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ftets prompt eingelöst worden, es sei niemals ein Wechsel protestiert| vom Uniformrock ausziehen. Ich begab mich auch zu gleicher Zeit worden. Auf Befragen des Verteidigers bemerkt der Zeuge: Er zu dem Herrn Oberpräsidenten v. Bitter und sagte diesem: habe einmal einen Wechsel des Endell in Bromberg diskontieren Sie müssen Kiekrz ankaufen,
haben das aber nicht bestätigt gefunden.
zerrüttet waren, schließlich
gedrückt.
Soziales. Aerzte und Krankenkassen.
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wollen, dabei habe er allerdings Schwierigkeiten gehabt. Jedenfalls sonst giebt es in der Provinz einen großartigen Standal. An dem sei er der Meinung, daß Endell nicht im Vermögensverfall war. Abend, an dem wegen des Aukaufs von Kiekrz eine StaatsministerialDie große Erbitterung der Krankenkassen Mitglieder gegen die Mühlenbesizer Braun: Er hatte die Ueberzeugung, daß Endell fitung stattfand, war ich Gast des verstorbenen Finanzministers v. Miquel. Entrechtung der Kölner Kassen durch die Verfügungen der Aufsichtssich in Geldschwierigkeiten befunden habe. Er habe an Endell mehr- Herr Major Endell habe ihm bei seinem zweiten Besuche gesagt: behörde tritt fortgesetzt in den Versammlungen zu Tage. In einer fach Kartoffeln verkauft und stets sehr lange auf Zahlung warten Ich habe mich bisher durchgelogen, ich werde mich auch weiter durch- Versammlung in Köln- Ehrenfeld wandten sich die Redner müssen. lügen. Ich habe diese Ausdrücke nicht wörtlich aufgefaßt. Auf scharf gegen die Manipulationen, mit denen die Aerzte auf Kosten Direktor der Oftbank für Handel und Gewerbe. Hamburger: weiteres Befragen bekundet Geh. Rat Witting: Landrat v. Willich der Kranken die Summen herauszuholen versuchen, die infolge der Die Auskunft über die wirtschaftliche Lage des Majors war derartig, hat sich in seiner Eigenschaft als Johanniter, als Corpsstudent und den Vereinsärzten in den Schoß gefallenen Honorarerhöhungen auf daß dessen Wechsel nur von der Bank diskontiert wurden, wenn zwei als Reserveoffizier aufs tiefste verletzt gefühlt, daß ihm Major Endell gebracht werden müssen. Bleichsüchtigen Arbeiterinnen und schwindgute Unterschriften auf denselben standen. den Vorwurf der persönlichen Feigheit gemacht hat. Legterer hatte füchtigen Arbeitern werden die Stärkungsmittel entzogen, und von Kaufmann Calvary, Pferdehändler Wreszynski, Kaufmann behauptet: Herr v. Willich habe gekniffen. zwei Aerzten wurde Mitgliedern der Orts- Krankenkasse II zugemutet, Borowski, Kaufmann Zielinsky, Kaufmann Taust, Viehhändlek Kurz vor Kaisers Geburtstag hat der Oberpräsident v. Bitter als ihnen teure Heilmittel verordnet wurden: diese MediZakrzewicz und Kaufmann Davidjohn bekunden: Sie hätten wohl ge- an Landrat v. Willich telegraphiert, er solle der Festlichkeit, die zur famente müßten sie selbst bezahlen. Der Kaffenhört, daß sich Major Endell in Zahlungsschwierigkeiten befinde, sie Feier von Kaisers Geburtstag in Birnbaum veranstaltet wurde, fern vorstand, der von den Kranten sofort angerufen wurde, ordnete an, bleiben. Ich sagte zu Herrn v. Willich : Ein preußischer Landrat, daß auch diese Heilmittel von der Kasse zu zahlen feien. Dekonomierat Hünerasky: Endell sei in derselben Lage ge- der der Kaiser- Geburtstagsfeier fern bleibt, ist keinen Schuß Pulver Eine am Mittwoch in Köln abgehaltene Versammlung der wesen, wie viele Landwirte in der Provinz, er habe aber niemals vor wert. Beantragen