt abermals in gericht gebilligten Gründen ist der Angeklagte dagegen schußlos, einem bürgerlichen Blatte ein zweiter Soldatenbrief daß auf der einen Seite behauptet wird, ein Beweis der Wahr - veröffentlicht wird, in dem der Schreiber behauptet, daß den Truppen heit sei nicht geführt, während nach der andern seine Rüge unbeachtet der Befehl gegeben worden sei, keinen Pardon zu geben. In den bleiben muß, daß Fragen über Einzelheiten des Raiserinsel Projettes ihm verwehrt sind. Er ist schußlos betreffenden Brief, der in dem Trierschen Wolfsfreund dagegen, daß an Stelle von Gründen allgemeine Wendungen, wie veröffentlicht wird und von dem Sohn des Schneidermeisters bor einem Jahre hat selbst der Kommissar des Ministers v. HammerStein ausdrücklich erklärt, daß die im Gesetz genannten Umstände für unzweifelhaft"," zweifellos", es ist allgemein bekannt" usw. traten. Peter Scherr in Trier stammt, heißt es wörtlich: Endlich aber kann ein Redakteur, der wegen drei Artikel angeklagt ,, Wir dürfen keine Gefangenen machen, alles, was lebend ist die Verlegung nicht in Betracht kommen tönnen, und daß man auch nicht von einem unabwendbaren Zufall sprechen könne. Jetzt stellt ist, tegen fünf Artikel verurteilt werden, ohne daß eine neue Anklage und schwarze Farbe hat, wird niedergeschossen." erhoben, ohne daß ein Hinweis erfolgt ist, daß er auch wegen der Wir vermögen es nicht zu glauben, daß ein derartiger Befehl ich die Regierung plötzlich auf den entgegengesetzten Standpunkt. zwei andern, nicht inkriminierten, Artikel verurteilt werden an die Soldaten ergangen ist. Aber wie dieser zweite Brief Die bloße Drohung eines Socialdemokraten, nebenbei bemerkt fönnte. Und das auf Grund der neuen Konstruktion einer " fortgesetzten Handlung". Dieser neueste juristische Konstruktions- eines mit dem Verfasser des ersten Briefes in keinerlei Verbindung eine unwahre Behauptung, die Wahlhandlung unmöglich zu Es könnte stehenden Soldaten zu beweisen scheint, ist unter den Soldaten machen, soll auf einmal ein unabwendbarer Zufall" sein. apparat übertrifft noch den des dolus eventualis. Was die Socialdemokraten mit dem Protest erreichen wollten, nach dieser neusten Entdeckung ein Redakteur wegen eines thatsächlich die ungeheuerliche Auffassung verbreitet, daß kein Artikels angeklagt und wegen 300 Artikel verurteilt werden. Bis- Pardon gegeben werden dürfe. Die Folgen einer solchen Auffassung haben sie erreicht. Natürlich ist es niemand von ihnen auch nur lang nahm man für jeden Kulturstaat als Grundsatz an: ohne liegen auf der Hand. Es ist also dringend erforderlich, daß die im Traume eingefallen, zu glauben, das Junkerparlament würde Anflage fein Urteil. Das Reichsgericht ist andrer Ansicht. Denn Regierung den Kommandeuren der in Afrika befindlichen Truppen dem Protest Folge leisten. Was sie damit bezweckten, war einzig auf nichts andres als auf Umstoßung auch dieses Grundsazes läuft sofort die telegraphische Anweisung zugehen läßt, daß die Kriegsführung und allein, an einem eklatanten Beispiel klar zu machen, daß ein die Verwerfung der Revision hinaus.
Politifche Ueberficht.
Berlin , den 15. März. Der Reichstag führte am Dienstag die Specialberatung des Militäretats ein gutes Stück weiter. Eine große Reihe von Kapiteln wurde ohne Diskussion erledigt. Und wenn wirklich einmal irgend ein Abgeordneter zu einem Titel das Wort ergriff, blieb es meist ein Monolog.
in civilisierten Formen zu geschehen hat und jedes Niederschießen Parlament, das sich mit Vorliebe als die Personifizierung von Recht eines sich Ergebenden und Wehrlosen kriegsgerichtlich abgeurteilt wird. und Gesez erklärt, Recht, Gesetz und Verfassung nicht kennt, Des Ferneren wird sich allerdings die Regierung auch nicht der wenn es sich gerade so macht, und daß die Regierung ihm hierbei Pflicht entziehen können, der" Entstehung solch barbarischer Auf- hilfreiche Hand leistet, unbekümmert darum, daß sie kurz vorher fassungen der Soldaten nachzuforschen und öffentlich Rechenschaft von einen gerade entgegengesetzten Standpunkt eingenommen hat und sich durch ihre plögliche Sinnesänderung den Vorwurf zuzieht, um dem Ergebnis ihrer Untersuchungen abzulegen! mit dem Grafen Bülow zu reden, daß ihre Taktik zu dumm" ist.-
Erwähnt sei noch, daß auch dieser Soldatenbrief konstatiert, daß die Hereros bei aller Grausamkeit ihrer Kriegsführung die Frauen Centrumsgeschäft. Der§ 2 des Jesuitengesetzes hat anscheinend in der Regel verschont haben:„ Die Frauen haben sie( die das Centrum sehr handelsfähig gemacht. Man sieht in diesen Tagen Hereros! Red.) meistenteils geschont."- die Centrumsführer noch eifriger als sonst in Konferenzen mit Sehr interessant für die Zustände in Deutsch- Südwestafrika sind Regierungsvertretern. Wo eine zurückliegende Ecke ist, da verhandeln Einen lebhafteren Zusammenstoß gab es nur beim Kapitel Tagebuch Aufzeichnungen , die die hamburger Herr Dr. Spahn und Herr Gröber mit dem Herrn Kapitän zur See Remontepferde". Die Herren Großgrundbesitzer fordern ,,, natür- a chrichten" veröffentlichen. Diese Tagebuch- Aufzeichnungen Stappell, der rechten Hand des Herrn Tirpig. Was sie verhandeln, lich im Interesse des kleinen Mannes", dessen Besitzung zur atmen einen geradezu wütenden Haß gegen die Maßnahmen und den dürfte bald zu Tage treten, wenn der Etat des Marine- Amis dem nächst zur Beratung gelangt. Vermutlich wiederholt sich das Spick, Pferdezucht viel zu klein ist, daß die Armeeverwaltung höhere Guvernews weiu.
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