Sie sofort das Disciplinarverfahren gegen sich." Orts- Krankenkassen Nr. 3 und 8 erhob in einer einstimmig angeeinem wirtschaftlichen Zusammenbruch gestanden. Er habe in Er- Dieser Vorgang hat Herrn v. Willich , dessen Nerven ohnedies schon nommenen Resolution auf das entschiedenste Proteſt gegen jeden fahrung gebracht, daß Major Endell sich einen Vorschuß von 5000 M. Versuch, die Ablehnung der für die Kassen unerschwinglichen Forde aus der Kasse der Landwirtschaftskammer hatte zahlen lassen und rungen der Aerzte Organisation mit parteipolitischen Bestrebungen die Pistole in die Hand dafür einen Gutschein gegeben hatte. Als nun eines Tages eine in Verbindung zu bringen; die Resolution betont, daß die Vorstände Staatliche Revision der Kasse der Landwirtschaftskammer vorgenommen in der Ablehnung mit den Mitgliedern durchaus einig seien. Professor Dr. Gerlach, Vorsitzender der landwirtschaftlichen Ver- weiter beschloß die Versammlung einstimmig folgende Resolution: wurde, habe er( Beuge) sich schleunigst 5000 m. von der Darlehnstasse geholt, dies Geld in die Kaffe gelegt und den Gutschein heraus- suchsstation bemerkt: Er habe die Entnahme von 5000 M. aus der „ Die in der„ Glückaufhalle" versammelten Mitglieder der Ortsgenommen. Er habe dies gethan, weil er der Ueberzeugung war, Stasse der Landwirtschaftskammer nicht für berechtigt gehalten. daß, wenn die Revisionskommissare dies entdeckten, Major Endell Zuchtdirektor Dr. Marts: Major Endell hatte ihm und Professor Krankenkasse für Handwerker Nr. 3 und 8, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, protestieren gegen die Verträge und Verfügungen der Gerlach einen Verweis erteilt. Sie und die Beamten der Kammer Unannehmlichkeiten haben würden. haben sich deshalb Aufsichtsbehörde, welche beiden Kassen unfehlbar dem bei dem stellvertretenden Vorsitzenden der Er sei überzeugt, Major Endell hätte sich die 5000 M. mit Leichtig= Landwirtschafts- Ruin entgegenführen müssen. Die Arbeitgeber und feit auch von andrer Seite beschaffen können. Er würde dem Major kammer, Kammerherrn v. Born Fallois beschwert und diesen Arbeitnehmer protestieren im voraus gegen jede Beitragserhöhung die 5000 M. ohne Zögern gegeben haben. Endell sei eines Tages ersucht, zwischen ihm und Major Endell einen Ausgleich zu oder Reduzierung der Leistungen der Kassen sowie gegen die Ansehr niedergeschlagen gewesen. Er erzählte, er habe alle seine Ehren- schaffen. Als er schon die Klinke in der Hand hatte, habe er zu dem greifung des Reservefonds, da die Arbeiter die Gelder der Krankenämter, seine Mitgliedschaft im Deutschen Landwirtschaftsrat, Preußi- Stammerherrn gesagt: Ein Ausgleich kann aber nur stattfinden, tassen in schwerer Weise, durch einen Teil ihres Lohnes, der in schen Landesökonomie- Kollegium, dem Bund der Landwirte usw. wenn die Kassenangelegenheit von Major Endell geregelt sei. vielen Fällen nicht zur notwendigen Lebensunterhaltung ausreicht, niederlegen müssen. Auf seine( des Zeugen) Frage, weshalb er Kammerherr habe darauf bemerkt: Ich will das, was Sie soeben zusammenbringen mußten, andrerseits aber auch die Arbeitgeber, ſeine Ehrenämter habe niederlegen müssen, habe Ende II gesagt: gesagt, nicht gehört haben. Berteidiger: Hat Ihnen Dekonomierat Hünerasky einmal gewelche größtenteils dem handwerktreibenden Mittelstand angehören, Er habe doch schließlich Schulden und da könne er nicht mehr öffentliche Ehrenämter bekleiden. Berteidiger: Sprach Herr Endell flagt, daß er von Endell das diesem geliehene Geld nicht zurück- schwer belasten. Die Versammlung macht für das entstehende Deficit die Aufsichtsbehörde verantwortlich, um so mehr, auch von der Entnahme von 5000 M.? Zeuge: Herr Dekonomierat Hüneralsky hat Ver- erstatten könne? Zeuge: Nein. teidiger Justizrat nümann: Ist Ihnen Herr Endell Geld schuldig wiederholt gesagt: Wenn ich bloß mein Geld von Endell wieder da den Kassen 3 und 8 acht Aerzte mehr zur Verfügung standen, als sie vor dem 1. Januar hatten. Danach hat die untere Aufsichtsgewesen? Zeuge: Jawohl, etwa 6000-8000 M. Verteidiger: hätte, ich kann es aber nicht bekommen. Kammerherr v. Born Fallois: Ist es richtig, daß Sie zu Oberbürgermeister Witting gesagt haben: Er sei früher stell- behörde ihre Befugnisse überschritten, indem sie die Verfügungen des Er sei früher stell- Regierungspräsidenten in Anwendung brachte. Die Versammlung Die Schulden des Majors Endell ist nicht das schlimmste, viel vertretender Vorsitzender der Poſener Landwirtschaftskammer ge- giebt dem Vorstand anheim, die Verträge und Verfügungen der schlimmer ist die Entnahme der 5000 m. aus der Kasse der Land- wesen, jetzt sei er Vorsitzender. Dr. Marks habe ihm die Vorschuß- Aufsichtsbehörde mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu bes wirtschaftskammer? Zeuge: Darauf erinnere ich mich nicht. angelegenheit in einer Weise mitgeteilt, daß er sich ablehnend das kämpfen. Als Selbsthilfe beschließt die Versammlung, die Vorschläge Der Vorsitzende verliest die gerichtliche Aussage des Zeugen gegen verhalten mußte. Major Endell habe sich die 5000 M. augen- der Kartellkommission der Kölner Gewerkschaften zu den ihren zu Hünerasty. Danach hat letterer befundet: Er habe zu Geheimrat scheinlich machen: das von derselben herausgegebene Aerzteberzeichnis als für Witting gesagt: Die Schulden Endells sind nicht das Schlimmste, nur aus Bequemlichkeitsgründen alle Versicherten als allein maßgebend zu betrachten. Die Vers viel schlimmer ist, daß Endell sich 5000 M. aus der Kasse der Landsammlung hält es für eine Pflicht aller Kassenmitglieder, die Kölner wirtschaftskammer hat geben lassen. Verteidiger: Sie sagten, Sie hätten Herrn Endell ohne Zögern die 5000 M. geliehen. Warum Aerzte, welche ihre Stontrafte gebrochen haben, bei Erkrankungen nicht haben Sie das nun nicht gethan, um die Sache, die Sie doch für au fonfultieren, die von den Kassen engagierten Aerzte aber mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu unterstützen." vollständig ungehörig hielten, aus der Welt zu schaffen? Zeuge: Weil ich dazu feine Veranlassung hatte. Verteidiger: Sie fühlten sich aber veranlaßt, die 5000 m. in die Kasse zu legen und den Guts schein herauszunehmen? 3euge: Ich habe bereits bemerkt, daß ich den Beamten Unannehmlichkeiten ersparen wollte. Verteidiger: Also eigentlich,
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Der
geben lassen. Wenn er sich an uns gewandt hätte, dann würden ihm ohne weiteres 5000 M. gegeben worden sein. Es wird alsdann des längeren das Disciplinar- Berfahren gegen Eberl erörtert. Verteidiger Justizrat Ullmann bemerkt: Das Vorgehen des Vorstandes der Landwirtschaftskammer sei ein solches gewesen, daß der Staatsanwalt in der Disciplinarverhandlung äußerte: Das Vorgehen der Landwirtschaftsfanmer gegen Eberl sei ein so rigoroses, wie es bei einer preußischen Behörde noch niemals vorgekommen sei.
Thätlichkeiten
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Herr im Hause!
Eines der beliebtesten Argumente gegen die Arbeiterbewegung ist die Betonung des Herrenstandpunktes der Unternehmer. Will der Arbeiter mehr Lohn haben, verlangt er fürzere Arbeitszeit, anum die Revisionskommission zu täuschen. ständige Behandlung, Schuß gegen gesundheitsschädliche Einrichtungen, 8 weiter Tag der Verhandlung. Zeuge: Dies beabsichtigte ich nicht. Verteidiger: Aber Sie Aus der gestrigen Vernehmung des Geheimrats witting ist noch so wird sein Anspruch in der kapitalistischen Presse in der Regel als werden doch zugeben, daß durch Ihr Verfahren die Revisions- nachzutragen: Aus Anlaß der Endell- Angelegenheit sei der ver- in ihren Betrieben nicht mehr Herr im Hause. eine Anmaßung bezeichnet, und die Scharfmacher jammern, sie seien Zu dieser tommission thatsächlich getäuscht worden ist? Zeuge schweigt. storbene Landrat v. Willich zu dem Oberpräsidenten v. Bitter ge- Herrenmoral möchten wir ein interessantes Beispiel liefern, es Verteidiger: Herr Zeuge, find Sie Mitglied des Bundes der rufen worden. Im Einverständnis mit dem Oberpräsidenten habe ist nicht dem Lohnkampf entnommen, aber es kennzeichnet doch so Landwirte? Zeuge: Jawohl. Angeklagter Ebert: Ich kann er den Landrat v. Willich auf Bitten des Letzteren, zu dem Obermit Bestimmtheit bekunden, daß, als Oberbürgermeister Witting präsidenten begleitet. Bei dieser Gelegenheit sei es zwischen dem recht den Zustand der absoluten Unternehmerwillkür, die über Leben Herrn Endell sagte: Er habe sich hier unmöglich gemacht, er müsse Oberpräsidenten und dem Landrat zu solch heftigen Auseinander- und Gesundheit des Arbeiters gebieten will und gebietet. sofort seine Ehrenämter, zum mindesten den Vorsitz in der Land- feßungen gekommen, daß, wenn er( Zeuge) nicht beschwichtigend da- Arbeiter K., der am 28. April 1902 im Betriebe der Königshütte in wirtschaftskammer niederlegen, Endell geweint und gesagt hat: zwischen getreten wäre, Oberschlesien eine schwere Verbrennung erlitten hatte. Ueber den Wenn ich bloß noch meinen guten Namen retten tann." Major Unfall laffen wir am besten die protokollierte Zeugenaussage des Endell: Ich muß zunächst bemerken, daß Herr Dekonomierat stattgefunden hätten. Gießers A. sprechen: Hünerasky sich irrt. Ich habe ihm nicht gesagt: ich müsse Schulden In der heutigen Sitzung befundet Dr. Marks: Ein Beamter „ Der Apparatwärter N. war am 28. April 1902 morgens gegen halber meine Ehrenämter niederlegen. Thatsächlich habe ich dieselben der Landwirtschaftskammer habe sich einmal einer Unterschlagung 41" Uhr im Hochofenbetriebe am Hochofen 7 beschäftigt. Wir auch viel später niedergelegt. Daß, als Geheimrat Witting mir die von 50 Mark schuldig gemacht. Endell meinte: Man darf so etwas bemerkten, daß die Eisenerze im Ofen hängen geblieben. Von Eröffnung machte, daß er meine Verhältnisse sanieren wolle, ich in nicht so tragisch nehmen. große seelische Erregung geriet und geweint habe, gebe ich zu. Ich Endell: Ich bestreite das mit voller Entschiedenheit. Es ist diesem Vorgang machten die Arbeiter dem Abschmelzer G. Mithielt die ganze Sache für möglich, daß ich gesagt habe: man muß nicht gleich so streng bor sentten sich jedoch nicht. Bald darauf kam der Oberschmelzer auf vor- teilung. Hierauf ließ G. den Wind viermal abstellen, die Erze gehen. Dr. Marks: Ich wiederhole, unter Berufung auf meinen Eid, daß Herr Endell gesagt hat: man darf den Fall nicht so den Ofen, sah in denselben hinein und bemerkte, daß die Gase aus dem Ofen ringsum herauskamen. Daraufhin holte ich den Apparats tragisch nehmen. Endell: Ich kann ebenfalls beeiden, daß ich eine wärter N., der einen Abstich machte und hierauf Wind und Gafe ab solche Aeußerung nicht gethan habe. sperrte. Die Erze senkten sich jedoch nicht. Die Glocke des Verschlusses war Glocke den Verschluß des Dfens an. Nachdem dies geschehen, befahl der hochgezogen. Der Apparatwärter ordnete nunmehr durch Herauffeßen der
eine Intrigue gegen mich und hatte die Ueberzeugung, ich solle auf Wunsch meiner politischen Gegner meine Ehrenämter niederlegen. Nach Wiedereröffnung der Sigung erscheint als Zeuge der Direktor der Nationalbant, Oberbürgermeister a. D.
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v. Unruh: Das Disciplinarverfahren mußte gegen Eberl beantragt werden, da dieser nicht länger Generalsekretär der Landwirt schaftskammer bleiben konnte. Berteidiger Justizrat Ullmann: Ist
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Dieser bekundet: Eines Tages fuhr ich von Berlin nach Posen. es richtig, daß Sie und Kammerherr v. Born Fallois an die Re- Oberschmelzer dem Apparatwärter, in den Ofen hineinzugehen; diefer Unterwegs tam Dekonomierat Hünerasky zu mir ins Kupee. Nach Besprechung verschiedener gleichgültiger Dinge brachte Hünerasky gierung geschrieben haben:„ Sie seien nicht in der Lage, mit Ebertsträubte sich und wies auf die große Gefahr hin, die mit dem das Gespräch auf Major Endell. Er bemerkte, die Stellung des länger zuſammenzuarbeiten. Wenn Eberl nicht discipliniert werde, darauf bestand, gab der Arbeiter seinen Widerstand auf und Majors Endell in der Landwirtschaftskammer sei eine fast unhaltbare, dann müßten Sie und Kammerherr v. Born- Fallois Ihre Aemter indem er halblaut vor sich hersagte:" Im Namen Gottes, und fragte mich, ob ich im Interesse Endells intervenieren könnte. Herr war das Verhältnis zwischen Endell und dem Landrat v. Willich befahl der Oberschmelzer dem Gießer K. und mir, daß auch wir Berteidiger: niederlegen." 3euge: Das ist mir nicht erimmerlich. ich gehe hinein", übernahm er das gefahrvolle Werk. Hierauf erflärte daher meine Bereitwilligkeit. Hünerasty tam bald darauf schon vor dem Erſcheinen des Artikels in der„ Täglichen Rundschau hineingehen und dent Stollegen helfen sollten. S., der sich an Zeuge: Ich will bemerken, daß ich Gutsnachbar feinerlei Feindseligkeit hegte. Ich sage das, um die gegenteiligen Schmelzer darauf bestand. Ich( der Zeuge) ſah, daß die Gefahr zu von dem verstorbenen Landrat v. Willich war und gegen diesen fänglich sträubte, in den Ofen hineinzugehen, ging, weil der Obergroß war und ging nicht hinein. Behauptungen der
nehmen und zu mir kommen. Ich verſetzte: Ich werde lieber zu
ein gespanntes?
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Revolverpresse
Sotveit das Protokoll.
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Der Apparatwärter ist bald nach der Einlieferung in das Lazarett gestorben, K. wurde nach ungefähr einem Jahr als geheilt entlassen. Er hatte ein Auge eingebüßt, die Hände und andre Körperteile waren von Brandnarben bedeckt, wie überhaupt eine starke Entkräftung des Verunglückten eingetreten war. Der Knappschaftsarzt Dr. Hartmann maß dem Verunglückten noch 35 Proz. Erwerbsfähigkeit zu, demgemäß sezte die Schlesische Eisenund Stahlberufsgenossenschaft die Sente fest und das Schiedsgericht in Oppeln bestätigte gewohnheitsgemäß die Rente, indem es sich wie immer dem„ bedenkenfreien" Gutachten des Dr. Hartmann anschloß.
zu mir und sagte mir: Herr Endell will gern meine Hilfe anHerrn Endell gehen, um ihm einen unangenehmen Gang zu er= sparen. Hünerasty sagte mir außerdem: Herr Oberbürgermeister, Kaum, daß die beiden Kollegen in den Ofen eingestiegen waren wenn Sie helfen wollen, dann fühle ich mich verpflichtet, Ihnen und zu arbeiten anfingen, sentten sich die Erze, die brennenden Gase die volle Wahrheit zu sagen: Herr Endell hat nicht bloß viele zu widerlegen. Im übrigen bin ich in dieser Beziehung zur Amts- schlugen in die Glocke, worauf die in der Glocke stehenden Arbeiter Schulden, was aber viel schlimmer ist, es fehlen in der Kasse verschwiegenheit verpflichtet. berbrannt wurden. K. kam noch von selbst heraus, während der der Landwirtschaftskammer seit etwa dreiviertel Jahren 5000 Mart. Verteidiger: Ist Ihnen bekannt, daß das Strafverfahren gegen Apparatwärter in hellen Flammen stand, der Oberschmelzer und ich Ich habe Endell schon wiederholt aufgefordert, durch Zahlung Eberl auf Grund einer Denunziation eines August Schmidt erfolgt haben ihn herausgezogen. der 5000 Mart die Sache aus der Welt zu schaffen, Herr iſt? Zenge: Das weiß ich nicht. Berteidiger: Kennen Sie Hierauf wurden die beiden schwer Verletzten auf der AbzugsEndell hat dies aber bisher nicht gethan. Ich war darüber geradezu diesen August Schmidt?- Zeuge: Nein.- Berteidiger: Ich beschaale herunterbefördert und in das Knappschaftslazarett gebracht. bestürzt und sagte:„ Um Gotteswillen, dann ist ja Herr Endell merke, daß dieser August Schmidt trotz aller Nachforschungen nicht verloren." Defonomierat Hünerasky erzählte mir ferner: Es habe gefunden werden konnte. Der Zeuge v. Unruh bekundet, ein vor einiger Zeit eine Revision der Kaffe der Landwirtschaftskammer Verdacht bestand, v. Willich habe schon dem ersten Artikel in der stattgefunden. Um den Beamten Unannehmlichkeiten zu ersparen, Kölnischen Zeitung " nahe gestanden. Es sei richtig, daß v. Willich jeien die 5000 M. in die Kasse gelegt und nach geschehener Revision in einer Bundesversammlung in Samter auf Endell ein Hoch aus wieder herausgenommen worden. Hünerasky erzählte mir ferner, gebracht habe. In der Stadt und im Kreise Birnbaum sei das daß in der Kasse der Einkaufsstelle unerfreuliche Dinge vorfämen. Gerücht verbreitet gewesen, Endell sei bankrott. Ich bemerke, die schlechten Vermögensverhältnisse des Herrn Verteidiger Justizrat Ullmann: Der Herr Zeuge fagte vorhin Endell waren mir längst bekannt; es schwirrten Gerüchte in der Wenn Sie das nicht wissen, dann thut's mir leid. Ich bin nämlich Stadt umher, daß eine Reihe von Wechseln von Endell umliefen. im Zweifel, ob der Herr Zeuge berechtigt ist, auf Grund der VerIch begab mich darauf zu Herrn Major Endell. Ich schlug Herrn Pflichtung zur Amtsverschwiegenheit seine Aussage zu verweigern. Endell vor, sein Gut zu verkaufen und sofort alle Ehrenämter nieder- Diesem Zweifel habe ich Ausdruck gegeben, darauf hat Herr v. Unruh zulegen. Ich sagte Herrn Endell: ich werde mich bemühen, daß die die Bemerkung gemacht: Wenn Sie das nicht wissen, dann thut es Ansiedelungskommission sein Gut kaufe. Herr Endell erklärte sich auch mir leid. Ich muß doch bemerken, daß mir die gesetzlichen zu allem bereit. Ich bemerke, ich bin in der ganzen Sache, außer Bestimmungen ebenso gut bekannt sind, wie dem Herrn Zeugen. bezüglich meines verstorbenen Freundes v. Willich , niemals attiv v. Unruh: Ich habe die Aeußerung allerdings gethan, weil ich vorgegangen. Ich war aber zunächst bemüht, die Angelegenheit be- von dem Herrn Verteidiger durch ein„ Aha" dazu provoziert wurde. Ju der Retursinstanz wurde vom Central- Arbeitersekretariat der treffs der 5000 m. aus der Welt zu schaffen. Ich nahm zunächst Rittergutsbesitzer v. d. Heydebrand und der Lasa und Ritterguts ganze Sachverhalt eingehend dargestellt und beantragt, dem VerVeranlassung mit Herrn Kammerherrn v. Born- Fallois darüber zu besitzer Reinike befunden: Sie seien der Ueberzeugung, Major legten, nach der Entlassung aus dem Krankenhause die Rente für sprechen, dieser bemerkte aber, ich solle ihn damit verschonen. Ich Endell habe sich zur Entnahme der 5000 m. aus der Kasse der einige Monate auf 100 Proz. zu erhöhen, da man wohl annehmen fragte alsdann Herrn v. Tiedemann, ob er für einen Mann, der Landwirtschaftskammer für berechtigt gehalten. Er habe dies dürfe, daß nach einem so langen Krankenlager der Verlegte nicht in der Deffentlichkeit eine große Rolle spiele, 5000 Mart decken zweifellos gethan, weil es ihm bequemer war, er hätte mit gleich das geringe Maß der Arbeitsfähigkeit verwerten fann, außer dem sei die Rente zu niedrig. wolle. Herr v. Tiedemann sagte fofort: adh, es ist für Herrn Leichtigkeit anderweitig 5000 M. geliehen erhalten. Das Reichs- Versicherungsamt Endell, das ist mir schon seit langer Zeit bekannt. Für jeden Der Vertreter des Privatklägers beantragt, die Personalakten gewährte denn auch für drei Monate nach der Entlassung aus dem andern würde ich die 5000 Mark sofort geben, aber zwischen Herrn des Angeklagten Schack vorzulegen, denen hervorgehe, Strankenhause die Vollrente und für die fernere Zeit 75 Proz. der Endell und mir steht daß derselbe wegen seines Lebenswandels von seiner bor Vollrente. der Sarg des Herrn v. Hausemann. gesetzten Behörde als evangelischer Vikar entlassen worden sei. An den beiden Arbeitern ist geradezu ein Verbrechen verübt Einige Tage darauf traf ich im Hotel Mylius den General- Land- Angell. Schack: Auch ich bitte dringend, dem Antrag stattzu- worden. Im schlimmsten Falle, wenn das Erz fizen blieb, konnte schafts- Direktor v. Staudy. Dieser hatte auch von der 5000 Mart- geben. Durch Vernehmung des Herrn Büchler wird der Ofen verloren sein; aber darum darf man doch kein MenschenAngelegenheit Kenntnis und fragte mich, ob diese Sache nicht ein leben aufs Spiel setzen. Man sage nicht, die Arbeiter hätten dem strafrechtliches oder Disciplinarverfahren nach sich ziehen werde. Ich widerlegt und durch Vorlegung der Akten wird der Nachweis geführt Befehle nicht zu folgen brauchen. Freilich wäre ein aufgeklärter, erwiderte, werden, daß ich nicht wegen meines Lebenswandels aus meinem organisierter Arbeiter auch trotz der Drohung mit Entlassung, die tirchlichen Amt entlassen worden bin. den versklavten Oberschlesier in den brennenden Ofen getrieben hat, nicht freiwillig in den Tod gegangen, um ein Stück Erz und ein paar Mauersteine zu retten, aber damit muß man gerade rechnen.
wo fein Kläger ist, da ist auch kein Richter, ich bin der Meinung, die Angelegenheit werde sich auch in andrer Weise aus der Welt schaffen lassen. Herr v. Staudy sprach dabei
aus
die blödsinnige Behauptung
Nach längerer Auseinandersetzung beschließt der Gerichtshof nach furzer Beratung alle Anträge als unerheblich abzulehnen.
Der Verletzte fuchte auch sofort die 35 Proz. Arbeitsfähigkeit zn verwerten, er erhielt auf der Hütte die Beschäftigung, Blatten zu reinigen. Die Arbeit mußte er aber schon nach ganz kurzer Zeit aufgeben, da die Staubentwicklung das noch entzündete Auge start reizte; andre Arbeit bot sich auf der Hütte für ihn nicht.